Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940113010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894011301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894011301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-13
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezugs-Preis G tz« Haaptezpedinoa ode» d«» i» Stadt- b^trt und den BoroNra errichteten Au«, qobistellen abgeholl: v>ertkl,adrUch^4L0, fei »wermaiigrr täglicher Junrllnng in» Han» bwO. Durch dir Post bezogen filr Deulichload und Oesterreich: viertel,Ldrlich S.—. Direct» tägliche Kreuzbandienbung i»s Ausland: monatlich 7.SO. DieMorgen-Au»gobt erschein« täglich '/,7Uhr, die Abend-Ausgabe Wochentag» ö Ützr. NrLartion und krveditioa: Ja Hannes,affe 8. Di»Tn>»dition ist Wochentag» ananterdrochr» ^oß»«t »o» ftüd 8 bi» Abend« 7 Uhr. /Nialku: vtt« Me««'« Sartim. lRlfretz hat«), llninerfitotssrroß« l. Laut» LSfche. Katdarjnrnstr. >4. van. uad >önka«vlatz?. Morgen-Ausgabe. nWger.TlWblM Anzeiger. Lrgan siir Politik, Localgrschichte, Handels' und Geschäftsverkehr. Anzeigen Preis die 6gespaltene Petlkzesie SO Psg. Reklamen unter den» Redattiane strich s4gv» spalten' . vor den Famtliennachrichteit i 6 gespalten) 40»^. Vrößer- Schrisl<m laut unierem Drei«- veczeichniß. Tobellariicher und Zisserusatz «ach höherem Tarif. Eptra-Veilagen (geialzt', nur mit der Morgen.Ausgabe, odne Postdrjörderung -st 60.—, mit Postbei'ürLrrung >t 70.—. Annalnneschlllk für Än;rigea: Abend-Au-gade: Vormittag» 10 Uhr. Marge »-Ausgabe: Nachmittag« 4 llhr- Sonn- und Festtag» früh ' ,9 llhr. Bei deu Filialen und Annodmeilelleo >« et»« halbe Stund« ftüher. Anzeigen sind stet« an die ErZetttisa zu richtet». Druck und Verlag von E. Pol» ta Leipzig. ^22. Sonnabend den 13. Januar 1894. 88. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 14. Januar, Vormittags nur bis VsLß Uhr geöffnet. Lxpoitlllnn <1e« I.oIp/.1sor l'axedlattes. Amtliche Bekanntmachungen. iluhliolj-Änclion. Mittwoch, -en 24. Januar d. I., sollen von Vormittag» Lekanntmakkuna. die Verbandlungen nach Berlin und führte sie am vonlande» rischen Bemannungen über den katholischen Schulvorstand , - . binbting mit 8. 2 der Locallchulordnung für die katholische Schule I 4-hat salbe telegraphische Mittbeilung." Die aus zu Leipzig noch 4 Mitglieder de» Schulvorstande» von den hiesigen > össcntllchc Quellen gestützte Erzählung siebt in AnsübrungS- kaibolischen Hausvätern, welche die sächsiichc Staat-angehörigtcit I Zeichen. In dieser ganze» Darstellung von 2«' große» engen besitzen, au» denjenigen hiesigen katbolijchen Hausvätern zu er- > Druckzeilen dilbcl die Erzählung von dein .geheimen Spccu- wäblen. weiche sähig sind, em bürgerlich»» Gemeindeamt zu b- jationSgcschäsl- de» Belichajler» mit dem Baron Hirsch nur " Indem wirdaber die Wahl von 4 katholischen Hausvätern ^ Aschen für »rn katholische» Schulvorftan» ans amtliche B.r chlc "'"«t-bt. Da Ware es nun doch osscnba Freit«,. den ». Fetzruar ». I I Sacke der Benbeittgung diese» Doischaficr« gcwefcn, nick» anberanmen, laden wir die Stimmberechtigten ein. die Stimmzettel, I etwa blc» die von ui>r gcgebcncne „Eutbüllittig" dieser in der aus denen Name und Stand der vier zu wählenden kacholüchen I Dbat „merkwürdigen" Zögerung de» Grasen Harry v. Arnim Hausväter vollständig uad deutlich bezeichnet sein müsjen, an ge- I öffentlich mit den slärtslcn Au-drücken zu belegen, sonder» naantem Tage . I Zugleich unk bauptsäcklich dir amtlichen Quellen Machmillitg» von 2—Uhr I zu entkräften, die den damaligen deutschen Botschafter in Pari» in bobtm Grate persönlich verdächtig persönlich abzugeben. tm Saale «er l. höheren Bürgerschule T.e Liste der Sttmmberechtigt.n liegt ans der Schulexpedition, a»-". Seine Bertbeitiger mußten m. a. W nack- 1 Rhorn- 7? Rnstern- 2 Linden- < 2 Masholver 3 Vllrrn- 1 Apfelbaum 23 16—47 36-58 30 IS—23 20 6 4-13 2' ,-S 6—6 6—10 3 wie e» denn natürlich zugegangen sei, daß lsckaster e» fertig brachte, ein Abkommen mit mittag» von 3—6 Uhr öffentlich au», und e» wird über etwaigen I Frankreich, baS diese» selbst angeregl batte, und da» von Einspruch gegen die Liste bi» zum 23. desselben Monat» Ent- I Seilen BiSmarck'S „durchaus" entgegenkommend ausgenommen s-bli,hung gefaßt, die Liste selb,t aber am 24. Januar 1894 ge- «war, in sieben Tagen — vom 5. b>« »2. März — nickt schlossen werden und ztvar mit Verlust des Wahlrechts bei der s Abschluß gedriden zu lassen, wäbrenv Bismarck es in v Uhr an aus dem Schlage in Abik 28» de» Vurganrr Forst- Alte Waage, tkatbarinenstroße Nr. 1, l. Eiage, Zimmer Nr 4. l wk'l en, wie e» denn natürlich revier« in der sogenannten Ltudenaurr hlottge an der grünen s vom lü. bi» 20. dss. Mt», von Vormittag» S—12 Uhr und Nach- s eirser Botschafter e« fertig brachte, Linie 72 Vichen-Rutzkl-tzr von 8-10S cw MUtenst. u. 2—10 m Länge, 76 Buchen- » » 16—3b » - » 2—8 28 VIchen- - . 16-31 - . - 4—14 , 1 diesmaligen Wahl für Diesenigen, welche keine Ausnahme darin i gesunden haben. Leipzig, am ü. Januar 1894. Tie Wahldeputntion. Wolter, Vorsitzender. - n. 167 Stück ttzichen-, Eschen- »nd Rüftern-Schtrrhökzer unter den im Termine auSbängendrn Bedingungen und der üblichen I Anzadiung an Ort und Stelle meistbietend verkauf« werden. Zusammenkunft: aus dein obengenannten Schlage. Leipzig, am 11. Januar 1894. TcS Rath« Forstvepntatton. Holzauktion. Freitag, «en 2«. Januar >8»4, sollen aus dem Schlage in Abtd 28a de» vurgancr Forstreoicrs ln der s«,ena«nten Linheuanrr Gange an der grünen Linie l. von Vormittags v Uhr «»: 4 Rmtr. tkichru-Nntzschette, 108 - »tchen- i 5 » Buchen- s Vrennscheite, 3 - Rüstern- n. I ferner: 4 - Linden- ! II. von Vormittag« Ist Ndr an: circa >00 starke Abrauinhausen und bi starke Langüauie», drei Tagen — vom 12. bis 13. März — in Berlin ab schloß »nb dabei obendrein nur mit dem Berliner Botschafter Frankreichs verhandeln konnte, während der Botschafter Gras Arnim in Paris, am Sitze dcS französischen StaalSoberbaupteS, das den Berkrag obendrein erst an geregl batte, eine viel bequemere uud leichtere Berbanblung batte. In tem Schreiben an den Fürsten Bismarck vom 8. December v. I. bat Gras Arnim Sobn endlich die Notb- wenbigkeit ringeseden, in dieser Rickstung wenigstens etwas j Schreiben de- Grafen Ärnim-Schlngenlhi» > >° 27.7LL. Ä7L L"' Lk L'",".' ^ veranlaßen mich zu folgender öffentlichen Entgegnung: 1 Arnim Sohn bat zur Gesch'ckttscrzäblung im Sinne de« Die neueren öffentlichen Erklärungen und de« damaligen deutschen Botschafters in Pari», Grasen Arnim 1 „Fcldniarsck'all Manteusjrl, dem sranzösischersett» Herr Baler, mit dem Baron Hirsch zurücksübrte, eine „elende Brr-1 von St. Ballier attachirt war, verbaute»» selbstständig, leumtnng, woker sie auch stammen möge", genannt. Die 1 während der Botschafter in Pari« der eigentliche Untcr- dem Grasen gefügigen Blätter, z. B. der „Berliner Börsen-l Händler war, mit der sranzösischen Regierung durch die Eourirr" vom 19. December l893 nenne» sie „erstunken und I Berniitteinng von St. Ballier (!). Der dcutschc erlogen". In seinem am 30. December veröffeiiilicklen I Bclschaflcr in Pari« wurde über da», wo» Herr v. Mameuffcl Schreiben vom 8. December an den Fürsten Bismarck schiebt I tbat und zu lkun angewiesen war, nicht genügcnd aus bcm der Herr Gras diesem die „moralische Berantworlung" für I Lausenden erbalien. Ter unausbleibliche Erfolg dieser Ber- ^ I kiese „verrichtete Anschuldigung" zu, und zwar unter Dro-1 dantlungen an zwei Sitllen war eine kcillvsc Eonsusion, Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem oben genannten Schlage. Leipzig, am 11. Januar 1894. Tr« Rath« Forftdeputation. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpapirre unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 10. Januar 1894. Tie rparraffeu-Teputation. Hungen gegen den Fürsten, obwobl ick mich mit keinem Worte! die die sranzösischen Diplomaten sehr gesck'ickt sich zu Nutze ans den Fürsten Bi-marck al« Gewährsmann dieser meiner I gemacht haben." Daß diese Behauptungen völlig I Darstellung berufen batte. ! unstich haltig sind — selbstverständlich sind sie nicht von Ob G>as Arnim durch diese leidenschaftliche Heiligkeit I dem Herrn Grase» Arnim-Schlagentbin erfunden — das liegt seiner Erklärungen und der ihm gefügigen Presse der von I sür jeden Kenner der Geschichte, diplomatischer Gcschäslc rc. idm vertretenen Sache nützt, mag da« öffentliche Unheil ent- I sonnenklar vor Augen. Wer einen einzigen Blick in Poschiiiger'S Lonsulat von Guatemala in Leipzig. T-r vom I. Januar l894 ln Kraft getretene neue Zoll» tarif kann lm Loniulat von Interessenten eingeseden werde» und wird auch ouSwLriigen Firmen für den »rporl nach «natnnak« , ^ ^ ^ ^ ,, . . bez. Legalinrung der Foclureo da« Nöthig» daran» auf Verlangen Quellen mi, vollster Undesangenbeit und Unparteilichkeit dem scheiben. Ich meinerseits erwidere darauf völlig leidrnfchasis lo« unv rein sachlich Folgende«. Ich babe in meinem Werke S. 183 bi» 194 an der Hand öffentlich bekannter brzw. zu gänglicher Quellen eine Darstellung der Differenzen gegeben, die sich von l872 an zwischen tem Botschafter Arnim in Paris und dem Fürsten Dismalck erboben. Will man diese Differenzen, wicdieArniin-Prcsse ibut.al« einen persönlichen Streit der beiden Staatsmänner bezeichnen, so stehe ich unsraglich außrrdalb der Strritparteien, und konnte an der Hand meiner untrüglichen Botschafter Grasen Arnim die alleinige Schuld an diesen Differenzen beimessen. Der Gras Arnim Sobn bal zwar schon in seiner ersten öffentlichen Erklärung auch meine Un- vefangcnheit und Unparteilichkeit durch die völlig unbegründete Brbauplung zu verdächtigen gesucht: ich balle in meinem Werke „zahllose Entstellungen der Wabrbeit im In teresse de« Fürsten Bi«marck sür nöthig gebalten". Aus meine öffentliche Aufforderung vom l l. December v. I., diese Bertächligung zu begründen und z» beweisen, ist der Griff jedoch dis heute jede Antwort schuldig geblieben. Wa« nun speciell die Stelle aus S. 189 meine« Werkes anlangt, welche den besonderen Zorn de« Grasen und seiner Presse erregt bat, so lassen sich so detaillirtr Angaben in Be treff der Zeit, der bandelnden Personen, de« Zwecke» ihres niilgeldeitt Leipzig, den 10. Januar 1894. Consula» der Republik Guatemala. Aisred Hossmaan, Konsul. Bekanntmachung -es Leipziger prulatlchuttchrervereins, Riisnahmr von Schülern und Schülerinnen betr. Im Austrag de» vorgenannte» Vereins ersuchen die Unterzeichneten, die ihre» Schulen Lstern I8S4 zutuführciidrii Kinder daldiast anmrlden iu «ollrn. Die >m Verein vertretenen Suaden- und Mädchenschulen ent- ^ ^ sprechen den siädiiichen Nealschuie» <b»z. mit Progymnaüaiclasjen)! Handeln» u. s. w. sicherlich nicht pure erfinden, selbst wen» „nd höheren Mädchenschulen und sind anbcrdem mit Eicineniur-1 man mir zulraucn könnte, daß ick bei Darstellung geschickt- eiaffen verbunden, in weich, nach den gesetzlichen Bestimmunaen ,,ch„ Ereignisse Ubrrdaupt etwa« erfinden wollte. Eine Quelle, ^werden, die vor dem l. Juli du» 6. Jahr I zwar eine genau unterrichtete Quelle, werde ich also sür ° D.e'Mädchenschule« haben Einrichtung „nd Lehrziel der öffent- D^stollung gedab, dabcn Alle diese Erwägungen er- lichen höheren Mäbchenschuien: st. sind also, mit Einlchiub der »btr de, Weitem noch nicht die Gründe für d,e lrlenientarclasien. zeducloisig. > Giaubdaftigkelt meiner Darstellung. Denn ich sichre ^ka l Die berechtigten lti:abe»schulr» führen ihre ssägling» vomlsachrn dastir an, die unerschütterlich, weil durch all Beginn de» schuivstichligen Atters bi« z» der durch das Oleietz vom ! gemein zugängliche, amtliche Actrnstücke belegt sind (z. B in 1',. Februar >884 sür die ösfrnttichcn „nd privaten Realschulen vor-1 kein bekannten Werkt von Hahn, „Fürst Bismarck" u. A ). geschriebenen Reis.prüsung so daß ein Nnobe be, normalen Anlagen I Ich brrichte ans S. 189, an der §wnd dieser öffenilicken ^ ^ue-isbr eine abgeschioffene Schuibiidung Aclenstückc. daß Gras Arn.m Baker schon am 7. Februar 1873 Lehronstaiten vor ^ I ClaalSoderbaupteS Tblrr« mittbriite, „die letzten Reste der Jan Jnterehe der Einbeitlichkeit der Bildung, zur Erleichterung «riegSschuld (elwaü über eine Milliarde) in kürzerer der Lern- und Ledrarbeii und zur schnellen nnd sicheren Erreichung I Zeit zu tilgen, als Frankreich nach dem letzten Abkommen der Scbuiziele e» wünichen-wenb, daß auch Ser Pripatschnle I vom 29. Juni >872 zu zahlen verpsiichtrt war. Der Bot- dir «Inder möglichst «t, Beginn de» »«ntpfi,chti,en «lter» schasier ,rb>cl, daraus am 2 Mürz von Bi«marck Weisung zugrsührt werden. Die Unlerznchnelen sind zur Entgegen-1 ff- sosortigrn Eröffnung der Derbantlungen aus „°dm. von Aume.cunaen »nd zur Lrtt...,ung ,,der gnvünicht.n Grund eincS an Arnim übersandten Brr.rags- Au^kuns. täglich l-u«er S-n-.,a,.),«.,chen kl «nv '/.l Uhr Merkwürdiger Weis, rückten diese Dir. vr. «. Varkh. Bernhtigt. Realschule mit «lnuentarclnssen "ka nklun gen .n den Tagen vom .V di« l2 Mär, lQueriiraß» 19). I Nicht von der Stelle, obwobl Bi«marck a Brr- Tlr. W. Metz sTeichmann'sch, Schule, Mädchenabth), Höhere «ragSeniwurf den von Frankreich selbst ge- MädchenxLui, mii Leiecla- und Seminarciasse» lBahnhos-! äußrrtrn Wünschen durchaus entgegen kam Bicl- ftrvße, Freae'sche» Aeundslück), Ferniprecher Nr. SO. I mcbr ergaben sich nur neue Mciniing-verschietrnbcitrn nnd Dir. vr Rath lTeichmann sche Schule, Knadenabid ). Berechtigte Erörterungen mit dem Grasen Arnim." Nun folgt, zur Er- R,-l,ch„l, mit Pr°Lvmna,,-I. und Elementarel-Nen^ der ,^srr ausfallenden Stockung", bi, Srzäblung Dlr. vr. H. Schuster. Borbereitungsanstalt für alle Tlasstn höherer jlcmr'N bekannte Quellen gestützt, sorigesabren: „B.«marck Schulen lLironieustroh, ü»; am Flobvlatz). t bandelte nun (,m Besitz d,rser EnibüUung) mit gro«em DK. v. TaLer, verechllgt» Realjchal, lEeatraistrob« 1). I Nachdruck. Er verlegte schon am l2. März ausgezeichnete« Werk „Preußen am BmideStage" geworfen bat, der weiß, daß Bismarck schon als jugendlicher BimtestagS- gesankter vor keinem anderen Febler so oft uad so eindringlich warnte, als vor dem, bei sremden Regierungen dieselbe Unter handlung durch zweiUnterbäudler führen zulalsen.und obendrein — wie Gras Arnim im vorliegenden Falle unterstellt — mit verschiedenen Instructionen. Unter Friedrich Wilhelm IV. kam da« ja, bei den schwankenden und unberechenbaren Ent schlüssen de« König«, öfters vor. Unter König »nd Kaiser Wilkelm I., sv lange Bismarck die SlaatSac'chäsie lrjtt,e, dagegen niemals. B'Smarck wäre keinen Tag länger im Amte geblieben, wenn etwa der Kaffer neben Bismarck Unterhandlungen bättr führen wollen. Ebensowenig aber bat Bismarck, dieser Großmeister diplomatischer Ki.ust »nd Berbandlung, jemals dir Tborbcrt begangen, von sich auS — wenn er etwas durch die Berbandlung erreichen wollte — zwei Unterhändler gleichzeitig nnd mit verschiedenen Instruc tionen auf eine fremde Regierung wirken zu lasten. Möglich ist, daß Feldmarschall Maiilenstel, der damals 00» Bismarck mit Bezug aus französische Angelegenheiten öfters Aufträge erhielt, „nd der in St. Ballier eine dem französischen Präsidenten TbicrS sehr vertraute Persönlichkeit bei sich batte, durch Bismarck von dem an den Bolschasler Arnim am 2. März >873 ab- gefertigtcn Erlaß Bismarck s »nd dem diesem Erlaß bcigesüglen Bcriragscntwurse unterrichte! wurde. Möglich ist auch, daß St. Ballier in Paris dir Annahme der deuiswen Bedingungen empsadl. Aber schon dir Färhnnq, als ob der französische Diplomat St Ballier gewissermaßen den zweite» deutsche» Botschafter und Unterhändler bei der Sache gespic» baden soll („Mantcustel verhandelte in Paris selbstständig durch die Brrmtttcluiig vo» St. Ballier", schreibt Gras Arnim Sobn am 8. Drcrnibcr), ist rin vollendete« Unding. Manteuffel konnte in seiner Ctrllnng überhaupt keine autoritative Mission von BiSmarck empfangen, sich in irgend einer Weise direct und vollends durch dir „Bcrmilielung" von Et. Ballier in diese Verhandlungen im Namen des Deutschen Reiche« «inzunuschcn, und ebensowenig eine Instruction empfangen, welche in Pari« eine „heillose Eonfusion" Hervorrufen und den, nach Darstellung de« Svdne«, ticbmlichen Eifer des Botfchasier« Arnim Bater, diesen Vertrag zum Abschluß zu dringen, irgendwie Kälte lähmen können. Tenn dieser Bolschasler batte am 2 März von Bismarck die Narr und bestimmte Weisung «mpsangen, den dieser Weisung beigesiigien BertragSeniwurs schleunigst zun> Abschluß z» bringen Daran konnte ibn nickt« bindern, wenn er seine Pflicht tbim wollte. Nach der durchaus loyalen »nd diplomatisch erfahrenen Persönlichkeit de« Herrn v. St. Ballier ist sodann auch nicht «nljernt anzunebmen, daß dieser etwa sich den Anschein eine» zweiten deutschen Uutrrbäiidler« in Pari« gegeben bätke. Aber selbst wenn da» Alle« der Fall gewesen wäre, so konnte sich der Botschafter Arnim binnen weniger Stunden bei Bismarck den sür TbierS und dessen Minister bestimmten telegraphischen Erlaß holen, welcher St. Ballier'« Vermittlerrolle unzweideutig de»- avouirt bättr. Die Unbefangenheit de- Grasen Arnim-Schlagenthin den geschichtlichen Thatsacheo gegen über zeigt sich aber am größten in der erstaunlichen Be hauptung, daß „die sranzösischen Dipwmcnen sich die angebliche „heillose Eonsusion" dieser Verhandlungen an zwei Stelle» scbr geschickt zu Nutze gemacht baden." Danach wird nämlich behauptet, die srauzöslfchen Diplomaten Kälten cin Interesse an dieser angeblichen Eonsusion und der da durch angeblich bcwirkic» Verzögerung des Vertragsabschlusses gehabt, während gerade »mgelcbri Tdicrs diesen Vertrag angeregt n»d Bismarck sofort aus die Anregung eingegangcn war, um TbierS gegen die ibm drobcntc monarchisch-ultramonlanc Eoalilion zu 'tützc» und zu stärke», die ibn am 23. Mai >873 in der Tbat stürzte, und welcher der Botschafter Grai Arnim bis dabin sich als ebenso sympatbisck ge sinnt erwiesen batte wie dem Präsidenten T bierS feindselig. Gerade Sl. Ballier, der Aieund von TbierS, n»d Manicuffel waren es gewesen, die zuerst, cin Jahr zuvor, diese sci»dscl:gc Gesinnung des Bolschasler» Grasen Arnim gegen Tbicrs unk die republikanische Staalssorm Frankreichs an den Tag brachten. Deshalb schon ist rS bockst kigeulbümlich, daß die vom Sob» benuyle Ueberliesernng des Boischasiers ibnen nun die Rolle zuibeilen will, die znr Stütze unk Slärluiig de- Prä sikcuten TbirrS und der Republik bestimmten Perbantlungen in Paris in heillose Eoususion gekrackt und verzögert zu bade»! Diese ganze Darstellung ist also völlig haltlos unk unglaubbasr. Sie ist außerdem im ganzen Arnim Eonslict >872—1874 und in allen spateren Arnim- Händeln mit keiner Silbe zn Tage getreten und kanndabcr den wirklichen Grund der Verzögerung jener Berbanblungen durch den Botschafter keines falls enthalten. Wer diesen Bolschasler mit Erfolg vertbeidigen will, muß aber in der Lage sein, auch die weiteren nn e r s ch ü t l e r l i ck e » Thal sacken, die ich angesührt habe, zu entkräften oder z» seinen Gunsten zu erklären. Diese Tbaksachcn sind: die Bcrbandlurigcn werden am 12. März plötzlich dem Botschasicr einzoge» unp »ach Berlin verlegt. Jenem wird die vollendete Tbaiiackt des Abschlusses nur kurz telegraphisch mitgctkcilt Diese Vorgänge sind säst obnc Verspiel in der deutschen diplomatische» Geschichte. Sie gaben dem Botschafter Amu» das Mißtrauen des Leiters der deutschen Politik in so kräsligcr Weise zu erkennen, da«; wenige deutsche Bcrtreicr im Auslande »ach einer solche» Er sabrnng, die ibnen zn Tbeil geworden wäre, an ihrer Stelle unv übcrbaupt im diplomatischen Dienst geblieben wären. Gras Arnim aber verharrte gleichwohl aus semem Posten so lange — bis er beseitig! wurde. Mein Werk sübrl aber auf Seile 193 und 194 noch weitere Tbatsackcn zur Unterstützung der aus Seile I8<., gegebenen Darstellung der Beziehungen zwischen rem Grasen Arnim Baler und dem Baron Hirick an. Denn nachdem ich Sette l93 die Abberufung Arnim's von Pari» erzählt babe, beißt cS weiter: „Bismarck war sebr erstaunt, zu borcn, daß der Gras nun seine Versetzung als BoNchaster nack' Konstantinopel erbitte, trotz aller denkbaren versöiilichc» Mängel sür diesen Posten, aber gleichwohl gewährte der Fürst den Wunsch. Das Räthsel wurde sofort gelöst, als Bismarck erfuhr, daß auch der Barvn Hirsch nach Koiistaiuinopcl übersiedtln wvcle. Und ebenso durchsichtig war bald darauf da» Verlangen Arnim's, der am l9. Mär; 1874 wirklich zum deutschen Botschafter in Konsiantinopcl ernannt worden war, von dort zurückversetzt z» werden — da inzwischen Baron Hirsch seine Urberfietelung nack tem Goldenen Horn vorläufig ausgegcben batte " Diese Tbatsacken werden durch Echimpswortc, wie die des „Berliner Börscn-Eouners", daß sic „erstunken unk erlogen" seien, in keiner Weise aus der Welk geschafft. Denn unleugbare Tbak'ache ist, daß Grar Arnim ans seinen Wunsch nach Konstaniinopel versetz: wurde, obwobl er sür diesen Postc» nicht die geringste Person licke Befähigung besaß. Weshalb wollte den» Gras Arnim gerade nach Konslantinopel'? Und weshalb wollte er, kaum daß sein Wunsch gewährt war, wieder nick! nach Kon stantinoprlV lieber diesen Punct bat sein Sobn sich bisbe» vollständig aiiSgeschwiegcn Die väterliche Ueberiieserung hält vielleicht auch bicrsür eine Erllärung schon bereit. Auch würde rS interessant sein, von Herrn Baron Hirsch zu kören, ob er bestreiten will, im Februar und März >874 die Absicht gc habt zu baden, nach Konslanlcnvpel zu ubersiekkin. und kiese Absicht bald nackbcr ausgcgebeu zn haben Ausfallend ist, daß der Baron Husch dcni Grasen Arnim-Schiagenibc» bis her nur durch die sebr vieldeutige Erklärung sun Berliner Börfcn-Eonrier vom l9. December v. I.) be-gesprungen ist: „Er babe niemals in einer geschäftlichen Berbinouug mit dem Grasen HarryArnim genanten " Da allerdings weder eine Firma Arnim Hirsch im Handelsregister eingetragen worden, da» S. >89 meines Werke» debanplcie Pariser Speculaiions vorbaben von 1873, noch das gemeinsame Verweile» in Konslantinopel verwirklicht worden ift, so laßt sich diese Er klärung des Baron Hirsch reckt wohl 01» niemer Darstellung vereinigen Denn auch ich babe nickt behauptet, daß eine „geschäftliche Verbindung" zwischen den beiden Herren be standen bade. Leipzig, den ll. Januar 1894. !>r. Han« Blum. (Schluß solgl.) Deutsches Neich. * Leipzig, 12. Januar. Wie un» unter Bezugnahme ans den „Vcrkun-PreiS" von gut unterrichteter Teste mit getbeill wirk, bal in Heinrich von Sabel s Buck: „Die Begründung des Deutschen Reiches knrck Kaiser Wttbelm l." vor Allem die „unebrcrbietige" Ebaraktrristik vcS Herzogs von Augustrnburg, des Vater« der Kaiierin Augnste Victoria, da« allerböchste Mißiallen erregt. Svbe!'« Aus sassung von dem Auibcil des Fürsten BiSmarck an der Wiederherstellung de» Reiche« ist natürlich mchl geeignet, die verscherzten Sympathien wlekerziigcwiniien. »» Vorlul, >2. Januar. In der vorgestrigen Reichstag« sitzung bat Herr Singer sür alle A rbeiiSlosigkei« „da» capttalistisch verfettete Herz" der Bourgeoisie verantwvrtUch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite