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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920824010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892082401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892082401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-24
- Monat1892-08
- Jahr1892
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im Mund, di« Verstorbenen IM» dm Häusern holten. Man hatte I IL»N im Jahre 1866 di« Srkenntuiß gewonnen, daß man die Cholera schwer t eilen könne und datierte,> Genuß von frische», Obst, Gurten rc. verhüten müsse, daß das Wasser am bisien im gekochten und ob- gelßhllea Zustand« zu genießen sei, daß vor Allein «in» gehörig» Heeinfeüion stattfinden und der Herd der Krankheit beschrankt werden müsse. DaS wirksamste und billigste Schutzmittel dürste neben Beobachtung der ärztlichen Vorschriften Mäßigkeit und Sieinüchkeit sein. Am sichersten schreitet der vorwärts, weicher sucht, auch in, Unglück seine Rübe zu bewahren. Ein ängstliche» gamitienoberhaupt kann oft sein« gouze Familie in die größte Atisreauilg versetze» und in diesem Zustande werden gewöhnlich dl« einfachsten und besten Rachschtäge überseht» und Mittel „»gewendet, welche wohl viel Geld koste», «der w«atg stützen, ja »tt geradezu schädlich sind. VV. * H««hvrg, 23 August. (Telegramm) Die Cholera nimmt derartig zu, das iin neuen ttranlenhaujt Baracken er- baut werden müsse». Stach amtlichen Meldungen beträgt die Zahl der Erkrankten über 400. Hierzu schreibt die „Norddeutsche All gemein« Zeitung" in ihrer heutigen «bendnummer: In Hamburg unh Altona sinh iv de» letzten Dogen choleraverdächiige Erkrankungen in größerer Zahl »orgekommen. Wie wir höre«, werden im Namen deS kaiierliche» Gesundheiisomls der Geh. Medictnalrath Vr. «och u»h der Geh. Stegierungörath vr. Naht» sich unverweiit nach Ham- bürg begeben, um «n Ort und Stelle über die Nalur der Krankheit und über di« zur Bekämpsung derselben etwa »och zu ergreifenden Maßregel» mtt den Behörden von Hamburg und Altona sich in» Einvernehmen zu setzen. — Dem „Hamburger Lorresponbent" zufolge sind gestern 186 choleraähnlich« Erkrankungen vorgekomme», wovon viel« tüdtlich verltrfen. Bet mebreren Erkrankten sei Ohi-Iar» »eiatio» eoustatirt. Dt» Medtcluatbehörde» und die! Polizei hndea Maßregel» geiroffe» delress« Localisirung der krank, heit an? di« am stärksten betrostenen Thetle der Altstadt. Auch heute! ist dt» Zahl d«r neuen Erkrankungen erheblich. Di« Hitze Lauert au. »Gern, 83. August. (Telegramm.) Der Bundeseath hat wegen der ltholera-Gesavr di« Ei», und Durchfuhr von aus Frankreich und Rußland stammenden Hadern, Lumpen, alten Kleider», gebrauchter Leib- und Bettwäsche mtt Ausnahme des Gepäcks von j R«tf««d«» untersagt. Königreich Sachsen. H Leihzi«. 24. August. Herr Ober-Poftdirector Walter ist vom Urlaub zurückgrkehrt und hat die AmtSgcschäsle wieder übernommen. ** Lot-ztg, 22. August. Im Saale der .Flora" fand gestern Abend eine Versammlung der Mitglieder der Zimmcrerkrankencasse statt, welche von etwa 80 Per sonen besucht war. Zum ersten Puncle der Tagesordnung, „die neue Krankencafsennovelle und das Fortbestehen der freien Hilfscassen", hielt Herr Niem eher aus Hamburg (l. Vorstand der daselbst ihren Sitz habenden centraiisirtcn Zimmerercasse) einen längeren Vortrag, in welchem er die Vorthrilr, welche die freien (Lassen ihren Mitgliedern bieten, in eingehender Weise besprach. Redner zollte hierbei zwar der Leipziger OrtSkrankencasse wegen ihrer Verwaltung und ihrer liberalen statutarischen Bestimmungen seine Anerkennung, hob aber hervor, daß nur wenige OrtSkraiikencassen auf gleicher Höhe stehen und daß schon da« Selbstverwaltungs- princip die Arbeiter zu freien (Lassen hinziehen müßte. Aus den verschiedensten Gründen sei das Wciterbestehcn derselben, trotz der Novelle, unbedingt zu empfehlen, und spcciell in Leipzig sollten die Zimmerer ihrer centralisirten (Lasse, die bereit« 800Ü Mitglieder zähle, treu bleiben und derselben im Interesse ihrer Sache immer mehr Mitglieder zuführen. An den mit Beifall aufgenemmenen Vortrag schloß sich eine längere Debatte, in deren Verlaufe namentlich die vorzeitige Auf lösung der früher hier bestehenden localen Zimmerercasse leb haften Tadel erfuhr. Zu Beschlüssen gelangte man jedoch nickt, sondern beschränkte sich darauf, den Beitritt zur (Lentral- casse wiederholt zu empfehlen. * Leipzig, 24. August. Zwei sehr schöne Hängematten, Arbeit der Indianer von Maturin in Venezuela, hat soeben das Museum für Völkerkunde hier von dem (Lhcmiker Herrn Sc. Ludwig in (Luraz,ao zum Geschenk erhalten, desgleichen von Herrn Josef Dia m and hier eine alle Ollomanische Banknote. — Den Abonnenten unseres Stadttheatcrs sei auch an dieser Stell« in Erinnerung gebracht, daß mit der 241. AboiincmcntS- Vorstellung deS lV. Quartals des JahreS-AbonnementS seinen Anfang nimmt. Die Ausgabe der neuen Abonnementsbücher findet von heut« ab, und zwar heute Mittwoch die der I. Serie; am Donnerstag, die der ll. Serie, am Freilag, den 26.. die der lll. Serie und am Sonnabend, den 27. ds., die der IV. Serie statt, und zwar gegen Vorzeigung deS letzten Abonnements-UmschlagS in den Stunden von 10—3 Uhr an der Abend-Casse (Vorderhaus) LeS Neuen StabttheaterS. — Au» dem Bureau d«S StadttheatrrS: Der große Erfolg, Len Fräulein Mark ai» „Carlo Brosch»" in Auber's romantisch-komischer Oper „Des Teufels Antheil" vor kurzem errang, hat eine Reih« Lpernbesucher veranlaßt, sich mit dem Er- suchen an die Direction deS StodttheaterS zu weude», die Oper mit Frl. Mark baldigst wieder aus La- Repertoire zu setzen. Die Direction entspricht diesem Wunsche, indem sie schon heute, Mittwoch, „Des Teufel» Antheil" im Neuen Theater in Scene gehen läßt. — Im Alten Theater geht heute als erste Classiter- Vorstellung zu halben Preisen Schiller'S Trauerspiel „Kabale und Liebe" in Scene. Lin« längere Reihe der bedeutendste» Werke unserer Classiker wird im Laufe dieser Spielzeit in neuen Einstudirunge» in Scene gehen, so Shakespeare'- „König Lear", Goelhe's „Gütz von Berlichingea", Schiller'- „Wallen st eiu-Triiogie" (zum Schillertoge) und Lessing's „Minna von Barnhelm." — Hinzu kommt Laubes Schauspiel „Prinz Friedrich" dessen Einsludiruna zuerst in Angriff ge- nommen wird, ferner vr. W. Henzens „Luther" und Pailleron's reizende- Lustspiel „Die Welt, in der mau sich langweilt", das vor einer Reih« von Jahren hier den lebhaftesten Erfolg davoatrug. S. Im Krystallpalast findet heute große- Militair Loncert vom vollzähligen Musitcorp« de- königl. sächs. 8. In ianterle-RegtmeutS „Prinz Johann Georg" Nr. 107 unter perfön licher Leitung de- königl. Musikdirektor- Herrn C. Walther statt. — „Eine Sommer-Nacht in Japan" — unter diesem Titel veranstaltet Herr George in seinem bekannten und beliebten Etablissement Schillerschlöhchrn eine ebenso originelle wie vielen Genuß versprechend« Festlichkeit. Der herrlich« Garten mit seinen geräumigen Loionnaden wird nach japanischer Art glänzend illumtnlrt werden und somit »inen herrlichen Anblick gewähre». Die aus» Beste renommirte Capelle de- Herrn Musikdirektor Curth giebt »tu größ«re- Couc«rt, dem rsa dem Charakter der ganzen Ver anstaltung «»«sprechende- Programm zu Grund« gelegt wurde. Lin Ball beschließt d«a Abend, d«r sein« Aaziehuag-krast kaum ver fehlen dürfte. * Zwick«», 22. August. Am 8., 4. und 5. September findet hier der elfte Verband-tag de- Feuerwehrbezirk« verbande« von Zwickau und Umgegend statt, mit demselben ist zugleich die vierzigjährig« Jubelfeier der Zwickauer frei willigen Feuerwehr verbunden. — Der Bergarbeiter Ueber- dörsel, welcher kürzlich in einem hiesigen Schachte von einem Kohlenbunt getroffen wurde und hierbei eine Zer reißung der Leber erlitt, ist gestorben. — (Lin hiesiger Herr, dem die jetzige Hitze arg zu schaffen macht, hat nach dem „Zwickauer Wochenblatt" sein Schlafgemach nach dem Keller verlegt. — Heute früb 8 Ubr trat hier ein Gewitter auf, da- außer Niederschlagen auch einige Ab kllhlung brachte. tz. Plauen, 22. August. Gestern Abend ist hier ein 1-jähriger Schnlknabe, der in einer Polstrrmaterialhandlung als Laufbursche beschäftigt war, an Milzbraodvergistung gestorben. * Zittau. 22. August. Ein im benachbarten Buchau beschäftigter Ziegeldecker aus Geitendorf starb in Folge der Hitze. Der Tod ereilte ihn bei Ausübung seines Berufes, al« er sich gerade auf dem Dache eines Hauses befand, voo welchem er plötzlich todt heradstürzte. * Lttau. 22. August. In dem Dampfzirgeleigrundstücke d«> Gutsbesitzer- Richter u, OberlieSdorf brach am S«uu«d«nd früh «in Brand au-, weicher ungeachtet der raschesten Hilfeleistung die Gebäude, in denen sich die Dampf maschine, die zur Herstellung der Ziegel und Thonröhren erforderlichen Maschinen» sowie die DampfgLttersäge für Bretschneidebrtrirb befanden, zerstört hat. Einer drokenden Explosion des im Feuerherde stehenden Dampfkessel« konnte durch die Entschlossenheit eines mit der Kesselcvnstruclioii ver trauten Arbeiter« vorgcbeugt werden, welcher mit einer Stange den Dampfablaßhahn noch rechtzeitig zu öffnen vermochte. — In Eibau wurde ein Ziegelarbriter beim Baden im sogenannten Schnorzieiche vom Schlage getroffen und ge« tobtet. — Am Kollmar und in den angrenzende» Waldungen von Ebers dach zeigt sich die Nonne. Dieselbe ist vorerst nur vereinzelt gesehen worden Man hofft den gefährlichen Schmetterling auSrvtten zu können. — Der 11 Jahre alte Schulknabe Ritter aus Spreedorf wurde am letzten Sonntag beim Baden in dem früheren Hosteiche i» EberS- bach vom Schlage getroffen und konnte nur als Leicke aus dem Teiche gezogen werden Der Knabe ist vermuthlich nicht genügend abgekühll in das Wasser gegangen. -f- D*»«tzeu, 23. August. Sr. Majestät der König besuchte gestern Nachmittag >/«2 Uhr vor der Rückfahrt nach Pillnitz die internationale Ausstellung von Aquarellen rc. in der königl. technischen Hochschule und verweilte daselbst über ' Stunde. — Der älteste Ofsicier der königl. sächsische» Armee, Generalmajor a. D. Eduard Moritz Gras v. Holtzen dorff, welcher am l4. v. M- den achtzigjährigen Gedenk tag seiner Ernennung zum Ofsicier feierte, war aus diesem Anlaß von Sr. Majestät drin König durch Verleihung des Charakters als Generalmajor, sowie dadurch besonders ausgezeichnet worden, daß Se. Majestät anbesohlen hatte, daß das Gardereiterregiment, dessen Eommandeur General major Graf von Holtzcndorff zuletzt gewesen war, am IubiläumStage an der Wohnung des Jubilars vorbeimasibirt. Der König hat nun dem Jubilar eine weitere hohe Aus- zeicknung erwiesen, indem derselbe dem Generalmajor Grasen von Holtzendorff gestern Nachmittag in seiuer Wohnung, Lüttichaustraße 7, l., einen Besuch abstattete und sich längere Zeit mit dem ehrwürdigen verdienten Offizier in leutseligster Weise unterhielt. Dresden, 23. Anglist. Der König wohnte heute Vor mittag den Regimeiits-Borstellungcn der beiden Grenadier- Regimenter und des Schützen-Regiment« bei und begab sich alsdann nach Pillnitz zurück. — Der König hat genehmigt, daß der Inspektor für die elektrische Beleuchtung bei dem Hoftheater, Hugo Bahr, das von dem Großherzog von Mecklenburg-Ttrehlitz ihm verliehene goldene Verdienstkreuz vom HauSorden der Wendischen Krone annehme und trage. f- Dresden, 23. August. Erstatteter Anzeige zufolge ist gestern Abend in der Nahe des Earolahauscö eine Frau von einem unbekannten Manne, welcher ihr in zudringlichster Weise seine Begleitung ausgedrungen, von diesem plötzlich überfallen und ihrer goldenen Kelle beraubt worden. Als die Beraubte um Hilfe schrie, ergriff der Mann die Flucht und entkam. Den Bemühungen der Polizei gelang cS nach kurzer Zeit, den frechen Patron zu ermitteln und ding fest zu machen. — Unterhalb des Lincke scheu BadeS ist gestern Vormittag ein IKjäbrigeS Dienstmädchen in selbstmörde rischer Absicht in die Elbe gesprungen, von einem Arbeiter aber noch lebend auS dem Wasser gezogen worben. Das Mädchen gab an, daß eS aus Unlust zum Dienen sich das Leben habe nehmen wollen. Gerichtsverhandlungen. Königliche» Landgericht. Aertrnftraskainmer tl. 0. Leipzig, 83. August. I. Nach anderthalbmonatiger Stellen losiqkeit war eS dem am 18. Oktober 1864 in Erfurt geborenen Schreiber Johann Heinrich Fritz Franz Berner gelungen, i:n December vorigen Jahres im Kleibergeschäft von P. in der Reichs straße gegen einen Wochenlohn von 13 Stellung a>S Verkäufer zu finden. Während feiner arbeitslosen Zeit halte Berner nicht allein seine geringen Ersparnisse aufgezehrt, sondern war auch bei seiuer Wirthin in Schulden gerathen. Diese abzustoßen, gelang ihm bei dem bescheidenen Gehalt, das er bezog, nicht. Der bisher un bescholtene Berner griff nun zu dem allcriingeeignetslen Mittel, »in sich zu helfen, er wurde seinem Principal gegenüber unehrlich. In der Zeit vom Februar bis zum Juni dieies Jahres hat er in einer größeren Anzahl von Fällen — mindestens in vierzig — aus Len ihm zum Verkaufe anvcrtrauten Kieidervorräthen P.'s theiis einzelne Kleidungsstücke, theiis ganze Anzüge im Gejamintwerih von mindestens 500 sich angeeignet und Abends unter seiner eigene» Kleidung verborgen mit nach Hause genommen. Die so verun treuten Sachen sind zum Versatz gebracht worden und zwar zu einem kleinen Theii« durch Berner selbst, in einer Anzahl von Fällen — mindestens in fünfzehn — jedoch durch den Sohn seiner Wirthin, den am 8. Januar 1870 geborenen, gleichfalls noch unbescholtenen Psandvermitller Karl Alfred Wilhelm Müller aus Leipzig. In der Folge wurde Berner wegen Unterschlagung, Müller aber wegen gcwerbs- und gewohnheitsmäßiger Hehlerei zur Verantwortung en. Zählend in der Hauptverhandlung Berner ein offene-, unum wundeneS Geständniß ablcgte, suchte Müller da« ihm zur Last ge legte Verbrechen zu leugnen. Er gab an, Berner hätte ihm nichts davon gesagt, daß die Kleidungsstücke gestohlen seien, und er hätte auch nichts davon gewußt oder auch nur vermulhet. Er habe Len Angaben Berner s geglaubt, daß die Sachen von diesem, bezw. von einem Freunde desselben gekauft seien. Er habe nur für jeden seiner Gänge aufs Leihhaus, bezw. zu einem Pfandleiher 85bekommen. Schließlich wurde von ihm und der Vertheidignng noch zu seinen Gunsten geltend gemacht, daß er zur Zeit der Thai schwachsinnig gewesen sei. Ls wurde die- damit begründet, daß Müller in seiner frühesten Jugend durch Unachtsamkeit der Amme einen Schaden am Bein erlitten hat, in Folge dessen er geistig und kürper Uch in der Entwicklung zurückgeblieben ist und jetzt noch lahm geht. Nach den Ergebnissen der Beweisaufnahme und dem sachverständigen Gutachten des Herrn Hofrath vr. Berger mag zwar in seiner Jugend Müller in geistiger sowohl, wie in körperlicher Beziehung in der Entwicklung etwas zurück- geblieben sein, gegenwärtig ist er jedoch al« geistig vollständig normal anzusehen, er hat auf die einzelnen Fratzen völlig richtig, Antworten gegeben, und man muß annehmen, jdaß er sich beim Versätze der Kleidungsstücke wohl bewußt gewesen ist, e» handelt« sich um gestohlene Gegenstände. Nach alledem war Müller wegen gewerbs- und qewohnhcilmäßiger Hehlerei zu verurttzeiien. Die gesetzlich niedrigste Strafe, weiche sür diese- «erbrechen im Reich-strasgesetzbuch ausgeworfen, beträgt «in Jahr Zuchthaut. Der Gerichtshof hielt eine Straf« in der Höhe bet Strafminiinum- nach Lage der Umstände al- ausreichende Ahndung sür das von Müller begangene Verbrechen. Berner wurde zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängniß verurtheüt. Beiden Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechl« aus die Tauer von zwei Jahren aberkannt; von der erlittenen Untersuchungshaft kam >e «in Monat aus die festgesetzte Straf« in Anrechnung. Auch wurde die Zulässigkeit der Stellung Müller'- unter Polizeiaufsicht aus- gesprochen. II. Eine recht unüberlegte Handlung bracht« den bisher un- beschallen,» 25jährigen Schneidergejcllen Karl Augst R. um seinen ehrlichen Namen, au» di« Anklagebank und schließlich auf 6 Monate in« Gefängniß. R. hatte sich schon lange ein Fahrrad gewünscht, um hoch zu Stahlroß die Weit durchstreifen zu können. Seine be scheidenen Mittel erlaubten »hm jedoch die Anschaffung «ine- so werthvollen Gegenstände- nicht. Ais er aber am Abend de- 8. Junt durch die Garienstraße in Gohli- ging, sah er, wie ein Junge «in Zweirad gefahren bracht«, es in «ine Hausflur «instellie und sich dann wieder entfernt» Heißer denn je stieg in R. der Wunsch auf, rin solch schöne- Fahrrad sein Ligen nennen zu können. Nach kurzem inneren Kamps« trat R. in die Hausflur nahm da« dem Postgedlisen F. gehörige Zweirad — einen Saxonia-Rover im Werth» von 3<>0 ^6 — heraus und suhlte den selben »ach seiner Wohnung im Täubchenweg, wo er ihn im Keller verbarg. Spüler verjuchte er mehrmals, den Saxonia-Rover zu benutzen, mußte aber di« Erfahrung machen, daß auch das Radeln gelernt fein will. Ed» er weiter« Versuche in der Kunst des Rad fahrens anstelle» konnte, wurde der Rover im Keller ousgefunben und seinem richtigen Eigenthumer zurnckgegeden, R. aber wegen Diebstahls zur Verantwortung gezogen. Nach Lage der Verhältnisse wurhe R. zu sechs Monaten Gefängniß und zwei Jahre»Ehr- veri-st wrurlheill Ausstellung des Kunstvereins. In ein und demselben Jahre, 1835, wurden dein schönen Lande Tyroi zwei Männer geboren, die dazu berufen waren, als große und populäre Künstler die Geschichte und die Sitten ihrer freien hriinothlichen Berge im Bild« zu verherrlichen und zu schildern: Der Pusierthaier Franz Defregger und Mathias Echmid aus dem Paznauner Thal. Ihre Namen und ihre Weil, sind in Aller Munde: Tesreggcr'S „Letztes Aufgebot", „Ball aus der Alm", „Tisch gebet", Mathias Schund'» ..Auszug der protesiantüchen Ztllenhaier", lein „Verlobniß" kennt und nennt seihst der gemeine Man». In« hiesigen ttunslvercine ist zur Zeit »in Gemälde von Mathias Schinid ausgestellt, dem die Größe, Tief« und Lchüchtdeil de« Gegenstandes und der Anfjassung seit seinem ersten Erscheinen im Münchener Salon von 1600 »ine nicht geringere Volks- tkümllchkeit eingetragen bat, als den früheren Werken des Meisters: Seine ergreifende Scene „Aus den Tiroler Be freiungskriegen". Nicht wilder Kamp,, nicht blutiges Hand gemenge schreckt das Auge de» Beschauers — nur ain der Anhöhe des Hintergrundes sehen wir aus umzäimlem Gedöst eine Schaar von Bauern, unterstützt von ihren Weibern, ins Thai hinabschießen —; Len Plan des Vordergrundes beherrschen allein die lebensgroße» Figuren zweier jugendliche» Aeiplerinnen, von denen die eine vor dem Crucisixus am grünen Abhange in den Kniee» liegt, um im Gebete Rettung ans dcr Roth zu erflehen, Während di« andere soeben von feindlicher Kugel lödlüch ge- troffen neben ihr niedergesunken ist. Vom Hintergründe her schauen unter dunstigem, weißlich leuchtendem Himmel graue, schneebedeckte Bergriese» auf die um ihre» heimliche» Boden ringenden Menichenkinber zu ihren Füßen nieder. Ter Schönheit und Durchdachtheit der lloinposition entspricht eine Malerei von glänzender Sicherheit, Freiheit und Natürlichkeit. Ein großartiger Schwung echter Begeisterung, den ein Künstler selbst muß durch leben können, wenn er ihn seinen Werken einhauchen will, dcr frei ist vom gemachten Pathos der Bühne, lebt in diesem Bilde und alhmet vor allem in der jugendkrüfligen Gestalt und den rührenden Züge» der knienden Beterin. Ein in Idee und Ausführung nicht minder anziehendes und treffliches Genrebild ist der „Geburisiag der Genesenden" von Victor Baientini in Berlin. Eine abgehärmt« Mutter blickt still und traurig, die Hände im Echoobe gefaltet haltend, ihr von schwerer Krankheit heiingesiichtes blondes Tvchterchei« an, das, in Decken und Kissen gehüllt, matt und theiinahmtos vor einem mit bunten Blumen und ärmliche» Gescheuten bedeckten Tische im Lehnstuhl sitzt. Eine wehmülhig-stille Stiminungsharmonie waltet zwischen de» beiden einfache», ruhigen Gestalten und dem hell und worin durchleuchteten, kärglich ouSgeslattelen Raume. Die rührende Poesie der Mutterliebe verklärt die kahlen Wände dieses schlichte» Wohn zimmers, so wie der zitternde Sonnenschein über Len Blumen da draußen vor dem offnen Fenster die engen, nackten Hofwände vergoldet. Einfach naturalistische Coiuposition, glänzende Durchführung der — Hauptlichl von rechts her —, warmes, virluojer und sorgfältiger Freilichtmalerei machen die technischen Vorzüge deS schönen Werkes aus. — Nicht nur i»r Charakter und im Geiste, sondern auch in den Figuren- typen und Len Costumes dcr alte» holländischen Gcnremaicr des 17. Jahrhunderts ist das große „Interieur" des Karls ruhers Claus Meyer gehalten, das uns zwei rauchende und zechende junge Männer von ruhigem, conteinplativem Ausdruck und markanten Zügen in hell belichtetem Wirihs- zimmer von winkliger, coinpiicirier Architektur vorsührt. Die malerische Technik ist von der bekannte», genugsam gerühmten Bravour des Künstlers, die iiamciltlich durch scharfe und klare BelcuchUmgscssecte, prägnante Formen und intensiv leuchtende Farben briliirt. In der Jneariiiruiig der Köpfe, naincnUich des- >cnigen der stehenden Figur, ist der Schöpfer des famosen „Spionen- bildes" diesmal vielleicht etwas zu sehr jeiuer aiterihümeinden Manier gefolgt. Von Karl Hertel, dem beliebten humorvollen Düsseldorfer Genrcmaler, den wir in letzter Zeit mehrsach mit seinen liebens würdigen Genrebildern bei Del Vecchio vertreten fanden, ist ein ausgezeichnetes, äußerst lebensvolle- Oelbildniß deS verstorbenen großen Anatomen und Physiologen Professor Ernst Heinrich Weber (aus hiesigem Privaibesitz) ausgestellt. Ganz besonders ist der sprechende Ausdruck des Mundes und dcr strahlend gütige», klugen Augen des freundlichen Greises, sowie das warme, goldig leuchtende Colorit hervorzubc». Zu Le» beiden schönen älteren Landschaften von Andrea? Achenbach ist jetzt »och ei» dritter, augenicheinlich neueres Werk des großen Düsseldorfer« hinzugekoimnen, ei» wunderbarer, in der kühnen koloristischen Sliinniung einzigartiger „Svniienuniergaug über dem Meere" (gleichfalls au» hiesigem Privatbesitz). Das jeiiene, ebenso genial als wahr beobachleie Naturphäiwmeii — da« Licht dcr untergehcnde.r Sonne bricht hinter einer hoch am Himniel sich austhürinenden schwarze» Wetterwolke nach allen Seiten hervor, das leichtere Gewölk am tiefblauen Himmel mit röihlichem Glanze ver- goldend und magische Reflex« aus der Höhe des bewegten Meeres- fpicgeis erzeugend — ist »i seinen zaubcrhaslen Farbencontraslen mit erstaunlicher krast und Tiefe ersaßt und wiedergegcbe». Tie älteren Werke LeS Meister« bieiben jung in ihrer Wirkung, und die jüngeren verleugnen da« Ärcisenaller unversiegliche, uie welkende Künstlcrkrast einander! reichen Jnnenbeleuchlung farbenreiches Colorit bei ihres Schöpfers: Weich offenbaren sie alle mit —r>— laube Friedrich Hofmann, der nach Scheffel Gemeitidtpott der Gemeinde Gabclbach war. statt. Da- Programm für die Festlichkeit ist Folgende«: Versammlung »im 2 Ubr in der Tanne, Zug mit Musik »ach dem Denkinalpiatz, Gesang, Festrede des Superintendenten a. D. Lincke, Gesang, lieber- gäbe de- Denkmals an die Stadt'durch den Vorsitzenden Helmrich, Uebernabme des Denkmal« durch Bürgermeister Eckardt, Eboral, Zug »ach dem Felsrnkeller, daselbst bei Eoncerttnusik geselliger Verkebr, Abend- JUnminalion tes Eurgarlens und der Wasserheilanstalt und geselliger Verkehr daselbst bei Musik. --- Obcrhausen, 21. August. Vor mehreren Wochen baten die Primaner de« städtischen Gymnasiums in Mülheim (Rubr) aus schriftlichem Wege den Fürsten Bi-marck. sein im Elasscnzimnier der Prima bangende- Bild mit seiner Unterschrift zu versehe». Auf diese Bitte ist nun folgende Antwort aus dem Secrclariat des Fürsten eingegangen: Barzin. 18. Aug. 1892. An die Prima de» Gymnasiums! Ruf Ibr an de» Fürste» Bismarck gerichleies Schreiben vom 9. d. Mts. teile ich ergebenst mit, daß meine Instructionen mir nicht gestatten, Seiner Durchlaucht Gestiche um Uuterschrist vvrzuiegen, da der Fürst eS sich zur Regel gemacht hat, diese nur seinen persön- lichen Betanillcn zu geben. Sekretariat de- Fürsten v. Bismarck, (gez) Chrysaader. — Cassel, 23. August. (Telegramm.) Eine große Feuersbrunst in Aßbrück vernichtete zwanzig Hauser, sowie sämmlliche Erntevorräthe. -- Breme», 2l. August. Am 1. September wird der weit bekannte liberale Prediger Ist-. Schwalb sein 25jähriges AmtSjnbiläum feiern. Schwalb nimmt bekanntlich in kirchcn- polilifcher und dogmatischer Hinsicht eine so isolirte Stellung ein, daß er vor einigen Jahren seinen Austritt aus dem Protestantenverein erkiären zu müssen glaubte. Gleichwobl hat er unter Len freisinnigen Protestanten zahlreiche Freunde, welche de» religiösen Ernst und die Schärfe seines Kampfes gegen die Unduldsamkeit schätzen. Weiteren Kreisen wird deshalb mit dem Hinweis gedient sein, daß demnächst, ge legentlich des genannten Jubiläums, in der vom „Biblio- grapbischen Bureau" Berlin herauSgegebencn „Religiösen Volksbibliötbek" die neueste Schrift Scbwalb'S erscheinen wirk. Es ist dies eine neue Uebersetznng dcr „(Gedanken" Pascal'-, nacb dem unverfälschten Tert von Havel. Ter Uebersctzer bat mit Sorgfalt nnv Tact eine Auswahl aus dem klassischen Werke Pascal'S getroffen, welche alle- Nebensächliche und Veraltete anssihier, so daß die neue Ausgabe dem Leser einen Perlenkranz dcr crbabeiisicn und tiefsten religiösen Gedanke» darbietet. Schwierigen Stellen hat der Ueber setzcr Erläuterungen beigesügt. TaS Heft enthält außerdem drei Aussätze über „Pascal mit die Jesuiten", fesselnde aeschicbttiche Bilder aus dein Leben und den Kämpfen PaSeai'S, Muster volkstbümlicber, anschaulicher TarstellunaS- kunst, welcher Schwalb einen nicht geringen Theil seines Rufes verdankt. --- Post, 2l. Angnst.j Die abnorme Hitze bält andauernd an. Acht Personen fielen in Folge deS Hitzschlages auf der Straße zusammen. Auch zahlreiche Pferde sind bereits dcr Hitze znm Opfer gefallen. — Pest, 23. August. (Telegramm.) Die Hitze hält an. Neuerdings sind mehrere Fälle von Hitzschlag mit tödt- lichem AuSgange vorgelemmcn. Von Hospital eingelieferten Soldaten sind erkrankt. - 17 in da- Garniscn- 10 am Sonnenstich vermischtes. -lc- Lützen, 23. August. Ani 20. d. Nt. Abends gegen Uhr wollte sich der etwa 18jährize Bäckergeselle Franz Grothe auS Naumburg a/S., welcher vor Kurzem in den Dienst des Bäckermeisters Heinrichs in Teuditz getreten war, in dem sogenannten Rcese'schen Kohlenloche unweit Kauern baden. Er stieg sehr erhitzt in das Wasser und ging sofort unter, trotzdem er vortrefflich schwimmen konnte. Wahr scheinlich batte ein Schlaganfall dem Leben des jungen Men schen ein jähe- Endes Hemacht. — In dem in unserer Nähe gelegenen Badeorte Dürrenberg hat zur großen Freude der dortigen Bewohner die Zahl der Badegäste dercils das erste Tausend überschritten; denn in der letzten Eurlistc waren am Sonnabend schon 1029 Personen verzeichnet und bei der für Badende sekr günstigen Witterung steht auch noch ein erheblicher Zusatz zu erwarten. 2c Zeitz, 22. August. Die außergewöhnliche Hitze, di« wir seit 8 Tagen haben, hält an und mit ihrer beständigen Gleichmäßigkeit wächst täglich die Besorgniß in dcr Bewohner schaft unserer Stadt bezüglich dcr Versorgung mitTrink- und WirthschaftSwasser, in welchem seit längerer Zeit ein fühlbarer Mangel besteht. Zu Anfang dieses MonatS war amtlick bekannt gemacht worden, daß Wasser aus der städtischen Leitung nur zu bestimmten Stunden deS Tages entnommen werden könne, und zwar von Morgens 5 bis Nachmittags 2 Uhr und von Abends 6 bis 8 Uhr, jedoch hat auch diese Zeit vermindert werden müssen und nur an gewissen Stellen kann die Entnahme erfolflen. Dann sind zu solchen Stunden jene Brunnen förmlich be lagert, auS entfernten Straßen kommen die deS Wassers Bedürftigen herbei, und seiner bedürftig ist es in dieser beißen Zeit wohl Jedermann. Den Leitungen in den Häusern ist das Wasser ebenso kärglich bemessen, als in den öffentlichen Brunnen, und den Eonsumcnlen gc.verb licher Anlagen ist der sparsamste Verbrauch ancmpfohlen. Zu allen anderen Zwecken muß die Elster in Anspruch genommen werden, die aber auch nur noch stellenweise größere Mengen aufzuweisen vermag. 9m Falle eines Brandes, dcr je nach dcr Ocrtlichkcit de« Ausbruches bei dcr anhaltenden Trocken heit eine gefährliche Wendung nebmen sollte, sind alle Besitzer von Pferden und größeren Gefäßen polizeilich gehalten, sich unaufgefordert zur Verfügung zu stellen, um Wasser ans der Elster hcrbeizuschaffen. — In einigen Orten der Umgebung sind vergangene Woche in Folge dcr Hitze Düngerstattcn in Brand gerathen. Dabei bedurfte cS in einem Falle der größten Anstrengung, die umliegenden Gebäulichkeiten de« Gehöfte« vor den Flammen zu schütze». z. fitera, 23. August. Aus unserem Oberkante kommen ebenfalls Fe uermeld un gen. So sind inLangenwolsckcndor^ L Hauser abgebrannt. In Altenbcutben (preußische Enklave Ziegenrück) wurden rin HauS nebst Nebengebäude Opfer der Flammen. Bedauerlich ist. daß >n jenen Gegenden der Segen der Versicherung leider noch zu ungenügend erkannt wird. tk. An» Dhürtiia«,. In Ilmenau findet am 30. August die seierlicke Enthüllung de- Denkmals sür den vor einigen Jahren verstorbenen Schriftsteller und Redacteur der Garten Literatur. ** Ein anziehendes, fesselndes Md aus Lcm Leben und Neben »n Reiche Neptuns entrollt vor uns dcr soeben erschienene achle Band der dritten Auslage von Brclim's Thierlebc». Die LeS Interessanten und Neuen sehr viel bietende Fortsetzung aus Bl'ehiii'S berühmtem Meisterwerk »nisaßl die Abhandlung über die Gruppe dcr Fische. Sie wird zweifellos sehr willkommen geheißen werden von dem weile» kreise der Nalurfrennde, welche in dcr reizvollen und gewinnenden Darstellung über die Taseinsbcdingunge» und Lebeiisäußeruug dcr Fisthweit Belehrung und Uulerhallung zugleich inden will. Gewinnt der neu crlclüenene achte Band von Brehm's Thierteben cho» beim slückli-fcii Acichaue» außerordentlich für sich durch die reiche Fülle seine» Inhal!!, so wird da« Buch euch vor dem ernster Prüsenoen vorzüglich bestehen können. Tie üverauS fleißige, von den Herren Pro:. Dr. Pechuel-Loefche und Proi. I>r. W. Haarte durchgesührte Ncubearbcilung LeS vorliegenden Bandes läßi unS i» dcmjeibcn kein Ergebniß der einschlägigen, neuzeittichen Forschungen vermissen. Nacy dem heutigen Stande der letzter» hat die systematische Gliederung und Eintheiiuug der Gruvpe Fische folgende Feststellung erfahren: I. Ordnung: Stachelslosser; 1. Untcrclasse: Knochenfische; 2. Ordnung: chiuiidkiescr; 3. Ordnung: Weichslosscr; 4. Ordnung: Edelfische; Ordnung: Büschelkiemer; 6. Ordnung: Haflkiefer: 7. Ordnung: Schuielzschupper; 8. Untcrclasse: Urstsche; 8. Ordnung: Knorpelflosscr; 9. Ordnung: Tvppclallmicr; 10. Ordnung: Rundmäuler; II. Ord- iiuiig: Röhre,iherzcn. Ten Herren Herausgebern verdanken wir in dem Buche ferner sehr bemerkenswertde selbstständige Tex!- erweitcrungen, abgesehen von den uotbwcndigcn Aeiiderungen u»S kürzeren Neueiiisükriingcn. Aus diesen Texlerwriterungcn werden. Leu Leser die Miliheilungen über die bei einzelnen Fischfcuniien eiildccklcn Giskorgane sicherlich gleichermaßen iuteresfiren, wie die auSsiibriilhcn Angabe» über die Bewegungsweise der Hochflugfische. lieber den Schwertfisch (XipiiM!, xlaüius) wird bezüglich seiner Verbreitung und Gefährlichkeit sowie über seine Fangweise sehr eingehend berichtet. Zum ersten Maie in au»führ- licherer Schilderung ausgenommen ist der Zauberfisch, ein vom Rothen Meere bis zur Endsee verbreiteter Drachenkopf. Die Uebertreibungen von der Gefährlichkeit deS Menschenhaies find unter Hinweis aus fachinäuniiche Berichte auf das richtige Mast zurückgeführi. Neu ist auch die eingehende Darstellung über Fang und Wanderungen dcr Heringe. Neu ausgenommen überhaupt sind in der Abhandlung über die Gruppe der Fische 50 Familien und 77 neu« Arten be- schrieben. Unverkennbar ist bei der Neubearbeitung des gegen wärtigen Bandes der Anschluß an daS System A. Günther'«. Mit dieser reichlichen Vermehrung des Textes hat die Beigabe von Abbildungen gleichen Schritt gehalten. Das Buch hat eine Bereicherung von nenen Textiltnstrationen erfahren; im Ganzen setzt sich das Lemfeiben beigegcdene vorzügliche Bildermatcrial aus 146 Texibildern, einer Karte und 11 Tafeln in Holzschnitt und Lhromodruck zusammen. Das unvergängliche Lebenswerk Brehm's ist in seiner neuen Auslage um ein gut Stück weiter ausgebaut. Die Herausgeber habe» es musterhaft verstanden, sich in die Individualität des Meisters biueiiiziileben, aus seine unübertroffene, fesselnde Schreib weise und Tarstelluiigskunsl eiiiziigcden. Ihnen gebührt der Tank für die Erhaltung dieses geistigen Nationaifchatzes; nicht weniger ist der Verlag-Handlung de« Bibliographitchen Institutes ln Leipzig hohe Anerkennung zu zollen für die liebevolle Fürsorge und Pflege, welche sie dem Werk angedcitzen läßt. Nach Schluß der Nedarlion eiugegaugen. * ttibknstock, 23. August. (Privattrlcgramm) Bei einem heute hier ansgebrochenen Feuer, da« bald einen großen Umsang annabm, wurdin 36 Häuser ein- geäschert. Der Brand ist jetzt localisirt. * Käpcittiagru, 23. August. Anläßlich der (Lboleraaesabr wurden gegen die Herkünfte aus den französischen Häsen, aus dem atlantischen Meere und dem (Lanal Maßregeln an- geordnet. Die Einfuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidern, Watte, Kratzwollc und Papierabfällen wurde verboten. Eine Ouaranlaine ist noch nicht angeorbnct. * Poter-biir-. 23. August. (Amtlich.) von gestern Mittag dis keine sind an dcr Cholera 95 Erkrankungen und 33 Todesfälle vorgekomme».
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