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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189205087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18920508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18920508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-08
- Monat1892-05
- Jahr1892
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1892
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f t» der Hanptrxpebitio» «der de» t» Stnd». bezirk nnd de» Vororte» errichtete» A»<- aabestellen adgeholt: vtrr1»ljLhrtich^l4L0. vn twetmuiiaer täglicher Zuftellnng in« Hau« Schv. Durch di» Potz bezogr» für Deutschland u»d Oesterreich: vterreijährlich Ud S.—. Direrl» täglich» Krruzbantsteadnug t»« Anllaud: »aaatlich ^4 8.—. Die Morgen-An»gab« erfch»i»t täglich'/«? kWh dir >d»»d.»u^»d, Wochentag« b v^. Lrdactiou au» ErpedUioi: L«ha»ne»gaS» 8. Di» Lyeditio» ist Wochentag« »uu»t«rb rochen »äffii«t »an srtlh « di« Ad«d» 7 VH». Filiale»: Dtt« Mem«'» Sarti». (Nlfrrd -«»«>, UnIdersitLtsstraß» I» r««i» r-sche. Kathariaenftr. Ich Part. «ch Kbnigtplatz 7. KlMerTagMaN Anzeiger. Organ für Politik, LocalgeMte, tzandels- und Geschäftsverkehr. Jusertio«SPreiS Die 6 gespaltene Petltzeile 80 Pfg. Reklamen unter demRedactiousstrich («gm Walten) öO^j, sor de» Familtrnuachrichte» G gespalten) 40-ih. Größere Schriften laut aujere» Prris- verzeichaiß. Tabellarischer »ud Ztffrrnsatz »ach höherem Tarif. G?tra-Beilage» (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe. ohne Postbefördernng ^4 SO.—, mit PostbefSrderuag 70.—. Ännahmeschluß fir Inserate: Abend-Ausgabe: Bonuittog« lv llhr. Marge »»Au«gabe: Nachmtttag« SUHL Sonn- and Festtag« früh 9 llhr. Lei den Filialen und Annahmestellen je «in» halb« Stund« früher. Inserate sind stet« an di« Er-abitt«» zu richten. Druck and Verlag von E. Volg in Leipzig 231. Sonntag den 8. Mai 1892. 88. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Geffenlliche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch, de» 11. «ai 18»r, «dends «'/, Uhr i« Sitzung»saale a« Naschmarkte. Tage«ordauug: ». wlerlcht über di« RathSvorlage, betr. Herausnahme und Neu» legung von Ba-rohren in der Bahnhosstraße vor Hotel Stadt Rom. II. Bericht de« Oekonomie», Verfassung«» und Finanzausschusses über Abänderung des Puncle« 8 Abs. 1 und 8 der Bedin gungen über den Betrieb von Omnibu«sahrten in Leipzig. III. Bericht de« Bersasjung«» und Finanzausschuss»- über den Entwurf eine« Regulatives über die Erhebung einer Hunde» sieuer in der Stadt Leipzig. IV. Bericht de« Finanz» und BerfasfnnqSauSschusse« über: u. Ein»! stellung eine« Expedienten >0. Vlll, 1) für da« statistische >mt tn Conto l Pos. 68>I der GehaltSliste des diesjährigen Haurhaltplane«, d. Conto 3 „Stadtverordnete" des HauS- daltplaneS auf da« Jahr 1898 und den Antrag, „für dies Protokollsührung in den Ausschußsitzungeu eine hierzu de» jähigte Kraft zu bestellen". V. Bericht de« Finanzausschüsse« über: Einstellung der Grund» s stücke der früheren Gemeinden Reudnitz und Anger-Lrotten» darf tu da« Stammvermöge». VI. Bericht de« Bau-, Oekonomie« und Finanzausschusses über:! Bestimmung de- Areale« der alten Handelsschule und von RupperL« Hose al« Bauplatz für das Grain-Museum und Versteigerung der aus diesem Areale befindlichen Gebäude! aus den Abbruch. Bekanntmachung, Lirchenvorstandswahl betr. I Die Wahl de« Ktrchkiivorstande« für Lktpzig-Tellerhausen. Reufellerhause« und Stünz ist vom Wahlausschuß auf Sonntag den IS. Mat anberanmt worden. E« sind au« den Stadttheilen Sellerhausen und Rruskllrrhanfen zusammen S daselbst wohiihaste Gemeinde- ^ glieder und au« der Gemeind« Etku» 1 Gemeindeglted alS Kirchen» Vorsteher zu wählen. Jeder stimmberechtigte Wähler hat sein Wahl» recht in elgeuer Person au-zuüben und einen Stimmzettel abzu- geben, aus weichenr vor- «ud Zuuamr, Stand und Beruf der s zu Wählende» genau bezeichnet ist. Dir Wähler haben ihr Auge», merk zu richten auf Männer, di» da» LS. Lebrnsjabr erfüllt I haben, von gute» Rufe, von bemSbrtem chrtftltcheu Stnu und von kirchlicher Einsicht ,«h Grsahriiug sind. Leipzig-Sellerhaujeu, de» 8. Mai 1898. Der Wahlau«schuh. Tmk. B. Mehuer, Bors. Bekanntmachung. In den Stallungen de« Gut«befitzer« O-kar Gräfe in Leipzig- Eutritzsch, Hauptstraße Nr. 4, ist unter den daselbst eingestellten Süden dir Maul- und -laueuseuche ouSgebrochen. Indem wir die« unter Bezugnahme a«i tz. 65 der Verordnung des königlichen Ministerium« des Innern vom 9. Mai 188l zur öffentlichen Senutntß dringen, bemerken wir zugleich, daß für da» in den Ställen des fraglichen Grundstück« eingestellte Rindvieh die Ttallspcrre angeordnet worden ist. Während der Dauer der letzteren dürfen Wiederkäuer und Schweine in da» nur erwähnte Gehöft nicht eingcsührt und ohne besondere Erlaubniß für jeden rtozeiaen Fall auch uicht ausgeführt werden. Leipzig, den 7. Mai 1892. Der Math der Stadl Leipzig, vm. 8031. vr. Georgt. Dietrich. - Äuctions-Bekannlmachung. Montag, den - Mat »». A« vormittag« pou S Uhr § an sollen im Stadthaufe, Eingang Mühlgasse Nr. 1, verschiedene WirthschastSgegenstände, Kleidungsstücke, Taschen uhren. 8 Rohrslühle, 8 welßaeftrichene Ladentaseln, 1 Regal! ohne Aufsatz, 1 zweirädriger Maurcr-Handwagen mit Saften, 1 Nähmaschine and verschiedene andere Gegenstände an den Meistbietenden gege« fasartt»» baar, vezahlung öffentlich »crstrigert werden. Leipzig, am 29. April 1892. Ick. 8870/1.De, «at, der Stadt Leipzig vr. Georgt. Hübschmann. j Nuhholz-Änction. Montag, den ». «ai ds«. I«.. sollen von vormittag« 9 Uhr an in Abth. 30», 3l u, 32» und 33o de« Vnrganer Forftredirr« im sage«. »rrschlosiene« Holze 30 Eichew-Slötze von 35—93 am Mtttensiärke u. 2—10 w Länge, Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Räume bleibl die große Rathsstube Sonnabend dcn 14. Mai d. A. geschloffen. Leipzig, den 7. Mai 1892. Der «ath drr Stadt Leipzig i. Gri Or. Georgi. rößel. Lekanntniachung. Mai diese» Jahre« ginge» > In der Zeit vom 1. April bi- mit 6 an freiwilligen Gaben bei uns ein: b ^ - 3 5 10 1 30 7 4 2 10 3 4 5 5 2 15 4 3 50 3 3 2 5 5 10 30 8 5 1 5 95 20 94 Büste In Sachen W. P. W. '/- I- durch Herrn Rechtsanwalt vr. Leo hier, Suh... in Lachen S. v W 1 Friedens ' ' rich,er Kohlmann, . ° S -/Sch-I Leipziz-Reudnitz. Sühne in einer Privatangelegenheit B. '/- M., Enrag des Aulomalen Merkur im ' CasS Bauer, Enrag de» Automaten im Panorama, » » » » Kn-stall- Palast, Sühne in Sachen S. Gr. . - . L. /. L. . - - H. «- ... M. /. Tr. . . . Dr. '/- R. ... Gr. '/- B. Vergleich in einer Sache K. vom Verein der Möbelhändler vier, zweier Matratzen und einer Bettstelle Hause R. D.< Sühne in Sachen V. L. '/- W. S. durch Herrn W. Busch, hier. durch Herrn Friedens richter Thomas, Leipzig-Eutritzjch, Kr„ Auctivn-erlöS vom Waoren- 10 «. G. A. B. E. L. R. P. T. S. W. L. '/. P. V. '/. «. O. M. M '/. L. S. '/. E. «. A. H. . von Mr«. Annie Abbott durch Herrn H. Brett, hier, Sühn« in Sachen E. St. '/. H. Ni. durch Herrn IrtedenSrichler Leidemann, hier, L. /. K. /. L LNL « Du. De. tz. durch Herrn Friedensrichter Mnndt, hier. 24l 19 Summa. Ferner hat Herr Friedensrichter Frener, hier, dem 19. Armen» distnct zur beliebigen Verwendung überwieien: 3 ^l — Sühn« in Sachen W. W. 10 S. A « H A. tt M. A. S.. A. A. R.. E. /. H. F „ D. A. W.. ' '/. H-G- 10 . . . 22-42 . . . 4—7 10 Aborn. . . 18—36 . . . 4—8 21 Eschen» . . 17—37 . . . 5—11 28 Rüstern» . . 18—4? . . . 5—13 7 Linden» . . 87—58 . . . 6—8 2 Pappeln» » . 18—27 . . . 6—7 . . und 41 Stück Schirrhölzer unter den öffentlich auSdängenden Bedingungen nnd der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkaust werden. Zusammenkunft: am aeuea Tchützeohause und der ver» fchlessene» Brücke. Leipzig, am 2. Mai 1892. —— De« Rath« Forstdrputation. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmenden Gchleußenbaue« wird die Mariauiicuftrotze t« L.-Nrutta»t aus der Strecke von der Hedwig, bi« zur Sirchttraße »o« Montag, den ». ds». M»«., ad aus die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 7. Mai 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. IX 8100. Vr Georgt. Wirthgrn. verkauf. Im »hemoligeu Rrttstollgebäad«, Theaiergaffe Nr. 1. solle» Dien«iag, den 10. Mat »a» vormittag 11 Uhr au vom Theater-Juvrntar au«,«schiede»« Gegenstände, al«: Drcoration»- stucke. Prasprcte, Taultfieu u. s. w. au den Meistbietenden gegen Baorzalstang und uater deu au Ort und Stell« bekam»» zu gebenden wetteren Bedingung,u verkauft werde». Leipzig, de» 6. «at 1892. Der »alt der Stadt Leipzig. I». 1892. vr Georgi. «,lisch. Aff. Der dinier dem Dieustknecht Johann Pass au« HohrngierSdori unterm 26. November >886 iu Nr 338 de« Leipziger Tageblattes «rluffeu« EemtUelaagsausruf ist erledigt — v. 249,84 —. Sttehle», de» »L AprU '«aa atutgltche« Amtsgericht. 28 ,/l — Summa. Heber dies» Gabcn wird hierdurch dankend qnittirt. Leipzig, den 6. Mui 1892. Da« Armcnamt. He nlschcl. Schicker. Sonnabend, dcn 14. Mai, Vormittag- 10 Uhr werden im Hofe de« allen JohannirhoSvttal« 2 PsrrVc gegen Aaarzahlung an den Meistbietenden versteigert. Dir Oekonomir-Jnsvectian. Äus der evangelifch lutherischeu Landeskirche. Erledigte geistliche Stelle«. 1) Tollatur dr« Landr»cousislorium«. Pfarramt Lätzung mit Steinbach iMaricnberg), TI. IU,! Secienzabl der Parochie: 2850; Pfarramt Glotdütte »Tippoldi». j wald«), El. I, Seelcnzahl: 2300; Pfarramt Döbel» (LeiSnig), Ll. V, Seelenzahl: 18 600. 2) Privatcollaturen: Pfarramt Heinrich«ort iGlouchau), Ll. I, Seelenzahl: 1260; Eollator: Gras Friedrich Magnu« zu Solm-.Wildensels; Unter» I Pfarramt Reichenau (Lberlaimy), Ll. II, Seelenzahl: 7100; Lollator: »losterhem'chast zu St. Marienthal; Diakonat Riesa (Großenhain), Li. 1, Seelenzahl: 9600; Lollator: der dortige StadI- rath; das 3.Diakonat au dcrAnnenkirche zuDreSden, Ll. ll, Seelenzahl: 27 000; Eollator: der Stadrath daselbst: Pfarramt Langenbach (Plauen). Ll. I, Seelenzahl: 500; Lollator: Gras! von Hohrothal au» Püchau; Pfarramt Nenkersdorf (Borna), Ll. II, Seelenzahl: 321; Lollator: Herr Kaufmann Richard Land- maua in Leipzig. Der Herr Redner gab zunächst einen Ueberblick über die geschieht» liche Entwickelung der «"emeindediakoiiie, kennzeichnete den Stand der selben in der ersten christlichen Zeit, detoale ferner, wir durch das Nonncn- weien die Gemeindediakvnie vollständig zurück:,ebrangt wurde und ging des Weiteren aus die von dem vrotestaiitiiche» Pfarrer Theodor Fliedner in Kaiserswerth o. Rh. auf dieiem Gebiete entfaltete und von bestem Erfolge gekrönte Thatigleit, sowie auf den gegenwärtigen Stand der Gemeindcdialonie ein. In dem 2. Tdeile deS Vor» trage« gab der Herr Reirrent Austchlust über das Arbeitsgebiet der Diakonie, schilderte die Thäligkeit der Diakonissen in Erziebiing«. und Un:errichtt-ansta'tcn von Kindern, in Industrie- und Haus» doltschulen, in Mägde» und Arbeltcriiinenberbergen, in Jungsraiien» und SoniitagSvereiuen, in Magdalenen» und Rraukenbäu'ern, aui dem blutigen Schlaebtselde, i» dcn einen Raumen der Lazarelbe und ans den, Gebiete der Giineindepslege, um endlich in ieinem 3. Theüc in auSiühr- tichsterWeile auf den i» Leipzig-Oiohlis gegründeten Parochialvere:» für Gemcindexffege cinzngebcn Tie Verwirklichung de» Gedanken», einen Verein ?ür Osrnieindevstege z» gründen, ist hier, wie in anderen vorflädtüchen Parochien. durch die von dem verstorbenen Geheimratb Prof vr. Wagner angeregte und von dem Super intendenten v. Pank mit vieler Energie durchgesübrie Errichtung einer Diakomsseiianstalt in Leipzig weienilich griordert worden. Der Zweck des Verein» besteht darin, das kirchlich-religiöje Leben zu fördern ans dem Wege kirchlicher Kranken» und Nrinenpslege. Um diesen Zweck zu erreichen, sollen Diakonissen angestclll werden, und eS ist, wie wir aus einer amtlichen MiUdeilung erirbeu, auch begründete Hoffnung vorhanden, dag am l. October d. I. zunächst eine Schwester dem diesigen Parochialvercine zur Verfügung gestellt werden wird, die unter Miiliilie christlicher Franc» und Juiigirauen der Kranken- und Nrineilpslcgc obliege» wird. Tie Arinciivstege de« Vereins will ergänze», wo die westliche Armen- vfiege nicht genügend cingreiien kann; sic will beionders denen delscn, die sich scheuen, die weltliche Ariiieiipflege anz»r»fen; sie will alS ley.te« Ziel immer vor Augen bedasteii, durch vielicilige erzieh, liche Einwirkungen und elhisch-religiüic Beeiiiistisiung die Leute all» mistig auf eigene Fuße zu stellen, sie an Fleiß, Ordnung. Spar> famkeit und Einfachheit zu gewöhnen, um io viel als möglich aus drückende», schließlich gelrösteies Elend zu machen. Was die Organiialion de» Verein» betrifft, so »ei erwähnt, daß die Parochie Leipzig. Gohlis in drei Bezirke cingeiheilt worden ist, an deren Spitze je einer der drei hier amlirenden Geistlichen steht, während du» GesammtvorstanLe »och 3 weltliche Mitglieder de» LirciienvorstandeS, sowie die 3 westlichen Armen-Tiflrictsvorsteker angedören, durch weiche Zusammensetzung einer ungerechten Ver theilung von Gaben oder einem Betrüge aller Art vorqebeugt werden soll. Mit einem Appell an die Anwesenden, warm für diese gute Sa.lie einzutreten, die Gemeindediakonie al« ein treffliches Mittel, Nolb zu lindern, da» Lbristenthum zu fördern, Gegensätze u »zugl ichen, nach Kesten Kräften z» unterstützen, schloß dtt Herr Redner seinen gehaltvollen, zeitgemäßen und mit größtem Beifall ausgenommine» Vortrag. Dem Parochialvereine für Geineindepslege traten an diesem Abende, abgesehen von den Mitgliedern, die sich schon früher ge> meldet basten, weitere 16 Herren a»S de». Gemeinnützigen Vereine .Vorwärts" bei, so daß der neugegründete Parochiaiverein bereit- über 110 Mitglieder zählt. — In der Donnerstag, den 5. d. M. abgebastenen Miiglieder-Versaminlung des Gemeinnützigen Verein« „BorwäriS" gab der Vorsitzende Herr Lehrer E. R. Müller zu» nächst verschiedene Eingänge bekann, wotraui sich eine LiScuision über das alle zwei Jahre zu feiernde große Kinderiest entspann. Auch berührte man im Anschluß an den Bericht über die Slcidl verordnelensitziingen einige den Rath der Stadt beschäftigende neue Bau- und Kaufprojette. Veranstaltung von Singspielen betrifft, entschied man sich dahin, daß man die Erlaubniß nur während der Jahrmärkte iu Liebert» wockivitz ertheilte. Schließlich berichtete der Herr Vorsitzende, daß di« fiscalischen Wegebau-Brihilsen eingegongen seien und von jetzt an gemäß de» Vorschlägen des Bezirksausschusses an die betreffenden Gemeinden zur Vertbestung kommen würden. Trotz der eingehend begründeten Notbwendigkeit sei die AiistShauptmannschast Leipzig nicht hervor ragend berucksichligt worden, wa« au« folgender Zusammeuftellung berrorgebt. E« erhielten die AmiSbauplmaiinschasi zu Döbeln 15300 zu Grimma 12000^!, zu Borna 10000 ^l, zu Leipzig 990» zu Oichatz 7000 .« In der Medrzahi der Gegenstände der heutigen Taae-ordnung erstattete Herr Geheimer Rcgierungsrath Amishauvtmann vr. P latz- n,a»n da- Referat, in einigen Angelegenheiten aber auch die Herren Regierungsaffesjor vr. De miaut und Bezirk-assessor Vr von Stiegli». An die öffentliche schloß sich eine nichlöffcist- liche Sitzung des Bezirksausschusses an, in welcher u. A. dt« Erle» digung der «„gegangenen Schaukcoucesstourgesuchr erfolgte. Bezirksausschuß. Angestellt oder befördert wurden seit etwa 4 Wochen 10 Geist liche, darunter kein Psarrer und nur 2 Diakonen, während die übrigen seither acs Bicar» ober Hilssgeistliche in verschiedenen Functionen gestanden oder ein geistliche» Amt überhaupt noch nicht bellcivet halten. Da» evangelisch.lutherische Lande-consistorium veröffentlicht in der soeben zur Ausgabe gelangten Nummer 4 seines VerordnnngS- blotteS die Mitthetlungen über di« im Jahre 189l in den e»nze,nen Ephoralbezirken und in der Lbcrlaufitz abgehasteucn Diöceianversammlungen. Da der Inhalt diese» Artikels außerordentlich reich an interessanten Einzelheiten ist, so glauben wir im Sinne vieler unserer Leser zu handeln, wen» nnr aus diese Veröffentlichung besonder» aufmerksam machen. Zu Rechenberg in der Ephorie Dippoldiswalde ist eine mit 1500 und freier Wohnung dottrte neue Hilssgeistlichenstelle er- richlet und mit dem Prebtgtamt-coadidatea Hancke Pejetzt worden. — Di« „liturgischen Andachten" uad di« „neuen Peri» kopenreihen" sind von jetzt au in einzelnen, den verschiedenen Formaten de» LondeSgcjangbuch« augevaßteo Blättern zum Einlegen in diele Bücher zu dem Preis« von 5-4- btz- 3 -4 von den Ver- ta»iSsiellen de« G«Iang-buch- zu beziehen. Die neuen Perikopcn werden übrigen», da die Einführung derselben mit dem 1. Advent diese« Jahres bevorstrht. vo» jetzt ab auch tu die LandeSgeiang- bücher mtt Aufnahme finden. — Dem GutSdesttzer uad Schuhmachermeister Ztll in Hirichseld bei Meißen ist tu Anerkennung seiner Treue uad Gewissenhaftigkeit in Ausübung mehrerer kirchlicher Aemtrr «in« bejondere Uttunde verliehe» und am 6. März d. I. feierlich ouSgehändigl worden Gemeindediakonie in Gohlis. * Gohlis, 6. Mai. Drr Gemetnuützige Beretn „vor- wärt«" hielt kürzlich im Saal« de« SLillrrichlößcbenS seinen dritten VorlragS» und Fainilienadend ob. Ai» Boriragendrn dalie man sür dieteo Mal Herrn Tiakonu« Schiuk gewonnen. Derielbe sprach »der Ix.« Thema: „Gemeiudediokoaie mit specieller Berücksichtigung de« iu der Parochie Leipzig-Vohlt« tu» Ledea getrrteoru Verein« sür Gemeiudipslege". -K- Leipzig, 7. Mai. Im VerdandlnngSsaake der königlichen Aintshaupti»l>nnlchast fand heute Vormillog eine öss entliehe Sitzung de« Bezirksausschusses statt. Den Vorsitz führte Herr Geheimer LiegtcriiiigSralh AinlShauptiuann vr. Platzuiann Al« erster Gegenstand der Tagesordnung war die Auseinander setzung mtt dem Sladtrathe zu Leipzig in BczirksverinögcnS angclegcnhetten verzeichnet; man beschloß jedoch darüber in nicht öffentlicher Sitzung zu berathen. Hinjichttich der von der Bezirksversammlung vorzunehmenden Wahl eine« stellvertretenden Mitgliedes der Pserde-Voriiiuilcruiigs- commissi»» im 5. Mnsterungsdezirke Cammelor» Gohli« schlug der Ausjchuß Herrn Gutsbesitzer Lauert in Stahmeln vor. Gegenwärtig finden Erhebungen statt betreffs der Vermehrung der Landgendarmerie. Heute beschäftigte sich der Beffrks aukschuß damit. Ter Vorsitzende fragte die Mitglieder, inwieweit sie die geplante Vermehrung der Laiibgendarmerie sür nolkweudig hielten nnd veranlagte damit eine eingehende Debatte. Herr Ritier- gul-besitzer Bach-Vreilenfeld erklärte, daß eine Vermehrung der gedachten Kräfte höchst wünschenSwerlh lei. woraus der Vorsitzende dervorhob, daß inan streng zwischen Gendarmerie und Ortspvlizei zu unterscheiden bade. Herr Bürgermeister Ahnert-Zwenkau sprach sich gegen die Vermehrung au» und kennzeichnete seinen bereit» in der zweiten Släudekammer gellend gemachten Standpnnct, nachdem e» wünlchen-werth erscheine, daß auch die Gemeinden in die Tasche griffen und sür die Sicherheit in ihren Gemarkungen sorgten. Sehr danken-werth seien die Anregung,», die namentlich auch die AiiitShauptinaiiuschasl Leipzig in dirier Be- ziehung gegeben habe. Ter Vorsitzende bestätigte die« und hob hervor, daß einzelne Gemeinden sich trotz der ergangenen N»s> sorderungen weigerten, tür Schutzmannschast bei sich zu sorgen Unglaublich sei e«, wie schlecht in mancher Ortschaft sür die Nacht wachen Sorge getragen werde. ES sei vorgekomme», daß man bei der Eontroliruiig der LrtSpolizei durch die Gendarmen dcn Nacht Wächter «nikleldet wahrend der Nacht in ieinem Bette sch läse ad gesunden habe! Nach einer weiteren Aussprache de» Herrn Bach stimmte die Versammlung zu. Laß die Aintshanptmannichast dem nächst eingehende Erörterungen über di« Wacht- und Sicherheit» Mannschoiten »m Bezirk anstelle und da« Gutachten danach a» die Kreisdauptnionnichaft abgebe. Genehmigt wurden sodann die Uebernahme einer bleibenden Beo Kindlichkeit aus die Gemeinde Möckern in Schleußenangelege» beiten und auf die Gemeinde Liebertwolkwitz anläßlich der Herstellung «ine Tratnageiianloge. Tie Berathung über de» Beichluß des Gemeinderaids zu Schäneseld, die Leffentlichkeit seiner Sitzungen betreffend, wurde in die nichtöffentliche Sitzung verwiesen. Genehmigung fanden da» Regulativ der Gemeinde Mockau, die AuSschliinung säumiger Abgadcnvfiichliger von öffentlichen Ver gnügungsotten und der Nachtrag zum Anlagen - Regulativ der Gemeinde Dösen. Die zuletzt genannte Angelegen bett veranlaßt« ebenfalls einen tangeren Meinungsaustausch und e« wies der Vorsitzende u. A. darauf hin, daß er e« nicht gern 'ehe. wenn wie in dem vorliegenden Falle rin Nachtrag zürn Orts» siatut geichaffcn werde, der sich nur aus einen bestimmten Fall be> ziehe. Da indesien Nachtrag, gleichen Inhalts bereit« trüber ge» »ehmigt worden stad, so konnte auch hier keine Ausnahme gemocht werden. Ti« vorliegenden Dtsmembrationtgesuche au« Tellschütz, Oetzsch, Leutzich. Holzhaus«», Lübschütz, Lnautklee- berg, Böhlitz-Ehrenberg und Störmthal geaedmigte da» Lvlleginm. Wa« die Geiuche der drei Aaslhoisbesttzn Klöppel. Ltztel« uud Naumann tu Liedertwolkwi» um Genehmigung zur Schreberverein -er Nordvorstadt. Milch- und Vadr-Colonie«. Leipzig, 6. Mai. Der Schreberverein drr Nordvorstadt len't gegenwärtig wieder die Ausmerkianikei» der weitesten Kreise, in besondere der gebefreudigen, auf ein höchst Menschenfreund« liche» Unlernchmen, auf die von ihm begründeten, seit Jahre» am diesigen Platze bestehenden Milch» und Bade-Lolonren. Dir Vergünstigungen, die diese Einrichtung im Lauf« der Zelt der ärmeren Vevölkerung gebracht Hallen — konnten doch im vrrfiossenen Jahr« allem gegen 850 Familien berücksichtigt werden — sind einmal der opferwilligen Beihilfe einer großen Anzahl von Freunden uad . Gönnern der Humanitären Vereintbestrebunaen und sodann »ach der kräftigen Unterstützung de« Rathes der Stadt zu danken. I», vergangenen Jahre ist in-gesainmt die erfreuliche Summe von 3634,11 eingekoiiimen und zu den genannten Zwecken ver» wendet worden. Tie dem Verein zur Verfügung stehenden Mittel gebe» ihm die Möglichkeit an dl« Hand, den an ihn heran» tretende» Billen in noch erhöhter«!» Maße al« im Vorjahre gerecht zu werden. Mas die MIlchcolonien betrifft, so fand di« Untersuchuua und Auswahl der von den Herren Direktoren der 2., 4. und 5. Vezirksichule, der RatdSsreischul«, der Gemeindediakonie, der Gesellichaft der Armensrcunde und der beim Verein dirett an» gemeldctcu Kinder durch Herrn Vr. mecl. S A. Brückner im Eldorado statt. Bau dcn zur Anmeldung gelangten in hobem Maße der Erholung und Kräftigung bedürftigen Kindern konnten im Ganzen 256. «»» zwar 115 Knaben »nv I4l Mädchen, zur Verpflegung ra drr Milch» colonie für die Zeit der vier Wochen dauernden Sommerserirn aus genommen werben. Die Kinder wurden in 8 Abtheilungrn, deren Fildrung Lehrern, Lehrerwitiwen und einer Dame des Spielau». schlisse- übertragen war, aus den dem nordvorstädtischen Schreker- verein gehörigen VereinSplatz unlerhald de« alten Exercirplatze« bet Gohlis verpflegt. Jedes Kind erhielt Morgen« und Nachmlt» lag« ', Liter gute Milch und 1 Brödchen. Nach dem Trinke» wurden die Kinder bei gutem Wetter spazieren geführt, oder sie »ahmen an den gemeinsamen Spielen aus dem Spicplatze Theil. Im Ganzen sind während drr Milchcur 6881 Liter Milch, deren Fettgehalt, wie die sorgfältige Prüfung derselben ernste«, zwischen 8 und 4', Prvcent schwankte, und 14725 Stück Brödchen verabreicht worden. Die erzielten Resultate waren höchst befriedigende, denn der regelmäßige Genuß der Milch, wie nicht minder auch der täglich« mebrstnnbige Ausenihait im Freien hatten aus di« kränklichen Theil» iiehincr einen wohllhätigen Einfluß auSgenltt. Di« Mehrzahl der Kinder hotte nicht allein an Körpergewicht zugenommea, der Durch» schnitt der Gewichtszunahme betrug 2 Pinnb, sondern e» legte auch Las irische Aussehen der Kinder am Ende der Ferien beredte» Zeugniß davon ab, daß sich dt« Tbeilnchmer körperlich und geistig liachkaltig erholt und gekrästigt hatten. Wa» die Badecolonien betrifft, so fand tn bergebrachter Weis« die Neubildung derselben mit Beginn de« Schuljahre« statt. Auch hier erfolgte die Untersuchung, Auswahl und Instruction der in Borschlag gebrachten Kinder durch Herrn vr. Brückner. Da- angenehme Loo«, sich der Wohlihat regelmäßiger Bäder rin ganzes Jahr hindurch erfreuen zu könne», wurde 606 Kindern >339 Knaben und 267 Mädchen) zu Theil. Au« den Ausgewählten wurden 12 Abtbeilungen gebildet, deren Führung Lehrer und Damen de« SchiedervereinS-SpielauSschusstS kreundlichst übernommen hatte». Da» Baden erfolgte während eine« ' «stündigen Aufenthalt« tu der Badeanstalt, im Anschluß an den Bor» und Nachmittagsunterricht. Ans Handhabung einer straffen Ti-ttplta wurde jederzeit große« Gewicht gelegt. Bei günstigem Wetter badeten während der Sommermonate jede Knabencibthcilnng wöchentlich drei Mal, jede Mädchenadtheiluug wöchentlich zwei Mai in der Aetienschimmanstalt, während in der übrigen Zeit des Jahre» jede Abtheiluna allwöchentlich einmal iu da» Bad (Sophien» und Lentralbal» geführt wurde. Von Ostern l89l dt» Ostern 1892 wurden 592 Badegäage <298 mit den »naben» und 294 mtt den Mädchenabtheiiungeu) unternommen uad dabei 18 959 Bäder gewährt. Au« vorstehenden kurzen Angaben ist ersichtlich, wie s»aen«r»sch die Milch- und Badecolonien sich erweisen; mögen opferwillig« Herzen nnd Hände die Bitte de» Verein« um Gaben der Lieb« >n reichem Maße erfüllen, dainit der Verein da« Begonnen» mit sege»«- reichem Erjoigc weilersühren kann. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) V. Leipzig. 5. Mai. (Ein internationaler Hochstapler.) Der vom Landgerichte Dresden am 6 Februar nach vieltägiger Verhandlung wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und anderer Ver- brechen zu >2 Jobren Zuchlbau« verurthetltr Kousmaua Emil Hammerstein au»Stettin beschäftigte heute den dritte» Strafsenat de» Reichsgerichte«. Tie Revision de« Angeklagte» wurde al« unbegründet verworfen. ES war gerügt worden, daß drr Er- öffnungSdeichiuß in einzelnen Puncten von deu getroffenen Fest stellungen abweiche, da» Reichsgericht erklärte jedoch diesen Mangel iur uuwesenttich, da hierdurch die Identität der That nicht weiter berührt werde. Die weiteren Ragen bezogen sich aus di« Zeugen» Vernehmung und wurden «beajall» al« uadegrüadet vom Reichs» gerichte zurückgewieseu. v. Leipzig. 5. Mai. (Zwei Mordprocrsse.) Ja der Nacht vom 19. zum 20. Juli 1890 drangen der Bergmann Engelbert Siegel und besten Bruder Peter Siegel, beide au» Neuwied, nach gründlicher Vorbereitung in da« alleinstehend« Hau» de« Ackerer« Heinrich Schuch tn Svreitgeu, um den Besitzer «ud besten Frau zu ermorden und z» berauben. Sie führten diese» Pia» auch insoweit au«, al« sie den Hkiurich Schuch ermordeten und eine Au» zahl Werthodiecte Mitnahmen, während e« der Fra» Schuch, die nur ein« Körperverletzung erlitt, qelang, sich zu retten. Di« beide» Mordgesellen wurden am 14. März d. I. vom Schwurgericht« Neu» wied wegen Morde« tn idealer Loacurreaz mit versuchtem Mord» »ad wegen Raube« mtt verschiedenen erschwerend«» L-uaUftcutione» zn»
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