Anfang Juli Besichtigung der neuerbauten Lichtwark- schule im Stadtpark, verbunden mit ein führendem Vortrag von einem Lehrer der Schule. Näheres in den Gaumilteilungen Mittwoch, 15. Juli abends 8 Uhr, im Klubzimmer 2 und 3 des Gewerkschaftshauses: Drucksachen von der ersten Deutschen Reklamemesse in Berlin. Ausstellung und Vortrag des Koll. Otto Schawer D ie erfte Vorbeugungsmaßregel gegen diefe Bücherfeinde befteht natürlich darin, daß man I die Bücher nicht in Regalen und Schränken aufbewahrt, deren Holz fchon Bohrlöcher aufweift und demzufolge fchon darauf hindeutet, daß der Käfer darin bereits fein Wefen treibt und feine Spaziergänge nicht nur auf das Holz, fondern auch auf das Papier der Bücher ausdehnen wird. Um das Holz felbft vor dem Bücherwurm zu fchützen, genügt ein Tränken des Holzes mit Kreofot, dem man längeres Trocknen folgen laßen muß, damit kein Abfärben oder Einfaugen in das Papier der Bücher ftattfindet. Sind aber die Holzwürmer fchon im Holz, fo kann ein weiteres Vordringen der Infekten verhindert werden, indem man mit einer feinen Spritze in die einzelnen Bohrlöcher Infektenpulver fpritzt, durch welches die Würmer erfticken. E ine andre Linie aus der Familie der Papierwürmer ift der Petinus genannte Käfer, der zwar feiner als das Anobium ift, aber die gleiche vernichtende Wirkung auf das Papier ausübt. iTrotzdem ift feine Arbeitsweife von der des Anobiums verfchieden infofern, als das erfte Infekt verwundene Gänge in Holz und Papier frißt, während der Petinus immer den geraden Weg vorzieht, fo daß die von ihm gefreffenen Löcher wie mit einer Nadel durchbohrt erfcheinen. Noch kleiner als diefe beiden Papierfeinde ift die Papierlaus, die auch überall da ift, wo Papier vorkommt. Diefe flügellofe Laus (Atropus pulfatoria) begnügt fich nicht nur damit, das Papier in zahllofen Kanälen zu durchwühlen, fie frißt in ihrer gierigen Art nicht feiten ganze Stücke von Papier weg. Gegen diefe zerftörende Wirkung der Papierlaus anzukämpfen, ift außerordentlich fchwer. Wie man jedoch Geher annehmen darf, hat Ge eine Abneigung gegen Nelkenöl, Naph thalin, Kampfer und andre fcharfriechende Stoffe, mit denen man allerdings feine Bücher nicht gern in Verbindung bringt. Bei der großen Verbreitung, die heute die Bücher haben, und bei dem großen Wert, den Ge in kultureller HinGcht bilden und noch in fpäteren Zeiten haben füllen, ift es bedauerlich, daß über die Bücherfeinde fo wenig bekannt ift. Wenn man bedenkt, welche geiftigen Werte oft mit der Zerftörung koftbarer Werke verlorengehen, wäre es wünfehenswert, daß nicht nur unter den Bücherliebhabern, fondern auch in buchgewerblichen und papierindu- ftriellen Kreifen mehr Wiffen über die Bücherwürmer verbreitet wird. Fritz Hansen, Berlin