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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920815011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892081501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892081501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-15
- Monat1892-08
- Jahr1892
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Direkte täglich« kreuzbandjeadnag tut Ausland: mauatUch ul 8.—. Die Morgen-Au-gab« erscheint täglich'/,? Uhr, die Abend-Ausgab« Wochentags b Uhr. Le-action vnd Lrveditioa: 2oh«»oe»>ag« 8. Di»Lr»«ditton Ist Wochentags nnnnterbroche» geSstnat von früh 8 bis Abends 7 Uhr. Filiale«: vtt« «lemm's Lorti«. (LUfr«» hithaltz Universitätssttaia I, Leats Lösche. ikt-ariuenstr. 14. pari, and KSuigSpla» 7. Morgen-Ausgabe. WMtr.CWMaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. JrisertionspreiS Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg. Reklamen unter demRedactionSstrich (4gN spalten) b0^4, vor den Familiem,schlichte» (kgrspaiten) 40 uj. Gröbere Schriften laut unserem Preis« verzeichaiß. Tabellarischer und Zlfftrusatz nach höherem Tarif. Extra «veilagrn (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Poslbesörderung ^4 6V.—, mit Postbesörderuag us 70.—. Ranichmeschluß fnr Zuserate: Abead-Ansgabe: vormittag» 10 Uhr. Morgen.Ausgabe: Nachmittag« 4Uhr. Sonn, und'Festtags früh '/,9 Uhr. Lei den Filialen und Annahmestellen je eins halb« Stunde früher. Inserate sind stet» an di« Expeditta» zu richten. Druck und Verlag von L. Pol» in Leipzig. »03! I — »7.S0 108.— Montag den 15. August 1892. 86. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. bisher stattgcfnndcn, war unstreitig durchaus „ruppig", was die Ausstattung, die Verpflegung, den Verkehr, die ganzen Aeußcrlichkeitcn angebt, die ja doch neun Zehntel der Besucher anziehcn. Mögen die Franzosen in dieser Beziehung Besseres leisten; mit ibnen aus diesem Gebiet zu wetteifern erscheint uns weder als ein Interesse unserer Industrie noch als ein Erforderniß unserer nationalen Ehre. Es giedt bessere 7S1. 117>l, 11S80 3«0>, ISS,40 117,30 ISS,.10 140.20 148,40 130.30 117 32 138,Sv 108.20 100,5 S 111.6' ü8.S7z, 0,48 11S30 334,3S 163,— 4L0- 110,00 8,48 «837 »»Ilrior 314,« 13», «3-, 83'. IS» ,4 63>! 34>, 62-, Bekanntmachung. Wegen Umzugs »vird die ttniversitäts-ilanzlci, das Uni- vei1i,üts-«cilcht",id,dicL"ästurL-nnabc"d'Ve"l!r.Auoust Gelegenbciten, beide wabrznnebmen. Die Engländer, die "" den 1« «Iiaukt I ^ etwas von Industrie verstehen, haben ebenfalls seit r>°s»» M-», Grimma«,cher Steinwog Nr. 12. I Das Prozect ,st nunmehr endgilt'g begraben, und die Aus- __ . — regung der kleinm Kreise, die sich dafür ins Zeug gelegt haben, wird sich bald beruhigen. Die Erörterungen in der Presse über bevorstehende Militair» und Reichssteuervorlagen nehmen einen immer ausgedehnteren Umfang an. Es ist dabei aber noch außerordentlich wenig Nützliches zum Vorschein gekommen, und daS kann auch kaum ander- sein, denn alle diese Erör terungen bewegen sick auf noch ganz unsicherem und unbe kanntem Boden. Weder über Militair- noch Eleucr- vorlagen sind die entscheidenden Beschlüsse bereits gefaßt, und eS ist auch kein völlig sicherer Anhalt welcher Richtung sich die Pläne Wünsche! zur Zeit Prorektor. Königliche Laugewerkenschule. Der Unterricht an der König!. Baugewerkenjchule beginnt Dienstag, vr» 4. Oktober. Die Anmeldungen sind persönlich oder brieflich biS spätesten- am 2». September im Schnttocai, Grasftstraile Rr. 7 oder unter der Atrejj« des Unterzeichnete», Davidstraße 11, zu bewirken. Prospekte und nähere Auskunft über die Slnsnahme- Vedingnugei«, sowie über die Termine der Ausnahmr- Prüsungen sind im Schuiloeal oder vom Unterzeichneten zu erhalten. vorhanden, in welcher Richtung sich die Plane der . , ^ , verbündclen Regierungen bewegen. Wünschcnswerlh wäre «orlänstge «»Meldungen, bei welchen der Name eingetragen ^ allerdings, wenn so bald wie irgend möglich zuverlässige '°nn.u ober erg d-mn -ruck,.ch.ig. w-rdem wem° d. ,.n .„Klärung über diese Fragen verbreitet würde, dam.t d.e Prospect vorgeschriebeiien Zrugnijsk bis zum 25. September einaegeben wurden. Letpzt,, am 24. Juni 1892. Dt» Direktion der Sünigl. Vangewerkenschule. Baurath IV Uli. Uezs. Aufklärung jetzigen ziel- und haltlosen Erörterungen einen festen Boden gewinnen und einer Verständigung vorgearbeitct werden kann. Wünschenöwertb wäre eS ferner, wen» die Pläne der ReichS- rcgierung den Rahme« des Allernotbwendigsten nicht über schritten und sich namentlich solcher Sleucrprvjecte enthielten, denen eine tiefgehende Abneigung im Volk gegenübcrsteht, wie es bei einzelnen der jetzt erörterten Pläne der Fall ist. Be weist die Regierung in dieser Hinsicht Entgegenkommen und Vorsicht, so dürfte bei der im Reichstag wie in der Nation weitverbreiteten Abneigung gegen heftigen politischen Streit eine Verständigung wohl zu erzielen sein. In Confliclöstimmung tritt vom 26./2.S2. an Paul kneifel in Tee" dn7"°m 8^92:^ ! Reichstag gewiß mcht zusa,innen. auch aus ren Erörleim'gcn Frantenberg (Sachsen): an Wachtmeister Frank« in Dresden,! dtr klerikalen und selbst der deutjchsieistnnigen Preste kW» Polizeiamt v. 2./ö. 92; aus Leipzig-Reudnitz: a» Freiherr" man den Wunsch herauslesen, dap e« letzt nicht zu e»Nm Graf von Sorff in Montevideo, postlagernd vom 1b./8. 91: a>.S > Zerwürfniß zwischen der Regierung und dein Reichstag über Chemnitz: an B. Selbmann, Kaufmann in Hamburg, Wesljtr. b, I Grundfragen der Reichöpolitik kommen möge. Gasthof Stadt Galveston v. 28./4. 92. »et«!'« mit ' »ntzdtz«t»«»»«ul» Ans «nnaperg (Erz gebirge): an die Redaction der Gablonzer Zeitung in Gablonz ivöhmcu) v. S./I. 92; aus Döbeln: an Pastor Lehmann in Burg iSpreewald) v. 2./3. 92; aus Leipzig: an Earl Handke, Gefangen- ausseher in Brieg vom 23. 3. 92; au» Sehma: an Frau Emilie Richter in Hohndorf bei Lichtcnstein v. 20./b. 92; an die Expedition des Chemnitzer Tageblatts in Chemnitz, ausgeliesert bei der Bahn- post Lcipzig-Hos am 18./3. 92. I'««tl»»4vvl8UUtzen. Aus Llbernhau: an Geiteritz in Lengescld v. Ü./12. 9l über 40 «i; aus Leipzig: an Gerichtsvollzieher Zeitsmanu in Neige v.S./l. 92 über 8 .X; aus Ehcmnit;-t4at>lkiiz: an den Allgemeine» Deutschen Versicherungs-Verein in Stuttgart v. I5./4. 92 über 4 >4; aus Strchla (Elbe): an A. G. Hering in Cavertitz v. 11./Ü. 92 über 18 .6; aus Annaberg (Erzgebirge): an SapSue in Avignon (Frankreich) vom 24/8. 91 über 24 30 aus Chemnitz: an Frau Marie Uhlmana in Chemnitz, Augnstenstr. 80, vom Ä1./4. 92 über 10 Die unbekannten Absender der vorbezeichnetcn Sendungen werden hiermit ausgesordert, ihre Ansprüche binnen 4 Wochen, vom Tage de- Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei einer Post- > anstalt des Ober-PostdirectionS-Bezirks Leipzig geltend zu machen. Haben sich innerhalb der gedachten Frist zur Rückforderung Be rechtigte nicht gemeldet, jo werden dir Geldbeträge der Post-Unler-! jlützungscasse überwiesen. Leipzig, 11. August 1892. Der Kaiserliche Lber-Post-ireetar. In Vertretung: Calame. Lekanutlnachuug. Bei der Lber-Postdlrection hier lagern di« nachbezeichneie» UN-! bestrlibaren Postsendungen. Ltu-ecIirvlvSkrtelv. Aus "tipzig-Liiideuau: an Dietze, Adr. Schmiedemcister Hermann in Rochlitz v. 8./3. 92, an Clara Hänel tu New-jstork v. 12./1. 92: au» Leipzig: au Niclas Jannulatos in Mithlvne (Türkeil vom ^ 23./1. 92, an Arno und Moritz Meister in Lhemnitz, Schuigasse 4, 38.— 40,— 40,7b 40,SO 123LS 133,SV 33^L SS.- Achutzmann-Stelle. Bei der hiesigen Gemeinde-Verwaltung ist anderweit eine Schntz- mann-Stelle baldthunlichst zu besetzen. Mit dieser peosioiisbercchtigten Stelle ist ein feste« Diensteinkommen von 800 X pro Jahr, freie Wohnung oder 100 Wohaungs- «iltschädrguug, sowie freie Heizung und Beleuchtung verbunden. Außerdem wird Dienstkleidung gewährt. Zm Polizeibieiist möglichst erfahrene Bewerber haben ihre selbst- venaßten und selbstgeschriebenen Gesuche mit abschriftlichen Zeug- nissen bis znin 21. August 1892 hier eiuzureicheu. Persönlich« Vorstellung zunächst nicht erforderlich. Liebertwolkwitz, am 12. August 1892. Der Semrinderath. Dyck. Politische Tageoschau. * Leipzig, 14. August. Schon dieser Tage ist berichtet worden, daß in Spanien große Mißstimmung darüber herrscht, daß Deutschland nicht, wie andere Mächte, ein Kriegsschiff zur Eolum- busfeier dorthin entsendet hat. Diese Mißstimmung wird durch die officiöse Notiz der „Nordd. Allstem. Ztg.", die Ent sendung sei auS „marinctcchnischcn Gründen" unterblieben und man habe das einzige verfügbare Schiss nach dem be freundeten Italien schicken müssen, sicherlich nicht vermindert werden. Erregt doch diese verunglückte Entschultignng in Deutschland selbst Befremden und Mißmuth. Wir können der „Münch. Allgem. Ztg." nur beistimmen, wenn sie schreibt: „Seit Jahren bringe daS deutsche Volk immer wachsende Geld- opser für die Ausgestaltung unserer Kriegsmarine, und wir haben uns mit Recht gewöhnt, stolz aus dieselbe zu sein, sie als zweckent sprechend und achtunggebietend anzusebcn, wie ja auch Kaiser Wilhelm H. ihr eine beiondcre Vorliebe zugewendct hat. Jetzt müssen wir wieder erleben, das; wir zu einer durch die Höflichkeit wie Lurch üie Politik gebotenen interuationalen Neprä!e»tatio»spslicht kein Schiss ver fügbar haben I Es ist auzunehuieli, daß man im Auswärtigen Amt in Berlin von der Thatsache und der Bedeutung der Entdeckung Amerikas durch Colnmbus Kenntnis; hat, da man ja zu der vier- hundertjährigen Feier nach Italien ein Kriegsschiff entsandte, lind da sollte eS nicht möglich gewesen sein, rechtzeitig die „Mariuc- technik" Heuer so einzurichtcn, daß wir Deutsche uns nicht wieder zu schämen brauchen, weit die LcisliingSsählgkkit unserer Flotte so kläglich in Frage gestellt wird, und daß wir die schon so empfind- lichen Spanier nicht vor den Kops stoßen, wie cs durch die Unter lassung einer Höflichkeit und Ehrenbezeigung zweifellos geschieht? Nicht ein Schiss ist für ein paar Wochen nach Spanien abkömmlich! Und waS die Gegenüberstellung mit der Entsendung der „Prinzeß Wilhelm" nach Genua anbclangt, so könnte man die Argumentation der „Nordd. Vlllg. Ztg." ebensogut umkehren und behaupten: eine HösltchkeitSpflicht ist gegen über einem Fernerstehenden noch nothwcndiger zu erfüllen, als bei einem guten Freunde. Mit welcher verblüffend geschickten Wendung hat seinerzeit Fürst BiSmarck die spanische Erbitterung gegen Deutschland wegen des Caroline». Streites durch die Ueberiragung des Schiedsrlchtcramis an den Papst und durch das Opfer, dieDahingabe jenerJnseln, zu bejänfligen gewußt I Jetzt wird um nichts und wieder nicht» die spanische Empfiiidlichleit getränkt, wo wir Deutsche doch einigen Grund hätten, die Zahl unserer Feinde und Mißgünstigen nicht noch zu vermehren! Jndcß mag uns vielleicht in diesem Falle noch die Aussicht trösten, daß unsere Reichsregierung in ihrer Politik »nd in ihren Entschlüssen ja durchaus nicht consequent und beharrlich ist. Vielleicht wird sie auch jetzt wieder durch die öffentliche Meinung zu des Fehlers ä. Lrr«nt. ss o Zank! — ^ »»nil 430> lttpkädr, Ibl>» >»»» > 248>> 4«tt«n ! I1S>(I »ioz». es». Vele«n pa 1», 7«>»rr»w»> x,r« 2V00 S. 1«, 7>l»er»»>»> x>er SO' «»il» >«»n: Ln«»»- ao , oecelldee «>»» -d d>A " !» Vldorl»" idi»". '«.4« -wpter Oaterü « von n 4M IL 7S, »der Gutinachung des Fehlers gezwungen, wie im vorigen Wie bereits mitgetbeilt, hat der Kaiser entschieden, daß «Jahre, wo sie anfänglich erklärte, es sei unmöglich, Kriegsschiffe dem Plane einer Weltausstellung in Berlin von I nach dem aufständischen Chile z» senden, dann aber nach etlichen Reich-wegen uicht näher zu treten sei. Wir können I Wochen doch das Krcuzcrgcschwader von Ostajien dorthin schickte, dieser Entscheidung, sowie dem Bericht de« Reichskanzler«, °bn-daß dadnrch ttgend welche Mißstande oder Verlegenheiten «nt- auf dem sie beruhte, nur zustimmen, und empfinden Genug-1 standen wären. Vielleicht findet der tachkundige frühere Mari ne- .in i minrfter Caprivi doch noch «IN Kcicgsichtti disponibel zur ^ahrt Ibuilng, daß diesem Plane rechtzeitig nid definit v n On > Spanien, wen» cs Lein Staatsmann Caprivi klar geworden, gemacht ist. Daß die Entscheidung gegen daS siroject materieU I das deutsche Ansehen und politische Rücksichten eS verlangen." w gut wie feststand, haben wir bereits vor Wochen gemeldet. I Der Bericht de-Reichskanzlers stützt sich, wie uns scheint, mit In Belgien hat die Erregung gegen Frankreich »ollem Rech«, auf die ablehnende oder mindestens kühle Haltung l einen fast überraschend hohen Grad angenommen, seit dir te« größten TbrilS der Industrie. Ein solche« Unternehmen bätte I Nachricht sich bestätigt bat, daß die französische Regierung Sinn und Berechtigung gebabt, wenn eS mit Begeisterung von ! nickt bereit sei, ihren Streit mit dem Eongostaate einem der deutschen Industrie gefordert worden wäre. Wo ist denn ! Schiedsgericht« zu unterwerfen. Die gcsammte belgische Presse da« aber geschehen, und wem zu lieb veranstaltet man denn I ist einig in ibrem Urtbeile dabin, daß Frankreich, indem eS sonst ein solches Unternehmen? Wir hören au« dem Bericht ein Schiedsgericht adlehne, seine ganze Vergangenheit ver lies Reichskanzler-, daß auch die zustimmendcn Industriellen I leugne, seinen angeblich demokratischen Grundsätzen in- Ge von der Voraussetzung auögingcn, baß so ziemlich sämmtliche! sickt schlage und sich zu ganz reactionairen Grundsätzen im Kosten au- öffentlichen Mitteln bestritten würden. Sie sind I Völkerverkehr bekenne, während eS sich stets als an der Spitze von sachverständiger Seite auf etwa 50 Millionen Mark I der Civilisation stehend bezeichne. Die sonst ganz und gar «schätzt worden Diese Unsumme für ein so zweiselhaste« ! sranzosensreuiivliche „Reform" erklärt: ternebmen auszuwenden, wäre in der heutigen Zeit nahezu I „Unglücklicherneii« ist die auswärtige Politik Frankreichs, wie mweramwortlich. Tie Regierungen haben sich mit vollem wir schon däusig sesistellten, weit entfernt davon, von einein demv- Recht lediglich auf den w.rtbschaftlichen Stanvpunct gestellt; 'ratiicheu Gedanken getragen zu werden oder den Grund'ätzen der - der Thai sind nationale und patriotische Redensarten I sL"k°n.,Len Venaffung zu -nttprechen. Frankreich da. zuvor- hierbei m keiner Weise angebracht DieUebrrltgenht.t der Fran- ^h"sas. all. Algier sur Frankreich ,u»rläls.g« und ergebene Freunds lese» auf dem Gebiet deS höheren „Klimbim , um cmcn vulgaren I Franirrich würde sehr Unrecht lhun, von ihnen zu ver- «erliner Ausdruck zu brauchen, wollen wir gern anerkennen. langen. Laß Belgien sich vor ihm auf di« Knie« lege. Diese Stellung VsS i» Berlin von annähernd ähnlichen Veranstaltungen ^ werden wir niemals gegen irgend Jemand einnehmen. Der götzen dienerische Chauvinismus, den gar zu viele Franzosen mit dem CultuS des Vaterlandes verwechseln, ist übrigens der schlechteste Dienst, den man ihm erweisen kann. Für uns ist die Polemik der Pariser Zeitungen nur angetban, Frankreich zu schaden. Tie Weigerung, >en Streit mit dem Congosiaat einem Schiedsgericht zu unterbreiten, ist niemals zu rechtfertigen." Natürlich wird diese Erregung noch gesteigert durch die trostlosen Meldungen auö dem Congogcbiele, über die wir an anderer Stelle einen zusammenfasscnrcn Bericht mitthcilen. Nach einer Brüsseler Meldung der „Magdeb. Ztg." haben diese Meldungen den König veranlaßt, Stanley telegraphisch zu berufen, um diesen mit der Leitung eines neuen KricgS- uzeS in Afrika gegen die ausständischcn Araber zu betrauen. Bei der schwierigen finanziellen Lage dcS EonzostaatcS ist dieser Entschluß ein sehr folgenschwerer; noch bedeutsamer wird er dadurch, daß die belgischen Blätter auS dem Be schlüsse der Eongoregierung, die Stadt Boma am Untercongo mit einem Kostcnaufwande von l 800 000 Francs zu befestigen, den Schluß ziebcn, die Eongoregicrung „befürchte auch einen Krieg mit einer europäischen Macht." Da die Besitzergreifungen auf dem afrikanischen Festlandc eit den Verträgen von 1890 schwieriger geworden, so scheint etzt eine Periode der Insel-Besetzungen eingetrelen zu ein. Vor wenigen Wochen wurde von englischer Seite berichtet, daß die Briten aus einigen im madagassischen Bereich liegenden Bänken ihre Flagge gehißt hätten, darauf hat die ranzösische Regierung ihrer SchisfSbivision im indischen Ocean Bcfebl ertheilt, die Islss glorieusos (Gtorioso- Inseln) im Norden von Madagaskar in Besitz zu nebmen. Diese Inselgruppe, welche auS drei kleinen Eilanden, ZSle de Life, Verte und Glorieuse besteht, liegt ungefähr in der Mitte zwischen den l886 von den Franzosen besetzten Komoren und der Nordspitze Madagaskars. Die größte der Inseln, Isle glorieuse, hat nur einen Flächenraum von etwa 20 qlcm; an sich bilden sie keine wertbvolle Erwerbung, ihre Bedeutung liegt darin, daß Frankreich damit, wie von Seiten der französischen Regierung erklärt wird, einen strategisch wichtigen Punkt in seine Hand bekommt; die Fahrstraße zwischen den Komoren und Madagaskar mit der wichtigen im Norden licacnden Borinsel Nossi Bö bleibt danach ganz in französischen Händen. Doch cheint es nicht ausgeschlossen, daß diese Besitzergreifung au- gesocktten wird. Die IsleS glorieuse- werden sowohl in Stielcr's Handatlas als von Andrce als in englischem Besitz befindlich bezeichnet. Hierfür muß doch eine Veranlassung Vorgelegen haben. England wird seine etwaigen Ansprüche nicht so leicht ausgcben, zumal es in jenen Gewässern sich auch eine Anzahl von Gruppen gesichert bat, welche seinen Schiffen eine Fahrt durch den indischen Ocean mit lauter englischen Stationen gestatten. Großbritannien besitzt in den afrikanischen Gewässern die Admiranten und Seyschellen, dann südlich davon von den MaSkarcnen die Insel Mau ritius; wenn es irgend ein thatsächlicheo Beschreibt aus die Glorios» - Insel» ausweiscn kann, wird cö nicht verfehlen, daS jetzt hervorzuholcn. Da dieser Weg der Besetzung kleinerer Inseln und Inselgruppen nun einmal bcschrittcn ist, so liegt die Annabmc nahe, daß man noch weiter darin geben wird. Zunächst liegen in der Näbc von Madagaskar noch Hunderte kleinerer und größerer Inseln, über welchen noch keine europäische Flagge webt; dann aber treten in jenem Tbeilc des indischen Occans noch mehrere Inselgruppen bervo r, die noch unadbängig erscheinen. Nördlich von den Glorioso-Inseln z. B. zwischen dem 9. und lO. Grad südlicher Breite sind die Albabra» und Cos- moledo-Inseln vorhanden. Sollte nun England vielleicht einige Inseln in der Nähe von Madagaskar,»« Besitz nehmen, so wäre daraus der Schluß zu ziehen, daß man die alte madagassische Politik trotz des Vertrags mit Frankreich noch nicht aufgegcben bat. Die Thatsache, daß Frankreich noch die kleinen Inseln Neu-Amsterdam und St. Paul im Süden von Madagaskar besetzt bat, beweist, daß man in Paris Miß trauen gegen ähnliche Schritte von englischer Seite hat. In England ist Mr. Gladstone mit der Bildung des neuen CabinetS beschäftigt. Es wird darüber aus London berichtet: „Die Bildung des liberalen CabinetS dürfte nicht viel Zeit bean spruchen und wahrscheinlich Monlag oder Dienstag wird Gladstone sich nach Osborne begeben, um sich der Königin als Premierminister vorzustellen und ihr die bis dahin erfolgte» ministeriellen Ernen nungen zur Genehmigung zu unterbreiten. Wie verlautet werden dem engeren Cabinet nur Männer angehüren, die schon früher Posten in liberalen Ministerien bekleidet haben,dagegen soll frisches Blut in die größere Verwaltung gebracht werden. Dem „Daily Telegraph" zufolge wird Lord Roiebery nicht Mitglied de« neuen Ca- binris werden. Ein ähnliches Gerücht wurde schon an der gestrigen Börse verbreitet,in Folge dessen gingen die egyvtischen Staats- Papiere um nahezu 1 Procent zurück. Die Bestätigung dieses Gerüchts bleibt abziuvarten. Die „Times" glaubt und hofft, es sei unbegründet. Tie „Daily News" sagt, sie würde sehr überrascht sein, wenn Lord Rosebery nicht Minister der ans- wärtigen Angelegenheiten werde. Nach dem „Tailv Telegraph" dürste an Stelle Roicbery's Lord Kimberley Minister des Acußeren werden. Wie di« „Daily News" erfährt, wird Lvrd Herschell — Lordkanzler, Sir William Harcourt — Schatz kanzler. Morley — Staatsjecretair für Irland, Lord Aber» deen — Vicekönig von Irland, Campbell-Bannermann — Kriegsminister werden. Betreffs der Besetzung der übrigen Ministe» posten sind nur unzuverlässige Gerüchte im Umlauf." Die bemerkenSwerrhestc Einzelnbcil in diesem Bericht ist das Gerückt, der Earl von Rosebery werde nicht dem neuen Cabinet Gladstone angeboren. Rosebery'S politische Ber gangenbeil läßt ibn als den brrnßnsten Mann erscheinen, die auswärtige Politik, welche Salisbury erfolgreich eingelcitel hat. fortzusetzen. Vor einigen Tagen hieß eS. Rosebcrv wolle nickt die auswärtigen Angelegenheiten übernehmen, wenn er nicht freie Hand iu der egypnschen Frage babe. Unterdessen bat Sir Charles Dilke erklärt, er werde die Ncutralisirung Egyptens Vorschlägen, und ein Tbeil der radikalen Anbänger Gladstone's. unter Führung Labouchöre'S, ist für eine Besse rung der Beziebungen des britischen Reiche- z» Frankreich Ersteht ein Cabinel Gladstone ohne Rosebery, so muß an genommen werden, daß Rosebery die Ueberzeugung gewonnen babe, er werde auf die Gladstoue'sche Mebrheit bei einer Fortführung der auswärtigen Politik im Geiste SaliSbury'S nicht unbedingt zählen können. Der bulgarische Ministerpräsident Stambulofs hat eine Reise nach Konstantinopel als eine „reine Ver gnügungsreise" bezeichnet, aber sicherlich nur, um neugierigen Fragern zu bewessen, daß er nicht gewillt ist, daS Gchcim- niß seiner Mission frllber zu löse», als dis er zugleich über eine Erfolge berichten kann. Ein solcher liegt schon in dem Empfange, der ihm in Konstanlinopel zu Tbeil geworden und über den bereits in einem Theile der Auflage unserer Sonn- tagSauSgabe berichtet worden ist. DaS betreffende Telegramm auS Konstantinopel vom 13. d. lautet: „Dem bulgarischen Ministerpräsidenten Stambulofs war bei einer Ankunft gestern früh ein höherer Hasenbeamter bis Buyukdece entgegengcfabren, wo der Ministerpräsident daS Schiff verließ und durch den Sccrctair des Sultans begrüßt wurde. Stambuloff wohnte gestern der Cer emo nie des Selamlik bei und wurde sodann um 4 Uhr Nachmittags von dem Sultan in Gegenwart des bulgarischen Agenten in Privataudienz empfangen. Der Minister fand einen herzlichen und besonders reundlichen Empfang seitens des Sultans, der ihm eine reich mit Brillanten verzierte Tabaksdose schenkte. Nach der Audienz machte Stambuloff dem bulgarischen Exarchen einen Besuch. Aus kaiserliche» Befehl gab drr Groß- vezier gestern Abend Stambuloff zu Ehren ein Diner und unterhielt sich bei dieser Gelegenheit lange Zeit mit demselben." Auch das kann Herr Stambuloff als einen Erfolg seiner klugen Politik betrachten, daß man in Wien seine Reise ohne jedes Mißtrauen verfolgt und daß das „K. K. Tel.» Corr.-Bur." erklärt, ma» schenke in unterrichteten Kreisen der Annahme einzelner Blätter, die Anwesenheit Stambuloff'- in Konstanlinopel bezwecke die Anerkennung d«S Prinzen Ferdinand, keinen Glauben. Um so mehr wird man in Rußland von der Reise Stambuloff's und seinem Em pfange in Konstantinopel beunruhigt sein; die Petersburger und Moskauer Blätter werde» in das übliche Wulbgebcul ausbrechen, dem die Pariser Presse sicherlich secundlren wird. Wenn jedoch der Zar Verschwörer, wie Dragan Zankow und seine Minister notorische Mordgesclleu empfangen, so muß eS dem Sultan gestattet sein, den Leiter der Geschicke eines Landes zu begrüße», das, unter Oberbobeit der Türkei tehend, sich stets loyal und als Freund der Pforte erwiesen hat. Ob die Absichten Stambuloff's, die ibn nach Konstanli- nopel führten, völlig in Erfüllung gehen, läßt sich freilich nicht vorauSsehcn, doch dürste die offene Aussprache mit dem Sultan schon wescnlllch zur Klärung der Lage beitrage«. Deutsches Reich. 21 Verltn, 14. August. Der dem Centrnm angehörige NcichStaaöabgcvrdnctc Sebastian Kirckammer, Vertreter von i>. Niederbayern, Keblbcim, ist gestorben. Er war erst ^eit Beginn der gegenwärtigen Legislaturperiode Mitglied des licichötagS. Der Wahlkreis war mit Ausnahme der Periode von 187 l—1874, wo ein nationallibcralcr Abgeordneter ße- wähll war, ununterbrochen ullramontan vertreten und gehört u dem festesten Besitzstand des CentrumS. Immerhin wurden bei den jüngsten Wahlen 1980 mttionalliberale gegen 772? ultramontane Stimmen aufgebracht. * Berlin, 14. August. Wir thcilten gestern auszugsweise einen Artikel der „Krciizzcitung" mit, welcher aufs Heftigste die Einsübrung der zweijährigen Dienstzeit bekämpft und im Anschluß kiera» Andeutungen über die geplante Neu organisation macht. Unsere Bebauptnng, daß man eS in letzterer Hinsicht lediglich niit Wünschen des kochconservativen Blattes zu «bu» bade, wird beule durch folgenden Artikel der in militairischcn Fragen in der Regel gut unterrichteten „Post" bestätigt: „Tie mehrfach besprochene Militair-Vorloge ist, wie wir dies hcrvorgedobe», »ach Waffengattungen getrennt aus gestellt. Sie liiiterscheidet sich dadurch wesentlich von der großen Vorlage des General« Verdy du VcrnoiS, die Bildung von Armee- Corps betreffend (1889,90), welche als Ganzes dasiand und ent weder ganz durchgehen oder fallen mußte. Tie Militair-Borlage, welche wir jetzt erwarten, kan» sehr wohl in Bruchstücken ins Leben treten. Es ist hieraus die Bermuthung entstanden, man babe eine größere Zahl von Entwürfen neben einander aus- gearbcitet, zwischen denen noch keine Wahl getroffen sei und die Entscheidung dciuiiachst zu »rsolge» habe. Dem ist nicht so, sondern die Entscheidung könnte sich nur darauf beziehen, welche Theile oder welche Waffengattungen zunächst an die Reihe kämen. Man hat wieder behauptet, die zweijährige Dienstzeit stände ii och nicht fest. Dies ist aber irrthümlich, denn sic ist die Grundlage der ganzen Reform. Es könnte sich nur darum handeln, mit welchen Restriktionen dieielbe vor der Hand ins Leben treten soll, worüder wir früt-cr Andeutungen gemacht haben. Wir nehmen an, daß mit der Infanterie begönne» wird, z. B. hier im Herbst 1898 zuin ersten Mul der ganze 3. Jahrgang zur Einlassung kommt, die neuen Cadre Bataillone als Stämme vierter Bataillone sich gleichiam an den dreizebme» Haiwtmann an gliedern, die Rekruten-Einstellung noch den neuen Prinzipien statt findet., Im folgenden Herbst würden dann die übrigen Fustttupven solgen, die Vermehrungen der Artillerie uno technischen Truppen je nach den Eiaismitteln eintrete» und zuletzt die EaLre - Regimenter der Cavallerie ins Leben gerufen werden. Di« Cadre - Bataillone, welche eigentlich Halbbataillone sind, zählen an Osncler - Chargen außer dem Commandern: lber 13. Hauvtmann, welcher jetzt als Siabsosficler in den Etat rückt!. den Adjutanten, 2 Haupileute, 4 Lieutenants. Ter Mannschafts-Etat ist zunächst niedrig und hier würden bis zur völligen Durchführung der neuen Wehrordnung die bisherigen Eriatzrejcrven ausgebildct werde». Die neuen Cadre- Bataillone sind weicntlich von den durch General v. verdy geplanten Rel'ervebatailloiien verschieden, welche, per Armeecorps nur ein einziges Len hohen Etat haben sollten. Die Idee trat als im Umfang un- zureichend nicht weiter in die Wirklichkeit. An der gegenwärtigen Vorlage ist General v. Verb» ganz unbetheiligt, sie ist lediglich im jetzigen Allgemeinen Krieg«-Departement, an besten Spitze eine außerordentlich begabte organisatorische Kraft siebt, entstanden. Die Grundideen sind von der maßgebenden Stelle angegeben, von da bis zur Ausarbeitung inS Einzelne ist aber noch eui weiter Weg. Tit eigentliche Triebfeder zu de» Reformen erblicken wir im jetzigen Reichskanzler, wie er sich auch vor '/« Jahren im Reichstag ausgesprochen hat. — Prinz Heinrich von Preußen, Bruder des Kaiser-, vollendete am l4. August, sein 30. Lebensjahr. — Durch den Rücktritt des Ministers des Innern Hrrrfurtb aus dem Staoi-dienste und die Besetzung diese« Ministerium» durch den Minister-Präsidenten Grasen zu Eule »bürg tritt auch ein« Personal-Aenderiing unter den preutzischen Mitgliedern des Bundes- rathes ein. Mit der Ernennungeine- eigenen Minister-Prisidenten und dessen Berufung in den BundeSralh war da» preußische Etaatsministerium, unter Einschluß de« Reichskanzler«, durch ll Personen vertreten, «in« Zahl, welch« seit 1871 nur selten vor»
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