Exlibriszeichner. Sammlungen. aus dem Jahre 1820.) Auch zur Reinlich keit und schonenden Benutzung des Buches wird der Borger mitunter ermahnt: „Itters eoueesso, seck oullns abuters libro, Ullia non maenlst, seä woäo tanAit axis" (Gebrauchen, aber nicht mißbrauchen soll man ein geliehenes Buch; die Biene be rührt nur, aber beschmutzt nicht die Lilien) heißt es auf einem Exlibris des Königs bergers Lilienthal aus dem achtzehnten Jahrhundert. Sehr häufig finden sich der Wahlspruch des Besitzers oder die Devise seines Wappens auf den Exlibris ange geben; viele fühlen das Bedürfnis die Größe ihrer literarischen Interessen, ihre Liebe zur Wissenschaft zu versichern und den Nutzen zu betonen, den ihnen ihre Bücher gewähren: „Gleichwie die Bien' aus Blumen saugt, Was zu dem süßen Honig taugt, Also bedient Herr Kißling sich Der guten Bücher nutzbarlich." (I. Kißling, 1664, nach dookxrlates, S. 49 ) Reizend ist das Bekenntnis auf einem elsässischen Eignerzeichen des achtzehnten Jahrhunderts: wes kirres: klaisants, so vous aime, Lerieux sussi, frivoles ils mewe, keäauts, morei!" Das Hauptinteresse einer Ex librissammlung beruht aber, wie auch Graf Leiningen hervorgehoben hat, in ihrem künstlerischen In halt. Diese kleinen Blätter spiegeln ja nicht nur die Entwickelung der Ornamentik und insbesondere der Heraldik wieder, sondern sie geben auch in ihrer Gesamtheit ein frei lich nicht lückenloses Bild der Ge schichte der graphischen Künste vom Ausgange der gotischen Periode bis zur Gegenwart. Eine beträchtliche Anzahl der bedeutendsten Meister sind ver treten: Albrecht Dürer, Hans Burgkmaier, Lucas Cranach, Hans Holbein, Bartel und Sebald Beham, Jost Amman, Virgil Solis, Mar cillier, Gravelot, Robert Stranges, Francois Boucher, Moreau le jeune, Eisen, Ludwig Richter, Max Klinger, Hans Thoma, Peter Janssen, Otto Greiner, Eduard von Geb hardt, Joseph Sattler, Auniug Bell, Walter Erane, John Ewerett, Millais, I. Chöret, Louis Rhead und viele andere. Unter diesen Umständen ist es gewiß kein Wunder, daß sich schon im achtzehnten Jahrhundert in England wie in Deutsch land das Interesse vereinzelter Liebhaber dem Exlibris zugewendet hat, aber erst im neunzehnten Jahrhundert finden wir Samm ler großen Stiles, deren erfolgreichster, Sir Wollaston Franks, seine angeblich etwa 100000 Nummern umfassende Sammlung dem Britischen Museum hiuterlassen hat. Mit dieser Riesenzahl können auch die be deutendsten deutschen Sammler nicht wett eifern. Die größte Kollektion, die der um die Exlibrisforschung hochverdiente Graf Leiningen-Westerburg zusammengebracht hat, zählt etwa 20 000 Blatt; andere wert volle Sammlungen besitzen Staatsrat von Eisenhart, H. E. Stiebel, die Herzogliche Bibliothek zu Wolsenbüttel, der Börsen- Abb. 7. Exlibris des Johannes Froben. Von Hans Holbein.