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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940115014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894011501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894011501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-15
- Monat1894-01
- Jahr1894
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VezuqS-Preis R der Houvtexvebinon ob,. de» I« Stldd- dezirk und den Boronen errichteten Au«<- pabestellen abgeholt: viert,l,ädr<ich^4.50, bei zweimaliger täglicher Zustellung in» Haus ^4 5.50. Durch die Posl bezogen sür Deutschland und Oesterreich: vierielindrlich >4 6.—. Direrl» tägliche Kreuzbanbiendung t»1 Ausland: monatlich ^4 7.50. TieMorgen-A»«gabe erscheint täglich '/.7Uhr, di, Ldeud-Aurgabe Wochentag« 5 Uhr. Nrdartion vnd ErveLitiov: Jatzaunesgafs. 8. DOErvedttton isi Wocheniag« ununterbräche« ^otzuel »o» früh 8 bi« Äbeud« 7 Uhr. /iliolkn: vtt» Ae»«'» T«r»im. lRlfre» Hatz»), Uaiverütätsslras» l. L»nt« Lösche. tkatdariuenstr. 14. pari und König«vlad 7. Morgen-Ausgabe. TagMati Anzeiger. Organ für Palitik, Localgkschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anzeigen-Preis die 6gespaltene Pentzeile 20 Psg. Neclamrn unter dem Rebactionsstrich <4gr» spalten) M-H. ror den Famiüennachrichlen >6 gespalten) 40 Größere Schriften laut unserem PreiS- verzeichuiß. Tabellarischer und ZisserojaH nach höherem Tarif. bvtra-vrilaiikn (gesalzt), nnr mit de: Llorgen-Ausgabe. ohne Poiibclörderung -se 60.—, mit Postbeiordrruug 70.—. AnnakmeWub sür Änzngeu: Abend-Ausgabe: Bormittag« lO Uhr. Marge n-Au«gabr: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- und Festtag« früh ' «8 Uhr. Bei deu Filialen und Aiiaa'ameslelleo je etu« dalbe Stund» trüber. >«ici»ea siad slrt« an die ErpeStti«» zn rtchlen. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^-25. Montag den 15. Januar 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Ltkannllliachuilg, Vit Anmeldung MllitairpNichtigrr t» die ReerutirungS- 2»aiumroUeu brtr. Noch der deutschen Wehroronung vom 22. November 1868 sind für jeden Sri Berzeichnisse aller Milltairpslichlige» (Reennirnng«. slammrollrn) tu führen und es liegt kür die Stadl Leipzig di« Füdrung dies.. Stammrollen der Unterzeichneten Behörde ob. Uedek die Meldesrisl zu dieser Stammrolle enthalt 8. 25 der ge dachten Wedrordnung folgende Bestimmungen: 4) Nach Beginn der Militairpflichi habe» die Wcbrpslichliaen di» Pflicht, sich zur Ausnahme in die Recrulirungsslammroll» anzumelden. Die!« Meldung mich in der Zeit vom 15. Januar bis zum 1. Februar erfolgen. D Di« Anmeldung erfolgt bei der OrtSbebörde des «n acn Orte«, an welchem der Militairpflichtige lciuen dauernden Lufentdal» hat. Al» dauernder Aufenthalt ist onzusehca: T. für mslitatrpflichtige Dienstboten. Hau«- und WIrtbschests« beamte, Haablungrdleuer, HanLiverksgeiellen. Levrl nge und Fabrikorbeilei »ud andere in einem ähnlichen Ver« hällnisse siebende Mililairpfllchtige der Lrt, an welchem sie ln der Lehre, im Dienst oder in Arbeit stehen; i». für mititairvstlchlige Sludirende, Schüler und Zöglinge sonniger Lekrmsialtcn der Olt, an weichem sich die Lehr, onnalt befindet, der die Genannten angcdören, sofern die selben auch an diesem Orte wohne». 8) Hat der Militairpslichlige keinen bauernden Ansenthalt, so meldet er sich bei der Ortsbrhöide seines Wohnsitze«. «1 Wer innerhalb des Neni,«gebiete« weder eine» bauernden Aulentsaitsort, noch eine» Wohnsitz hat, meldet sich in leinem G burtsorl zur Stammrolle, und wenn der Geburtsort im Auslände liegt, in demjenigen Orte, in welchem die Eitern oder Fainilieuhüupter ihren letzten Wohnsitz halten. b) Bei der Anmeldung zur Stammrolle ist da« GeburtS- zeugnißH oorzulege», sofern die Aumeldung nicht am Ge burtsorle selbst erfolgt. 6) Sind Militairvslichllgo von dem Orte, an welchem sie sich nach Ziffer 2 oder Z zur Stammrolle anzumetüen haben, zeitig abwesend (aus der Reise begriffene H»»dlung«gel>itsen, aus See befindliche Seeleute rc.), io haben ihre Ellern, Bor münder, Lehr-, Brod- oder Fabrikderren die Verpflichtung, sie innerhalb de« in Ziffer 1 genannten Zeitraum« zur Stammrolle anzumelden. Dieselbe Berpslichiung ist, soweit die« gesetzlich zulässig, den Vorsteher» staatlicher oder unter staatlicher Aussicht stehender Stras-, Besserung«- »nd Heilanstalten in Belres der daselbst untergebrachtcn Msiilairpflichligen ouszuerlegen. 7) Die Anmeldung zur Stammrolle ist ln ber vorstehend vor- geschriedenen Weise seitens der Militairpslichtlgen so lang« alljährlich zu wiederholen, bis eine endgiltige Entscheidung über die Dlenslverpstichtung durch die Ersatz-Behörden er fdigt ist. Bet Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle ist der im ersten Mililairvstichljahre erhaltene Loojuag»jchein vorzuleaeo. Außerdem sind etwa »ingelretene Veränderungen (in Be treff des Wohnsitzes, de« Gewerbe«, de» Stande« n. f. w.) dabei anzu zeigen. 8) Bo» der Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle sind nur diejenigen Mltitoirpflichiigcil befreit, welche für einen bestimmlcn Zeitraum von den Erjatzbehörüe» ausdrücklich hiervon entbunden oder über das lausend« Jahr hinaus zurückgesielll werden. 9) Mllilairpstichtjge, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Lause eine» ihrer Militairpstichtjabre ihren dauernden Ausenlhail oder ihren Wohnsitz nach einem andern Au«. hedungSbezirk oder Masieriivgshezirf verlegen, haben diese« behufs Berichtigung der Stammrolle, sowohl beim Abgänge der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle aus- genommen hat, als auch nach der Anlunsl an dem neuen One derjenigen, welche daieldsl die Stammrolle jührt, spätesten« innerhalb dreier Tage zu melden. 10) Versäumung der Mcldesrislrn entbindet nicht von der Melde pflicht. 11) Wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle oder zur Berichtigung derieiben unierlätzl. ist mit Geldstrafe bis zu dreißig Mack oder mit Huil diS zu drei Tagen zu be strafen. Ist diese Versäumniß durch Umstande herbeigesührt, deren Beseitigung nicht in dem Willen des Metücpfltchttgc» lag, so tritt keine Strafe ein. Wir fordern demgemäß unter Hinweisung aus die niigedrohten Strafe» alle obenerwähnten Militairpstichlige», soweit sie un Jahre 1874 geboren, reip. bei früheren Musterungen zuruckgesiellt worden sind, beziehentlich im Falle der Abwesenheit deren Eiter», Vor- münder. Lehr-, Brod- oder Fabrikderren hiermit zur Bejolgung der im K. 25 enthaltenen Bestimmungen, insbesondere aber da u aus: in der Zeit vom lb. Januar b>« 1. Februar üu tigen Jahres Naschinarkt Nr. 2 im alten Pollzeigehaude, Erd geschoß link», Z miner Nr. 30 im Quarlieramie. in den Stunden vo» Boi mittag« 8—12 Uhr und Nachmittag« 2 bi« 6 Uhr unter Borlegung der Geburt«- reit». Loojuugs- scheine die vorgeschriebene Anmeldung z» bewirken. Gleichzeitig bringen mir zur üenniniß, daß Reclamalionen bei Berlusl derselbe» einige Zeit vor der Musterung und späteste»« im Musterungstermlne und durch obrigtesilich beglaubigte Urkunden oder LieUuug vo» Zeugen und Sachveruändjgen zu bescheinigen sind. Diejcntgen Miltlairpsticlitige», welche al« Stütze ihrer Elter» reclamirt haben, müssen Letztere in der Regel im Musterung» termiae vorstellen. Leipzig, am 31. December 1893. Der Rath »er Liaöt Leipzig. Kr. Tründtin. Lamprecht. 1 Diele Geburtszeugnisse sind kostenfrei zu erlhetien. Lkkanillmiiklililiy, die »itchenvsrftinivswahl i» »er Lurnsgemeindr ketr. Rach unserer Bekanntmachung vom 8. December v I. scheiden nach Adlaus ihrer gesetzmäßigen Anilsdauer au» dem »irchrnvorsiaud« die Herren: Holzbildhauer AlsreS Bielllz. Elt>losserme>ster Jnltno Herrmann, Lekrer Heinrich Spielmann, Lehrer Oswald Poigt. Die nusscheideuden Herren sind i»«g»ian»nt wieder wählbar. — Die Wahl, diesmal vo» V Mitglieder», findet stall Sonntag, de» 21. Januar S. I.. v»u Vormittag 11 V1» Mittag 12 Uhr in der St Lnrasknche. Hierbei ist Folgende« zu beachten: N Ttiuiiiiberechttgt sind Diejenigen, welch« vom 27. bi« mlt 29. December v. I. der erlassenen Bekanntmachung gemäß sich an« gemeldet und in die seitdem geprüfte Wählerliste ausgenommen sind. 2) Wählbar sin« alle stimmberechtigten Mitglieder der Lucas- gemeinde (nicht blo» die in die Wahlliste eingetragenen), welche da» 80. Leben-sakr vollendet haben. 3) Die Wahl hat durch persönlich z» bewirkende Abgabe eine« Stimmzettel» «u erfolgen: jeder Wähler kann sein Wahlrecht vur tn rigencr Vrrso» au»übf„. 4) Jeder Wähler hat v Gemetuvcgiiedcr. welche der Parochie Leipzig-Valkinarsdorf svergl. Bekanntmachung vom 8. December >893) lingenören und mindesten« 90 Jahre alt sind, »ach Vor- und Zunamen, Stand und Berns genau zu bezeichnen. Wir bitten alle stinimdcrrcht'glr» Genieindeglieder herzlich und dringend, Lonutag, den 21. Januar, innerhalb der genannten Zr,l ihr kirchliches Wahlrecht auöübcn und ,.ihr Augenmerk ank Männer von gutem Ruf, bewährtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung" richren zu wollen. Die von dein Rath der Stadt Leipzig und dem Unterzeichneten Kirchen Vorstände gevriiste Wählerliste ist vom 19 b>« mit l9. Januar Vormilttaq 9—12 lldr und Nachmittag 3—6 Ubr zur Einsichtnahme in der Expedition der St Lucasktrch« bfienttich ausgrlegt. LeipzigrVolkmarobori, den 5. Januar t894 Der Hirchkiivorstaud Ver Luraagemeinde. Pfarrer Wetckjet. Lekanntmachnng. Zum Ankauf von tiohlenzeiieln sür die Älrmen der Stadt Leipzig sind uns heute abermals 290 ./t von einer ungenannte» Dame zugeqangen Wir versehlc» nicht, hierfür öfsentlich »»streu Herz iichslen Dank ausjutprcchen. Leipzig, den >3 Jauuar 1894. 84.-8. 18b. Loa -ltmeuamt. Hrntjchet. Dittmann Vit städtische Aparcaste beltttt Wrrtkzpapierr unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 10. Januar 1894. Ltt rparcasseu-Leputation. LitKllllNtlttllchlllly. Die bei dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte tn Mich« ftedendeu Herren Vormünder werden hiermit veranlagt, dir weg', ldrrr Pstegebesohteuen zu erstattenden Erziek»ng«d«richle btt zuu» 21. Jauuar I8V4 ander einzureichen Formulare zu diesen Berichten sind von den Herren B»r müubern, welche autzertzald Vcr 2« ,V> Leipzig wotinen, von dem Herrn Lrlsrichter ihres Wohnorts, vo» den »orige» Herren Vormündern aber, »sie trüber, tu dem 2lu>tagrr>chisar1>anbe, Zimmer Nr. 79, 80a, K2. 110 und 117 zu crualien Bei der Ausfüllung der Ecziehungsderichle ist ueben vollständiger Beantwortung der vorgedrucklen Fragen noch weiter und zwar: ». bei ehelich geborenen Megebciohlencn der volle Name, Liand, letzter Wohnort und La« Todes,akr de« verstorbenen Vaters anzugeben, 1>. bei unehelich Geborenen sind die Worte bcizusüge» „unehelich geboren". Wegen geisterkranker Personen, die nicht in einer Irren- oder Veriorguligsanstall uiitergebracül sind, ist ebensall« Berat» und zwar über ihre persönlichen V.rhü>lnisje zu erstatten. Die hierfür be stimmten beionderen Berichlsjormutar« werden im Amtsgericht« zunmer Nr. N7 ausgegeben. Auch wolle» die Herren Vormünder elwa «intretende Wohnung«- Veränderungen hier zur Anzeige bringen. Leipzig, am 29. December 1893. La» Löniglichc Amtsgericht. Ablb. V, Scct. 1. Kunz«. Politische Tagesschau. Reichstag jetzt zu verweigern sich anschickt, in wenigen Jasircn unter rem Tiuckc der finanziellen Bedrängnisse der i2l«,cl- taatcn deck im Reich wird geleistet werden müssen. I» den Landtage» der Bundesstaate» sprechen die Männer derselben Parieieii, die im Reichstag nicht« al- Opposition und Negation kennen, bereit« ganz ander«. DaS Reich atS solches könnte itlrost warten, bis diese tinvermeidlichc bessere Einsicht ommt. Allein wir würden, bis die Sache unter dem Druck der Rolb zu einer befriedigenden Lösung gekommen ist, bockst unerfreulichen Hustäurc» entgegengeben. Bei allem Wioer- pruch gegen die vorliegenden Steuerplänr ist auch nicht ein einziger gangbarer Weg gezeigt worden, wie die Frage anders zu lösen wäre. Man kann jetzt nur noch von der Mack't der Thalsacheu bessere Einsicht und bessere» Willen erboffen." In ber liberalen Partei Ungarns vollzieht sich jetzt, wo die Debatten über das Eivitebegrsetz bcvorsicben, ber ;u erwarten gewesene Prvceh der Scheidung. Der irühere Ctaalssecrelair des Innern unter TiSza, Anton Ti bat. dal seinen Au-tritt aus der liberalen Partei er klärt. Er war slelS eines der Häupter de» innerhalb der genannten Partei bestehenden Fronde gewesen, deren Schlag- wort der Kamps gegen die „TiSza E>>gtie" war, und war deSkalb au« einer hervorragende» Stellung medr unk mehr ins Hintertreffen geraibcn. Ihm war es wobt darum zu tbuii. sick> auS einer unangcncbm werdende» persön liche» Lage bei tauglicher Esi'lcgenbeil zu befreien. Auch der Abgeordnete von Tbcresiopcl, An tonvwilsch, bat seine» Austritt erklärt; die Starr, der er seine Wabl verdaut!, ist durchaus unk mit aller Enlschiedenbeit klerikal. Denselben Schritt baben am Freitag und Sonnabend niedrere andere Abgeoroncte gethan, und der Exodus dauert noch fort. .Hur Betslärkuug dcS Eindruckes werden von den Arrangeure» dieser Aciion täglich nur >wei Abgeordnete zur Ausiritt» erUärnug zugelasjen, damit das Publicum länger in Albem gebalir» und von dem beoorstebenden „Zerfalle" der Partei gesprochen werden könne. A» einen solchen ist nun natürlich absolul uicht zu renken. Jm Elub der liberalen Partei besprich« man diese AnSscheltungen den» auch mit der größten Rüste, säst mit Estcchmutb, da man die Tstatsache vvrau«gescste» und mit dersetden gerechnet batte. Die ganze Bergangenbe > des ungarischen Liberalismus, der mit der Eieschichle de» Landes und seines cuUurellen und politische» AukschwuugtS aus« Engste verknüpft ist, bürgt obne die« dafür, ras, es den, KlenkaliSmitS i» absehbarer Zeit nicht gelingen wird, dieser Partei einen wesentlichen Abbiuch zu tbun, unisoweniger, als die nationale Besinnung eines großen Thettcü der laisto- lischeu E>eistlichkeil noiorisch ist Für da- Schicksal de» Eberecktts-lffeseyeS ist die Secession ohne Belang In Kieiscn, welche mit den Personatangelegensteileii dcS Abe>torkneienbauseS gut vertraut sink, rechnet man daraus, bafz 240 Abgeordnete sür die kirchenpolttischc Borlagc, 130 dagegen stimmen, 7 sich der Stimmenabgabe enthalte» werde». Die Majorität wird daber l lO Stimmen betragen. Der Zustizausschus: bat bereits über bunrerl Paragraphen ber Vorlage erledigt und mit nur geringen Aenke»»»geii angtnommen, dieselbe wird voraulsichtlich Mitte Februar zur Plenarverhandlung im Abgeordneirnhause komme». Die Festtage i» Toulon scheinen in Ruhland die Erinnerung an die Ereignisse des Jahre« 18t2 nick» verwischt zu haben. Sie ist aua» in diesem Jahre am ersten Wcitznackisscierlage alten Stils ansgefrischl worben und zwar merkwürdiger Weise viel nachvrückliacr als cS sonst der Fall zu sein pflegt. An diesem Tage sinket in allen griechisch-katholischen Kirchen Rußlands ei» feierlicher Dank gottesdienst zur Erinnerung an die Bejreiung Rußlands von der sranzösischen Invasion dcS Jabres >812 statt. In diese,» Jahr« sind diese dank- gottesdienstliche» Handlungen mit betonterem Pomp voll zogen worden; so sänke» z B. im Anschluß an die «Äedenk- seier, Lic in den Kirchen der i» Pelertburg garmso- nirenten OSarbercgimenter vollzogen wurde», Kirchenparaden der betreffenden truppciilbeilc statt. Die>c Paraten wurde» in den verschiedenste» Tsteilen der Stadt abgebaltcn, aber überall vollzogen die Truppe» den Bo,beim.itsch unter den Klängen des „Pariser Elnznasmarsches". tLroßarug ist die Feier in der Petersburger Jsaatstaibedrale gewesen. Tori »ahmen a» der Absingung des lnilnum^ säinuilllchc in Peters burg zur Zeit auwejenbcn Metropoliten Tbeil. Zablteiche Erzbischöse und Bischose und an 150 Geistliche, sämmliichcli griechischen Kirchen der Residenz angeborend, assiiiirtcn. An diesem GolieSkikiist nah», der ganze heilige Sunob Tbeil, ferner die Generalität, die Spitze» der Elvttbebörkt» und viele hohe Würdenträger. I» Moskau mar die Haupt seier in der Erlöiertirchr. An vie Liturgie schloß sich e»> feierliches Daulgcbel mit Kuiedeugung. Der Großsürsl Cergin- und seine Gemahlin, sowie da« ganze offletelle Mo«lau wobnlen der Feier bei. Rach Beendigung des Gollesbienste« nahm da» großfürstliche Paar die Glückwünsche der ailweiciiten Wiirdciilrä zer entgegen. Auch diele Fc,er fand in einer große» Klickeiiparade, die vom Großslllsten abgenomnien wuide, ihren Abschluß. — In Frankreich verstiinmen dergleichen RucksichtSiosigkeite» naiüriich gewallig, aber ma» legt sic schließlich »esigliirl zu dem übrigen. Tic große Nation hat sich ia scheu so erniedrigt, daß Rußland ihr Alles dielen kann, so lange sie in ibi» den Ber- wirklicher ihrer Revanchehossnuiigen erblicke» zu dürfen glaubt. Bl« die itoliemfchk Kammer in die Weibnichisserieii ging, sab man die Mebrzabl der Abgeordneten »ui der Be- f rgniß scheiden, daß sic nicht al« Eiligen des EabinetS Elispi zurückkebren würden; die Opposition batte de» P grammerkiärungcn de« neuen Ministerpräsitciiie» den lciceiiichanlichstcii Protest entgegengesetzt, und die Anhänger de« EoaltiioiiemliiffleriumS halten denselben nur lauen Beifall bezeigt Der Verlaus der Dinge in Italien bai diese Bc- svlgittsse allniäbl ch schwinde» lassen, wenn auch der explosive Ebaralter rer Führer der Radikalen llcberraschung.n nichl a»S- schli ßl Die kraftvolle und doch ohne allzu großes Blutvergießen vollzogene Niederzwiiigung der ficiliamjchen Ausrubrbcivegu»g er wird vora»es«chll>ch in besserer Stiiumung *LriP»ifl, >4. Januar. Auch gestern bat der Reichstag die erste Berathung der Tabaksteuervorlage »och nicht zu Ende gcsiidrt; dafür sind in der gestrige» Eitznug zwei Aeußernngeii gefallen, die vielleicht vo» Elnstuß aus das Schicksal der Borlage sind Zunächst erklärte, wie wir au« den u»S beute vor liegenden ausführlichen Sitzungsberichten ersehen, der bayerische Finanzmiuister v. Riedel, i» der Eomniissiv» werde fick» zeigen, daß die Regierungen aus Einzelbeiie» nick» eigensinnig bcstarren, unk dann äußerte der Abg. v. Hamm er ste in, mau solle für Zeiten äußerster Nvlb daö Tabak-- ino nopol ins Auge fassen. Zeigt die letztere Aeußerung den Tabakinkustriellen und den ihre Interessen vertretende» Abgeordneten, wa« vielleicht in der Zutuufi drobt, wenn die jetzige Vorlage runtweg abgelebnt werden sollte, so eröffnet die Aeußerung des Herrn v Riedel die Aussicht aus eine Ber- stäneiguug in der Eommission. Die „Naiioualliberale Eorre- sponreiiz", die bekanntlich gestern die Hoffnung aus da« Zu standekommen der ganzen Steuerreform schon beinahe auf- gegebe» hatte, äußert sich denn auch heut« etwa- minder peisinilstifch und hä.t eS nickt mehr sür ganz »nmöglich, daß eine Mehrste» de« Reichstage» sich findet, die vor den noik- wenrigci» Folgen einer völligen Verwerfung der Rcsori»- vorlage» zurückschreckt. „Wir möchten", schreck» das naiwnal- tibcralc tt-ractlousorga», „doch »och »ickit da« Triumpk- geschrei oppositioneller Blätter gerechtfertigt finden, welche >lck> geberke», als ob Alle« bereiiS zertrümmert am Boden liege. DaS erste Wort in der Politik ist noch nickt kaS letzte, zumal bei der EcntrumSpartei. Es wäre ein überaus vcraniworlungorcicker und verbängnißvoUer Schrill, de» die Opposition mit cilicm gänzlich negativen oder vollständig liiigenügenten Ergebniß unternähme, und man sollte sich vor der Entscheidung noch einmal die ganze Tragweite der Ent scheidung klar mache». Den Einzrlttaaten würde zuge- »iilihet, nickt nur die bi«berigen Matricula rlasien weiter zu tragen, sondern noch größere Leistungen sür ReichSzwccke zu ühernebmen. Sie kämpfen aler alle jetzt schon »»> Fcblheträgtli, die direclen Steuer» find ül-erall bereits bis zu einem Maße gesteigert, daß die mutteren Stinde, aus denen schließlich doch das Schwergewicht der B lastung rnbt, schlechterdings nicht mehr im Staube sind, noch mehr z» leisten. Andere Steuer quellen von irgend welcher Ergiebigkeit aber sind für die Ettizelstaate» nicht vor handen. Daraus muß eine Nothlage entstehen, die mit d r Zeit geradezu die Lebensfähigkeit namentlich i bat da» Ansehen Erispi'« besefligt; der kleinen Bundesstaaten bedroden würde Wir die Kammer ia der neuen Tagung flub auch der feste» Uebcrzeuguna, daß dasjenige, was der 1 versinken al- am Schluffe res vorige» BeralkungsadschncklS. Der Opposition ffblt e» gegenwärtig an einer Persönlichkeit, die geeignet wäre, die ma»n>gsachcn, kein Eabinel abgeneigten Fähnlein zlisammonznsastrn und zu einem Sturm zu tübrcn, der freilich au-b >m Falle dcS äußerlichen GeimaenS nicht den Sturz des Ministeriums, sondern die Auuösung de. Kamnier zur Fotde hätte. Hauptsächlich >n Betracht kämen Zanarkelli und der Marckese Dl Rndini. Aber Zanardetll ist, ganz ahgcichln von der Schwächung seines Ansehens durck» seinen Mißerfolg hei dem Bettuch der EabinctShildung, gar nick» gencigi, in so kriiiickicr Zell die Bcraiiiworlung ans sich z» nehme,i. de» von Erispi scierlich verlangten Gottessrikdeu zu verweigern Ebenio wenig gedcnkl Di Rudiui jel>t »ock, wie er es Ansgng« gethan, dein Eahmel Steine in den Weg zu legen. Im Gcgenlheil, er benutzt jede Gelcgenbeit, vor AtltlebiinngSversucdcn der Kammer gegen Erispi zu warnen, dessen Vergeben auf Sicillc» er nunmehr selber unterstützt. Erst dieser Tage wieder hat sich der Marchese eurem Anssrager gegenüber sthr verständig und loual geäußert. Es sei höbe Zeit, daß die innere Lage zum Bessern gewendet werke, und die Bemühungen Erisxi's müssen alle wahren BaterlandSfrkliudc zusaiuineiisiihren. Das Eabinel werke beim Zusammentritt der Kammer eine beträchtliche Mehrheit auf feiner Seile hal-cn, wofern mck» iigenr ein nnberecken barer Zwischenfall cinircte. Eine Eabineistrise, und würde sie noch so schnell gelöst, wäre jedenfalls rin > c> lsiingiiißooUec- Erelgnisi. Znr Frage der Wlederhei liellnng der Ordnung im SkaalSbanshali sagt Rndini, Ersparungen seien unerläßlich, doch kürflen die aus ini>ilairisck>cni Gebiete nur den Friedens stand berübren; die für Zwecke des Krieges oder Aufrecht Haltung der Ordnung im Innern erforderliche» Heeres voranickckäge dürslcn nick» ge ürzl werdc». Die Best»»niungrn der Btiiidiiiß Verträge, sügle er hinzu, gcstgilclen Italien, seine Armee b>« aiis das Blaß des »nbekiligi '.si'oii!weudigeii m verringern. DaS Vorgehen keS GenoralS M'orra aus Sicilien fand Rudini's Billigung, deck, müßte inan bei der lliiierdrückniig der Unruhe» auch karani Ruck»»» »chmen, ta>. die Bevölterung der Insel kurck den Aho,»ck> der Handcls bczichungen mit Franlrcich lhalfackckich schwer geschädigt »vorden sei. Das englische Unterhaus bat sick an, Freitag naü> einer Session, die mit kurzen Unterbrechungen fast ein Jadr gedauert, bis t2. Februar vertagt Früher also, den» inan erwartet batte, ist sür das abgehetzte HauS diese Ruhepause cingetreie», »nd mau kann sick unschwer vor stellen, niit welcher Bereit» ckligtcil die Mitglicdec dem Aulrago Glarstoue'S beisliiiimieil, »ach Eriedlgnng der .Kirchipicllalhs - Bill die cintreten zu lassen Eilt Mona» trennt u»» das Parlament von rer neneii Session, in toclcke Eslarslone trotz manchen Eisolgco, den ibin die Wiuteriagung gebracht, »ick,t gerade in gehobener Stimmung ciiilrelen dürste. 2i.'-rr Home Ritte, gegen wclcke,- das Oberbaus ciu so vernick»c»ces Veikiel gefällt, vo:: Neuem i„ Wesiiuiusier erscheineu und unter welchen Umständen? D cses große Fragezeichen siel» an der Schwelle der Session. Das; der Home Rufi Rausch bei den liberalen 'Wahlen kineo gewissen Er»ück»ernng gewichen, ist durch die Schlappen, welche der Gladilono icke Heerbann bei wiedcrbollcii Ersatzwahlen für da« Unterhaus ei blten, dargelba» wo,den. Asto gcliäfiigl trill die derzeit hcrrichendc Pa>le> nick» in die tommeiidc Session ei». Ueber die tunsiige» Regicrungopläne vcr lautet bis jetzt nick» gar viel. Sicher scheint, daß die Frage de» Acht-Stunden- Tages und jene der E n I siaall i chnng der Waliser Kirche >n erster Linie a»i dem Session« Programm sieden dürften. Wie bekannt, beabsichtig! nämlick- dir Regierung, nack rem Vorgänge des «iriegsauiies »nb der Adniiraliiär, für Handarbeiter alter Zweige den achtstündige» Arbeitstag einzuführen, ja selbst bei Lieferungen jene Firmen zu bevorzugen, die ibrc» Arbeitern ebenfalls de» Ack»-Slu»den Tag bewilligen. Tw Tbronrete de, .Königin dürfte einen Passus i» diese»! Sinne cittballen. Was die Ea>staalick»ing der Kirche in Wales anbelangl, so bcfitzl das Unieibau- one für diese Maßnahme geschloffen cinstebenke Fraclion. die allerdings bei der am Freilag staiigeiableu Ersatz wähl in yorncastle eine Enilänickmiig erlebt l>ai. Ee- war nämlich in Lineoinshire enic äugelst Ichhajle Wablagilaiion zu Gnnsten der .Kir» cn Eutilaa>lick>>i»g in Wale« i» Seen gesetzt worden, dcrcu Träger der Gtadstviieische Eauvikat gor» geiveseu. Nun ist Torr dem Eonscrvaiweii und En! staaU>ch»ngügcg»ct Lord Willoughhy de Evesiy erlegen, wo durch allerdings, nacktem auck> vorher Las Hcrneastler Unter bausinaiitat in couservaliven Häute» geweien, den Uniouislen kein Stimmenzuwachs, aber ein fyiiiplomatlsch bemertens werther Wahlcrjolg gebracht worden >sl. Die russische Presse bat sich, besonder« in letzter Zelt, öfters darüber beklagt, taßDeulschc über russische Ver hält nijsc urtbciltcu, oduc dieselbe» zu kennen, und t.»; daraus in erster Linie mit die Entsremtniig beider Nationen zurückzusübrc» sei. Wir wollen »ick» linieri»a>»i!, ob diese Klage berechtigt ist, dafür aber einem Urlbeit Raum geben, das eine russische Stimme, und eine recht angesehene, über de ul sck e Vcrhäliiiiiic fällt: der Petersburger „Gra'üdanm", das antideutsche Blatt, dem man nachsagl, daß eck das Leiborgan des Zaren sei, bringl i» einer seiner lctzlen Nuniiuern e ne Jabresübersick» iivcr Dcnlschland, die neben viele» lcndcnziöscii Schilderungen >»iiertcullck>er Zustände der deutsche» Presse die folgende Gabe darbring!: „Fü> den gesät» lichstc» inneren Feind DeulschlantS ballen >v,r ressen Preise Nur wer sie Jabre hindurch täglich verfolgt, lau» sich eine richtige Vorstellung davon machen, wie tici sie — mit Aut nabme nur wcniger Organe — gesunken ist .. . ES gicbl kaum ein Blatt, daS nick» bewnßl, sei eS für Geld Teuren; lügl. Es sind aber in Blätter entstanden, daß man kann! der erforderliche» daS Lügen verstehen, nicht so leicht ttaü muß ja dai au« Erjabtung wisset,/, dar» be oder auS polilischer Deutschland so viele den zcbuleii Tbeil siiidc» vermag, die zu lügen, ist aber PelcrSburger Blau Mitarbeiter zu Verständig darf mag nmjasseudcr Kenntnisse und eines vorzüglichen Gedächtnisses, sonst verwickelt sich der bernsviiläßige Lügne nur zu leick» i» Widersprüche und seincLüge wirr gar zu plump " AIS Beweis hierfür wird der Fall von K rösche aiizesübrl, wo ein Bericht rabin gelautet habe, das: die Kosaken die Knute zur Anwendung gebracht hätten und nach jedem Hube da«
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