Der Beitrag der Markscheidekunde zur Entstehung der Bergbauwissenschaften Von Dr. phil., Dipl-Ing. Hans Baumgärtel, Freiberg Der vorliegend« Aufsatz steht hinsichtlich seines historischen Charakters außerhalb des Rahmens der durchweg aktuellen Proble men gewidmeten Beiträge dieser Festschrift« Das große Interesse, das Herr Prof.Dr. Neubert stets den historischen Fragen seines Fachgebietes entgegengebracht hat und das durch eine Reihe wert voller Veröffentlichungen (Agricola—Gedenkschrift, Julius-Weis- bach-Festschrift u.a.) ebenso belegt wird wie durch die geschicht lichen Einführungen in die markscheiderischen Vorlesungen, recht fertigt jedoch nach Ansicht des Verfassers die Aufnahme eines sol chen Beitrages, Das historische Element darf seinen Platz in die sem Kreis umsomehr beanspruchen, als das zu feiernde Jubiläum, der 65, Geburtstag unseres verehrten Lehrers, nur wenige Monate vor der großen Feier des 200, Geburtstages der Bergakademie Frei berg stattfindet, deren jüngste Geschichte von Herrn Prof.Dr, Neubert wesentlich mitgestaltet worden ist. Wenn wir unter "Bergbauwissenschaften" alle Zweige und Teilgebiete der Naturwissenschaften und der technischen Wissenschaften verste hen, deren unmittelbarer Gegenstand der Bergbau ist, angefangen von der Erforschung und Untersuchung der Lagerstätten, ihrer geo logischen und mineralogischen Verhältnisse, bis zum Ausbringen des nutzbaren Minerals, so ist die Markscheidekunde in ihrer Gesamtheit ein Bestandteil der Bergbauwissenschaften. Bei einigen anderen Wis senschaften wie z.B. Mineralogie und Geologie trifft das bekanntlich nicht in diesem Maße zuj sie sind zwar im wesentlichen aus dem Berg bau hervorgegangen und auch heute noch untrennbar mit ihm verbunden, aber große Teilgebiete dieser Wissenschaften haben mit dem Bergbau gar nichts oder nur sehr indirekt etwas zu tun. Demgegenüber entsteht