Adb. 11. Gohlis nach dem Brande 1794 Feuer unvorsichtig umzugeheu. Bei Licht zu dreschen, ist keinem erlaubt. Auch das Ver bot des Brauntroeinbrenuens (s. Rechtsverhältnisse) ist hauptsächlich auf die Sorge zurück- zuführen, das; bei fahrlässiger Handhabung leicht Brandschäden entstehen konnten. Von Ostern bis Michaelis soll jeder Nachbar ein gefülltes Wasserfaß vor seinem Hofe halten, damit nian sich im Notfälle solches Mittels in geziemender Eile bedienen kann. Trotz aller Vor sicht kam es einigemale zu groszen Bränden. So kam 1635 ein Feuer aus, welches ein Soldat dadurch verursachte, das; er in ein Strohdach nach Tauben schoß. Die Feuers brunst äscherte 16 Bauernhöfe ein; das dürfte beinahe das ganze Dorf gewesen sein. Aber einen Brand von 1697 berichtet der Eutritzscher Geistliche Georg Jenichen folgendes: „Anno 1697, den 12. february, Freitags vor Estomihi entstundt durch Verwahrlosung eines alten Weibes, welches einen warmen Ziegelstein in ihr Bette geleget, abends um 8 Uhr eine große Feuersbrunst bey Zacharias Hemügen zu Golitz, wodurch fünf Höfe mit ihren Scheuern und Ställen verbrandten und kam das Feuer bis an Marein Schortels Gutt, welches neben dem anderen vor 45 Jahren abgebrandt. Denselben Freytag früh, als abends der Brand geschah, sähe ich im Traum aus einer dicken schwarzen Wolke einen großen Feuerstrahl unweit Gohlitz niederfallen: davon ich sehr erschrocken aufwachte." 1699, 1717 und 1794 waren ebenfalls größere Brände in Gohlis. Von letzterem gibt der Eutritzscher Pfarrer M. C. G. Schmidt folgende Schilderung: > „Der unglückliche Brand erfolgte in der Nacht zwischen den 7. und 8. Julius bald nach 12 Uhr, und durch denselben wurden sieben Güter nebst Ställen und Scheunen ver wüstet, so daß nur von dem einen Gute das Wohnhaus, jedoch ziemlich beschädigt, ge rettet werden konnte. Noch jetzt ist es ungewiß, wie das Feuer entstanden ist, und die Erzählungen davon sind verschieden, weil erst dann die Flamme bemerkt wurde, da schon mehr als ein Gebäude loderte. Daß aber die Flamme so schnell sich verbreitete und so große Verwüstungen anrichtete, kam zum Teil daher, weil die Gebäude mit Stroh ge-