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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189402210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18940221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18940221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-21
- Monat1894-02
- Jahr1894
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1894
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«ÄL7V6, I. !0!)7b6. ck. 6 »SL,5VÜ. «ueu. l»rMSS,>N 6 wläh l»cklv>v l»et>l. vie »MK Xb- Xl> I«IO.l>>e. >U.ur« VeznflS-PrelS H b« Hiuplezpedirioa »der de, t» Stad» trzirt and den Boronen errichteten Nu«- gabestellea ab geholt: vieNel,Lvrl:ch^T4.üO» bei zweimaliger täglicher Zustellung in- Leu» 550. Durch die Post bezogen für Teuischiaud und Lesterreich: vieneljäbrltch -I 6.—. Direct» tägliche Krruzbandienduag tu» >u»iaad: monatlich 7.50. Die Morgen.?!»-gab» erscheint töglich '/,7Uhr, dt« Abeud-Ausgabe Wochentag» 5 Uhr. Ledartion und Lrvrditiov: Aahanneagasse 8. DieTrvediteon ist Wochentag« nnunterbrvchrs geogae» von ftüh 8 bl« Abend« 7 Uhr. /ilialen: ttt« Rle»«'« Lortim. (Alfred Hahn), Uaiverstlälsstraß« 1, L« l« LSlchk. Ketd-lineristr, I». pari. und Ktnlgsplatz 7. SL Wger.TllgMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Mittwoch ven 21. Fcbniar 1894. Der Vu^tage» «»egen fällt die heutige Zll»end«)lu-gnbe ans. Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile SO Psg. Neclamen unter dem Redactionistrich s4ga» spallen, 50/>j, vor den Familieniiachrichte» (6gcjpatlno «O-H. Größere Schriften laut unserem Preis- verzrichniß. Tabellarischer and gtsftwasatz nach höherem Tarif. tkrtra-vrilagrn (geftlzt,. nur mit der Morgen-Ausgabe. odne Poslbeförderuag -Ai SO.—, m»t Posldesörderung 70.—. Ännatfmeschlub für Änzn-e«: Abend-Au-gabe: Vormittag« IO Uhr. Marge u-AuSgabe: Nachmittag« »Uhr. Eonn- und Festtag» früh '/,9 Uhr. Bei deu Filialen »nd Annahmestelle» >, et« Halde Stund« früher. Anzeige» sind stet» an di« ExZeditt«» zu richte»». Druck «nd Verlag von L. Polz t» Leipzig. 88. ZahMng. Amtliche Bekanntmachungen. Anmeldung »um Anschlntz an dir rtadt-Fernsprechtinrichtling. Neue Anschlüsse an bi« Stadl-Ferniprecheiiirichtung für Leipzig nd Vororte sind, wenn die Ausführung in dem im Monat Avril beginnenden ersten Bauabschnitte de» nächste» Neckniu,ig«iabrr« ge- wünscht wird, spätrslens di« zum 1. März bei dem Kaiserlichen Elodt-Fernsprechamte hier. Grimmaischer Slemweg Nr. 3, lt., an- zumeiden. Später eingehende Anmeldungen können erst im zweiten, im Nonai September beginnenden Bauabschuiite berücksichtig« werden Einer Erueuerung der bereit« vorgemerklea Anmeldungen bedarf »« nicht. Leipzig, 9. Februar 1894. Der kaiserliche Sder-Voktdirectar, Ärhetme Lber-Poftrattz. Walter. Ltkanntmachunz. Der Dogeusedersobr'lnnt Herr Johannes Paul Vn>rlmann in Leipzig-Eulritzikv beabsichtigt in seinem daselbst an der Telitzscher Straße Nr. 1ü (Kr L4i Abikrilung -4 de» BrandcalasterS, Nr. >6 de» Flurbuch« mid Fol. L70öa de« Grundbuchs) gelegenen Fabrikgrundsiückr »inen kampkhammrr uni einem Barqewichi, von LOO auizuiirllen. t» wird die» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß etwaige, gegen di« beabsichtigte Anlage zu erhebende Einwendungen, welche man aus privatrrchilschen Titeln beenden, bei deren vertust binnen I» Tagen bei unS auzi,bringen, alle übrigen Einwendungen aber, odue daß von deren Erledigung die Genetnnigiing der Anlage abdäiigig gemacht wird, zur richterlichen Entscheidung zu ver weile» sind. Leipzig, am 17. Februar l8S4. Drr Rath »er Stadt ketvzig. VI. bü3. , l»r. Tröndlin. Kasse». IvlildpjlliliZtll-iltrkliilf. Von dein Forstrcvter Lc pzig-t!o»uewttz tünneu ln diesem Frühjahre durch Heer» Förster Zacharias »a Leipzlq-Conuewtr iiaastiedeiide Holzvstanze» zu den deigeseyten Preisen l^qen Haar- ;abl»»g oder Nnchnahmc und vorherige schriftliche Bestellung, >»»»» gegen Berqülunq der S ribstkuslen silr Verpackung und Tran«. »vri zur Bahn ,c. bezogen werden: Der Pffanzea Preis » l ir« Holzarten. Alter Größe Stück Huiidertl Tausend J-Hr ew ! l. I-audlidlrer. ». Sämlinge: lOOOO einjSdrlge Eichen, ljuereus neck. . lS—25 — — 60 5 50 SO«, einjährige Eschen, knuun. ere. . . . — 10-15 — — — 40 3 50 k. Berschult« MO Amerikaniiche Eichen, Ouero. rubra . 5 125-200 — 25 SO — — — 2000 Eichenausichußpstan. zrn, Om rc. pack , zu Slunimelpstan» »ungen b-8 >00-250 — — 6 -- 50 — 7000 Graurschen, ?,»»inu» vubeac. (cmerio) . 4-6 120-250 — — lO — 80 — MX) desglkichrn .... --a MX) ?lhorn,Xe'-rmovl MX) Eiche» biariii ere. 4-6 100-250 — 5 — 40 —- 1000 Rüster», Olmu, -» comp MX) Birke», ktetul» alba 3 ,00-150 — 8 — 70 — 8000 dergleichen 4-5 «75-850 — 10 90 II. binckettilllrer. MO Fichten,Xbies ex>--I->a, veftchult, l. Wahl 5-7 75-100 — 50 40 — 300 — 3000 dergleichen 11. - 5-7 75—100 — 25 20 — >50 — 3«X) dergleichen I. - 6-8 125—175 - 70 60 — — — MX) dergleichen ll. » 6-8 125—175 - 35 30 — — — 2000 dergleichen I. - 6 8 175- 22' I — 90 — — — 400 berglelchen I. - 6-8 225—300 l 50 125 — — - Vorstehende Fichten I. Wahl eignen sich br'onder« zu Garten- antagen, U. Wahl zu Nennen. ÄXX Wrißtanne», Xdicn poet., verschütt mit Ballen 4—X 30-60 »5l SO ISO — r Läraien, l-»riil eurvp.. verschütt mit Bollen 6-3!200-3tX 1 1^ 90 — — Leipzig, am 17. Februar trübt. TeS Rath« For,'tdr»utati»a. Ltkannlmachuna. 2o»nabriid den 24. Februar er., von Bonn. 10 llbr an soll im Grichälistimmer de« Provianiamle« zu Leipzig, Pleihenburg Ldurmdaus. L. Lrock. «ln» Partie Rongentlkik und Kehrmehl össeuistch an d. Meisibieienden gcg sofortige Baarzahl.»ersteiqeri werden Leipzig, am 21. Februar I8)>4 Königliches Pr«»iant-Amt. osficiell geleugneten, englischen Prolectorat, wieder einmal grell vor Augen zu silbrca. Aus der einen Seite der stolze, lebr selbstbewußt auftretcnde Vertreter Großbritannien« mit einem zahlreichen Stab von ofsicirllen, oisicivsen und .ignoririen" Agenten und Helser-belsern. aus der anderen der nicht imuicr wähl beralbene, ebrgeiz'Ae, etwa« eigen willige »nd dir tbaisachiichen Machtverbälknissc verkennende Kbedivr, dessen Abneigung gegen England und Alle», wa« ;u demselben in irgend welcher Beziehung stebl, von einer bei Hofe unablässig hetzenden eingeborenen Eamerilla zu deißnn, wenn auch nolbwenkigerweife uiilerdrückrem Haß gesteigert wird. Daß au« einer solchen Lage der Dinge nichlS al« Unheil brrvorgehen kann. lieg« auf der Hand. Dazu kvninii al« weiterer, die Schwierigkeiten vermehrender Factor, der allgemeine VvlkScharakter, welcher den Egypter noch immer verbinden Hai und wahrscheinlich auch in Zukunft stel« verhindern wird, dir Dinge in ihrer wahren Gestatt zu schauen und zu erfassen. Denn krasl de« ihm eignen Opti mismus unk Ebauvini-mu« ist der Egypter unter allen Umständen bereit, die Bergangenbeit zu vergessen und die Zukunft nicht zu bedenken; er ist ein unverbesserlicher Optimist, slotS dem Impul« de« Augenblickes gehorchend, odne sich über die Tragweile seiner Haurlungen Rechenschaft zu geben. Diese Ebarakterzüge, verbunden mu einer oft geradezu imglaublicheii Naiveläl und Unkenniuiß europäischer Brr bäluiisse, lassen eS begreislich erscheinen, daß der Egypter bei dem solbsislänkigen Gebühren seine- .Iückouckiim" in einem Enlhusiasmii- anSznbrechen vermag, der weil llder da« Ziel schieß« und dessen Aenßeruiia noch dazu srnr unklug ist. den» daß man die brilischen Machldaber der Müde Udrrbedl, Bvrwände für die Verlängerung der Occupatio» zu suchen, dadurch, daß man selbst ihnen solche Vor wände tiefen, daran denkt im ersten Eifer Nirmaar. während die der brilischen Okkupation frindlich ge sinnte Presse wieder einmal die schönste Gelegrnbeii hat, ubeririebrnr Tiradrn zu ziehen über .Erweckung des BolkSgrisies unter der AegiLe eine« hochgebildeten, aufgrtlärten Fürsten", .Erwachen de« egyplifchen Patriolismus", .Eon- siiluiruag einer neuen Nationalität an den Usorn vr« Nil«" u. s. w., Reken, deren Beteulung man an der Dkat- sache ermessen möge, daß man Worte, wie BolkSgeist, Palcr- land, PalriviiSmus, Nalivn, im Wortschatz de« Durchschnitt«- egypier« vergeblich suchen würde und zwar au« dem Grunde, weil ihm der Begriff für diese schönen Dinge vollständig adgebt. Man mag über die Motive, welche zur englischen Occu pation Egypten« und deren wie e« scheint, all iutiunuin dauernden, Ausrechlerhaliung geführt haben, urihe,lc»i wie man will, aber nur vorgcsaßle Meinung oder Böswillig teil kann die Tbalsache ablrugnen, daß da- Land unter englischer Verwaltung ganz bedeutende Fortschritte gemacht bat. Die ganze complieirte VerwaltungSmaschine art-eilet beute im Großen und Ganzen vorzüglich: für die Bewässerungsanlagen, deren eminente Wichtigkeit für diese« ausschließlich Ackerbau treibende Land gar nicht überschätzt werden kann, wird unter Leiiung tüchtiger Ingenieure gelhan, wa« überhaupt zu thun möglich ist; für Eisen bahu - und Brückrnbauten ist gleichfalls viel geschehen häufig und wobl mil Recht verneint wird. Die Erfahrungen, die man in dieser Hiusichl bisher m>l balbeivilisirten Völkern gemacht bat. sprechen bekanntlich nicht zu Gunsten einer Uber- eitlen Emancipation. (E- ist nicht leicht, au« den wie schwarz zu weiß fick verbauenden Schilderungen an« englischer und eqypuscher Feder sich ein richiige« Bild von dem Khctive unk den Zuständen in dem Pbaraoiienlandc zu machen, soviel aber dürfte unbe streitbar sein, daß England nicht a»S purer Pbilantbropic die Procura i» Egvplen übernoniiuen bat, sondern daß e« einmal da« Geschäft m eigene Firma übernebmen will. Daker der immer wiederholte Aufschub der Räumung des Lande« au« nur vorgeschützien Gründen. Daß der Kbetive die eng lische Politik zu durchschauen im Stanke ist, wird mau ibm nicht adiprechen wollen, wenn man auch seine geistigen Fädigkeiten nicht besonder« doch taxirt, und daß er in seinem jugendlichen PatrioliSmuS von der Autonomie Egypten« träuint und sich von England unabhängig zu machen strebt, kann mau ibm nicht Übel ncdiuen, aber, wie unser Kairoer, die Verbätt- nisse objecto? schildernder Berichlerslaiier richtig bervor- debt: in völliger Verlenunng per augenblicklichen Macht- Verhältnisse bandelt der Kbekivr unter dem Euisluß nncon- trolirbarer Raibgebrr, vielleicht englischerseilS von langer Hand provocirt, durch zu offene« Kartenspiel, zu rasche« Handeln und zu geflissentliche« Zurschaulragen seiner .königlichen" Würde entschieden undiplomatisch und unklug und läuft somit Gefahr, das Epiei früher, als er glaubt, zu verlieren. Die Red. d. Lripz. Tagebl.) und geschiebl noch: die durchgefübrtr Ar»ikt-Rt- organisalivn dal Reiuliale geliefert, welche Diejenigen, die an den Anblick der rgyplischen Truppen zur Zeit de« Militair dirtalor« Arabi gewodnl waren, wobt kaum für möglich gehalten hätlen. Und was die beim egvptischen Bauer beilelste aller Fragen, nämlich di« der Struereinnakme, anbetriffl, so herricht heule in diesem Punkte die keulbar größt« Ordnung; hat der Kellah dir an regelmäßigen Terminen tälliaen Sleueradgaben gezah t und seinen Struerzencl in der Tasche, so bal er Ruhe und braucht nicht mehr, wie trüber, in steter Furcht vor kleinen und große» eingeborenen Tyrannen zu leben, die ihn sonst zu brandschatzen pflegte», so oft und so sehr eS ihnen beliebte, indem sie. wenn Zureden nick» balf, ihn mit drastischeren Mitteln zum Nach Deutsches Reich. «5 Verkitt,20. Februar. Tic Eolonlalverbandlungen im Reichslag haben dironial unier einem gewissen Druck der Stiiiiniung gelillen Es war eben in jüngner Zeit gar so Manche- geicheben, wa« die Befriedigung über de» vorlaus unserer Eolonialpolitik deinlrächliaen mußle. Mißerfolge und leiver auch Fehler und Verschuldungen sind nicht abzustieitc» Auch von de» eifrigste» Freunde» unserer Eolonialpolink sind solche zugegeben worden. Das ganze System einer allzu straffen, europäische Gewobnbeiten in ganz sremdarlige Verhällniffc dineintragendrn nillitairifch-lureaukraiische» Ver waltung begegnete auch bei Eolviiialsreuiidrn manch schärferer Kritik binsichilich seiner Richtigkeit und Durchführbarkeit, und gerechte Voiwürfe wurden über die Auswahl mancher Beamlen und deren Auslrele» erbobeu. Gleichwohl sind die neuen Forderungen in allem Weseinlichen bewilligt worden, und der Ruf. man solle je eher, je besser niil diesem ganze» lästigen iiur ivertblosen Besitz aufräumen, fand nur aus soe>a>kcinokraiischer und freisinniger Se»c Beifall. Eine große Mehrbeil des Reichs tage- war, im Einvcriiebme» mit der Regierung, der Meinung, »ia» dürfe sich durch einzelne Mißgriffe und Mißerfolge »ichl cnimulkigen taffen, unk von einem Prei-grben oder Verfallln lassen »i»ere« EolonialbesitzeS könne nun und nimmer die Rede sein. Die Er>ch»eßu»z und Äu-n»tzung eine« so fremden und neuen Bodens kann uninöglich im Laufe weniger ltahre gelinge», und auch eine richtige Behandlung vieler eigen- ariigen Verhältnisse, dir Heranziehung »»k Ausbildung eine« tüchtigen Verwaltung-personal« ersorbrrl länge,« Lehrzeit und praktische Erfahrung. 2m Ganzen kann von einer Enttäuschung, wen» man sich nicht geradezu über schwänglichen Eiwartungen hingegcben batte, nicht die Rede sein. Wir baden mit ungleich geringerea Mitteln, als andere Eullurläneer für coloniale Zwecke auswenden, erreicht, was man diUigenveisr erwarten tonnlc, und an Mißerfolgen und Enltäuichuugen siub andrre Länder reicher als wir, ebne daß hier auch nur der Gedanke austauchi, das begonnene Werl im Such zu lassen. Die europäischen Lander bedürfen alle emer AuSdebiinng der Absatzgebiete für ihre Erzeugnisse und »euer Felder für ihre Thäligkeit und ihre» Unternehmung» Durch Widerstand und Hindernisse niauchcr Art brich geben zu bewegen suchten, wobei der Äurbaich, die gefürchteie I ük'st- , Geißel au- Nilpserddaut, eine hervorragende Rolle spielte. 1 Eultur und Arbeit am Ende doch Balm Diese schönen, vo» den ehemaligen Machldaber» so sehnlich England in Egyptkn. ir- R«tr», SO. Iiuuar. Dir Ereignisse der vergangenen Woche*), von denen Ihnen der Telegraph bereit« Kunde gebracht bat, unk die durch die Annadme der engliswen Forderungen von Seiten de« Kbetive einen vorläufigen, wenn auch wobl rein äußerlichen Abschluß erdallen baden, sind recht geeignet gewesen, die Unbalt- bartril der gegenwärtigen Verhältnisse in Ezypien, deu Widerspruch Zwischen dem thatsächlich auSgeüdtea, aber *) Der llonflici de» Kbebiv«'» mit der englilchen Berwallung >»I«B de« abfällige» Urldeil», da« Erflerer über die Quallficatioa b« »-Usch«, a»d «gyptische» Okfietar« -ekäü» hatr«. curückgewünschtca Zeiten sind nun unwiederbringlich vorbei-, die Lage des Fellah's ist eine so gute, wie sic wahrscheinlich »och nie war, und angesichts der Tbaliachen kann er dies auch nicht ia Abrede stellen. Daß er e« nur mit Widerstrebe» zugirbt, ändert an den Thalsachen selbst iiichl«. So haben ,icb die Verhältnisse j» dem verbällnißmäßig kurzen Zeitraum von zehn Iabren umgcstaltet, und deute sinket man e« ganz selbstverständlich, dag e« so und nicht anders ist, vergißt dabei aber, sei e» mit Absicht oder ohne solche, daß an diese ganze Umgestaltung ohne englische Inlervenlion nicht zu denken gewesen wäre. Ich bebe die« nicht rtwcr au« blinder Verehrung de« englischen Regimes hervor (kenn eine solche liegt oiir lern), svndern um die lbaisächlichen Verhältnisse in ihrem wahren Lichte zu zeigen und den Verve,« zu führen, daß in eine», ge gebenen Augenblick der Egypter sich immer von dem ihm iniie- wohnenden Englaaderbaß hinreißrn lassen wird, ein Haß stark genug, um die Erinnerung an alle empfangenen Wobl tbalrn gänzlich verlöichrn zu lassen, unk das um so mehr, al» er ja für gewöhnlich nick» einmal ebne Widerstreben sich zu einer rein sachlichen Anerkennung derselbe» herdeiläßt. Unv dabei ist wohl zu demerten, dag die englischen Beamlen in der Behandlung der Eingeborenen nicht etwa herrisch une schross, sondern durchlchnittlich milde und rücksichtsvoll ver fahren unv zwar so, daß der heutige Laypler in seiner persönlichen Freiheit weniger denn je beschräiitl ist und selbst Europäern gegenüber eine Stellung ernuilliml und sich z» Ansorkeruiigen derechligl glaubt, an die er früher nicht einmal >u> Traume gedacht hätte. Ob solch ein uavermiltelter Systemwecksel bei einem Volke aagedrachl ist, dem eine medr»ausenr>Lbrige Kiieck» schuft in Fleisch unv Blut überaerangen ist unv de, weichem der tiesgebenkr Einfluß solcher Zustänve sich ia allen Ledens- regungen unverkennbar äußer«, ist eine Frage, über die sich streiten läßt, die aber von langjährigen Kennern de« Lanre« und ferner Bewohner, im eigenen Interesse der letzirrrn, gegen den deulsch-russijckcn Handelsvertrag dadurch der Regierung zu „unponiien" und so die kirchenpolilische» Zwecke zu fördern, wird in der * Verl»»», 20. Februar. Die Aussorderung der „Kreuz zcilung" an da-Eenlrum, sich geschlossen der Opposition zurngosollen llrrikale klerikale, Presse kühl ab ge lehn t. Wir beben beispielsweise au« der Erwiderung der „Schles. VolkSzlg." Folgende« hervor: „Dieser neunmal weise Politiker rechnet e« der gegenwärligen. Leitung" de- EenlrumS zu schwerem Schimpf an. daß sie da» nicht „macht", wa« er wünscht: nämlich daß das Eentrum den Eorrscroanven die Kastanien au« dem Feuer hole. Bei dem russischen Handelsvrrlrage ist nicht die Spur von einem Programmpunctr oder einem sonstige» Pnncip zu finven. Es Handel« sich uni die Abwägung von Vorlheilcn unv Nachtbeilrn, unk da machen sich natur gemäß die persönlichen, deiuslickicn und örtlichen Verichiedcn- beiien gellend. Die Eonservaliven freilich bemühen sich nach wie vor, die undedingte Verwerfung de« HankclSvertrage« zum .Princip" zu machen. Ader bei Licbke beirachlcl, beslcbl ka« ganze .Princip" darin, daß die Eaprivi'sche Re gierung grstürzl werden soll. Waren die Zugeständ nisse Rußlands »och zehnmal größer und die .lLonipeiiia- Nonen" für die Landwirlhschast mehr als genügend, so würden Herr v. Pivtz und die .Kreuzzlg." koch cen Kamps bis aujS Messer svrlseycn, um an Steile de- Manne« ohne Ar und Halm einen eingeschworeuen Minister de- Bunde« rer Land winde zu setzen. Diese« .Princip" der Miittsterilülzerei will aber auch nicht recht mehr alle Tbeile der consrrva- liven Parkei zusammenhalten. Die anderen Parteien haben natürlich gar keine Neigung, sich zu Werkzeugen der co»< servativen Machldestredunzen zu machen. Sie lassen ka« sachliche Unheil gellen und deshalb geben dir An sichten, wenigsten« vorläufig noch, auseinander. E« ist eine döSariige Entstellung der Wabrbeit, wenn die .Kreuz zeitung" sagt, die Eentrum-wähler seien mit .wenigen Au« nahmen" Gegner de« Vertrage« Nicht blo« in Ober schlesieu, soadern auch un Westen giebl es zablrerch« Gruppen, die lebbast die Annahme de- Vertrages wünschen; nicht einmal die landwirtbschastlichc Wählerschaft ist überall geschlossen gegen den Vertrag. Die Einladung der „Krenzztg.", daß das Eenlrum zum Besten der Eonser- vativcn sich selbst anfoptern solle, müssen wir srennblichst ab- lehnen Wir seben mehr ans gewissenbasle Politik, a>« aus «attische Abenteuer, und lassen unS die Ueberzengungssreibeit aller Genossen nicht abbandcln, wenn unS auch die .^kreuz- zcilung" einen Anlheil au der Beute verspricht, die sie — »och nicht hat!" — Aehnlich äußern sich andere Eentrums- Blätter. * Berit», 20. Februar. Ans der Rede, die .Dauer" utzin der Generalversammlung des Bunde- der Land- wirtkc gebalien, greift die freiconservalive „Post" u. A. eine Kritik de« von den Eisenbabnsrachlen bandelnden .lasinS im deutsch russischen Handelsverträge heraus. Da« genannte Blatt schreibt: Betreffs der über die Hm-nbadnfrachten getroffene» Vereinbarung verflieg sich Herr Lutz ioqar zu der Bidanplnng, baß nach dem Berirage das ruiiisch, Äetteide in Deulschiand zu denfeike» Fracht- latzen wie in Nußlaiib selbst befördert werden muffe, inilhin, wen» es Niifiland etnfiele, das Getreide a»f fenien Babnen »nijousl zu befördern, da» russische Geireide auch aut de» deutschen Bahnen ui»sonst verfrachtel werde» niüsse In Wirklichkeit handelt e« sich ober um nicht» Anderes, al» um die Reproduetioii der in de» preufissch-russiichci, Tarisvcrirngen iängsl ciuballenc» Besiimiiiung, das, keine» der beiden Läuter iür die Erzeugnisse de» »»bereu einen höheren Frachlsatz fordern darf, als für die eigenen. Russisches und deutsche» Getreide soll alio »ach wie vor in Deutschland zu - denselben Frachtsätzen befördert werden, wie deutsches Eisen und deutsche Kotste in Rußland zu denselben Säyeii, wie russische» Eisen und russische Kohle. Eme solche Vesliiimiung ist eine geradezu selbstverständliche Boraussetznng eines Zoll- und HaiidclsverirageS, weil e» ondernsall« in Leu, Belieben der conlrahireiibea Regierungen stände, durch larismaßregetn die Wirkungen der zugesiandeneu Zoliermäßigunge» illusorisch zu machen. Wir gestehen Ieoermann da» Recht schärfster Kritik und »neraischsler Wahrung ieiner Interessen zu, aber das Eine kann und »inß nia» verlangen, das, die Kritik eine sachliche ist und daß der Kritiker sich Ser Wahrheit befleißigt. Tie gute Sache und da« Inleresje der de»l-chen LondwiNö-chnft aber kann nur geschädigt werden, wenn man sich zur verlbeidigung derselben jo schlechter Wassen be dient, wie Herr Lutz." V. Brrlin, 20. Februar. (Telegramm.) Dem Ver nehmen nach ist der zur Dienstleistung bei dein Kricgsminisler coilililantirte Generalmajor Freiherr vo» Gemniingc» mit rer Führung der Geschäfte des M > llsir-Oeko n o t»ie- Departeuicntö beansirggl worden. Ter seitherige Direktor desselben, Gcnerallienlcnant Freiherr von Fnnck, dürste in Kürze da« Eommando einer dcinnächst srciwcrdenkcn Divi- ivn erbalten. Berit», 2». Februar. (Telegramm.) Der „Reichs- anzcigcr" vcrösfenllickike eine» Aussatz über die Nach haltig keil de« <lt»ldbcrgba»es in der südasrikanischen Republik Transvaal. — Der Tircclor der Staatsarchive, Prof. I)r. Heinrich von Sy bei, bal, der „Germania" znsvlge, kürzlich bei seiner Anwesenbeit im Abgeorkitclenhause gegenüber ver schiede»«» Abgeordnete» geängeri, daß er sich noch vollständig frisch unv kräftig genug süble, sei» Ami weiter zu versehen, »nd daß er gar nicht daran denke, adzugcheo, e« sei denn, daß er „abgcgangen würde". — Der Ecntralverein deutscher Industrieller dielt gestern »ach seiner Beratbung über den dentsch-rnsstschrn Handelsvertrag ein Festmahl ab, bei dein angesichl« der heutigen Begegnung des Kaiser« mit dem Altreichskanzler, dem die Industrie die alle Treue unvergänglich durch den Wechsel aller Zeilen bewahrt bat, eine außerordentlich de geisterte und lebbaste Stimmung herrschte. Mil besonder»- Lanke gedachte man des Schöpfers kcS autonomen Taris- von 1879, der erst die eigentliche Grundlage für die Handel« Vertrags Verhandlungen mil Rußland gegeben. Das von Reich« raih Hiißler ans de» Füllten Bismarck auSgebrachtc Hock> wurde mit stürmischer Begeisterung erwidert. — Zur Reichst agsersatzwa bl sür den Valilkreid- Meseriy-Bomit beabsichligl die freisinnige Volkspartei de» Hofbesitzer Dau-Hohenstein al« Eandidatcn ansznstellcn. — Die Deutschen haben e« also jedenfalls schon zu zwei Eandikaten gebracht. *L>»r»b»ra. 20.Februar. (Telegramm.) DcrKaiser lras uni 8> - Ubr hier ein und begab sich, von der Bevölke rung iiiit Jubel begrüßt, nach dem großberzogliche» Palais. Um 10'/, Uhr setzte Sc. Majestät die Fahrt nach Wilhelms baven for«. * Wilhelmshaven. 20. Februar. (Telegramm.) Der Kaiser, der, wie schon gemeldet, um Iw« Uhr mit dem Prinzen Heinrich hier cintras und sich sofort nach dem Exercirschuppc» begab, um daselbst der Vereidigung der Recruten beizuwobnen, dielt nach der Vereidigung an das gesammie in dem Schuppen vcriaminellc Maschinen beizpersonal ettva folgende "Ansprache: Er nehme Veranlassung, dem gcsammte» Personal sei» tiefstes Bei leid auSzusprcchcn über daS ibn bclrosfenr Unglück Sein Auge beobachte nicht nur waS über Deck, sondern auch waS unter Teck geschehe, er könne dem Maschinen personal, welches jetzt in den Vordergrund trete, seine buchste Anerkennung anSsprechen. Er bade daber auch besoblen, daß die in ihrem Berufe an Bord de- .Branden burg" Verunglückten mit allen mililairische» Ebrcnbczcuzungrn bestattet würden. Wenn daS Mascknm-npcrsonal, welches an erkannt da» vorzüglichste aller Nationen sei, sonfahre, kiese Kaltblüligkeil »nd Pflichttreue an den Tag zu legen, so werde eS stet- seiner Anerkennung und seine» kaiserlichen Danke- gewiß sein. Nach dieser An sprache begab sich der Kaiser zu Fuß i» Begleitung des Prinzen Heinrich und de» commandirenten Admirals Freiherrn von der Goltz von dem Ezcrcirschuppen an Bord de« Panzerschissc« „König Wilbelm", wo die Mannschaften an Deck angclreten waren, und besichtigte mit seiner Suite da» IubilänmSsckiff. Der Kreuzer „Prinzeß Wildelm" saluiirtc die Kaiter-Siandartc aus dem .Lönig Wilhelm". Um l Uhr 20 Min. begab sich der Kaiser nach
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