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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920718016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892071801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892071801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-07
- Tag1892-07-18
- Monat1892-07
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4S9S Unterzeichneter erfüllt hierdurch die traurige Pflicht, feine Mitglieder von dem Ableben ihres treuen, langjährigen Mitgliedes Herrn LmlL SlLUd in Kenntniß zu setzen. Friede seiner Asche. Der Vorstnuck «ler hielttrelrer-kesellnodtikt ru I.elprlx. Die Traun seicilichkeit für Herrn Albert BielS findet heute Nachmittag 4 Uhr in der Capelle des Pathol. Institutes statt. i»-irs>- Iiitisi t»«u »«»< F r Herren j von8-'/.1 u.4-9llhr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. Wiuliik»- u. Hn»Sbi>0rr zu jeder Tageszeit. Dame»:Dienst..DonnerSt.u.Svnnab.v.'/,9- St,L»MKllLLLL»0»S»UL^iV ,'/,H U. Montag. Mittw.. Freit, v.' .2-5 Uhr. Oai'I Leichenbestattcr, übernimmt nach ^llll^ jede Art van veer» dignng-feirrNchkriten Illlö unter Zusicherung bekannter pünktlicher Bedienung und erbittet gütige Auf nur direct nach der Wohnung Nenkirchhof 3«, II. Arrnsprech- Einrichtung nicht vorhanden. Sopdlvll-vLä. s ^ T - < Schwimmbassin 20°. Damen: Montag, Mittw., Freitag V. V,9—11 U., Dienst., Donnerst., Sonnad N. h,2bis .. 5 U. Schwiiiimuntrrrlcht sür Erwachsene u. Kinder v. it yianndorchen ck. geprüften Schwimmlehrern, resp Lehrerin«. Krystallkl. Fernsprechanschluß Il> 2526. Wasser aus eig. Brunn. Borzgl. Douchen-u. Wannenbdr. MU« g> Schwimm^vasstu dllO Damen: Mont., Mtt»., Sonnab. 2—'/,5 I»r>,L IvIIOtDH, mit Wellenschlag. «5V Dienst, Donnerst., Freitag ',9—11 Uhr. vorzügl. Douchra-Wannenbäder. — jederzeit Schwimmunterricht. — Pferdebahn. 350.000 Liter täglich ständiger Wasser-Zn- nnd Abfluß. KrystallN. Wasser. 8ebrelwmda,,lo OM Damen: Dienst., Donnerst., Sonnab. '/,9- Ot»lK, nock VaUaadaä tlV , >/,ii. Montag. Mittwoch, Freitag '/^-5. Hs gl MIlIglg»U»o4s1lM Schletterftr. II. Wannen-U-Aiesernadeldampsb LVKtKlLvlls»>vRKR, Sicherste Hils« bei Gicht, RheumatiSm.,Erkältungsleid.tc. UghIHr»I»I>r»»IRr»gl vlücherftr. 18, Wauneu-Vädrr, krhstalttl. Wasser- «IvUstURI» tzand- u. Turbäder. Dambt-Bäder. Näheres Prospect. ^ctloi5onttllall ^ ^ Dienstag: Gelbe Erbsen mit Schwarzfleisch. D. B. Honorä. AltltflUIIUIItl II. s » Möhren u. Kartoff. m. Schöpsenfl. D. B. Hoffmaun. Reue Leipzig. Speise-Anstalt. Zeitz- Str. L3/4S. Montag: Schwarzfleisch und Linsen. VolkswirWastliches. Ille für diese» Th eil beftinuLten Sendungen sind zu richte» an de» verantwortlichen Rrdacteur deffelben L. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nnr von 10—11 Uhr Varn», and von 1—5 Uhr Nach«. Telegramme. IV-n Prag, 17. Juli. <Privat-Telcgramm) Gelegentlich der Verhandlungen mit der Böhmischen Nord bahn wegen der Jnvestitionsanleihe soll auch das im Jahre 1883 abgelchlossene Uebercinkommen in mehreren Punkten modificirt werden. Wenn eine daraus bezügliche Einigung zu Stand« kommt, so gedenkt laut einer Meldung der „Politik" die Regierung die Nordbahn anfangs 1893 zu verstaatlichen. Einiges über die Ursachen der günstigen Erfolge der dauernden Gewerbeausstellung zu Leipzig. Die dauernde Gewerbeausstellung zu Leipzig, welche nunmehr im September d. I. die vierte Jahresausstellungsperiode beginnt, hat gute Erfolge auszuweisen, die cs nicht uninteressant erscheinen lassen, eine Bctrachung über die Ursachen dieser hauptsächlich den Ausstellern günstigen Ergebnisse anzustellcn. Vor allen Dingen ist zu betonen, daß wohl kaum im deutschen Reiche eine Stadt so günstige Verhältnisse für eine dauernde Ge werbeausstellung ausweist als gerade Leipzig. Als natürlicher Mittelpunkt Deutschlands kann es von allen Seiten her bequem erreicht werden, und ist schon aus diesem Grunde der jährliche Fremdenverkehr ein bedeutender, der aber zur Zeit der Messen sich ganz außergewöhnlich steigert, wobei serner zu beachten ist, daß der größte Theil der Fremden zu kauflustigen Jndu striellen und Gewerbetreibenden gezählt werden muß. Dieses natürliche Zusammenströmen einer großen Anzahl kauflustiger Fremder bildet die Grundlage für die Lebenssähigkeit der dauernden Gewerbeausstellung, wie sie nun in Leipzig bereits mehrere Jahre zum Nutzen des Gewerbes besteht. Die Anfänge dieser Ausstellung waren allerdings sehr klein und unbedeutend, aber die natürliche Lebenskraft des Unternehmens hat die schwierigste Anfangsperiode überwunden, und nunmehr bildet die Gewerbeausstellung in ihrer Vergrößerung nicht allein ein schönes Gesammtbild gewerbliche» Fleißes, sondern vor allen Dingen ist sie dem Fremden und Einheimischen eine Stätte, wo man die verschiedensten gewerblichen Erzeugnisse in leicht über) sichtlicher Weise vereinigt findet. Der praktische Werth der Ausstellung liegt hauptsächlich mit darin, daß, soweit thunlich, z. B. Maschinen irgend welcher Art betriebsfähig ausgestellt sind, so daß den kauflustigen Interessenten die Maschinen u. s. w. jederzeit durch maschinenkundige Ausstellungsbeamte in Thätigkeit gezeigt werden können, zu welchem Zweck- first jeder dev- verschiedenen Gas-, Benzin- und Petroleum- mvtore, gegenwärtig 29 vorhanden, mit irgend welchen Hilssmaschinen in Zusammenhang gebracht ist. Eine weitere zweckmäßige Einrichtung besteht darin, daß au Wunsch der Aussteller den kauflustige» Interessenten durch die Aus stellungsbeamten Ausklärung über Preise u. s. w. gegeben wird Besonders zu betonen ist serner der Umstand, daß dieNamen der Ausstellungsbesucher, welche Läufe abzuschließen gewillt sind, den betreffenden Ausstellern schriftlich mitgethtilt werden, so daß zwischen Ausstellern und Läufern die unmittelbare Verbindung hergestellt wird. Als eine weitere Ursache der günstigen Erfolge ist anzusehen die praktische Vorführung gewisser Maschinengattungen an bestimmten vorher bekannt gegebenen Tagen, welche Einrichtung sich Haupt sächlich zur Messe sehr gut bewährt. In jeder Meßwoche bietet die dauernde Gewerbeausstellung sozusagen je eine besondere Fachausstellung, indem z. B. in der ersten Meßwoche Lederbe arbeitungsmaschinen, in der zweiten Metallbearbeitungs Maschinen, in der dritten Holzbearbeitungsmaschinen und in der vierten Meßwoche P a p i e r» und Buchbinderei Maschinen praktisch im Betriebe vorgezeigt werden. Außer den gewerblichen Maschinen werden auch land - und hauswirthschastliche Geräthe an bestimmten Tagen voraesührt und werden die hauswirthschastliche» Vorführungen von den Damen mit großer Vorliebe besucht. Alle die vorerwähnten Einrichtungen in ihrem Zusammenwirken mit den günstigen Verhältnissen, welche die Stadt Leipzig als solche bietet, sind die Hauptursachen, wodurch die guten Erfolge der dauernden Gewerbeausstellung zu Leipzig bedingt werden. Zur weiteren Erläuterung der praktischen Wirkung der Ausstellung seien noch einige Zahlen angeführt. Die Hauptliste der Aussteller weist bis jetzt 628 Theilnehmer auf. Der durch die Ausstellung seit ihrem Bestehen vermittelte Umsatz, soweit derselbe sich überhaupt seslstellen ließ, beträgt bis Ende Juni 448 260 Seit der Vergrößerung der Räume und Verlegung der Ausstellung in die Nähe der Bahnhöfe, an lebhafter Promenade, also seit September vorigen Jahres, beträgt der Umfass 278 820 Die Zahl der Besucher hat sich seit der Vergrößerung gegen früher versechsfacht. In welcher Weise die praktische Nutzwirkung der Ausstellung von Seiten der Aussteller gewürdigt wird, zeigt der Umstand, dag zur neuen, im September lMichaclismesse) beginnenden Ausstellungs periode nur noch wenig Platz in der Ausstellung frei ist. Durch diese vielfach gehegten Hoffnungen wird die große Auf- merkjamkcit verständlich, mit der man schon jetzt in sächsischen Jndustrickreisen die Vorbereitungen zn der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten verfolgt. Aber diese Hoffnungen lassen auch eine nüchterne Betrachtung der thatsächlichen Verhältnisse als durchaus zeitgemäß erscheine». Heule bereits über den voraus- ichtlichen Ausfall jener Wahl ei» bestimmtes Urtheil zu sprechen, wäre vermessen. Tie Verhältnisse liegen bei der im nächsten Jahre bevorstehenden Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten jetzt »och so unsicher, daß selbst die gewiegtesten Wahlmacher der Union heute noch völlig im Unklaren über das Ergcbniß des jetzt be gonnenen Wahlscidzuges sein müssen. Doch zugegeben, der Sieg der Demokraten sei ein glänzender, Cleveland ziehe wieder in das „Weiße Haus" ein, die Beseitigung der Mac Linley-Bill werde bald eine Folge dieses Sieges sein und die Eingangsthore der Vereinigten Staaten für unsere Waaren weit geöffnet — was würde unsere Industrie dabei gewinnen? Ohne Zweifel würde für unsere nach den Vereinigten Staaten aussührende Industrie eine Zeit lebhaftester Geichäftslhätigkeit be- finnen, aber ebenso unterliegt es keinem Zweifel, daß vieler Auf- chwung nur von kurzer Dauer sein würde. Alle über die Ver hältnisse des Marktes der Vereinigten Staaten zuverlässig unterrichtete» Fabrikanten sind der Ueberzeugung, daß dieses Absatzgebiet für uns auch nach Beseitigung der Mac Linley-Bill niemals die Bedeutung wieder gewinnen kann, die es einst für unseren Handel hatte. Demselben erstehen hinter de» Prohibitivzöllen andere Hindernisse, die noch mächtiger sind als diese. Die gewaltige Entwicklung der Industrie in de» Vereinigten Staaten wird unseren Waaren den Mitbewerb immer schwieriger machen, sie wird uns Schritt um Schrill zurück- drängen; einzelne deutsche Erwcrbszweige, so in Sachse» besonders die Fabrikation wollener Wirkwaaren, empfinden seit langen Jahren das Erstarken der Industrie der Vereinigten Staaten durch nahezu völliges Aushören des Exports dieser Artikel nach dort. Es ist die Ueberzcugung vieler Fabrikanten, daß die Industrie der Vereinigten Staaten mehr und mehr besonders der Herstellung olcher Waaren sich zuwenden wird, die noch einen größeren Ge winn, abwersen und nur die sog. „Massenartikel" übrig lassen wird; also eine derartige Waare, die meist ganz ungemein niedrig im Preise steht, da bei ihr allezeit der Milbcwerb am stärksten ist. Diese „Massenartikel" werden die Vereinigten Staate» voraussicht lich noch für längere Zeit bei der Höhe der nordamerikanijchen Arbeitslöhne nicht so billig liefern können als wir. Lediglich oder vorwiegend nach den Vereinigten Staaten der artige Waaren zu liefern, kann jedoch weder im Interesse der deutlchen »och der sächsischen Industrie liegen. Die Entwickelung der letzteren verlangt volle Anerkennung, volle Vethätigung auch ihrer qualitativen Leistungsfähigkeit. Solche Erwägungen machen es erklärlich, daß viele Fabrikanten über die Bedeutung der Ver einigten Staaten als dauerndes Absatzgebiet, selbst für Len Fall der Beseitigung der Linley-Bill, kühl denken. Um so stärker wird jedoch in diesen Kreisen die Nothwendigkeit der Erwerbung neuer Absatzgebiete empfunden, und man dars besonders der sächsischen Industrie das Zeugniß ausstellcn, in energischer Weise hieraus in den letzten Jahren bedacht gewesen zu sein. Für den mit den näheren Verhältnissen nicht Vertrauten wirkt unsere bisherige hohe Aussuhrziffer nach den Vereinigten Staaten bestechend. Doch der Eingeweihte weiß, wie ganz ungemein mühe- voll es ist, besonders bei den Hauptartikeln unserer Ausfuhr nach der Union auch nur einen geringen Gewinn herauszuschlagen, wie oft selbst in der sogenannten guten Geschäftszeit, bei großen Auf träge» manche Fabrikanten kaum das Nothdürftigste verdienten. Diese Verhältnisse herrschten vor der Mac Linley-Bill und sic werden nach ihrer Beseitigung sich nicht bessern, sondern aus den hier an- geführten Gründen noch stärker als früher empfunden werden. Daher soll sich unsere heimische Industrie in Beziehung aus unseren künftigen Export nach de» Vereinigte» Staate» keinen trügerischen Vorstellungen hingcben. Durch die sehr mißliche Hoff, nung ans Beseitigung der Mac Linley-Bill im nächsten Jahre und die gegenwärtig sich bemerkbar machende leise Besserung der geschäst- lichen Conjunctur dars sie sich nicht bestimmen lassen, in ihren Be> mühungen, unseren Waaren neue.Absatzgebiete zu erschließen, zu er> lahmen. Tie Erwerbung neuer Absatzgebiete ist für uns eine volkswirthschastliche Nothwendigkeit, für einzelne Zweige unserer Industrie wird sie bald eine Lebensfrage sein; an der Lösung dieser wichtigen Ausgabe muß unbeirrt weiter gearbeitet werden. Vermischtes. Die Zukunft der sächsischen Handels verbindungen mit den Vereinigten Staaten. 6. AlS vor einigen Jahren im Repräsentantenhause zu Washington jene Bill zur Annahme gelangte, die Len Namen des ehrenwcnben Mac Kinley trägt, wurden zahlreiche sächsische Fabrikanten, die ihre Waaren nach den Bereinigten Staaten aussühren, von schwerer Sorge ergriffen. Besonders in einzelnen Zweigen der sächsischen Textilindustrie befürchtete man eine völlige Umgestaltung der Ver hältnisse zum Schlimmeren, eine Zeit geschäftlicher Zusammenbrüche, ichwerer als alles Ungemach, das jemals gedrückte Tonjuncture» diesen Erwerbszweigen brachten. Diese trüben Befürchtungen sind nur zum Theil eingetroffen. Ebenso wie die Statistik und die Berichte unserer Fabrikinipectoren, werden auch die in der nächsten Zeit erscheinenden Jahresberichte der sächsischen Handelskammern ein Bild der geschäftlichen Lage im letzten Jahre geben, das zwar reich an Schatten, im Allgemeinen aber keineswegs so düster ist, als es vielfach erwartet wurde. Es laßt sich heute bereit- mit Bestimmtheit seslstellen, daß die sächsische Industrie nicht nur di« allerdings schweren Schädigungen der Mac Linley-Bill ohne dauernd wirkende Erschütterung überwunden hat, sondern auch selbst durch die fast gleichzeitig mit jener Bill cin- tretendr gedrückte Lage des Weltmarktes nicht an ihrer inneren Er- starkung, ihrer technischen Entwickelung gehindert ist. Heute darf man diese Thatsache mit um so größerer Genug- thuung feststellen, da gegenwärtig auch in der Beschäftigung der sächsischen Industrie deutlich die ersrcnenden Zeichen dafür zu er- kennen sind, daß die Höhe der seit einigen Jahren herrschenden Krise überwunden ist. Neue Hoffnungen reisen. Von einer nicht sehr fernen Zukunft erwartet man um so mehr eine gründliche Aende- rung der Geschäftslage, da man vielfach die feste Ueberzeugung be- sitzt, da- nächste Jahr werde auch eine unserem Export günstiger« Zollpolitik der Bereinigten Staaten bringen. Man glaubt, der Wille der Wähler werdk in der großen transatlantischen Union das Werk Mac Kinley'S zertrümmern, den Grundsatz „Amerika kür die Ame rikaner" »u Schanden machen und durch einen glänzenden Siez der demokratischen Partei frei« Bahn für unsere Ausfuhr eröffnen. * Leipzig. 17. Juli. Ter Bundesrath hat in einer seiner letzten Sitzungen nachstehende Aenderungen des amtlichen Waaren Verzeichnisses zum Zolltarife beschlossen, welche am 1. August d. I. in Krast treten: Arac: I) in Fässern <604d) Nr. 25b 2a 125 2) in Flaschen, Krügen oder andere» Um schließungen (605) Nr. 25d 2/? 180Branntweine: I) Liköre in Umschließungen aller Art (603) Nr. 25d 1 180 2^ alle übrigen Branntweine s. in Fässern, Spiritus, roh und rassinirt (Sprit) (604a), anderer hierher gehöriger Branntwein (604d) Nr. 25b 2a 125 b. in Flaschen. Krügen oder anderen Verschließungen <605) Nr. 25t> 2/S I80.si Anmerkung. Als Liköre sind alle Branntweine zu behandeln, welche 3 oder mehr Procent Extract enthalten. Cognac 1) in Fässern <604b) Nr. 25b 2« 125 2) in Flaschen, Krügen oder anderen Umschließungen (605) Nr. 25b 2L 180 >t, Franz branntwein (Cognac) 1) in Fässern <604b) Nr. 25b 2« 125 ,/t 2) in Flaschen, Krügen oder anderen Umschließungen (605) Nr. 25 d 2/7 180 Liköre in Umschließungen aller Art (603) Nr. 25dl 180 .« Rum: 1) in Fässern <604 t» Nr. 25b 2a 125 2) in Flaschen, Krügen oder anderen Umschließungen (605) Nr. 25b 2/1 180Spiritus «Korn-, Kartoffel-, Rüben- und Mclassespiritus) roh und rassinirt <Sprit) 1) in Fässern <604») Nr. 25b 2« 125 2) in Krügen, Flaschen oder anderen Umschließungen <605) Nr. 25 b, 2/1 180 Ameisen- (u. s. w. wie bisher) Spiritus (72- Nr. 5» 20 ,/l Die Nummern 603, 604», 604 b und 605 des statistische» Waarenverzeichnisjes erhalten in den Spalten 2 und 3 folgende veränderte Fassung: Spalte 2 Spalte Nr. 603 Liköre in Umschließungen aller Art .... 25b 1 . 604» Spiritus, roh und rassinirt tSprit) in Fässern 25b 2a - 604b Vorstehend nicht genannte Branntweine: in Fässern 25b 2a . 605 Branntweine in Flaschen, Krügen oder anderen Umschließungen, soweit sie nicht unter Nr. 603 fallen 25b 2/7 A»S Sem oberen tklbthalr, 15. Juli. Der Wasserstau der Elbe hat im Laos« dieser Woche abermals bedeutend abge nommen. Auch hier liegen die Elbheger und die Schuttlager der Dämme frei. Um eine regelmäßige Uebcrsahrt zu erzielen, waren die Fährleute allenthalben genöthigl, lange Stege in den Strom zu bauen, wovon einige bis zur Halste in denselben reichen. Tie Schiffe sind nur halb befrachtet, eine größere Anzahl liegt leer am Lande, darunter mehrere Steinzillen. — Gestern Abend suchten zwei sehr heftige Gewitter unser Thal und das Gebiet der sächsisch- böhmischen Schweiz heim. Der nachfolgende anhaltende Regen war eine Wohlthot sür das hiesige Gebiet, *— In Folge des niedrigen WasserstondeS ist gegenwärtig der Schiffsahrrsbetrieb aus der Elbe äußerst erschwert und es ist von den Steuerleuten und Bootsmannichaften alle Aufmerksamkeit auszuwendrn, damit die Fahrzeuge nicht aus Grund gerochen. Trotz aller Achtsamkeit läßt sich dies indeß oft nicht vermeiden und es kommt jetzt fast täglich vor, Laß Kähne aussohren und erst nach vielen Mühen wieder flott gemacht werden können. *—Der Verkehr ans der Elbe, schreibt die „Bohemia", verharrt in der bisherigen Gcschästsstillc. Der anhaltend hohe Wasserstand gestattete große Mengen an Gütern zu verfrachten, jo daß die Bedürfnisse ans lange gedeckt sind. Aus diesem Grunde würde selbst ein durch anhaltende Trockenheit derbcigesührter niedriger Wasscrsiand die Lage nicht bessern, die Frachten nicht emporbringen können. Eine große Anzahl von Bootsleuten und auch Steuerleute» sind gcnöthigt, zn feiern. Viele kleinere, d. d. minder capitalskrästige Schiffsbesitzer, welche die Concurrenz der Schiff fahrts-Gesellschaften nicht aushalten können, werden zu Grunde gehen, oder ihr Geschäft aus ein Minimum beschränken müssen. Güter, die gegenwärtig verfrachtet werden, sind meist nur Kohle; danach kommen Zucker, Ziegel, Bau- und Bruchsteine und Cerealien. Das vorstehend über die Concurrenz der Schifffahrts-Gesellschaften gegen die Kleinschiffer Gesagte beruht aus völliger Verkennung der bestehenden Verhältnisse. Tie Privalschiffsahrt geht mit Len Gesell schaften Hand in Hand und letztere versorgen erslere zum großen Theil mit Ladung. Berlin, 16. Juli. Das hiesige Gencral-Consnlat der Ver einigten Staaten von Amerika hat heute den Bericht über die Au Stuhr aus dem ihm unterstehenden Consularbezirke nach den Vereinigten Staaten während des Rechnungsjahres vom 30. Juli 1891 bis l. Juli 1892 beendet. Es ergiebt sich eine Abnahme der Ausfuhr nn Vergleich zu 1890 91 um 8379002 - Die Ab nähme der Zuckerausfukr ans Deutschland nach Amerika beträgt 838 175 -. Die Gejammtaussuhr ans dem Berliner General. ConjulatSbczirk stellte sich aus 46 076 000 - gegen 54 455 000 - in 1890 91. Brrlin, 16. Juli. Non der Börse. Tic geschäftliche Oede in ihrer gegenwärtigen Ausdehnung bildet selbst in der sogenannten tobten Jahreszeit mit ihrem beschränkten Börsenverkehr eine aus. fällige Erscheinung. Ter Geschäftsverkehr ist zu einem wesenlosen Begriff geworden, da sür denselben nur geringe Umsätze in einzelnen Werthen in Betracht kommen, so daß die Course im Großen und Ganzen kaum mehr denn eine nominelle Bedeutung haben und von einer eigentlichen Tendenz nicht gesprochen werden kann. Als charakteristisch sür die gesammte Lage verdient der allen Ernstes dis. cutirte Vorschlag erwähnt zu werden, die Börse Sonnabends be reits um 1 Uhr zu schließen. Selbst die Annahme dieses Bor. schlages würde nach der Meinung Vieler dem vorhandenen Bedürsniß nicht ausreichend Rechnung tragen. Mangels aller Anregung — die neueste» Convcrsivnen einiger österreichischen Eisenbahn - Prioritäten, sowie Emissionen von verschiedenen Anlagewcrthen bieten eine solche wenigstens nicht — begnügt sich die Börse mit akademischen Erörterungen, in deren Brennpunkt natürlich das Geschick der österreichisch-ungarische» Währungsresorm tehk. Es mehren sich die Anzeichen dasür. daß den Finanzkünjtlern Tis- und Translcithanicns thalsächlich die seit mehreren Jahren tattgchabte Hebung des Staatscredits, die in deficitlosen Budgets unter normalen Verhältnissen in die Erscheinung getreten, zu Kopie gestiegen. Nach den vorliegenden Nachrichten glaubt der ungarische Finanzminister der Unterstützung der RothschilLgrnppe für Durch ührung der Valutaoperatio» entrathen zu können, wenigstens verlautet, der Minister verlange bedingungslose Annahme des vorgelegten Finanz, planes, widrigenfalls er entschlossen sein soll, aus eine Mitwirkung dieser Gruppe zu verzichten. Eine ähnliche Stellungnahme wird auch von einem österreichischen College» in Aussicht gestellt. Es mag bei diesem Anlaß aus die noch gar nicht allzu lange hinter uns liegende Periode verwiesen werden, in welcher die Ordnung des ungarischen finanziellen Staatswescns kaum mehr Werth hatte, als das Papier, in welchem sie der Welt verkündet wurde, um im weiteren Verlau erst unter nachdrücklicher Mitwirkung des deutschen Capitals zu einer langsam reisenden Thalsache zu werden, die wirklich die Beachtung weiterer Kreise des ausländischen Capitals und der Finanzkünstler fremder kapitalkräftiger Länder verdient. Nicht minder verdient in dem Buche der Erinnerung an die Ent wicklung des österreichischen Staatscredits geblättert zu werden falls eS sich bestätigt, daß die österreichische Regierung den Be strebungcn der österreichisch-ungarischen Slaatsbahn-Verwaltung um Abwälzung der Einkommensteuer auf die Besitzer der 3proc Prioritäten sympathisch gegenüber stehen sollte. Der Protest gegen die beabsichtigte Vergewaltigung der Prioritätenbesitzer, welcher jüngst dem Börsen-Commissariat eingereicht worden ist, legt jedenfalls ein erfreuliches Zeichen davon ab, daß man in deutschen Capitalslreisen nicht geneigt ist, den in Aussicht stehenden Vertrauensbruch zum Nachtheil der zahlreichen deutschen Prioritaire ruhig hinznnchmen Taucht doch schon der Vorschlag auf, falls dieser Protest wirkungs los bleiben sollte, die österreichischen Wcrthe in Zukunst überhaupt von den deutsche» Märkten auszuschließen. Vielleicht hält sich auch der Finanzminister Cislcithaniens sür capitalskräftig und selbstständig genug, um die Unterstützung des deutschen Capitals bei Durchführung der bekannten umfassenden Finanzoperationen enlbedren zu können. Im Interesse einer glücklichen Lösung dieser Frage erscheint ein Hinweis aus das Schicksal der Negociirunz der russischen 3vroc. Anleihe in Paris recht lehrreich, die bekanntlich trotz des ganzen Aufgebots an politischer Sympathie schmähliches Fiasco gemocht hat. Um wieviel weniger konnte cs da überraschen, daß die Pariser Hochfinanz, nachdem der politische Rausch verflogen, sich den Versuchern allcrjüngsten Datums gegenüber, restliche 200 Millionen Francs dieser Anleihe nachträglich zu übernehmen, ablehnend verhalten bat. Im Hinblick aus diesen Vorgang erscheint es doch zuin Mindesten zweilselhaft, ob in Wien und Pest der Hochmuts, über die rationelle Einsicht den Sieg davvn- tragen werte. (H. B -H.) 8 Berlin, 17. Juli. Am Sonnabend den 30. Juli e. tagt hier, Charlottenstraße 58 iin „Theater-Restaurant", eine Versammlung deutscher Preßhesen-Fabrikanten. Diese Versammlung ist von einer größeren Zahl Preßhesen-Fabrikanten einberusen, uni das Lufthefever fahre» allen Beruisgenossen vorzusühren und da durch jene Umwälzung zu beschleunigen, welche dasselbe aus dem Gebiete der Preßhesen-Jndustne hervorrnst. Dem Zweck der Bei- iammlung entsprechend, umfaßt die 8 Punctc zählende Tages ordnung ausschließlich technische Fragen, welche ans die Ein richtung, Handhabung und die Betriebs - Ausbeuten des Versakrens Bezug haben. Bei der Wichtigkeit der Sache für die deutlche Preßhefen- und Branntwein-Industrie steht ein großer Besuch dieser Versammlung in Aussicht und werden die bedeutendsten Zymotechniker zu derselben erjchemen. Es werden zu dieser Ver sammlung besondere Eintrittskarten ausaegeben, welche jeder Interessent des Gewerbes sich von „Alkohol , Ccntral-Jnstitut sür die gelammten Interessen der Spiritus- und Branntwein-Jndusiric, Berlin K 58, Schönhauser Allee 141», II, ohne Weiteres ein sordern kann. *— Börscn-Enquete-Commission. Wie die „Post" hört, sind bereits einzelne Mitglieder mit den Vorarbeiten zu de» ihnen überwiesenen Referate» beschäftigt. Bon der Bestellung eine- General-Reterenten hat nian dem Vernehmen nach Abstand ge- nominen, vielmehr den Fragebogen nach den Hauptpuncten in einzelne Gruppen cingetheilt und dann sür diese Gruppen mehrere Rcjerenten ernannt, und zwar bis zu vier sür denselben Gegenstand, um thunlichst allen Richtungen gerecht zu werden. Im Oktober dürften bereits die ersten Debatten stattfinden, ohne daß jedoch Beschlüsse gefaßt werden könnten, da der größte Theil der (übrigens auch noch nicht gejchlossenenl Sachverständigen-Liste noch ausstedt. Ganz be sonders zu begrüßen ist, daß die letztere noch in der jüngsten Tagung durch zwei hervorragende Nomen erweitert worden ist, indem die Commission den Geh. Rath Adolf Wagner und den Abgeordneten Vrömel ebensalls zu vernehme» beschloß. Tie nicht ganz glücklich» Auswahl in der Perionenkrage hat aus diese Weis» noch nachträglich wenigstens eine Verbesserung erfahren. — Die Ergebnisse der Enquete werden spater vollständig und im weiteste» Umfange veröffentlicht werden. *— Hein Lehmann L Co., Actiengesellschaft. Ter Vor- tand thcilt mit, daß von dem Rechte der Zuzahlung ein Aktien- apital von 833 000 Gebrauch gemacht hat und daß sich also zur Zeit das 1100000 -/i betragende Aktienkapital zusammensetzt ans 833 000 ,/t abgeslkmpelter und 267 000 alter Actien ES sind dadurch der Gesellschaft 416 500 in Baar und Stückzinsen zu- geflossen. Der Aufsichtsrath hat in Folge dessen beschlossen, eine weitere Frist zur Zuzählung nicht mehr zu gewähren, La hierdurch die Mittel für die Bedürfnisse der Gesellschaft vorhanden seien. *— Branntweinstatistik. Nach der amtlichen Nachweisung über die Production, die Versteuerung und den Bestand inländischen Branntweins wurde» im Juni hergeslellt 135111 di und nach Ent richtung der Verbrauchsabgabe in den freien Verkehr übergesührt 160223 dl; seit 1. October 1891 wurden insgesammt hergeslellt 2 696 586 dl und in den freien Verkehr übergeführt 1668 777 dl j egen 2 721 088 bezw. 1 707 019 KI in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ende Juni verblieb in den Lagern und Reinigungs anstalten unter steuerlicher Controle ein Bestand von 780517 dl. — Oueisthalbahn. Es wird uns mitgetheilt, daßdieFirma Koppel L Co., Bankgeschäft in Berlin, an dem von uns vor einigen Tagen erwähnten Bahnproject nicht betheiligt ist. L TüsfelSovs, 16. Juli. In der heute hier stattgehabten Sitzung der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eiken- und Stahlindustrieller wurde nachstehende Reso- lution einstimmig angenommen: „Die nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller hält an ihrer bis herigen Ansicht über den Werth der Weltausstellungen fest, indem sie erklärt, daß die von ihr vertretene Großindustrie nach wie vor sür sich einen wesentlichen Vortheil von derartigen Schau- tellungen nicht erwarten kann. Die Entscheidung darüber, ob aus allgemeinen und nationalen Rücksichten eine Weltausstellung in Berlin nothwendig und nützlich sei, muß sie der Regierung über lassen; sollte diese Entscheidung zu Gunsten der Veranstaltung einer Ausstellung aussallen, so wird unserer Ueberzeugung nach die nieder- rheinisch-westsälische Großcisen- und Stahlindustrie nicht zurückbleibe» und die ihr aus der Beschickung erwachsenden bedeutenden Opser aus ich nehmen." L Die Kaffeemärkte haben in de» jetzt hinter uns liegenden beide» ersten Wochen des neuen mit dem 1. Juli 1892 begonnenen Kajseejabres ersichtliche GcschäftSunlust gezeigt und die Schwankungen in den Notirungen der einzelnen Monate sind am Terminmarkte ohne irgend welche Bedeutung geblieben. In der Hauptsache ist daran die statistische Lage des Artikels Schuld, La die Zufuhren, welche aus dem Innern des Landes an die brasilianischen Ver- schiffungsplätze kominen, auch serner sehr bedeutend bleiben und auf große, im Innern noch vorhandene Vorräthe aus der alten Ernte hindeuten. Es haben nämlich die Gesammtzusuhrcn vom 1. bis 13. Juli betragen 1892 in Rio 106 000 Sack 189l in Rio 128000 Sack 1892 in Santos 55 000 - 1891 in Santo- 7 000 - 161000 Sack 135 000 Sack a außerdem der Vorrath in Rio und Santos zusammen sich gesteigert hat von 221000 Sack am 14. Juli 1891 aus 267 000 Sack gleichzeitig im lausenden Jahre, so ist mit Be stimmtheit daraus zu rechnen, daß selbst ein recht beträcht- lich gewachsener Consum ausreichende Deckung finde» wird. Selbst dann, wenn die Zufuhren an die brasilianische Küste jetzt gelegentlich einmal eine wesentlichere Abnahme zeigen sollten, jo hat man dasür nicht die Erschöpfung der Ernte, sondern vielmehr die Unzulänglichkeit der Eisenbahnen des Landes verantwortlich zu mache», die gegenwärtig überdies mit dem Transporte überseeischer Einfuhrartikel stark beschäftigt sind und den Kaffee-Exporteuren zur Zeit nur verhältnißmäßig wenige Wagen zur Verfügung stellen können. Die Ruhe an den Terminmärkten und die Stabilität der Preise derselben haben es andererseits veranlaßt, daß ein recht guter Consumbegehr hervorkommt, der alle disponiblen und brauchbaren Partien zu festen Werthen aus dem Markte nimmt und die >n der zweiten Hand entstandenen Vorrathslücken stetig ausjüllt. Zumeist richtete sich dieser Consumbegehr noch aus die Kaffees der west- indischen Ernte, welch letztere jetzt vollständig herangekoininc» zu sein scheint, so daß aus derselbe» nichts mehr zu erwarten >sl. *— Contanten-Einsuhr i» Hamburg. Zugesührt wurde von Santos 1 K. Contanten für Ed Frege L Co. cd Die Ostfriesisch - Oldenburgijche Gruppe des Vereins deutfchcr Eisengießereien hielt dieser Tage in Leer eine vollzählig beschickte Versammlung ab. Nach der Neu- Wahl eines Vorsitzenden wurden die gegenwärtigen Absatzverhältnisje einer eingehende» Besprechung unterzogen und ichließlich einstimmig nachfolgender Antrag angenommen: „AugcsichtS der sich fühlbar machende» Besserung der Marktlage beschließt die Ostsricsisch-Olden- burgische Gruppe, zwar die heutigen Preise — nach Maßgabe des unter den Werken der Gruppe vereinbarten Grundpreises — noch beizubehalte», sür die nächste Zeit jedoch eine angemessene Erhöhung derselben in bestimmte Aussicht zu nehmen." Z Bei dem Generalverein der schlesischen Bienenzüchter war der Antrag aus Einführung einer einheitlichen Etiquette für deutschen Honig eingebrachl. Derselbe ist jedoch mit Rücksicht daraus abgelehnk, baß eine gleichmäßige Aufschrift dem Publicum noch keine Sicherheit dafür biete, daß die Waare rein und un verfälscht sei. <Die kürzlich in Breslau sestgestcUte Verfälschung von Cacaomehl, das in verlötheten Büchsen »nt der Garanliebezcichnung für reinen Cacao in den Handel gebracht ist, scheint dabei maß gebend gewesen zu sein). Es wurde beschlossen, der bisherigen Auf- jchrist die Bezeichnung „Bienen"-Honig beizufüge», um die Käufer daraus aufmerkiam zu mache», daß cs neben dem von Bienen gesammelten Honig auch Kiinstdonig gicbt. Z Tie Gründung einer Weidenculiur-Actiengesellschast mit dem Sitz '» Grünberg ist nunmehr beschlossen und eine hundert Hektar große Fläche vom Rittergule Nay zu einer Korbweidenanlage bestimmt. Das Actiencapital soll 90 000 -äl betragen. Außer einer guten Verzinsung des darin angelegten Capitals erwartet man von dem Unternehmen die Beschäftigung von Hunderte» von Frauen und Kindern. -s- Aus Franke». Ter soeben erschienene Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer sür Mittelsranken sür das Jahr 1891 bezeichnet in seinem allgemeinen Theile den Abschluß der Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn, Belgien, Italien und der Schweiz als ersreulichrs Ereigniß. Es sei hiermit in der .Handelspolitik des Reiches der Wendepunct eingetreten, sür welchen die Kammer seit verschiedenen Jahren kämpfte, durchdrungen von der Ueberzeugung, daß es sür die Länder, die im Handel auf einander angewiesen sind, weit ersprießlicher sei, sich über die oft entgegengesetzten Interessen ihres Handels und ihrer Industrie zu verständigen, als sich mit einem Wall von Zöllen gegen das Nach barland abzusperren. — Mit Befriedigung wird besonders die Ermäßigung der Getreidezölle hervorgehoben. Indeß dürste man sich betreffs der „eingetretenen Wandlung" allzu optimistischer Anschauung über die erzielten Resultate nicht hingeben. Dieselben erheischten von deutscher Seite manches nicht leichten Herzens zu bringendes Opfer. Allein diese Nach- Ihetle würden immerhin durch die Vortheile des gegenwärtigen Zustandes — durch die sür eine größere Reihe von Jahren geschaffene, dem Handel so unentbehrliche Stabilität der Verhältnisse ausgewogen. Was die speciellen Verhältnisse des Kreises der Kammer antangl, so sei es begreiflich, daß dieselben durch die neuen Verträge, wenn auch deren Abschluß schon geraume Zeit vor Ablauf des Berichtsjahres als sicher betrachtet werden konnte, in einer merkbare» Weise noch nicht beeinflußt wurden. Im klebrigen ist im Gegensatz zum Vorjahre eine nennenswertde Aenderung weder zum Guten noch zum Schlechten eingetreten. Production und Absatz, Erstehunaskosten und Verkaufspreise, Lohnvcrhältnisje re. sind im
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