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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18921210015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892121001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892121001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 8565 fehlt, fehlerhafte Bindung
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-12
- Tag1892-12-10
- Monat1892-12
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8552 genommen: 1) In einer Herabminderung der Ruß land gegenüber bestehenden Zollsätze fürGetreide erblicken wir eine schwere Schädigung der heimischen Landwirthschaft, 2) wir müssen anerkennen, daß sich der Handel der Ostsee-Städte in einer schwierigen Lage befindet. Der Grund hierfür liegt in der Festhaltung des Identitäts nachweises für transitirendeö Getreide Durch denselben werden Handel und Landwirtbschast gleichmäßig geschädigt. Das ostpreußische Getreide steht nicht 50 oder auch nur 85 sondern nur 10—12 über dem russischen. Wenn hier nicht baldige Abhilfe erfolgt, so wird bei den niedrigen Preisen die relativ gute diesjährige Ernte nicht im Stande sein, die Schäden zu heilen, welche der Provinz aus den Mißernten der letzten Jahre und aus anderen wirthschaft- lichen Verhältnissen entstanden sind. 3) Wir richten daher an Eure Ercellenz die dringende Bitte, an dem Zollsatz von fünf Mark gegenüber Rußland festhalten und einen aus Aushebung des Identitätsnachweises gerichteten Gesetzentwurf dem Reichstage hochgcneigtest baldigst vorlcgen zu wollen. — Wie die „Freis. Ztg." aus juristischen Kreisen erfährt, bereiten die Abgeordneten aus der Cent rum Spart ei, die zur Commission für das Bürgerliche Gesetzbuch gehören, für das Eberccht besondere Bestimmungen für die Katholiken vor. Danach soll also ein gesondertes Eherecht für Katholiken und Protestanten in Deutschland eingeführt werden. — Angebliche Aeußerungen des Abg. vr. Meyer über die Haltung der deutsch-freisinnigen Reichstags Fraktion zur Mililairvorlage veranlassen die „Freist Ztg." zu folgendem Widerspruch: „In einem gedrängten Zeitungsbericht über eine in einer aus wärligen Versammlung gehaltene Rebe eines sreisinnigen Reichs tcgsabgcordncten wird demselben irriger Weise die Aeußcrung in den Mund gelegt, die freisinnige Partei sei bereit, einen Be- trag bis zu 25 Millionen Mark als nothwendige Kosten für die Einführung der zweijährigen Dienstzeit zu bewilligen, und aus dieser Grundlage werde gegenwärtig mit den anderen Parteien ver> handelt. — Weder verhandelt die freisinnige Partei gegenwärtig auf irgend einer Grundlage mit anderen Parteien über die Militairvorlage, noch ist die freisinnige Partei bereit, einen Be trag bis zu 25 Millionen als nothwendige Kosten für die Ein sührung der zweijährigen Dienstzeit zu bewilligen. In der Borde fprechung, welche in der freisinnigen Partei über die Militairvorlage slattiand, wurde unter allseitiger Zustimmung widerspruchslos her vorgehoben, daß die eigentliche» Mehrkosten für die Ein- führung der zweijährigen Dienstzeit noch Zurückbleiben hinter der liÄO seitens des Generals Vogel v. Falckenstci» ausgemachten Aus stcllung von 19 Millionen Mark." — Im Cultusministerium ist noch ein Gesetzentwurf für den Landtag unter dem Titel: Ergänzung zu dem Pensions gesetz für Lehrer und Lehrerinnen von 1885 vor bereitet. In demselben wird nack der „N. Pr. Ztg." die Bildung von Communal-Lerbänden zur Erleichterung der Gemeinden für die bezüglichen Lasten vorgeschlagen. Der Entwurf wird dem Landtage wahrscheinlich schon bei dem Wiederbeginn der Plenarsitzungen zugehen. — Der Centralverein für dos Wohl der arbeitenden Clasfen hielt vorgestern Abend im Reichstagsgebäudc unter Vorsitz des Herrn v. Gneist seine Jahresversammlung ab. Die Mitglieder zahl hat sich im letzten Jahre von 1088 aus 1208 erhöh». Darunter befinden sich 208 Behörden, Körperschaften und Vereine, 119 Aktien gcsellschasten, 278 persönliche Mitglieder in Berlin, 281 in den preußischen Provinzen, 224 im übrigen Deutschland und 10 im Ausland. Die Jadresrechnung pro 1891 schloß ab mit einem Effecte»- bestande von 63 000 und 721 baar. Im laufenden Jahre wurden verausgabt 8000 ->i für die Vierteljahrsschrift „Der Arbeitersreund", die in 1360 Exemplaren abgeietzt ist, 2000.« für Fortführung der „Socialcorrcsponüenz" und des „Volks, wohl", 2000 als Beitrag zur Centralstelle für Arbeirer-Wohl fahrtseinrichtungen und 200 >il als Subvention an den Berliner Fröbelverein. Die ausscheidenden Mitglieder des Vorstandes und des Ausschusses wurden wiedergewählt. * Ans dom Wahlkreise Ltuhm-Marieiiwrrder, 8. Decbr. Für die Wiederwahl des bisherigen Reichstagsabgeordneten, Polizeidircctors Wessel, eröffnen sich neuerdings bessere Aussichten, als zunächst angenommen wurde. Das deutsch freisinnige Wahlcomits in Stuhm begann damit, seine Parteigenossen zur Wahl Wessel'S aufzuforbern, ebenso bat der hiesige Kreisverein des Dirschauer WablvereinS sein Ein verständniß mit einem Aufruf erklärt, welcher für die bevor stehende Stichwahl von allen Deutschen das einmüthize Ein treten für die Candidalur Wessel verlangt. Der Aufruf wird unzweifelhaft auch von dem hiesigen Comits der Libe ralen unterzeichnet werden. Wird dieser Aufforderung der Parteileitungen allgemein nachgekommen, so ist, aber freilich auch nur dann, die Wahl Wessels gesichert. * Hamburg, 9. December. Die „Hamb. Nachr." schreiben: „Wir hatten neulich geäußert, daß sich in dem Wahlsiege Ablwardt's eine tiesgebende Unzufriedenheit der Wähler kundgebe, die in ihrem Drange, zum Ausdruck zu gelangen, selbst die besten preußischen Traditionen über den Haufen werfe. Dazu hatte das „Cons. Wochenbl. bemerkt: „Nur vergißt das Hamburger Blatt hinzuzufügen, wer diese Unzufriedenheit systematisch und auch mit gröblich illoyalen Mitteln züchtet, und wer bei der Wegräumung der besten preußischen Tra» Litionea an hervorragender Stelle uud mit hervorragendem Erfolge mitthätig ist." Der „Nordd. Allg. Ztg." hat diese Bemerkung so Wohl gefallen, daß sie sich dieselbe aneignet. Dem gegenüber möchten wir an die „Nordd. Allg. Ztg." die Frage richten, waS sie ihrerseits unter den „besten preußischen Traditionen versteht und ob sie auch ihre Artikel über das Erscheinen des Fürsten Bismarck in Wien, die darauf bezüglichen Erlasse und deren Veröffentlichung im „ReichSanzeiger" dazu rechnet?" Ol vreslau, 9. December. Der Redacteur der social demokratischen „Volkswacht",Friedrich,istwegenMajestäts beleidigung und sein College Thiel wegen Beleidigung des LandgerichtS-DirectorS Schmidt (in der McineidSfragc) angeklagt. Gegen Frau Marie Kunert, die Gattin des Reickstagsabgeordneten, schwebt eine Untersuchung wegen einer Vorlesung, die sie im Arbciterinnen-Verein gehalten. — Der Schlesisch-Posensche Parteitag findet nicht, wie beabsichtigt war, Weihnachten, sondern am 8. Januar nächsten Jahres in Hayn au statt. Z Ratibor, 8. December. Ein wahres Cabinetsstück nltramonlanen SittliwkeitSeifer« hat sich hier ab gespielt. Vor Kurzem brachte das hiesige deutsche CentrumS organ mit der Ueberschrist: „Eltern, hütet Euch" eine Warnung vor dem „Oberschlesischcn Anzeiger", den man nicht im Hause dulden dürfe, wenn man die Unschuld der Kleinen erhalten wolle; bringe er doch in einer seiner letzten Nummern einen Artikel, dessen Inhalt sich nicht einmal andeuten lasse. Die so schwer beschuldigte Redaction stellte nun selbst bei der Staatsanwaltschaft den Antrag aus Einleitung einer Unter suckung, hat jetzt aber den Bescheid erbalten, daß keine Veran lassung zu einem strafrechtlichen Einschreiten gegen sie vor liegt. Wie sich aus der Zuschrift der Staatsanwaltschaft ergiebt, hat der Redacteur des ultramontanen Blattes bei seiner Vernehmung als den überaus anstößigen und unsitt licken Artikel einen Aussatz in der landwirtbschastlichen Beilage des „Anzeigers" bezeichnet, über den der Bescheid de« Staat« anwaltS sich dahin äußert: „Der Artikel enthält eine Reihe von Vorschriften über die thirrärztliche Behandlung von Hausthieren nach überstandener Geburt, durch deren AuS sührung die Genesung der Thierr befördert und ihre Er krankung verhindert werden soll." Und dieser fachwifsen schaftliche Artikel hat die Phantasie des ultramontanen Redacteur« so crbitzt, daß er darin rin Sittlichkeit«- attentat erblickte. 2 Zeitz. 9. December. Die Socialdemokraten faßten den Beschluß, den ersten Mai als Feiertag hoch zu halte» und möglichst schon am Morgen die Feier zu beginnen. Ton einer f Vor- oder Nachfeier soll abgesehen werden. * Hannover, 9. December. (Telegramm.) DerKaiser nahm Vormittags ein Gesangsständchen dcS Männergesang vereins entgegen und begab sich um 10 Uhr nach der Ulanen- caserne und von dort nach dem Bahnhof, wo inzwischen die Kaiserin, welche daS Provinzialmuseum an der Maxkirche besichtigt hatte, eingctroffen war. Nach herzlicher Verabschie dung reiste die Kaiserin um l2 Ubr 10 Minuten nach Pots dam, der Kaiser um 12 Uhr 20 Minuten nach Springe ab, wo er um 1>/i Uhr im Jagdschlösse eintraf und mit den Gästen um N/r Uhr aufbrach. * Ans Baven, 8. December. Das Ordinariat in Frei bürg hat einen Erlaß an die Geistlichkeit gerichtet über das Verfahren bei Wiederaufnahme „reumülhig" in „den Schooß der heiligen Mutterkircke" zurückkehrender Alt- katboliken. Danach sollen die Pfarrer „durch Gebet, gutes Beispiel, Freundlichkeit und Anwendung aller Mittel, welche der erleuchtete Secleneiser ihnen an die Hand geben wird, zu deren Rückkehr beitragen." * Stuttgart, 8. December. Während die hiesige Handelskammer im Rückblick auf die trüben Erfahrungen bei den seitherigen Berliner Ausstellungsplänen dem neuen Project einer nationalen Ausstellung gegenüber Zurück haltung beschloß, nahm, dem „B. T." zufolge, die Ulmer Handelskammer das Project mit vielem Beifall auf und beschloß dessen kräftige Unterstützung. * München, 8. December. Die Verhandlungen wegen Loslösung des klerikalen „Fremde nblattS" aus dem Manz vertage durch hervorragende Cenkrumsleute sind nach der »Frkf- Ztg-" wieder ausgenommen worden, da das Centrum vor den Wahlen noch in den Besitz eines geschäftlich sicheren Organs kommen will. Es handelt sich noch darum, ob das Blatt schon zu Neujahr oder erst zum April aus dem Manz Verlage ausscheiden soll. Die Centrumsfübrer wünschen das erstere, Graf Prey sing, der das Hanptgeld giebl, das letztere. Graf Prevsing, der auch in der Kammer der Reichsräthe sitzt, ist bekanntlich bei Hof sehr beliebt und hat viel, wenn nicht daS Meiste dazu beigetragen, daß von den bayerischen Klerikalen wieder die milde Tonart der Regierung gegenüber angeschlagen wurde. Er bat auch — und zwar mit Erfolg — die Vermittlung beim Papste persönlich geführt, als der Prinzregent vor zwei Jabren Stellung gegen die Abhaltung deS Katholikentages in München nahm. Oesterreich-Ungarn. * Wien. 9. December. (Telegramm.) In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses legte der Finanzminister vr. Stein bach ein bis Ende März nächsten Jahres laufendes dreimonatiges Budgctprovisorium vor. — Eine Deputation dcS Vereins zur Abwehr des Anti semitismus, bestellend auS dem Herrcnhausmitgliede Baron Leitenberzer, Hosraih Nothnagel und Baron Suttner, über reichte gestern, wie schon kurz gemeldet, dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses eine Eingabe, worin unter Hinweis aus die empörenden, die Entmenschtbcit streifenden Angriffe der Antisemiten aus ihre jüdischen Mitbürger ersucht wird, mit aller Energie dem Treiben des Antisemitismus ein Ende zu machen. Präsident Smolka sprach sein Bedauern über das Be nehmen der Antisemiten im Parlament auS, Gleichzeitig aber auch darüber, daß die Geschäftsordnung dem Präsidenten nicht die Macht gebe, mit größerer Strenge einzusckreiten. Heule legte der Abgeordnete Baron Dipauti (katholisch conservativ) unter dem Beifall der Antisemiten und des CentrumS Verwahrung ein gegen die Eingabe des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus. Er bezeichnete den Schritt, welchen gestern der Verein getban, als einen Eingriff in die discretionaire Gewalt deS Präsidenten des Abgeordneten hauses. Dieser Schritt sei nur geeignet, den Antisemitismus zu fördern. Solche Schritte müßten entschieden verurlheilt und zurückgewiesen werden. N Retchenbrrg t. B., 9. December. Das Ministerium deS Innern hat den Recurs der Stadtgcmeinde Reichen berg wegen der von der Bezirkshauptmannschaft verfügten und von der Prager Statthalterei bestätigten Wegnahme der nur den Gebrauch der deutschen Sprache in der Rosenthaler Badeanstalt gestattenden Tafeln — abgewiesen uud die Motivirung der zwei ersten Entscheidungen als legal gesunden. * Klagenfurt, 8. December. Die Negierung hat dem Necurse eines slowenischen Vereins stattgcgeben und an geordnet, daß der Magistrat von Klagenfurt als einer ge mischtsprackigen Stadt slowenische Eingaben annebmen und in slowenischer Sprache erledigen müsse. Diese Entscheidung wird einstimmig von den Deutschliberalen gemißbilligt. Frankreich. * Parts, 9. December. (Telegramm.) Von mehreren hiesigen Blättern wird die Meldung der „Cocarde" wieder gegeben, daß Brisson künftig in der Untersuchung der Panamaassaire weniger rücksichtslos vorzugehen beabsichtige, da ihm aus Regierungskreisen angeblich mitgetbeilt worden sein soll, daß unter den Beschuldigten auch eine große Anzahl seiner Partei-Angehörigen und auch einige seiner ihm nahe stehenden Freunde sich befinden. — Wie aus Deputirtenkreisen verlautet, wird das Cabinet dieMittheilung derGerichts acten an die Panama-Untersuchungscommission nicht verweigern, jedoch unter der Bedingung, daß die Mitglieder der Commission über die Mittheilung strenges Stillschweigen beobachten. Jedenfalls soll die Verantwortlichkeit dcS CabinetS gedeckt sein, wenn irgend etwas in die Oeffentlickkeit kommen sollte, was den Lauf der Gerechtigkeit hindern und die Vcrtdeidigung der Angeklagten erschweren könnte. — Die Angelegenheit des französisch-schweizerischen Handelsabkommens soll, wie verlautet, in ein Stadium getreten sein, welches die Hoff nung aus ein den Wünschen beider Länder entsprechendes parlamentarisches Ergebniß rechtfertigt. — Der Ordens rath der Pariser Advocaten beschäftigte sich, wie wir bereit- kurz gemeldet, in seiner jüngsten Sitzung mit der Frage, ob gegen die Senatoren Albert Grsvy und Lson Renault, die Beide dem Barreau angehören, eine Unter suckung einzuleiten ist, weil sie sich wider die Vorschriften, welche den Advocaten verbieten, Handel zu treiben, sich an Geschäften oder Börsen-Speculationen zu betheiligen, ver gangen baden, indem sie sich von dem Baron Neinach einen Antheil an dem Gewinn des Garantien-Syndicats sichern ließen. Die ehemaligen Stabträger Rousse und Beto- laud erhielten den Auftrag, die Fälle zu prüfen, M. Rousse für Senator Albert Grsvy und M. Bstolaud für Senator Leon Renault. Wenn die beiden mit der Untersuchung be trauten Advocaten zu der Ueberzeugung gelangen, daß A Grövy und L. Renault gefehlt haben, so hat der dermalige ^Ltabträger darüber zu entscheiden, ob ein „väterlicher Ver weis", den er zu ertbeilen hätte, genügt ^der ob die College» vor den OrdenSrath zu laden sind, wo sie sich selbst ver- theidigen könnten. Gegen die Strafe, die ihnen auferlegt würde, hätten sie Berufung beim Appellhos einzuleqen. Vier Mitglieder de« OrdenSratbeS sind an dem Panama-Proceß betdeiligt, die Herren du Buit, Barboux und Martini als Bertheidiger der angeklagten BerwaltungSräthe und Herr Clausrl de CoufsergueS als Mitglied und Bicepräsident des Enquete-AuSschufseS der Kammer. überaus schwierige Aufgabe übernommen, einen Mittelweg! ausfindig zu machen zwischen dem, was Großbritannien Irland zugestebeu gewillt sei und was Irland anzunebmrn gedenke. Sv weit als die Regierung gegangen sei — und sie sei sehr weit gegangen — hoffe sie im Februar dem Hanse der Gemeinen mit einem Plan gegenüber »u treten, den Irland annehmen, Großbritannien nicht ableynen werde. (?) Orient. * Wien, 9. December. (Telegramm.) Einer Meldung der „Politischen Correspondenz" aus Belgrad zufolge wird die Skupschtina am 28. December ausgelöst werden. Die Neuwahlen sollen in der zweiten Hälfte des Februar statt- finden. * Eine neue Note des Verweser- des russischen Ministeriums des Aeußern Sckischkin steht, wie aus sicherer Quelle verlautet, in nächster Zeit in Aussicht, und zwar eine solche an das Wiener Cabinet. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß daS Petersburger Cabinet augenblicklich diplo matische Schritte zum Schutze der Schifsfahrts- und andelsinteressen Rußlands an der unteren onau zu unternehmen plant, wobei selbstverständlich jeder Anschein vermieden werben soll, als ob eS sich hierbei auch um eine Stärkung de« politischen Einflusses Rußlands im Donaugebiet bandle. * Die Nachricht verschiedener Zeitungen, daß der fran zösische Botschafter Cambon in Konstantinopel eine Conferenz oder Besprechung zur Regelung des Schutzes der Katholiken im Orient anregen will, bewahrheitet sich nicht. Amerika. * Rcw-Nork, 8. December. Henry Billard, einer der hervorragenden Vorkämpfer des Deutschtbums in den Ver einigten Staaten von Amerika, bestreitet in einer öffentlichen Erklärung entschieden die von republikanischer Seite erhobene Behauptung, Cleveland habe ein Abkommen mit dem Haupte des berüchtigten Tammany-Rings getroffen, und sagt in dieser Beziehung: „In Verfolgung meiner Erklärung möchte ich sagen, daß ich in dem achtmonatigen politischen Ringen, das in der Wieder erwählung Cleveland'« gipfelte, ununterbrochen in der Fronte stand. Ich hals der Empörung der Demokraten des Staates New-Pork gegen die Willkür von Tammany Hall. Ich arbeitete nach Kräften während der Nationalconvention in Chicago für seine Candidatur. Es war mir vergönnt, dem Nationalausichusje der Partei bei der Leitung des Wahlkampfes zur Seite zu stehen Dabei kam ich viel in Berührung mit unserem Candidaten und erhielt direkte, persönliche Kenntniß von Allem, was sich mit ihm zulrug. Besonders die Einzelheiten der Vorgänge zwischen ihm und den Leitern von Tammany Hall sind mir genau bekannt, und ich kann aus Grund meines Wissens bekräftigen, daß nicht nur keine Abmackiung irgend einer Art getroffen wurde, sondern daß gerade im Gegentheil Cleorlaud in der entschieden slen, energischsten, selbst in geradezu schroffer Weife lebe Zumuthung in dieser Richtung zurückwies. Ja, nicht nur Tammany Hall, sondern Jedermann sonst gegenüber bar er stets erklärt, daß nun »nd nimmer irgend Jemand irgend ein Ver- svrechen von ihm erlangen könne, das ihn in der Ausübung seiner Wichten als Präsident im Geringsten beschränken werde. Ich zögere in der That nicht, angesichts meiner eigenen Erfahrungen und Beobachtungen zu behaupten, daß Grover Cleveland mit freieren Händen die zweite Präsidentschaft antritt at« irgend einer seiner Vorgänger seit George Wajbington. Ties zur Steuer der Wakrdeit und Ausrottung einer Parieilegende, die, wie gezeigt, Wurzel zu fassen drohte und vielleicht einst als geichichlliche Thatsache dargcslellt worden wäre. Ich möchte diese Gelegenbeit benutzen, um zu erwähnen, daß Cleveland seine Erwählung hauptsärlick den deutsch- amerikanischen Stimmgebern in den Staaten New-Vork, Nerv-Jersey, Indiana, Illinois und Wisconsin verdankt, was er auch dankbar anerkennt. In der Stadt New-Dork stimmten von über 100000 regislrirten deutschen Stimmgebern gewiß 85 Proc. für ihn. Im Innern des Staates und in den erwähnten anderen Staaten machien sich ähnliche Massenübergänge unjerer Landsleute in das demokratische Lager geltend. Bei der Gesammtauflage der vorliegenden Nummer befindet sich als Extrabeilage ein Prospekt über sehr empseblenswerlhe Geschenk werke aus dem Verlag des Bibliographischen In stituts in Leipzig. 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Ltffritklichr Bibliotheken: Universitätsbibliothek^ Beetbovenstraße) ist an allen Wochen tagen geöffnet: von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme des Sonn- abends! Nachmittags von 3—5 Udr; Lefesaal von 9—1 und Nachmittags (mit Ausnahme des Sonnabends! von 3—6 Uhr; Bücher-Ausgabe und »Annahme von 11—1 und Nachmittags (mit Ausnahme des Sonnabends) von 3—5 Uhr. Filiale für Ansgabe nnd Annahme der Bücher (Triersches Institut) täglich 11—1 Uhr. Stadlbibliotdek Montags und DoauerStags 11 — 1 Uhr, dir übrigen Tage 3—5 Uhr. Bibliotdek der Handelskammer (Neue Börte! 10—12 Uhr. Bibliothek der Innern Mission, Rohsiraße 14. Bolksbibliothek, Roßstraße 14, Mittwoch u. Sonnabend 2—311. Bottsbibliothek V. (Vlll. Bürgerschule.Leipzig-Reubuitz, Ein» gang Raltibausstraß«! 7'/«—9'/. Uhr Abends. Pädagogischr <tc»tralbtbl>okdck(Comeniusstistung1, Lebrerveretns- daus, Kramerilr.4, geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2—4 Udr. 1. SamliitSivachr lvamnraße >4> und II. LaiittälSwachc (Peters- iieinwkg 17) des Samariter-Vereines sind Tag und Nach- geöffnet. Immerwäkreiider ärztlicher Dienst. Ferniprech-An- ichluß Nr. 507. Die Wachen sind durch besondere BerrirbSsern. ivrecher unter einander und während der Nacht auch mit dem Dolizeiamte verbunden. Fr>cSvois-(srprv>ttou n»d Tasse für den Süd-, Nord» und neuen Jvdannesfriedbos Schloßqasje Nr. 22 in den Räumen des Königl. Stander-Amtes I. Vergebung der Grabslellen auf vorgebachren Frieddöien. Vereinnahmen der Concefstonsgelder und die Erledigung der ionstigen auf den Betrieb bezüglichen Angelegenheiten. Ge öffnet Wcchentags von 9—1 Ubr uud 3—5 Udr. Sonn» und Feiertags ,edoch nur für dringliche Fäll» von 11—12 Uhr. Sw ufzzetk nir den Besuch der Frieddöi« Abends 4 Ubr. tt»ivcrsttätS:A»ge!ihciIa»italt, Liebigstraße 14, Sprechstunden läßlich außer Sonn» und Feiertags von '/,10 Uhr bis '/,12 Uhr, erumalige Consultationen nur bis 11 Ubr. Petcriiiär-Klinir der Universität. <JodanniS»Bllee 18.) 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Besichtigung Wochentag» 9—4 Uhr, Sonntags '/,11 bis 1 Udr. Eintrittskarten zu 50 ^ oeim Hausmeister. K»«stgrwrrbr-!0i»frin». Die Sammlungen sind Montags, Mitt» wachs und Freitags von 11—1 Ubr, Sonntags von '/,11—1 Udr geöffnet. JmAuskunstsbnreau wird allwochentäglich von 12—1 Udr Rath und Auskunit über kunstgewerbliche Frage» uuentgeltlich endeilt. — Di« Bibliotdek und Vorbildersammlung ist geöffnet Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag Abeads von '/,? bis '/,10 Udr. , Verein kür die Weschichte Leipzigs» Iohannlrpkatz 8. Die Sammlungen sind geöffnet jeden Soun» und Feiertag von '/,11 -'/,1 Uhr. Eintrittsgeld 30 sj. vuchgkwrrbliche JabreSausstellung nnd Deutsche» vuch- gewerbr-Mufeum, BuchhändlerdauS. Portal Ecke Gerichtsweg I. Stock, Sonntags, Dienstags, Donnerstags uud Sonnabends von 10'/,—1 Uhr geöffnet. Eintritt frei. Dauernde Getverbc-Ausitellung, gegenüber der neuen Börse. Reichhaltige und vielseitige Bereinigung gewerblicher Erzeugnisse und Neudeiten der verschied. Art. 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