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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940228012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894022801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894022801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-28
- Monat1894-02
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Beethovensttaste 1 Herr I'lleoü. 1'vter, Colonialwaarenhandlung, Brühl 80 (Ecke Goethestraße) Herr Lvrm. AlLtwkv, Colonialwaarenhandlung, Frankfurter Sttaße(Thomasiusstraßen-Ecke) Herr OttvLrunr, Colonialwaarenhandlung, Löhrstraste 15 Herr LilunrU Colonialwaarenhandlung, Marfchnerstraste v Herr knnl Drogengeschäft, Nürnberger Ttraste 45 Herr Ll. L. Hbrvollt, Colonialivaarenhandlung, Zeitzer Straste 35 Herr V. Lüster, Cigarrenhandlung, in Anger-Crottendorf Herr Lodert Orelner, Zweinaundorfer Straße 18, in Neustadt Herr LIemens 8edelt, Eisenbahnstraße I, - Connewitz Frau Ltsvker, Hermannstraße 23. 1. Etage, - Plagwitz Herr Ll. OrütiLiuaim. Zschochersche Straße 7 a, - Cuttitzfch Herr Lodert ^.Itner, Buchhandlung, Delitzscher- u. Blumenstr.-Ecke, - Reuvnitz Herr >V. Luxinnnn. Marschallstraße I. - Gohlis Herr Dd. Lrltrsede ^Ledkolser (Nattlleslus). Mittelstraße 6, - - Herr Lernd. HVeder, Mützengeschäst. Leipziger Straße 6, - Lindenau Herr L. Outderlet, Cigarrenhandlung, Markt 22. - Thonberg Herr L. Lüntsed, )1!eitzenhainer Straße 58, in Bolkmarsdorf Herr 6. Naumann. Conradstt. 55 (Ecke Elisabethstr.). Peterskirchhof 5 Herr Lax >1ertd, Buchbinderei, Pfastendorfer Tttahe 1 Herr 6. ^lassen. Colonialwaarenhandlung, Ranftfche Gaffe 0 Herr b'rlvür. Lieder. Colonialwaarenhandlung. Ranstädter Tteinweg 1 Herr 0. Lnxeluiann, Colonialwaarenhandlung, Schützenfttatze 5 Herr 4nl. 8odUin1odvn, Colonialwaarenhandlung, Westplatz 32 Herr L. vlttrlod, Cigarrenhandlung, Uorkstraste 32 (Ecke Berliner Straße) Herr dl. 1'Lcdau, Colonialwaarenhandlung, Amtliche Bekanntmachungen. Verumthungen. In den nachgenannten, der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Grundstücken sind folgende Miethräume gegen viertel- bez. halb- jährige Kündigung anderweit zu vermiethea: 1) NrichSsttabe Pr. t — Selter s Hof — eiue Wohuuug in der 1U. Etage, 2) Nenmark» Nr. 11 u. «ln« Wohnung in der I. Etage, b. zwei kleine Wohnungen in der V. Etage, 3) Nu-sergäsjcheu Pr. s ein« Wohnung io der m. Etage, 4) Kupsergastche» Pr. 7 ». ein» Wohnung in der II. Etage, b. eine Wohnung in der IV. Etage, 5) Wiudmüblenftraßc Nr. 7 eine Wohnung in der III. Etage, 6) Fürstenstraße Pr. 1« eine Parterre-Wohnung, 7) Timsanitraße Nr. 1V eine kleine Wohnung io der IV. Etage, 8) Brühl Pr. -ist eine große Wohnung in der III, Etage, S) Trotze Fletschrrgassc Pr- 18 — Goldene Krone — ». die III. Eiage im Bordergebäude, b. zwei Neine Wohnungen io den Hintergebäuden, 10) Gemeindeamts,trotze Pr. 4 in Leipzig-Lindcnan. das ganze Grundstück zu NiederlaaSzwecken, 11) Gemeiudeamiöseratze Nr. 8 in Lci-zig-Liodenau, a. NiederlagSräume ün Parterre rechts, d. eine Neine Wohnung in der II. Etage link». 12) Kurze Stratze Pr. IS — ehemaliges NathhanS — in Lripzig-Plagwitz, eine große Wohnung in der H. Etage, 18) Hauptstraße Pr. «6 in Letpztg KIrtNtschocher eiue kleiue Wohnung in der III. Etage, 14) Ehemalige» Armenhaus in Leipzig-Lößnig eine Nein« Wl-dnmig, lb) Neitzenhainer Stratze Pr. 12K in Leipzig-Thonberg ein« Wohnung in der III. Etage links, 16) Elarastratzc Pr. 18 in Leipzig-Peuschönefeld, 5 Keller. abtheilungen, 17) Deltlzfcher Straße Pr. IIS in Letpztg-Entrttzsch »ine Wohnung in der III. Etage links. Es siud die Miethräume unter Nr. 8, 4b, 7, 8, 9». 10, 11» und 14 sofort, diejenigen unter Nr. 2b, 4», 6, Sb, 11d, 12,13, 15, 16 und 17 vom I. April Ls. IS. und diejenigen unter Nr. I, 2» und 5 vom 1. Oktober d». Js. ab zu vermietheo. Miethgesuch» werden auf dem Rathhause, l. Etage, Zimmer Nr. 8, entgegengenommen. Leipzig, den 18. Februar 1884. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgt. Krumbiegel. Lekanntmachnng. Ja Gemäßheit des tz. 1 der Vorschriften sür die Aussühruug von Anlage» zur Benutzung der städtische» Wasserwerke vom 6. Febr. 1888 mach«, wir hierdurch bekannt, da» der Klempner Herr Max Müller, L.-BolkmarSdors, Rabethsiraße Nr. 30, zur Uebernahm« solcher Arbeiten bei im« sich onaemeldet und den ersitz der hierzu erforderliche» Vorrichtungen nachgewlefeo hat. Leipzig, den 24. Februar 1894. Ter Nath -er Stadt Leipzig. 5X. 1469. 0r. Trüudlin. Wolsram. Lattiskellerverpachtung in Libra. Mit dem 1. October er. wird die hiesige, bisher schwuaghaft betriebene Rathskellcr. und Sommerwirthjchast im Bürgergarten, iugleichen die städtische Brauerei, welche letztere je nach Umständen getrennt verpachtet werden soll, pachttos. Zur ouderweitea Verpachtung dieser Grundstück« auf 6 Jahre ist Termin Laauabead, den 17. März Vormittags ll Uhr im hiesigen Raidskeller anberaumt worden uad wird hierzu eiugeladen. Bedingungen können bei uns eingesehen, auch gegen Eutrichtung der Lopialien abschriftlich bezogen werden. Bibra, am 26. Februar 1894. Der Magistrat. Pterch. zn benachrichtigen." Der Prinzessin wurde die Sache s nach mehr als einer Seite hin bedenklich, besonders da wieder einige Tage später der Eapitain sich auf« Neue einstellte und einen förmlichen Fragebogen vorreigte, der vier Punkte entbielt, über die man durch die hohe Dame Aujklärung zu erhalten wünschte. Die erste Frage lautete im Wesentlichen: WaS erwartet Rußland von Frankreich, um die ihm erzeigte Freundschaft zu erwidern? Die zweite: Sind Sie der Ansicht, daß der Kaiser von Ruß seinen Jahren und dem an Arbeiten reichen Leben, auf das er zurücksab, war dies durchaus natürlich. Das deutsche Reich bedurfte und bedarf aber sür den böchsten und altein verantwortlichen Posten, den es zu vergeben bat, eines Mannes, der Zeit und Kraft bat, anwesend zu sein. Es stellte sich zuletzt berauö, daß es besser sei, einen Reichs* kanzler zu haben, dessen Bedeutung weit hinter derjenige» des Fürsten Bismarck zurückbteibt, der aber Zeit und Kraft hat, in Berlin zu sein, als einen Kanzler zu haben, dessen gegenwärtige Leistlingen an den durch früberc Leistungen erworbenen Glanz de« Namens nicht heranreichten. Als der vortreffliche Ludwig Straube i» seinen vorgerückten Lekannlmachung. Zum Behuf der gegen Ende jedes akademischen Halbjahres zu haltenden Revision der Universitäts-Bibliothek werdrn die Herren Studrrendeu, welche Bücher au» derselben entliehen habe», aus gefordert, diese am 2«. un« 28 Februar und a» 2. Mär, gegen Zurückgabe der Empfangsbescheinigungen abzulieser». Die Ablieferung wird in der Weise zu geschehen haben, daß Tiejenigen, deren Namen mit einem der Buchstaben II ansangen, am 28. Februar, die. deren Namen intt einem der Buchsnil',n .1—R beginnen, am 28. Februar, und die Uebrtgeu am 2. Mär, (früh zwischen 10—1 Uhr) ablieseru. Alle übrigen Entleiher werden ausgesordert, die au sie der. Ilehenen Bücher am S —8. Mär, rurück,»geben. Während der Revisionszeit (26. Februar bi« 10. März tncl.) können Bücher an Benutzer, die nicht Tocenten der Universität siud, nur ausnahmsweise nach Haus» verliehen werden. De: Lesesool ist Während derselben Zeit nur Vormittag« geöffnet. Leipzig, den 23 Februar 1894. Die Direktion der UntversitätS Bibliothek. Oeüentlietie LLinlelsleliransIttlt. I>i« Xnmeläunx vo» Il»nckI»uo,IehrllnU«n, vklcdo üomm-mäs Oeterv in ckis Vrüb- ocker >,ock,miikn^cneH« cker Tedrlinni- nktbellonr miitre-ten »olleo, «rinn- t mck ckor Onter/sielmeio in >ier Zeit eom 28. k>kr. bli mit I Klirr, vornilttRM« «»» 11 KI,« I2s, 1'br, vom'iglieb unter pem-mlicder Vorstellung öer >n riimelckevckeu ckureh idre Herren Lriu/ipole. !>»» lotate Kabul r ugni» ocker ckio Leewuriint« ck«, 8cdlUer>> iit bei ckieoer Ov- legenbeit voreulegen Vtkrevck «ler ge-1»ekteu Zeit n-ercken »nck Xumelckuvgev tllr 6e» «l»1Rl>rlge» s»ehMl>i«en,ebi,ktIIeben < nrnn, entgegen genommen, an velebem »leb llanckliingckekrlluge detbvil^eo li ivoev, ckie im Keaitre cke, !^«ugvi«e< tckr <l>e vi^en»ek>cktllebe ii.kitkiguug ,um küujtkng kreierjUigeväivwue aivck l-oterricbt 10 8tuu<ie» Mvabentlicd 'ebulgelck 90 ^ Ixupaig, iw Kebruor 1894. vmt IlolIrU», Oireotor. land sich Frankreich gegenüber wenigstens sür die Defensive gebunden erachtet? lieber die beiden andern Fragen weiß der Gewährsmann keine Auskunft zu geben. Die Prinzessin verlangte Zeit, sich die Sache zu überlegen, I Jahren einmal vo» einer literarischen Null imt '„Alters und ließ sich das Papier mit den Fragen auShändigen. I schwäche" tractirt worocn war, ineiule er, der betreffende .Zwei Tage später schrieb Beauchamp der Prinzessin, bat I Autor hätte sich füglich erst die wohlverdiente Okrfcige au«- um geneigte Antwort auf die ibr vorgelegteo Fragen und I bitte» solle». um dann au« Erfahrung spreche» zu können, fügte hinzu: .Mau (das ElysSH wünscht dringend, Ihre An, j Mit dieser Reminiscenz lönnte die „Boss. Zlg." abgctban sein. Frankreich un- -er Hof in Kopenhagen. p Unter dieser Ueberschrist weiß der .Figaro", der be änntlich ebenso gern in Reclame sür da« HauS Orleans, wie in Sensation macht, eine merkwürdige Geschichte zn erzäblen, in der die <ssemablin des Prinzen Waldemar, dritten Sohnes König Christian s IX. von Dänemark, die srübere Prinzessin Marie von Orleans, eine ausfallende Rolle spielt, und zwar insofern, als dieselbe im Hinblick auf ihre vortrefflichen Beziehungen zum Zaren, dessen Vertraue» ie in vollem Maße besitzt, als politische Agentin ür das französisch-russische ZukunstSbüiidniß verwerthet werden sollte. Zunächst wird umständlich erzählt, wie die Gemahlin des Prinzen Waldemar immer um ren Zaren sei, wie sic ihn in der Sommerfrische ans seinen Spaziergängen begleite, ihn sogar duzen dürfe und wie sic bei Gelegenheit des Flottenbesuche« in Toulon den Besuch der zwei französischen Kriegsschiffe „J«ly" und „Surcous" in Kopenhagen angeregt und erzielt habe, nicht gerade zur Befriedigung des dänischen HofeS, der sich mit allen Mächten gut zu stellen wünsche. Der Hof habe sogar in unauffälliger Weise den Besuch deö Kaisers an Bord der französischen Schiffe abzuwenden gesucht; allein Alexander babe unter der Einwirkung der Prinzessin schon vorher diesen Besuch beschlossen und dann auch auSgeführt. Nach dieser Enipschlung der Orleans erfahren wir, warum derCapitain Beauchamp, der letzte Marine-Attach6 Frank reichs in Kopenhagen, angeblich von seinem Posten abbcrufen worden ist. Der genannte Osficicr war. dem Gewährsmann des „Figaro"^ zufolge, bei der Prinzessin Waldemar ganz um gewöhnlich gut empfohlen, was dem Präsidenten Earnot be kannt war. Bor seiner Abreise nach Dänemark besuchte da ber General BoriuS, da- Haupt des Militairstabe« der Präsidentschaft, den Eapitain und ersuchte ihn im Austrage Earnot's, er möge trachten, durch die Prinzessin ver trauliche und weniger amtliche MiNheilungen über den Grdankengang, die Stimmungen und Eindrücke des Kaisers von Rußland zu erlangen. Seine Berichte sollten für daS Staatsoberhaupt bestimmt und an den General BoriuS gerichtet sein. Eapitain Beauchamp versprach dem Geiieral und dann auch dem Präsidenten selbst, diesen Auftrag au«zusstbren. Er wurde dann in Kopenhagen von der Prinzessin in einer Weise auf genommen uad bevorzugt, daß dersranzösischeGeschäftS träger P asteur mit der Erklärung beschwichtigt werden mußte, es werde in diesem Falle nicht der Flotten-Attache, sondern dicPerson geebrt. Auch der ihm übertragencAuftragschicn anfänglich keine sonderlich« Schwierigkeit zu bieten. Die Prin zessin Waldemar bekundete zwar eine gewisse Zurückbaltung und wich einigermaßen an«, doch deutete Herr Beauchamp daS in seinem Sinne nicht ungünstig und berichtete dementsprechend nach Pari« Einige Tage später hielt er eS dann bei einer weiteren Unterhaltung mit der Prinzessin für angezcigt, gewissermaßen zu seiner Beglaubigung einen Brief de- General« BoriuS vorzuzeigen, worin dieser für die erhaltenes Mitlhriluugen dankt» und hinzusügte: »Fahren Sie fort, »n« »»»»< wort zu vernehmen, und daS ist der Grund, weshalb ick aus die Sache zurückkomme." Die Antwort ließ nicht aus sich warte»: Die Prinzessin, die wahrscheinlich guten Rath gehört batte, ließ den Geschäftsträger Pasteur zu sich bitten und er klärte, sie halte sich für verpflichtet, das, WaS vorgegange», der französischen Regierung zur Kenntniß zu bringen. Pasteur meldete an da« Ministerium de« Auswärtigen, und Beauchamp erhielt sofort bestimmte Weisungen, mit denen er sich zur Priuzessiu begab, um von ihr die Rückerstattung der drei Schriftstücke zu verlangen. Darüber vergingen einige Tage. Der Geschäftsträger wechselte Mittheilungcn mit dem Ministe rium, Beauchamp wurde nicht wieder von der Prinzessin einpsangen, da« Eabinet Dupuy stürzte, Easimir Perier kam ans Ruder, der Geschäftsträger Pasteur traf von Kopenhagen mit den obenerwähnten drei Schriftstücken ein, legte sie den, neuen Ministerpräsidenten vor, und der Marine-Attachö Beauchamp wurde abberusen und erhielt ein Jahr Urlaub. Soweit die Aussehen erregenden Mittheilungen dcS Gewähr« wenn ibre Enthüllung als ein zweckloser Bubenstreich auf- gesaßt werden könnte. Die« gestattet jedoch die Erfahrung der lüngstcn Zeit nicht. Man bat eS mit einer Leistung >e»eS Byzantin erthumS zu thun, daS sich, sehrunerwünscht, wiewir glauben, in diesen Woche» und Tagen mit besonderer Aus dringlichkeit an den Stufen des Thrones bemerkbar macht. Die Pseudodemokratie bemüht sich, in dem Lichte einer Er gebenheit zn stehe», deren Slaatsaussassung in dem — asiatisch, nicht englisch begriffenen — Satze gipfelt: der König kan» nicht irren. Die Darstellung der „Voss. Ztg." wird Verbreitung und Nachabinuii^in anderen Parteien der neuesten Geschichte finde». Den Schmeichler» im Schlosse soll Eoncurrcnz in VersammlungSredeli nnd in der Presse gemacht werden. Zu diesen! Zweck wird die Entlassung des ersten Kanzlers als ein Act selbstver ständlichster politischer Nolhwendigkcit, die wahren Ursachen als anekdotenhaftes Beiwerk gekennzeichnet. Der Kaiser hat einen dienstnnsäbig gewordenen Beamten in den wobl manueS des „Higaro", für dessen Glaubwürdigkeit das Blatt fick I verdienten Ruhestand versetzt, ein Vorgang, wie er alltäglich verbürgt. Die ganze Geschichte ist offenbar ein sehr boshaftes > dutzendweise in den Amtsblättern gemeldet wird. Die Wider- Manöver gegen den Präsidenten der Republik, Carnot, der I legung dieses Erzeugnisses der Niedertracht hieße die Leser dem Ablauf seiner AmtSperivde entgegeusiebt, und wir möchten I deltid,gen. die de» Fürsten Bismarck seit seine», Rücktritt sic darum nicht mallen ihren Einzelbriten aus Treu und Glauben I „nzähligcinal in der ungebrochene» -Kraft seine« Geistes be kinnebmen; namentlich trägt die Episode von dem „förmlichen I wundern durften. Nur i» ibrcm eigenen Interesse möchten Fragebogen" alle Merkmale der Erfindung, und zwar einer sehr I wir den Byzantinern auö dem Dcutschsreisinn etwas mehr plumpen, an sich. Die Richtigkeit der „Figaro"-Melduiig aber I Zurückhaltung empsehlen Die Forderung, daß, wer das einmal angenommen — und AehnlicheS, nur in diScrctcrer, 1 deutsche Reich regiere» wolle, in Berlin anwesend sein müsse. geschickterer Form mag ja geschehen sein —, so würde auö den be richteten Vorgängen gefolgert werden müssen, daß, wie schon angedeutet, das angebliche russisch-französische Bündniß noch weniger auf sich habe, als nüchterne Leute vermuthc», und daß außerdem im ElysLe lieben der ofsiciellen Wirksamkeit deö verantwortliche»! Ministeriums eine persönliche, selbstständige RegierungSaction auSgcübt wird Höchst bedenklich müßte eS vielen Franzosen erscheinen, falls diese letztere i» ver Thal sich solcher Mittel bedienen sollte, uni auf den Zaren einwirken oder doch dessen vertraulichste Mitthcilungon auskundfchaften zn lasse». Daß eine o r l e a n ist is ch e Prinzessin sür diesen Zweck benutzt wird, wäre, wenn thatsächlich wahr, ein halber Verrath an der Republik und eine erwünschte Brise sür die schlaffen Segel der Orleanisten. Sehr gelegen dürste die Affaire dem Radicalensührer Floquct kommen, der erst dieser Tage vor den balbröinischen Mußrrpublikanern, den sogenannten Raillirten, als vor einer Gefahr für den republikanischen Fortschritt warnte — bekanntlich ist der „Figaro" nicht bloS orleanistisch, sondern auch halb klerikal. gebt entschieden zu weit. Q Berlin, 27. Februar. Die Verweisung des Handelsvertrags an eine Eomniission steht fest; eine große Mehrheit de« Reichstags dürste sich dafür ent scheide», woran« aber selbstverständlich keinerlei Präjudiz sür das Schicksal des Vertrags selbst zu folgern ist. Die Eom Mission wird im Wesentlichen auö denselben Mitglieder» be sieben, welche schon die steinen Handelsverträge vorberietb. Die Nachricht einiger Blätter, daß sämmtliche süddeutsche Mitglieder deö EentruniS gegen die Vorlage stimmen werden, wird uns nur sür die Bayern als zutreffend bezeichnet, nicht sür die Württemberger und Badener. * Berlin, 27. Februar. Aus dem Mable beim Staats secretair v. Boetlicher besprach der Kaiser, der auch der Wäbrungösrage, wie nalürlich, lebbaftc« Interesse ent gegenbringt, besonders ringcbcnd da« kürzlich veröffentlichte Gutachten tcS BcrgratbS Schmcisser über daS Gold im Transvaalstaat und wies ferner auf eine Reihe von Einzel- beiten bin, die auf der Brüsseler Conserenz zur Sprache gekommen waren, sowie aus die letzten Schriften und Zusammenstellungen Soetboer'S. Der Kaiser beklagte, daß eine so schwierige Frage zum Gegenstand der agitatorischen Erörterung in Volksversammlungen gemacht werde, und rr- cv»»e<4 I >nncrte dabei an den Witz, eS babe nur drei Menschen ge- I welche die WährungSfragc gründlich verstanden hätten, i». Berlin, 27. Februar. Nun weiß man endlich, warum I der eine sei todt, der andere sc, leider verrückt geworden und Fürst Bismarck vo» seinen Aemtern zurückgetreten ist. I der dritte habe gesagt, er wisse zwar die Lösung genau, Die „Vosk. Ztg." erwirbt sich da« Verdienst, diesen Punct I aber er könne sic nicht vo» sich geben. Im Lause der der Geschichte auszubellen. Sie verliert nicht viel Zeit dabei, I Unterredung sprach dann a»ck der Kaiser, wie die „Köln, der Grund ist so einfach: Absentismus, bedingt durch Alters I Ztg." schreibt, sei» lebhaftes Bedauern a»S, daß durch die schwäche. Man lese: I >ey>ge Gestaltung des öffentlichen Lebens die Begcbrlichkeit Der Grund, aus dem Fürst BiSmarck seine Stellung I namentlich auch der niederen Beamtenclassen übermäßig unk als Reich«kanzlrr aufacgeben (l) hat, ist, wenn man die I künstlich gesteigert werde. Seiten« der Regierungen sei dock Hergänge von allem Beiwerk und von allen anekdolenhasten I schon außerordcnllich viel geschehen, gerade sür diese Elasten Zusätzen befreit, sehr einfach und natürlich. Der Altreichs-1 die Lebenshaltung nach Kräften zu verbessern, aber man müsse kanzler war mit seinen sünsundsiebzig Jahren nicht! sich doch auch nach den vorhandenen Mitteln einrickten, und mehr «m Staude, dir Ausgaben, die sein Amt ihm I schließlich seien Diejenigen, die an, meisten diese Begehrlichkeit auserlegt, in vollem Umfange zn erfüllen. Sein Gr-1 förderten, gerade die, welche dem Reiche die Mittel verweigern, lnodheit-zustand veranlaßt? ihn, einen großen Tbeil um solche Ausgaben zu erfüllen. Ter Kaiser kam späterhin,» seiner Zeit a»t seinem entlegenen Gute znzudrinarn bei I auch >'„s da« Agrarrecht, die Verschuldung de« Grund,
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