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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1891
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911214013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891121401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891121401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-14
- Monat1891-12
- Jahr1891
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303!« »läoane- I«, 1'E . 17,50. >os-7I»eh. ein >. 12.-. «0. lUeail- Ii älter U 5.- 3011 levnce- skmnvic- iiätoben l. 3. . isslcsn« 51. 12.50. ilnsui- 30. ». kam n.3,75 N« I^ulee, !UM 5u^- «iwiiu-ni. inen ki» FI fot^en- etvseii'ii l 1,75 51. 2.25. 3.- i 2.50 51. n 2,75 ii. i mit <Ien lüekee; sndvin »Viren. n»«,iy N bvmn emeuiAh» reiö Kt her Haaptexpeditto» «der den t» Stadt- beztek n»d de» varorte» errichtete» A»S» aabestevr» ,hgeholt: vierteljährlich ^4^0h bei zwetwaliger täglicher Anstellung «ns hau« » ö.üO. Durch die Post bezogen l'iir Denkschland »ad Oesterreich: »ier»et>«.lirlich k.—. Direct» täglich» ikreuzbaaLseodung in» Ausland: »»»atlrch -itl 9.—. Di» Morgen-AuSgabe erscheint täglich 0,7 llhr^ dir Lbead-Ansgab« Wochentag» 5 Uhr. Le^itttün und Expedition: AatzanueSgasse 8. Die ExpedMo» ist »aunterbrocheu g«- eßnet »me früh 9 bi» Abeud» 7 Uhr. Filiale»: » « Sarttm. iAlfrc» Htltzo)^ lluivrrfttätösttah» 1. kmtl» Läjch«. Ich pH. Iw» KSnigSptatz 7. Morgen-Ausgabe. Tagtlilail JnsertionSprett Morgea-Au»gab«: dir Sgejpaltene Petkt- zeilr 20 >4, Reclamen unter de« Redaetion»- strich s4 gespalten) 50^, vor Len Familiea- aochrichien (Sgeipollev) 40^. Abend-Au«gade: die «gespaltene Petiheile 40->j.Reclameu unter dem Redaelioasstricy <4geipa>te»I 1 ^4, Familleunachrichten und Anzeigen vertorener Gegenstände lügespalteu) SV ^ Größere Schriften taut unserem Preis verzeichnis. Tabellarischer und Ztßcrnjatz »och höherem Daris. Ertra-Veilage» (gesalzt), nur mft Margen - Lusgabe , obue Posibesvi derung . -X-, - -- "" Postbe>drder»»g 70. »v» ». P »lz t» Lrtpzi». Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. I.»»»t,mrschluß für Inserate: Ldeud-AuSgab»: Vormittag» 10 Uhr. M»rg« o-AuSgabe: Nachmittag« 4 Uhr. kann, »ad Festtag» früh 3 Uhr. dä» Filialen und Aomihmeftelle» M «tu« > Stund« früher, stet« ,, dt« LrZedtttao t» richte». hold« S» s Montag den 14. December 1891. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekamilmachnng. Wege» behi»dertrr Ltcsrrno« rönne« die Ltusvogen der 1« c«»»erttrruden Stücke D». v d >l 100 der 1876er Stahtanlethe crft »on Donnerstag, den 17. dieses Monats an det unserer Ltadtcass« abgehoben »erden. vezn-lich der Stücke Ou. 4, v und 6 bewendet es bei der vekanntmachun« vom 4. dieses Monat». Lctbttg. de« 1V. Deeenester 1891. »er «ath der Stadt L«td»iz vr. Georgi. «ff. Lampe dt« Vöndtgung 187« ««» Lekanntmachung, der 4'/,°, Leipziger Stadtanleihe dcrselde« von aus ,. . . -j'l. die Herab»,«,,i»g des Zi^futzeS 4»/» betrefte«». Zn den EmtssionSbediilguugen der vorgciianuteu Stadtanleih« ist un» da» Recht der Kündigung nach Äbtaus von 10 Jahren vom erste, Tüg»»s1termia — dem 31. December 1881 — a» gerechnet, antdrücklich Vorbehalte». Demgemäß kündige» wir biermii de» noch nicht aetilgien Lheil der 1878er Eladtaiileih« zur Rückzahlung sür den 36. Juni 1863, mit welchem Tage die Verzinsung aus. Hirt. Po» da ab kann der Nennwert!» der Scheine, nebst den am R. J»«i 1832 fälligen Zinsen gegen Rückgabe der Scheine »ebst Zmtleislen bei anserer Siadicasj« >» der Zeit von S Uhr Lormit- iig» bi» 1 Uhr Mittag« erhoben werden. Gleichzeitig nrachen wir »der andurch bekauut, daß wir unter Zustimmung der Stadtverordneten und mit Genehmigung der Amglichen Ministerien de» Innern und der Finanzen beschlösse» baden. Len Zinsfuß der 40,°/« städtischen Anleihe von 1878 vom 1.L«Ii 1862 ab. nnter Äufrechthaituug des Dilgiingsplancs. /Hera diu setzen. Diejenigen Schnldscheminhaber, welckie Z> »»Herabsetzung willigen, «erde» hiermit »nfgesordert, die - - ^uldscheiue nebst den eembrr 1801 Kehns» Abstempelung int Aushändigung der neue« Zintdogen, von denen der am 30. Juni IM fällig«Ziusichei» »och ans 4V,'/.jährlicherZinsen lautet, an den Sacheutagr» in der Zeit von 9 Uhr vormittag» bi» 1 Uhr Mittog» «inzäreichen. Bei Einreichung der »och Litten» und Nummernsolge genrdneten Schuldscheine und ZinSleifte» ist dm Posten bi» 8V Stück ein dieselbe Ordnung etnhaltende» Berzcichuiß beiznfügen, wogegen bet einer größere» Anzahl von Scheinen zwei gleichlautende Brr- zesthnisse beizugeben sind. Formular« hierzu stad tu der Stadtcass« dl Empfang zu nehmen. Atcherde» vermitteln folgende Bankhüui«: die «Lgemei«e Dentsche «rebit-A«s dt« Letpttger Bank, Filiale der Sächsische« Bank z« DreSbeu. vetker äe «o.. Frege Sc Lo., Hau»««» L Schmidt n»d a v L. Plaut kästr»freie Lbstempelnug der Scheft» »nd di« Erhebung der e» Zinsbogen. Leimig. >«, 4. December 1891. Der «arh »er Stabt LeiHgig. Or. Georg i. Gräßel. Nutzholzauclion. Freitag, d» 18. Deeember d. Js., sollen von Vormittag» S Uhr au im Forstreviere Eouncwitz »ns dem diesjährigen stahl- ^chlLfik iu A1»td. 22s c«. 8l Ejchen-stl-tzer von 30/103cmMütrnstärke ». 2/12m Länge 1«stalt, 47 Weißbuchm-Kl-tzervon23/42 . 73Adoro4U-A« . 30/38 . . 3/8 - . 2/9 - 94 Esche». . . 20. 38 - - S/10 - 11« Rüster»- - . 20/50 - . 4/IS - 27 Eller. . 17 2S . . b/9 - bl Lind«»- - - 23/55 . » . 3/14 - sowie 10 Ahorn-, 113 Eschen- und 14 Rüstern^chirrhölzer niter de» im Termine össenilich auSdäugenden Bedingungen and der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zufammeoknuft: ans dem Lahischlag« au der neuen Liuie in da Richtung nach Gautzsch. Leipzig, am 9. Decrmber 1891. Des «athS Forftdeputatton. Beschluß. Im Jahr« 1892 sollen für den Bezirk des Unterzeichneten Amts' aerichi» die im Artikel 13 des Handelsgesetzbuchs vorgeschriebenen vekallnimachunge» der Eintragungen in da- Handelsregister im «n der «mar» Deutschen Reichsanzeiger", in der „Magdeburglscheu Zeitung" und i» „Leipziger Tageblatt", dt« Bekanutmachnngen der Eintragungen i» ba» Genoffenschäftsregister im „Deutschen Reichsanzeiger", im ,Torgau er strrisbiatt" und im „Wittenberger Tageblatt" und der Sitttragunge» in da- Zeicheuwgister und Mustrrregifter im „Deutschen AetchSauzeiger" ersolge». r.mmitzsch, de, 9. De««b»r 1891. »»«tgltche« Amtsgericht Leipzig, 14. December. * Der Laisrr, welcher Sonnabend Nacht von scioem Jazdau-flug nach NeugatterSleben wieder in Potsdam eia- ttaf, gedachte sich Sonntag früb 8 Uhr von Station Wild- »ark »u« mittelst Eonderzuge« über Neu-Braodrnburg nach Rempliu in Mecklenbnrg-Strelitz zu begeben, um dort an den venuahlnnggfeierlichkciten des Prinzen Albert von Sachsen- Rltenbnrg und dessen Braut, der Herzogin Helene von Mecklenburg - Gtrclitz Theil zu nehmen. Die Ankunft de« Monarchen ans Schloß Siempli» dürste etwa Mittag« mn l2 Uhr erfolgen. Am Nachmittag um 4 Ubr ge denkt der Kaiser Remplio wieder zu verlafsen und sich über -leinen nach Schwerin zu begeben, um dort der Großbrrzogir- Mutter von Mecklenburg-Schwerin einen Besuch abzuftatten ilm nächsten Lage, den l4. d. Mt»., früh 7 Uhr, reist der staiser von dort nach Stettin, um an dem dort stattfindendrn Etavellaufe und den daran sich auschticßrnden Frstlichke,trn am Nachmittage lheilzunehmen. Nach rmem größeren Diner im Schlöffe zu Stettin wird der Kaiser dann am Abend etwa um SV« Mr die Rückreise nach Berlin bezw. Potsdam »„irrte», wo die Ankunft bald nach ll Uhr auf Station Wildpark erwartet wird. Da« Nordische Telegraphe«-Bureau tbeilt mit, Kaiser Wilhelm habe die Sioladuag de» dänischen P» befie» t^dww, Hochzeit a»^««m«» * Der BundcSratb wird gleichzeitig mit dem Reichstag eine WeilmachtSrertaguna eiutretcii tasie», nachbcr aber si< noch nach verschiedenen Richtungen hin mit gesctzgcberischeu Arbeiten zu beschäftigen haben, deren Verabschiedung in der Absicht der Regierung liegt; indessen wird die Ausführung dieser Absicht nichts an dem Plane ändern, die RcichStagS- arbeitcn noch vor Ostern zum Abschluß zu bringen. * Die Meldung, daß der Kaiser den Professor Han« Delbrück, dessen Artikel über die Reden und Äußerungen de-Kaisers jüngst berechtigtes Aussehen erregte, nächster Tage empfangen werde, wird neuerdings bestritten. Proseffor Delbrück wisse davon nichts. * Fürst Bismarck empfing am Freitag, wie au» Lübeck der .Post" gemeldet wird, den Chefredakteur der »Eisen- bahnzcituug*. „Cr sagte auf die Frage, weshalb er nicht zur Tbeilnahme an der Berathung über die Handelsvertrag« gehe, Folgende«: Ich würde den Bitten meiner Frau und den woblbegründeten Vorstellungen meiner Aerzte direct ent» gegcnhandeln, wenn ick nach Berlin fahre» wollte, um an den Verhandlungen des Reichstages theilzunehmen. Dort würde mir die Ruhe und die Bequemlichkeit feklen, welche ich hier genieße. Aber selbst daun, wenn ich den woklgemeinten Abmahnungea nicht Folge geben wollte, wenn mich keine gesundheitlichen Bedenken abhielten, würde ich eS dennoch abgelehnt haben, an den Beratbungen der Handelsverträge im Reichstage Theil zu nehmen. Ich bin nicht in der Lage, über die Verträge mein Votum als Abgeordneter «b- geben zu können, und zwar au- dem einfachen Grund«, weil uaS nicht genügend Zeit gegeben ist zur Information. Kein Abgeordneter sollte sich über Etwa» entscheiden, waS er nicht genau kennt. Es ist kaum möglich, in drei Tagen ein wissenschaft liches Werk von dem Umfange der Vorlage zu studiren, viel weniger denn eine so complicirte Materie mit ihren zahllosen Tabellen. Es ist doch unlogisch, daß ein Abgeordneter sich in drei Tagen beschlußferlig gemacht haben soll über eine Vor lage, an deren Fertigstellung die Regierung viele Monate lang anaestrcngt gearbeitet hat. Ich bin auch der Ansicht, daß die Wähler, die öffentliche Meinung überhaupt zu wenig unterrichtet sind über die Handelsverträge und ihre wirth- schaftlichcn Zwecke und Folgen. Ich habe meiner Zeit immer danach gestrebt, so früh al« nur irgend möglich da« Urtheil der Oeffcntljchkeit herau-zuforderu. Dir Regierung hat ' " im Gebci»«i gearbeitet und ist mit der Bor' " Handelsvertrag«"«?? mit einer Art Weihnacht, bervorgetreten. Ich halte da» nicht für ersprießlich im Interesse dieser hochwichtigen Sache." * Die „Berliner Politischen Nachrichten" schreiben: Al» ür den nächstjährigen preußischen Etat zunächst ver- uchSweise der Termin, bis zu welchem dem Frnanzminister die Anmeldungen der Mehrbedürfniffe nebst deren Begründung seitens der ElnzelrcssortS zugehcn müssen, vom I. Juli att den 1. September verlegt wurde, ist zugleich festgesetzt, daß die druckfcrtigcn SpccialctatS, wie sie zwischen dem Finanz ministerium und dem betreffenden Ressorlchcf vereinbart sind, am 10. December dem crsteren zugehen sollen, damit die Vorlegung de« Etat- mit dem Anfang der Session erfolge» kann. Demzufolge werden die sämmtlichen Materialien für den StaatSbausbaltSetat auf 1892/93 nunmehr in der Haupt sache dem Finanzminister bereits vorliegen oder wenigsten» in den nächste» Tagen zugehcn. Daß bei der EtatSaufstcllung überall mit der größten Sparsamkeit verfahren und der Mehraufwand durchweg aus da- unbedingt Nothwendige be schränkt ist, wurde bereit- früher mitgethnlt. * Die „Hamburger Nachrichten" constatiren gegenüber den AuSsübrungen Eugen Richter'« wiederholt nachdrück lich, eS bleibe eine Thatsache, daß dir neuen Handels verträge ZollauSsälle bringen werden, welche den Bundesstaaten, fei eS in einer Verkürzung der Uebcrweisungen, sei eS in einer Erhöbung der Matricularumlagen, zur Last sallen. Ihre Größe sei so bedeutend, daß sie bei der Au stellung de« Etat- für 1892/93 eine Berücksichtigung finden müssen. * Die erste Lesung der Handelsverträge im Reichstag ist am Sonnabend zu Ende gegangen. Die von den Conservativen beantragte Verweisung in eine Commission ist gegen eine geringe Minderheit der Conser vativen, einiger Freiconservativen und der Antisemiten ab- geleknt worden. Viel größer als diese Minderheit wird anch diejenige nicht sein, welche bei der Scblußabstimmung ihr Votum gegen die Verträge abgeben wird. Die Annahme der Vorlage mit sehr bedeutender Mehrheit ist vollkommen gesichert und e» kann jetzt auch kaum mehr bezweifelt werden, daß die Erledigung vor der WcibnachlSvertatzung erfolgt. Die Mehrheit für die HaudclSvcrlräge gebt bei ihrer Zustimmung allerdings von sehr entgegengesetzten Anschauungen au« und kann für nicht« weniger als für eine in den wirtbschaftSpolitischcn Grundfragen geschloffene Bereinigung angcsevcu werden. Die Deutsckfreisinnigeil und Socialdcmokraten sehen iu den Zoll Herabsetzungen, namentlich für die landwirthschastlichen Er Zeugnisse, nur eine kleine dürftige Abschlagszahlung, die man annedmen müsse, um gegen den übrig bleibenden Rest de« Schutzzollsystem« den Kampf mit um so größerer Energie aufzunehmcn. Die schutzzöllnerischste Partei de« Reichstag«, die jetzt den Kern der Mehrheit für die Handelsverträge bildet, daS Centrum, stimmt auS Gründen der allgemeinen politischen Situation und Parteierwägungen zu, mit dem Vor behalt, etwaige fernere Angriffe gegen daS System de« Schutzes der nationalen Arbeit abzuwehren. In letzirrer Hinsicht dürste sich dir Partei mit dem größten Theil der Nationalliberalen begegnen. Die conservative Partei endlich ist in ihren ein seitig agrarischen Gesichtspunkten so sestgerannt, daß sie zum größten Tbei! an der unveränderten Höbe der landwirtschaft lichen Zölle fcstbalten zu muffen glaubt. Wenn aber auch die Mebrbeit bunt genug zusammengesetzt ist, die Thatsache, daß schließlich doch nahezu die grsammte Volksvertretung, sei e« unter wa« immer für Vorbehalten und Bedenken die Vorlage annimmt, muß doch al- ein Zeugniß gelten daß die Verträge io der gegenwärtigen Lage, in der wir un« wirtbschaftlich und politisck, befinden, nach überwiegender Ansicht der Nation eine Nothwrodigkeit waren und durch sehr bedeutungsvolle Rücksichten und Erwägungen ver schiedenstrr Art gebieterisch gesorderl wurden. ' Eine ernste »od ergreifende Trauerfeier für die in neuerer Leit io den deutschen Schutzgebieten im Kampfe gefallenen oder dem Klima erlegenen Opfer veranstaltete die Abtheilung Berlin der Deutschen Colonialgesellschaft in dem der Feier entsprechen» geschmückten und von einer auserlesenen Zuhörerschaft gefüllten Saale des ArchitrktenhauseS. Der frubere MissionSinspector, jetzige Docent am orientalischen Seminar I)r. Büttner hielt L,c erste Ansprache, in der er aus die zahlreichen deutsche» Männer hinwieS, die der Begründung einer deutschen Colonialmacht und der Erschließung dunkler Welttbeile ür die Civilisation und Gesittung ihr junges Leben uni Opfer gebracht, und die Frage erörterte, ob der ßrfolg und Gewinn diesen schmerzlichen Verlusten ent spreche. Er bejahte die Frage entschieden, indem er aus die hohen Cutturansgabcn und idealen Ziele HinwieS, für die eue heldenmüthigrn Männer ihr Leben eingesetzt. Die beiden olgeuden Redner» Hauplmann Richclmann und Lieutenant Marcker, hoben dann aus der langen Reihe der Opscr ins besondere die Herren von Gravenreuth und von Zelcwski hervor, deren Thateu und ruhmvolle» Ende in Afrika sie ein gehend schilderten. * Aus guter Quelle verlautet, der Chef der Colonial- «bthcilung, Geh. Rath Kayser, beabsichtige, im nächste» Frühjahr zur Information über die dortigen Verhältnisse sich »ach Ostasrika zu begeben. - In Betreff der Ausbesseruna der Lebrergehältcr sagt die „Nordd. Allg. Ztg.': Scheintdie Hoffnung berechtigt, daß e« gelingen werde, bereit« iu der nächilcn Tagung de« Landtage« gleichzeitig mit der Ausbesserung der Lage der Lehrer an staatlichen Anstalten nach den von un« wiederholt markirten Grundsätzen auch sür die höheren Lehrer au ^Ldlischen Schulen zu erreichen, daß daS Ziel gesetzgeberisch . xirt wird, nach dessen Erreickiung eine völlige Gleichstellung der Lehrer an staatlichen und städtischen Anstalten die Regel Wäre, so müßte für da» Weitere freilich von den Com mune» selbst gesorgt werden und an Stelle der staat lichen Energie die der Communalverwaltungeu treten; denn abgesehen davon, daß dem CuttuSmiuister jede Möglichkeit fehlt, auf dem Wege de« Zwangs eine neue Ordnung von Dingen zu erstreben, welche in erster Linie die Gemeinden und nicht den Staat augeht, ist sein Wunsch wie in anderer Beziehung, auch auf diesem Gebiete darauf gerichtet, die Sclbstskändigkrit der Gemeinden z« stärken und damit ihren Eifer für da« gemeindliche Schulwesen zu sörderu. Außerdem aber verbietet sich ein rigorose« Vorgehen den Gemeinden gegenüber au« finanziellen Gründen Läßt die Rücksicht aus die finanzielle Lage nicht weniger Städte rin Absehen von jeder Rigorosität geboten erscheinen, so wrrd nichtsdesto weniger da« Interesse, daS die Unterricht«verwaltung daran nimmt, daß die Lehrer höherer Ordnung so schnell wie möglich in ganz analoge Verhältnisse aufrückcn, gleichviel ob sie an staatlichen oder städtischen Anstalten ihres ebenso wichtigen wie mühevollen Amte« wallen, unvermindert das selbe bleiben. * Al« neue Probe davon, wie die VersöbnuugS- politik bisher aus di« Arbeiter gewirkt hat, tyeileu wir au« dem „Anzeiger für da« Havelland" Folgende« mit: „Spandau, 9. December. Lin« fSrmlich« Revolte wurde gestern Abend auf dem Hamburger Bahnhof von außerhalb woh- ueudeu Arbeiter» der königlichen Fabrik«,» hervorgrrusru. Schon in, Wartesaal« waren da» ander« Publicum, sowie das Bussel- personal von Arbeitern in recht rvher Weift belästigt und be- leidig» worden. Zu bedrohlichen Ausruhrsceuen kam es jedoch auf dem Mtttrlperro«. Obwohl der Zug noch zum Theil rangln lverden mußte, drängten dl« Arbeiter, welche mu dem nach 8 Uhr fälligen Arbeiterzug »ach Berlin fahren wollten, stürmisch an die Waggon« heran. Nur mit Müh« vermochten di« Bahu- deamteu ihre dienstlichen Obliegenheiten zu verrichten, ein Wugen- schteber wurde blutig geschlagen. Als mau schließlich »ur Ver- Haftung eines Licedenten schreiten wollte, widersetzte derselbe sich und entwich mit andern Arbeitern in einen Waggon. Au- Hun- denen von Kehlen wurden aufreizende Ruse ansgesloßrn: Schlagt sie todtl Schlagt sie niederl Der diensthabend« Assistent begab sich mit zwei Bahnoeamten iu den einen Waggon, um den gesluchtclen Arbeiter heronszudoleii. Mit Gewalt wurden sie von den In sassen zum verlassen de- Wagens gezwungen. Sticht besser erging es dem wachthabenden PoUzelbeainleii, welcher mit geladeuem Revolver den Wagen betrat. Die Arbeiter nadmen eine immer bedrohlichere Haltung an. Inzwischen war sowohl für diesen Zug, als auch, da das Geleise über die bestimmte Zeit hinaus beietz! blieb, für ander« Züge ein« erhebliche Verspätung eingetreten. Unter den tumultuarilchen Rusen der Arbeiter fuhr der Zug schließlich nach Berlin ab. Der bedauerlich« Vorfall wird den Dtrectioneu der Fabriken gemeldet." * In der gegenwärtigen Woche tritt in Posen die An siedelung«co»lmission sürPoscn und Westpreußen zusammen. Es ist die» die erste Sitzung der Commission, seitdem der erste Vorsitzende derselben, der jetzige CultuS- minister Graf von Zedtitz-Trützschler, au« ihr au-geschicden ist. Die Sitzung durfte mehrere Tage währen. Der Wiedcr- zusammenlritt der Commission in ihrer bisherigen Zusammen setzung ist zugleich, wie osficiö« hcrvorgehoben wird, ein äußerliche« Zeichen dafür, daß au weitergehende Acnderungcn iu der Organisation derselben, wie sic au« der Beseitigung der Personalunion zwischen dem Oberpräsidium von Posen und dem Vorsitz« der AnsiedelungScouunission vermuthct wurden, wenigsten« zur Zeit nicht mehr gedacht wird. * Der Grund, we-halb Herr Stöcker nicht in den Vor stand der Grneralsynode gewählt wurde, ist, wie dir „D. Ev. Kirchenztg." schreibt, „byzantinische Träumerei" gewesen. Dagegen bemerkt der „Rcichsbote", der sonst stet« für Herrn Stöcker eintrilt, daß sachliche Erwägungen die Veranlassung gewesen seien, Männer mit exponirter politischer Stellung wie Stöcker au- dem Gcncralsynodalvorstaud fern zu halten, um gegenüber den zersetzenden politischen Parteikämpfen unserer Zeit ans kirchlichem Gebiete die versöhnende Liebe zur Förderung der kindlichen Arbeit zur Geltung zu bringen. — Herr Stöcker scheint übrigen«, da er aus seiner Gruppe au-getrrten ist, die Gründung einer neuen Gruppe zu beabsichtigen. (Fortsetznug der politischen Ueberficht tu der 1. Beilage). Der S^adtanflage der heutigen Nummer ist al« Extra beilage ein Preisverzeichniß über die von der hiesigen Firma Wilhelm Kirschbaum. Nenmarkt 38 (gegr. 1864), in ihrer Weihuachts-AuSsteUung gesuhlten Artikel beigegeben. Am 3. Adveut 1891 wurde» aufgelwteu: ThomaSkirche l) E. G- Kretzschmar, Obsthändler hier, mit I. L. Seiler a»S Proschwitz. 2) C- H. Zschiesckc, HandlungScoiliniis in Naumburg a. S., mit Tb. F. Pöschrl, Handarbeiters in Sanqerbausen binterl. Tochter. 3) P. C. Köglcr, Or. meci. und Ässisteuzarzt an der Heilanstalt L -Tl>o»bcrg, mit V. E. A. Kerften, PolaiiientlrermeisterS zu Scchauscn in der Ali mark hinter!. Tochter. 4) K. F. Müller, Drechsler hier, mit A. W. Lindner, Handarbeiters in Balditz hinlerl. Tochter. Nicolaikirche. 1) K. M. Glatz, Korbmacher zu Magdeburg, mit I. L. Wcschc, Maurers zu Ballenstedt Tochter. 2) E. R. Schreiber, Tapcienzcichncr hier, mit W. Cb. 8. Frost, Webermeisters zu Plaueu Tochter. 3) O. H. Bergmann, Landwirtb liier, mit L- H. S. Oertge, Hotelbesitzers hier Tochter. 4) E. Tb- Reiche, Buchhalter hier, mit Pi. L. Arpe, Tischlermeisters hier Tochter. 5) C- E. R. Müller, Maschinenmeister hier, mit A. A. QuaaS. Postschaffners zu L.-Neustadl Tochter. 6) C. M. Jung, Uhrmacher hier, mit H. vcrw. Ochse ged. Pfeiffer. 7) I. C. Lorenz, Maurer hier, mit A. B. Kabisch, Bergmanns zu Balditz Tochter. 8) C. A- O. Präßler, Schmied bicr, mit A. M. WciSke, ManrcrS zu Schönerslädt Tochter. 9i E. Fleischer, Buchbaltcr hier, mit I. M. O. Nestler, MarkchclscrS hier Tochter. 10) A R^ Küuue, Schlosscrmeister zu L--Connewitz, mit A. B. Stem zu . Kuckeland. Matthäikirche. 1) A. O. Dittrich, Diakon iu der Herberge zur Heimctth bicr, mit E. L. Müller, CtickerS zu Plauen i. V. buttert. Tochter. 2» C- G. Hommcl, Schneider iu Leipzig Thonberg, mit L. A. Mutbig aus Riesa. 3) K. F. A. Luctdard!. Ralhs- diener hier, mit C. S. Geißler PutzmaurerS hier hinlerl. Tochter. 4) H. W. R. Mehlcy, Schriftsetzer hier, mit F. W. I. Ketzschcr, S-chmitdemcisler» hier Tochter. Petcrc-kirchc. l) K. G. P. Krause. Maler hier, mit M. E. Henne iu 8 -SeNerhauscn, HandelSgärlncrS daselbst Tochter. 2) L. W. F. Kloth, Buchbinder hier, mit A. M. Heinitz, Maurer» lucr Tochter. 3) W. R. Hock, Feuermanu hier, mit C- Riedel hier, Handarbeiter« in Böhlen Tochter 4) ff. A. O Heinolv, Steindrucker in Probstheida, mir F. L. A» Br—s»> hisr, ^>"we machcrS in Zwenkau binterl. Tochter. 5) G H. Lipposd,' Handarbeiter hier, mit M. W. L. Gadermann hier, Weber meisters in Buttelstedt hinlerl. Tcchtcr. 6) K. G. E. Wagner, Tischler in Berlin, mit M. E. Müller, Buchdruckers hier hinlerl. Tochter. Lutherkirchc. F. H. König, Schuhmacher hier, mit A. C- Bickel, Nagcl- schmied« in Reichcnbach Tochter. AnSreaSkirche. 1) W A. P!. Krebs, HandlungSreisender in Köln a. Rb. mit C- A. Helm, PostpackmeisterS hier Tochter. 2) A. V. Lenz, Handarbeiter bier, mit E. L. Ecke, Schneiders in Codlewe i. Schl, binterl. Tochter. 3) F. E. Hitler, Hand arbeiter bier, mit W. F. Lenker, Zimmerer« io Thallwitz bei Wurzen Tochter. 4) F. W. Wendt, königl. AmtSgerichtS- diener hier, mit A. A. Leubner, SchncidcrmusterS in Pricßcu Tochter. MIieiluiiK IskMU ItzsninLrkt 26 u. 22. krillitiiiklu;, elexM« mul Miiinerlsw We>linaelü8g686ii6n!i6 I!iiMiui<IIiilis; Oevouerlt 46 Gustav kooL null A»<n»rlox»»^ 4). kärt»»pr«cti.ctoU« II, 589. ir. LtLSor vvTlLS 6»lert«v nvck IllekUIrneü« In rolekär 4nn«i»KI wotit ra dockentooS emnit«»In4§i, kr«l«ui t V/ällmäLdto-LZUnIcyr ternläa. Mtvl LeMseLM Leipzig, am Roßplatz. Angenehme« und lehr ruhige« Familiendaus I. Ranges, mit allem L«»f»rt ansgestattet« Zimmer von 2 an, sedr billige Pe io» kvl. Vriefpavier-Lassetterr ^ Ao«ftattuiig. >apr< VttVrrtWcher. Malkasten. Spiele. Rrltrks. N. Lpöiv-Soiwo vUi. LrL
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