FESTKARTE OHANNISFEST 1927 SONNABEND, DEN 25. JUNI IM GEWERKSCHAFTSHAUS SONNTAG, DEN 26. JUNI, AUF DEM TURNPLATZ AM STEIGER PROGRAMM UMSTEHEND ENTWURF UND DRUCK: THÜRINGER VERLAGSANSTALT UND DRUCKEREI G. M. B. H. /JENA um feinen Beruf ganz zu erfüllen und zu verliehen. Die be rufliche Bildungsarbeit wurde weiterhin durch Führungen in Verbindung mit dem Arbeiterbildungsausfchuß, durch Auslegen von Rundfendungen und durch Ausfehreiben eines Wettbewerbs gepflegt. Die Bezieherzahl der »T. M.« konnten wir in diefem halben Jahr von 33 auf 56 erhöhen. Gegenwärtig find wir dabei, eine Rundfendung Deffauer Druckfachen zufammenzuftellen. B. Dresden (Halbjahrsbericht). Herr Profeffor Moholy-Nagy fpradi im Februar über »Malerei, Photographie, Film«. In dem zweillündigen Referat behandelte er grundlegende Dinge auf dem Gebiete optifcher Gellaltung. »Die gra- phifchen Techniken« nannte lieh der zweite Februarvortrag. Kollege Gentfdh fchilderte die verfchiedenen Wiedergabe verfahren und verfland es, den Anwefenden die Unter- fchiede und Erkennungszeichen der einzelnen Techniken klarzumachen. Am 11. März fprach Herr Regierungs- fekretär Paul Faske über »Beruf und Handfchrift«. Am 25. März konnten wir unfern Zentralvorfitzenden, Kollegen Bruno Dreßler, bei uns begrüßen. Er referierte über den Dritten Internationalen Wettbewerb, aber nicht in der üblichen Weife, fondern er gab einen gefchiditlich-fozio- logifchen Überblick von der Entwicklung und dem gegen wärtigen Stand des Buchgewerbes. Er erklärte Parallel- erfcheinungen in Indullrie und Technik, wo lieh überall Kollektivgeilt und -empfinden Geltung verfchafft. Zum Schluß Hellte er feil, daß der Dritte Internationale Wett bewerb den gelleilten Forderungen gerecht wird, nämlich dem fachlichen Gehalt der Druckfache Ausdruck zu geben. Der Klimfch-Titel-Wettbewerb wurde am 22. April aus- gellellt und vom Kollegen Martin Scholze befprochen. Den zweiten Teil des Abends füllte Kollege Gentfch mit der Befprechung der Gehilfenprüfungsarbeiten aus. Herr Dr. W. Balzer, Direktor des Kunltgewerbeinufeums, fprach am 13. Mai über Daumier, der vielfach der Michelangelo der Karikatur genannt wird. Am 27- Mai wurde vom Kol legen Demmler über den Anzeigenfatz gefprochen. Befon- ders interefTant war, daß er eine ganze Anzahl Beifpiele zeigte, wie fie erfchienen find und wie fie mit geringen Mitteln hätten verbelle« werden können. »FransMafereel, ein moderner Holzfchneider« lautete das Vortragsthema des Kollegen Krüger am 24. Juni. Vor allem die Bildfolgen »Sonne« und »Paffion eines Menfchen« hinterließen einen tiefen Eindruck. An drei Tagen befdiäftigten wir uns mit unfern Typen. Am 19. Februar wurde die Schriftguß- A.-G. vorm. Brüder Butter befichtigt, ein Anfchauungs- unterricht, für den jeder Teilnehmer dankbar gewefen fein wird. Was wir im Februar praktifch fahen, behandelte Kollege Jonny Harms am 8. April theoretifch. Von der Zeichnung anfangend, fchilderte er eingehend den Weg bis zum fertigen Buchllaben. Der dritte Abend war am 10. Juni; an ihm fpradi Kollege Gentfch über unfer Letternmetall. Diefer wie überhaupt alle Vorträge wurden durch Licht bilder wefentlich unterllützt. R. W. Gotha. Am 30. Juni hatte die Ortsgruppe in der Gewerb lichen Berufsfchule eine lehrreiche Filmvorführung. Die Galvanoplallifche Anflalt, Stereotypie und Klifcheefabrik C. Schwarz vorm. Emil Hauck, Leipzig, hatte ihren Lehr film zur Verfügung geflellt, der uns die Entflehung eines Galvanos zeigte. Auch auf dem Gebiete der Galvano- herflellung hat fidi in den letzten Jahren eine Spezialifierung durchgefetzt. Früher fand zur Prägung fad nur Wadis Verwendung; heute nimmt man, je nach derBefchaffenheit des Originalklifchees, Zelluloid oder Weichblei. So ifl es 250