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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920616029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892061602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892061602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-16
- Monat1892-06
- Jahr1892
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Auch im Üebrfgea^zesgte ficch. k^S ^Hkerrnhäuß ^entgegen, kommend, indem dem Wunsche der Regieruiktz Rechnung getragen und bei dem Militairanwärlerzesetz nicht, wie da« Abgeordnetenhaus beschlossen, Gemeinten unter 3000, sondern unter 2000 Einwohnern von der Verpflichtung zur Anstellung von Militairanwärtern frei gelassen wurden. So bleibt wenigsten« bei dem Schluß der LandtagSsession jede Dis harmonie ausgeschlossen und von einer Ministerkrise ist zunächst keine Rede mehr. k°. Berlin, 15. Juni. Um volle 58 Millionen ist der Jahresabschluß der preußischen StaatSbabnen für I89H92 schlechter, als der Voranschlag. Letzterer batte die Einnahmen mit 93l Millionen angesctzt, wie aber inzwischen bekannt geworden, ergaben dieselben nur 916 Millionen Sind somit die Einnahmen um 15 Millionen geringer, so muß da- AuSgabebedürsniß um die enorme Ziffer von 43 Millionen oder um nahezu 8°o über den Voranschlag hinaus, also von 558 auf 601 Millionen angcwachsen sein! Der Uebcrschuß beträgt sodann statt der erwarteten 373 nur 315, Millionen. Unter diesen Umständen muß man sich auf ein bedeutend höhere« Deficit au« dem vorigen Jahre gefaßt macken, als es der Finanzminister im Januar schätzungs weise vorbersagte. Er prophezeite rund 25, in Wahrheit sind es wahrscheinlich 5V Millionen oder noch mehr! — Mit einem nassen, einem heiteren Auge sprach heute Herr Nickert im Abgeordnetenhaus«! das VernichtungSurtheil über — Resolutionen! Sie hätten praktisch gar keinen Wcrtb. Man wolle damit nur bei gewissen Leuten außerhalb de« Parlament« de» Schein wecken, als habe man etwas gethan und man habe doch nichts getban! Er müsse aus langer, langer Erfahrung versichern, daß der Werth von Re solutionen gar nicht gering genug angescklagcn werden könne — und so weiter mit Grane. Eine halbe Stunde später er schien auch Herr Richter auf seinem Platze. Aber das Gesagte war nicht mehr ungesagt zu machen. Das Urtheil über die Thäligkeit einer gewissen Partei, die nächst dem Centrum ihr parlamentarisches Renommee eine Reihe von Jahren hin durch nur von — Resolutionen und deren ergiebiger Ver wendung ausrccht erhielt, war gesprochen und gekört nun der Geschichte an. ES erübrigt nur noch, demnächst aus dem stenographischen Berichte den Wortlaut des UrtheilS fest zustellen. — Der König von Schweden hatte sich, wie schon gemeldet, am Tienötag Abend nach dem Galadiner im Reuen Palais von dem Kaiferpaare verabschiedet und war sür den Rest seines Aufenthaltes Gast seines hiesigen Gesandten, dcö Kammerherrn von Lagcrhcim in der Bellevucstraße 8. Die Räume, welche König Oscar hier benutzte, sind überaus einfach. Von der Wohnung des Gesandten sührt ein langer schmaler Corridor »i einen Seitenflügel, hier liegt die Wohnung de« Königs, die aus einem zweifenstrigen Zimmer mit der Aussicht auf den Thier garten und einem einscnstrigen Schlasgemach besteht. Auch die Ausstattung der Räume ist eine bcsckeideuc. In der einen Ecke des Wohnzimmers steht ein mit Schreibutensilien versehener Tisch, aus dem die Photographien der Königin Sophie und deö Prinzen Karl von Schweden Play gefunden haben. Ter bekannte Kupferstich „Homer" ziert die Wand, an welcher das einfache Feldbett des König« steht. So wohnte dieser als Privatmann bei seinem Gesandten auf seinen eigenen Wunsch. Heute Abend hat der König Berlin mittels Scparal- zugeS verlassen und über Hamburg die Rückreise nach Stock bolui angetrclcn. Bis zum Balmhose gaben ihm der Erb- großlzcrzog von Baden und der schwedische Gesandte v. Lagcr- lleini das Geleit. — Tie vom Kaiser eingesetzte Commission zur Unter suchung der Ursachen der vorgekommenen Uebcr- schwcmmungcn und zur Beseitigung der Hochwassergefahr wird demnächst ihre Sitzungen beginnen. Tie Commission besteht aus 32 Mitgliedern. — Der „RcichSanzeiger" veröffentlicht eine Reibe von Ordensverleihungen an frühere und jetzige italienische Beamte, u. A. haben den Rothe» Adlerortcn erster Classe der srübere Minister des Schatzes Luigi Luzzati uud der frühere Minister der öffentlichen Arbeiten Aseanio Branca erhalten. * — Der CultuS minister bat eine Verfügung an die Pro vinzial-Tchuleollegien erlaffen, »ach welcher behufs besserer Organisation der Seminar-Präparanden - An stalten die Leiter der letzteren gegen Gewährung eines festen JahreSzuschusseS verpflichtet werden sollen, bestimmten, im unterrichtlichen Interesse an die Anstalten zu stellenden A» fortcruugen zu entsprechen: Hierzu soll im erster Linie gerechnet werden, daß der Unter richt ganz oder in gewissen Hauptsacher» in getrennten Cursen erthcilt wird, mindestens ein, oder bei hoher Freuquenz mehrere Lehrer an der Anstalt hauptamtlich beschäftigt werden, und dost die Ceminarlehrer, wo ihre Heranziehung zum Unterricht nicht ent- lehrt werden kann, nicht mehr al« vier Unterrichtsstunden wöchent lich an derselben gebe». Ferner wird es als zweckmähig bezeichnet, di» Höhe he» Schulgeldes entweder im Höchstbetrage vertrags mäßig sestjustellen, oder mindesten» von der Genehmigung de» Brodln zlahHcht<tdlltgimit« abhängig K, «achens Sach soll bäkans Bedacht genommen werbe», daß bedürftigen Zöglingen der Unter richt unentgeltlich gewährt, geetanetenfalls ein gewisser Procentsa» deS ouskommenden Schulgeldes für Freischüler bestimmt, und daß die von dem Provinzial - Schulcollegium sesizustellende Maximal- zahl der Zögling« der Anstalt ohne Genehmigung der Behörde nicht überschritten werde. Noch diesen Richtungen hm sollen die Provinzial.Schulcollegien die Verträge mit den Leitern der Semiaar.Präparaaden-Anstalten prüfen und eventuell abändern. Der Minister betont in der Verfügung ausdrücklich, daß dt» Be gründung neuer Semtnar-Präparauden.Anstalten ohne sein« Genehmigung nicht zulässig ist. — Wider Erwarten sind die von den deutschen Aus stellern in Chicago bei dem ReichScommiffar angemeldeten Plätze sür einzelne Industrien so knapp bemessen worden, daß eine würdige Vertretung derselben in dem durch die Raumverhältnisse eng gezogenen Rahmen kaum mehr möglich sein wird. Eine größere deutsche Löffelsabrik, welche auf der Chicagoer Ausstellung ihre anerkannt vorzüglichen Fabrikate ausstellen wollte, erhielt vom ReichScommiffar folgendes Schreiben: „Unter Bezugnahme auf die unter dem 23. December v. I. eingereichte Anmeldung theile ich Ihnen ergebenst mit, dag Ihnen in Folge der starken Inanspruchnahme des für die deutsche Ab theilung im Industriegebäude der Chicagoer Ausstellung zur Berjügung stehenden Platzer nur ein Raum von einem Quadrat- Meter, und zwar ausschließlich Wandfläche (anstatt der von Ihnen beantragten vier Quadratmeter Boden- oder Waudfläche) zugewiesen werden kann. Ich darf Ihnen daher ergebenst anheim- stellen, aus dieser Grundlage Ihre Ausstellungsvorbereilungen zu wessen. Ich erlaube mir indeß hierbei die generelle Bemerkung hinzuzusügen, daß eia privalrcchtlicher Anspruch durch die Raum- Zuweisung nicht entsteht. Sollte wider Verhoffcn durch eine Vcr- lchiebung de» Gesammtplancs eine Aenderung auch der einzelnen Plätze erforderlich werden, so wird jedenfalls aus die von dem Aussteller nach Maßgabe der Raumzuweisung getroffenen Her- Achtungen Rücksicht genommen werden." Dieser Bescheid, der in ähnlicher Form Wohl zahlreichen andern Ausstellern zugegangen ist, dürste die bedauerliche Wirkung haben, daß einzelne Industrielle unter so unsicheren Verhältnissen ganz von ihrer Vetheiligung an der amerika nischen Weltausstellung absehen. Bei der hier in Frage kommenden Firma ist wenigstens dieser Fall bereits ein- gelreten, da derselben die zugewiesene Fläche nicht genügt. — Die Zeitungen sprechen ihre Zustimmung bezüglich deS VorgekcnS, das der deutsche Gesandte in Lissabon, Gras Brav, im Interesse der deutschen Gläubiger angeregt bat, und hegen die Hoffnung, daß die übrigen Regierungen sich diesem Proccß anschliegcn werden, um ihm größeren Nachdruck zu verleihen. — Vor der Börscn-Enquete-Commission erfolgt beute und morgen die Vernehmung der Herren Bankdirector Kaempf (Berlin), Bankier G. von Wallenberg - Pachaly aus Breslau, von Guaita und Baer aus Frankfurt a. M., des Geh. Raths von WilmowSki und Landgerichts-Raths Munk aus Berlin. — Auch die gestrige Post, welche am l3. Mai aus Dar- eS-Salaam abgcqangcn ist, bat über Ein in Pascha noch keine näheren ach richten gebracht. DaS Ausbleiben jeder authentischen Meldung darüber, ob Emin todt sei oder nickt, schließt zwar die Möglichkeit nicht auS, daß daS Ge rücht von seinem Tode aus Wahrheit beruhe, macht dies aber wenig wahrscheinlich. Von vr Stuhlmann datircn die letzten Nachrichten ans Bukoba. Er theilte damals mit, daß er daS Eintreffen der für die Station Bukoba be stimmten AblösungSmannschastcn abwarlen werde, um als dann mit der abgelösten Besatzung nach der Küste zurückzu- marschircn. Da jene inzwischen Bukoba erreicht haben dürfte, so wird sich l)r. Stuhlmann wohl bereits auf dem Wege zur Küste befinden. — AuS Anlaß der Eisenbahnunsälle, welche in der vorjährigen Reisezeit sich ereigneten, hat die preußische Staats- bahnverwaltung eine Nachprüfung derjenigen Bestimmungen ungeordnet, welche sür die Revision und Unterhaltung der Eisenbahnbrücken bestehen. Diese Arbeit nähert sick gegenwärtig ihrem Ende. Es sollen dabei die für die Italischen Berechnungen Grunde zu legenden Belastungs- annahmen erhöht worden sein und auch fönst in der Presse augeregte Unzulänglichkeiten des früheren Verfahrens Abhilfe gesunde» haben. — Der Stadtdirector von Hannover, Herr Tramm, früher Mitglied des Abgeordnetenhauses, jetzt Vertreter der Stadt Hannover im Herrcnhause, wurde, wie schon telegraphisch gemeldet, heute von dem Ministerpräsidenten Grasen zu Eulcnburg empfangen. Wie verlautet, bat Herr Tramm befriedigende Erklärungen in der Hoftheatcr- frage erhalte». — Betreffs deS Grasen Limburg-Stirum meldet heute, die neulichc Meldung der „M. Z." ergänzend, die „Kkcuzztg." Folgendes: Nachdem seitens der Vorgesetzten Behörde ab gelehnt worden war, aus Grund des eingercichten ärztlichen ZcugniffeS den Abschied mit Pension zu befürworten, hat Gras Limburg-Stirum sein Gesuch um Versetzung in den Ruhestand »usttchl erhalten und erklärt, daß er, fall- ihn, ein Ruhegehalt verweigert werden sollte, keine weiteren Schritte thun werde. — Der »StacttSb. Zta." zufolge ist der Antrag, den Rector Ahlwardt gegen Caution auS der Untersuchungshaft zu entlasten, bewilligt und die Caution auf lOOOO fest gesetzt worden. Da- Blatt fordert zu Beiträgen auf, uw diese Summe zusammenzubringen. — S. M. Kreuzer „Schwalbe", Commandaat Corvetten- Tapitain Qelrich», wird am Ä>. d. von Dar-«e-Sa>aam au» eine Erholungsreise nach de» Seychellen antrrten. — S. M. Kanonenboot „Iltis", Lommandant Captlain-Lieutenant Müller, beabsichtigt am 19. d. M. von Nagasaki nach Shanghai in See zu gehen. — DerOberpräsidentderProvinzWestprenßen Staats- minister vonGoßler und seine Gemahlin begehen heule ihre silberne Hochzeit. An der Feier nehmen auch die städtischen Behörden durch Ueberreichung einer Adresse Theil. — Der Vermählung des Grasen Herbert BiSmarck mit der Comtesse Hoyos werden auch der russische Botschafter Gras Schuwalow und dessen Gemahlin, sowie Graf und Gräfin Henckel von Tonnersmarck beiwohnen. Gräfin Sckiuwalow bezieht sich von Tegernsee, wo sie gegenwärtig mit ihren Kindern zum Curgedrauch weilt, nach Wien, der Botschafter direct von Berlin aus. * Hamburg, 15. Juni. Auf dem deutschen Brauer tage, der zur Zeit hier stattfindet, gab der Präsident de- deutschen Brauerbundes Henrich aus Frankfurt a. M. über die Ausdehnung der deutschen „Bran-Jndustric" folgende Zahlen: „Während der Gesammtconsum 1886 87 rund 45 Millionen Heltolilcr betrug, ist er 1890 91 auf 52 301000 Hektoliter, um 7 662 450 Hektoliter gestiegen. Der Zuwachs der Bevölkerung betrug im gleichen Zeitraum nur 4,3 Proc., der des Bierconsums 17,3 Proc. Wenn man berücksichtigt, daß die Ausfuhr ziemlich erheblich zurück- gegangen ist und daß die Einfuhr fremder Biere zugcnvmmen hat, lo wird man zugeben müssen, daß die Steigerung des ConjumS im Inland« eine außerordentlich bedeutende ist. Daß die Einfuhr von 135 000 Hektolitern in 1886 87 auf 229000 in 1890 91 ge stiegen ist, dürfte im Wesentlichen daraus zurückzuführen sein, daß sich in den letzten Jahren die Gunst des Publikums wesentlich mehr dem Pilsener Bier zugewandt hat. Der Rückgang des Export» von 1071000 Hektoliter in 1886 87 auf 660000 Hektoliter in 1890/91 entspringt hauptsächlich aus einer Minderausfuhr nach Frankreich und Belgien, wo leistungsfähige Brauereien begründet worden sind, die den deutschen Bieren schwere Concurrenz machen. Außerdem ist in Frankreich eine sehr ungünstige GewichlSueuer sür Bier cingesührt, die den Export dorthin fast unmöglich macht." * Norden, 15. Juni. Die Eisenbakn st recke Norden- Norddeich wurde beule dem Betriebe übergeben; sie führt unmittelbar bis an den Landungsplatz der Dampfschiffe nach Norderney. * Bremen, >5. Juni. Die Bürgerschaft bewilligte in ihrer heutigen Sitzung gemäß dem Scnatsantrag sechzehn Millionen zu Hafenbauten in Bremcrhasen. * Rheine, 15. Juni. Die Maucrarbeiten (Bcantten- wohnungen und Schleusen) an der hier angrenzenden Thcil- strccke des Canals Dorlmund-Emsbäsen haben bereits vor Wochen begonnen und schreiten rüstig vorwärts. Wie verlautet, ist auch die Inangriffnahme, beziehentlich die Ver gebung der Erdarbeiten noch im Laufe deS Sommers zu erwarten. * Posen, 15. Juni. Tie Ansicdlungs-Üommijsion kaufte Las viertausend Morgen große polnische Rittergut Las- ko wo an. * Weimar, 15. Juni. Der Großherzog hat im Ein- verständniß mit den Herzögen von Sacksen-Meiningen, Sachsen- Aklcnburg und Sachsen Coburg und Gotha, sowie den Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß älterer Linie und Reuß jüngerer Linie den LantgerichlSrath Pauk Riemann in Gotha vom l. Juli d. I. an zum Rath bei dem gemein schaftlichen thüringischen Lberlandesgericht in Jena ernannt. * Gotha, 14. Juni. Die Agitation für die im Herbst statlsindenden LandlagSwahlen im Herzogthnm Gotha wurde durch eine am l l. d. M. im „Tivoli" hiersclbst an- heraumtc öffentliche Versammlung derSocialdemokratcn eingeleitet. , * Eisenach, 15. Juni. Heute tritt im hiesigen Nesikenz- schlosse wieder die deutsch-evangelische Kirchen» conserenz, die bekanntlich Vertreter sämmllicher Landes kirche» umsaßt, zusammen. Ein Wartburg-GotteSdienst wird den Verhandlungen vorausgehcn. * Meiningen, 15. Juni. Günstige Nachrichten sind über des Herzogs Befinden eingegangen; nur einige Zeit der Erholung ist noch erforderlich. * Bochum, 16. Juni. (Telegramm.) Die Partei genossen des RedacleurS Kusa n gel versenden Formulare für Massenpetitionen an den Kaiser, um wenigstens die Umwandlung der Gcsängnißstrase in Festungshaft und die vorläufige Haftentlassung beider Verurlheillen zu erlangen. * Essen, 15. Juni. Der ,K. V.-Ztg." wird von chicr gemeldet: In der Anklagesache gegen de» Commerzienralh Baare, betreffend Etcmpelfälschung. wird daS Landgericht in den nächsten Tagen Beschluß fassen. „Aber gewiß, höre doch nur —" „Du lügst 1^ Jetzt übcrmannte ihn doch der Zorn. „Laura, ich ver biete Dir —!" „WaS? Wie?" schrie sie, ihn unterbrechend, und ließ ibrcn Sonnenschirm eine Tarantella aus dem Fußboden tanzen. „Tu wagst es noch, einen solchen Ton anzuschlagen? Tu — Nicki-würdiger!" Jetzt oder nie! flammte eS in Grüner aus. Er richtete sich patzig empor. »Nun, ich glaube, ich darf doch auch »och ein paar Worte mitreden?" überschrie er sie. »Meine männ liche Würde . . ." „Norbert!" kam «S gellend au« Frau Laura'S Munde »Meine männliche Würde —" stotterte er im ersten An prall, wieder zu einem kleinlauten Ton zurückkchrcnd, der wie Sclbsthohn klang. Aber dann raff'e er sich neuerdings zu lamme» Er fühlte, jetzt durfte er nicht mcbr zurückwcichcn, und siebe da — die Kraft der eigenen Stimme stachelte seinen Mutb in einer Weise, die >bn selbst ui Erstaunen seyle. »Ja — meiner männliche» Würde — sind bier in diesem Hause die Hände gebunden — so daß ich mich schließ lich noch milsammt den Dienstboten verachten müßte, wenn das nickt anders würde werden — werten würde.... Aber das muß anders werden!" „Norbert!" hieß eS wieder auf der Gegenseite, aber diesmal schon ganz anders; rin Ausruf starrer Verwunderung Grüner batte nun einmal Blut geleckt, Jetzt gefiel er sich selber immer mehr »Unterbrich mich nickt!" ries er ausstampsend, »jetzt rede ich!" „Norbert I" ließ sich Laura zum dritten Male vernehmen, jetzt beinahe eingeschücktert vor diesem unerhörten Phänomen »Ich bitte Dich — was hast Du kenn?" „Ta- kann nickt so fortgeben! Mir — mir sind hier in diesem Hause die Hände gebunden — und die Tienst- boten — kurzum, ich bleibe dabei, da- muß ander- werten l" Laura trat näber und wollte ihm die Hand auf den pathetisch auSgestrccklen Arm legen »Aber so sei doch nicht gleich so bestig! Ich wollte ja nur —" Grüner ließ sick nickt mehr au» dem Sattel heben. „Tu dast Dir die Freideit genommen, über meinen Kops hinweg die gemeinschaftlichen Mablzeiten einzustellen? Odo! DLS wird nicht geschehen l Ich bin der Herr im Hause, hörst Du? Und ich suche mir den Umgang, der mir grsällt — ich lasse mir da- nicht verbieten! Ick bin kein schmerzhafter Freitag — will jagen, ich bin kein Schuljunge medrl Du tyrannisirst mich in rrurr Weise —' „Ader, so geh doch!" flötete sie, beinahe wriarrlich. «I», Du — ty — ra» — ni — first «ichl Ich muß mir einmal Lust machen! Und ich frage Dick, welche Reformen Du in unserem Hauswesen einzusühren gedenkst, um meinen wohlberechligtcn Wünschen entgegenzukommcii." „Na, jetzt wird'S mir aber schon zu bunt!" fuhr sie empor. „WaS redest Du denn sür Unsinn?" Grüner griff zum soitissimo kurioso von molto er- pressione. „Schweige — und antworte mir, WaS Du zu thun gedenkst!" Sie wollte reden, er unterbrach sie aber augenblicklich: „Rubig, jetzt spreche ich! — Ich will mich nicht länger vor den Dienstboten schämen, ich will nicht da» Opfer Deiner despotischen Launen sein, ick verlange eine gründliche Verbesserung unserer Familien- Verhältnisse, ich will von nun ab die Stellung einnebmcn, die mir in diesem Hause ziikommt — mil einem Wort, ich will selbstständig sein — ich bin ein Mann!" Laura ließ sich in daS Sopha fallen und rang^ nur stumm dir Hanke. Grüner stand da wie ein antiker Sieger aus dem olympischen Fest, leuchtend in Glorie vor dem ver sammelten Volk.... Zweiter Act. Die arme Käthe! Sie verzehrte sich schier unter der Oual deS Geheimnisse-, das ibr Busen verschwieg. Sie ließ die Tante nicht mehr auS den Augen, so daß eS dieser den ersten und den zweiten Tag völlig unmöglich war, mit Hilberg allein zu sprechen. Letzterem blieb nichts Anderes übrig, als sick mit allem Eifer mit Pruck in die Vorarbeiten zu dem Lustspiel zu versenken. Beim Diner und Souper, an dem jetzt — Tank einer gewissen Scene — auch da- Ehepaar Gröner wieder theilnahm, konnte er von Malbilde kaum einen Blick mebr erhaschen. Wenn er über den Tisch nach ihr biasah — begegnete er immer den unheim lichen Augen Kätde'S .... Käthe fand in der Zurückhaltung der Beiden lediglich rin webladgckarteteS Spiel. Mathilden- furchtsame- Schweigen galt ,dr als schamlose Gelassenheit, und dir Unbefangenheit, mit der Hilberg mit Pruck über feinen dichterischen Entwurf plauderte, war ihr nur ein deutlicher Beweis sür die vollendete Frivolität de- Rucklosen. Am Abend de» dritten Tage- kam sie endlich halb und bald zu einem Entschluß, vor Allem süblte sie, daß sie e- bier unter solchen Umständen nicht länger auS- dalten könne. Sie wollte heute noch dem Onkel ihre Abreise ankündigen. Da» Souper wurde immer im Speisezimmer brr Pruck'S im Stockwerk eingenommen. An diese» Zimmer stieß eia große» Erkergemach, da« bald al» Salon, bald al- Bibliothek eingerichtet war und besonder- bei schlechtem Wetter von beiden Familien al« behaglicher AusenlballSort benutzt wurde. Hier stand rin großer Schreibtisch, vor welchem Pruck ge wöhnlich srine geschäftlichen Correspoatenzeu erledigte. H'«r zog sich Käthe auch zurück, während die Andern unten im Gartensalon weilten. Ja, eS stand nun fest bei ihr — sie mußte geben, vor wärts! Jetzt blieb iyr nur noch Eins zu thun übrig: da« Pbologranii» Mathilden», daS sie noch immer bei sich trug, — Pruck zu übergeben. Ihm wollte sie das Racheamt über tragen. Früher oder später mußte er ja ohnedies die Wahr heit erfahren — wer weiß, vielleicht fand er noch Zeit, die Ungetreue in die Bahn deS Rechtes und der Sitte zurück zulenken. Ja, ja, je mehr sie das bedachte, desto bester erschien ibr dieser Weg. Morgen sckon wollte sie über alle Berge sein — und eine Stunde später sollte der Onkel — daS Bild Mathilden« erhalten mit der handschriftlichen Wid mung, die keiner weiteren Erläuterung bedurfte .... Kätbe setzte sich an den Schrcibtiich, nahm ein Couvert, schlug einen Briefbogen um daS Pbologramm, da sie die Enveloppe durchsichtig fand, und klebte den inhall-scywercn Brief eben zu, als — Hilberg den Salon betrat. Sein Anblick drängte die leise abralbende Stimme, die sich in Kätbe'S Innerem in der letzten Minute zu regen begonnen, sofort wieder zurück. Nein, sie konnte keine falsche Großmuth wallen lasten! »Pardon, mein Fräulein, wenn ich störe!" sagte Hilberg, da« Zimmer durchquerend. »Ich hole mir nur einen Theil meines Manuskriptes." Er ging an den Schreibtisch, wo ibm Kätbe Platz machte, indem sie ibm ostentativ den Rücken kehrte. Hilberg betrachtete sie verstoblen, mil staunendem Kvpfschütteln. »Sie wissen, Fräulein, wir sind bereits in bester Arbeit." »Ja, ich weiß!" TaS sagte sie so sckroff, daß er betroffen den Kopf nach ihr umdrehte. »Ah! Sie sagen daS — mit einer so sonder baren Betonung —" Kätbe lachte bitter aus. „Wirklich? Sit scheinen ein sehr mißtrauisches Obr zu baden." Hilberg trat ibr nach einer Weile überlegenden ZögernS läckelnd gegenüber. »Ich bemerke sckon die ganze Zeit einen veibifsenen Groll gegen mich, mein Fräulein — Ich habe, scheint c-, nicht das Glück, Ihnen zu gefallen?" „Erwarten Sie eine ehrlicke Erwiderung?" „So würden Sie mit — Nein antworten?" Sie verzog spöttisch den Mund. »Ich bewundert Ihre DivinationSgabr." Jetzt griff auch er zu einem überlegenen Spott. „Ihre Aversion schreibt sich wobl noch — von der Pension der? E» ist der uralte Antagonismus zwischen Lehrer und Schüler." »Damit meinen Cie — dem Backfisch Ein» versetzt zu haben. Wie schlagfertig! Aber geben Sie Acht, Herr — Professor, vielleicht kommen Sie bald in dir Lage, von mir eine empfindliche — Lehre zu empfangen." s Homburg, 16?'ÄNn.^<Telegramm.1 JA Per hid sigen Echloßcapclle fand für weiland Kaiser Friedrich eia Trauergottesdienst statt, welchem die Kaiserin Friedrich mit den Prinzcssinnen-Töchtern Sophie und Margarethe, dem Kronprinzen von Griechenland und Prinzen Adolf von Schaum burg-Lippe beiwohnten. yc Mannheim, 14. Juni. Auf dem gestern geschlossenen 11. Verbandstage der Deutschen Gewerkvereiae wurde der Jahresabschluß der Verliandscasse und ihrer Rebencasieu erstattet. Danach betrug das Vermögen der BerbandScasse Ende vorigen Jahres 43 974,65 verausgabt wurden im Jahre 1889 29 932,59 .Sk, 1890 13 313,82 >l, 1891 16 110,63»! Die Organ, casse hat rin Vermögen von 21 343,30 ^l, die Trucksachencafle ein solche» von 1076,09 -Sk Das Gefammtvermögen des Verbandes (das Vermögen der Einzel-Gewerkvereine nicht eingerechnet) betragt 74 002,21 die Mitäliederzahl (nach dem Austritt des Gewerk, verein» der Porzellanarvetier) 61653. Betreffs der Satzungen der Gewerkvrreine wurden principielle Veränderungen nicht beschlossen. TaS Berbandsorgan „Der Gewerkverein" wird auch in Zukunft in je 30 Exemplaren auf 100 Mitglieder von denjenigen Ge- werkvereiiien gehalten, die ein eigenes Organ nicht besitzen. Ein Antrag, daß der Verband verpflichtet sein solle, bei Gründung von Productivgenossenschaften Darlehen aus der Verbandscasse zu gewähren, wurde nach eingehender Debatte abgelehnt. Den Ber- dandsdeilrog setzte die Generalversammlung aus 6 ^ (bisher 5 aus jedes Mitglied und Vierteljahr fest. Im Weiteren wurde nach längerer Debatte ein Antrag angenommen, wonach die obligatorischen Lrtsverbände beseitigt werden. Ais Orte des nächsten Verbands- tages wurden die Städte Magdeburg, Danzig und Kiel zur engeren Wahl durch Len Centralrath gestellt. * Karlsruhe, 15. Juni. Aus der Tagesordnung der Zweiten Kammer stand heute die Vorlage über die strategische Bahn Karlsruhc-Roeschwoog. Abgeordneter Muser erklärte die Frage für nicht spruchreif, die Regierung habe 21 Jahre nach dem Krieg, fünf Jahre nach dem letzten Kricgslärm Zeit gehabt zur Vorlage. Tie Staatsmänner fließen jetzt von Friedens- Versicherungen über; er glaube nicht, die Bahn sei jetzt so noch- wendig: der Ersüllung einer patriotischen Pflicht werde er sich nicht entziehe». Er frage sich aber, ob da» ein gesunder Patriotismus sei, ob daS Reich patriotisch handle. Einem Lande wie Baden, das bei einem Kriege den größten Gefahren ausgesetzt sei, solle man solche Opfer nicht zumulhen. Man solle nicht nur von Baden Patriotismus verlangen, das Reich solle es auch patriotisch behandeln. Er beantrage deshalb die Absetzung der Vorlage von der Tagesordnung, weil das Haus überrumpelt worden sei, >onst würden er und seine Freunde gegen die Vorlage stimmen. Staatsminister Turban erklärte, die Vorlage könne nicht verschoben werden. Ellststätter meinte, werde die Beichiußsassung verschoben, so werde das Reich selbst bauen, weil die Militairverwaltuiig die schleunige Herstellung der Bahn verlange. Kiefer führte aus, Muser solle eine Garantie für die Sicherheit des Friedens leisten. Muser antwortete, eine solche Garanlie könne Niemand geben. Er sprach sodann weiter gegen eine „Hurrahbewilliguiig". Der Antrag Muscr's ward abgelehnt und bas Ueberciiilommcn zwischen Baden und dem Reich ge nehmigt. Tie erste Rate beträgt zehn Millionen. * Wem ding, 15. Juni. Am Sonntag ist, wie die klerikale Bonner „Deutsche Ncichsztg." triumphirend berichtet, die Mutter des Knaben, aus dem Pater Aurelian den Teufel ausgetrieben hat, zum KatholiciSmnS Lber- ge treten. Der wundersam geheilte Knabe sei bereits am Freitage zur Cvmmnnion gegangen. Obendrein sollen etwa 80 vom Wemdingcr Bezirlsamtinann über die Teufelsaus treibung vernommene Personen belheuert haben, daß „nach ihrer llebcrzeugung" der Knabe thatsächlich besessen und nicht etwa hysterisch gewesen sei! * Regensburg, 15. Juni. Am 26. Juni vormittags 9 Ubr findet zu RcgcnSburg der Parteitag der Social- dcmvkraten Bayerns statt. Die Tagesordnung des Partei tages ist felgende: 1) Die Thätigkeit deS bayerischen Landtags und die Wahlen zu demselben im Jahre 1893. Referenten: G. von Vollmar-München und G Löwenstein-Nürnberg. 2) Agitation und Organisatian. Referenten: C. Oertel- Nürnbcrg und Ed. Schmid-München. Oesterreich-Ungarn. * Wien, 15. Juni. Kaiserin Elisabeth ist heute Abend nach Karlsbad abgcrcist. Der Kaiser wird sich morgen Abend zum Besuche des Erzherzogs Franz Salvator und der Erzherzogin Marie Valerie nach Wels begeben, von wo er am l8. b. M. Morgens zurückzukehren gedenkt. — DaS Herrenhaus nahm ohne Debatte die Gesetzentwürfe, dclresseiid die Börsensleuer, die Besteuerung ausländischer Effecten und betreffend die Wiener Verkehrsanlagen, an und genekinigte neuerdings, entgegen dem Beschlüsse des Abgeord netenhauses, welches eine Million für Unterstützung der Staatsbeamten bewilligte, 500 000 Gulden für dieselben. * Wien, l6. Juni. (Telegramm.) Der deutsche Bot schafter Prinz Reuß wird am 18. Juni mit seiner Familie einen längeren Sommerausenthalt in Schlesien nehmen, nach dem er sich beurlaubt hat. Zur Feier der Hochzeit LeS Grasen Herbert BiSmarck würde der Fürst sonach nicht in Wien verweilen. — Der hiesige Verein der deutschen Reichs- angehörigcn »Niederwald" wird dem Fürsten BiSmarck durch eine Deputation seine Glückwünsche auSdrücken und eine Ergebenheitsadresse überreichen lassen. »Ei! Und wie würde dieselbe lauten?" „Zum Beispiel: Vertraue nicht allzu viel auf Deine eigene Schlauheit; die Kinderhand LeS Zufalls zerreißt oft mit einem Griff das rasfinirteste Gespinnst erfahrener Tücke!" »Donnerwetter! Das klingt ja fast wie Brahmanen- Weisheit," lachte er, doch nicht ganz unbefangen. — »Aber in wie fern glauben Sie diesen hübschen Spruch auf mich anwendcn zu müssen, mein Fräulein?" »Verlangen Sie da« wirklich zu hören?" Er versuchte, den scharfen Blick, mit dem sie ihn fixirte, zu erwidern, aber — er mußte die Augen abwcnden. Alle Teufel! Diese Kleine begann unheimlich zu werden. »verzeihen Sic, mein Fräulein, ich verplaudere mich da ganz, und Herr von Pruck erwartet mich doch . . »Mit dem Manuscript, ja. Und Sie dürfen Herrn von Pruck beileibe nicht warten lassen; daS wäre ja unhöflich — und das geziemt einem Mann von Welt nicht. Um Gottes willen, nur keine Unhöslichkeit! Eine Ua — ehrlichkeit, die mag schon eher passtren. Nicht wahr, so lautet ja einer der ersten Paragraphen im Codex der großen Geister, die in unserer Gesellschaft den Ton angeben?" WaS wollen Sie damit sagen?" fragte er erbleichend. O nicht», gar nichts. — Sprechen wir von etwas Anderem oder — noch bester — brechen wir überhaupt ab! Sie sind ohnedies so pressirt. . . ." Hilberg spielte in äußerster Verlegenheit mit seinem Schnurrbart. »Ich weiß in der That nicht, wo Sir hinaus- wollen, Fräulein." Apropos," fragte sie plötzlich mit gemachter Gleich heit, »wie denken Sie denn eigentlich über meinen nkel?" Er schwieg erst frappirt, dann aber antwortete er fest, mit steigender Wärme: »Herr von Pruck — oh. ich wollte, ich wäre ihm früher begegnet! Ich habe in den wenigen Tagen einen Charakter in ihm kennen gelernt, dem ich eine rückhaltlose Bewunderung zolle. Und ich habe jetzt nur mehr den einen, aufrichtigen Wunsch, in ihm einen wirklichen Freund erwerben zu dürfen." »Und doch —? O pfui! Sir sind noch schlechter, als ich dachte. — Geben Sie!" »Mein Fräulein — ich beschwöre Siel" rief er entsetzt. »Sagen Sie mir nichts weiter! Sir haben ja keine Zeit, Sir müssen ja unverzüglich ein Manuscript holen. . . ." »Nein, lasten wir Liesen ironischen Ton, sprechen wir offen uud ehrlich! Liegt Ihren Worten ein tieferer Sinn zu Grunde — oder zürnen Sir mir blo«, weil ich — nun, kurz heraus! — weil ich Sie vielleicht eia Bischen zu sehr al« — PensiouSmädchru behandelt habe?" (Forts»»»»« folgt.) «Ml
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