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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940203019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894020301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-03
- Monat1894-02
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Anmeldungen zur Lstcraulnadme in di» Tages- oder Abendschule (Unlerrichtscurse für Maichinenbauer und Mechaniker, Lithographen, Graveure, Modelleure, Schlosser. Tuchler rc.) werden vom Unterzeichnete» in der Zeit vom 3. bis t 1. Februar Nach mittags 4-5 Uhr, Sonntags ll—12 Udr im Cchulgedäude, Wächter» straste 13, entgegengenommen. Znr Anmeldung i» die Tagesschule sind der Geburt»- oder Taufschein und Las letzte Schulzeugnis vor- zulcarn. Leipzig, den 25. Jaauar 1891. Ter Direktor: Architekt ?. tseduster. Bei dem Unterzeichneten Proviantamt soll ans die Zeit vom 1. April 1891 bi« 31. März 1895 der Bedarf an Satz — Türren- berger Speifeialz —, sowie an Fuhren im Wege öffentlicher Aus« schrribung vergeben werden und wird hierzu am 12. Arbr. d. A-, Bonn. 10 Uhr Termin für die Salzlieserung, > 12. ..« . II« . .. Fuhreiigesiellung anberaumt. Tie alle? Weitere enthaltenden Bedingungen liegen im Geschäftszimmer der Unterzeichneten Stelle — Schloß Plcißcnburg, Thurmhaus, 2. Stock — zur Einsichtnahme aus. Leipzig, am 2. Februar 1894. Künigl. Proviant-Amt. Hau-- vruumer Brand- kat.-Nr. Bemerkungen HauS- uummer Brand- kat^Nr. Bemerkäugen i o 3 4 b ^Bauplätze 6 . ^Bauplätze 7 8 9 . 10 . man nicht? gekört; krin Wunder, seblte deck den Leuten die Routine, iieh inan doch augenscheinlich die nolhwendigsten, in der Erfahrung begründete» Maßregeln außer Acht. unk wie in Kamerun, der Evlonie, die gleich Togo un? nicht? kostet, scheint inan auch in Ostasrika, dem wir einen Zuschuß von 3 st, Millionen gewähren sollen, nicht immer das Richtige ;» trcssen. Tie letzten Verordnungen dcS stell' vertretenden Gouverneur- über da« Ausstekeo der Eingeborenen vor den Europäern rc. lassen eine recht bedcntlichc Fürsorge für das Kleinliche erkennen. Das siebt auch wie Schablone aus. Om Reichstage wird sich die Gelegenheit sinken, aus die einzelnen Bemängelungen der Eolonialpolitik einzugekcn. Eins aber möchten wir schon jetzt anrcgcn. Wenn die Eolonialverwaltung keine Schablonisi»-ung will, so mag sie auch die hierarchische Bcamtcnverfassung abschaffcn. In Deutschland mag die strenge Einhaltung der Eramina, der Dienstjahre und sonstiger Regleinentirnngen vielleicht an gebracht sein, in den Eolonien soll ma» mehr ans praktische Kenntnisse und Routine sehen und auch den Beamten oder Bolvntairen die ködere Beanurnlausbabu eröffnen, auch wenn sie nicht Nachweisen können, daß sie so und soviel Jahre UnioersitälScollegicii — belegt oder in der Eadeltrnanslalt ihr „Gewehr über" ftudirt haben. 11 13 118V Bauplatz folgt Kaiser Wilhelm-Straß« IL 17 IS 2l 28 25 27 olgt Braudvorwerk^traße 12 14 16 29 31 33 35 37 39 55 510 i'-1ö 54 olgt Kochstraße 238 23 43V 430 430 438 Bauplätze 118 1188 Bauplatz folgt Kaiser Wilhelm-Straß« 13 Bauplatz 20 578 22 57t) 2» 57V 2V 57S 28 57? 30 58 folgt Koch^Straße 32 l14 36 38 .^Bauplätze Von der Eolonialpolitik. Es zieht eine im Leben sehr nützliche Eigenschaft, die man sich auf keiner Schule oder Universität aneigncn kann, " zenschaft beißt Prari- oder Routine. Sie be deutet die vollständige Beherrschung eines Gegenstandes, bervorgegangen au- einer langen Beschäftigung mit dem selben und au« der Nothwendigkeit, sich in Fragen dieses Gegenstände- sofort zurecht zu finden. Diese Routine braucht Irrer, der in eine Stellung tritt, in welcher er mit anderen Menschen vielfach in Berührung komml, und je ungebildeter diese Menschen sind, je weniger sic von der Buchstabenweise heit verstehen, desto mebr muß man sich bemühen, ihr Denken verstehen zu lernen und sic in ihrem eigenen Gedankenkreise zu be herrschen. Am meisten ist die« natürlich in unseren Eolonien der Fall, und es ist erfreulich, daß der Direkter der Eolonialabrbeilung, Geb. Rath Kaysrr, in der Budgetcommiision Veranlassung nahm, ausdrücklich zu erklären, daß die Eolonialvrrwalrung nichl daran denke, für die Vorbereitung der Beamten in den Eolonien eine Schablone zu schaffen. Wie gesagt, da« ist recht erfreulich, nur darf der gute Wille nicht ohne Thal bleiben, und eS scheint doch noch recht viel nach der Schablone zu geben. Man wird sich erinnern, daß, bevor Hauptmann Morgen, der eine lange Rciscldäligkcil in Kamerun hiuter sich bat, zum Commandcur der Schutzlruppe ernannt wurde, Hauptmann v. Naymer dazu auScrseken war, ein Mann, dessen Name, nach einer nicht widerrufenen Meldung, an der Spitze der Eolonialcandidatenlifte stand. Man sagt ja, daß eS erst des Eintretens deS Reichskanzlers bedurft hätte, um die Ernennung rückgängig zu macken. Auch sonst hat die Eolonialabtheilung keine glückliche Hand bewiesen. Hier auf den Borsall in Kamerun zu sprechen zu kommen, liegt nahe. Da ist e« denn befremdend, daß wir immer noch aus den englischen Bericht über die auch die ent hält keine Darstellung dcr Revolle der Polizritruppe. Wie mau da- deuten soll, ist nicht klar. Einen Bericht muß doch dir Regierung haben, und wenn sie vielleicht beabsichtigt, zuerst dem Reichstag davon Kenntniß zu geben, so würde da« ja eine große Höflichkeit bedeute», die freilich durch die Verzögerung weltgcmacht würde, denn ReichSlagSabgeordnclc lesen doch, wir man annimmt, auch Zeitungen. Man wird folgt Süd-Straße. Leipzig, am 29. Januar 1891. la.248. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Tröndlln. Eoldttz. Versteigerung von Lauplätzen. , .. Dir dem Georgenhaufe gehörigen, an der Gustav Adalphstratzr I am 21. Dccember angewiesen sind, denn o gelegene« und au, dem Parcellirungsplaue Nr. 4463 T. V. wst folg» > neueste Nummer des „Deutschen Eolonialblatte deznchnetrn zwei Bauplätze Nr 4 von 1106.«, qm, » 5 » 259,,, » Ilichengehalt sollen Montag, den 12. Nt. Mon do« Vormittags 11 Uhr an im Saale der Alten Waag«, Katharinenitraße Nr. l, 2. Etage, zum Verkaufe versteigert werden. , ,. .., . - Der «ersteigerungstermin wird püncUlch zur angeg.-benen Stunde da» b>" nickt etwa nach dem,eiben System verjähren, eröffnet und die Versteigerung bezüglich eines jeden der einzeln nach I wie bei der Sclavenrcrladung von Wydak nach dem Eongo, einander in obiger Reihenfolge ausgebotrnen Bauplätze geschlossen I u> welcher Sache jüngst da« socialdemokratische „Hamburger werden, wenn daraus nach dreimaligem AuSruse kein weilere« Ge-1 Echo" einen Bericht brachte, der so viel Grauenvolles enthielt, .... I daß Zeitungen anderer Paricirichtnnaen denselben für nickt DersieigerungSbeLingungea und der PvrcellirungSplan liegen > richtig und ausqrbauscht erklärten, so lange nicht anlbentische 5NSL'-.«L Zimmer Nr. 6. für 1 ^ abgegeben. ' """ Leipzig, den 25. Januar 1891. Der Rath der Stadt Leid,lg. l». 5066 93. Vr. G e o r g l. tkrumbiegel. Nutz- und Lrennlich-Auclion. Dien»tag. den 6. Februar 18S4, füllen in Abth. 5. 6. 7 ^ und lO det T*««e»ttzer FarfttevierS nachstehende Hölzer I Wein rinzuschenkrn ? Wenn man weiter so Verstecken- «^iee«.. « ... - Ü«"., dann Wird schließlich da« Publicum a ile derartige (Nachrichten der socialtemckratischen Presse sur wahr Hallen, Well gespannt war, kamen nicht, und erst am Donnerstag in der Budgetcouimission ersubr man, daß Alle« sich so verkallc, wie das „Echo" cS berichtet hatte, und der Leiter der Eolonialablbcituiig scHlc hinzu, daß die Handlungsweise der deutschen Agenten härtesten Tadel verdiene. ÄZarum bat man denn die Welt so lange ans die Bestätigung warten lassen und warum Hai man denn nichl gleich Gelegenheit genommen, dem Publicum von vormitta«« S Uhr an. li Pichen- und Pschen-Klütze von 18-22c:m Mittensiärke, 14V Piche«-, Pschrn- und Nuftern-Lchirrdilzer, sowie 2L4 Stück Eichen- und Efchr«-Hedrdäumr. ferner von vormittags 10 Utzr a«: l»8 Amtr. Eichrn-Vrennscheit», 25 va»fen Abranuiholz und ca. 10« Haufen Langholz und den Schaden davon bürste die Regierung und die colo niale Sache haben. Ein Vergleich mit der Nachricht über die Revolte drängt sich auf. Man ist geradezu gezwungen, anzunedmcn, daß vir Vorgänge in Kamerun sich so zugclragen baden, wie sie der auch von un« mirgetheilte englische Bericht schildert, und wcnn I die« der Fall ist, daun wird wieder erwiesen, daß die Eolomal- S«,ammrnk«nft: L»«,mittag 0 Uhr an der Hohen Brücke «^i">l«ng kc>ne glückliche Hand hat und daß sie trotz der Ber- " Idschlage in Adllü lO. am Ein- s'chcnmg ibrcS Leiters nach der Schablone die Stellen drjetzt. unL um 10 Udr aus dem MittelivaldfLlage ,a«ae de» L>nir»fahr«»egk4 bei Vonurwit;. Leipzig, am 30. Jaauar 1894. TeS Natt,» Forftdcputatto«. Von der Behandlung, dir man Männern wie Zinlgrass, v.W iss mann und anderen zu Tdeil werden ließ, wollen wir beule schweigen, obgleich man gerade diesen Leulen einen Eiiislnß aus die Organisation bätte gestatten müssen. Aber daß man zur Leirniig einer Colonie oder eines Landstriche«, zur Führung einer Schutzlruppe oder einer Karawane etwa« Ankere« ver stehen muß als römische« Recht und europäisches Eomiuanco, verbunden mit der so oft übclangewandlen Schneidigkcit, Slockholz-^uction. Krrtta,. den S. Februar ». solle» von Pachmittag« 8 Utzr au Im Aosenthal-Aevirr ea. 240 Hänfen kl«r gemachtes Stockhol, gegen svforttGk Vezatzliing und unter den im Termin au?»,, ^ ^ r ^ HLageadea Bedingungen an Ort und Stelle meistbietend verkauft > 1°'"» man doch einjcyen. .... - - I Als der jtellvrrttetcnde Kanzler ,n Kamerun, Assejjor ZusSMMttlkUNft: am Rosentbalthor. I Leist, auf den nach den englischen Berichten der Dorwurs der Leipzig, am 1. Febrnar 1894. I Ursache der Revolte fällt, vor drei Jahren nach Kamerun TeS AathS Forstdrpulatton. l jz,„, verstand er es im Ansaugc nickt recht, im Verkehr mir Ja der Pa«I Aottz'lchen Loneursiacke von Wettla ist an I den kort ansässigen Einwohnern de» richtige» Ton zn finden; die Stell» de« Secniatr« Hering der Kaufmann Frotzor Htzntckr dier i Mitglieder der Firmen verschiedener Nationalitäten beschwerten ,l« Verwalter ernannt. Schlußrechnung leiten» de« erster»» einer I siz, über ihn. Wenn da« schon mit den Europäer» >»«.. ,«^ , K''" "L ! I.m,. V-» -n, m Wettla» de« 27. Jaauar 1894 I ^ befehlen, sondern auch dem DolkScharakier Kßatiltchr« >«»1»>er1cht. Weiß. I gemäß anvrdnen und erziehen sollten. Bon Letzterem hat Deutsches Reich. 0.8. Berlin, 2. Februar. Seiner Zeit wurde bekanntlich nach dem Vaillant'schkn Attentat der Name deS Anarchisten Stackelberg uliusBaron von Stackelberg viel genannt, und eS wurde dabei erwähnt, daß die russische Regierung im Begriff stehe, ihm die Insel WormS adzukauscn. Der Verkauf ist, wie wir erfahren, nun abgeschlossen und die am Mogö-Sund zwischen den größeren Inseln Dago und Oescl gelegene Insel ist in den Besitz der russischen Regierung übcrgegangcn, die sic zu strategischen Zwecken gebraucht. Zwar der Baron selbst hat die Insel nicht verkauft, die Bei läuferin ist seine Mutter, Baronin Barbara von Stackelberg, die 350 000 Rubel für die Insel erhalten hat; aber da« Geld wird Baron Fritz von Stackelberg jedensall« erhalten, und bei seiner auch in Berlin bewiesenen Freigebigkeit Wirt zweifellos eine »ambafte Summe, die indircct von der russischen Regierung kerslammt, zu anarchistischer, Zwecken Verwendung rnven. X Berlin, 2. Februar. Noch immer kommen vereinzelte Preßstimmen daraus zurück, die BerusSgenosscnschaften als eine unzweckmäßige und kostspielige Institution für die Ausführung derUnsallversicherung zu bezeichnen. Dem gegenüber scheint eS von Interesse, auf die kürzlich im deutschen Reichstage slattgefundencu Berbandlungen über die Aichbichler'schen Anträge lmizuwcisc», bei welchen der Abgeordnctc Rösicke mit Recht daraus aiismerksai» machte, daß der zunächst betbeiligtc Factor, nämlich die deutsche Industrie, welche doch die Lasten in materieller und ehrenamtlicher Beziehung ganz allein zn tragen hat, mit der derusSgcnossenschasllichcn Organijation ganz zufrieden ist. Herr Rösicke verwies aus die Verhältnisse in Oesterreich, wo man nächst Deutschland in der Unfallversicherung an, weitesten vorgeschritten ist. In den Kreisen der österreichischen Industrie und einer Anzahl von Versicherungsanstalten wird es offen aus gesprochen, daß sich die dort cingesührle territoriale Gliede rung der Unfallversicherung keineswegs bewährt Kal, sondern die berusSgenofscnschastliche den Vorzug verdient. Der österreichische GewerdeauSschuß berichtet an da« Abgeorvneten- ba»S, daß die Versicherungsanstalten eigentlich staatliche Anstalten mit bureaukrattschem AuitScharaklcr sind und „daß dir betkeiligten Kreise, sowohl da- GroS der die VersicherungS- last tragenden Arbeitgeber, als die versickerten Arbeiter, letztere trotz der idne» cingrränmten Tbeilnahme an der Verwaltung, der neuen Institution überaus kritisch, um nicht zu sagen direct übelwollend, gegenüber sleben". Der Bericht fährt fort: „Angesicht? der höchst bedauerlichen Erfahrungen, welche diese, eine unnöthige Behelligung der Behörden, der Versicherer, wie der Ver sicherte», aber auch der Versicherungsanstalten herbeisübrendk Organisation bereits zu Tage gefördert bat, liegt cs nabe genug, die Sachlage im deutschen Reiche damit in Ver gleich zu bringen, wo die BerusSgenossenschaften direct dem an die Spitze dcS ganze» neuen VerwaliungSzwcigcS gestellten, nichl« weniger als burcaukralisch erganisirlcn, mit großer Selbst ständigkeit ausgesiatteten Rcichr-VersichrrunzSamte unlcrstcllt sind, wo aus solche Weise der Erledigung«:».» abgekürzt ist, Verschiedenheit der Entscheidungen grundsätzlich vermieden wurde und der ganze, ungleich größere Apparat in der erfolgreich st cnundzusriedrn st ellendstcnWrist fungirl." Auch der österreichische Eentral-Gewerbcrath, Herr Regierungsrakb l>r. Migcrka, berichtet neuerdings in kcr „Neuen Freien Presse" über die vom ReichS-BersichcrungS« amt anfgrstellien RechmingSergebnissc der deutsche:, Berufs- genossenschaftcn und nennt nach diesen Resultaten die obli gatorische Unfallversicherung eine bedeutsame individuell und social ersprießliche Schöpfung praklischcr Tocialpolilik. In einem anderen Artikel dcS erwähnten Blattes heißt es in der Besprechung der Novelle zum österreichischen Unfall- versichcningSgescye: „Nnr in der de rusSgenoss e nschast- lick,ei, Organisation der Unfallversicherung liegt sür di» Industrielle» die Möglichkeit, dal; die von ihnen gebrachten Opfer auch wirklich zu dem im Gesetz gedachte» Zwecke ver wendet werten — zur Verbesserung der materielle» Verhält nisse der vom Unsall betroffenen Arbeiter." * Berlin, 2. Februar Die vom Herrn Hosprediger a. D. Stöcker berauSgegebene „Dlsch.-Ev. K.-Z." ergebt sick, in ibren durch niedrere Artikel sich hinvurch ziehenden NenjakrS- betrachtiuigea in hämische» Angriffen aus den gczenwärligcn Präsidenten de« Ev Odrrkirchenratb« V. Bart Lausen, dem sir den Vorwurf macht, sich mit den Kundgebungen eine« guten evangelischen Bekenntnisse-, wie sie in Willen- berg und Jerusalem zu verzeichnen gewesen sind, durch rine völlig verschiedene Regierung-weise in «haisächlichen Wirer- spruch zu setzen. In-bcsonkere tritt dieser Widerspruch, wie tir „Dtsch.-Ev. K.-Z." au«südrt, in der angeblich ungebühr lichen und völlig unberechtigten Bevorzuguna der Mittrl- partei bei der Besetzung kirchenregimc»tlick,er Stellen zu Tage. >„In der denkbar kürzesten Zeit", so schreibt da» genannte kirchliche Organ de« Herrn Stöcker, „bat Präsident Bart Kausen den eoanaeliscke» Oberkirchenrath zu einer in seiner überwältigenden Mcdrheit mittelparteilichen Behörde gemackn Der weltliche, wie ber geistliche BweprLsibent sind scharfe Mitlclpartcilcr. Nur zwei Mitglieder, ein geistliche« und ein weltliches, gehören der kirchlichen Rechten an. Selbst verständlich triffl den Präsidenten allein die Verantwortung sür dieses falsche Machtvcrhältniß der Richtungen." Mag cS in den Provinzen ander« sein, so werde doch in Berti» „unter den Augen d e S S u m m u S E p i S c o p u S" Alles mittelparteilich arrangirt. Zwar muß die .^Deutsch- Evang. K. - Ztg." selbst zugestchea, daß die iu kirchcn -egimentliche» Stellen berufenen Männer der Mittel Partei, um dir cS sich bier handelt, in Betreff ihrer „correclen" Stellung zum kirchlichen Bekenntniß persönlich nichlS zu wünschen übrig lassen, aber aus den Spnoden stimmten und ständen sie den» doch mit denen, die dw Be kenntnisse um ihre Geltung bringen wollen. „DaS ist ja das Wesen der Mittelpartci, dieser Freiconservativen >n der Kirche, daß sie persönlich gläubig, doch den kirchlichen Glauben nicht von Anderen fordern, sondern die Linke als tbarsächiich berechtigt in der Kirche anerkennen." Die sreiconservativc „Post" bemerkt zu Vorstehendem: „Wie man aus diesen und aus den weiteren Ausführungen der NeujahrSdetrachtungen der „Dtsck.-Ev. K.-Z." deutlich ersieht, hat der Verdruß über die gegenwärtige Leitung der evangelischen Landeskirche Preußens im Wesentlichen darin seinen Grund, daß Präsident Barkbauseu der einseitigen Herrschaft einer Partei rin Ende zn macken bemüht gewesen ist. Es ist die Sednsuckt nach de» vergangenen Tagen, in denen die Hosprcdigerpartei als die allein in der Kirche Berechtigte' anerkannt und behandelt wurde, die aus jeder Zeile tiefer Ausführungen hcrvorlngt. Die „Deutsck-E. K.-Ztg." kündigt dem Präsidenten Barkbauten in Folge seiner mstteiparteilicken Neigungen mit dürren Worten da« Vertrauen der kirchlichen Reckten aus, und stellt sür die nächste Gcneralsynode de» offenen Kampf gegen da- „gegenwärtige System" in Aus sicht. Nur durch ein scbarjeü und entschiedenes Vorgehen gegen die kirchliche Linke wird nach diesen AiiSsül'riingr!» des Herrn Stöcker Herr V. Barkhausen daö verlorene Ver trauen wiedcrgewinnrn können. Auch dem Oberbosmeifter der Kaiserin Freiherr» v. Mirbach wirb bei diesem An laß unter Anerkennung der großen Verdienste, die cr sich um den Aufschwung der Berliner Kirchenbauteil erworben hat. eine nicht mißzuversiekendc Rüge er- theilt. Die „Dcutsch-Evang. Kirch.-Zlg." kann eS nicht ver gesscn, daß Freiherr v. Mirbach auf ber letzte» Branden- burgischcn Provinzialsynode, im Gegensatz zu den schroffen Angriffen de« Hojprcdigcrö Stöcker aus die liberale kirchliche Richtung, iu versöhnlichem Tone aus die Berciuvilligleit bin wie», mit welcher auch die letztere zur Abhilfe der Berliner Kirchcnnolh sich bereit zeige. — Allen diesen Aussübrungc» wäre keine Bedeutung beizulcgcii, wenn cö sich nur um persönliche Ansichten und Empfindungen de« Herausgebers der „Deutsch-E. K.-Z." handelte. Aber leider sind sie der Ausdruck einer weilvcrbreitelcn Stimmung >» Kreisen, denen eS in einer Zeit, wo die Versöhnung der kirchlichen Gegen sätze mebr denn je noth tbut, vor Allem um die Bcr- schärsung derselben zu lhuu ist." P Berlin, 2. Februar. (Telegramm.) Der „Nord deutschen AUgem. Zeitung" zufolge sind zu dem Tiner ves 3ictttzska«i>rr» am 5. Fcdruar, wozu auch der Kaiser sein Erscheinen in Aussicht stellte, Einladungen an die Spitzen der Reichs- und der preußischen StaatSäniter, die Vorstände de« Rcick'-tagS. sowie der beiden Häuser des Landtags und an Abgeordnete verschiedener Fractionen ergangen. P. Berlin, 2. Februar. (Telegramm.) Wie verlautet, wird dir Trauung vrS AroszlterioaS von Hessen mit der Prinzessin Victoria Melitta von Sachs cn-Eobnrg Golka in der dritten Aprilwoche in i»obur„ in Gegrnwarc de? deutschen Kaiser«, tcr Königin Victoria von England, de« Prinzen von Wales und andere Mil glictcr deö englischen KönigSbauses statlsinren. — Berlin, 2. Februar. (Telegramm.) Aus einen weitere» Besuch des Fürsten Bismarck in Berlin reutet die Zukiinst" hi», indem sic schreibt: Schon vor Monate» sprach der Alt-Kanzler kc» Wunsch an«, aus einige Zcic im Winter seinen Wobnsitz i» Berlin zu nehme» «> Berlin, 2.Februar. (Telegramm.) Aus Hannover wird »clegraphirt, daß das Befinden de« Abgeordneten Ilr. »an Brnniasen sich so weit gebessert hat, daß derselbe einige Stunden täglich außer Bett zubringen kann lt. Brrlin, 2. Februar. (Privattcle gra mm.) Die »Voss. Zig." schreibt: Die Verhandlungen über die Fest siclluiia des Textes zu den einzelnen Tarif-Positionen pcS drntjch-russischr» Ha:i»rla»ertraas sind, wie wir von g»' uiileriichletcr Seite erfahren, so gefördert, daß der Abschluß unmittelbar bevorstebt cvobald der Vertrag unter schrieben ist, wird er sofort dem BundcSra tbe zugehen und gleichzeitig durch den „RcichSan rriger" veröffentlich» werden, vorausnchllich geschickt die» schon in der nächsten Woche. — Der „Nalivnailideralcn Eorrrspondenz" zufolge erwartet man die Einbringung de« Vertrag« im Reichs tage schon »in diese« Mitte de« Monat«. Brrlin. 2. Februar. (Telegramm.) Der „National liberalen Eorrrspondenz" zufolge wird in parlamcn tarischen Kreisen angenommen, tag die rtcncr-O'ommiffion de« Petchsta-s alle ihr überwiesenen Vorlagen wenigstens in der Hauptsache vor ken Osterserien erledigen wird G Berlin, 2. Februar. (Telegramm.) Ti« „ Nation«lzci tung" beschäftigt sich in einem Lest artikel mit der Colonial-Verwaltung. Anknüpsend a» die Angriffe, denen dieselbe i» der Burgei-Eommission auSgesetzl war, bekämpft da« Blatt zunächst die Tbese der Abgeordneten Debet und Richter, daß, wenn mail da« erforderliche Personal zu einem Unternehmen nickt bade, das Unternehmen eben unterbleiben müsse. Die „National-Zeitung" erkennt übrigen« an, baß e« an Stofs zur Kritik der Eolonialvcrwaltung keineswegs fehle. Wenn vom RegierungStiscke gesagt worden >ec. e» sei nicht gelungen, einen einzigen in den Schutzgebiete» alS befähigt erwiesenen Kaufmann für eine amtliche Stellung zu gewinnen, denn si« vtrdientea al« SanfU»»-
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