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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920625010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892062501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892062501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-25
- Monat1892-06
- Jahr1892
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NboN>eWe»töpreiA t» h« haoptexpeditio» ad« de» t» bezirk u»d de» Vorort» nicht«»» »,». gabestellen abgetzolt: vi«1»isädrttch^4440 bei zw«tmali«r ttglichrr Znftellnng tu» Han« 540. Durch dt, Potz bezag«, für Drutjchlaad nb vesterieich: vt«t,l,Lhrltch ^4 «.—. Direct, tttglich» Kreuzbandstaduag in» Luslaub: maaatttch ^ 9.—, Di» M orgen-L«»g,b« «schult »»glich '/,7 Uhttz di« »bend-AaHzab« voch»t»g« » Uhr- Ledaciioa »d Lneditio»; Au»a»»r»««ßr ft. ^»Äaet vo,^,°8* *bi»4b»h4 7^Ä" E«le»: vtt» Me»«'» Sarti». (Alf«» Hichttft Uutversttttttstrasft 1» «.i» e-f«». Katharine, str. Ich -urt. «»d M»ch»»l«tz 7. ^321. Zur gefälligen Gcachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 2«. Juni, Bormittags nur bis v Uhr geöffnet. LxpolUtIvn Ä«8 I-BlpLlxvr ^Lxsklktte«. Morgen-Nusgabe. tMM.EWMÜ Amtliche Bekanntmachungen. Oeffenlliche Ausschreibung. Für den Neubau der LndreaSktrche sollen dir Dachdecker-, ltlcmpner- und Schtoffer-Lrbetten (Thurmspitzcn) in öffentlicher Submission vergeben werden. Die Submissiontunterlagen können gegen Erlegung von 2 in unserer Expedition Brndtslraße 30d von Saunabrud, de« 2ä. diese» Monat», an in Lmpsang genommen werden. Bewerber wollen ihre Angebote bi» spätesten« Fretta», de« 1. A«lt d. 3-, Abend» 6 Uhr in unserer Expedition unter der Aufschrift: „Rrudan der Attdrea»- kirche betr." versiegelt einrrtcheu. Leipzig, am 23. Juni 1892. De« Kirchendorftand »« Et. Andrea», vr. Al. Schumann, Psarr«, Vorsitzender. Lekanutmachuug. Da» Einlaaebuch Rr. 4L der Sparcasse Leidltg-Lindena« wird gemäß tz. 10 der Sparcassinordnang hiermit für «»tztltt» erklärt. Leipzig, am SO. Jnnt 1803. De, Aattz der Stadt Leipzig. Ib. 547. vr. Grorgt. «ff. Lamp«. Lekauutmachuu-. Di« Pflasterung einiger Stricke der Ar ege» »nd Anenftrafte soll an »inen Unternehmer verdungen werden. Dt« Bedingungen sür dies« Arbeit liegen in unserer Tiefbau- Verwaltung, Rathhau», 2. Stockwerk. Zimmer Nr. 23 au» und können daselbst eingesehrn oder gegen Entrichtung der Gebühren im Betrage von 50 >4. welch« auch in Briefmarken etngesendet werden können, entnommen werden. Den unberücksichtigt gebliebene», aber rechtzeitig aufgetretenen Bewerbern wird diese Gebühr wieder zurückerstattet. wenn dieselbe innerhalb 8 Lage» »ach Bekanutmachung der erfolgte» Bergebung zurückvrrlangt wird. Bezügliche Angebot« sind versiegen und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Aregr» und Auenftratze^ versehen ebendaselbst und zwar bi» »um 4. Juli d. I. 5 Uhr Nachm, einzuretchea. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebot« abzu- lehnen. Leipzig, da. Ml. Ju»t 1893. De» «ath» de, Stadt Leid»»» Io. 3074. Stratzeudaudeputatt»». Lekanutmachung. Da« g. Stück de» dtetjährigen Gesetz- und ver«rdnung»- dlatte» für da» Königreich Sachsen ist bei uu« einaegangen und wird bi» zum 11. Juli diese» Jahre» auf dem Siathhautsaale zur Einsichtnahme Sssentltch an»hängen. Dasselbe enthält: Nr. 56. Bekanntmachung, «in, Anleih« der Stadtgemeinde Plaue» t. 8. betr., vom LS. Mat 18V2. Nr. 57. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum zum Bau eine» Anschlußgleise» im Schwarzwasserthal« ic. betr., vom 30. Mot 1892. Nr. 58. A»»fübrung«verordnung zu den Gesetze» vom b. Mai diese» Jahre«, einige Abänderungen de» Gesetze» über dt« Lande».Brandversicheruna-anstalt rc., sowie zu Abänderung von Artikel I de« Gesetze», ein« Er- ainzung und Abänderuna rc. de» Gesetze» über da» Mobiliar- und Privat-Feoerversicherung-wesea betr., vom 30. Mai 1892. Leipzig, d«n LS. Juut 1892. De» «ath der Stadt Leid,',. Vr. Grorgi. Krumbiegel. Lekauutmachung. Wir bringe» zur allgemeinen Keuotniß, daß vir die ersten Grundstück« der Arieseuftrastr in Letpzig-Lindenau» von der Wettiner Strafte au», wt« folgt umnumrrirt Hab,»: Alt« Nr. Zuletzt ange brachte Nr. Braud-Kataster- Rrue im Adreßbuch« Nr. Straßen-Nr. Friesen str. Rr. 4 Leutzsch« Str. 2 Friesenstr. Nr. 2 - «r. 2 337 Abth. 4 7S6d . 4 Friesenstr. Nr. 6 . Nr. 4 R - 4 . Nr. 4 736« - 4 . «r. 2 Leipzig, da» LI. J»»i 1892. De, «ath de, Stadt Leidig 1°. 3178. vr. Georgi. .ichoriu». Gesucht wird der am LS. vrtob« 18SS tu Drtsdr» geborene Musiker und Lolporteur Gusta» «»als Gruft SchktttG welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhallta ist. Leipzig, de» 20 In,i 1S9S Der Rath »er Stadt Leiuzig. 4. L. II. I/SSV». (Anur«M«t. «dt». U.) -rutschet. veulseksr ftauotu», 4a» Atz. Suul, von XdauckZ 7 lldr »a: Legrünuog Ser velsgirtao im LaukmLnoiocben Veraioad»»^. Uoata», äe» L7. »unt, blorueu, 8 vkr: Lqxinn <i,r Vardarut- lnngev, «bemäa. >«ed Sobtu» äoroeldoo gega» vbr: (iamvinmem«, Lea«, adami». Via Ititgliaäar 4«r V«v»ig«r L«,irlt»-V,reu>» babov ,, äe» VmbanckluLg« kr«eu Lin tritt al» iludüroe, lbr« ketbsilstsuag an 4«e8«^raa»uog^»»ck^ao 4a« ft»«, (4u»al4»u, mägtiodat Soantag v». >t »gal. vr vlPpa 1. A. Anzeiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. J«sertio«SpreUk Di« 6 gespaltene Petltzeil« LO Pfg^^ Reklamen unter dem Redattioalstrich sag», spalten) ÜO^L, vor den ftamtlteonachrichtmt (h gespalten) 40>tz. Größer» Schriften laut anserr» Peets^ verzetchaiß. Tadellartscher an» Ltßmfla» «ch höhere» Tartz. Extra-vetlage» lgesalzy, »»» «ft hei Morgen-Ausgabe, ohne Postbesvrderu^ ^4 4L—, mit Postbesörd«»», ^4 70.—^. ^Aflahmrschlftß fLr Z«ser«tr: Ab«ad-Au»g-d«: Vormittag» 10 Uhr. Morg»»-An»gab«: Nachmittag» 4Uh«. Sonn- und Festlagt früh 9 llhe. Set de» Filiale, «ad Aanahmestell»» ft «ta»- Halde St»»de srüha. Iuserat, sin» stet« dt» Erftedttta, z» richt«. Druck «nd V«lag »»» E. Pol» i» Lathtzth Sonnabend den 25. Juni 1892. 88. Jahrgang Der hinter der Schachtmeist«r»«hefrau Emma Altnat» au» Wörlitz unter dem 0. Juni 1802 erlassen« Steckbrief hat sich erledigt. Leipzig, am 23. Juni 1892. Der Untersuchungsrichter bet dem Kgl. Landgericht. Burkhardt. Hol)-Auction. Im UniversitätS-Holze bei Lieberlwolkwitz sollen Montag, den 27. Juni d. I., von Vormittag« 10 Uhr an 609 eichene Klötzer von 10—7ü<uu Ober- bez. Mittenst. u. 2—S m Länge 21 birkene - - IS—30 - » » - » 4—7 - 6 atpene » » 16—26 » » » » » 4—6 - 3 rothbuch. - - 20—6S - » » » - g—9 - aucitonSweise verkauft werdcn. Kauslustig« werden ersucht, ,u der angegebenen Zeit aus de« Kahlschlage tu Abthrttung 1 der Universitäts-Waldung sich einzusinde». Die ge«rd»eteu An zahlungen sind safort »ach de« Zuschläge zu bewirken. Leipzig, am 1b. Juni 1892. Nniverfität» »Rentamt. Gebhardt. Holz-Äuttion auf Ran»Hafer S»aatSs«rftre»ter Arrttaa, den 8. Juli d. I . von Bonniltag» 1Ä Uhr an an Ort und Stelle (Zusammenkunft aus dem Schlage in Abth. 22 an der Pfarr-Allee, unweit de» Brandiser Wege-; Zahlstelle im Gafthsfr „znm Stern" in Naunhof): 96 eichene Klötzer von 18—68 cm Stärke, 2—6,5 m Länge, ö » Etongenklötzer von 12 om Oberstärke, 2,b w Lauge; im Gafthas „zum Stern" tn Rau»d»s: 882 kieferne Klötzer von 20—46 cm Stärke, 3,5 w Läng»; Sannabend, »en S. Jult h. I., von Bormittag» Iv Uhr an tu demselben Gasttzofe: 38 em eichene und 817 rm kieferne Vrennscheite, Brennkttüppel und Zacken, bl rm eichene» und 439 rm kieferne», O.bO Wellh. eichene» »nd 447,50 Wellh. kieferne» Brennretsig, 132 rm eichene Siockscheite und 75 rm eichene Stockspäne. Ansbereitet auf den Schlägen in den Abth. 15, 22, 31, 40 und 46 und in den Abth. 51 und b2. K-utgltche Sarftrevter»er»al»«n, Raun Hof und S-ntgltchcs -»rstreutamt Wurzeu, am 18. Juni 1892. .Rrnhof. Geißler. Die Aie-erlage bei Moschi. Die Niederlage v. Bülow'S bei Moschi ist jetzt amtlich bestätigt, und sic scheint bedeutender zu sein, als die erste Meldung vermuthcn ließ. Die Officiere v. Biilow und Wolf ram sind gefalle», und von de» l60 Schwarzen, die Biilow unter seinem Bcstchl vereinigte, sind in der Station Moschi nur noch 61 Man» übrig mit den Unterofficirrcn Wutzer und Wittslock. Das Unglück ist um so beklagenS- wertber, als e- im Kilimandscharogebiet geschehen ist, wo die Bcrhältnisse für die Colonisation besonder- günstig zu liegen schienen. Da» Klima im Gebirge, die Ertrag»- sähigkeit de- VodenS, die Sinnesart der Bevölkerung, Alle- schien sich zu vereinigen, um dir EntwickelungS- fahigkeit der Colonie im günstigsten Licht zu zeigen. Zwar hatte schon Wissmann in der letzten Zeit seiner Wirk samkeit als Reick'scommisiar von Deutsch - Ostafrika Kämpfe mit dem Häuptling Sinns von Kiboschi zu bestehen, und vr. Peter- unternabm einen KrieaSzug gegen die Warombo, aber im Ganzen und Großen ließen sich die Verhältnisse so an, al- ob die friedliche Entwickelung der Colonie bereit- gesichert wäre. Nach der Abberufung de- vr. Peter- über nahm v. Bülow die Leitung de- Kilimandscharegebiete-, und seine erste Unternehmung galt dem Sohne Mandara'S, de- Häuptling- der Wadschagga, Meli, welcher die Sicherheit und den Frieden der Karawanen gestört hatte. ES scheint hier ein Ueberfall vorzulicgen, wie bei der Expedition Zclewrki'S, denn im offenen Kampfe wäre die deutsche Schutzlruppe un zweifelhaft Sieger geblieben. In Anbetracht der Wichtigkeit de» Ereignisses sind die vorliegenden Nachrichten äußerst dürftig, und die Meldungen de- Unterofficier- Bartel und de- Lararetbgehilfen Wiest sind gewiß ausführlich genug, ui» Ausschluß über den Verlauf der Sache z» geben, der doch in Deutschland von allen Seiten mit Ungeduld erwartet wird. Wie war e- möglich, daß eine so zahlreiche, gut bewaffnete und von deutschen Ossicieren und Unterossicieren ausgcbildete Truppe im Kampfe mit halbwilden Horden eine so schwere Nieder lage erleiden konnte? Diese Frage drängt sich Jedem auf, der die kurze, sehr deutung-sähige telegraphische Meldung liest. ES Ware doch eine Kleinigkeit gewesen, ein Telegramm von dreifachem Umfange abznscnden und dadurch de», sehr erklärlichen Wunsche Ersülluna zu bringen, das Wissen-werthe über den Fall sogleich zu erfahren. AIS Wissmann noch an der Spitze der Evlonialrcgieruna in Deutsch-Ostafrika stand, sind solche Klagen niemals erhoben worden, allerdings stand ihm auch der Erfolg zur Seit«. Vom Publicum ist nicht zu verlangen, daß eS über die Verhältnisse in unseren Eolonien vollständig orienlirt sein soll, eS ist da- sogar sür die Presse eine nicht ganz leichte Ausgabe, die nur auf Grund fortgesetzter sorgfältiger Be nutzung de- von verschiedenen Seiten vorliegenden Material« erfüllt werden kann. Die Menge der verschiedenen Völker schaften, welche in Deutschostasrika wohnen, ist beträchtlich, und Verwechselungen sind um so leichter möglich, weil «in und derselbe Stamm in verschiedenen Gegenden unter verschiedenen Namen austritt, wir die Wabehe und Wagogo. Wie oft werden die Namen der Häuptlinge mit den Namen der Stamme verwechselt, oft genug auch die Ortsnamen. DaS ist erklärlich, aber um so sorgfältiger sollte die Bericht erstattung vom Schauplatz der Ereignisse eingcrichlet werden, damit die Redaktionen nickt erst genöth'gt waren, den Tbat- brstand au« früheren Berichten zu ermitteln und srstzustrllen. Durch ganz kurze tbatsächliche Bemerkungen über Ursache und Eniwickelung der Voraänae am Tb-'ilortr würden alle diese Mißverständnisse und Weiierungrn vermieden ES liegt nicht im deutschen Volkscharakter, unangenehme Tinge zu verheim lichen oder zu verschleiern, wir Wullen Klarheit baden über alle wichtigen Thatsachen. Wir sind weder Träumer, noch Leut«, die den trügerischen Schein der nackten Wahrheit vor- ziehen, wir wollen wissen, worau wir sind, damit wir uns danach richten können. .Hangen und Bangen in schwebender Pein' überlassen wir Verliebten, die deutsche Natur verlangt vor allen Dingen Klarheit und Wahrheit. Wir haben un« der Erfolge, die wir bisher in Dcntsch- Ostasrika erreicht haben, keineswegs zu schämen, die Besiegung Buschiri'S und Bjana Heri'S, der beiden Hauptfübrer der Araber, hat un« zu unbestrittenen Herren der Küste von Tanga bis Mikindani gemacht, die Karawanenstraße von Mpwapwa bi« Bagainoyo und im Norken bi« zu», Victoria Nyanzasee ist bis auf etwaige Streiszüge der Wahche gesichert, Tabora ist in unseren Händen, die Stationen am Victorias« bieten bereit- den Flüchtlingen auS Uganda ei» sickere- Asyl. Ferner ist die Siidgrcnze der Eolonie bi« zum Nyassasee durch die Besiegung feindlicher Stämme dem Verkebr erschlossen, und daS Kilimandscharogebiet, welches unsere Besitzungen nach dein Keniaaebiete hin abschließt, ist durch die Niederlage Bülow'S keineswegs als verloren anzusehen. Wir haben also festen Fuß gefaßt von der Küste bi« zum Victoria Nyanza uach Norden und bi- zum Nyassasee nach Süden, uud Major v. Wissmann ist gegenwärtig bemüht, die Verbindung mit dem Tanganyikasee herzustellen. Bald werden deutsche Dampfer den Victoria und den Tanganyikasee befahren trotz der verunglückten Züge ZelcwSki'S gegen die Wahche oder Wa- gogo und v. Biilow - gegen dir Wadschagga. Aber woran eS fehlt, daS ist die Empfindung einer strassci, ciuheitiichcn Leitung deS Ganzen, welche dasür sorgt, daß die bisherigen Erfolge nicht umsonst erreicht sind, und daß sie in dem Geiste sortcnlwickelt werden, wie sie eS ihrer Bestimmung gemäß werden müssen. ES fehlt nicht an Beweise» für die Thal- sache, daß unsere Stellung in Ostafrika noch sehr der Be festigung bedarf, und dc-balb war eS ein Feblcr, ru verkün den, daß nun die kriegerische Periode abgeschlossen sei und die Zeit der friedlichen Ausnutzung der kriegerischen Erfolge be ginne» müsse. Herr v. Soden ist nach allen Anzeichen nicht der rechte Mann, um die Aufgabe zu erfüllen, welche u»S heute noch in Ostafrika gestellt ist, da< wird immer klarer. Es wäre ungerecht, den Gouverneur für die Niederlagen der ZelcwSki und Bülow verantwortlich zu machen, daS sind UngluckSfällc, die auch anderen Führern hätten begegnen können, aber die Lage der Dinge war nicht dazu angelhan, um die militairische Verwaltung durch dir Eivilverwaltung abzulösen. E« wäre sehr wohl rin Mittelweg denkbar gewesen, durch welchen Wissmann eia Chef der Civil- verwaltung an di« Seite gestellt worden wäre, daraus hätte sich dann von felost «ine UebcrgangSperiode Ergeben, welche »ach allen Seiten hin ihre Wirkung grthan hätte. Statt dessen hat die Cirilverwaltuna die verdienten Osficicre i» den Hintergrund gedrängt, einen Theil davon ebne Weiteres entlassen und dann selbst die Personen ausgewählt, die ihr sür die Ausführung der weiteren militairische» Aufgaben geeignet erschienen. Das war unbedingt nicht der richtige Weg, und dieser Mißgriff hat sich i» einer Weise gerächt, die wir weit entfernt stnd, allein auf Rechnung des Gou verneur- zu schreiben. Der Fehler liegt im System, daraus erklären sich zum Theil die Folgen. Muß eS nicht all gemein besremden, daß der Schöpfer des gegenwärtigen Zustande« in Deutschostasrika, Major v. Wissmann, mit der Anwerbung von Eingeborenen sür die Schutztruppe und mit der Leitung eines DampfertranSporleS »ach de», Tanganyika- see betraut wird, während eS sich im Znnern der Colonie um Existenzfragen bandelt? ES wäre ja möglich, daß auch unter der Leitung Wissmann'« militairische Mißerfolge ein- getreten wären, aber eine Niederlage wie die ZelewSki's wäre schnell und energisch gerächt worden. Auch unter Lieutenant Herrmann ist ja den Wahehe bewiesen worden, daß sie uuS iui Kampfe nicht gewachsen sind, aber da« hätte mit mehr Eclat und schneller geschehen müssen, um seine volle Wirkung zu thun. * Deutsches Reich« * Leipzig, 24. Juni. Die Ablehnung deS Be fähigungsnachweises durch den BundeSratb ist ein t'iut «icoompli. Hierzu schrieb die „N.-L. C." dieser Tage: „Mit dieser Ablehnung hat der BundeSraih nunmehr grundsätzlich Stellung gegen die ganze Bewegung, welche da- Heil sür da- deutsche Handwerk im Befähigungsnachweise sucht, genommen. Man weiß indeß, daß die verbündeten Negierungen sich keines wegs auf diese negative Haltung beschränken wollen. Sic verkennen weder dir durch den gewaltigen Wandel in der ProduclionSweise verursachte bedrängte Lage des Handwerk«, »och leugnen sie, daß zur Hebung dieser Bedrängniß außer eigner Tyalkrafl und Einsicht der Bttbeiligten auch die Gesetz gebung in Anspruch gcnciumc» werden kann. In welcher Richtung da« Letztere geschehen soll, hat Herr von Boetticher >m Reichstage bereit- angedeutet, und man darf erwarte», daß die RcichSregieruna in der Ausarbeitung entsprechender Vorlagen begriffe» ist. AlSdaun werden die deutschen Handwerker vor die Wahl gestellt sein, ob sie ihre Bestrebungen aus erreichbare Ziele richten, oder ob sic noch jerncr als Werkzeuge politiicher Partciagikation ihre Kraft in einem aussichtslosen Kampse vergeuden wollen." — Dazu wird u»S von hier geschrieben: .Innungen, wenn zeitgemäß geleitet, sind im Leben der Culiurvolker auch heute noch geeignet, ein wesentliche« Agens zur Förderung der Berufsarten zu bilden, und nicht »ur im GewerbSleben, sondern auch auf anderen Gebieten, wir z. B. die Innung der Dresdner Kaiismanuschaft, wirken diese In stitutionen segensreich. Nachdem man in Handwerkerkreisen sich so ziemt,ch darüber klar geworden ist, daß der Be fähigungsnachweis im Handel und Gewerbe beute rin sehr schwer rrlanqbareS Ziel ist, ist man eifrig darauf bedacht, durch WohtsahrtSclnrichtungen de» Gewerben zu nützen und durch die Erhöhung per eigenen Befähigung die Gewerbe aus eine Hobe Stufe der Vollkommenheit zu bringen. Es wird Aufgabe der Bundesregierungen sein, diese Bestrebungen zu unterstützen." 88. Bern«. 24 Juni. Die beiden Svryerer Officiere, welche einen Redakteur rücklings überfallen haben, sind zu lO beziehungsweise 7 Tagen Gesängniß vcr- urtbeilt worden. Da» StrasauSmaß erregt wegen seiner Niedrigkeit berechtigte» Aufsehen; «S würde sich jedoch nicht empfehlen, in diesem Augenblicke irgend welche Betrachtungen an dasselbe zu knüpfen. Al« nach dem Vorfall, der der veruriheilung zu Grunde liegt, sich in Bayern eine belllodernde Empörung kundgab — da» schärfste Verdick war, beiläufig bemerkt in einem Pfälzer Am«»blatt zu lese» —. ging durch die Blätter die unwidersprochene Mittheilung, der bayerische KricgSministcr von Sasserling habe eine scharre Ahndung deS Vergehen- der beiden Officiere in Aussicht gestellt. Nachdem eine solche unterbliebe», muß man vorerst abwarten, ob die bayerische Krieg-Verwaltung nicht mit der Veröffentlichung von Thatsachen vergeht, welche das Urtheil de» Militair- UntergerichtS verständlich machen. * Berlin. 24. Juni. (Telegramm.) Der Kaiser tritt heute Abend l l>/« Ubr die Reise nach Kiel an und wird daselbst früh 8 Uhr rintresfcu. Se. Majestät wird an Bord der Nacht .Hohenzollern" wohnen und morgen Vormittag lit Uhr die Regatta mit seiner Gegenwart beehren. — Wie i» Coblenz und Trier, so hat der Kaiser auch in Metz eine städtische Einladung zu einem Festmahl bei den Herbst» Manövern abgclchn t. Es findet nur eine Begrüßung durch die städtische Deputation statt. — Die Kronprinzessin von Schweden traf gestern Abend gegen 10 Uhr hier ein und nahm bei der Großherzoain von Baden in der Bictoriastraße Wohnung. Heute Nachmittag begab sich der hohe Besuch nach dem Neuen Palais uud begrüßte dort daö Kaiserpaar und die königliche» Herrschaften von Italien. — Dem Bürgermeister Zelle ist seiten« de» Bürger meisters von Nom solgeikdeS DankeStelegramm zugegangen: Der Gemeiiideralh von Nom sendet seinen warmen und aufrichtige» Dank der Stadt Berlin sür den feierlichen und liebenswürdigen Empfang, welcher Ihren Majestäten dem König und der Königin von Italic» bereitet worden ist. Dieser Gruß möge eine Huldigung sür ganz Deutsch land, unseren treuen und ruhmvollen Freund, gleich zeitig sein. — Wie der .Nationalzeitung' berichtet wird, ist der bereit» erwogene Beschluß des Vorstände« de« eouser- vativcn Wahlvcrci»«, ein« Programmrevision vorzunchmen, mit 10 gegen 12 Stimmen (?) gefaßt worden. — Von der Tclegraphcnbehorde wird bekannt gemacht: In Folge von Leitungsstörungen, hervorgeruseu durch Sturm, verzögert sich die telegraphische Corrrspondenz »ach allen Richtungen. — Die kürzlich durch die Press« gegangene Notiz bezüglich eine- Denkstein- sür Moltkc auf dem Excrcirplatz der Marine- Jnsanterie in Kiel hat die schon mehrfach erörtert« Frage nach einem Nationaldenkmal für den verewigten Frldmarschall wieder nahegclegt. Man war früher im Publicum der Ansicht, daß, wie Kaiser Wilhelm l., Bismarck und Moltke im Leben und Wirken unzertrennlich gewesen, so auch dereinst ihre Denkmäler rin einheitliche« Ganze« bilden würden. Die« ist nun durch die Errichtung de» Kaiser- denknial» an der Echloßsreibeit, dem denkbar ungünstigsten und unmotivirtcste» Platze, unmöglich gemacht, da-Kaiserdrnkmal erscheint hierbei vielmebr als Mittet sür die Umgestaltung der Umgebung des Schlösse-, denn als Zweck. So wird dcna Wohl Moitkc seinen Platz vor dem GeneralstabSgrbäude, das Biömarckdenkiiial de» scinigen dereinst vor dem künftigen RcichstagS-Gebäude erhalten, wohin der Schöpfer der Rrich«- versassung zwcisclioS gehört. Dort wäre freilich auch der bei Weitem geeignetere Platz sür daö Kaiscrdcnlmal gewesen, der die Möglichkeit geboten hätte, die große TriaS, wie sie im Leben vereinigt war, auch vor der Nachwelt «»> Bilde zu vereinen. Ob ein Denkmal sür Moltke auf RcichSkosten er richtet werden soll — die Bewilligung im Reichstage steht wohl außer jeder Erörterung —, oder ob hier gleichfalls die private Initiative cinzugreifcu hat, ist in diesem Augenblick noch eine offene Frage, die spätesten- in der kommenden NcichSlagSscsston ihre Lösung finden wird. Die Bildung eines Deukuialcomitö« würde sich eventuell sehr schnell vollziehen. — Da» Interesse de« deutschen Anwaltstande» an der Schaffung eine« bürgerlichen Gesetzbuch«» bat den Vorstand de» deutschen AnwaltSverein« bewogen, für «in« Darstellung der zwei Lesungen dcS Entwurfes Sorge zu kragen. DaS vorstandt- mitglied Justizrath Dr. Rcatz-Gieße» ist mit Vieser Darstellung an der Hand der von der NcichSiustizverwaltung überlassenen Protokolle »nd Beschlüsse der zweite» Lesung betraut. Dieselbe erfolgt tn der Weise, das, di« Beschlüsse der ersten und der zweiten Lesung wort getreu gegcnübergesteNt und die Ablinderungen der zweite« Lesung miitelst kurzer Bemerkungen erläutert werde». Dt« Redactton de» allgemeinen TheilS ist jetzt beendet. - Bromberg, 21. Juni. (Telegramm.) Der YlSßerstretk ist heute durch «tuen Eompromiß beendet worden. * BreSlau, 2t. Juni. (Telegramm.) In der gestrigen geheimen Sitzung der Stadtverordneten wurde ein Brtes de« Bürgermeisters Dtckhuth verlesen, in welchem derselbe »um l. Oktober d. I. um sein« Pensiontruiig uachsuckt. In An- betracht der Verdienste Dickhuth'« während seiner 31,ährtg«n Amt«, thäligkeit wurde demselben da« volle Gehalt al» Pension bewilligt. * Hirschberg i/Schl, 24. Juni. (Telegramm.) Reichs kanzler Caprivi wird demnächst in Schreiberhau zu einem längere» Sommerausenthall eintrcffen. * Lübeck, 23 Juni. Der russische Consul hat an- acordnet, daß russische Schisse im Hasen nur die russischr Flagge führen sollen. Bei Ein- und Au-fahrt und wenn da- Lübecker Ratbbau« flaggt, ist die deutsche HandelSftagge zu bisse». Ankere Flaggen oder Wimpel stad ohne de» Eonsul» Ürlaubniß unstatthaft. ' Hannover, 22. Juni. Der BerbandStag der »fseat' lichen FeuerversicherungSwnstalten in Deutschland hat gestern seine Sitzungen im Provinzial-Sländehaus« begönne». Lu der «egcnwart«>Iste entnehmen wir, daß folgend« Herren an wesend sind: Landeshauptmann v. KUping-Breslou, LandeSdirec- toren v. AHIeield-Kiel, v. Meyer-Arntwald«, v. Kaldern-Arolsen, FenersocietätSdirectoren v. Klitzing-Köntgsberg, Gordemin^erUn, Kammerderr Graf v. d. Schnlenburg-Emden, Landrath a. D. Barth - Merseburg u. A. Der Versammlung werden u. A. al» Gäste beiwohnen: Ober-Präsident von Bennigsen, Ge- deinier Negierungoralh v. Knebel. Töberttz, Vortragender Rath im Ministerium de» Innern zu Berlin, und Oberpräsidialroth v. Tischvwitz.Hannover. — «u« den Gegenständen der Tage«, vrdiiung sind hervorzuheben: neuer« Vorkommnisse auf dem Gebiete der Feiierverslcheruna, Entwickelung de« Sssenttichen Brand- und Hagtiversicherung-welen« im Ksntarelch Bayern, Erzwtngbarkeit der eidliche» Erhärtung einer Mobiltar-Vrandschadensausstellung. Landes- und Provinztat-Feuerwebr-Unsalleassen, insbesondere AnSdehnung der Versicherung der freiwilligen Feuenvedren gegen Unfälle, welch« außerhalb de« eigentlichen Feuertüschdtensle« Vorkommen, Rückver sicherung unter den Lsientttchen Feuerveisicheruiatanstatta», g»»et». schaftliche Versicherung«- und Vrandichodensslalistik, Vergütung »o» ohne eigentlichen Feuerau«dr»ch entstandene» vrandschtü» ». »
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