der Weiden und Pappeln blinkte in zartem Gelb, der eigentlichen Frühlings farbe. Auch in Hannover war die Reise Omars eingeleitet worden. Ein Elefanten kasten — beinahe so groß wie ein Geräteschuppen der Straßenreinigung —, etwa 3 Meter lang, 3,40 Meter hoch und 2,20 Meter breit, liegt im Gehege vor der Stalltür bereits mit Ketten angeschlossen. Vorn, an der Kopfseite, hat er Eisengitter; die Seiten sind innen mit starkem Blech beschlagen, der Zähne wegen. Wie diese „Sänfte“ im einzelnen beschaffen war, zeigen die beigege benen Bilder. Sie ist eine Art Zwingburg: so gebaut, daß sich’s darin wohl leben läßt, doch der Versandte keine großen Sprünge machen kann. Er kann darin auch essen, trinken, stehen, liegen und hat alles, was zur Leibes Nahrung und Notdurft gehört; aber kleine Unbequemlichkeiten muß er natürlich, wie bei jeder Reise, mit in Kauf nehmen und ist — durchaus zum eigenen Vorteil — davor bewahrt, seine volle Kraft zu entfalten und damit über die Stränge zu schlagen. Am 11. April ward Omar probeweise in den Kasten gelockt, der schon tage lang davorgestanden hatte. Und siehe: Omar ging, von einer Möhre angereizt, hinein, war also schon daran gewöhnt. Da der Versuch gelungen war, ward für den nächsten Morgen das „Einpacken“ anberaumt. Der Abend war noch frei, und den benutzte ich, um einiges aus Omars Leben zu erfahren. Aus Omars Leben Nach allem, was mich Herr Hermann Ruhe, der Leiter jenes weltbekannten Unternehmens, und einige seiner Getreuen freundlichst wissen ließen, ergibt sich über Omars Vergangenheit: Im Sommer 1924 kam er nach Hannover. Kreth, ein Tierreisender von Namen, hat ihn wohl aus Hinterindien mitge bracht; doch, da bleibt etwas Dunkles in der Vorgeschichte. Das Elefanten bübchen mag vier oder fünf Jahre alt gewesen sein; schätzungsweise maß es 150—160 Zentimeter. Im Hannoverschen Garten trat es das Erbe des oft ge nannten Kaspar an, jenes Kopenhagener Sprößlings, der 1927 im Pariser „ Jardin d’acclimatation" mit Giftgas hingerichtet ward. Inzwischen war „Omarchen“ zum Mann gereift und wohl 2 1 / 2 Meter hoch geworden. Seine Stoßzähne, die ja nur lange obere Schneidezähne sind, wuchsen