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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189206061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18920606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18920606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-06
- Monat1892-06
- Jahr1892
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.06.1892
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"7e-->7 -- d«trk «ch de» Vororte, errichtete» -— g,bestelle» »dg.holt: vierteljährlich ^44L<1 sei zweimaliaer täglicher Zustellung in« Han« bchL Durch di« Post bei»«»» skr Deutjchi.ad »»d Oesterreich: vterienübritch ^4 8.—. Lireet» täglich« Kreuzbandfeaduu, iw» A,«la»d: ««natitch ^4 9.—. DI« Morgeu-AnSgab« erscheint »glich'/,? Uhr» dir Ade»d.U»«g<ch» «acheuta»» b Uhr. Led«cttö> »»> Lneditt-»: Aadanne««ass« 8. Lie lrpedtti»» ist Wochentag« annnterbroche» di« «b»d» 7llM Elle,: vtt« «MN«'» Earti». («lfre» HnßnX Uuiversitätlstraß« 1, Laut« e»s«e. Kathartneuftr. Ich Mt. m» K»»i««»Ia» 7. npMer.TWblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels, und GtsiMvcrkehr. Die -gespaltene Petitzeile SO Mg? Neelameu unter dem Redaettontstrich (4M spalten) bO'Z, sor den Familleunachrichte« (d gespalten) 40 ch. Aroßer« Echrntr» laut u»jerr» Preis« verteichnig. D-bellarischer «ad Welgsotz »ach höherem Daris. ^s28S. Montag den 6. Juni 1892. Extra»veilagen (gefalzt), a,r mit der worqea.«usaabe. oha« Postbeförderuu- ^4 so.—, mlt Poftbesörder«»- ^4 70.-- A,«ahmeschl»ß str Jaserate: Nbend-AuSgabr: vormittag« tO llhr." Morgen-Aulgab«: Nachmittag« 4Uh« Sonn- and Festtag« früh 9 Uhr. Bei de» Filiale» und Annahmestelle» je ei»« halbe Stunde früher. Inserat» sind stet« an di» Erste ditto» »u richte». Druck und Verlag da» L. Pol» t» Let-ilg 8K. Jahrgang Amtlicher Theil. -ekanntmachung. Di« am 1. Oktober 1892 »n tilgenden PrioritLt-^bliaationrn. Nieder?!H>,M^!i"i!w^ns>akn^rinrIl^^! N'uimt der Zar kühlen Abschied und eilt nach Kcpenhagen LKLLL'-LW > - --- - einen Besuch ab, jedoch, so sagen die Franzosen, unter äußeren Umständen, dir diesen Besuch fast zu einer Kund gebung der Entfremdung, um nicht zu sagen der Feindseligkeit, machen. Der Zar beaiebt sich nicht in ein Schloß de« Kaiser«, er betritt nicht einmal deutschen Boden, er fährt blo» in den pafen von Kiel rin und gebt an Bord eine« deutschen KriegS- chiffe«. Der Besuch soll blo« einige Stunden währen, dann «tlttoo». de« «. Juli 1892. vormittag« 11 Uhr, i» uaserm Sitzungszimmer, Oranienstrab« 92 94, 1 Treppe, in Gegenwart zweier Notar« bezw. eine« Notar« öffentlich verloost. Berit», de» 3. Juui 1892. Königlich Prcichischr Vanptvertaaliuug der Ltaat-schulde«. v. tzoffmann. Amtliche Bekanntmachungen. Lirschen-Verpachtung. Die diesjährige Nutzung der Nöderauer Sirschenplaatage (über 900 Stück tragend« Bäume vorzüglicher Sorte») soll «t»t»och, de« 8. Juni d. I. vormtttag» 11 Uhr im „Waldschlößchen" zu Röderau, unter den zuvor bekannt z» gebende» Bedingungen, meistbietend verpachtet werdeu. .. . Au«w»rttgen Bietern ist nachgelassen, ihre Gebote auch schriftlich I welche« ein Jahrhundert hindurch die Quelle unausgesetzter — ^ - tk -- -- -- — " -- - ^ . - ' - zurück. Kronstadt wird also nicht auSgelvscht und Frankreich kann ruhig sein! — Da andererseits auch Deutschland bei diesem unter so eiaenthümlichen Formen erfolgenden Besuche anz ruhig bleibt, so ist ja Alle« zum Vesten bestellt in dieser esten aller Welten. Ein Jahrzehnt wird in diesen Tagen voll, seitdem Benjamin v. Kallay in da» stille Hau« in der IohanneS- gasse in Wien ringezogen ist, von welchem au« Bosnien und die Herzegowina, die beiden jüngste» Provinzen der öster reichisch-ungarischen Monarchie, regiert werden. Der Berliner Congreß hat dlese Länder der Verwaltung Oesterreich« unter stellt, und wie hoch auch die Meinung der europäischen Diplomatie von der BerwaltungSkunst de- Habsburger Reiche« gewesen sein mag, die Verwaltung Benjamin v. Kallay'S hat dir Erwartungen von Freund uud Feind weit über- troffrn. E« bedarf eine« derartigen ErinneriingStagc«, um die Aufmerksamkeit der Oesfentlichkeit auf Bosnien und die Herzegowina zu lenken, denn nicht« charakterisirt die Zustände in diesen Ländern besser, al« daß ein Gebiet, Beunruhigung und Gefahren für den Frieden Europa« bildete^ aufgehört hat, den Gegenstand politischen Interesse« für die Welt zu bilden. Wer den eccupirlen Provinzen näher tritt, staunt über den Wandel, der dort Platz gegriffen, über die Fülle fruchtbarer Arbeit, welche dort in einer kleinen Spanne Zeit verrichtet worden: da« kulturelle Interesse ist an Stelle de« politischen getreten, nachdem geordnete und consolidirte Verhältnisse die vormalige Verwirrung und Zer rüttung abgelöst hatten. beim »ntereetchneten Bureau eluzurrichen; diese Geböte müssen! jedoch spätesten« vormittag« 8 Uhr genannten Tage« a» Bureau- stelle einsehen. Köntßltche« A»th»t>«ngS-Anarn«r»r-vure»u Nies». am LS. Mai 1892. Politische Tagesschau. * Leipzig, 5. Juni. De« Antisemiten wird vom Organ de« Bundes für! Der soeialdemokratischen Bewegung io Eng- die Bodrnbesitzreform die Freundeshand gereicht, weil l land hat e» unverkennbaren Bortheil gebracht, daß der jene auf ihr Programm .nunmehr" die Forderung der Boden-1 Führer der Radicalen, Gladstone, nachdem er in der befltzreform geschrieben hätten. In Wahrheit ist diese Forde-1 wahlfreien Zeit fick, stet« als entschlossener Gegner de« Acht- ruug allerding« schon in de« Bochumer Programm der! stundrntagc« erklärt hatte, sitzt zu Begum der Wahl- „Deutsch-Socialen" von l88S enthalten, also von dem Bunde! bcwegung den Mantel nach dem Winde gedreht und in einem der Bodenbesitzrrform etwa« spät entdeckt worden. Aber e« I öffentlichen Schreibe» versichert bat, er gedenke über den ist doch gut, daß bei dieser Gelegenheit wieder einmal auf I Achtstundentag in den Staatsbetrieben mit sich reden zu die Sach« aufmerksam gemacht wird. Nicht« ist mehr ge-1 lasse», d. h. wenn ihn die Wahlen wieder obenauf und in« eignet, den Antisemitismus dort, wo er in der Maske der I Ministerium bringen. Diese auffallende Connivenz de« polili- Bauernsreundlichkeit werben möchte, wirksam zu bekämpfen, > scheu Radikalismus, gegenüber der Socialdcmokratir konnte al« der Hinweis auf sein verlangen nach der Bodenbesitz-1 natürlich inDeutschland nicht unbemerkt bleiben. In der deutsch- reform. Unter diesem schön klingenden Namen birgt sich I freisinnigen Presse wird sie wenig glimpflich beurtheilt, im Schoße bekanntlich da« Bestreben nach einer Verstaatlichung von I der deutschen Socialdemokratie dagegen fühlt man sich vonNeuem Grund und Boden, mit anderen Worten, nach einer Um-1 zu dem versuch angeregt, im Wege de« Wahlgeschäst« die Wandelung dcS Standes der selbstständigen bäuerlichen Be-1 radikalen Partei Elemente auf der schiefen Ebene möglichst sitzer in einen Stand von Erbpächtern, die dem Staate I weit hinunterlocken und der Achtstunden-Beweguna durch al« dem einzigen und alleinigen Besitzer rentenpflichtig wären. I Compromisse mit der .einzigen bürgerlichen reactionaireu Die Reform ist in der Weise gedacht, daß zunächst der I Masse" Erfolge erstreiten zu können. Da< Parteiprogramm Hvpothelarcredit verstaatlicht werden soll. Die hierzu ein-! steht dem einstweilen entgegen. Eine Parteiversammlung im zusetzendrn Behörden (Grundbanken) würden alle bestehendeni 5. Berliner Wahlkreis hat nun aber beschlossen, der Ge- Htzpothekeuverpflichtungen ablösen und die amortisirbarr, I sammtpartei den Vorschlag zu unterbreiten, daß grundsätzlich bezw. kündbare Last in eine unkündbare Rentenlast umwandcln. I bei Stichwahlen solche gegnerische Candidatcn unterstützt Der verschuldete Landwirth wäre also von Stunde an außer I werden dürfen, welche sich verpflichten, filr da» Achtstunden- Stand gesetzt, seinen Grund und Boden wieder schuldenfrei I gesih zu stimmen. Bi« jetzt schweigt sich da« leitende Organ ru machen, d. h. zu freiem Eigenthum zu besitzen. Dieselben I der Partei über diesen Vorschlag noch au«. Behörden sollten aber auch ausschließlich befugt sein, fortan Grundcredit zu gewahre» und sollttn solchen Credit nur in I DerHafen vonAntwerpen leistet in seiner dermaligen Gestalt der rwrg unablo-baren Reute gewahren dürfen. I Verfassung dem internationalen, voran dem deutschen und Sobald also er» bisher unverschuldeter Landwirth einmal m I englischen Handelsverkehr, ungleich wichtigere Dienste, als dl« Zwangslage käme, den Realcredit >a Anspruch zu > ^ni natioual-belgischen. Es sind von belgischen Patrioten nehme«, würde auch er von dem .Obrreigentbuinier I j^gn vielfache Versuche gemacht, den einheimischen gcschäst Staat al« Erbpachter für alle Zeiten festgehalteli. Endlich ^ Unternehmungsgeist für den hervorragendsten Sec tollte, unter Beseitigung der bisherigen Grundsteuer, eine > Handelsplatz de« Landes intensiver zu erwärmen, bi« jetzt aber nach den Schwankungen dt« Bodenwrrthe« beweglich gedachte ohne den gewünschten Erfolg. Da« ncueste Project dieser GrundzinSverpfllchtuag auch auf die unverschuldeten Besitzer I ^ besteht in der Gründung einer Handels-und Schissfahrlö- gelegt werden. So unNar und unfertig diese ganze Um-1 Acticngcsellschast großen Stiles, welche, etwa nach dem walzuna vo«den Bodenbesitzreformen erfaßt.st,ebenso hinreichend l Muster de« norddeutschen Lloyd oder der Hamburg, klar tritt doch die Absicht zu Tage, au« unserem socialen > amerikanischen Packetsahrt, Dampferlinien nack allen Körper, dem Ergebniß nner mehrtausrndjahngeu Entwickelung I HimnielSrichtungen und auf allen großen Meeren einrichten eliieS der wichtigsten Glieder herauszureißen: die Freiheit de« I und solchermaßen sowohl der belgischen Industrie, als dem an Gruud uud Boden! Da uun I Aufschwung de« Antwerpens Platzes einen mächtigen Anstoß dieser Rrsormvorschlag so ziemlich der einzige in dem Bochumer I verleihen, mindesten« aber verhindern soll, daß letzterer noch 1 rogramm ist, der Anspruch auf sachliche Beachtung verdient, I u,ehr g(- bisher hinter den deutschen und holländischen Em- mag r« flch wohl empfehlen, ra der Abwehr der anti>emiti- l ^o^jxu zurückbleibe. Der Plun »löchte an sich rationell sein, schen Agitation auf dem Land« gerade d'ksen Puuct zu de-1 ^b er aber nicht, wie alle seine Vorgänger, ein todtgeboreneS tonen Der Bauernstaud dürste dabe, zu der Einsicht kommen, l bleibt, ist eiu. ander. Frage In Belgien weht nun wie theurr ihn dre augeblich »desttwnde und .erlösende I einmal kein den realen LandeSinterefsen günstiger Wind. ^ eiriebsamkeit d«r Antisemiten schließlich z« stehen kommen I Der alle« überwuchernde Parlamentarismus hat in den w"*"' I weitesten Kreisen des Volke« zu einer fortschreitenden Verengerung Neber di. Stimmung, welche die Franzosen angesichts "«S politischen und nationalen Horizonte« geführt, welche der «ais.rbeaeanung von Kiel erfüllt, wird der .Voss. v°n den eoncurr.renden Par .i.n um d.e Wette geförder Zeitung" au« Pan« geschrieben: Die Begegnungen de« Kaiser« w'rd. Der politische Durchschnittsmensch ,u Be g.eu hat WilhelS. mit fremden Herrschern sind de? Gegenstand Lugst- '"chtS Andere« S.nu und Empsangl.chk.it al« für Parte, sicher Sorg, der hiesigen Politiker. In erst?r Reihe ,«.besondere für- das größe- natürlich der Besuch dtt, Zaren, der sie beschäftigt. Franzö- Pr°bl-m der «e^a sungSreviston. und sp.c.ell .m H.ubl.ck sisch. Lieb« geht nicht o^n« Eifersucht und über die Stirn d" Zu'">'s' Antwerpen« kbnnt« d.e öss-n l.che Me.nung eine« jeden rufsenschwärmenden Franzosen zirht ein tiefer I Kch kaum tbeilnahmloser verchalteu, wenn dieser Hafen statt Schatten, wenn er dar«, denkt, daß der Zar beim der Schelbemündung ,m Monde läge M.t dem E.n r.ite deutsche» Kaiser zu Gast, sein könne. .Sind d.e Gerüchte «°» °uf der maritimen Bast« von Antwerp.u gestützten von 7,«er Annäherung Rußland« an Deutschland wahr?" ebenbürtigen belgischen Seesch,Mährt ,n d.e Eoneurrm, der rief zu Anfang diese, Woche ei» hiesige« Blatt schmerzlich! t°°-naebend-n seefahrenden Volker dürft, e« daher einstweilen bewegt, .soll Berlin, Potsdam oder Kiel da« Andenken von!""^ ÜUten Wege haben Kronstadt au«löschrn?" Und ein andere« Blatt nahm ohue l weitere« an, daß diese Frage bejaht werden müsse, und schritt I Eine bedeutsame telegraphische Meldung ist gestern au« zu einer Prüfung seine« Gewissen», bei der r« zerknirscht viel Washington ringeaangen. Staatssecretair Blaine bat Entdeckung «achte, daß Frankreich Wohl dir Lirre de« Zaren! danach seine Entlassung siugereicht. Dieser Entschluß läßt verscherzt habe» könne, ersten«, weil e« da« gute, alte Cabiart, I keinen Zweifel mehr darüber, daß der genannte amerikanisch« da« Kronstadt „gemacht", gegen rin radikale«, Priester-> Staatsmann entschieden mit dem Plan umgeht, sich al« verfolgrnde« Ministerium vertauscht, »weiteuS, weil e« für I Präfidentsch aft«-Candidat ausstellen zu lassen Ließen die Opfer der russischen Huugersuoth den ganzen Winter I di« b,« jetzt vorliegendeu Mitthrilungen zwar schon darau u»d UrRhling hindurch nicht« getban Hab«. Die neueste» l schließen, daß in der republikanischru Partei der Vereinigte» Nachsicht«» «M Verlin und Koprnbagrn nehmen aber >rde I Staate« ein« Spaltung eingetreten sei, so wird durch den S«e>« »GW HMmmerte» KemÜth« der franiösifchen I »euesten Schritt Blai»«'« der Kampf zwischen ihm und de» " Der A», stattet de» Kais,, vilhil« > jchig» Pröstdenw» Harris»,, der »«fall« sein, Sieder- Prändcuten tzarrilon ein. P^sidenl Harr.jon überreicht, belle» Kürze ckc bsi-» angenommen, bat die Entlaß»»«"' ''"",./^'°?^sjehen, zumal derselbe om Der Schritt «iain.'S verursacht ^^'^„didatc,, erfolgte. Vorabende der Ernennung der ^ sonvcnlion, welche Di. Anhänger «>»",.« der seslen «n»cht. am 7. d. M. in Minneapoll« iMainmeniiiii. nn ^ ^ daß die Demission Vlaine'S al« ^"b>ba»>>r i! > ^ sidentschasispoße» anzu'ehen sei und sind entschloßen, ,,n 1» Zrästdentschaft zu ernennen. De»ltsches Reich. » Leipzig, 5. Juni. Tie Ernennling bcS RcichSanw^ beim Reichsgericht vr. Lippmana zum R-ichSgenchtSiath wird amtlich bekannt gemacht. ^ Berlin 4 Juni. Der BundeSrath oeschaftigte sich iu der^^2. 'd M- unter den. Vorsitz de. «.--.Hrassren -u deö SlaatSministeriumS, StaalSsecretalrS de« Innern vr. v. Boctticher abgchalleneii Plenarsitzung zunächst m Zoll- und Sleuer-Angclegenheitcn: der I°Ufre>cn ^asiu"S von Netzen für die Hochseefischerei, der Zulassung grnusch"r ^ Zrivat-Trailsillagcr ohne amtliche» Mitvrrschiuß sur Gel»e,ve n. mehreren Stadien, der Abänderung der Umschriften über die Rückvergütung der Brausteuer be» der Au»iubr v°" B'cr, endlich Autlägen auf Rückvergütung gezahlter Zollbetiagr. De», Entwiilf von AuSsührungSvorschriften zu dem Gesetz, bclrcsscnd die Unterstützung von Fa""'-" der zu den FricdenSübungcn r,nderuscnen Maiinschaste», sowie dem Antrag- Badens aus Abänderung des Etat» :er iZoll- und Satzstcuer-VeiwaltungSkosten wurde die Zu- stiu'iuuug erthcill. Die vom Reichstage überwiesenen Petitloucu regen Abänderuna de» Handelsgesetzbuch«, der Gewerbe- Orvnuug. der Civil-Proceß-Ordnung und der ConcurS- Ordnung wurden dem Reichskanzler übergeben. Das RecurS- gesuch eine« ReichSbeamten gcgcu seine unfreiwillige Versetzung „ den Ruhestand, über welches alSvann verhandelt wurde, hatte einen Erfolg nicht. Dem Beschluß deö Reichstags, eme Petition, betressend dir Aufnahiu« von Bestimmungen über Iagdrecht und Ersatz von Wildschaden in da« künftige Bürgerliche Gesetzbuch, dem Reichskanzler als Material für die Prüfung der Frage zu überweisen, ob und eventuell nach welcher Richtung hin Bestimmungen über Iagdrecht und Ersatz von Wildichadru in da« künftige deutsche Bürgerliche Gesetzbuch aufzunchmen seien, beschloß die Versammlung keine Folge zu geben. — Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht das nachstehende Schreiben de» Reichskanzler« an den Verein Berliner Kaufleute und Industrieller: Der Verein Berliner Uanfleute und Industrieller hat in der ge> fälligen Eingabe vom 9. v. M. die Schritt« besprochen, welch« zur Förderung de« Vorhaben« einer WeltauSstellnug tu Berlin beabsichtigt werden. Meine Anschauung über diesen Plan tst durch Beantwortung einer von anderer Seite an mich gerichteten Eingabe zur allgemeine» tkcnntniß gelangt, und bars ich deshalb davon abjehen, dir für mich maßgebenden Gesichtspunkte nochmal» zu entwickeln. Jndeß benutze ich gern den A»Iaß, um ans folgenden, inzwischen mrhr iu den Vordergrund getretenen Umstand vinzuweisen. Innerhalb der mit den Vorarbeiten zur llblcagoer Weitaus- stellun,ißbejoßtcn gewerbliche» Kreise haben di« Erörterungen über da- Berliner Vorhabe» unverkennbar di» Annahme wachgerusen, es werde die deutsche Industrie in rascher Aufetnandersvlg« zur Be- schickung zweier Weltausstellungen sich veranlaßt sehen. Dieser Annahme vorzubeugen, halte ich sür nolhwendtg, damit die würdige und erfolgreich« Vertretu»' Deutschlands auf amerikanischem Boden durch das inzwischen angenommene Project Berlin nicht beein trächtigt werde, und damit deutsch« Industrielle nicht geneigt werden, wofür bestimmt« Anzeichen bereit« vorlirgeii, von ihrer Zusage für llhicago wieder zurückzuirelen. ES ist meine Pjlicht, zunächst die von den gesedgebenden Factoren gebilligie und mit ReichSmittelns unicrslützte Belheiligung de« deutschen Ge werbes an der Ausstellung iu Chicago mit allen Kräslen zu sörder» und zu schlitzen. Wie immer aber die Bestrebungen sür Berlin sich gestalten, kcinensallS konnte schon der in der Eingabe de» Vereins bezeichnet« Zeitpunkt — 1896,9? — sür die Veranstaltung einer neuen Ausstellung in Frage kommen. Ter Verein Berliner Kausirute und Industrieller hat, wie bekannt, übereinstimmend mit dem Aeltestcn-Collegii»,, den Beschluß gefaßt, die dehufS Bildung einer freien Vereinigung zur Schaffung eines Garanliefond« eingeleitclen Maßnahmen bi« zum Herbst zu vertagen. — Unter der Ueberschrift: „Der „Rücktritt" de« Generals von Schweinitz" schreibt die „Schles. Ztg." „Seit Jahr und Tag gehen abwechselnd einander direct wider sprechende Nachrichten über den Rücktritt bezw. da» Verbleibe» de» deutschen Botschafters in St. Petersburg, General« von Schwetnltz, aus feinem Posten durch di« Presse. Neuerding« hat die als officibS gut «asormtrt geltend« Wiener „Politische Lorrespondenz" die Ber- ab chieduug des General« al« für die nächst, Zeit bevorstehend an- gekunRtzt. Demgegrnüber schreibt man un« au» Berlin: Durch ' Mitt-eilun, der „Politischen Eorrespondenz" erscheint die die Nachricht noch keineswegs verbürgt. Vielmehr erfahren v°>> wohlunterrichieter Sette, daß sich der ^ privmtm dahin geäußert hat, er mache den Entschluß, um setnrn Abschied zu bitten oder nicht Dchnden nach Verlaus seine« mehrmonatigen obhänaig. Der Botschafter hat eine schwere Erkrankung. Influenza mit Lungenen zundung, zu überstehen gehabt, sich aber bereit« von den Folgen so gut erholt, daß menschlicher vorou«„ch, O zu Gunsten de» «erblesd.», im Amte ouSsallen ^ Auischen Reiche« wäre dal nur erwünich,. russischen Dingen, die General von Schwein ln u°?fEch da« Vertrauen, da« er an dem russis^n -oje «ird sich ein Zweiter ntch« so leicht erwerbe» Ebendarum «nd wegen seiner von uüchlernem Urtheil geleiteten Vrmübunae» «oter ichwtertgeu Berdältntjjeu angemestr» ante BeziebunaenO»»' unterhalttn. möchte »« manche» Kressen, ntch, blo« pauslawistischen wL-^° " und durch etne .L«! P^t-n'L O T« „BorwärtS" ..Sie' folgend« Notiz Schlafstelle im Asyl ab?" Der „Vorwärts" hätte für ihn viel näher liegende Vergleiche finden können: z. B. die Wohnung de» ehemaligen ReichSIagSobgeordneten Sabor. der nach seiner Aus weisung au« Frankfurt a/M. eine elegante Beletage in Aschaffenburg bezog, oder die Wohnung dcS Abgeordneten Singer, der nach seiner Ausweisung auS Berlin icin« dortige Wohnung oeibehielt. außerdem aber eine elegante Wohnung bei Dresden und eine Billa im Schwarz, wald mietheie, oder di« herrichaftlichen, mit Arbeitergroschen be- mhlten Wohnungen der Parteibeamten Liebknecht und Bebel ,n Vergleich zu den bescheidenen Unterschlupf«», di« vielt ihrer Genossen und Wähler habe». — „Ans verschiedene Anfragen" theilt die „Cons. Corresp." im Briefkasten mit, die Frage betreffend eine Erweiterung de« coiiscrvativen Parteiprogramms sei keineswegs bis z»»> Herbst vcrtaat. Bald nach Pfingsten würde über die Einberufung der Generalversammlung des WahlvereinS der Deutschen Coiiscrvativen Beschluß gefaßt »nd sodann das Weitere über den Stand der Angelegenheit iu authentischer Form veröffentlicht werden. — Die „Krcuneitung" hat die Entdeckung gemacht, daß die Nationalliverale», und zwar diesmal in Bade», chon wieder einmal eine» Angriff ans den Christenglauben chwcigcnd Beifall gciollt hätten. Ja, nicht einmal von der liegierungSdank an« sei i» der zweiten badischen Kammer, als kürzlich der ultramontane OrdenSautrag zur Verhandlung tand, gegen die äußerst gehässigen und rohen Worte des Socialdcmolratcii 1)r. Rühl protcstirt worden, wie wohl doch „in diesem Falle Reden und nicht Schweigen das Richtige gewesen wäre". Die,Kre»neitung" scheint >m blinden Eifer gar nicht an ihre beiden Partei- und nächsten Gesinnungs genossen gedacht zu haben, die in der badischen zweiten Kam mer Sitz und Stimme haben und an jenem Tage auSweiS- ich der namentlichen Abstimmung auch beide zugegen waren. — Die „Germania" ist in großer Bcsorgniß, daß für die gesammte Dienerschaft und sür da- Stallpersonal der kaiserlichen Majestäten in den CommunS beim Neuen Calais durch den Hosprediger Wendlandt ein Gottesdienst abgehaltcn worden ist, der von Zeit zu Zeit wiederholt werden soll. Sie glaubt nämlich, daß an diesem Gottesdienst auch katholische Diener oder Stalldekienstete thrilaeiiommeit haben könnten. „Da- iiltramoiitaiie Blatt kann sich beruhigen, ö schreibt die „Post". Die Theilnahme an dem in Rede sehenden Gottesdienste ist »ach den von u»ö eingezogcnen Erkundigungen eine völlig freiwillige, und die Katholiken, die sich etwa unter der Dienerschaft befinden sollten, werden also kcinensallS zur Theilnahme an einem evangelischen Gottesdienste genöthigt." — Der Freiherr von Langen erläßt folgende Berichtigung: Die „Frankfurter Zeitung" brachte am S8. v. M. einen Artikel über die EntstehungSgcichichte der Ahlwardt'schen Broschüre „Juden- linten", der »leben anderen tdalsächlichen Unrichligkeiten auch lezüglich ineiner Person uuzulässsfte UillersteUnngen sich erlaubt. Diesem Artikel gegenüber, i»it dem die „Frankfurter Zeitung" da- Opfer einer Mystifikation geworden ist, muß ich Folgendes betonen: 1) Es tst nicht wahr, daß Rector AHIwardt, nachdem er das Material zu der Broschüre „Judenflinten" gesammelt hatte, mich bat, ih» in seinem Kainpfe gegen da- Iildenthum zu unterstützen, vielincdr habe ich demselben ein Tarleyn gewährt, lange bevor er selbst noch etwas von den Vorgängen In der Löme'schcn Fabrik erfodren hatte. — 2) ES tst nicht wahr, daß AHIwardt mich um diese» Darlehn gebeten hat, sondern ich habe eS ihm, den ich damals »och gar nicht kannte, selbst anbielc» lassen, nachdem mir von dritten Per sonen, die ebenso wenig wie ich etner anlisclnilische» Partei angedörten, seine bedrängte Lage geschildert war. — 3) Es ist nicht wahr, daß ich Ahlwardl'S Schulde» mtl etwa 9000 bezahlt habe, die Summe, dle ich lieb, war eine weit geringere. — 4) Es ist nicht wahr, daß ich daS Darlehn auS polillsche» Beweggründen und namentlich zu aiitiskmitilchen Zwecken gegeben habe, was schon auS der Thatsach« sich crgiedi, daß kein Pfennig de« betreffenden Geldes für die anti- lcuiiilsche Parle, oder Agitation, sonder» alle» lediglich zur Be- sriedigung von AHIwardt-» Privatgläubigern verwendet worden ist, die, nebenbei bemerkt, durchaus nicht nur aus Rasse-Juden bestanden. — ü) ES ist nicht wahr, daß ich das Material Herrn Frhrn. v. Wackerbarth und Herrn Paasch unterbreitet habe. — 6) ES ist nicht wahr, daß ich im Interesse antisemitischer Agitation der Behörde Anzeige erstattet habe. Vielmehr habe ich, nachdem ich von den Anschuldigungen und dem bedeutenden Belastungs material rtennlniß erhalten hatte, damil lediglich meine »och tz. 139 de- Strafgesetzbuches jedem Staatsbürger obliegende Pflicht erfüllt, da ich durch Unterlassung dieser Meldung mich strafbar gemacht habe» würde. Hierbei war es höchst gleichgiltig, ob der Angeschuldigte Semit oder Arier war. Freiherr vo» Langen. Berlin, den 2. Juni 1892. * Potsdam, k». Juni. Der Kaiser ist gestern Abend 11'/» llbr mittelst SondcrznaS aus der Wildparkftation wieder eingetroffeu und hat sich sofort nach dem Neuen PataiS begeben. * Kiel, 4. Juni. Alle hiesigen Kriegsschiffe, sowie mehrere Schiffe von WilhclmShafcu wurden zur Flottenparade vor dem Zaren befohlen. * Flensburg, 4. Juni. DaS in den nordschlcSwigschen Gewässern manvverirende Panzerschiff „Kronprinz" kehrte plötzlich nach Kiel zurück, da Scharlach au Bord ausgebrvchrn. * Lübeck, 4. Juni. Heute Nachmittag entschlief hier im 94. Lebensjahre der Senior der hiesigen Geistlichkeit Dr. Lindenberg. * Ober-Gloaau, 4. Juni. Se. Majestät der Kaiser besichtigte im Lause des frühen vormittag» im Schloßhose das Husarcn-Rcgimcnt Gras Goetzen (2. Schlesische») Nr. ft und wohnte soraii» um ll Uhr in der Pfarrkirche der Trauung dcS Fürsten von Radolin mit der Gräfin Johanna von Oppersdorfs bei. Den Trauact vollzog Fürstbischof Kopp, welcher nach demselben noch eine Messe crlebrirt«. " Btrkeuseld, 3. Juni. Der Provtnzialrath de« Fürstenthnm« BIrkrnseld bewilligte einen Zuschuß von 40 000 zu den Grund- enverbskosten der von Preußen zu erbauenden Eisenbahn Bie» seld^Türki-mühle. Regierungspräsident Barnstedt «heilt» de« Versammlung u. A. mtl, daß Preußen tu nicht seruar Zeit noch mehr Badnen durch da« Fürsteulhum zu baue» gedenke, «nd zwar vou TürktSniühl« über Wolfersweiler nach Kusel, von vickenseld nach Morbach, von Oberste«» durch da» Idarthal uud von Ftschbach durch da. Fsschbachthal. . Eovurg, 4. Juni. Di« Herz»-in von Edinburg 'st mit de» Priozesstlinea-Töchter» und dem Thronfolg.l« von Rumänien, Prinz» Ferdinand, hier «ia-rtrvffea.
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