Kloster. In dem Stiftungsbriefe von 1213 steht: LooleÄs. 8. Tboinao oufus ckv8 ost villa Lapouciorp. Bei der Säkularisation der Klöster und der Veräußerung der Klostergüter um 1543 scheint der Rat zu Leipzig auch Pfaffendorf erworben zu haben. Um 1570 gehörte das Vorwerk Pfaffendorf noch dem Rate. Kam der Kurfürst August nach Leipzig, so pflegte er die von dem Bürgermeister Hieronymus Rauscher iu Pfaffendorf angestellten Gastereien mit seiner Gegenwart zu beehren. Pfaffendorf wurde später vom Rate ver kauft und wieder gekauft. Das Pfaffendorfer Areal bestand nach Moser aus 230 Ackern 110 Ruten Feld, 9 Ackern Gohliser Bauernholz und einigem Weidicht. Ferner stand dein Gute das Recht der Parthenfischerei auf eigenem Grund und Boden, sowie die Vieh trift auf den Wiesen vor dem Ranstädter Tore zu. Zwischen Gohlis und Pfaffendorf bestanden enge nachbarliche Beziehungen. Pfaffendorfer Kinder besuchten noch im Jahre 1841 die Gohliser Schule. Das Vorwerk mußte im 19. Jahrhundert modernen Bauten weichen. Auf seinem Grund und Boden erhebt sich heute das Hauptgebäude des Zoologischen Gartens. Unmittelbar an Gohlis grenzte die Petzscher Mark. Sie lag vor dem Gerbertor und umfaßte ein Stück Land, welches westlich von der Parthe (bis an die Schönefelder Mühle, wo die Mockauer Wiesen anfingen), südlich von Eutritzsch und östlich von Gohlis gelegen war. Nach Wuttke soll hier im 13. Jahrhundert ein Dorf Bets gestanden haben, das später zugrunde ging. Es gehörte dem Markgrafen, und dieser schenkte es den Kla- risserinnen zu Weißenfels. 1359 befand sich unter den Leipziger Ratsherrn ein Heynrich von Betz. 1454 verbot der Rat der Stadt Leipzig „den Petzscher Nachbarn, unter ihren Gemeindegliedern innerhalb des Weichbildes vorgekommenen Scheltworte und Zwistig keiten eigenmächtig zu bestrafen". Sichere Nachrichten darüber, wann das Dorf Petzsch zur „wüsten Mark" geworden ist, sind bisher nicht aufgefunden worden.