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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920613015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892061301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892061301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-13
- Monat1892-06
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ß, der Hantztexveditto» oh« d» i» Stad^ »qtick nnd da» Vororten »rrichMM» N»<- 2«M»«d,,h,ltt otrrtrI>Lhrtich^i4^<L btt PmimnUaM tii,lich»r Z,K,Nnn« in« Ha^^lüchL »nrch h«. Po» bqotz« für Dentschland nnd Oesterreich: viertel,ährlich «.—. Lt«rt, tttziich, krentbandjendnn, i»S AnStnnd: «««tUch L—^ Morgen-Ausgabe. tti-s t uhr. Led«ctts« »Z LrieMo«: Iohn,nrS,«S« L Vst iMststion ist Woch«t«^ ,n»nt«rhrvch» »o» früh 8 dt« »d«th» 1 Uh». Filiale«: vtt» Mt«»'» Gortt». (MktM O«H»sh ltninerfitätsstraß, 1. e-»t« Lisch«. r< Mt», «ch «i»t»»»latz L WMrIMblaü Anzeiger. Organ für Politik, LocalgeMte, Handels- und Geschäftsverkehr. JusertionspreiS Die 6 gespaltene Petitzeilr 20 Psg/ , Reclame» unter dem Redaclionsstrich <4go» ipaltea) ö0^> Sor den FamilienuachrichreN (kgejpalttn) »Och. Größere Schriften laut unser«» Prei«- verzeichuiß. Tabellarischer und Zifferujay »ach höherem Tarif. Srtrn-Veii«grn lgelalzy, nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbesörderung SU.—, «lt Postbesörderung X 70.—. Ännahmeschl«ß fir Inserate: Abend-Ausgab«: Vormittagt 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag« «Uhr. Eonn- und Festlag« früh 9 Uhr. Lei d«» Filialen und Bunadmestelle» je eiu« halb« Stund« früher. Inserat« puh stet» an di, UrPrdttto» . «u richte». Druck und Verlag von L. Polz in Leipzig Montag den 13. Juni 1892. 86. Jahrgang AmMche Bekanntmachnngen. Verpachtung. Di« diesjährige» Obstuutzungr» aus der Mockaucr Sttaße vom Maadebnrg-Leipzlger Bahuüber- gana« bi« zur Flurgrenz« der Petzscher Mark, auf d«r Delitzsch«« Strotze vom ehemaligen Lhaufferhaus« bis »nur Uebrrgang« der Magdeburger Bahn, sowie vom »he- malige» Rat-Haus« t» Leipzig-Eutritzsch bi« zum Delitzsch- Dübuer Weg, auf der Aeusteren Haieschen Straße von der Wilhelmstrabe in Leivzig^ohlt« bi« au den Uebergana der Thüringer Bahn, auf d«r Tnnnl- «ud Lintzenaner Straße in Leipzig-Plagwitz und Lwertstraße in Leipzig-Plagwitz-Lindeuau von der Lurnev- bi« zur Friedrich Auguststraße, auf der Bornatschcn Straße in Leipzig-Toauewitz bi» Uebergaug der Sächsisch-Bayrischen StaatSbahu, auf der Neitzeuhainer Straße von der Straße zum Eüdsriedhofe bi« zum Hochbehälter de« Wasserwerks, auf der Wurzen er Straße in Leipzig^sellerhansen bi« zum lieber- gange der Eileuburger Bahn, und auf der Torganer Straße i» Leipzig. Bolkmarldorf bi« zum Paunsdors-Schöoefelder Weg soll« Dtr»»t«> de« 14. Inni d. 8ur»in»g« 1» Uhr i» der «lke» Waage, Nathartnenstratzc Nr. I, H. Obergeschoß, unter den im Versteigerungslermine bekannt zu gebenden Be dingungen au den HSchstbiekendeu verpachtet werden, zig, a» 7. Juni 18SS. Der Nnttz der Stadt Lrip^ig. die ihnen in Wien dargebrachten Ehrungen in der bekannten I der echten und felsenfest zur Partei stehenden Republikaner I verbundenen folgen ausmcrksam zu machen. Nach dem . p... ^ " - . » »NI. k wahrend de» I Inkrafttreten des Arlanes vom 2l. Jul, 1886. betressend an den I- MO. vr. Tröudlt, Lling. Politische Tagesschau. * Leipzig, 1L Juni. Kan« ist di« Kieler Kaiserbegegnung vorüber, so ist wieder von der neuen Militairvorlage die Rede. Die »Bock- Pol. Nachr." schreiben nämlich heute: „Wenn in der Presse bestimmt versichert wird, daß für die nächste ReichStag-session eine Militairvorlage nicht zu erwarte» steh«, so dürfte diese Meldung mindestens verfrüht sein. Wie immer die Sntscheidung in dieser Hinsicht auSfallrn inag.sowerdeu doch all« Vorbereitungen so betriebe», daß n öth i g r u f a ll« die Vorlage sardte»ächstRetch»tag»s«ssion rechtzetttgzum Abschluß gebracht werden kann. Dies gilt insbesondere von der finanziellen Seite der Sach«» deren Unterlagen natur> gemäß nur auf Grund sehr eingehender und sorgfältiger Vorarbeiten mit der erforderlichen Sicherheit und Genauigkeit festgestellt werden könne». Aus diesem Gediete wird daher zur Zeit eine eifrige und umfassend« Thättgkeit, uameutltch auch im Krieg-ministe rinn», entwickelt." Hiernach ist man im preußischen Kriegsministerium so felsenfest, wie auf mancher Seite geglaubt zu werden scheint, nicht davon überzeugt, daß eine Nothiaung zur beschleunigten Fertigstellung und Einbringung der Vorlage unmöglich ein- treten könne. Da« ist der schlagendste Beweis dafür, daß der Kieler Begegnung «ine besondere politische Bedeutung nicht brizumefsrn ist. hussilischcn Eigenart quittiren. Die „Narodny Listy' schreiben: „Da« Lzechenvolk sei sich seiner Kraft noch gar nicht recht de- wußt; aber so wie r« de» Wienern ln der Ausstellung seine Musik vorsptrlte, so werde e» ihnen auf anderem Gebiet« eine entsprechende Katzenmusik machen. Die Wiener hätten au« der Noth eine Tugend gemacht und so geihon, als ob sie jetzt erst die Qualitäten des czechischen Theaters entdeckt hätten, blo« um de» Lzechen zu schmeichelu und deren verscherztes Vertrauen wieder zu gewinnen. Aber das werde nicht gelingen, hierzu seien Thaten nöthig. Di« Rückkehr zur historischen Grund- läge der StaatSorgauisation müsse erfolgen. Die Wiener Loblieder seien für die Lzechen vollständig werthlos. diese wüßten ohnehin, daß sie mit ihrer Kunst nicht blo« in Wien durchdringen, sondern daß sich vor ihre» Leistung«» die Pforten der ganzen Welt öffnen." Obwohl die parlamentarische Lage in Italien von der wünschen-werthen Klarheit und Bestimmtheit noch weit entfernt ist, so kann seit gestern da- Ministerium Giolitti doch sagen, daß es ihm gelungen ist, wenigstens den unmittel baren Sturm zu beschwichtigen. Wie wir bereits im größten Theil der Auslage der SonntagSnummer melden louuten, wurde der Antrag der Regierung, die Dauer de« provi sorischen Budget« bi« December festzusrtzen, von der Drputirteukammer io geheimer Abstimmung mit 256 gegen 72 Stimmen, also mit der unerwartet großen Mehrheit von 184 Stimmen — die Regierung selbst hatte nur auf eine Mehrheit von etwa 30-40 Stimmen gerechnet — angenommen. Herr Giolitti hat durch seine süngsten Erklärungen in der Kammer, wenn auch vielleicht nicht eben neue Freunde gewonnen, so doch manchen Gegner für den Augenblick entwaffnet. Insbesondere hatte er dafür Sorge getragen, daß dir Debatte wegen der provisorischen Budgetzwölstel so leicht nicht in einen politischen Constict auSarteo konnte, welcher die latente Krisengefahr plötzlich und M ungelegenen Zeit wieder acut werden lasten dürfte. Die ehrheit der Deputirteü zeigt sich für die taktischen Er igunaen, welche da« Verhalten des Ministerpräsidenten uni seiner Collrgen bestimmen, nicht unempfänglich, was daraus hrrvorgeht, daß die DiScussion des BudgetprovisoriumS mit einer Ruhe und Sachlichkeit geführt wurde, welch« von der schwülen Spannung, die einer politischen Hauptschlacht vorauszugeben pflegt, vortheilhaft absticht. Schon die in geheimer Abstimmung erfolgte Annahme der außerordentlichen MilitairauSgaben durste als Symptom dafür angesehen werden, daß die Mehrheit der Deputirten nicht gesonnen ist, das Interesse der LandcSvertheidigung unter den parlamen tarischen Schwierigkeiten, welche auS den MeinnngSconflicten über die innere Politik der Zukunft zwischen Kammer und Regierung entstanden sind, leiden zu lasten. betrachtet wird. Whitclaw Neid zeichnete sich während deS Bürgerkrieges als Korrespondent der .Tribüne' auS. Unter den Aemtcrn, die er innc batte, war daS bedeutendste die Gesandtschaft der Vereinigten Staaten m Pari«. Er hat dieses Amt erst vor drei Monaten nicdergclcgt, an- grblich wegen angegriffener Gesundheit, in Wahrheit, wie sich fetzt herauSstellt, um seine Candidatur besser betreiben zu können. Seine Verheiratung mit der Tochter des Elisen- babnkvnigS D. O. Mill'S macht ihn natürlich für den .Campagnefonds' sebr wertbvoll. Andererseits bat er ,n den > TradeS-ÜiiionS scharfe Gegner. Die Buchdrucker haben >kn direct in Verruf erklärt, weil er sich ihren Forderungen nicht gefügt hat. Deutsches Reich. A Berlin, ll. Juni. Der Ausschuß des Central» Verbandes deutscher Industrieller hielt beute eine Sitzung ab, in der zunächst der Geschäftsführer eine Reibe von Berichten erstattete. Cr schloß mit dem Hinweise darauf, daß sich zur Zeit eine kleine Besserung im wirth- schaftlichen Leben zeige, und mit dem Ausdrucke der Hoffnung, daß diese Besserung sich verstärken möge, wozu die Aussicht auf eine gute Ernte Berechtigung gebe. In der sich hieran schließenden DiScnssion wurde zunächst be tont, daß weite Kreise der Industrie an der Gestaltung der Wassergesetzgebung interessirt seien und baß erwartet werde, über bezügliche gesetzgeberische Maß nahmen würde die Begutachtung der industriellen Verbände herbeigeführt werden. Im Uebrigcn wurde bezweifelt, daß eine einbeittiche Regelung der Wasseraesctzgcbung für da» ganze Reich sich ermöglichen lasse, selbst für Preußen werde dies kaum durchsübrbar sein, und im Rheinland und West falen neige man im Princip zu der Ansicht, daß die Frage nach den jeweiligen Bedürfnissen der Provinz zu regeln sei. In Sachen der Handelsverträge wurde aus« Neue betont, daß Industrie und Landwirtbschaft Hand in Hand geben mögen, und constatirt, daß nach den Erklärungen von maßgebenden Stellen eine weitere Abbröckelung der Zölle nicht zu befürchten sei. In dieser Beziehung wurde folg der Beschluß gefaßt: „Der Ausschuß de« Centralverbandr» bcutsckier Industrieller erklärt, daß die deutsche Industrie mit den abgeschlossenen Handels- vertragen sich nur deshalb bat befreunden können, weil nach de» Ausführungen deS Herrn SiaaiSsecretair« de- Aeußcren, Herrn v. Marschall, in der Sitzung de- Reichstags vom 22. Januar d. I. auch seitens der ReichSregierung anerkannt wird, daß die Stetigkeit der Tarife für die gesicherte Entwickelung unjerer Industrie die wesentlichste Grundlage ist." In Bezug aus die neuerdings Inkrafttreten des Erlasses vom 2l. Juli 1886. betreffend die Vorstellung eines Geschäftsnachfolgers vor Ab lauf von lO Iabren seit Eröffnung einer Apotheke, sind wiederholt bestehende Apotbcken verlegt worden, ohne daß dem zeitigen Besitzer mitgethcilt worden ist, daß die Gencbmigniig zur Verlegung von Apotheken sachlich einer Neuconcessionirung gleich zu erachten ist, wie bereits in den« Erlaß vom 22. November t854 zum Ausdruck gelangt ist, und daß in Folge dessen der Inhaber einer verlegten Apotbcke den Bestimmungen deS Eingangs erwäbntcn Erlasse» betreffs der Vorstellung eine» GeschäftS- nachsolgerS untcrticgt. Dabei macht eS seinen Unterschied, ob eine Apotheke auS bei» bisberigen Grundstücke in ein andere« oder in einen anderen Stabttheil oder in eine andere Ortschaft verlegt wird. BcbufS Vermeidung von irrtbüm- lichcn Auffassungen seitens der Bctheiligten sind die Oder- Präsidenten ersucht worden, dafür Sorge zu tragen, daß den jenigen Apothekern, welche eine Verlegung ihrer Apotheke nachsuchcn, vor Gencbniigiing derselben eröffnet werde, daß die Vorstellung eines GcschäftSiiachsolgcrS in Gemäßheit des Erlasses vom 2t. Juni 1886 vor Ablauf von zebn Iabren nach Eröffnung der Apotheke aus dem neuen Grundstücke ohne die Genehmigung deS CultuS-Minister» nicht ge stattet sei. — Dem Vernehmen nach dürfte der Kaiser bereits am 24. Juni Potsdam verlassen >i»d sich uiit de» Herren seiner Begleitung zunächst zu mehrtägigem Aufenthalte nach Kiel begeben, um daselbst Flcttcnbesichtigungen abzuhaltcn. Am 20. ober 30. Juni tritt der Kaiser voraussichtlich seine Nord- landSreise an. — AuS derselben Quelle, aus welcher die vor Kurzem wiedergegebene Melkung der „Täglichen Rundschau", be treffend eine Wiederannäherung de- Fürsten Bis marck an den Kaiser, stammte, erkält da» genannte Blatt die nachstehende Miltheilung: „Wir haben vor Kurzem darauf hingewicsen, wie die Nachrichten über eine persönliche An näherung deS Fürsten Bismarck an den Kaiser mehr und mehr eine greifbare Gestalt annehmen. Wir haben zugleich *e>ngcde»tet, daß hierzu die uiuimgänglichc Voraussetzung rin erster Schritt des Fürsten sein müßlc. AuS Hamburg wird uns nunmehr von unterrichteter Seile gemeldet, daß nach Mittbciluiig einer während der Kaisertage in Kiel zugegen gewesenen Persönlichkeit Fürst BiSmarck zu einem >olchen Schritte bereit sei. Derselbe würde noch vor der Reise zu der Vermählung seines SobncS nach Wien eine Audienz bei dem Kaiser erbitten, in welcher er über die Vor gänge der letzten Jabre, welche einer Aufklärung bedürftig Arbeiter in Walz- und Hammerwerken wnrde berichtet, daß ES war vorauSzuseben, daß dir Führer der conser- vativen Partei .» England und der mit ihnen ver-, ^^cser P^un^ett^ Industrie a^ kündeten liberalen Unionisten in dem gegenwärtig daiclbst z Ermiitelunaen über die Wirkuna dieser Vorschriften stattsindrnden Wahlkampf sich der unleugbaren Verdienste, welche Lord Salisbury in der Leitung der auswärtigen Politik Großbritanniens sich erworben bat, als wirksame« Kampfmittel bedienen würden. Es wird immer auf eine große Menge von Wählern einen zug auf die neuerdings erlassenen Vorschriften de« I erscheinen könnten, befriedigenden Ausschluß zu geben hofft." BundrSrathS über die Beschäftigung jugendlicher I Wir bemerken hierzu, Laß Fürst Biöinarck ohne Aufforderung 'S" Kaiser« einen solche»» Schritt nicht Wohl Wa« den Besuch de« König« "iiserl Einfluß anSüben, wenn ihnen in geschickter eise ein Bild der Machtstellung gegeben wird, welche im europäischen Evncert durch da- conservative derzeitige Cabinet ^ " " worden ist. Einen solchen verlockenden dieses Besuche-1 rra,iigrn -r,on oai in diesen Tagen der Schahkanzlcr Karr" Nee I Goscht" in einer Wählerversammlung angeschlagen, über die v, - . I der .Voss. Ztg.' aus London vom 11. Juni telegraphisch das Folgende gemeldet wird: „Goschen hielt gestern Abend in Newton Abbot (Dcvonshire) eine Ansprache an eine Versammlung liberaler Unionisten. Im Verlaufe dieser Rede, in welcher er die Regierung gegen die Anklagen ihrer Gegner ungewöhnlich kräftig vertheidigte und die vielen Bortheile hervorhob, dir sie drin Lande während ihrer Amtszeit gewährt habe, prie« er auch dt« Errungenschaften der Regierung aus dem Gebiete der Finanzen und der aus wirtigen Politik. Eine Menge Leute in England und Freunde Großbritanniens anderwärts und selbst Gegner der Regierung würden de» Tag bedauern, an welchem Lord Salisbury aushören würde, Minister der onSivärtigen Angelegenheiten zu sein. ES handele sich nicht um die Perlon deS Minister», sondern um die Frage, ob eine radikale Mehrheät einem Minister de» Aeußcrn dieselbe Unterstützung gewähren und idm dasselbe Vertrauen verschaffen könnte, wie dies die unloaistijche Mehrheit während der letzten sich» Jabre Lord Salisbury gegenüber gcthan hat. Tie Politik der Regierung fei kein« negative, sondern eine positive RetchSpoltti und der Königin von.,,, Italien am deutschen Kaiserhofe betrifft, so bereitet I die iuspirirte Presse auf eine Verschieb»"», diese» Besuche« I E. bi« zum Herbste vor. So schreibt der bereu« zu Beginn de« Frühjahr« für Ende Juni in Aussicht genommene Zeitpunkt für diese» Besuch sei vorläufig und vielleicht auch mit Rücksicht auf die Anwesenheit de« Kaiser« bei den Kieler Regatten und seine unmittelbar darauf folgende Nordlandsahrt auf die Mitte de« Monat« verlegt woroeu. Da eS nicht uawahrscheinlich sei, daß die Schlichtung der inzwischen in Italien eingetretrnen politischen Krisis erst nach Wochen erfolaeu könne, so müsse mit einem Aufschub de« italienischen KönigSbesuch« bi« zum Herbst gerechnet werden, den» während de« Juli sei der Kaiser auf der Reise und für den August werde rin erfreuliche« Ereigniß im Kaiserhaus« erwartet. Da« Hamburger Blatt knüpft an diese Darlegung folgende Bemerkungen: „Sollte der Fall rtutrrteu, daß dir beiden Herrschrrpaarr für jetzt »och auf dir Freud« etue« Veisammenfetn» in Potsdam der- zichte» müßte», so wird e«, uameutlich io ausländischen Kreisen, di« de« Dretb«»d Übel aefinnt sind, nicht an versuchen fehle», de» Aufschub de» Besuchs politisch auszudrute» und anszu- b»»te». Et» solche« Beginnen darf im Voraus nnd abgesehen, m . davon, daß es »och nicht ganz feststeht, obd«erwähnte Fall eintrettn I. Nachdem tue republikanische Natioualconvention wird, als vSllig verfehlt erklärt werden. Selbst bei weniger IMinneapoli« ihre Entscheidung getroffen hat. dürste freundschaftlichen und, man darf sage», innigen Beziehungen zwischen «e« von Interesse sein, einen Blick aus die beiden Männer den beiden Hösea, als sie es thaisächlich find, wäre eS selbslversiänd-I zu werfen, welche von ihrer Partei für würdig befunden Ilch. daß die «runde, die de» König Humbert zur Zeit in Rom > worden find, Besitz von de» beiden wichtigsten Aemterndrr Union zuruckhalten. voll». Würdigung "üßttu. Bei^ zu ergreife». Garrison ist ein in den Augen seiner Freunde st!" mind!s»!n I -respektabler* Mann, aber damit sind auch die rühm l üb« den Zeitpunkt de« Besuch« nicht di. mindesten I Charaktereigenschaften erschöpft, die ihn in den Augen der Wähler al« zum Präsidenten geeignet empfehlen dürfte». Harrison'S Name wirkt nicht hinreißend. Er bat während seiner vierjährigen Amtszeit, bei jedem Schritte sich von der Erwägung leiten taffen, wir der selbe auf seine Aussichten für die Wiederwahl wirken würde. Mit Me Kinley, gegen welchen Blaine sich sehr ablehnend verhielt, bat er sich identificirt: in au«wärtigen Angelegen beiten suchte er, weil er den Chauvinismus der Amerikaner kennt, Blaine noch zu übrrtrumpfen. In einer ganzen Reihe voraufgegangener PrasidrntschaftS-Termine gab e« nicht so viele »Fragen", wie während der Dauer feiner jetzt kaum mehr als dreijährigen Amtszeit: die Verwickelungen wegen der Beringmeer-Fischereirn; der fast bi« zum Krieg gediehene Zwist mit Cbili; dir Zerwürfnisse mit Italien. Wenngleich Blaia« al« StaatSsecrrtair diese Verhandlungen führte, so geschah e« doch mit Zustimmung Harrison'S. Nachdem der PräsidrntfchaftS-Eandidat dem Westen der Union entoom men war — Harrison stammt au« dem Staate Indiana — gebührte der vicepräsident, wie üblich, dem Osten. Whitelaw Reib ist der Besitzer und Herausgeber der New-Aorkrr .Tribüne', die seit ihrer Begründung durch Hora« Greelry und mit kurzer Unterbrechung der Zeit, in welcher dies«« mit Karl Schurz di« »zwischen verschwundene Partei der .Unabhängigen' gründet«, al« der Moniteur wie es zwilchen Kaiser Withelm und König Humbert besteht, kann die Verständigung über den Zeitpunkt des Besuch« nicht di« mindesten I Anstände, Bedenken oder gar Verstimmungen erregen, und eben so ist es nach Lage der politischen Beziehungen zwischen Deutschland uudItalie», die »ach Ansichtuuterrtch' kreise so befriedigend, klar und sicher als nur mö sinh, ziemlich alelchgiltig, ob sich die beiden Herrfcherpaare im Früh- oder im Spätsommer tm persönlichen Verkehr« der aufrichtigen Freundschaft, di« sie verbindet, versichert werdeu". Man kann nur wünschen, daß di« zum Herbst in Italien! nicht- pasfirt, wa« eine neue Verschiebung de« Besuche« nötbig machen und de» auSiändifchen Kreisen, .die dem Dreibund Übel aefinnt find*, oeuen Stoff zu Ausstreuungen über eine > Erschütterung desselben liesrr» würde. In wahrhaft unbegreiflicher Weise ist jüngst ia der! Musik- und Theatrr-AuSstellung zu Wien dies czechische Oper von der .gemükhlichen* deutschen Be völkerung daselbst gehätschelt und ausgezeichnet worden, wa« s ur Folge hatte, daß der Leiter der Ausstellung, vr. Auspitz eine Entlassung einreichte. Es gekört da» zu jenen scandalosen § Vorgängen, wie wir sie rum Beispiel während de- deutsch- französischen Kriege« erlebten, wo deutsche Frauen und! Mädchen sich nicht scheuten, mit den nach Deutschland in die^ Gefangenschaft übergeführlra französischen Soldaten zu sym- pathffire», während di« ngene» 8a»»Sl«»t« v«, ihnen hinten! K«i» W»»d«r, »ah jetzt di, Ezechrn üd«r I gestellten Ermittelungen über die Wirkung dieser Vorschriften dazu geführt haben, die jugendlichen Arbeiter zu entlassen und neue nicht wieder anzustcllen, da die Durchführung der bezw. Bestimmungen sich als nicht möglich erwiesen habe. Nachdem von anderer Seite milgclheilt worden, daß einzelne elsässischc Textilindustrie» zur Zeit über Mangel an Arbeitern klagen, weil viele der letzteren über die Vogesen ziehen, weil sie in Frank reich durch die Gesetzgebung nicht an der Ausnutzung ihrer Arbeitskraft behindert werden, wurde beschlossen, da- Dirco torium de» CentralverbandeS zu ersuchen, umfassende Erhebungen üb er die Wirkung der neuesten Novelle zur Gewerbeordnung und der dazu erlassenen Aus sührung«bestimmungtu de« BundeSratb», namentlich in der Richtung der Beschränkung der Arbeiter in der AuS- nntzung ihrer Arbeitskraft zu veranstalten und das Material in geeigneter Weise zu verwcrthen. In Sachen der Er richtung von Handelskammern im Auslande wurde beschlossen, da« Direktorium mit der Prüfung der Frage zu betrauen und dem Ausschuß darüber in einer der nächsten Sitzungen zu berichte». Aus Antrag deS Vorsitzenden wnrde ferner beschlossen, da- Directorium zu beauftragen, beim BundcSrathe zu beantragen, von der ihm im 8 1^9 » Ziffer 3 ertheilten Ermächtigung in dem Sinne Gebrauch zu machen, daß für die jugendlichen Arbeiter der Spinnereien die halbstündige Pause an Sonnabend Nachmittage» und Vorabenden der hohen Festtage fortfalle, da die jugendlichen Arbeiter an solchen Tagen ohnehin nur S>/, Stunden ar beiten. Auch hierbei wurde wieder betont, daß bei weiterer Durchführung der Einrichtungen man zu dem Verzicht aus die Beschäftigung der jugendlichen Arbeiter in Spinnereien kommen werde. - Berlin, 11. Juni. DaS Ober-DerwaltungS- gericht bat in einer Entscheidung vom 0. Januar anerkannt, daß die OrtSpolizei befugt ist, die Entfaltung oder Vor tragung einer rothen Fahne bei einem Aufzuge zu ver bieten und durch zwangsweise Wegnahme der Fahne tdat sächlich zu Verbinder», sofern nach dem psiichtmäßigen Ermessen der Polizeibehörde au« diesem Auszuge eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung oder eine Beein trächtigung der BerkcbrSrücksichtrn zu befürchten siebt. Zu gleich »st in dem Erkennt«,ß darauf hingewiesen worden, daß nach einer Lber-TribunalS-Entscheidung vom lt. Sept. 1877 eine zu einer Festscier vereinigte Menschenmenge, welche sich in einer Weise, die dir Aufmerksamleit des PublicuniS zu erregen und die öffentliche Ordnung, insbesondere den Ver kehr zu gefährden geeignet ist, als ein Aufzug im Sinne de» K. 10 de» BereinSgesetzeS vom 11. März 1830 zu betrachten ist. — Die Eheschließungen zwischen Ausländern, namentlich russischen Unterthanen und deutschen Frauen, haben vielfach dadurch Mißstände im Gefolge, daß die Frauen gemäß 8 13 Ziffer 5 de« BundcSgesetzeS von, l. Juni 1870 über die Erwerbung und den Verlust der Bunde»- und Staatsangehörigkeit die deutsche Staatsangehörigkeit verlieren, oft schon nach kurzer Zeit mit ihren Kindern als lästige Aus länder auSgewiesen werden und in dem fremden Lande, dessen Sprache sie nicht kennen, dem Elend entgegen gehen. Um der Gefahr zu begegnen, daß die einen Ausländer bciratheaden deutschen Frauen au» Unwissenheit in eine solche Lage gc> rathen, sind die Standesbeamten mit Anweisung dahin ver sehen worden, bei Eheschließungen deutscher Fraueu m»t AuS- ländern dir Bräute auf den durch ihre Verehelichung ein» tretende» Verlust ihrer Staatsangehörigkeit und di« damit von Seiten deS unternehmen kann. — Die „Nat.-Ztg.* schreibt beute: .Wie wir zuverlässig erfahren, bat der Zar in Kiel eine „Erklärung", wie die von der „Köln. Ztg." berichtete, dem Kaiser gegenüber nicht abgegeben. Dagegen wird unö bestätigt, daß die Zusammen kunft durlbau» in dem Sinne, wie wir es dargcstcllt, fried- liebe Eindrücke hinterlassen bat. Insbesondere ist die Auf- sassung verstärkt worden, daß der Zar weit entfernt ist, sich von französischer Seite einen Krieg aufdrängen zn lassen." — Entgegen der von der ossiciöscn Wiener .Polit. Corresp." bestätigte» Nachricht, daß der deutsche Botschafter in Peters burg. General der Infanterie v. Schweinitz, demnächst seinen Posten verlassen werde, wird der .Kre»r-Ztg.' nun mehr von .bcstunterrichteter Seite' die Nachricht zu Theil, daß der General v. Schweinitz am 15. Juni einen dreimonatigen Urlaub antretcn und nach Ablauf desselben, also am 15. September, nach Petersburg zurückkehren wird. — Ti« Loinmission sür die zweite Lesung des Entwurfs eine» bürgerlichen Gesetzbuches beschloß in ihren Sitzungen vom 8. und 0. Juni zunächst einen Zusatz zu dem Maklervertrage, nach welchem ei» Maklerlohn auch dann als vereinbart gilt, wenn die überlragene Dienstleistung nach den Umständen des Falles nur gegen Vergütung erwartet werden konnte. Die Commission wandte sich dann zu dem Abschnitt über die Auslobung Gtz. 581 bi- 584i. Durch eine» Zusatz wurde der vraklisch häufig vorkommende Fall geregelt, in welchem der Ersolg, aus welchen sich die Ausladung bezieht, z. B. die Erarcisung eines Verbrecher», durch das Zusaiiinienwirken mehrerer Personen erreicht ist. Im klebrigen wurden, nach der „Nat.-Ztg.", die Vorschriften de» Ent- wurs» mit einigen unerheblichen Aenderungen angenommen. Man ging dann zu dem Abschnitt über den Auftrag über. Abweichend von dem Entwürfe wurde beschlossen, daß eS zum Wesen Le» Aus- tragSvcrlragcS gehöre, daß der Auftrag nnentgelttich übernommen werde. Ist eine Vergütung, wenn auch nur stillschweigend, verein bart, so soll ein Dienst- oder Werkvertrag angenommen werde». Vorbehalten blieb dabei, verschiedene in dem Abschnitt über den Auf trag stehende Bestimmungen zu verallgemeinern und aus den Dienst- und Werkvertrag, soweit dieselben die Besorgung von Ge schäfte» de» Dienstherr» oder Bestellers zum Gegenstand« haben, auszudehnen. Zu den kH. 587—595 wurden nur wenig erhebliche Aenderungen beschlossen. Zu tz. 592 war der Antrag gestellt, daß Forderungen, Sachen und Rechte, welch« der Beausttagte im eigenen Namen, aber aus Grund des Aufträge« erworben, im Verhältniß zwischen dem Auftraggeber und dem Beausiragten oder dessen Gläubigern al» dem Auftraggeber gehörig betrachtet werden sollten. Nach einem anderen Anträge sollte sich diese Vorschrift auf di« von dem Beauftragten erworbenen Forderungen beschränken. Ter Haupt zweck beider Anträge ging dabin, dem Auftraggeber im Concurse des Be auftragten in Betreff dersraglichen Gegenständ« ein AuSsonderunaSrecht zu gewähren, wie ein solche« nach «. 3<i8 deS Handelsgesetzbuchs bet dem Eommissionsgeschäst dem Sommittentcn an de» für ihn sür den Eommissionair erworbenen Forderungen znstebt. Noch einer langen, sehr eingehenden TiScussio» lehnte die Mehrheit indessen beide An- träge ab, indem sie e« sür bedenklich hielt, «ine so tiefgreifende Neuerung vorzuuehinen. Der Auftraggeber könne den Austrog in der Art gebe», daß der Beausttagte ia seinem Namen bandle; dann sei er sicher, indem die von dem Beauftragten für ihn erworbenen Gegenstände nicht Jedem, sondern ihm gehörten. Geb« er aber den Auftrag dahin, daß der Beausttagte die betreffenden Gegenstände sür sich erwerbe und dann erst an ihn über trage, so müsse er die sich hierau» ergebend« Gefahr tragen, und lieg» kein genügender Grund vor, ihm wegen seiner Forderungen gegen den Beauftragten eiuca Vorzug vor den übrigen Glönbigern desselben zu gewähre». TI« Vorschrift de« Handelsgesetzbuches für da- EommIsstonSgeschäst, welch« sich überdies nur auf Forderungen beschränke, beruhe aus besonderen, sür dieses Geschäft maßgebenden Rücksichten. Auch der tz. 38 der Loacurt- ordaung enthalt, »ta« ähnlich« Vorschrift nnr sür bestimmt« ni, denn»»»«
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