XIV. Die Einverleibung in die Großstadt 1. Flurgrenze mr 1. Januar 1890 wurde das Dorf Gohlis in die unwiderstehlich sich aus breitende Großstadt eiuverleibt. Die ehemalige Landgemeinde glich damals einer freundlichen, wohlhabenden Stadt, deren Einwohnerzahl 19000 über stiegen hatte. Die Grenze zwischen Gohlis und Alt-Leipzig bildete die Mitte der Pleiße, den Restaurationsgarten der Gohliser Mühle auf Leipziger Flur belassend. Von der Pleiße aus führte die Grenze hinter dein Militärlazarett und dem Ererzierhaus weg zwischen den Baracken und dem Blüchergarten hindurch auf die Hallesche Straße, an der Westseite derselben in nördlicher Richtung fort, hierauf rechtwinklig über die Straße springend und auf der Ostseite derselben weitergehend bis zum Zusammenstöße mit der Entritzscher Flurgrenze. Die Grenze zwischen Gohlis und Eutritzsch läuft schräg über die Hallesche Straße uud danu auf der Westseite derselben von Nr. 9 an bis Nr. 13 hin, geht hier wieder über die Straße weg und auf dem Kirchweg weiter, überschreitet die Thüringer und Magdeburger Bahn, führt über die Bleichertstraße östlich an der Wachstuch fabrik von Höller L Huste hin und läuft von hier aus in der Mitte des westlich der Rietzschke und ziemlich parallel zu derselben hinführenden Grabens, welcher sich am nörd lichen Ende der Dorflage von Eutritzsch mit der Rietzschke vereinigt, worauf dann die Grenze in der Mitte der letzteren sich bis zur Flurgreuze mit Eroßwiederitzsch fortsetzt. (Siehe Karte, Seite 118.) 2. Garnison Gar bald hatte der Ort bei seiner Ausdehnung die Hallesche Landstraße erreicht und sogar seine Vorposten bis an die sanfte Bodenanschwellung der Goldenen Höhe heran geschoben. Schon 1881 hatte das Infanterie-Regiment 134 in der Nähe von Gohlis Quartiere bezogen. Als Unterkunft dienten dem Regiment Baracken auf dem Gohliser Exerzierplatz, auf dem 1870/71 die französischen Gefangenen untergebracht waren. Einen größeren Aufschwung für Gohlis brachte der Bali der auf Gohlis-Möckernscher Flur erstehenden Kasernen, die von sächsischen Truppenteilen bezogen wurden. Das Pflaster der Straße hallte wider vom Gleichtritt militärischer Abteilungen, und die schnei digen Weisen der Militärmärsche lockten jung und alt auf die Straßen. Für Kaufleute, Handwerker, Gastwirte und Vermieter eröffneten sich reiche Einnahmequellen. Gerade, breite Straßen mit großen Miets- und Geschäftshäusern, daneben aber auch vornehme