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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920813026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892081302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892081302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-13
- Monat1892-08
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W, Die englischen Alarmnachrichten über die Vorgänge im Pamirgcdiete werden, soweit sie China anlangen, von chinesischer Seite als übertrieben bezeichnet. So weit Cbina hrtheiligt ist, sei der Stand der Sache der. daß Rußland bereits vor etwa zwei Monaten an China mit dein Ersuchen herangetretcn sei, keine Truppen nach dem Pamirgebiete zu entsenden, um die ruhigen Messung«- und Abgrenzungsarbeiten nicht zu stören. Die chinesische Regierung habe daraus ihren Gouverneur an der Pamirgrenze beauftragt, über die Lage Bericht zu erstatten Bon einem anderweitigen Beschluß der chinesischen Regierung in dieser Angelegenheit sei bisher nichts bekannt. Im Uebrigen werde Cbina in dieser Pamirsrage allenfalls seinen Ansprüchen Nachdruck verleiben, sich aber nickt dazu berbeilassen, in Gemeinschasl mit Eng land gegen die sonstige Politik und Bestrebungen Rußlands in jencu Gebieten Stellung zu nehmen. Bei der Striltigkcit einzelner GebietStheilr seien Grenzverletzungen nicht immer zu vermeiden, könnten jedoch eben darum keine ernsteren Con- flicte zwischen den Regierungen ergeben. Eine Berständigung könne wohl in einer förmlichen Thcilung dieses Hochlandes zwischen den nächstbetheiligten Mächten schließlich gesunde» werden. Dieser Tage wurde gemeldet, daß russische Truppen an der persischen Küste des KaSpiscben Meeres gelandet und in Asterabad eingerückt seien. Diese anfänglich un glaublich erscheinende Meldung ist nunmehr osficiell bestätigt; sie wird damit begründet, daß russische Kaufläden in Asterabad bei Cholera-Unruhen angegriffen und zerstört wurden. Ob wohl die persische Regierung sofort Maßregeln zum Schutze der Russen tras, landeten drei russische Kanonenboote im Hafen von Asterabad Infanterie und Cavallerie. Es ist dieö ein bisher nur in ganz besonderen Fällen gebräuchliches Bor gehen, nämlich dann, wenn die einheimische Regierung nicht Willens oder außer Stande ist, die Fremden zu schützen. Die Lage in Tanger ist sicherlich ernster als in Asterabad und doch fanden es die Mächte bisher nicht für angezeigt, Truppen in Marokko auSzuschiffen. Asterabad ist die Haupt stadt der gleichnamigen persischen Provinz und liegt etwa 50 Kilometer von dem kleinen Orte Ges entfernt, der, in der Südostecke des Kaspisees gelegen, den Hafen von Asterabad bildet. Jedenfalls wird der Einmarsch der Russen, für den rin zwingender Grund nicht vorlag, in Teheran einen peinlichen Eindruck Hervorrufen, um so mehr, als diese Stadt der Stammsitz der jetzt in Persien regierenden Königs familie der Kadscharen ist. Da die Russen auch Cavallerie auSzuschiffen für gut fanden, so scheint es, daß es sich nicht um Len bloßen Schutz der handvoll Russen bandelt; der Streicb muß seit längerer Zeit vorbereitet sein. Ob die Russen Asterabad nach Herstellung der Rübe wieder verlassen, bleibt abzuwartcn. Welche Schritte der Schah von Persien unternommen, ist noch nicht bekannt geworden. Jedenfalls paßt dieser Einmarsch mitten im Frieden ganz zu dem son stigen Vorgehen des Nordreiches in Mittelasien. Deutsches Reich« §8 Berlin, 12. August. Der Kaiser, der auch diesmal in hohem Grade gestärkt von seiner NcrdlandSreise zurück- gekehrt ist und sich wieder mit besonderem Eifer den Regie rungsgeschäften widmet, läßt sich auch über die Vorbereitungen für die nächste ParlamentSsaisvn — für Reichstag und Land tag — bereits jetzt eingehend Vortrag kalte». Wem, es auch nicht richtig ist, daß ein Krön rath anbcraunit wurde, so ist doch, wie wir zuverlässig erfahren, vom Kaiser der Wunsch geäußert worden, daß, obgleich die Mehrzahl der Minister auf Urlaub ist, ein Ministerrath statlsiude, welcher über die allgemeine Lage und besonders auch über die Fortführung der Steuerreform berathen soll. Eine Sitzung dcs StaatS- ininisteriumö steht also unmittelbar bevor. Die Vorlagen zur Fortführung der Steuerreform sollen übrigens vollständig ferliggestcllt sein, um dem Slaatsministeriuin unterbreitet zu werden.' Nachdem daS Ministerium seine Zustimmung ausgesprochen, dürfte wohl auch der Finaiizministcr vi. Miguel den Sommerurlaub antretcn. Or. Miguel hat die ganzen zwei Iabre, seit er an der Spitze des Finanz - Ministeriums steht, sich keine Erholung gegönnt und sich ununterbrochen in anstrengendster Thätigkcit befunden, so daß ihm jetzt von ärztlicher Seite dringend Schonung empfohlen wurde. Wie verlautet, begiebt sich der Minister nächste Woche nach dem Harz. — lieber die Einberufung des Reichstags und des preußische» Landtags sind erklärlicherweise noch keine Entschließungen gefaßt; dieser Frage dürste erst näher getreten werden, wenn wieder daS Slaatsministerium vollzählig in Berlin versammelt ist und der BundeSrath seine regelmäßigen Sitzungen aus genommen hat, was nicht vor Mitte September zu er warten ist. Alsdann erst läßt sich auch die Summe der außer den Etats vorzuleaenden Gesetzentwürfe übersehe». Inzwischen wird in allen ReffortS eifrig gearbeitet, denn in dem Wunsche stimmen der Reichskanzler Graf Caprivi und der Ministerpräsident Graf Eulenburg überein, daß den Parlamenten sofort nach ihrem Zusammen tritt möglichst hinter einander sämmtlickeS zu bewältigende Material zugänglich gemacht werde, damit von vornherein gute Dispositionen getroffen werden können. Es ist dies um so wünsckenswerther, als wir im Reiche wie in Preußen chweren und arbcilSvollcn Sessionen entgegensetzen, welche ür die Regierung, wie für die Abgeordneten um so mühe voller sich gestalten, als die Gleichzeitigkeit der Plenar- und CommissionSsitzungcn sich bei allem guten Willen nicht ver meiden läßt. L Berlin, 12. August. Die Verlängerung der parla mentarischen Mandatsdauer auf fünf Jahre hat jetzt im Reichstag und preußischen Abgeordnetenhaus seit mehreren Jahren ihre Probe gemackt, und man kann sagen, sie bat sich wohl bewährt. Ohne diese Maßregel hätten wir für da« Abgeordnetenhaus bereits im vorigen Herbst wieder Wahlen gehabt, für den Reichstag hätten wir sie im Lause des bevorstehenden Winters zu gewärtigen Jetzt steht für beide Körperschaften der Termin der Neuwahlen noch in iemlich weitem Felde. Die Reformgesetzgebung in Preußen »ätte schwerlich so weit gefördert werden können, wie cS gelungen ist, wenn sie am Schluß einer zu Ende gehenden Legislaturperiode hätte in Angriff genommen werden müssen, unv nach der ganzen Situation wird auch Niemand bedauern, daß wir nicht, unvorhergesehene Zwischenfälle abgerechnet, in den nächsten Monaten vor neue» ReichStagswablen stehen. Für eine rerhältnißmäßig ruhige und sachliche Erledigung großer Aufgaben bat sich die Verlängerung der MandatS- daucr unstreitig förderlich erwiesen, und ebenso ist cS als ein Vorthcil zu betrachten, daß das Volk nicht fort während durch die Aufwühlung der politischen Leidenschaften bei einer Wahlbcwegung in Unruhe gehalten wird. Unser öffentliches Leben würde noch weit mehr ungesunde Auf regung zeitigen, als cs jetzt schon der Fall ist, wenn fast in jedem Jahr, sei es zum Reichstag, sei eS zu Landtagen gewählt werden müßte. Der Widerspruch gegen die Ver längerung der Legislaturperioden ist denn auch nicbr und mehr verstummt; nur im deutschfreisinnigen und socialdemo kratischen Lager, wo die politische Unruhe und Aufregung an sich als ein erstrebenSwcrtheS Ziel betrachtet wird, regt er sich noch zuweilen. Anderwärts wird es mehr und mckr als Wohlthat empfunden, daß wenigstens diesem einen Factor der beständigen Aufwühlung der Massen einigermaßen Grenzen gesetzt worden sind. — Der Kaiser wohnte auch beute früh dem Brigade- exerciren aus dem Bornstedter Felde bei. Nachmittags begab sich der Monarch nach SperlingSlnst unweit Potsdam, woselbst das große Rennen des Berlin-Potsdamer Reitervercins statt- sand. Später gedachte der Kaiser, einer Dinereinladung des OfficierScorps der Gardefüsilicre folgend, nach Berlin zu kommen. — Gegenüber der Behauptung, daß Preußen auf die Weimarische Regierung einen Druck ausgcübt habe, um die Ovationen zu Gunsten teS Fürsten Bismarck zu unterdrücken, erfährt die „Nordd. Allq. Ztg." an zuständiger Stelle, daß diese Behauptungen vollständig aus der Luft gegriffen seien. Der preußische Gesandte Herr v. Deren- lball habe weder im Aufträge seiner Regierung, noch aus eigener Initiative derartige Schritte gethan. — In der Angelegenheit des Herrn von Soden erfährt die „Tägl. Rdsch." „aus zuverlässiger Quelle" Folgendes: Frhr. v. Soden tragt bereits seit längerer Zeit sich mit Abgangsgedanken, wie dies aus verschiedenen seiner Briese und anderen Aeußerungen hervorgeht. Man hat an maßgebender Stelle bisher einen besondere» Werth aus sein Verbleiben im Amte gelegt und ihm bekanntlich auch mehrere erfahrene Osficiere der Schutztruppe zum Opfer gebracht. Neuerdings jedoch ist in der Thal eine Aenderung, wen» auch nicht für die allernächste Zeit, in Aussicht genommen, und zwar hat man den künftigen Gouverneur in der Person des jetzt aus Urlaub in Deutschland weilenden Corvctten- capilains Rüdiger zu suche», der sich auch während seines Urlaubs den heimischen Behörden zur Verfügung gestellt hat und sich hier- selbst einarbeitet. Nach beendetem Urlaub im November wird sich unserer Information »ach Capitai» Rüdiger ans seinen Posten nach Oslasrika zurückbegcben, um dort die Vertretung des Herrn von Soden, der sich alsdann zunächst aus Urlaub begiebt. zu übernehmen. Im Anschluß an diesen Urlaub soll das Aus scheiden des jetzigen Gouverneurs aus seiner Amtsthätigkeit er folgen. Das Gouvernement dürste dann definitiv aus Ca- pitain Rüdiger übergehen. Er hat Herrn von Soden seit seiner Berufung nach Afrika als erster Beraiher zur Seite gestanden, er hat Las ganz „System" zur Genüge an seinen Früchten erkennen könne», und wir gebe» der Hoffnung Raum, dag er mit dem un heilvollen Bureankratismns, dem unselige» Prjncip der Vertheilung der Kräfte u. f. w., brechen wird. Kehrt er zu den Grundsätzen zurück, auf denen die Wisjmann'schc Thätigkeit sich ausbaute, so darf er der Unterstützung aller national Denkenden gewiß sein und als ersten Erfolg wird er größeres Vertrauen der sinan- »iellen Kreise zu den ostasrikanischen wir thscha stlichea Unternehmungen verzeichnen können. — Als Nachfolger des Generals von Grollman l. ist der Generallieutenant v. Wittich, Eonimandant des kaiserlichen Haupt- quartier-, zum commandirenden General de- II. Armee- corps ernannt worden. Generallieutenant v. Wittich trat am I. Mai 1855 als Secondelieutenant in die Artnee ein, bereits nach 5 Jahren erfolgt« seine Beförderung zum Premierlieutenant, an, 6. Februar 1866 wurde er zum Hauptmann, am 20. Juli 1870 zum Major, am 3. Juli 1875 zum Oberstlieutenant und am II. Juni 1878 zum Oberst befördert. Die Ernennung zum Generalmajor erfolgte am 16. September 1885 und drei Jahre später, am 19. September 1888, die zum Generallieutenant. — General von Grollman trat am 26. Juni 1849 als Seconde- lientenant in die Armee ein, wurde nach 9 Jahren Premierlieulenant und bereits nach 2 Jahren Hauptmann. Am 7. Juni 1866 wurde er zum Major, am 26. Juli 1870 zum Lberstlieulenant befördert, Oberst wurde er 2 JcRre später. Kaiser Wilhelm 1. ernannte ihn an seinem Geburtstage 187? z»m Generalmajor, am 12. December 1882 erfolgte die Beförderung von Grollman's zum Generallieutenant und am 14. April 1888, gleichzeitig mit dem Reichskanzler v. Caprivi, zum General der Infanterie. — Tie,Frz.-Ztg." bringt von einem Mitglied« der Gesell schaft, welche als „Roon'sche Conveutikel" bezeichnet wurde, eine längere Zuschrift, der lediglich die schon bekannte Thatsacke zu entnehmen ist, daß nickt der Kriegsminister Graf Roon, sondern einer von dessen Söhnen der Gesellschaft an- gehörte. Bestätigt wird, daß auch der Bruder des jetzigen Reichskanzler-, Assessor Erich v. Caprivi, zu den Mitgliedern gehörte, während jener sich fernhielt. — Der deutsche Botschafter in Paris, Graf Münster, welcher gestern vom Kaiser empfangen und mit einer Einladung zur Tafel beehrt worden war, hat sich auf seine Besitzungen bei Derneburg in Hannover zurllckbegeben. — Die Meldung eines Amsterdamer Blattes, der kaiserlich deutsche Gesandte im Haag, Graf Rantzau, der kürzlich seinen Urlaub angetreten bat, werde nicht mehr auf seinen Posten zurück kehren, wirb osficiös demcntirt. — Dem mit der Vertretung des kaiserlichen Consuls in Jerusalem beauftragten Kanzler-Tragoman Or. Büge, sowie dem mit der Vertretung des kaiserlichen Eonsuls i» Salonik beauftragten Dragomanats-Eleven Grase» von Mülinen ist auf Grund des 8 1 des Gesetzes vom 4. Mai 1870 in Verbindung mit 8 85 des Gesetzes vom 6. Februar 1875 für de» Amtsbezirk des kaiser lichen Consulats und iür die Tauer der Vertretung, sowie auch sonst für Fülle der Abwesenheit oder Behinderung des Eonsuls die allgemeine Ermächtigung erlheilt worden, bürgerlich gütige Ehe schließungen von Reichsangehörigen und Schutzgenossen, mit Ein- fchluß der unter deuljchcm Schutze lebenden Schweizer, vorzu- »ehme» und die Geburten, Heirathen und Sterbesälle von solchen zu beurkunden. — Staatsminister Herrsurth gedenkt sich zur Cur nach Karls bad zu begeben und hierauf bis zum November in Italien zu ver weilen. Um Liefe Zeit trifft er wieder in Berlin ein, um (wie schon erwähnt) hier seinen ständigen Aufenthaltsort zu nehmen. — Ter Steatssecretair des Rcichspostamtes hat den Handels- kammern eine Uebersichtskarte der überseeischen Postdampf- zchissslinicn im Wcltpostperkehr übersandt. — Dem Re ichs-B er sichern » gs-Am te liegt augenblicklich eine Angelegenheit von größerer Bedeutung für die Berufsgeliossen- schastcn zur «ndgiltigen Entscheidung vor, deren Ausfall namentlich für die Existenz der Sectio neu von Belang ist. Nach dem Unsall-Versicherungs-Gesctz nämlich sind alle berussgenossenschast- lichen Obliegenheiten, bei denen es fick nicht sowohl um eine möglichste Erledigungs-Beschleunigung, als auch um den unmittel baren Einblick in dabei maßgebliche Verhältnisse handelt, grundsätz lich den hierfür besser geeigneten örtlichen Organen, den Sektionen, zugcdacht und damit ei» gutes Thcil der Existenzberechtigung der letzteren begründet. Es gilt dies insbesondere von der Fest, stellung der Kosten des Heilverfahrens beziehungsweise von der Disposition über dasselbe. Deshalb ist denn auch die hier einschläg- liche Bestimmung des 8. 57, Ziffer ln U.-B.-G. wörtlich in das Statur der Mehrzahl der Berussgenossenjchaften, darunter auch in das der Fuhrwerks - Berussgenojjenschaft übcrgegangen. Ungeachtet dieser klare» Vorschriften bethätigl aber, wie man der „N.-Z." schreibt, der Vorstand dieser Genoffenschasl feit geraumer Zeit das Bestreben, das Heilverfahren in den Bereich seiner Zu ständigkeit überzusührcn, indem er unter Umgehung der Sektionen und der fachlich uninteressirten behandelnden und der Vertrauens ärzte der Sektionen über Las Heilverfahren und über die Verletzten direct disponirt. Das dieferhalb angcrufene Reichs-Versichernngs- Amt hatte in einem hierzu ergangenen Vorbescheide vom Mai d. Js. den Standpunkt vertreten, dag in allen Fällen „voraussichtlich vorübergehender" Erwerbsunfähigkeit die Sektion, in Fällen „voraussichtlich dauernder" Erwerbsunfähigkeit dagegen der Genossen schafts-Vorstand als zuständige Instanz für das Heil- verfahren zu betrachten. Gegen diese nur für die Ren teufe st- stell» ngen zutreffende Auffassung wendet sich nun eine neuerliche Vorstellung der Sectio» 4 der Fuhrwerks-Beruss-Genossenschast und erbringt Len schlagenden Beweis für die Unhaltbarkeit vorstehender Auffassung. Die Sectio» erachtet bei Hinnahme der Vorstands praxis — namentlich nach dem Jnslebcntietcn der Kranken-Ber- sichcrungs-Novelle — eine der hauptsächlichsten Existenz bedingungen der Sektionen für gefährdet und sieht die letzteren zu bloßen Scheingebilden hcrabgedrückl. Bei der Praxis des Ge- nossenschast-.Borstande- werden aber auch sonst die Verhältnisse ais den Kops gestellt: denn man wird zugeben müssen, daß »in in Berlin domictlirender Genossenschasts-Borstand schwerlich in der Lage sein dürste, sür die oft in den entlegensten ReichSgegenden ansässig» Verletzten eine bessere und wirksamere Fürsorge treffen zu können, wie die in unmittelbarer Nähe des Patienten gelegene» Sektionen und Sectionsorgane. Schließlich ist der entlegene GenossenschaftS- Vorstand doch aus die Inanspruchnahme der örtlichen Organe angewiesen und stellt sich damit selb» daS Zeugniß des non vossumi» aus. Tie Sache selbst und der Verletzte leiden bei solch schleppen- dem, bureaukratischcm Geschäftsbetriebe. — S. M. Kanonenboot „Hyäne", Commandant Capitain- Lieutenaut Goecke, ist am II. August or. in Mossamedes ein- getroffen und beabsichtigt am 13. d. M. nach Kamerun in See zu gehen. — In heftiger Weise polemisirt die „Kreuz-Zeitung" gegen die zwcijähr ige Dienstzeit, indem sie betont, daß vor Allein der oberste Kriegsherr nickt Willens zu sein scheine, von dem Fundamente, auf dem daS deutsche Reich ruhe, den wichtigsten Stein entfernen zu lassen. Wer würde eS wagen wollen, bei dem Drohen der feindlichen Mächte jetzt Umwälzungen herbeizuführen und insonderheit die Eigen art der preußischen Armee zu lockern in einer Zeit, in der sic vielleicht die größte Probe werde zu bestehen haben? Schließlich würde der zweijährigen die einjährige Dienstzeit folgen und damit die gcsammte Armee in ihrem Bestände und ihrer Tüchtigkeit gefährdet sein. >v — Der an die Mitglieder des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller gerichtete Fragebogen, betreffend die Weltausstellung in Berlin, war, nach einer Mittkeilung der „B. P. N ", bis zum 9. August von 181 Firmen beantwortet worden, während 125 Firmen damit nock rück ständig waren. Die Frage, ob sie geneigt seien, sich an einer in Berlin gegen Ende des laufenden Jahrzehnts zu veranstal tenden Weltausstellung zu betheiligen, ist beantwortet worden: mit Ja von 72 Firmen, mit bekingungSweiseIa von 43 Firmen, mit Nein von 48 und unbestimmt von 18 Firmen. Die zuletzt genannten l8 Firmen halten den Zeitpunkt für ihre Entscheidung jetzt noch für verfrüht, da sie nicht vorauS- zusehcn vermöchten, wie die wirtbschaslliche Lage in 5 oder 6 Jahren gestaltet sein würde. Die 43 Firmen, welche nur bedingungsweise mit Ja geantwortet haben, versprechen sich von der Ausstellung keinen Erfolg, der mit Len zu erwarten den hohe» Kosten in Einklang zu bringen wäre. Sie würden sich aus vaterländischem Interesse jedoch betheiligen, wen» die hohen Bundesregierungen aus allgemeinen und nationalen Rücksichten eine Weltausstellung in Berlin sür geboten erachten sollten. — Unter den Firmen, welche init Ja geantwortet haben; waren 22 Hüttenwerke und 50 Maschinenbaufirmen, unter denen mit bedingt Ja 26 bezw. l7, unter denen mit Nein 33 Hüttenwerke bezw. 15 und unter den unentschiedenen 5 bezw. 13. Geographisch entfalle» von den Firmen mit Ja 36 aus Preußen und Norddeutschland, 23 auf Sachsen und Thüringen und 13 auf Süddeutschland, von den mit bedingt Ja 31 auf Preußen u. s. w., 4 aus Sachsen und Thüringen. 4 auf Süddeutschland, von den mit Nein 25 bezw. 9 bezw. 14, und von den unentschiedenen 10 aus Preußen und Nord deutschland, 4 auf Sachsen und Thüringen und 4 auf Süd deutschland. — Die „N. Allg. Ztg." schließt einen Leitartikel über die Steuerreform mit den Worten: „Den Satz aber, daß die Gemeinden für ihre communalen Be- dürsniffe zunächst selbst zu sorgen haben und mit allem Ilebec- weisungs- und Dotationswesen möglichst aufgeregt werden sollte, darf man sür den unverrückbaren Aas- gangspunct einer rationellen Steuerreform halten." — Die von uns bereits mitgetheille Kundgebung von schlesischen Conservativcn veranlaßt die „Schles. Ztg." zu nachstehender Bemerkung: Daß wir in Schlesien an coilservativen und orthodoxen Heiß spornen, die mit vollen Backen in das Horn des Antisemitismus stoßen, keinen Mangel haben, wisse» wir längst. Mit ihrer neuesten Leistung werden sie kaum einen anderen Erfolg erzielen, als die Verlegenheiten, in welchen sich der Parteivoritand befindet, noch zu vermehren. Merlwürdig ist es, daß die Kundgebung, die das Datum: Licgnitz. den 8. Juni, trägt, erst jetzt abge druckt wird. Hielten „Kreuzzeitung" und „Volk" den Augenblick, in welchem sich ein Wechsel im preußischen Ministerium des Innern vollzieht, für besonders geeignet zur Veröffent lichung, um dem neue» Leiter desselben einen Wink zu geben? — Ter Abg. W. Liebknecht wird, wie die „Fr. Tgsp." erfährt, sich demnächst aus eine Agitationsreise nach Bayern begeben. Zwischen ihm und Volkmar dürste dann wohl mündlich die Auseinandersetzung stattsinden. * Ctuchaven, 12. August. Bei den Manövern, welche hier abgehalten werden, kommen ganz neue Versuche vor>, deren Bekanutwerden nicht gewünscht wird. Das soll nach dem „B. T" der Grund sür die außerordentlich strengen AbsperrungSmaßrcgeln sein, über die wir seiner Zeit berichteten. selben herum. Von der Decke hing eine einfache Hänge lampe nieder und verbreitete ein mattes, rötbliches Licht. Tie Wand neben dem Ofen nahm eine niedrige Bettstatt ein, auf der ein einfaches Lager aus Decken und einigen Kissen hergericktet war. Der Zigeuner-Joseph befand sich in dem Schlupfwinkel der Schmuggler, im Kellergewölbc des alten Donjon von Fs- nötrange, wohin man die geschmuggelten Waaren zu bringen pflegte und wo man jetzt den schwerverwundeten Fritz Berger gebettet batte. „Was macht er?" fragte der alte Joseph. Seine Enkelin legte die Finger auf die Lippen. „Es scheint besser zu gehen," flüsterte sic. „Er ist einge- schlasen." Leise näherte sich Joseph dem Lager, auf dem hastig ath- mcnd und öfters tief ausächzend der junge Unterossicier in unruhigem Schlummer ruhte. Der Zigeuner beobachtete ihn eine Weile. „Hast Du ihm von dem Trank gegeben, den ich bereitet habe?" „Nein, ich habe es net gethan." „Weshalb net?" fuhr der Alte auf. Mit blitzenden Augen sah ihn seine Enkelin an. „Weil ich Euch net traue", flüsterte sie mit zischender Stimme. „Dumme Dirn'! Glaubst, ich wollt' ihn vergiften?" „Ich weiß es net, aber sein könnt'S schon!" „Hast ihn denn so lieb?" „5a, Großvater, und mit meiner Hilf geschieht ihm nix. Ich werd ihn gesund machen." „Und was soll dann geschehen?" „Ick weiß net. Gott mag Helsen." „Gott hilft »et, wenn man sich »et selbst zu helfen weiß. Gieb ihm nur den Trank, er wird ihm gut thun und 'S Fieber mildern." „Großvater, ist« wahr?" „Ja. 's ist wahr, Du alberne Dirn'. Da, ich selbst nehm 'nen Schluck von dem Zeug!" Mit diesen Worten ergriff der Alte eine Flasche, welche auf dem Tische stand und that einen herzhaften Schluck. „Glaubst 's nun?" „Ja, Großvater. Und ich danf Dir, daß Du mir helfen willst, ihn gesund zu machen, ich mag ohne ihn net leben ..." „Du und der junge Bursch', 5hr jammert mich, 'S ist enug Blut geflossen, ick mag keinen Mord auf in Gewissen aben. Aber hast Dir schon nen Plan zurecht gelegt, was werden soll, wenn er wieder gesund wird?" „Ich weiß net . . ." Traurig iicß die Dirne das Haupt sinken. „Fort muß er, über die Grenz', sonst sind wir verloren, Du kannst ja mit ihm gehen." „Ich ging' schon, wenn er nur wollt'." „Daraus kommt's net an. Wir schaffen ihn fort." „'s geht net, Großvater, 's wär' sein Tod." „Wir warten noch einige Tag', dann bringen wir ihn nacktS auf 'nein Schlitten über die Grenz'. In Pont-ü-Mousson Hab' ich Freunde wohnen, die nehme» Euch auf, und wenn er ganz gesund ist, kann er net wieder zurück, ohne selbst gestraft zu werden. Dann mögt Ibr dableiben, meinetwegen bei- ratbe», wenn Ihr wollt, oder er kan» in die Fremdenlegion eintreten, dann verdien' ich nock 'n Stück Geld." „Nein, Großvater, da« verlang' net von ihm. Er thut'S net. Aber wann ich ihn schön bitt', bleibt er wohl mit mir in Frankreich, er hat mich ja so lieb." „Maidele, Tu bist in den letzten Wochen ganz verändert, Du schwatzest wie ein vornehmes Fräulein, dein der Pfarrer den Kops verdreht hat. Na, macht, was Ihr wollt, über die Grenz' muß er und zwar bald, sonst giebt's ein Malbeur. Der Jockel ist fuchsteufelswild und möcht' ihm am liebsten die Kehl' abschnciden. Und auch der Bourgeois verlangt, daß wir ibn über die Grenz' schaffen." „Ich werd' mein Möglichstes thun, Großvater. Aber zuerst muß er aufm Wege der Besserung sein. Dann glaub' ich schon, daß er mit mir geht." „Gut, ich biu'S zufrieden. Ich werd' Dir helfen, ihn gesund zu machen. Hab' schon schlimmere Wunden geheilt, wie die va." Der Verwundete stöhnte laut auf. Marianne flog an sein Lager und beugte sich liebevoll über ibn. Die Kugel aus der Büchse Jockel Sckmidt's hatte Fritz Berger in die linke Brust getroffen, zum Glück aber nicht in senkrechter Richtung, sondern schräg, so daß sie, abgelenkt durch einen Knopf seines Mantels, nicht tief eingedrungen, sonder» an den Rippen entlang gefahren war und im Rücken wieder den Körper verlassen hatte. Wäre daS Geschoß gerade in die Brust gedrungen, dann hätte eS Lunge und Herz durchschlagen, unv der Tod wäre aus der Stelle ein getreten. So war die Kugel an den edleren Theilen haarscharf vorbcigegangcn, ohne sie direct zu verletzen, und bei sorgsamer Pflege war eS schon möglich, den Verwundeten am Leben zu erhalten. Diese sorgsame Pflege ließ ihm Marianne in der auf opferndsten Weise angedeihen Die Zigeunerin batte sich in der That in letzter Zeit auffallend verändert. Ihr früheres wildes, trotziges Wesen halte sie fast ganz abgelegt, sie war sanft und still geworden, ein melancholischer Hauch lag aus ihrem schöne» Antlitz und schimmerte feucht in ihren sammet- sckwarzcn Augen. Früher batte sie mit wildem Vergnügen an dem gesetzlosen Treiben ibrcS Großvaters theilgenommen und sich gefreut, wenn sie den Geutarmen und Grenzaussebern ein Schnippchen schlagen konute; >etzi ekelte sic dieses Treiben an, und sic hätte sich gern der Gewalt ihres Großvaters ent zogen, wenn sie nur gewußt hätte, wohin sie entfliehen sollte. Ja. wenn Fritz Berger mit ihr gegangen wäre, sic wäre mit ihm bi« ans Ende der Welt geflohen — einerlei, wohin! Sie hätte sür ihn gearbeitet, gebettelt, gestohlen, Wenns hätte sein müssen. Eine yeftige Leidenschaft für den jungen Soldaten hatte ibr ingendlickes Herz erfaßt und mit wahrem Entsetzen dachte sie jetzt daran, daß der Tod ihr den Geliebten rauben könnte. Aber obgleich der TodeSengel lange Zeit zu Häupten deS Verwundeten schwebte, noch einmal verschonte er daS junge Lebe». Langsam genas der Verwundete in der dunklen Gruft des alten Schlosses Fsnstrangc. » * » Gewaltiges Aufsehen erregte das Verschwinden des jungen UntcrofsicierS in seiner Garnison und in Finstingen. In Finstingcu war Fritz Berger durch den Vorfall auf der Kirchweih bekannt geworden, die öffentliche Meinung des Dorfes hatte sich vielfach mit dem deutschen Unterossicier be schäftigt, der den allgemein gefürchteten Jockel Schmidt niedergeschlagen batte. Unter den Mädchen war er der Held des Tages geworden, man empfand für ihn ein lebhaftes Interesse, welches erst nachließ, als man von dem Licbes- verhältniß Fritz Berger's mit der Zigeunerdirne erfuhr. Und jetzt war mit der Zigeuncrmarianne der Unterossicier ver schwunden. Was war natürlicher, als daß man annahm, die Beiden seien über die Grenze nach Frankreich gestoben. Diese Vermulbung batten der Förster und der Oberjäger Karl Schröder auch ihren Vorgesetzten gemeldet. Masor Lundbladt stampfte wüthend mit dem Fuße auf und stieß einen derben Soldatcnfluch ans. „Der beste schneidigste Unterossicier im Bataillon läuft über die Grenze, wie ein ehrloser Lump! DaS kann nicht mit rechten Dingen zugehen! Die Geschichte muß aus das Peinlichste untersucht werden." Und so geschah eS. DaS Militairgericht begab sich an Ort und Stelle. Im Gasthanse ,^um goldenen Löwen" quartierte eS sich ein und begann die Untersuchung, die mehrere Tage in Anspruch nahm. Ein Dutzend Leute und noch mebr wurden vernommen: Zuerst der Förster Jeanin, dann der Oberjäger Schröder, der suchsbärtige Gendarm, der Wirlh Maitrc Bourgeois, der alte Zigeuner-Uosepb, Jockel Schmidt und nock niedrere Burschen, Weiber und Mädchen. Aber der Herr Auditeur, der die Untersuchung führte, bekam kein anderes Resultat heraus, als die Gewißheit der Fahnenflucht Fritz Berger's. Alle Zeugen bekundeten einstimmig das LiebeSverbältniß des Unterosficiers mit der Zigeunermariannc Einzelne Zeugen, so der Förster Ieanin und der Oberjägrr Schröder, batten Aeußerungen de- Verschwundenen gehört, vie aus seine Absicht schließen ließen, inil der Marianne aus- und davonzugebcn; ja, der Jockel und der Zigcuner-Iosepb wollten schwöre», daß sie daS Paar am Abend vor dem Tage, an dem daS Ver schwinden Berger's entdeckt worden war, Arm in Arm neben der Grenzeichc gesehen. Von dort sei eS nur wenige Minuten bis zur Grenze und nichts sei wahrscheinlicher, als daß dit beiden noch denselben Abend über die Grenze gegangen seien. Ausfallend war dem Auditeur das scheue Wesen des GastwirthS und des alten Zigcuner-Ioseph's. Ein Verbuch stieg in ihm ans, daß diese beiden Männer nicht ganz un bethciligt an dem Verschwinden deö UntcrofsicierS seien, mit er sprach diesen Verdacht auch gegen den Major Lund, bladt aus. , „Sic haben Reckt, Herr Auditeur", entgegnete der Major „ein Geheimniß steckt hinter dem plötzlichen Verschwinden des braven Burschen. Entweder ist er mit Gewalt verschleppt worden oder man bat VersübrungSkünste angewandt, denen der Bursche nicht hat widerstehen können. Aber sicherlich haben hier noch andere Personen die Hand im Spiele, und diese Personen müssen entdeckt werden. Elch werde beantragen, daß ich sür einige Zeit ein kleines Detachement nach Finstingen legen darf, um Beobachtungen anzustellen. Dann wollen :nr die Kerle schon fassen." Vorläufig war aber in der Angelegenheit Fritz Berger's Nichts zu machen. Tie Untersuchung wurde abgeschlossen unh daS Kriegsgericht erkannte gegen den Unterossicier Fritz Berger in contumaciam wegen Fabnenflucht aus Degradation, Ver setzung in die zweite Classe des Soldatenstandes und zwölf Monate Festung. Es war ein hartes Urtbeil, und vor Allem die Ehren- strafc der Degradation würde den armen Fritz schwer ge? troffen haben. Sein Freund und Kamerad, der Oberjäzer Karl Schröder, der jetzt wieder zum Bataillon zurückgekebrl war, fühlte ein inniges Mitleid mit dem armen Burschens der nach Karl'S geheimem Empfinden unschuldig vcrurlbeils worden war. Karl wäre gar zu gern noch ans Dachsburg geblieben, um dem Geheimnisse nachzuforsche», welches diese ganze Angelegenheit umbüllte, aber er mußte dem Befehle gehorchen, der ibn zum Bataillon zurückrief. Um so größer war seine Freude, als er von seinem Feldwebel vernahm, daß er zu dem kleinen Detachement gehören solle, welches demnächst zur genauen Beobachtung der Grenze nach Finstingen abrückea werde. s „Man hat gerade Sie anSgewählt, weil sie die Gegenh schon kennen," sagte der Feldwebel zu ihm. „Aber der Major hofft, daß Sie nicht das Beispiel Berger's nachahmen.../ „Aber, Herr Feldwebel, was denken Sie?" „Na. Euch jungen Kerlen trau der Teusel! Wenn Ihr ein Mädel in den Sinn kriegt, dann seid Ihr witcrspänstig. wie die jungen Pferde. Allo Kcps hock und der Compagnie Ehre geinalht! Premierlieutenant von Usedom wird Telache» mentsführer sein." (Fortsetzung so« )
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