Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189208216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18920821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18920821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-21
- Monat1892-08
- Jahr1892
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1892
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Avo««emeittyprett k in Hanptexpedition oder den im Gtadd- bejirk und de» Bororte,> errichteten AuS- xodcsleüen abgehott: vierteljährlich^l4.üO, bei xwrimaliger täglicher Zustellung in» Hau« » 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich ^lt 6.—. Dtrectr tägliche Areuzbandseuduog in- Ausland: monatlich 9.— LieMorgen-Ausgabe erscheint täglich'/,?Uhr, L,e Abeod-AuSgabe Wochentag- 5 Uhr. LeLaction und Lrpkditiou: Aohaune-aasse 8. Die Erptditioa ist Wochentag» nn nnterbrochet» geöffnet von früh 8 bis Abend» 7 Uhr. Filialen: Http Klemm'» Sortim. (Alfred Hatz»)« Universitättstratze 1, Laut» Lösche, Solhariueustr. 14, part. uud K-nig-platz 7t ^-427. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanultnachung. Nachstehende Verordnung wird zur allseitigen Kenntnißnahme »nL Beachtung hierdurch noch besonder» bekannt gemacht. Leipzig, den 20. August 1892. Ter Math der Stadt Leipzig. vr. Tröudlin. Wirthgcn. Verordnung, Maßregel» gegen die Einschleppung der Cholera betrcffrnd. Au- Anlatz der Cholera-Gefahr findet sich das Ministerium des Innern bewogen, im Anschlüsse an das Vorgehe» der Königlich Preußischen Regierung, Folgendes zu bestimmen: Tic Ein- und Durchfuhr von gebrauchter Leib- und Bettwäsche, Hadern und Lumpen aller Art, Obst, frischem Gemüse, Butter und sogen. Weichkäse aus Rutzland ist verboten. Ausgeschlossen von dem Verbote bleiben Wäsche und Kleider von Reisenden. Ta aber auch diese letzteren Gegenstände durch Eholeraabgänge verunreinigt sein und den Austcckungsstoff lange Zeit in wirksamem Zustande enthalten können, so vermögen auch sie gefährlich zu werden. Die Gesahr droht Allen, welche solche Wäsche oder Kleider auspackcn, waschen, sonstwie reinigen, oder mit ihnen in irgend einer anderen Weise zu schaffen haben, bevor sie desinstcirt worden sind. Es sind daher Alle, welche aus Rutzland konmiende Personen ausnchmen, insbesondere die Gasiwirthe und deren Personal, vor dem unvorsichtigen Umgehen niit de» ermähnten Sache» zu warnen. Die Wäsche und Kleidungsstücke von derartigen Fremde» sind nach Oessnung deS Gepäcks sofort, und zwar womöglich in einer öffentlichen Dampf-Tesinsectionsanstalt zu desinsiciren. Die Per sonen, welche die noch nicht deSinficirten Gegenstände auspacken oder mit denselben sonstwie hantiren, habe» sich danach unverzüglich die Hände zu desinsiciren und werden insbesondere davor gewarnt, be vor sie dies gethan, etwas GenietzbareS in die Hand zu nehmen. Zum Waschen sollen solche Wäschestücke erst gegeben werden, nachdem ste desiuficirt worden sind. I» Betreff gebrauchter Wäsche uud Kleider, welche aber ent gegen dem obigen Verbote aus Rutzland in Post- oder anderen Sendungen eiutressen, gilt selbstverständlich das vorstehend Gesagte gleichermagen. Gleiche Gefahr wie solche Wäsche bietet auch das Stroh, Heu und anderes Material, welches zur Verpackung von au» Rutzland eiuge- führten SÜaarcu dient und namentlich mit Sendungen von Eieru in größerer Menge anlangt. Auch vor dem Umgehen mit diesem Material ist »u warnen. Insbesondere dars es nicht etwa zu Dünger geworfen oder zu irgend einem sonstigen Zwecke verwendet werden, sondern ist sofort nach dem Auspacken vollständig zu ver brennen, und die Personen, welche das Auspackcn besorgt haben, haben ihre Hände zu desinficiren und vorher de» AnsajsenS von etzdaren Dingen sich zu enthalten. Wenn hiernächst zu Abwehr der Cholera durch russische Aus Wanderer-Transporte für die preußische Eisenbahn angeordnet worden ist, daß die Zugretirade von AuswanLerer-Wagen nach jedesmaligem Gebrauche, und die SlationSretiraden, welche von Auswanderern benutzt worden sind, täglich einmal desiuficirt werden sollen, so sieht sich das Ministerium des Innern veranlatzt, die gleiche Anordnung auch für die sächsischen Eijenbahnen zu treffen. Dretzdeo, am 11. August 1892. Mtuisterinm de» Innern, v. Metzsch. eipMtr Ta-eblaü Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, HandelsHesOstsveMr. Lekimlllmllliiilng. Das 18. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnung»: tlattr» für da» Königreich Sachsen ist bei uns einaegangen und wird bis zum 5. September ds». I». aus dem Rathhaussaaie zur Einsichtnahme üfsentitch aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 6ü. Verordnung, die Abtretung von Grundelgenthum zur Erbauung der Waidheim-Rochlitzer Eisenbahn betr., vom 21. Juli 1892. Nr. 67. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterungen der Station Klingenihal betr., vom 21. Juli 1892. Nr. 68. Bekanntmachung, eine Anleihe der Moritzkirchengemeindr in Zwickau betr., vom 22. Juli 1892. Nr. 69. Verordnung, die Ausbildung, Prüfung und Anstellung der nicht juristisch gebildeten BeaiWen bet den Unter, behörden und im Aussichtsdienste dDZoll- und Steuer. Verwaltung betr., vom 28. Juli ItE. Nr. 70. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum zur Erweiterung deS Bahnhofs Borsdorfl betr., vom 25. Juli 1892. ^ Leipzig, den 18. August 1892. Ter Rath drr Stadt Leipzig. vr. Tröndlt». Krumbiegel. Lekamttmachung. X Nachdem der freiwillig« Unterstützung-vereti, zu Leipzig Eutritzsch auf die Rechte deS 8. 75 des Krankenversiä>«rungsgesetz«S verzichtet hat, nimmt die Unterzeichnete Lass« Veranlassung, die Herren Arbeitgeber darauf hinzmveisen, datz versichcrunaspslichtige Mitglieder dieser Lasse nach Vorschrift des Krankenversichernngs- gesttzcs binnen 3 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, mittelst des vorgeschriebe»»« Formulars zur Anmeldung zu bringen sind. Bei Nichteinhaltung dieser Meldefrist treten die Nachtheile der ff. 50 und 81 de» angezogenen Gesetze» ia Kraft. Leipzig, am >8. August l8S2. Dt« Lrttkraukeneaffe für Leipzig und Umgegend. Albert Brockhau», : Vorsitzender. S. Lekanutmachung. Hie Gewerbekammer zu Leipzig tat beschlossen, zur theilweisen Deckung ihres Verwaltunasauswande» für da» laufende Jahr aus fetze Mark Le» fiir da» Einkommen in kpalte ä de» Einkommensteuer-Kataster» (Einkommen au» Handel l»d Gewerbe) entfallenden GtenerbetroaS einen Zuschlag von 2 Pfennigen «heben zu lassen. Dieser Zuschlag, welcher mit dem aus den 80. September d. I. sollende, Hebetermine der staatlichen Einkommensteuer erhoben werden I°ll. ist von den zur Gewerbekaiiimer wahlberechtigien Gewerk- treibenden dt» Kammerbezirkt (Leipzig, Markranstädt, Taucha, Zwenkau und di« zur köntgl. Amt-baupimaunschast Leipzig gehörenden ««dgemeinde»), deren bezügliche» Einkommen 800 ^tl übersteigt, M »trichtert. «ApH. de, «. «uguft 189«. Die Gewrrbekammer. D. >. Obtzler. vors. Herzog, Geer J«sertio«spreiS Die 6 gespaltene Petitzeile L0 Reklamen uuter demRedactionsstrkch (4gk« spalte») 50vor den FamiiieuuachrichteH (6 gespalten) 40 »j. Größere Schriften laut unserem Preis« verzeichnkß. Tabellarischer und Zifserusatz nach höherem Tarif. Extra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbeförderung ^tl 60.—, mit Postbesörderung 70.—. Auuahmeschluß für Inserate: Abend-Au-gabe: vormittag» 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag» 4 Uhr. Sonn- uud Festtags früh V,9 Uhr. Lei deu Filialen und Annahmcslelleu je ela« halbe Stunde früher. Inserat» sind stet» an die Erpedttton zu richten. Druck uud Verlag vou E. Pol» tu Leipzig. Sonntag den 21. August 1892. 8K. Jahrgang Die Königliche KmMa-kinlk «ad Kunkgenikrlikschnlt in AiWS- veginif der Studtrn im Wintersemester 1892 9 t am 3. Oktober 1 «. ^-gg,mtgeblet der Königliche Kunstakademie und Kunstgewerl-eschule vermitlelt die Ausbildung ihrer Schüler l zeichnenden (grapdischen) Künste, sowie für sämintliche Fächer deS Kunstgeweroes. Brrzeichuis; drr Vorträge und Urbungen. Werner. Decorations Uebnngen. ck Fachschule für architektonische Kuustgkwrrbe. Architektonische Formenlehre, darstellende Geometrie und Gefätz- lehre, Musterzeichnen, Ornamcntlehrc, Entwerfen und Ausführung eibstständiger kunstgewerblicher Arbeiten: Architekt Schuster. Per- pective und Schattenconstruction: Pros. Viehweger, Architekt, v. Fachschule für vildhanerct. Ornamentmodelliren, figürliches Modelliren nach dem Leben »nd Ciieliren von Gutzarbeiten, verbunden mit Ausführung selbst« tändiger Werke plastischer Kunst und des Kunstgewerbes: Professor zur Strasse». Bildhauer. 0. Fachschule für Zeichne» »nd Male». Zeichnen nach graphischen Vorlagen: Kupferstecher Prof. Seifert, Pros. Mohn, Hilfslehrer Klepzig. Zeickmen nach Gyps, anatomischen Präparaten, Naturabgüssen und Antiken: Geschichtsmaler Professor Mehle und Winterslein. Buchornamentik, Entwerte» selbstständiger Ornanientk für künstlerische Buchausstattung, sür TWome, Plaeate rc. Anmeldungen sind in der Zeit vom 19. von 4—5 Uhr zu bewirke». Leipzig, im Juli 1892. Pros. Honegger, Aquarellmalerei malere,. Chromatologie und landschaftlich«» " ' "— UN0 Staffage-Zeichnen: Glasmalerei: Pros. Hoielberqer. Maler Bourdet. und Gla-m°-er-.^^r Kupser- und Stadlstecherei (N°diren).P f l . Zeichnen: Prof. Berlhold. Lithographie. Schelttr. TYP g «pv ^Modell Frijch, Musterzeichner. Zeichnen und Malen nach ^ s^tion und Phot-mrchanische VervieI,älttgungSver,a-re„: vr. l>Iui. Aarland. , ^' Sii,lehre. Kunstgeschichte u^GZ'ch'e der Kun^^ «A- Archäologie: Pros. i)r. Lverdeck, -l: Pflanzenkunde: Vr. Allmann. Thierkunde: vr. pd. E. -s. ^urn. >» ome, Plaeate rc.: vr. vd. E. 2. Zürn. an^t.rllrake Nr 11. Nachmittag» mit 24. September dieses Jahres ,a der Kanzlei. Wachierstratz« Rr. er, Der Dirccior: vr. Ludw. Niepcr, Prof., K. S. Geheimer Hofrath. ge N Lcklinntlllachmlg, Generalrevisiou über dir Troschkcn brtrrffend. Die Generalrevision über die Droschken und deren Bespannung und zwar über diejeuigcn mit NNgrradr» Nummern, ai» 1, 8, u. s. w-, soll Freitag, den 23. September 1882. auf dem Fahrlvrg an der Tribüne der Rennbahn stattfinden. Die Auffahrtszeiten werde» wie folgt festgesetzt: Es haben am gedachten Tage ihre Geschirre vorzufahren die Loncessionare mit den Anfangsbuchstaben X—k Vormittags 8 Uhr O—ck - 9 - X-Ll . '/«IO - x-s . '/.II ' 8ek»—2 - '/.12 - uud zwar derart, daß die Droschken nicht etwa nach und nach zu and, reu als deu oorgedachttn Stunden anfabre», sondern datz die säuuntllche» zu ein und derselben Zeit vvrzusahrcnden Wagen auf einmal und pünktlich zur festgesetzten Stunde aus dem Ausfahrt», platze, der von den Nussichtsorgane» am Tage der Revision noch specicll angewiesen werden wird, zur Stelle sind. Die Concessionare, weiche de, Aorjührung ihrer Nummer» zu- gegen sein müssen, werden insbesondere darauf aufmerksam ge macht, datz GMMescr Revision die Droschken durchgehend; gut lackirt, die Sitzkiffen und Rückenlehnen gut gepolstert und mit rein- lichen, keineswegs desecten Ueberzllgcn versehe» sein müssen. Ferner ist auf die gehörige Instandsetzung der Pferdegeschirre besonderes Augenmerk zu verwenden; dieselben müssen au« gutem Ledcrzeug bestehen, gut geschwärzt und dem beim Polizeiantte ausgestellten Probegeschirr möglichst angepatzt sein, wie denn überhaupt die Droschken durchgehend- allen übrigen Bestimmungen in 8- 6 des Droschken-Negulativs vom 5. October l883, die Dienstkleidung der Droschken sichrer aber genau den Vorschriften in 8. 10 de» an gezogenen Regulativs entsprechen müssen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden nach 8. 5l des Regulativs bestraft werden und haben dt« Concessionare nach Befinden überdies die Außerbetriebsetzung der nicht Vorschrift», mäßig vorsahrenden Geschirre zu gewärtigen. Leipzig, am 19. August 1892. »as Potizri-Auit der Stadt Leipzig v. L. 3019. Bretschneider. Lcklmutmachung. Wegen de» Umbaue» der Thourohrschleutz« wird v«« »so. Mt ^ in Ltipziil-Lindenan , aus der Strecke vo» der Aurelien- bis »ur Ka,,er ^.lbelmsir tz während der Tauer der Arbeit für alle» durchsehendk» Fahr verkehr gesperrt. .» ». «»ft -«9« ^ u. Eit IX. 14967. vr. Tröndlin. Stahl. Lkkillliltlimchung, betreffend die Festsctzumi des ortsüblichen Tagclohnc» gewöhnlicher Tagearbelter für die Stadt Leivzig und die außerdem zum Bezirk der Ortskrankeucasse sür Leipzig und Umgegend gehörigen Land gemeinden und Gutsbezirke. Nachdem die königliche Kreishauptmanntchast Leipzig gemäß 8- 8 des Krankenversicherungsgeletzes in der Fassung vom 10. April 1892 den ortsüblichen Tagelohu anderweit festgesetzt und es sür den Bezirk der oben genannten Lasse bei den bisherigen Sätzen, nämlich für männliche erwachsene Arbeiter vou 2 — /H, « weibliche - Arbeiterinnen - 1 » 33V, » » männliche jugendliche Arbeiter » — « 83V, * - weibliche - Arbeiterinnen » — » 83'/, » und - Kinder beiderlei Geschlechts unter 14 Jahren - — - 50 - belassen hat, so wird die» mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnitz gebracht, datz diese Sätze auch nach dem 1. Januar 1893 in Krasl verbleiben. Leipzig, am 13. August 1892. rrr Rath der Stadt Leipzig. (Krankritttkrlichcrnngöautt.) vr. Schmid. Vlck. 1720. Herzog. Äuclions-Ltlranntmachuny. Montag, den 22. 0. M.. Vormittags van 8 Uhr an» sollen im Sladthauie, Eingang Mühlgag« Nr. 1, verschiedene Wlrldichasisgegeniiünde, Kleidungsstücke, Taschen uhren, eine Flöte uud verichiedene andere Gegenstände an den Meistbietenden gegen sofortige haar« Vezahlnng »ffeutlich versteigert werden. Leipzig, am 11. August 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. lck. 0. 13760 ». s. w. Vr. Tröndlin. Hüdschinauu. In der Nacht de» 17. d. M. ist an der Reitzenhainer Straße in der Nähr des Napoleonsteins ein anscheinend dem Arbeiterstand» angchürigcr Manu erhängt aufgesnnden und polizeilich aufgehoben worden. Da über die Persönlichkeit des nachstehend näher beschriebenen Ausgesttnbenen bis jetzt hier Nichts bekannt geworden ist, ersuche» wir alle Diejenigen, welche ein« Autkuust zu geben verurSgeu, sich ungesäumt bei uns zu melden. Leipzig, den 18. August >892. Ta« Ppiizria«t »er Stadt Lrlprlg. IV. 4887. Bretschneider. W Signalement: Alter: 40—45 Jahre; Größe: 1,65 »; Haare dunkelblond; Stirn: hoch; Augen: blau; Ras» und Mund: ge wöhnlich; Bart: Keines blonde« Schnurrbärtch,»; Gestatt: mittel. Bekleidet war der Tobte Mi« grancarrirtem Iagttet, blauer Blouse. grau- und brauncarrtnen tpaseu, schwarzseidener Mütze, schwarz- und weißgeftreistem BarchenthemL, brau»:» Strümpfe» und gestickte» Haleutniaer». Gesunde» oder als herrenlos cmgemeldet resp. abgegeben wurde» in der Zeit vom 1. bis 15. August 1892 solaeude Gegenstände: eine silberne Cy1.ni»er-Rcmoi,t«i.uhr, eine alte »eus.b. Taschenuhr — bereits Aufuiig Jum Munden ^ Porte monnaies mit 4 ^ 70 -4. 4 «8 1 >< 52 ^ und ostrrrrich. Münze, sowie mit geringeren Betrugen, et» Sparbuch und biv. Papiere, ein goldener »»e»mer, mehrere Armbänder, eine Locollenkette, ein Coupon, eine Cigarrenspitzc, ein schwarzled. Ligarren-Etui, mehrere Leih- danssche.ue. ein Coursbuch, 2 Schultaschen mit «ucheru. eine Hütelei und rin Taschentuch, mehrere Schirme, rin Tischtuch, ein Filzhut, ein Oberhemd, eine Schürze, ein blaue« »illder- jäckchcn, ein Paar Kinderhalbschuhe mit Strümpfen, ein Tciilleiirock, eine Hose vo» blauem Stoff, ein Packet weiße Leiuwaiid. «i» Sack Psesser, «ine Wäscheleine, ein Feldstuhl, eine Gießkaniie, eine Wasserwaage, eiue riseru« Sperrleiste, 2 Schrotlcittru. ^ . Zur Ermittelung der Eig-nthümer wird die» hierdurch bekannt gemacht. ^ Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welche in deu Monaten April di- mit Juli vor. J-. Fandaegenstünde bet un» abgegeben haben, aus, diese Gegenstände zurüazujordern, andernsall» hierüber den Rechten gemäß versügt weroeu wird. > Leipzig, deu 18. August >892. ^ . , La» PoUzciamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml. AkKailrationg-Vcrpachlililg. Ta» inluittrn hiesiger Stadt, am Postplaye Rr. 1 8«- lrgrnc städtischr CSrundstück nebst umfüngiichra. schöne» Äarlcnaniagrn soll znm Vetrtede drr Schankwtrthschast ein gerichtet uud »erpachtrt werdrn. Da» dazu gehörige Gebäude besitzt größere Souterrain-Räumlichkeiten und besteht außer diejc» aus Erdgeschoß, Etage uud Dochraumeu. Pachtangebot« sind bis zum 31. August de. Is. bei uns onzubringen. Plauen i. v.. Heu 18. August 1892. Ter Stadtroth. R. Wagner. König Alexander von Serbien. Köniz Alezander von Serbien ist nach längerer Abwesen beit am 19. August wieder in seiner Residenz Belgrad ein getroffen Die Zeit, welche er im Auslande zubrack'te, war der Erholung und dem Zusammensein mit seinem Bater ge widmet. Zuerst'nahm er einige Wochen in Ein» Aufenthalt, machte dann eine Reise durch die Schweiz und kehrte über München und Wie» nach Serbien zurück. Der Erholung bedurfte er »ach den Anstrengungen, welche ihm die Bor- bereitung für die Prüfung nach. Abschluß seiner Studien ver ursacht hatten, den» er scheint wirtlich etwa« Tüchtige« ge- lernt zu baden. Uebrr die Prüfung wird berichtet, daß sie in (Gegenwart der höchsten Würdenträger des Landes angcstellt wurde, und daß sie ein sür den gekrönten Prüfling sehr rühmliche« Ergebniß gehabt hat. König Alexander zeigte sich in allen Fachern seiner wissenschaftlichen Ausbildung wohl bewandert, und demgemäß lauteten die Zeugnisse sämmtlich gut bis vorzüglich. Nach den allgemeinen Regeln hat der junge König durch die Prüfung seine Be> sahigunz zum UnivcrjitätS-Studmm nachgewiesen, eine Thal- sache, die ihm bei seinem noch sehr jugendlichen Atter alle Ehre macht. Daß Alexander vou Serbien überhaupt eine ernst angeleate Natur ist, dir sich der Bedeutung der ihrer wartenden Aufgabe bewußt ist, hat sich schon wahrend seinc» Aufenthalt« ,n W,e«baden vor vier Jahren gezeigt wo der damals zwölsjädrige Knabe durch di« zugleich unbe- fange»« und doch zurückhaltende Art seines Auftreten- allgemein beifällige «»smerksamkeit erregte. Di« schwierig« Rolle di« ihm sei,, leichtsinniger Bater durch die '7 1889 ausnLthigte, bat Alexander gle.chsall« mit einer gewissen Würde, soweit davon bei e.nem dreizehnjährigen «naben die Rede sein kann, durch- geführt, und die gule Meinung, die über ihn verbreitet war. auch de, seinem ersten öffentliche» Auftreten im Aus- ^nd, wabrenv d«r vorfahngen Reise nach Rußland und Ocsterreich.Unzirn bestätigt. Man hat den Mangel an sehr t..f empfunden, w.e d.« damalig.» Mitteilungen un- zweifelhaft darthaten. Au« den drei Jahren, welche seit der Krönung Alexander'« I. vergangen sind, liegt auch nicht die geringste Andeutung vor, daß der jetzt zum Jüngling hexan- gewachsene Fürst durch seine Handlungsweise Anstoß erregt oder irgend etwas hätte vermissen lasse», was man von ihm wünschte und erwartete. König Alexander ist am 14. August 1876 geboren, hat also vor wenigen Tagen sein 16. Lebensjahr vollendet. Er befindet sich jetzt auf der Uebergangöstufc, von welcher aus er in zwei Jahren die Rrgierung des Landes antreteu wird. Die Frage, ob ein so jugendliches Alter hinreichende Bürgschaft dafür gewährt, daß ein Machthaber den Anforderungen seiner Ausgabe genügen werde und könne, ist nicht schlechthin zu beantworten. LieRcgierungSfähigkeit ist eine persönlicheEigen- chast, die nach Erreichung des männlichen Alters entweder bereits in ibren Anfängen sich bemerkbar macht und sich von Jahr zu Jahr weiter entwickelt, oder überhaupt nickt erworben werden kann. Der Nächstliegende Fall ist der des Königs Milan, der auch in sehr jugendlichem Alter zur Regierung Serbiens berufen wurde und sich unter schwierigen Verhält nissen als geschickter und tüchtiger Regent bewährt hat. Sein Niedergang als Regent fällt mit feine» ehelichen Zwislig- eiten zusammen. Es ist heute noch nicht klar erwiesen, wem die Schul» an deu» unglücklichen Kriege des Jahre« 1885 egen Bulgarien beizumefsen ist, aber wenn sie die Königin katalie trägt, dann war auch Milan nicht mehr rcgierungS- ähig; ein König, der seiner Gemahlin Einfluß aus die Regierung gestattet, ist kein König mehr und seine Unter- thanen können zu ihm kein Bcrtraueu haben. AlfonS XII. war siebzehn Jahre alt, als er die Regierung Spaniens übernahm, aber er war der schwierigen Aufgabe, welche Spaniens Verhältnisse dem Herrscher des Landes teilte», so vollkommen gewachsen, daß er dadurch die Auf merksamkeit und den Beifall Kaiser Wilhelm s l. erregte, der iym durch den Kronprinzen Friedrich Wilhelm im Jahre 1884 eine Nachbildung des Denkmals des Große» Kurfürsten auf der Langen Brücke in Berlin übersandte, um ihm damit anzudcuten, daß er ihn sür den Regenerator Spanien« und den Bahnbrecher einer neuen Aera Halle. Die Wittwe des Königs AlfonS bat sich in ihrem verantwortungs vollen Berufe als Negentin de- Landen mit überraschender Sicherheit hineingesunven und schon seit fast sieben Jahren bewährt, aber sie hat bei Lebzeiten dcS Königs AlfonS nie mals den geringsten Einfluß ans die Negierung Spaniens ausgeübt oder auch nur angeslrebt. In Serbien liegen die Verhältnisse umgekehrt) dort sehnt Natalie Keschko den Augenblick herbei, der ihr d>c Rückkunft nach Serbien gestattet, damit sic nach cingctrctcner Re- gierungömündigkeit ihre« SohncS diesem gegenüber ihre mütter liche Autorität als die eigentliche Negentin des Landes geltend machen kann. Wäbrend der Anwcjciiheit Köniz Alexanver's in EmS erschien in den Zeitungen ciu Klago-Arlitct des Inhalts, daß der persönliche Verkehr des jungen Königs mit seinem Vater dein Sohne moralische Nachthcile bringen könne und werde, es wurde also dem König Milan die Absicht untergetcgt, seinen Sohn zu verführe» und ihn für die eigenen Lebeuö-A>ffchauu»gcu und Gewohnheiten zu gewinnen. Wenn cS wahr ist, waS behauptet wird, daß diese Kundgebung von Natalie Keschko herrührl, so stellt sie der Urheberin das deulbar schlechteste Zcugniß aus. Milan ist gewiß ein chwacher, seinen Leidenschaften untergebener Mensch, der durch seine Abdankung sich selbst in der öffentlichen Meinung herab gesetzt hat, aber so tief ist er nicht gesunken, daß er den einzigen Sohn, auf den er stolz zu sein alle-Ursache hat, selbst einem unmoralischen leichtsinnige» Lebenswandel zu führen könnte. Wenn man die energischen Gesichtszüge be trachtet, die datz in Wiesbaden angeserligle Bild de« kaum zwölfjährigen Prinzen Alexander aufwcisl, und sich vergegen wärtigt, WaS bisher über sein Leben bekannt geworden, so muß man die Ueberzeugung gewinnen, daß solche Bemühungen, falls sie wirklich ausgewencet sein sollten, was wir nicht für möglich halten, erfolglos bleiben dürsten. König Alexander findet Serbien bei seiner Rückkehr »ach Belgrad »> einem traurigen Zustande wieder. Minister- und RrgentschaftSkrisiS vereinigen sich zu einem Bilde, rizclchc« der Auslösung aller staatlichen Ordnung nabe kommt, be sonders weil Partei-Gegensätze, die nnauözlcichbar erscheinen, damit Zusammentreffen. Gerade der gegenwärtige Augen blick laßt eine kräftige Hand sehr vermissen, und es ist lebhaft zu bedauern, daß König Alexander noch nicht regierung-mündig ist. Die Vcrkältnisse, in denen wir ans- wacksen uud leben, lassen uns nicht unberührt, ganze Generationen werden von großen Zeitereignissen ergriffen und beeinflußt, um wie viel mehr müssen solche Borgänge wirksam werden, wenn ein zur künftigen Negierung deS Lander berufener Fürst von guten Anlagen seinc Vorbereitung unter Eindrücken von nachhaltiger Kraft turchmacht. König Alexander kann unter glücklicher Gestaltung der Verhältnisse bei Uebcrnahme seines RegentenberuscS viel Gutes strsten, er wird das aber nur vermögen, wenn er sich aus eigene Füße stellt und sich von jedem Einfluß seiner Eltern frei dält. König Milan hat seinen Sohn als dreizehnjährigen Knaben aus eineu schwrerigrn Posten gestellt, er dars sich deshalb nicht wundern, wenn sich drr Jünglmg frühzeitig der väter lich«» Grwalt «ntzieht. * Deutsches Reich. 6. ll. VrrU». ro. August. Dir Ferien der Berliner Stadt- verordneten-Bersammluna sind in wenigen Tagen zu Ende, und dir Wahl des neuen Ob erb Urger meist,>erS von Berlin dürfte nicht mehr zu lange auf sich warten lasten. Es sind nun in den letzten Tagen eine ganze Anzahl neuer Eandida- luren ausaetaucht, die Mehrzahl ist aber gar nicht ernst >u nehmen, so denkt Staatsministrr Herrsurth absolut nicht daran, sich um drn Oberbürgermristerposten zu bewerbe», und r» würden sich auch nur wenige Stimmen in der Stadt- verordneten-Bersamniluna sür ihn finden. Die Eandidatnr de» zhrm^liaen Eiseubabndirector« Abg. Schräder wird vop> rmer» kxeih^ GrSppe betrieben, aber die Gruppe ist, w?e gesägt, ^»ur strick und Uber 20 bis 25 Stimme» wird Herr Schräder eventuell wohl nicht hinau-kommen. »Zell« auf alle Fälle" ist die Losung der weit aus größte« Mehrheit unser« Stavtvät«. An der B<
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite