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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920813017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892081301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892081301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-13
- Monat1892-08
- Jahr1892
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Filiale«: ktt« Rlemi»'« Sartim. tAIfteetz H«h»k Universität-strah« Lont» Lösche, Satharinenstr. 14, heut. n»d «-»ig-hlatz 7. Morgen -Ausgabe. InsertkonSprel^ Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfss. Reklamen unter demRedaction-strich (4g«4 spalten) 50^, vor den Familiennachrichtea (6 gespalten) 4t< Gröbere Schristen laut unserem Preis, verzeichniß. Tabellarischer und Ziffernjatz nach höherem Tarif. Extra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen»Ausgabe. ohne Postbeförderung W.—, mit Postbesorderung ->i 70.—. Anzeiger. LWN für Politik, Localgeschichte, Handels- und GMftsveÜehr. Annalfmeschluß für Inserate: Abend-AuSgab«: Vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sonn, und Festtags früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je eilte halbe Stunde früher. Anstrat« sind stets an di» Erhrdttto» zu richten. Druck und Verlag von E. Polz ktl Leipzig. t>2. Sonnabend den 13. August 1892. 88. Jahrgang j.l), i.O. > 8 l 8. > 8. > 8. » 8. itllvk dlLrk Zur gefälligen Leachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 14. August, Bormittags nur bis Uhr geöffnet. LxpktlMvi» üe8 Iktzip/ixer ^axeiilaltes. Lekauutmachung. Der osficielle Anfang der diesjährigen Michaelismcsse ällt auf den 26. September und eS endigt dieselbe mit dein möglich sei, einer Entwickelung willkürlich ihr Ziel zu setzen, die noch nicht abgeschlossen war. Milten m eine gährende und brodelnde Bewegung wurde die Beifügung geschleudert, dass nun Friede herrschen solle, daß man jedem Anflelmungsvcrsuch der Eingeborenen gegen die deutschen Schutzherren nur begütigende Worte, allenfalls Proteste und nur im äußersten Nothfall thällichen Widerstand entgegen setzen solle. Zugleich wurden aber die schwarzen Schützlinge Deutschlands Zollgesctzcn unterworfen, die bei ibiien die größte Unzufriedenbeil erregten und Milderungen nötkig machten. Andererseits wurden bewahrte Träger des Snstems Wiss- mann entfernt und dadurch die Leistungsfähigkeit und ActionSkraft der Schntztrnppc geschwächt. DeS Officier- corps bemächtigte sich allgemeiner Unzufriedenheit, und die Folgen der veränderten Politik machten sich in Niederlagen bemerkbar, welche die deutsche Autorität in Ostafrika schwer geschädigt haben. Wenn nach solchen trüben Er fahrungen das System Soden an maßgebender Stelle noch gut befunden und gestützt wird, dann schwindet jede Hoff' n»ng, daß es besser werden könne, dann können wir nichts Besseres thun, als unsere zu den besten Hoffnungen bcrech 15. Oktober. ... . . „ . . .. „ Während dieser 3 Wochen können alle in- und ausländischen I ligcnde Colonie in Ostafrika aufzugeben. Auf die Vernichtung Handelsleute, Fabrikanten und Gewcrbtreibende ihre Maaren hier I der Expedition ZclewSki's und die Niederlage bei Moschi, wo öffentlich seilbicten. ! Herr v. Bülow fiel, gab es nur eine Antwort: nachdrück- . l'che Bestrafung der Gegner und vollständige Wiedereinsetzung zum Auspackeu bestimmten Vorwoche» vom l jn tzcr, vorigen Stand, so daß die Kunde davon in der ganzen T^,?spacke7der Wa°?cn 'ist'"den Inhabern der Meßlocale ^onie von der Küste bis zum Nyassa- und dem Victoria ' ' in Buden und aus Ständen seil- Nyanza-See widerhallte, wie eS der Fall war bei der Ver in den Häusern ebenso wie den haltenden Verkäufern in der Woche vor der Böttchcrwoche gestattet. Zum Einpacken ist das Ossenhalten der Meßlocale in de» Häusern auch in der Woche nach der Zahtwoche erlaubt. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Ossenhalten eines ölchen Berkausslocales, ebenso das vorzeitige Anspacke» an den nichlung des Araberführers Buschiri. Solche Dinge lassen sich nicht einfach mit dem Mantel der christlichen Liebe zudccken; wir müssen in Ostafrika entweder das Heft in Händen haben oder die Colonie aufgeben, mit Ständen und an dm Bud^^rd, Lch.ies >mg d°r schwächlichen Rolle die n.,S Herr w Soden zugedacht, bat, jedesmal, selbst bet der ersten Zuwiderhandlung mit einer Geldstrafe! können wir unS nicht begnügen, und wenn er endlich eilige- bis zu 75 .>4 oder entsprechender Haft geahndet werden. sehen hat, daß er der ihn, gestellten Ausgabe nicht zu entspreche» Auswärtigen Spediteuren ist von der hanpizollamilichen Lösung l des Waarenverschlusses an bis Ende der Woche nach der Zahiwoch« 1 das Speditionsgeschäft hier gestattet. ' 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin.Morche. Leipzig, den 21. Juli vermag, so soll man sein wohlbcgrünketcs Ent^assungSaesuch genehmigen. Wir tadeln das Verhalten der Franzosen in Dahomey und in Tonkin mit Recht, weil eS nickt dazu dienen kann, der französischen Flagge Achtung zu verschaffen, um so mehr muffen wir unS davor hüten, in den gleichen Febler zu verfallen und unS Dcmüthigungcn auSznsetzen, wo wir mit Leichtigkeit Erfolge erringen könnten, wenn wir nur einfach die uns zu Gebote stehenden bewährten Führer an die Stelle setzen, wohin sie gehören. Daß ein VerwaltuugSbeauiter sich schwer entschließen mag, die Entscheidung, die er schon ge troffen glaubt, in die Hände der bewaffneten Macht zu legen, ist leicht erklärlich, aber die Zeit für ein Stillleben, wie cs Herr v. Soden für möglich gehalten hat, ist noch nicht ge kommen. Alle Wahrnehmungen stimmen vielmehr darin übcr- ein, daß unS noch harte Kämpfe in Ostafrika Vorbehalten In Gemäßheit des 8. 1 der Vorschriften für die Ausführung I bleiben, bevor wir in Ruhe und Frieden dort Handel treiben von Anlagen zur Benutzung der städtischen Wasserwerke vom 6. Februar I und Pflanzungen anlegen können. ^ und 2 und 7 des Regulativ« für Go-rohrl-i„mgen j aan>.° Reibe von krieaerii und Gasbcleuchtnngsanlagcn ,n Privatgrundstuckei! vom 2. Marz der Geist der Widersetzlichkeit beherrscht die Eingeborenen , wo noch vor Kurzem das beste Einvernehmen mit den Deutschen ailzntrcsfcn war. Das muß wieder anders werten, und das kann nur geschehen unter der Leitung eines zielbcwußlcn, seiner Aufgabe gewachsenen Gouverneurs. * Lekanntulachuug. Die Meßtörse für die Lederindustrie in nächster Michaelis« 1 messe wird Dien-ta«, den 2V. September dS. IS.» Nachmittags von 2—4 Uhr im Saale der „Neuen Börse" hier abgchatten werden. Leipzig, den LI. Juli 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Morche. 1863 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr tzrnst Fritffche, L -Reudnitz, Borviystraße 'Nr. 7, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgcwiesen hat. Leipzig, den 11. August 1892. Ter Rath der Stadt Leipzig. X. 5933. vr. Tröndlin. Wolfram. Parochie Leipzig-Thonberg. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 31. Juli o. wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Kirchenvorstands., .. ^ ^ ^ >^- ncuwahl morgen, Sonntag dcn 14. August, in der Kirche stattfinden I mst Weisung abaeschickt, sich auf die Vcrtheldigung zu Eine ganze Reihe von kriegerischen Stämmen betrachtet die Deutschen als freche Eindringlinge, die man so bald wie möglich auS dem Lande hinanslreiben müsse. Ein kaum dcn Knaben- fahren entwachsener Bursche, wie der Häuptling Meli, prahlt damit, daß er dcn Herrn v. Bülow schlachten und die gefangenen Deutschen nach der englische»StarionTaveta bringe» werde, und es gelingt ihm auch, einen Bund der Häuptlinge zu Stande zu bringen, deren Hilfe das Gefecht bei Moschi zu Gunsten der Eingeborenen entscheidet. Und an diesem Ver- nichtungSwerke bctbeiligcn sich Leute, die für die deutsche Sache bereits gewonnen schienen, wie Siniia. DaS fordert exemplarische Ahndung, aber was geschieht? Lieutenant Johannes wird wird. Die Abgabe der Stimmzettel hat persönlich in der Zeit von ,11 bis 1^12 Uhr zu erfolgen. Leipzig-Thonberg, am 13. August 1892. Ter Kirchenvorstand. E. Schilling, Psr. Lekanntmachung. Caseruennrubau in vorn«. Die Ausführung 1. der Erd« und Maurerarbeiten (ohne Lieferung der Materialien), H' c^^lich Lieferung der l beschränken! Solche Handlungsweise widerspricht vollständig den Uebcrlieserungen, aus welchen die kriegerischen Erfolge der Jahre 1870 und 1871 hervorgegangen sind. Nack diesen Ueber- liescrungcn sind Feinde so lange unter Aufbietung aller vorhandenen Kräfte zu bekämpfen , bis sie die Waffen strecke» und um Frieden bitten. Daß wir Niederlagen, wie die bei Moschi, ungcrächt lassen sollen, will uns nickt in den Sinn. Wir haben dcn Leuten, die sich gegen uns vereinigt haben, nichts zu Leide gethan, wir haben mit ihnen Verträge ge schlossen und wollen auf Grund dieser Verträge dort unsere Wenn das den Einge- nacktem alle friedlichen Mittel, sie zur Vernunft zu bringen, erschöpft sind, durch das Uebcrgcwicht unserer Waffen zur Pflicht^zurückgcführl werden. Materialien) zu dem Neubau« der Stallungen und de- Reithause- sollen ver geben werden. Die Berdingungsanschläg« sind je gegen Hinterlegung 1 ^4 bei I Das ist die allgemeine Auffassung der Sachlage nn deutschen dem Unterzeichneten Stadtrathe zu entnehmen. I Reiche, das System Soden hat sich von Anfang an als Die Zeichnungen, sowie die allgemeinen und specieven Be-1 gänzlich unhaltbar erwiesen und pfeift letzt auf dem letzte» diiigungcn können ebendaselbst oder bei den Herren Schmidt LI Johllge in Leipzig W.ststraße Nr 10 elngesehen werden Unhaltbares halten zu Wollen, vcrräth Unfähigkeit, auf Poli ce Angebot, s.nd mü em^ versehen bis tjsck,em Gebiet noch ».ehr als im Privatleben, weil in der °n den unterzeichneim SladtraU. 'cwznsenden. ^ ' Politik Fehler viel weiter greifende Folgen haben. Die Auswahl unter den Bewerber» und die etwaige Ablehnung! deren Schwere und Umfang nicht voraiis;u>ehen ist. Einen aller Gebote behält sich der Stadlrath vor. Borna, am 11. August 1892. Der Ltadtrath. I. B.: Stopskuchen, Stadtr. Vas Entlassungsgesuch -es Frhrn. v. Soden. begangenen Fehler einzugcftchen und wieder gut zu machen mag für Den, der sich an der Macht befindet, oft schwer genug sein, aber die Notwendigkeit einer Aentcrung unserer Eolonialpvlitik in Ostafrika ist unvermeidlich, und ie schneller sie aeschiebt, uni so wirksamer wird sic sein. Wir haben in Ostafrika mit einer Schwierigkeit zu kämpfen, die in dem Maße zunimmt, als eS unS an kriegerischen Erfolgen Dir „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt zu der Nachricht de-! fehlt, wir meinen die Anwerbung der schwarzen Mann- .Berliner Tageblatts" von der Einreichung deS EntlassungS-1 schäften für die Schutztruppe. Die Zulus strömten u»S »esuches deS Frhrn. v. Soden als Gouverneur von Deutsch-1 zu, als Wiffmann die Araber zu Paaren trieb; seit der O'lasrika, daß man an »laßgcbender Stelle mit den« System I Niederlage ZelcwSki'S gegen die WaheheS haben wir über Coden durchaus einverstanden und zufrieden sei. Wenn diele! großen Zuzucz von dieser Seite nicht zu klagen, im Bemerkung mit den Tbatsachen übereinstimmt, so würde sic I Gegenteil, wir sind genötigt, unsere Werbe-Ofsiciere nach mi neuer Beweis dafür sein, daß der Reichskanzler seiner I allen Richtungen zu senden, um schwarze Söldner auszu- Ttellung nicht gewachsen ist. Einer seiner ersten und ! treiben. Das würde mit einem Schlage anders werden, wenn schlimmsten Mißgriffe war das Abkommen mit England I wir unS auf einen neuen glänzende» Erfolg der deutschen rvm 1. Juli 1890 wegen Deutsch - Ostasrika, und diesem I Waffen berufen könnten. Darüber dürfen wir uns keiner Fkbler wurde al- zweiter die Ablösung deS Majors I Täuschung hmgeben, daß der Nachfolger Soden's ein Osficier » Wiffmann durch Frhrn. v. Soden hinzugesügt. Erst da-1 sein müßte, der volles Verständniß für die Ausgabe bc- trch wurde die ganze Bedeutung de- Abkommens klar, sie I sitzt, daß Ostasrika zunächst mit Waffengewalt für die brstand in der Umwandlung der deutschen Eolooialpolitik, I Cwilisation gewonnen werden muß, nicht im Sinne eines tie darauf ruhte, daß dem deutschen Namen in den Eolonirn I Eortez und Pizarro, sondern nach dem Vorgänge Wiffmann'S, Achtung verschafft wurde, in eine den Zeitverhältniffcn I der mit nachdrücklichen Schlägen den Widerstand der Araber widersprechende Politik, die Früchte ernten wollte, bevor I vernichtete und sie zur Anerkennung der deutschen Ueberlcgcn- dat WachSthum der Au«saat gegen Störungen gesichert war.! heit zwang. Durch eine schwächliche, den Anforderungen der 2er Leiter der Reichsregierung verwechselte sein« Wünsche I ZeitlagewidersprechendeEownialpolitiksinddirErrungenlchasten »d Hoffnzptgr« mit de« Ihatsachen und glaubte, daß eS I der Wissmano'schen Periode fast auf Null rrducirt worden Deutsches Reich. 1 EI Berlin, 1l. August. Innerhalb der Social- demokralie regt sich a» allen den Plätzen, wo dieselbe stark vertreten ist, die Opposition. Dieselbe kann sich allerdings in öffentlichen Versammlungen nicht recht breit machen, man schneidet ihr vielmehr ohne Weiteres daS Wort ab. Aber in kleinen Vereinigungen, wie Lese-, Disculir- und Pfeifenclubs, kommcn die „Nörgler" leicht auf und streuen Unkraut unter dcn Weizen, zum großen Verdruß der socialdemokratischcn Parteileitung. Dieselbe hat »un beschlossen, hierin Wandel zu schaffe». Zu dem Zwecke ist sie mit allen fractionStreuen VereinSleitcrn in Verbindung getreten und hat mit ihnen Bcrathungen gepflogen. In Folge derselben sollen in Städte», wo mehrere Lese- und Discutirclubs existiren, wie z. B. in Breslau, dieselben aufgelöst und die Mit glieder veranlaßt werten, dem socialdemokratischen Verein bcizutretcn. In Berlin, wo die Verhältnisse wesentlich anders liegen, hat die Parteileitung die Vorsitzenden dafür gewonnen, sämmiliche LeseclubS in einen Bund zu verschmelzen, damit eine Ccntralleitung geschaffen werden kann. Dieser ist leichter eine Direktive zu gebe», auch lassen sich dann bequem regel mäßige Beiträge für die Parteicasse erheben. Die Pfeisen- clubs, die übrigens als fractionStreu gelte», sollen ebenfalls eine Ccntralleitung erhalten. — Der Firma Maurer ck Diinuiich, deren Mitinhaber der oppositionelle Buchdrucker Werner ge wesen, wird zum l.October nicht nur der Druck und Verlag der „Volkötridüne", sondern auch des vom Regicrungs- Bauuielster Keßler rebigirtcn „Volksblatt" für den Kceiö Teltow - Bceskow - Charlottenburg genommen. Die „VolkS- tribüne" übernimmt die Beding'sche Vorwärtö-Druckerei und den Druck deS „Volksblatt" erhält eine kleine Firma, deren Mitinhaber JaniSzcwöki im Jahre 1890 im zweiten Wahlkreise gegen Professor Virchow candidirte. * Berlin, 12. August. (Telegramm.) Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" führt aus, die Entsendung eines deutschen Schiffes zur spanischen ColumbuS- feicr unterbleibe aus marinetechnischcn Gründen. „Während der Manöver übungSrcit der Marine mußte bei dem eingeschränkten MannschaslSstande davon abgesehen werden, in dcn Ausbildungsdicnst noch mebr einzugreisen, als cS bereits durch Entsendung der „Prinzeß Wilhelm" nach Genua geschieht. War aber nur ein Schiff disponibel, -o lag es in der Natur der Dinge, wenn dem durch den Dreibund so nahe verbundenen Italien unbeschadet der ä'euiidschaftlichen Beziehungen zu Spanien der Vorzug ge geben wird." — Ter Plan zur Veranstaltung einer Welt- au « stellung in Berlin darf nunmehr, wie die „Kreuz- zcitung" vernimmt, als aufgegebcn anzusehen sein. — Eine Anzahl von schlesischen Eonservativcn, deren be kanntester daS rcdcfrohe Hcrreiihausmitglied Major a. D. Frbr. v. Dura nt und deren größte Anzahl politisircnke Pastoren sind, veröffentlicht jetzt folgende Erklärung, welche die unheilvolle Entwicklung der conservativcn Partei, wie sie seil der Entlassung deS Fürsten Bismarck begann, scharf hervor- treten läßt. „Tie Unterzeichneten christlich-conservativen Männer Schlesien? prechen bei der bevorstehenden Neuconstitnirung der conieroative» Partei an dcn hohen Vorstand derselben die Bitte und Erwartung auS, daß die dcutich-conservative Parier die christlichen und evangeltich. kirchlichen Interest»» unjcrcs Volles jn Zukunft mit voller Ent- jchiedcnheit und unzweideutiger Klarheit wahrnehmen wolle, daß dicjclbc sich in ihren Entschließungen durch die die coniervalwe Partei iin höchste» Grade schädigenden Ca riet- oder sonstige» Opportunitütsrackstchten nicht werüe teilen lassen, und die Unter zeichnete» erklären »nler freudiger Zustimmung zu den gleichlautenden Aeußerungcn der christlich-konservativen Partei Westfalens, daß sie an dcn drei nachbenanntcn Forderungen unbedingt seslzuhaltcn ge willt sind: 1) gänzlicher Ausschluß des Herrn v. Helldors aus dem Parteivorstande in Anbetracht der von Herrn v. Hell dorff selbst ausgesprochenen Identisicirung mit dcn Anschauungen des Conservativen Wochenblattes: 2) Einberufung eines conscrvativen Parteitages, 3) Revision des Parteiprogramms und Aufnahme der Jubensrage in dasselbe. Die Unterzeichneten sprechen außerdem den Wunsch aus, daß Herr Hospredtger Stöcker in de» Elfer- Ausschuß gewählt werde als dasjenige Mitglied der Partei, welches durch seinen unerschrockenen Zeugenmuth die Liebe und Ver ehrung Weiler evangelischer Volksweise in seltenem Maße sich er worben hat." Hoffentlich werden diese tapferen Herren ihrer Erklärung treu bleiben und die Ausnahme ihrer drei Forderungen durch- zusetzcn verstehen, wenn endlich einmal der so lange geplante, aber von der conservativen Partei immer wieder hinaus- geschobene große Parteitag die klare und reinliche Scheidung zwischen Gerechten und Ungerechten vollzieht. Das ist, wie die „K. Z." treffend bemerkt, schon jetzt klar, daß ein liberaler Man» mit Conservativen dieses Schlage- keine Gememschaft haben kann. — Ter preußische Gesandte in München, Gras Eulenburg her sich »ach Beendigung der Nordlandsahrt voa Bergen nach Schweden begeben Halle, um der Benetzung seines im Juni ver storbene» Schwiegervaters, des Gcnerallicutenants Grasen Sandels, beiznwohne», tras hier ein und fuhr nach kurzem Ansenthalt nach München weiter, um dort die Geschäfte der ÄeMdtschasl wieder zu übernehmen. — Von militairischer Seite wird der „B. B.-Z." ge schrieben: Die „Freisinnige Zeitung" hat, wahrscheinlich um die Opposition gegen die zu erwartende Militairvorlage vor zubercilen, jüngst die Behauptung aufgestellt, daß Deutsch land 1891 rund 40000 Mann Recruten mehr als Frankreich eingereiht habe. Da der „Freis. Ztg." der dem Ausschuß deS BundeSraths sür Landbeer und ^estuugen einzereichtc Rapport über die Recrutirung deS Jahres I89l bekannt sein mußte, das NecrutirungSergebniß de- JahreS 189l in Frankreich aber wenigstens bekannt sein konnte und dies sogar mußte, wenn sie einen zuverlässigen Vergleich anstelle» wollte, so kann man ihreDaten nur als tendenziös betrachten. Deutschland stellte 189l ein: 165198 Mann, 3600 Mann ohne Waffe, Summa 168 798 Mann. Hierzu treten noch 13 069 Freiwillige im militairpflichtigen Alter, I2 9l3 vor diesem, Summa 25 482 und Gesammtergcbniß der Ein stellung 191280 Köpfe. Jn Frankreich wurden nach dem ofsiciellen Rapport des KriegSininisterS eingestellt 188 567 A»S- gehobcnc, dazu 23 321 Freiwillige, Summa also 211 888 Mann, d. h. rund 15 000 Mann mehr als bei uns. Daß wir mit Rücksicht auf die Bevölkerung mehr Leute auszuhebcn vermögen, als Frankreich, unterliegt keinem Zweifel, und das will ja gerade auch die neue Vorlage, die im Uebrigen das bringt, waS specicll der Gründer der „Freis. Ztg." besonders verfochten hat: die zweijährige Dienstzeit I», Hintergründe dieses lebhaften Wunsches »ach zweijähriger Dienstzeit mag bei dem Gründer der „Freis. Ztg." der Gedanke gestanden haben, daß dabei daS beutige Recrutencoillingent beibehalten und dadurch die FriedciiSpräsciizstärke berabgesetzt werden würde. Diese Hoffnung würde dann allerdings durch die neue Vorlage eine grausame Enttäuschung erfahren müssen. — Dem Ministerium Salisbury widmet die „N. A. Z." einen Nachruf, an dessen Schluß es beißt: DaS Gepräge der Klarheit und Folgerichtigkeit trug insbesondere noch das Verhalten des scheidenden CabinetS in der auswärligcn Politik. Das Ansehen des briffsche» Reichs und dessen! mannigfache, weitverzweigte Interesse» sind durch das Ministerium Salisburp leis in der erfolgreichsten Weise gewahrt worden. Dabei erkannte >iese Regierung mit scharfem Blick die Linie, auf weicher die briti- chen Interessen und die der Dreibunds,nächte parallel lausen. Der Fortbestand des Friedens aus Grund der bestehenden Machtverdäit- nisse bildete die Losnng für eine Politik, deren Richtigkeit jo allge- mein cinieuchtete, daß selbst während der heftigsten Käinpfe der jüngsten Wahlperiode die gegnerischen Führer sich jeder Kritik ent- hielten, ja in ausdrücklichen Worten ihre Zustimmung zu erkennen gaben. — Nach 8. 62 des neuen EinkominenstcucrgesetzeS ist bekanntlich die Einkommensteuer in vierteljährlichen Beträgen spätestens in der ersten Hälfte des zweiten Monats eines jeden VierteliahreS an die Empsangsstelle abzusühren. Tie Minister der Finanzen und für Landwirthschast, Tomaincn und Forsten haben nunmehr bestimmt, daß fortan auch die in monatlichen Beträgen fälligen übrigen directen Staatssteuern, nämlich die Grund-, die Gebäude-und die Gewerbesteuer, die Tomainenamortisations- und Renicnbankrenten in vierteljährlichen Beträgen gleichzeitig mit der Einkoinmcnsteucr erhoben werde». Sosort »ach Ablauf der ersten Hälfte des zweiten Monats kann die Mahnung und zwangsweise Beitreibung des ganzen vierteljährlichen Betrages der Einkommensteuer erfolgen. Hinsichtlich der übrigen Steuern und der Renten darf jedoch mit der Mahnung und zwangsweisen Beitreibung des ganzen VicrteljahrsbekrageS erst nach Ablauf der ersten acht Tage des dritten Monats vor gegangen werden. Die gesetzlichen Fälligkeitstermine der Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer, sowie der Renten sind nicht geändert und es bteibt daher den Pflichtigen weiter unbenommen, Liese Abgaben, wie bisher, monatlich zu entrichten. — Wie der „Frkf. Ge»eral-Anz." wissen will, geht Minister Miguel zu seiner Erholung „ach Harzburg, nachdem er die Arbeiten zur Steuerrcsorm jo gesördert hat, daß zu Ansang November der Landtag eröffnet werden kann. — Hinsichtlich der ärztlichen Bescheinigungen bei den durch Krankheit verursachten Schniversänmntssen hat der Minister der geist lichen und Ilnierrichis-Angelegeuheiien aiigeordnet, die Einjorderung von ärztlichen Zeugnissen bei Schnlversäumnissen sei thunlichst zu beschränken. Wo indessen Zweifel an de» Angaben der Beiheillgicn über durch Krankheit bedingte Schulversäumnisse bestehen, muß nach wie vor „die Etnsorderung eines ärztlichen Zeug- nisses von den Elter» oder deren Vertretern seitens der mit der Feststellung der Schuweriäumilisse nach den jedesmal geltende» Bor- schrckten betrauten Personen ersoigcn." Tie Eiusorderung des Zeug nisses vom Arzte sei unaussührbar. Für die Anzeige von an steckenden Krankheiten der Schüler durch die behandelnden Aerzlc gelten besondere Bestimmungen, die nach der Art der Krankheit verschiede» sind. Bei Unzulänglichkeit eines Krankheitszeugniffes kann »och die Beibringung eines neuen Zeugnisses verlangt werde» und wenn besondere Umstände Zweifel erregen, ob das Unheil des Arztes über die Nothwcndigkeit der Schulverjänmniß zutreffend ist, so können die Eitern zur Beibringung eines ausführlich begründeten ärztlichen Zeugnisses, falls auch dieses die Bedenken nicht behebt, zur Beibringung des Zcugnisjes eines Medicinaibcamten veranlaßt werden. Dcn Aerzlc» ist ein besonderes Formular zur Benutzung bei der Ausstellung von Krankhcitszeugniffen, das alle nothwendigen Angaben enthält, zugcstellt worden. — Schon in früherer Zeit bestand bei dcn königlichen Militair-Werkstätten die humane Einrichtung, daß Arbeiter, die infolge ihres Alters invalide wurden, eine Rente erhielten, welche in einzelnen Fällen die Höhe von 60 monatlich erreichte Es war dies ein Gnadensoid, aus den Niemand einen rechtlichen Anspruch batte. Nach dem Jnkrasttreten des Rcichsgcsctzes über die Atters- und Jnvaiibiiätsversicherung wird diese Rente nicht mehr gewährt; die bisher bewilligte» Gnadennnterslützungen werden jedoch vis zum Tode des Empsüngers weiter gezahlt. — Zur Einleitung der Gründung eines Verbandes der deutschen Roßschlächtervereine fand im „Prälaten" eine Versammlung statt. Jn ganz Deutschland bestehen etwa 2400 Roß- schlächler, die im Jahre gcgcu 86 000 Pferd« verarbeiten. Ter Zweck des Verbandes soll Hebung deS Standes und Verbesserung der Einrichtungen sein. Der vorgelegte Entwurf eines Befand- statitts wurde zur eingehende» Durchberathung einer Commission übergeben und beschlossen, dcn Vorstand des Verbandes aus den Herren Schmidt, Burki, Knothc und Schumacher, sämmtlich aus Berlin, und ans je einem Telegirtcn der an andern Orten be stehenden Vereine zu bilden. * Schleswig, 10. August. Dcn „Hamb. Nachr." wird aus ihrem Leserkreise bestätigt, daß man selbst bei einem vvrübergebeiitcii Aufenthalte in Nordschlcswig dcn Ein druck empfängt, atS seien die Hoffnungen der dortigen Dänen freunde neuerdings im Wachsen begriffen. Zwar scheinen die Führer der dänischen Partei die Parole strenger Zurückhaltung auSgeqcbcii zu haben: gleichwohl trifft man in der Bevölkerung siäustg aus die Vorstellung, als seien die gegenwärtigen Besttzverhälknisse noch lange nickt als dauernde anzusehen. Man macht sich im Stillen Rechnung auf eine über kurz oder lang bevorstehende „Volksabstimmung", also aus ein Wiederaufleben deS vor vierzehn Jahren ab- gethanen Artikels V. des Prager Friedens. Als bemerkenS- wcrth wird die Dbatsache angeführt, daß bei Gelegenheit einer neulich von Flensburg aus unternommenen Luftfahrt nach Svcndburg (auf Fühne») die an Bord befindlichen Dänenfreunde a»S Flensburg, obwohl sie unter den Mit- fahrcndcn nur den fünfte» Thcil ausmachten, bei Ankunft auf dem Boden „Gammel DanmarkS" mit Danebrozfahncn, mit endlosen „HurrehS" und dänischen Liedern empfangen wurden. Tb. Hamburg, 12. August. Vom 14. bis zum 16. d. MtS. findet hier in Sagebiel'SEtablissement der X. Deutsche Schneider tag statt. Aus Leipzig werden den Berathungcn als Delegiere die Herren Dach« und Neumann beiwohnen, weiche di« Leipziger Schneider-Innung zu vertreten und stricte Austräo« von dieser er»
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