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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18921001028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892100102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892100102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-01
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«774 bürg, wecken. Soviel ist gewiß, daß er seine ganze Wissenschaft in den Dienst der ottomanischen Regierung stellt, und da die letztere, wenn es sich um Rüstungen und VertheibiqungSvorkeyruiigen tzandelt, iinmer Geld auslreibt, so werden sich die Festungs- »verte der Meerengen, die noch unlängst von ihrem Common» danten Assas Pascha zum Gegenstände einer eingehenden Bericht erstattung gemacht wurden, bald aus einem VertheidigungSfuße dar- ftellen, der ihnen den höchstmöglichen Grad materieller Leistungs fähigkeit sichert. Cs erübrigt »och die Frage des Man» schufts- versonalS, sowie der zur Besehltgung der ottomanischen Artilleristen versügbaren Ossiciere. In diesem Pnncte steht die Türkei nicht allzu günstig da, indeß hängt es nur von dem kncgsmlniftenum ab, auS dem engeren Kreise wahrhas» befähigter Persönlichkeiten die besten Artillerie» und Jngenirurossicierc aus- zuwählen. Muthmaßlich werden die von General Arialmont befür worteten Arbeiten schleunigst auSgesnhrt werden, was Niemanden Wunder nimmt, denn die Türken arbeiten sehr flink, wenn sie einmal ernstlich wollen." Deutsches Reich. 88. Berlin, 30. September. Der „neutralisirte" Streife» Landes zwischen dem oberen Nil und dem Nyassa-See ist vom König der Belgier, als dem Herrn des Eongostaatcs, den Engländern znni Verkauf angebotcn worden. Wenn der Verkauf zu Stande kommt, so ändert das allerdings nichts an der völkerrechtlichen Abmachung, daß jenes wichtige VerkehrSgebicl zwischen den Nilgncllcn und dem Schire- Sambesi für den Verkehr aller civilisirlen Völker durchaus frei sein muß. Allein man hat am Niger Benne sattsam erfahren, wie englische Handelsgesellschaften an Ort und Stelle in solchen Landen, wo Derjenige unbeschränkt herrscht, der mit genügender Macht am Platze ist, der artige völkerrechtliche Verpflichtungen mit Fuße» treten. Die Beförderung des „PeterS-DampserS" nach dem Tanganyka wäre eine dringliche Ausgabe in dem Augenblicke, da die Eng länder „Schutzberren" aus dem Weg«, vom Albert-Nyanza über den Tanganyla zum Nyassa würden. Es ist leider Thatsachc, daß sie ihre Herrschast südlich vom Nyassa bis zum Zambesi bereits in rücksichtslosester Monopolwirlhschast auöüben. Sollte es nicht rechtzeitig gelingen,^wenigstens den Verkehr aus dem mittleren von den drei Seen, auf dem Tanganyka, in deutsche Hände zu nehmen und dort ein sicheres deutsches Emporium zu schaffen, so hätten wir oer- iiiulhlich wieder einmal die Rolle tcS Poeten zu spielen, der über des Himmels Melodien daö — Irdische verlor. HI Berlin, I. Octobcr. Bei einer Besprechung des Pro gramms zum socialdcinokratischcnParteitage bemerkten wir bereits, daß die Parteileitung gegen die Gründung von Productiv Genossenschaften, die Anwendung des Boykotts und die Einsühruiig von Eontrol- markcn werde Stellung nehmen. Hierfür ist bereits der Beweis geliefert worden Ter Vorsitzende des Parteivor- standeS, tierisch, hielt in einem hiesigen Wahlverein über die bezeichncten Punctc einen Vortrag, in dem er erklärte, die Genossenschaften könnten wohl Einzelne» Vortheile bringen, vom Partcislandpuncte ans jedoch im Allgemeinen aus besondere Beachtung keinen Anspruch erbeben, weil sie die Lebenshaltung der Gesaninilheil zu heben »i^ im Stanke seien. Boycvtts und Eontrolniarkcn könnten wohl unter Umstäiiden wirksame .Rampsmittel sein, sic seien aber nicht ans alle Verhältnisse mit Ersolg anwendbar. Man dürfe kiese Kampsmittel nicht ver allgemeinern nnd zu ihrer Durchführung nicht den gesammten Partciapparat in Anspruch nehmen. Der Parteitag werde sich mit diesen Fragen eingehend beschäftigen. Ter Referent einpsabl seinen Zuhörern, allen jenen Erscheinungen gegen über, die in der gegenwärtigen wirthschaftlichcn Misöre so zu sagen wie Pilze aus der Erde schießen, völlig kaltes Blut zu bewahren und vom Staiidpunctc der socialdemokratischen Partei aus ruhig zu erwägen, ob die Vorthcile, welche den Ein zclnen ans den Genossenschaslen, den BoycottS ,c. erwachse», die eventuelle Schädigung der Allgemeinheit aufwiegcn. — Die hiesigen Bauarbeiter sanken diesen Soiumcr nicht immer Bc- schäsligung und ein Thcil ist wohl beständig arbeitslos gewesen, waü bei der schwachen Bauthätigkcit kein Wunder ist. Rach der Behauptung der Führer sollen 6—?ooo Maurer hier arbeitslos sein, welche Behauptung jedenfalls der Wahrheit nicht entspricht. Die vorgestrige Versammlung arbeitsloser Maurer war auch nur von höchstens 200 Personen besucht, was Beachtung verdient. — Die Freie Volksbühne hält am 3. October eine außerordentliche (yeiicralversaminlnng ab, in der eS sicher zu stürmischen Austritten tvinmen wird, kenn die Fraktionellen beabsichtigen, nachdem cS ihnen schon ge lungen, den „unabhängigen" Eassirer Wildbcrzer bei Seite zu schieben, nun auch die beiden anderen Vorstandsmitglieder, 1)r. Bruno Wille, de» lüriinttr des Unternehmens, nnd Bern- bard Kanipftneycr, au die Wand zu drücken. Das würde aber der Untergang der Freien Volksbühne sein. — Ein früherer secialdemolratischcr Redacteur plant die Grüntniig eines stehenden VolkstbeaterS, daö „gute Stücke" zu möglichst niedrigen Einlritlvpreisen aujsühren soll. Betreffs der Er Werbung eines passenden GnintsliickS, daö in einem Arbeiter viertel liegt, sind bereits Unterhandlungen ringeleitet worden. Die nacksgerade aus die Spitze getriebenen politischen Streitig keiten unter den Arbeitern dürsten dem neuen Muscnlcmpel nicht zum Vortheil gereiche». — Wie es heißt, beabsichtigt der Kaiser, selbst die bevor stehende Reichstagösessio» zu eröffne», um die große Be deutung derselben zum Ausdruck zu bringen. Der Reichstag wird diesmal auch wieder eine Präsidentenwahl vor zunehmen haben, was ihm durch die wiederholten Ver tagungen in den beiden letzten Jahren erspart geblieben- ist7 An der Wiederwahl de« bisherigen Präsidium« ist indessen kaum zu zweifeln. — DI« Kaiserin hat für di« neu« Sirche der Simeon«- Gemeind« die Altarbtbel und die Sanzrlbibel gestiftet, sowie für Beschaffung von Traubibela «tu Gnadengeschenk von 10t) Mark überwiesen. — Die Kaiserin Friedrich und die Prinzessin Mar- garethe von Preußen werden am 31. October in Schloß Bat» nioral zum Besuche der Königin eintreffen mnd mit derselbrn nach Windsor reisen Che sich die Kaiserin um Weihnachten nach Berlin zurückbegicbt, wird sie nebst der Prinzessin eine Woche Gast de« Prinzen und der Prinzessin von Wales aus deren Landgute Sand ringham sein. — Ter CultuSm inister vr. Bosse hat durch Erlaß vom 2t. September d. I. dem EentralauSschutz zur Forde rung der Jugend- und Volksspiele in Deutschland bcbus« Unterstützung seiner Bestrebungen eine einmalige Bei- biifc von 2000bewilligt. Eine annäbcrnd gleiche Summe ist dein Eentral-AuSschuß von einer Auzabl deutscher Städte zugefiosscn, die diese Bewilligung zunächst aus fünf Jahre ausgesprochen haben. AuS der erwachsenen Bewegung ist als besonders erfreulich hervorzubeben, daß das Interesse der Gemeinden an der Förderung dieser körperlichen Hebungen säst durchgehend« ei» sehr reges geworden ist und daß ins besondere die Zahl der Spielplätze erheblich zugenommen hat. — Einzelne Blätter wissen >»a»ckerlei von dem Inhalt der Militairvorlage zu berichten. So bört die „Nat.-Ztg", daß für die Zeit bis zum 3t. März 1839 eine IahrcS- durchschnittSstärke der FriedenSpräse»; an Gemeinen und Gefreiten, nicht, wie bisher, eine Mapimalstärke fest- gestellt, während die Zahl der Unterofficiere — wie jetzt schon die der Ossiciere — alljährlich im Etat normirt werden soll. Tie zweijährige Dienstzeit der Infan terie ist als Regel angenommen; für bestrafte Mannschaften braucht die Verkürzung der Dienstzeit aus zwei Jahre aber nicht cinzulretcn. In der Begründung wird die volle Aus nutzung der Wehrkraft des deutsche» Volkes als das Ziel der Vorlage bezeichnet. — Ferner erfährt über die geplante» Reusormationen und For»iatio»sverä»deru»gen die „Köln. VolkSztg." auö „militairisch unterrichtete» Kreisen" interessante Einzelheiten. Ei» wesentlicher Vruchlbeil der Forde rung für den Militairetat, welche sich auf 65 Millionen für fortdauernde und rund 80 Millionen sür einmalige Ausgaben belaufen soll, fällt diesmal aus die Specialwasfen, die i» Bezug aus Eompletirung, Bewaffnung und Einthcilung theilö noch der am 1. April 1830 ins Lebe» getretenen Aendcrung des Reichs MilitairgcsctzeS auzupaffcn sind, tbcils mit den geplanten neue» Aenderungen deS letztere» Schritt kalten sollen. Aus dein besonders werthvvlleu Material dieser Waffen — lebendem wie todtem — erklärt sich die Höhe der geforderten Summe». Im Einzelnen wird bemerkt: „Die der Vorlage beigegebene Tenkschrist fordert daher sür die Cavallcrie, wilche zur Zeit 33 Regimenter mit 465 EscadronS zählt, CadreS sür 10 Regimenter, aus weichen im Mobil- iiiachungssalle sofort 10 compleic Cavallcric-Regimenter hervorgehc» würden. Diese Cadres sollen in ganz bestimmten LandeStheilcn bezw. Garnisonen zniainnieiilcclcn und den CadrcS der bestehende» Cavallerie-Regimenlcr cnlnoinnikii werde»; sie sollen Pferde, sowie Reserve- und Landwehr-Mannschasten, die bisher in die Linien- Regimentcr eiugereiht wurden, ansbilde», bezw. weiterbitden. Ferner würde bei Liese» Cadres ei» bei uns »euer Modus der Ausbüduiig von Cnvallcriepserden statthabcn. sTie Pferde der Cadres solle» nämlich nach der Ablichtung geeignete» Privatpersonen zur Benutzung und Erhaltung übergebe» werden, wie dies z. B. in der Schweiz der Fall ist.) Die Feld- artillerie soll, um die Ungleichheit der Battcriezahl in de» Ab- Iheiliingen auSzugleichen, „in 53 neue Batterien vermehrt werden. Außer einige» Aiistarlillerie-Inspectionc», sowie 4 Regiineutssläbe» sollen 6 neue FuhartiUerie - Bataillone ausgestellt werde». Pioniere, Cisenbahntruppe» und Train sollen keine Bermehruiig erfahren, vielmehr sind nur lleinc Clats-Crhöhnngen geplant. End lich soll den Tratn-Bataillonen durchweg eine Anzahl schwerer Zugpferde behuss Ausbildung zugelhcilt werden, welche Lau» der Fußartillerie c.le Vorspann zu diene» haben werden." — Der „Vorwärts" ist ermächtigt, mitzutheilen, daß gewisse Ae»beriingen Liebknecht'S über die Antiscmete», über Werner, Vvltmar :c., die ihm von sranzösischen Iourna listen in den M»»d gelegt worden sind, völlig aus Unwahrheit beruhen. — Gegenüber einem von dem bekannten Sir Donald Eursic inspirirten Artikel der „Times", der die deutsche Eolonialgesellschast heftig angrcift, weil sic über die Gebiete in Deutsch südwcstasrika, die der bekannte Robert Lewis sür sich in Anspruch nahm, verfügte, bemerkt die „Rordd Allg. Z." an hervorragender Stelle u. A.: Die Ansprüche Lewis' und seiner Genossen auf das Damaralaud »ud die Ottawagriibeu seien jedenfalls sehr illusorisch, da dieselben, trotz wiederholter Aufforderung deutscherseits, de» Rechtsweg zur Geltendmachung ihrer Ansprüche »och nicht betrete» hätten. Tie von England erlheilte Eouccssion würde von Dciilschland nie in als bestätigt werde», auch sei es ein Act politischer Ratnr, und vrivatrechtliche Anspiüchc wären daher gar nicht zulässig. ES werde den Engländern nicht gelingen, die Deutschen in ihren wirlhschastlichen Unter nehmungen i» Südwestafrita zu störe». — In einer AuScinandersehnng mit dem Blatte des Herrn Stöcker, dein „Volk", schrieb die „Neue Deutsche Zeitung": „Daß wir den „RasieuantiscmitiSmuS" verfechten, ist eine alte Thalsache, die daS „Volk" kaum a>S große Neuigkeit auszutischc» brauchte. Hierin liegt eben von jeher ei» Hauptunterjchied zwilchen UH« und Herr» Stöcker »ebst seiner chri-lichfforialt» Partei . . <. Wir haben stet« die Heilste!»«» de« Chrtsteuthum« al« solch« au- erkannt, lieben e« aber nicht, wenn dogmatische Erörterungen in den Streit des Parteilebens hiaeingezogen werden. Dazu gilt «»« die Religion zu hoch. Wir sind «be» keine religiöse Partei und müsse» die Ueberzengung eine« Jede» in religiöser Hinsicht achten — wenn er nur nicht gegen die de« Lhristenthum entstammenden sittlichen Lehren verstößt, an heuen wir — uud mit nnS die ganze deutsch-sociale Partei — unverbrüchlich festhalte»... Wir wissen, daß wir di« Ansicht der weitaus meisten Gesinnung-- genoffen vertreten, wenn wir einen „Bruch mit den conser- »attvrn Neigungen" wünschen. Dagegen ist es un« nicht eingefallen, eine formell« Einigung mit der Partei de« Herrn Böckel zu befürworten, weil wir da- sür nicht angängig halten. Doch sind wir stets — und wir sind stolz daraus — sür eine Ausgleichung von Meinungsverschiedenheiten bei ollen antisemitischen Gruppen ringetreten, und wir sind überzeug», daß wir bei diesem Vorgehen vollständig den Wünschen der Parieigenoffen entsprechen." Dazu bemerkt die,Freuz-Zeitung": „Wir wissen nicht, ob der eigentliche Führer der Deutschsocialen, Herr Liebermann v. Sonnenberg, diesen „Bruch mit den conserva- tiven Neigungen" gutheißt. In jedem Falle kann uns Klarheit nur erwünscht sein; sie ist besonder- geeignet, die Nothwendigkeit überzeugend »achzuweisen, daß die couservative Partei in der Vertretung dessen, was an den Bestrebungen der Antisemiten berech tigt ist, selbst die Führung übernehme, damit nicht weite kreise des deutschen Bockes, welche den Druck des jüdischen Einflusses nun einmal — und mit Recht — schwer empfinden, weil zu ihrer Erleichterung nichts geschieht, von dem aus Erregung allge- meiner Unzufriedenheit gerichteten Radau-Antisemi- tismus schließlich in das socialdcmokratisch» Lager hinüdcrgesührt werden." So schreibt — wir wiederholen es — die „Kreuz- Zeitung". — In englischen Hoskreisen verlautet, daß di« Königin dem Grobherzog von Sachsen-Weimar das Großkreuz deS Bath- Lrdcns anläßlich der goldene» Hochzeit des großherzoglichen Paares zu verleihen gedenkt. — Der hiesige italienische Botschafter Gras Lanza ist gestern Abend 8','i Uhr in Berlin eingciroffen. — Der Geologe vr. Lieder, über dessen Untersuchunge» in Ostasrika ein Bericht im amiliche» „Colonialbl." veröffentlicht worbe» ist, ist wieder »ach Ostasrika abgereist, um andere Gebiete, besonders im Norden des SchntzgebicteS, zu untersuchen. * Danzig, 30. September. DaS nationalliberale ProvizialcoinitS wird, der „K. Z." zufolge, am 15. und 16. October hier tagen. * WtlhrluiShavc», l. October. (Telegramm.) Prinz und Prinzessin Heinrich sind heute früh 0 Uhr i» Be gleitung des Hofmarschallö Freiherrn von Seckendorfs an Bord deS „Kaiseradlers" nach England in See gegangen. * Vrambcrg, 30. September. Der Geheime Ober- rcgierungSrath Pape ist zum Borsitzenden einer Eommission ernannt, welche die vom Eiseiibabuministcr angestrebten Ersparungen, zunächst im Eisenbahn - Directionsbezirke Bromberg, durch Abschaffung aller nicht unbedingt erforder lichen Beamten anbahiie» soll. * Lchivrlbrin, 30. September. Im Wahlkreise Dram- bnrg Schivelbein stellen die Eonservativen, nach der „P RchSpst", den Landrath v. Brockhaust» (an Stelle des Grafen Kleist-Schmenzin, der sein Mandat bekanntlich niedcrgclcgt hat) als Eaiiditaten sür die bevorstehende Ersatz wahl zum Abgeordiielenhause aus. G Gera, 1. October. Bei der Landtags st ich wähl im fünften Wahlkreise unseres Fürstenlhums erhielt der bisherige Abgeordnete KaniS Langcnberg 554 und sein Gegeucandidat Hausfe-Eulm 293 Stimmen. * Witte», 23. September. In einer hier abgehaltenen öffentlichen Bergarbciter-Bcrsammlung rcferirtc Mar graf über die augenblickliche Lage, die »och schlimmer sei, als vor dem großen Streike vor l883. Vor zwei- und drei- bundert Jahren seien die Schichten sechs- und sicbcnstündig gewesen; dahin solle man zuriickkehrcn. Die Bergarbeiter könnten aber nur daun etwas erreichen, wenn sie organisirt den Unternehmern und dem Eapital gegenüberstände». Des halb hätte jeder Bergmann die Pflicht, i» den Verband ein- zutrcten nnd sür ihn öffentlich und privatim iinmer neue Mitglieder zu werben. Rächten, der Referent geendet hatte, sprachen noch Bunte, Löwcnstein und Hausmann, die alle vor einem Streike warnten. Der Ausstand käme in der jetzigen Zeit den Zechciibesitzerii gelegen; nur diese hätten Vorlheile davon. Tie Arbeiter würde» aber das letzte Bischen verliere», was ihnen noch geblieben sei. Deshalb sollten sic den Lockungen kein Gehör geben. Die Versamm lung schien derselben Ansicht zu sein. * Kreuznach, 30. September. (F. Z) Tic Erledigung der katholischen kirchendausrage zeigt in charakteristischer Weis», was man »nicr Selbstverwaltung innerhalb der römisch- katholische» Kirche zu verstehen hat. Bon den zehn Mitgliedern des Kircheiivorslandes hatten sechs Herren, nämlich Rittergutsbesitzer Puricelli, Kreisphpsiklis Geh. SaniläiSrath Vr. Strahl, AintSgcrichts- rath v. Broich, Vr. i»o«I. Jung, Weinhaiidler Franz Potlhoff und Oekonom Fiiileiiicuer gegen den von dem Techaotc» Spiirzem auf eigene Faust abgeschlossenen Ankauf der Gevger'schen Billa zu Kirchen- lianzwccke» gestimmt, und zwar nach reiflicher Ueberlegung uud auS de» denkbar triftigste» Gründen. Unter de» letzter» waren nomentlich die Erwägungen maßgebend, daß der Kirchenbau auf dem zum Preise von l lOOOO^l erworbene» Gehger'jchen Bcsitzthum die ohnehin arm e Geincindc ans unabsehbare Zeit hinaus i» eine schwere Schulden- last stürzen werde und daß die bedeutend stärkere altstüdtijche katholische Gemeinde vor der neustädlischen hintangesetzt und »ach »lenjchlichein Ermessen kaum jemals eine Kirche erhalten werbe. Nach dem Eingreisen des Bischofs vr. Korn», in die Angelegenheit schien dieselbe bis vor kurzem zu ruhe»; indessen scheint hinter den Louklsseu eia starker Druck auf di« widerspenstige» Kirchenralhsmlt- glieder ausgeübt worden zu sein. Dean dieselben richteten vor einigen Wochen an den Bischof eine Eingabe, worin sie demselben die Entscheidung anheimgaben und erklärten, daß sie a ls treue uud gehorsame Söhne der katholischen Kirche sich seinem Entschlüsse fügen würden, wie derselb« auch aus- sollen möge. Das Letztere war nicht schwer zu »rrathen: nach einer AaftandSvanse von einigen Wochen fiel die nach vorheriger An hörung des Geistlichen RathS gefällte Entscheidung dahin, daß die neue Kirche aus dem Geyger'schen Grundstück zu erbauen sei. Damit ift nun die Streitfrage im Sinne der allmächtigen Klerisei ent schieden. Aus de» Werth und di« Bedeutung der kirchlichen Selbst verwaltung innerhalb der römisch-katholischen Kirche wirst dieser Ausgang ein bezeichnendes Schlaglicht, zugleich aber auch aus die Fügsamkeit der „treuen Sühne der katholischen Kirche", welche ihre an- reiflicher Abwägung der Gründe sür uud wider gesaßle Ueber- zeugung in einer nicht religiösen Frage einem bischöflichen Macht wort opfern, da- sie im innersten Herzen als verfehlt und schaden- bringend anerkennen müssen. Es sind dieses, schreibt die „K. Z", dieselben Ultramontanen, welche seinerzeit mit dem Brustton der Ueberzengung den Nationalliberale» den Vorwurf entgegenschlcuderten, daß sie mit Bismarck charakterlos durch Dick und Dünn gingen, ohne vorher zu prüfen, und welche n»» nach und trotz vorheriger Prüfung wider die eigene Ueberzengung dem „8ic volo, »io iubeo!" ihre- Bischofs blindlings Einsicht und Wille,ismeinung zun, Opfer bringen. * Vadeu-Vade», 30. September. Das von Professor Kopf auS Rom geschaffene Denkmals welches die Stadt Baden Baden der verstorbenen Kaiserin Augusts widmet, wurde heute als am Geburtstage derselben unter zahlreicher Belheiliguiig der Behörden »ud des Publikums feierlich ent hüllt. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden hatten den Oberhosmeister der Großherzogin Frciherrnvon Edelstein mit ihrer Vertretung betraut. Im Namen de« StaatSministerinniS wohnte der Ministerpräsident Vr. Tur ba» der Feier bei. Oberbürgermeister Gönner hielt die Festrede. PrinzHcrmann von Sachsen-Weimar sprach im Name» deö großherzoglich weimarischen Hauses unv legte einen Kranz am Denkmal nieder. * AuS Vtsatz-Lathrtnge», 30. September. In Bezug aus den Besuch der höheren Lehranstalten ist das ReichSland niiuinchr aimäbernd zu normalen Verhältnissen gelangt. Bei de» lebte» Herbstentlassungcn haben 163 Gym nasiasten nnd 45 Realschüler die Abiturientenprüfung be standen. Auffallend ist es, daß den 96 protestantischen Abiturienten nur lOI katholische gegenüberstehen, obwohl der Bevölkerung Katholiken sind. Eine genügende Erklärung dieser Erscheinung liegt nicht vor. Als be- achlcnSwcrth ist cs ferner zu bezeichnen, daß auf Ober elsaß nur 30, auf Lothringen 67, aus Unterelsaß dagegen lol Abiturienten entfallen. Die Zahl der in sranzösischen Anstalten studireiiden jungen Elsaß Lothringer nimmt immer mehr ab. Abgesehen von der unbestrittenen Tüchtigkeit der deutschen Lehranstalten kommt man doch allmälig zur Ein sicht, daß man »lit der in Frankreich erlangten Bildung hier im Lande weder aus politischem Gebiete oder im Gemcindc- lebcn, noch in geschäftlicher Beziehung aus Erfolge rechnen kan». — DaS letzte große lothringiscdc Majorat Hoinburg- Kedingen, dem verstorbenen Grasen Vogt v. Hunoltstein gehörig, ist nicht, wie gemeldet wurde, an den Schwiegersohn Grafe» v. Bcausfort, sondern auf den ältesten Sohn des Erblasser», Leopold v. Hunoltstein (Franzose), übergegangen nnd in dessen Besitz bis jetzt geblieben. Oesterreich-Ungar». * Wir«, 30. September. Nach nunmehr festgestelltem Programm trifft Kaiser Wilhelm am II. October Mittags hier ein und verweilt hier bis zum Abend des 13. im Schönbrunner Lustschloß zu freundschaftlichen: Privat besuch. Auf dem Bahnhofe empfangen ihn Kaiser Franz Joseph, die Erzherzöge, die Behörden. Auch werden ihm die deutschen Distanzreiter dort sich vorstellen, da sich sonst keine Gelegenheit dazu bietet. Beide Kaiser fahren in offenem zwcispännigen Wagen nach Schönbruno, ohne daß besondere EinzugSfeicrlichkeitcii in Aussicht genommen sind. Abends Besuch der Oper; am 12. Hvsjagd im Lainzer Thiergarten und Zu sammensein mit der kaiserlichen Familie. Allgemeine Fest lichkeiten, Empfänge, Besuche von Ausstellungen stehen nicht im Programm. Den deutsche» Distanzreitern wird am 3. hier eine Hossoiröe gegeben, auch findet ihnen zu Ehren eine spanische Reitschule statt. Morgen starten von Florisdorf von 6 bis 7 Uhr 25 der österreichischen Distanzreitcr in t8 Startgruppen, ats erster der Ritlmcister Anton Caloud von der 3. Traiiidivision auf dem l2jährigcn Schimmel- Wallach „HanS". Sodann folgen nach je 5 Minuten eine Gruppe von drei und zwei Gruppen von vier Ossiciere». Am l2. Octobcr haben österreicknsche und deutsche Distanz rciter Begegnung in Dresden, selbstverständlich ohne Theil- uahme Kaiser Wilhelm s, der dann in Wie» weilt. — In der heutigen Verhandlung des ZollprocesscS gegen den ehemaligen Finanzdirector der Bukowina Try- cieniecki und Genosse» beantworteten die Geschworenen bezüglich des HofratheS Trycicniecki von 9 Schuldsragen fünf mit schuldig, vier mit nichtschuldig, bezüglich des Angeklagten Spendling alle drei Schuldsragcn mit schuldig und bezüglich deS Angeklagten KobierSkv von zwei Schuldfrage» eine mit schuldig und eine mit »ichtschuldig. Bezüglich der 17 anderen Angeklagten waren 13 Schuldsragcn gestellt worden. 12 wurden von den Geschworenen mit schuldig und 7 mit nicht schuldig beantwortet. — Die Zeitungen bezeichnen dieses Urtheil als durchaus gerecht und heben hervor, daß die Geschworenen, indem sie nur die höheren Beamten und deren Fast zögerte der Toctor, sie auS dem sieberischen Schlaf zu Wecken; doch sic warf sich plötzlich selbst wie von Schmerzen geschüttelt in die Höhe und breitete die Arme auS. „Hier ist mein Herz, stoßt z»! O, nicht sterbe» können, nicht sterben können!" Der Toctor trat näher, bat sie, keine Furcht zu haben, nnd untersuchle die Wunde, während das Mädchen einen lauten Schmerzensschrei nicht unterdrückte. Bingen er kannte bald, daß der Stoß mit unsicherer schwanken der Hand gejübrt worden und die Verletzung keine lebcn^gesährliche sei Er ersetzte den »laiigclhasten Verband des Barbiers durch eine» vollkommen knnstgcrcchtcii, traf die Listcr'schc Vorkehrung gegen Blutvergiftung vertraute dem Barbier die Nachtwache bei dein Mädchen an und versprach i» nächster Morgenfrühe wiederznerscheinen. Durch irgend- tvc'che Nachforschungen wollte er die Kranke nicht beun ruhigen, koch erkundigte er sich noch einmal bei dem Wirlhe nach Allem, was dieser von ibr mitzulbcile» wußte „Sie ist keine Bettlerin Ich bare eine mit Gold gefüllte Börse bei ibr gcscbr»;... wenn sie sich daS Gelb nur in redlicher Weise erworben hat. ich meinc nämlich, nicht gestohlen, denn was man sich sonst verdient, verdient man sich eben Auch hat sie eine große Kiste mit Kleidern . . und daS sind thenre. vornehme Kleider Ich hätte sonst einer solchen ln»herricbc»re» Prinzessin nicht Obdach gegeben. Loch ich war gesichert, das Wußte ich." „Und wie war sie i» ihrem Benehme»'?" „Habe mchtS bemerk», was gegen die gute Sill« gewesen wäre. Sic bat srenndlich um Alles, was sie doch bezahlte; die Andern lassen » nnS fühlen, daß wir von ihren» Geld- leben, llnt das gekört zum guten Ton. Davon scheint da» «rme Ding keuic Abunng zu haben. Und meinen Kindern brachte sie immer Zuckciknte» au» der Stadt niit und meinem Kälbchen eine allerliebste Breche, viel seiner, als die Meßbudeo ortikel sind. De» jungen Bursche» stach sie i» die Äugen, aber eS wagte sich keiner an sie heran Sic warf keine deraudscrderntcn Blicke, aber sie zeigte auch keinerlei Furcht; sie ging ruhig und gerade ihres Wegs, und daS genügte, um jede Zudringlichkeit fern zu ballen" ,U«d sie zeigte nichts Aiisgereztes in ihrem Wesen?" „Durchaus nicht! Sie hatte immer dieselben sanften Augen, auch noch heute Abend, als sie aus der Stadt jurückkam." Der Toctor ruckte mit de» Achseln. Der ihn draußen unldrängendcn Volksmenge tbeilte er mit, daß keine Gefahr vorhanden sei. Es fehlte nicht viel, so wäre diese Kunde mit Murren ausgenommen worden; denn das Volk ist zwar mitleidig, aber liebt eS nicht, wenn der Gegenstand des Mit leids ibm entzogen wird. „Keine Gefahr" . . damit verlor das Ereignis) seinen »crvcnerschüttcrnde» Reiz . . abgckiihlt und mißvergnügk verlief sich die Menge. De» nächsten Morgen in aller Frühe begab sich der Doctor wieder zu der Verwundeten. DaS graue Morgcnlickit warf einen trüben Schein auf daS Krankenlager und erhöhte den Eindruck der Oetc und Verlassenheit, den der kahle, dürftig anSgcstattete Raum liervorricf. Der Blick au« dem Fenster ging auf einen enge» Hos und ein etwas verfallenes Hinter gebäude, daS Krähe» deS HabnS und daS Gackern zahlreicher Hühner unterbrach allein dw WirthSbauSidylle. DaS Mädchen war wach ; eS warf dem Arzt eine» weichen Blick ans seinen sausten rehbraunen Augen zu und reichte ihm dankbar srenndlich die Hand. Dann ocrsank cS in dumpfes Schweigen. Keine Frage »ach der Gefahr der Wunde und den Aussichten der Heilung kam über ihre Lippen; sie schien Alles dem Schicksal anheim zu stellen, nachdem sie einmal versucht, mit kühner Tkat ihm vorzugreifen Der Doctor erkundigte sich nur nach ihrem Beftnden, ohne irgend welche. Auskunft über ihre LedrnSverbältnisse zu verlangen; er versprach den, Barbier, ihn für seine Krankenpflege, wenn er sie einigt Tage sortsetzen wolle, zu entschädigen, und unterrichtete auch die WirtbSsran in Allem, worin sie hilfreiche Hand leiste» konnte. DaS Schicksal de- jungen Mädchens beschäftigte ibn sehr; er konnte Len treuen warmen Blick ihrer Augen nicht vergessen. Er begab sich sogleich zum OrtSschulzen, um jede amtliche Belästigung von ihr fern zu halten ... doch kam er ;» spät, denn dem dörflichen Beamten batte die Ncnaierde, die sich al» Amtspflicht drapirte, keine Ruhe gelassen, und noch früher al» Bingen, schon beim ersten Morgen grauen batte er, mit seiner dicken Brieftasche autzerüstet, dem Mädchen im Wirthshause seinen Besuch gemacht, und da stand denn auch ihr Name schon in dem rothen AmlShaudbuche mit schnörkelhaften Bleististzügen eingetragen: Teresa Stanitzer au« Zell am See in Oester reich. Mehr ergaben ihre Ausweise nicht, und sie selbst schien zunächst weder geneigt, »och im Stande, weitere Auskunft zu geben. Was mochte ein so liebliche- Geschöpf bewogen haben zu solcher Tbat der Verzweiflung? Gewiß die Liebe, die große Unheilslifterin. Anmuthig genug war daS junge Wesen, die Herzen zu erobern, die sich nachher vielleicht treulos von ihr abgewandt. Doch wer kennt alle die Krümmungen und Windungen deS Lebensweg«, die oft in unentwirrbare« Dickicht, oft und plötzlich zum Ab grunde führen? Darüber sinnend, schritt der Doctor seine« Weg», doch ebe er stoch die Villa erreichte, überholte ihn ein Rciter. der ibn mit lautem Zuruf begrüßte, vom Pferde sprang und ihm die Hand entgegciistreckte. „Willkommen! Endlich zurückgekchrt von Ihrer Reise?" „Man sehnt sich wieder nach der Heimath", versetzte der junge Mann, der. neben dem Toctor einherslbreitend, seinen Schecken am Zügel führte. Sein sonngebräunteS Gesicht hatte den Ausdruck strahlender Jugendlichkeit; ein edle« Feuer glänzte auS seinen Augen, frei und offen war sein ganzes Wesen ; seine hicasame schlanke Gestalt hatte noch nicht volle männliche Festigkeit, aber bestechende An- muth und Gewandtheit. „Und Sie waren weit, Herr RiSpori?" „Ich habe mich etwa» in Nordamerika amgesehen Da ist weiter keine Weltreise mehr, da« ist eine Spazierfahrt auf den Dampfern. Ich habe Manche« gelernt für mein Fach. Sie wissen, ich bi» Chemiker; ich habe mir die großartigen Etablissement« angescben, die dort, in den Bereinigten Staaten, au« dem Boden gewachsen sind. Icb wäre noch weiter nach Westen gereist, aber dir letzten Briese meine« Vater« klangen etwa« seltsam und eS schien mir nötbig, daß ich ibn tröste und aufrichte, auch ihn nnterstüve mit Rath und That uud der eifrigen Abwehr alle« Ueberschwänglichen» dem er nur allzu sehr zuneigt" „Sie meinen in Bezug aus neue Experimente und Er findungen." „In der That, ich kann nicht ohne Wehmuth die Rauch säule betrachten, die dort au« dem Schornstein seine« Labora torium« zum Himmel steigt." Bei diesen Worten deutete der junge Mann auf einen waldigen Hügel, a»f dessen Gipfel sich einige stattliche Bau lichkeiten befanden und eine hochragende Este, au« der zum klaren Morgenhimmcl eine schnurgerade Rauchsäule sich erhob.. „E« ist ein Unglück um solche Passionen." „Die Passionen der Väter müssen die Söhne sich schon gefallen lassen", versetzte der Doctor lächelnd. „Ich habe nur eine» flüchtigen Blick in die Bücher ge worfen; doch ich fürchte, unser schöner Besitz wird immer mehr belastet, und ich bin besorgt um meinc jüngeren Brüder, deren Ausbildung noch viele Kosten verursachen wird. Nicht in alle seine Proiccte weiht mich der Vater ein; er hat seine Geheimnisse für sich, uud Biele» davon ist ohne Zweifel so unhaltbar, daß er mit Recht eine wissenschaftliche Kritik fürchtet, wie er sie von mir erwarten muß." „Der Stein der Weisen", versetzte der Doctor, „ist immer noch eine Art von Magnetstein für erhitzte Gemüther." „Meinem Vater mag Viele« zur Entschuldigung dienen. ES sind in der That so viele geheime, bisher unbekannte Kräfte entdeckt worden, daß r« nicht so thöricht scheint, einen verborgenen Schatz heben zu wollen. Die Entdeckung neuer Geheimnisse der Natur ist rin berechtigte« Ziel de« Ehr geize»." Sie machten inzwischen Halt vor der Billa de« Doctor«, welcher für die letzte Bemerkung de- Begleiter« nur ein leise« Achselzucken hatte. De« Ereignisse« im Wirthshause that er nur kurze Erwähnung; der junae Ri-pori, der rin warme- und empfängliche« Herz besaß, zeigte einige« Mitgcsühl und Bereitwilligkeit zu Helsen. Der Doctor aber ging daraus nicht eia; er wollte allein dir Rolle de« Schutzgeiste« durchführe», die er übernommen. (Fortsetzung solgtI
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