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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189209189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18920918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18920918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-18
- Monat1892-09
- Jahr1892
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1892
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NöAMNkmettlHnteiA 7» Ixr tzaupterpedltton oder den im Stadt» Duirk und den Vororten errichteten Au»» oabestellen ab geholt: vierteljährlich^! 4L0, «ei zweimaliaer tigltcher Zustellung in« Lau» >l 5.50. Durch die Post bezogen sür Deutschlaud und Oesterreich: viertel,äbrltch »ck 6.—. Directe täglich« Areuzbandjeuduug tut Aulload: monatlich ^>l 9.—^ Lie Morgen.Aurgab, erscheint täglich '/,7Uhr, die Abead-Autgabe Wochentag« 5 Uhr. Le-artioa un- Lr-eLitioa: IohauurSgasse 8. Die ikrprdttioa ist Wochentags ununterbrochen geäffnrt voo früh 8 bi« Abend- 7 Uhr. ' Filialen: vtt» «t»m's e«rt«m. («lste» Hahn). Universitätssttaße 1, LouiS Lösche. kathiirlaeastr. iS, pari, und -SnsgSpla- 77 JnsertionspreiS Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg.' kieclamen unter dem Redactionrslrich l4ge» spalte») 50-C, vor den gamiliemiachrichlea (6 gespalten) 40^. Größere Schriften laut unserem Pr-!-?» verzeichuiß. Tabellarischer und Zissernsatz nach höherem Tarif. Extra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, vdne Postbesörd.-runz >1 60.—, m»t Postbejördcrung VL 70.—. —— , Ännahmeschluß sür Initiale: Abend-Ausgabe: Vormittag» 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4Uhr. Sonn» und Festtags früh V,9 Uhr. Lei den Filialen und Annaluneslellen se eine halbe Stunde früher. Inserate sind st-ls an di- Srpkditlo» zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leidig. a-478. Sountag den 18. September 1892. Amtliche Belamtmachungen. Oeffenlliche Sitzung -er Stadtverordneten Mtttooch, »en 81. September 18S8, Abend» 6'/, Uhr t« SttznngSsaale am Ruschmarkte. Tagesordnung: l. Bericht der Versassungsausschnsses über: KlagerheSung gegen die Viehhändler Herren Gtbr. Grundniann wegen Heraus» zahlung eines der städtischen SchlachtviehversicherungS'Anstait »»kommenden Betrages. II. Bericht de- Bersassungs- und Finanzausschusses über: Rückitußernug des Rathes aus die Anträge de- Collegiums zu dem Entwürfe des revidirtcn Hnndesleucr-NegulativS. Hl. Bericht deS Stislungsausschusses über ein Abkommen zwischen der Altgemeinde und der politischen Gemeinde Düsen über Ablösung der Wegebaulasten in der Flur Dösen und Parcellen- veräußerung. IV. Bericht des Oekonomie», Bau», Finanz» und Stiftung;» aussckusseS über: Herstellung der Riebcckslraße. V. Bericht des Oekonomie- und Ftnaiizausschnss-S über: a. die Rechnung über den Erneuerungsfonds sür die Lößniger Ziegelei aus das Jahr 1891; d. Einfriedigung des Lagerplatzes sür den 3. Jugenicurbezirk. VI. Bericht des Ockonomieausschusses über: n. Befestigung der Fußwege der Gustav Harkoristrasze in Leipzig-Ncnschoneseld und Gewährung der regulativuiätzige» Entschädigung; b. Ab rechnung über die Zusüllung der im Connewitzcr Holze de findlichen, sogenannten schwarzen Lache rc.; c. Erwerbung von Arcatslächen behufs Verbreiterung der Rabetd Straße; 4. Entschädigung der Eigenthümer der an der Rabelh-Slraße liebenden Grundstücke in Leipzig-VolkmarSdorfer und L.-Neu schönefelder Flur wegen Befestigung der Fußwege mit Granit, platten re.; «.Herstellung einer Brücke auf dem Rittergute Cunners dorf; k. Wegsallstellung der Pos. 10 in Conto 38 des diesjährigen HaushatlplaneS; b regulativmäßige Entschädigung des von dem Echmidt'schen Grundstücke zpr Zschocberschcn Straße in Leipzig-Ltndenau abzutreteizdest -(reale«; t>. regulativmäßige Entschädigung de« von dem Gcipel'schcn Grundstücke zur Zjchocherschen Straße in Leipzig - Plagwitz abzutretenden ArealeS; l. Erhöhung der Pos. 10, N und 1 t» Conto 88 des diesjährigen Haushaltvlane«; Ir. Einfriedigung deSStcin- ablaarrnngsplatzts am Frankfurter Thore; I. Nachvenvilligung zu Conto 8 Pos. ö de» diesjährigen HaushaltplaneS. VH- Bericht de« Hauanslchnffe« über: ». die Rechnung über da- Lonto „Wasserwerk" auf daS Betriebsjahr 1889; d. die Ab rechnung über Erweiterungsbauten aus dein Bieh» und Schlachlhose; e. die Abrechnungen über hergestellte Wasser- lettungSantagen 1) aus Strecken der Carl Tauchitttz». Schwägrichen» und Haydnstraße, sowie 2) auf einer Strecke der Kaiser Wilhelms!raste; <1. Weitersührung des in der Zweiuaundorfer Straße liegenden Wasserrohrslranges und Einlegung der Wasserlcituiig in die Straßen I und ll des Hanisch'jchen Bebannngspiancs; o. Rückäußerung des RatheS auf die Anträge deS Collegiums zu dem Speeialbudget Nicolai»Gyninasium Pos. 44 „außerordentlich" deS Hans hattplanes auf oas Jahr 1692. VIH. Bericht des Bau» und OekonomieauSschnsses über Verbreiterung der Gartenstraße in Leipzig-Anger-Lrottendorf; IX. Bericht deS Vau- und SchulanSschusses über Ausführung baulicher Veräuderuagen in dem Schulgebäude des Real gymnasium«. Leklillilliillichung. Für Michaelis d. I. sind 4 AurstaltungSspenden im Betrage von 77 ^(l 25 67 ^l 58 40 >« 64 und 40 56 ^ on hiesige arme unbescholtne Frauen, welch« sich in der Zeit zwischen Michaelis vorigen und Michaelis d. I. vcrhetrathet haben, von u»S zu vergeben. Die Spende von 40 ^l 64 -C kann nur an ehelich Geborene, die von 40 56 nur an hiesige Bürgerslöchter ver gebea werde». Gesuche sind unter Beifügung der Eheschlicßungs bescheinigung, eine- von zwei diesigen Bürgem bei Bürgerspflicht ausgestellte» Zeugnisses über die Unbescholtenheit und Bedürftigkeit der Bewerberin «>d einer GebnrtSbeicheinigung bis zum 30. d. M auf dem hiesigen Nachhause, 1. Obergeschoß, Zimmer 41, einzureichen Leipzig, de» 1. September 1892. Der Ast- Ser Stadt Leipzig. I)r. Beorgt. Wagner. Bekanntmachung, die Wahl von Wahlmänncrn zur Gemerbekamuikr bctr. Wegen der diesjährigen CrgiiliznngSivahl für die Gclvrrbe- kamnirr hat das Königliche Ministerium des Innern in Gemäßheit von 8- U der Verordnung, die Handels» u»d Gcwcrbckainmern betr., vom 16. Juli 1868 die Gcsainmlzahl der sür die Gewerbe» kammcr zu Leipzig zu wählenden Wahlmänuer wieder ans 87 sest- gcjetzt, von welcher Zahl in Leipzig und den einverleibtc» Vororlc» 69 zu wählen sind. Wir haben nun im Elnverständniß mit der hiesigen Gewerbe, kammer für die Abgabe der Stimmzettel folgende Wahlbrzirke gebildet, ferner die nachgenannten Herren als Wahlvorstcücr und Stcllvcrerrtcr ernannt und die beigesetzten Wahllorale bcjltinmt: 1. Bezirk. Alt-LciNzig mit de» vormalige» Gemeinden Reudnitz, Ncittclidni«; und Thonberg. Wahlvorsteher: Salllcrobermeisler und Stadtverordneter Repprilhagen, Stellvertreter: Bäckerobcrinelster und Stadtverordneter Arnrckr, Wahllocal: StadtverorSiirtkn-Sitzilttgssnal, alte Handclsbörse am Naschmarkir. 2. Bezirk. Vormalige Gemeinden Aiigkr-tzrsttcndsrf. Neit- chöiicirld, Rcusrilerhaiisc». RrnstnS», SrUrrtznusc» »nd Volkmarsdorf. Wahlvorsteher: Schlosjcrineislcr und Localrichter Miihlig, Slellverireler: Uhrmacher Gottlieb Hermann Lehman», Wahiloeai: „Rcichshallcu" in Leipzig-Vollniarsvorf, Vlisabcthstraste ,. 3. Bezirk. Vormalige Gemeinden Connewitz und Lüsiitig. Wahlvorsteher: Maurermcisler Iüuicke, Stellvertreter: Ziinmcrnieijter Franke, Wahllocal: Winters Kassergarte» in Leipzig-Connewitz» Leipziger Ltrastr 5.V 4. Bezirk. Vormalige Gcnieinden Kleinzschocher, Lindkna», Plagwitz n»d Lchlenszm. Wahlvorsteher: Kohlenhändler Dreher, Slellvcrtrelcr: klcmpnermcister Fraucnhcim, Wahllocal: „FclsenkeUer" in Leipzig-Plagwltz, Zschocherschc Ltrastc 66 b. Bezirk. Vormalige Gemeinden vnlritzsch und GohliS. Wahlvorsteher: Archiielt Iummcl, Stellvertreler: Bauineister 2chliedcr, Wahllocal: Grösner s Schankwtrthichast (Inhaber Aentzr) in Leipzig-Gohlis, Aiignstenstraszr 24. Stimmberechtigt zur Wahlmäunerwahl sür die Gcwerbe- kemnner sind: n. die hier wohnhaften Kauslcute und Fabrikanten, welch« mit höchslens 1900 ^l, aber mit über 600 VI Einkommen »ach tz. 17 <i deS Einkominensteuergejetzes vom 2. Juli 1878 tin Ortsstencrkatasler cingeschätzt, d. alle nicht zu den Kauslcuteii und Fabrikanten zählenden G werbelreibende», die im Orissteucrkataster mit über 6O0 ./I Einkommen der vorerwähnten Art besteuert, sowie c. 25 Jahre alt nnd <1. nicht nach den bestehenden Gesetzen vom Stimmrechte in der Gemeinde oder in Folge Verübung eines Verbrechens von den staalsbürgerlichen Rechten ausgeschlossen sind. Diese Stimmbkrechtigmi werde» geladen, zur Ausübung ihres Wahlrechles und bei Verlust des letzteren für die gegenwärtig vor- zunchmende Wahl Montag, den tv. September 1892. in den Stunde» »on 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Rachmittags in demjenigen der vorverzeichiieten Wahllokale per- lünttch sich einzufiiiden, welches in dem Bezirke, t» dem vie Wohnung des Sttnimbrrcchttgtc» liegt, eingerichtet worbe» ist, und eine» Stimmzettel, aus welchem 18 Raine» wählbarer Personen verzeichnet sino, nbzngeben. Zur Legitimation hinsichtlich seines Wahlrechts lmt jeder Wäh lende die Quittung über Entrichtung der Einkommensteuer aus de» 1. Termin dS. I». vorznweisen, glich, soweit norhig, da» Vor» handenstin der unter c und <l ansgcsührte» Bedingungen darzulhu». Wählbar ist jeder Slimmberechiizte. Leipzig, am 31. August 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. lk. 85. lir. Georgi. Clailß Lekanutmachvug. Degen vorzunehmender Erd» und ASphaltirungSarbeitea wird »»« 1». d. «. «» da« Ranst'sche Sätzchen während der Dauer der Arbeiten für ale« Fahrperkehr gesperrt. Leipzig, den 1«. September 1892. — .. . «er «at» der Stadt Leipzig. IX. 16797. vr. Georgi. Stahl. Lekanntmachung. Wegen vorzunehmender WasierrohrleaunaSarveiten wird der Schieutziger «e, ,« L.-»Ietnzschocher auf der Strecke von der Hauptstraße bis zur Elisabeth-Allee in der Zett »o» 1». dt« »t« 88. ds«. «t«. für «den Fa-rvertkhr gesperrt. Leipzig, nm 17. September 1892. «er Math der Stadt Leipzig. cgi. Bd IX. 16833. vr. Georc stahl. Außerordentliche Generalversammlung d«r Ortskrankencaffe für Leipzig «ad Umgegend Freitag, den 30 September 1898, Abend« 8 Uhr. im Blauen Saal« de« «rtzstad-Patastes. Leipzig, Wintergartenstrabe 17,19. LagrSorduuug: Vorlage de« ans Grund de» kraukenversicherungsgesetzeS in der Fassung d«r Novell« vom 10. April 1898 adgeändcrle» Statut« der Lasse, sowie Brrathung und Beschlußfassung hierüber. Lheilnehmer an der Versammlung sind di« Herren Vertreter der MItali«d«r nnd der Arbeitgeber. §!nr di« jedem Mitglied« der Generalversammlung zngehend« Uintritttkort« berechtigt zur Thettnahme an der Generalversammlung. Diejenigen Vertrrter, welch« bl« zu« 28. d. Mt«, etne Etnrntt«. knrt» nicht erhalten habe», werd«» ersuch«, dies» i« Bureau zu reclamtrr». »tzw«S. «» 17- Septrmber 1892. dar vrtakaakraeaG« für vei!p»i> »»d Umgegend. Altert «r.ckl.n«. ^ Die tudien des Wiittcrhalbjahrcs beginnen Montag, Sen :t. Lctobcr u. c., der Tagesenrsus früh 8 Uhr, die Abendcnrse nm 6 bez. 7 Uhr. Anmeldungen zur Aufnahme in die Gewerbeschule nach Maßgabe von ff. 4 der Schulordnung werde» in der Zeit vom 19. bis mit 24. September schriftlich erbeten. Z" tag gebäude, Wächtcrslrahe 13, bereit. Leipzig, den 8. September 1892. Lekaulitmachnus. Fräulein Agnes Vrrndt, welche am 17. August dS. Js. allhicr verstorben ist, hat »ach ihrem letzten Willen ihr hiesiges Grundstück Löhr's Platz Nr. 3 der von uns verwalteten Lähnc'schc» Stistnng für Franenschutz als Legat zur Vergrößerung des Stamm- vermögen- mit der Bestimmung hinterlassen, daß die Eiuküinic des Grundstück« und nach dessen Verwerthnng die Zinse» des Erlöses daraus sür die Zwecke dieser Stiftung Verwendung finden. Das Vermächtnis; soll übrigen», da eS einer Abrede mit den vorverslorbene» Geschwister» der Stistrrin, Herrn Robert Verndt und Fräul. Fanny Bernd«, seine Entstehung verdankt, als Stiftung der Geschwister Verübt besonder» verwaltet werde». Nachdem wir in Vertretung der Lähne'schcn Stiftung das Ver» mächtniß, durch welches die Slislerin ihre schon bei Lebzeiten vicl- soch bewiesene Mildlhätigkeit ausS Neue bethätigt Kat, anznuehmen beschlossen haben, bringe» wir die- hierdurch zur össenllichen jiennt- »iß nnd rufen der verstorbenen unseren herzlichsten Dank »ach. Leipzig, den 14. September 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. Ib. 3978 Ör. Georgi. Ass. Lpe. 1339. Lirchenvorstandswahl. An Stelle der ausscheidenden Herren Lange, Dir. Ziegncv, vr. Wetckert und Prof. vr. Müller, welche, mit Ausnahinc de« in eine andere Parochie übergesiedelten Letztgenannten, wieder wählbar sind, ist die Wohl von 4 Kirchenvorstandsmilgliedern er» forderlich und ioll Sonntag, -. Lttoder. vormietag 11 Uhr in diesiger Kirche stattsinden. Stimmberechtigt sind alle selbstständigen ev.-lnth. Hausväter, die das 25. Lebensjahr erfüllt haben, mit AnSnahme solcher, die durch Verachtung deS Wortes Gotte« oder unehrbaren Lebenswandel öffentliches, nicht wieder gehobene« Aergernih gegeben haben oder von voitüschcn Gemcindewahlen ausgeschloffen sind oder denen die kirchliche» Chrcnrechle entzogen worden sind. Wählbar sind alle Stimmberechtigten, die das 30. Lebensjahr erfüllt haben. Die Wähler haben ihr Augenmerk aus Männer von gutem Ruse, bewährtem christliche» Sinne, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten. Wer sein Wahlrecht ausnben will, hat sich niündlich oder schriftlich zur Eintragung i» «me der Liften a»',»mel»eil, die vom 19. dt« mtt 26. September im Psarramt und in der Apotheke de« Herrn Giesing auslieaen. Leipzig.Eutritzsch, IS. September 1892. Der ktrchevp«, stand, k. Jäger, vors. Sau-Areal In nächster Nähe de« Bahnhof« und der Harthtvalbnng. schön gelegen, hat billig zu verkaufen Der Ttabtrath »» Ltvenkan. ätä-tische Gewerbeschule. Zur mündliche» Auskunstserlheilung ist der Unterzeichnete To»»- >, bru 2. Oktober, Vormittag» von 11—12 Uhr im Schul- Ter Direktor: vr. Lndw. Nieper. Deutsch-Katholische Gemeiude. Ter stlcligioiis- nnv Coiifirmanven-llntcrricht beginnt am Mittwoch, Vc» 5. Octobrr u. o. Anmeldungen nimmt entgegen Prediger krleürivlr«, Elstcrslr. 3. Leipzig, de» 16. September 1892. Ter Vorstand der deutsch-katholischen Gemeinde zu Leipzig. Sekauntmachttug. Die fernere Ausgabe von Stmagogcnkartcn findet Sonntag, de» 18. Leplrinbcr, l0—12 Uhr Vormittags in der Gemcindekanzb'i (Cynagogengebünbc, l Treppe hoch) statt. Wir bitten, bei Abholung der »arten die bisherigen Karten und die diessäbrigen (tzcineindestcncrquittnngril initzribringen. Leipzig, 16. September 1892. Ter Vorstand der Israelitischen Relilfionsgemeiude zu Leipzig. Ltkauttlmachuttg. Vom hiesigen Stadlgemeinderatbe sind die Arbeiten der Flltz- »kgherstclluiig und Pflasterung der hiesigen Lützener Straße zu vergeben. Die Anschläge, welche gegen Zahlung 1 .4l von hiesiger Raths- klpeditio» zu entnehmen sind, sind bis zum 25. dieses Monat« auSaesüllt wieder hier einznrctchr». Auswahl unter de» Bewerbern »nd Zurückweisung sämmtlicher Angebote bleibt Vorbehalte». Markranstädt, am 15. September 18S2. Der Bürgermeister, »eil. Gr««-kulköverkeigeruny. Bon dem Unterzeichneten Gericht soll daS ans Fol. 1027 des Grund- nnd Hypothekeiibnch» lür Glauchau, Jordergl. Antheils eingetragene, n» der Waldeiidnrgerstraße Nr. 44 gelegene, der Frau tzeriicstinc (.tzmilie verw. Flehmtg geb. Schweiger in Glauchau, der Frau 6'arolliic verehel. Lehrer Loescr verw. gewej. Oerzt geb. Flrhinig in Leipzig Vvlkmarsdorf, Iohgilne» Therrscii verw. Becker geb. Flehmtg in Leipzig nnd dem Sattlern,etsler Johann Christlich Flehmig dascivsi gehörige Grundstück, worin gegen» wärtig eine Bäckerei deiriebrn wird, am 24. September 1892 Vormittags 11 Uhr an hiesiger Gerichtostelle, Zimmer Nr. 24, jiciwilligerwcise ver» steigert werden. Tie VersteigerungSbedinguiigen sind aus dem am hiesigen Äerichts- bret ausvängende!, Anschläge zu ersehen. Erslth»iigslusiigc, welche sich über ihre Zahlungsfähigkeit aus- znwkisen habe», wollen sich zu der angegebenen Zelt am Ver» sleigerungSorle einsinden. Glauchau, ani 30. Juli 1892. KitiiiglicheS Amtsgericht, Abthetlung für freiwillige Gerichtsbarkeit. Kraus«. Zur Urform -cs Strafrechts. Andere Zeiten, andere Litten, nenc Formen von Ver brechen, ncnc (besetze. Es zeigt sich inimer deutlicher, daß unsere Llraigesetzc znin großen Thcil ihren Zweck nicht mehr erfüllen, daß sie weder abschreckend wirken, noch den Bcr brccher bessern, sondern daß die meisten Personen, welche einmal die Bahn deS Verbrechens betreten haben, auf ibr bleiben und sie Weiler verfolgen bis ans Hude. Die i^csängnißstrasen stumpfen ab, sic wecken das Ehrgesnbl nickt, sondern sie crtödten cs, nnd der Drang nach Freiheit der Bewegung ist nur bei einem kleinen Bruckthcii der Verbrecher so groß, daß er die Ausführung deö Entschlusses bei dem der bürgerlichen l^cscllsckast wicdcrgcgebene» Verbrecher crmöglickt, fortan nickt mehr mit Ken Ltraschesetzcn in Ltreit zu gcralbcn. Dieser Entschluß ist aber nur »i den allerseltensle» Fällen da- Ergcbniß der Reue über das (Methane und eines sittlichen Aufschwunges, er ist vielmehr in der Ncgcl die Folge dcr Ber glcickun,; zwischen dein Zustande deö Gefangenen und de in Freiheit lebenden Menschen: di: Achtung des Gesetzes entspringt nicht der sittlichen LebcnSanschauuiig deö destrasle» Verbrechers, sondern der Haupldcweggrunb der neuen Lebens Weise ist das Betürsniß nach Freiheit. In diese Kategorie sind Diejenigen nickt cinzureibcn, welche, ans Leidenschaft oder durch eine außergewöhnliche Nothlagc veranlaßt, die gesetzlichen Schranken durchbrochen und da durch il>r sittliche- Gleichgewicht zeitweise verloren haben Für diese llnglncklicken kann eö sich nur darum haudetn, daß ihnen die Rückkehr in regelmäßige gesetzliche Ver hältnisse, die sic mit größter «Lchnsucht bcrbeiwünschcn, erleichtert wird. Ans diese Art von Verbrechern bezieht sich daS Gesagte nicht, sie gehören der Zunft nicht a» und bei ihnen koinint man mit Unterstützung ihrer Absichten und srcunvticheni Zuspruch weiter, atö mit den schwersten Strafen, weil diese nie das Maß der Qualen erreichen können, weiche ihnen der zeitweise Ausschluß aus der bürgerlichen Ge sellschaft verursacht. Unser heutiges Vcrbrecherthum zeichnet sich in weit höherem Maße als das früherer Generationen durch vollständigen Mangel jeglichen Ehrgefühls aus. Lb er „gesessen" hat, wie der landläufige Ausdruck sür Denjenigen lautet, der wegen einer ehrlose» Handlung eine Gefängnißstrafc erlitt, gilt dem Verbrecher gleich, wenn er nur i» die Lage kommt, von den Früchten seiner gesetzwidrigen Hantl»nga- wrise eine Zeit lang arbeitslos leben zu können. .Wird er auss Neue betroffen, dann sitzt er seine Zeit ab, um dann zu seiner früher» Tbätigkeit zuriickznkehreii »nd womög lich den Hütern dr« Gesetzes durch größere Geschicklichkeit ein Schnippchen zu schlagen. Unser heutiges VeikchrSleben, in welchen! da- WirlhShauS die Hauptrolle spielt, gestattet Privatpersonen, sich unerkannt unter dir anständige Gesell- 88. Jahrgang — sckast zu mische», gleichviel ob sie dazu gehören cd nickt. Ter Zucktbäusler, der mit Sicherheit ansznlretcn west:, läuft dabei oft Leuten den Rang ab, die ihn mit Verackumg von sich weisen würden, wenn sie wußten, mit wem sic cs zu tbun haben. Das ist das sogenannie Hockstaplerthum, welches sich durch seine Unverschämtheit sogar Eintritt in die höckslen kreise zu verschaffen weiß, wie das Beispiel deS „BaronS Das" lehrt. Es lst eine täglich sich wiederholende Erscheinung, daß Personen, welche direct aus dem Zuchthausc lommcn, leicht llnterki-nft und Beschäftigung finden, wahrend an ständige nnd lcistungssähige Lcnle oft lange Zeit vergeblich suchen, nnd daß jenen cm Vertrauen gewährt wird, das ihnen die Begehung neuer Verbrecken crleicklcrt. Dem ent spricht dann auch der Verlauf des neuen Arbeitsverhält- »isscs, dem sich ost noch viele andere anrcihcn, bis cs der strafenden Gerechtigkeit gelingt, das unverbesserliche Individuum wieder cinzusangcn und einer weiteren Freiheitsstrafe zu überliefern. Das Streben nach schrankenlosem Genuß ver führt anck heute eine sehr große Anzahl von Leuten. die fremde Gelder verwalten, fick an diesen zu vergreisen und dadurch dem Strafgesetz zu verfallen. Täglich wisse» die Zcilungen von ungetreuen Easfenverwallern zu melden, die ost den besten Gesellschaftskreisen angchören. Bürgermeister, Rechtsanwälte, Kirchcnvor- stände, Bormünder, hohe Finanzbcamlo, wie die Vorstände der Zollverwallung in der Bukowina, scheue» sich ebenso wenig, ihre Hände nach fremdem Gut auszustrecken, wie Bankier« die bei ihnen zur Ansbewahrung »icdcrgrleglen Silinincn anzutasten. Und wie selten greift ein Ver brecher dieser Art zur Waffe, um sich dem Strafrichter zu entziehen nnd so wciiigskcns dem Skandal einer Gerichts verhandlung zu enlgehcn. Sie sitzen ihre Gefängnißstrase ad nnd hoffen, daß ihre Standesgcnossen in irgend einer Form später für sie sorgen werden, damit sie nicht fortdauernd an ci» Ercigniß erinnert werden, das ihnen eine unangenehme Euipjlndung verursacht. ES kommt hinzu, daß Gesänguißstrafon auch für Vergehen erkannt werden, die von Personen größter Ehrcnyaitig- kcit unv edelster Gesinnung begangen werden können, wie Preßvergchen nnd Beleidigungen, ja daß man sogar Ucber- tretungcn von Polizci-Vvrfchrislen auf dieselbe Weise ahndet. Diese Gleichartigkeit in der Behandlung ist geeignet, den Unterschied zwischen verwahrlosten, verkommenen Personen »nd ehrenhafte» Leuten von lebhaftem Pflichtgefühl zu ver wischen. Schon die Verweisung von Personen dieser Kategorie aus die Anklagebank, wogegen mit Recht ost genug Einspruch erhoben Worte» ist, kann in Zukunft nicht ansreckt erhalten werte»; der Unterschied zwischen anständigen und ehrlosen Leuten muß unter allen Umständen znr Geltung kommen. Die Gesängnißstrase hat beute in der Hauptsache nur noch den Wcrtb, Personen, welche der öffentlichen Sicherheit Gefahr bringen, zeitweise nnschädlick zu machen und solche, die geneigt sind, ihre Meinung, wenn sie sich auch mit den herrfchenden Verhältnissen und Interessen nicht verträgt, rückhaltlos zu sagen, in Sckranlcn zu Hallen. Die inter nationale criminalistische Vereinigung bal durch ihren Be richterstatter der Eommission, sür die Behandlung jugend licher Verbrecher nnd verwahrloster Kinder, llr. Appelins, erklärt, daß Gefängnißstrafc» sür diese ungeeignet sint, daß sic vielmehr in staatlich überwachten ErziehnngS- nnd Besserlings-Anstalten unlerzubringcn sind, in denen daS Besscrungswerk bis znin 2l. Lebensjabrc ansgcdchnl werden kann. Wir begrüßen diese Vorschläge als den Anfang einer Reform, die wir sür unerläßlich und segensreich Hallen. Der Mörder Wagcnschütz, der neulich wegen Ermordung der Postschasfnersfran Manzel, seiner Wobl- tbälcrin nnd der Freundin seiner Mutter, zu 15jährigem Ge- sängniß vcrurlheilt worden ist, weil er noch nicht das ftras- inündige Alter erreicht hat, ist so verworfen, daß er keine Spur von Rene über seine nichtSwürdigc Thal gezeigt, sondern sich ihrer noch unmittelbar vor der Gerichtsverhandlung in Gegenwart von anderen Angeklagten gerühmt hat. Der Staatsanwalt hat mit Recht die Befürchtung ansgesprockcn, daß der Verbrecher nach seiner Freilassung eine Gefahr sür vie menschliche Gesellschaft bilden werte. Eine solche Wir kung erwartet der Staatsanwalt von der gegen den Ver brecher verhängten Strafe. Ist da nicht die Frage sehr nahe liegend, ob nicht eine Besserungsanstalt, in welcher der Ver brecher zu harter Arbeit angchalten, zugle-ch aber durch Lehre nnv Unterweisung zur Einkehr in sich selbst nnd ;»m Raeh- vcnkcn darüber gcnötbigt wird, wie er sein ferneres Lebe» cinzurichtcn Kal, nm ein mögliches und nützliches Milalied ver menschlichen Gesellschaft zu werde», der geeignetere Set sür die Strafvollstreckung wäre? DaS Gefängnis! bietet znr Erziehung und Besserung keine ausreichende Gelegenheit nnd deshalb muß auch die Gesängnißslrafe wirkungslos bleiben. * Deutsches Reich. «!>. Berlin, 17. September. Jetzt verliert sogar die „Raticnalztg." die Geduld über die Aninaßnng dentsck- freisinniger Blätter und Redner, welche mit den Rationalliberalcn einen Löwcnvcrtrag dahin vereinbaren möchten, daß ihnen Alles erlaubt sei, während sie selbst mit Glacobandschuhe» anznjassen seien. Es war fcbr zü.ekmäjng, ein derartige- Ansinnen zurnckzuwcisen, denn der vcnlsch- sreisinnige Ton hat zur Enlsreindung der liberalen Gruppen mindestens so viel beigelragcn, wie politische Meinungsver schiedenheiten. Herr Richter, der sich vorgestern besthwerle, daß ein vom Wa'olkainpf erhitztes nalionallibcrales Blatt in Schlesien ihn „den Schntzbcrrn der Börse und Specnlation" genannt, halte selbst wenige Tage vorder von „koblenbarci.cn" ge- sprocleen, wie er sich auch ziemlich regelmäßig der Bezeichnung „Flaschenjnnkcr" für die pfälzischen Nalicnallibcralcn bedient. Unter der Herrschaft deS allgemeinen Wahlrechts sind nun einmal die materiellen Interessen und unter Umständen die materiellen Gegensätze nicht völlig aus den politischen känipsen an-zuscheiden. Findet man cs ebrenrübrig, Iemandein wahrheitsgemäß zu bezeugen, daß er sür die Interessen der Börse und die streikest der Spcculalic» cingctrclcn ist, wie Herr Richter beispielsweise im Fall Ritter »nd Bsnincnseld gelhan hat — dann wird man auch darauf verzichten müssen, I die Vertretung der industriellen und lantwirlhschasllichen
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