Lebenswmöe Novellen von Albert Stegen Rosenkreuzerlegenöe * Hans Holbein üer Jüngere * Der Toö öes Thomas von Aquino Jakob Döhmes Herz * Lebenswenöe * Dcönung öer Geschicke In Hallonlelnen RM. 5.-« Diese Neuerscheinung enthält örei Novellen^ öie Albert Steffen vor kurzem auf LLnlaöung öer Stuüeritenschaft Dasei vorlas. Hier öer Deucht öer Albert Steffen liest Ls war eine Feierstunde, die die Studentenschaft den zahlreich erschienenen Hörern dadurch ver mittelt hat, daß sic Albert Steffen zu einem Vorlesungsabend gebeten hatte. Wer das Werk Steffens kennt, weiß um die Kraft seiner wortform, um den Reichtum seiner Bildhaftigkeit, um den unbeirr baren Ernst seiner durch keine noch so naheliegenden Versuchungen von letzter Verantwortlichkeit weg zuführenden menschlichen Haltung. Im zweiten Teil las Albert Steffen drei historische Novellen. Sie überraschen durch die Wucht ihrer Konzeption ebenso sehr als durch die Einheit der Zeichnung, mit der sie skizzenhaft uns das Bild dreier Großer des europäischen Geisteswerdens unmittelbar erstehen lassen: ,Der Toö ües Thomas von Aquino^ — geschaut in seiner Verklärung und Erleuchtung durch Albertus Magnus; Jakob VohmeS Her^ — die Geschichte eines reinen Jünglings, eines Schusterjungen, der erleuchtet wird zur Schau des salomonischen Tempels, zur geistigen Kommunikation, dafür eine Ohrfeige von seinem verstockten Meister erhält, sich aber dadurch nicht anfechten läßt, sondern in die weite Welt wandert um einer der größten weisen aller Jahrhunderte zu werden; Hans Holbelns letztes VM — ist das, worauf er die Verleihung eines Freibriefes -je Arzte und Balbiergilde in London durch den Tyrannen Heinrich VIII. darftellt. Es ist nicht möglich, auch nur einen schwachen Begriff von der unmittelbar ergreifenden visionären Kraft zu geben, mit der der Dichter hier ein Stück Geiftesgeschichte an der Wende zweier Kulturen in kleinsten Zügen zu imaginieren weiß. Man braucht wohl nicht anzustehen, diese Novellen, und vor allem deren letzte, die typischerweise wieder einen Schweizer begreift, das Schönste zu nennen, was uns der Dichter bisher geschenkt hat. Hier treffen sich alle seine Begabungen in bisher nicht erreichter Harmonie; epische Bildkraft, dra matische Architektur, der Sprachreichtum seiner Lyrik und die gedankliche Präzision seiner Essays. O Verlag für Schöne Mstenfchasten / Dörnach unö Stuttgart