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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940307018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894030701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-07
- Monat1894-03
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Sächsischer Landtag. Kachtruck »erdeten. Erste Kammer. ^ Trrsdr», ü. Mätj. 25. öffentliche Sitzung, Mittags IS Uhr. Den Verhandlungen wohnten bei Staatsminisler von Thum mel und mehrere Regierungscominissare. ferner Halle sich eingesunken Se. tönigl. Hoheit Prinz Georg. Bor Eintritt in die Tagesordnung nimmt Herr Kainmerherr von Watzdorf das Wort zu einer persönlichen Erklärung, dahin, gehend, daß er nicht, wie es im Landlagsberichte irrthümlich hieß, von Fortbildungsschulen gesprochen, sonder» nur Wünsche in Betreff VeS Bolksschulwesens ausgesprochen habe. In die Tagesordnung eintreteud, berichtet zunächst Herr Evmmerzienrath Hullzsch im Aufträge der zweiten Deputation über Eap. 1 bis 7 und Cap. 71» des ordentlichen Staats haushalts-Etats. Bei Cap. I, Forsten, handelt es sich ui» die Genehmigung der Einnahmen in Hohe von 11812 400 ./d und Bewilligung der Aus- gaben von -1 407 272 ./L Ferner beantragt die Deputation, die Petition des Fvrslercandidaten Werner in .vwhiiflei» und Genossen uni Anstellung vom Staate und Verbesserung ihrer Lage aus sich beruhen zn lassen, dagegen die Petition des landwirthjchasllichen Vereins Erdmaniishain uud Genosse» »in Abhaltung der Holz- auetioncn an Ort und Stelle der SlaatSregierung zur Kennlniß- »rahme zu überweisen. Gras Rrz-Zedtlitz tritt namentlich für die letzgcnannte Peti tion ein. Major vo» Wiedebach hält die Abhaltung der Holzauetione» an Ort und Stelle nicht sür praktisch und durchführbar, wünscht jedoch eine Erhöhung der Gehälter der Forstbeamte». Freiherr von Triitzschler glaubt ebenfalls, Laß die Auctionen an Ort und Stelle weder ausführbar seien, noch gewünscht werden. Gras Lippr-Baruth meint, daß es auf den einzelnen Fall an- kommen allgemeine Regel» ließ«» sich wohl nicht gut aufstellen, man müsse die jedesmalige Bestimmung dem Ermesse» des betrefsenden Oberförsters überlassen. Di« Kammer tritt darauf einstimmig den Teputaitons- anträgen bei. Bei Cap. 2, Domainen und Jntraden, beantragt die Deputation, die Einnahmen mit 559 978 .st zn genehmigen, die Ausgaben mit 117 178 zu bewilligen, ferner die Eingabe der Firma F. W. Seeger in Dresden wegen der baldigen Bebauung beziehentlich des Verkaufs des allen früheren iniliiairsrScalischen Areals in Dresden-Neustadt auf sich beruhen zu laifen. Es sprechen dazu Kammerherr vo» Schöllberg-Mockritz und Staatsminister von Thümniel. Beide Redner sind aus der Tribüne nicht verständlich. Ter Deputativnsautrag wird angenommen. Die Kammer bewilligt ferner einstimmig: bei Cap. 2, Kalkwerke, die Einnahmen mit 221 500 .41, die Ausgaben mit 186 919 .L, bei Cap. 1, Weinberge und Kellerei, die Einnahmen mit 41 600 .41, die Ausgaben mit derselbe» Summe, bei Cap. 5, Hojapotheke, die Einnahmen mit 20000 die Ausgaben mit 800 .« Bei Cap. 6, Elsterbad, werden die Einnahmen in Tit. l bis mit 4 mit 169 220 genehmigt, Tit. 27 der Ausgaben anstatt mit 55 500 .41 mit 62 200 ./I transitorisch und unbeschränkt über tragbar, die Titel 5 bis mit 26 unverändert, mithin die Ausgaben bei Cap. 6 mit 182 816 .41 bewilligt. Einstimmig und ohne Debatte werden ferner genehmigt, bezw. bewilligt: Cap. 7, „Leipziger Zeitung", die Einnahmen mit 260650.41, die Ausgaben mit 245 710 Cap. 71u, „Dresdner Journal", die Einnahmen mit 81 500 .41, die Ausgaben mit 129 570 .41 Ter zweite Punet der Tagesordnung betrifft den Bericht der dritten Deputation über das königliche Teeret Nr. 6, den Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der königtichen Samm lungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1890 und 1891 betreffend. Berichterstatter ist Gras Rer-Zedtlitz. Ter Bericht weist zunächst aus den großen Verlust hin, den auch die königlichen Sammlungen durch den ani 22. Deceinber 1891 rrsolgte» Tod des Ministers I>r. von Gerber erlitten haben. Die eigenen Einnahme» der Sammlungen sür I8!«0 9l waren in dem Etat mit 175 246 .41 ein gestellt gewesen. Dieselben waren aber ans 109 220 .41 beschränkt geblieben, so daß sich eine Mindereinnahme von 66 115.41 ergiebt. Ver glichen mttderVorperiode, beträgt diefMindereinnahine sogar70299.« DieVerwallung der Sammlungen beanspruchledie Summe von 605926 Mark, d. i. eine Mehrausgabe gegen den Etat von 11 500 Gl Ter jähr liche Zuschuß aus der Staatskasse zum VcrmchrungSsondS bat 172 000 Gl betragen Außerdem waren zu Ansang der Periode noch verfügbar: aus dem Permehrungssonbs 2l>14 Gl, aus dem Fonds sür Zwecke der heutigen Kunst 1187 Gl, aus dem v. Röwer- Ichen Fond? 12 191 .41 Ter Fonds hat durch Len Bankrolt eines Dresdner Bankiers leider einen verhültnißiuäßig hohen Verlust er litten. Die kosten sür Unterhaltung der Sammlungsgcbäude sind in dieser Periode sehr erheblich gewesen. Die Bauausgaben betrugen 182 844 .4!, d. i. eine Ileberschreitung von »>8944 .4! Herr von Watzdorf-Störmthal wünscht, daß die Gelder so a» gelegt werde», da» Verluste wie der genannte nicht Vorkommen können. Kammerherr Freiherr von Finch nimmt die Galerie-Commission in Schutz gegen die Angriffe, die ihr vielfach zu Theil geworden seien; sie habe vollauf ihre Pflicht gethan und inöge aus dem betretenen Wege sortsakren, kammerherr Freiherr von Burgk beklagt die Ausschweifungen und Verirrungen in der Kunst und spricht den Wunsch aus, daß man vorsichtig zu Werke geben inöge beim Aukaus von neuen Gemälden. Plan niöge nur solche anschafsen, die sür alle Zeiten ihren Kunstwerlh behalten, Staatsminisler von Thnminel erwidert aus die verschiedenen laut gewordene» Wünsche und begründet die Maßnahme der Re gierung. Besonders erklärt der Minister, wie es möglich war, daß ein Theil des Kunslsonüs verloren gehen konnte durch den erwähnten Bankrott. Der Berichterstatter Graf Rep geht auf die modernen Maler und die neue Richtung ei», sowie aus das „Stadium der Währung", in der sich jetzt die Kunst befinde. Er hofft aus eine einstige Klärung zu Gunsten der wahren Kunst. Nach einigen Bemerkungen der Herren von Watzdorf und d«S Staatsministers nimmt die Kainmer den folgende» Antrag der Deputation ein: die hohe Kammer wolle sich durch den mittelst allerhöchsten TecretS Nr. 6 vom 12. November 1892 vvrgelegten Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der königlichen Samm lungeii sür Kunst und Wissenschast besriedigl erkläre». Zum ischluß berichtet Lbrretreulvuiennielslcr von Mrtzsch im Allstrage der vierten Deputation über die Petition des Handels gärtnerS Hermann Bernhard Arnold in Dölitz bei Leipzig, die B a u m p f 1 a n z u n g e n an der Grenze der Griinüstück« betreffend. Die Deputation beantragt, die Petition aus sich beruhen zu taffen, und die Kammer tritt einstimmig und ohne Debatte diesem An trage bei. Nächst» Sitzung morgen Mittwoch Mittags 12 Uhr. Zweite Kammer. Dresden, 6. März. Siebenundfünszigste öfsentliche Sitzung, Vormittags 10 Uhr. Am Rcgierungstische anwesend Herr Staotsminister von Thümniel, außerdem eine größere Anzahl Regierungscommissore. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Schluß berathung über den schriftlichen Bericht der Finanzdeputation A über Capitel 16 des Staatshaushalts-Etats für >894 95, den Etat der Staat-eisenbahnen betreffend. »Berichterstatter Vicepräsident «rorgi-Mhlan.l Aach dem von der Finanzdeputation X erstatteten Bericht sind dem Slaatseijenbahnnetze im Lause der Finanzperiod» 1892 92 ein schließlich der am 21. Deceinber 1891 eröffnet«» 11 üm langen schmalspurigen Linie Lschatz-Ltrehla 156 üm zugewachsen, und zwar die normalspurigen Linien: Schönberg-Hirschberg, Falkenstein- Muldenberg, Gera-Pforten-Wünschendors, Seidau, Waldheim-Rochlitz und Elbkai- und Hafenbahn in Dresden-Friedrichstadt, ferner die schmalspurigen Linien: Elbkaibahn-Strehla. Wollenstem- Jöhstadt, Taubrnbeim-Dürrhennersdors, Jöhstodl-Londesgrenze, Hetzdorf »Eppendorf, Herrnhut-Bernsladt, Saupersdors.Wilzsch- hau«. Der Personenverkehr weift gegen da« Jahr 1892 nur eine geringe Zunahme aus und zwar beträgt sie in der Personenzahl 2,58 Procent, in der Einnahme 0,74 Procent. 'Nach den vorläufigen Ermittelungen hat sich der Verkehr in der Zeit vom Januar bis mit Oktober 1892 gegenüber dem gleiche» Zeitraum des Jahres 1892 wieder gehoben, denn es beträgt die Zunahme in der Persvuenzahl 4,2 Proe. und in der Einnahme 2,7 Proe. Tie Zahl der beförderten Personen belief sich aus rund 24 Millionen im Jahre 1891, 25 Millionen im Jahre 1892 und 21,9 Millionen vom Januar bis Oktober 1892, wahrend sichLieGesaiiliuteinnahnie auSdem Personen- undGepäck- verkehr aus rund 27,1 Mi», ,/t i», Jahre 1891, 27.2 Mi». .41 >892 und 24,5 Mill. .41 vom Januar bis Oktober 1892 stellte. DieLänge der dem Personenverkehr dienenden Stautsbahnstreckeu betrug am Jahresschlüsse 1892 2700 lein «gegen 2566 Ici» Ende >8911. Die Zahl der Züge belief sich i,n Jahre 1891 aus 592 896 und im Jakre 1892 aus 622 122. Von diesem Zuwachs entfallen nur 2715 Züge aus ueu ervffnele Linien, dagegen 26 521 Züge ans Vermehrung der Zuge alter Linie». Unter den letzteren find die zahlreichen Vorortzüge inbegriffen, welche in der Nahe großer Städte eingerichtet worden sind, um die dem Fernverkehr dienenden Züge zu entlasten. Tie Verhandlungen wegen Herbeiführung einer Reform des Perjoncntariss aus de» deutschen Eisen bahnen sind nicht wieder ausgenommen worden und der Versuch, ein« Einigung über die Personentarisatze unter den deutschen Eisen bahnen derbeizusühre». dürste zunächst als gescheitert z» betrachten sein, nachdem cinzelne Verwaltungen inzwischen in ihrem Bereiche mit Aenderungen der Tarife vorgegangen sind, welche die Herstellung einer Uebereiiistiiiimung erschwere» dürste». Das Ergebnis; der Güterdewegung wird durch folgende Zahlen beleuchtet. ES wurden befördert: n. im Localverkehr im Jahre 1890: 7 596 860 t (ü 100t» leg), im Jahre 1891: 7 752 972 t und 1892: 7672740 l: b. rin direkten Verkehr im Jakre 1890 7 422 100 r, im Jahre 1891 7 825 400 t und 1892 7 894 292 I; >'. im Durch gangsverkehr iin Jahre 1890 1 422 076 t, iin Jahre 1891 1482 372 t und 1892 1 487 870 t. Die Einnahme» aus dem Personen- und Gepäckverkehr zeigen eine wesentliche Steige rung, ebenso die aus dem Güterverkehr. Die Gesaminleinnahnie teilt sich »ach der Vorlage, dein Voretat und für die Jahre 18!t0 92 in Summe, sowie berechnet aus den Kilometer Betriebsläiige, wie folgt: 1892 : 92 245 908 . ->--24 762 - 1 mittleren Jahresdurchschnitt. Ter Deputation logen eine ganze Anzahl von Petitionen, von Beamten herrührenL, vor. Eine solche rührte von den Packer» der Güter- und Eilgntverwaltiiiigen von Dresden, Leipzig und Chemnitz her, eine andere halten 46 Wagcnrevisore», eine dritte die beiden Schirrmeist r 1. Classe, eine vierte 86 Boüei»neislcr, eine ünste 207 Bahnmeister, eine sechste 40 ältere Ezpediiio»shilss- arbeiter eingereicht. Alle petiren um Ausbesserung ihrer male riellen Lage. Die Deputation hatte die königliche Regierung um Auskunft über deren Stellung zu den vorliegenden Petitionen er licht und darauf aussührliche ichristliche Mstlheilungcn erhallen, denen wir n»r Folgendes entnehmen: „Dem Finanzministerium ist nicht unbekannt geblieben, daß in weiteren Kreisen der Eisenbahn- beaiiiten auch nach der Lurch den vorige» Etat eingetretene» um- fassenden Ausbesserungen der Besoldungen noch Unzufriedenheit herrscht. Die Beschwerden richten sich theils gegen die Angemessen- heit der sür die betreffende Beaintenstellung vorgenoinmene» Neuregelung überhaupt, theils gegen die Art und Weise, in welcher die beschlossene Neuregelung Lnrchgcsührt worden ist. WaS de» erste» Bcschwerdcpunct anlangt, so wird in d»r Regel an Stelle der früher beliebten Berufung aus die günstigere Stellung der gleichen Beamten- kategoricn anderer größerer Eisenbahnverwaltnngen, da eine solche Berufung meist nicht mehr angängig erscheint, nunmehr ei» Vergleich mit anderen Beamteagrnppen angestellt, welche bei der Neuregelung besser bedacht worden sind, und unter Hin weis aus die besondere» Anforderungen der eigene» Stellung sowie aus die erschwerte Lebensuntcrhaltung di« Unzuläng lichkeit der gegenwärtigen Besoldung behauptet. Die Regierung meint nunmehr, daß eine allgemeine procentuale Erhöhung der Besoldungen nicht beabsichtigt war, vielmehr eine vollständige Umgestaltung des EtalS siatlgefunden hat. Wenn gleichwohl Miß verhältnisse noch vorhanden sein sollten, so wird die Regierung nicht umhin können, für eine» jpäleren Etat, in dem die Finanzen eS ge statten, Vorschläge zu deren Beseitigung zu machen. Zu dem allgemeinen'Theil des Eisenbahnctttts werden ver schieden« Forderungen geltend gemacht. Abg. BvhiiS-Wittgcnsleiii äußert den Wunsch, die 4. Wagen classe inöge mehr in Anwendung gebracht werde». Abg Krllnrr-Schönberg fragt an, wann endlich der längst beschlossene Umbau des Bahnhofes Plaue» in Angriff genommen werden wird. Tie Acten sollen noch bei der Gcneraldirecllon liegen. Das beweise, daß die Anzahl der bethciligten Rath« l8 im Gegensatz zu 12 juristischen Räthen) daselbst nicht genüge. Redner beklagt den zu langen Aufenthalt in Reichenbach sür die Züge Dresden-Chemnitz-Zwickan-Rcichciibach-Hof und umgekehrt. Ter Präsident erklärt derartige Specialwünsche au dieser Stelle für zu weitgehend. Abg Kellner erwidert hierauf, daß er bisher ver geblich nach einer Gelegenheit gesucht habe, diese Beschwerde an zubringe». Abg Pittkau-Leipzig tritt ebenfalls sür eine großer« Einsührung der 4. Classe ein. In Preußen trete bei einer gemeiiisainc» Reise von inindestcnS l46 Personen eine Preisermäßigung von 5o Procent ein. DaS sei auch sür Sachsen nachahmenswerlh. Tie Giliigkelts- daner der Rückfahrkarten sei nach dem Vorgänge Bahcrns und Württembergs, wo die zehntägige Tauer eingesührl worden sei, zu verlängern. Fenier bekämpft Redner das System der SchncUzugs- zuschläge sür Retourbillcts. Mit gutem Wille» ließe» sich alle Lüste Wünsche unschwer auSsiihren. Abg. Philipp-Radeberg bedauert, daß die generelle Reform der Persvnentarife gescheitert ist. Unter diese» Iliusiändku mußte» die Einzelstuaten für sich Vorgehen. Im Wesentlichen schließt sich der Redner Len Wünsche» des Abg. Pinkau u». Abg. Zeidler Oberlosa wünscht eme Besserung der jetzigen Bahn übersnhrungsverhäitnisse in Plauen i. V. Abg Hcli»iaiill-Grvbvlbersdvrs verlangt im Interesse der Land wirthschast die Beförderung von hochtragenden Rinder» aus längere Strecken mit den Persvneuzügen, da das Rangiren der Güterzuge erfahrungsgemäß selirftchädlich einwirke. Abg. Wehner-Raschan erblickt das Ideal einer Personentaris resorm nicht in der Weitereinführung von SonLerbcstimmuiigen sondern in allgemeinen Abschläge» von den Perjonenlarisen über Haupt unter Aushebung aller Ausiiahmesätze. Abg. Hoi'st-Rvthjchöiiberg tritt dem Wunsch des Abg. Heyniaiin bezüglich der Beförderung des Rindviehes bei. Staotsininister vo» Thüniniel gicbt die Erklärung ab, daß die Regierung Alles ausbicte» werde, um berechtigte Wünsche aus dem Gebiete des Eisenbahnwesens zu criüllekt. Nachdem der Referent kurz eine» Theil der geäiißerte» Wünsche als unberechtigt zurückgewiejen, beginnt die Debatte über die einzelnen Positionen. Abg. Brrtschneidrr-Freiberg bringt Beschwerden über unzn längliche Wvdnungsverhaltnlsje von Eisenbahnbeaiule» in mittleren und kleine» Städten vor. Abg. Aiethammer-Kricbsiein tritt im Verein mit bei» Vor- redner sür die Petition der Bahnbeamte» in Rochlitz ein, die leb haft über schlechte Wohnungen klagen. Der Staat als erster Arbeitgeber müsse auch in der Wohnungsfrage mit gutem Beispiel vorangel>e». Redner bittet die Regierung dringend um Abhilfe. Das in Wohnungen angelegte Capital verzinse sich reichlich durch die Zusriedenheit, welche es erzeuge. Abg. I<r. Mehurrt-Dresden äußert einen Wunsch zu Titel 2 betr. Vergütung sür Ueberlaffung von Bahnanlagen zu Gunsten Dritter. Abg. Müdrr-Eolditz tritt ebenfalls sür die Wünsche der kleineren und mittleren Beamten in Bezug aus die Wohnungsfrage »in. Staatsminisler vo» Thümniel erklärt, daß wirklich vorhandene Nothstände beseitigt werden würden. Ter Referent warnt davor, ans Grund der Rochlitzer Verhält nisse die Wünsche nach Verbesserung von Arbriierwohnungen zu ver allgemeinern. Hieraus werden die Einnahmen in Tit. 1 bis 6 mit 93 370220 Gl nach der Vorlage genehmigt Bei der Rubrik Ausgoben kommt Abg. Kellner zu Titel 7 (Beamtengehälter) aus seine Ausführungen betreffs der techni schen Räthe zurück. Ter Mangel in dieser Beziehung sei selbst von Seiten der Regierung zugegeben. Redner ersucht dieselbe um ein gehende Prüfung der einschlägigen Verhältnisse. Abg. Theurrkarn-Ehemnitz bittet um Auskunft darüber, wie es komme, daß Betriebsjecrelaire an gewissen Stellen angestellt worden eien, wo es gar nicht nölhig sei. Abg. Pi»ta»-Lcipzig kommt aus die Communalbesteuerung der Beamten zu sprechen uud will die Petition der EzpedilionshiljS- arbeiler besonders behandelt wissen. Der Referent tritt diesem Wunsch entgegen. Abg. Schnbrrt-Ehemnitz spricht zu der Petition der Bahnmeister und wünscht, daß man die Wünsche der Petenten wenigste»« in Bezug ans ihre Rangsiellung im Jnlresse des Dienstes erfülle. Abg. Lrittiold-Tettau bemängelt, daß die Packer im Gehalt hinter bei, Wageuruckern ständen, obwohl die Erster«» eine» noch an strengendere,, Dienst halten als die Letzteren. Mit Rücksicht aus die entgegenkommenden Erklärungen der Regierung sieht der Redner von der Stellung eines besonderen Antrages ab. Abgeordneter Seifert-Zwickau tritt sur die Interessen der Expe- ditious Hilssaibeiter eln uud bebauen den Teputalionsaiitrag nach dieser Richtung. Abgeordneter I>r. Mrhncrt-Tresden betont, daß der Beschluß der Deputation hcrvvrgegangen sei aus der Erwägung, daß die iin vorliegenden Etat seslzustcUende» Bejoldungssatze ein abgeschlossenes Ganze bilde», dessen Durchbrechung sür eine Reihe von Finanz- Perioden als ausgeschlossen angesehen werde» müsse. Tie Prasnugs- ordnung erheische eine möglichst milde AnweuLung, da nicht immer der theoretisch gebildetste Beamte auch der „praktisch-tüchtigste" sei. Bei der Abstimmung über die zu Tit. 7 gehörende» Petitionen der Packer ?c. beschließt die Kammer gegen 9 Stimmen: die Petitionen der Packer, Wagenrevisoren, Schirrmeister, Bodeiiiueister, Bahnmeister und Erpeditionshilssarbeiter. letztere insoweit sie sich nicht aus Geincindeabgaben bezieht, aus sich beruhe» zn lassen. Bei Tit. 8 (Andere persönliche Ausgaben) spricht Abg. Pinkau-Leipzig sür die Besserung der Lage der Eijenbalinaibeiter. Ein Recht ans Anstellung hätten dieselbe» zwar formell nicht, aber die Billigkeit ersordere es doch, die zur Zeit bestehende» Harte» zu milder». Es sei eine Ungerechtigkeit, daß Arbeiter >K>er 25 Jahre picht mehr angestellt wurden. Bei Einziehungen zn militairiichen Hebungen dürfe eine Lvhnverkürzuiig nicht eiulretc». Redner beantragt, die Petition vo» Arbeitern der Ltaalsbahne» zur Er wägung zu überweisen. Ter Referent weist daraus hin, daß die Regierung Alles thue, um ein Aussleige» der Arbeiter au» der Arbeiter- in die Bcaucke»- classe zu ermöglichen. Der Antrag Piukan-Lcipzig wird mit 46 gegen 14 Stimmen abgelehiit und die Kammer selbst laßt die Petition der Eisciibahn- arbeiter aniragsgemaß aus sich beruhen mit allen gegen 12 Stimme». Zn Titel 9 bis 15 (Sächliche Ausgabenl nimmt Abg. BöhnS-Wittgensdors das Wort, nm einige locale Uebelslände bezüglich der Linie Zittau-Gorlitz zur Sprache zu bringen. Stautsminisier vo» Thüniniel erklärt, daß die Verhandlungen in der Sache noch schwcdien. Die Ausgaben in den genannten Eapitel» werden hicraui mit 62 722695./« nach der Vorlage bewilligl, ebenso bei den, Wcrk- slä llenbetricb die Einnahme und Ausgabe mit je 11241 750 .41 und die Ausgabe» für die Bcivlduugcu der Beamte» bei dem laatseiseubahn-Neubau mit 510 92«.» .41 alleulhalben unverändert nach der RegierungSvvrlage geiie Huri gl. Abg. Matthrs erstattet jvdan» den Bericht über die Ver waltung derLaiideSbranLversicheru » gsanstalt in den Jahren 1891 und 1892. Tie Deputation beantragt: die tönigl. Slaatsregiernng zn ersuchen, dahin zu wirken, daß in den Policen der Privat-Fenerveilichernngsgejclljchasle» die jeiiigen Strafbestimmungen beseitigt oder doch gemiiderl werde», aus Grund deren, vhne daß hierzu in der Sache selbst »der dem Wese» des VersicheruiigSverhaltnisseS hin reichender Grund liegi, der Versicherte oder der Dritte, zu dessen Gunsten versichert worden, seiner Entschädigungs anivrüche sür verlustig erklärt werden kann. Abg. Bässrngc-Leipzig ball den Antrag weder sür ausreichend begründet, noch sür nolbwendig, noch sür ausjichtsvvll und sucht seine Ansicht durch Eingehen aus die einzelnen Bestimmungen der sogrnannle» „Allgemeine» VciilchcruiigsbeLliigungen" zn begründe». In dem Wesen der Bcruchcrungsvcrhäitiiisse selbst liegt ausreichender Grund, um den Vcrslcheruuqsgcbcr gegen arglistiges oder sabr- läjsiges Vorgebcn des Versicherungsnehmers zn schützen. Es segle jeder Nachweis, daß Falle der Ucbervvriheilung von Seuen der Gesell'chattcn thaijachllch vorkämen. Ter Procenljatz von Ver sicherungen, die vor die Gerichte kommen, sei ein verschwindend geringer. Es einpiehle sich daher, den Tepnlatioiisantrag adzulehnen. Abg. Nlkthitiiinicr kriedstein glaubt sich im Wesentiicheu aus de» Slaiidpuuei des Abg. Opitz stelle» zu müsse», der sür ihn übeezeugeud sei. Redner bedauert, daß sür die sreiwillige Ab llikiiung der Lniidesbraiideasse nicht mehr Propaganda gemacht werde. Eine Anzahl von Spinnereien sei aus Lein Verband der freiwilligen Ablheiiung ausgeschlvsscii worden. Eine obligatorische Verstcherung der Maschinen habe vieles snr sich. Abg Müllrr-Evlditz stimmt mit den von den Abgg. Opitz und Niethammer venretenc» Anschauungen überein und erläutert an einem Beispiel, daß die Privatversicheruiige» nur die ihnen an genehmen Risiccii herausgrisscii. Tie sreiwillige Versicherung müsse nach Kräften ausgebant werde». Abg. l>r Mlitcklvitz-Großrohrsdvrj bringt folgenden Antrag rin: die Kammer wolle bcjchl-.eßen: I, vo» der Bewilligung der »ach ü >4«> des Brandv»rjlcheru»gsgesctzes ausgesetzlen Bei Hilfe zur Beseitigung seu.rgeiahrlichrr Gebäude ausgedehnteren Gebrauch zu machen als bisher, 2» wviuöglich schon dem nächsten Landtag einen Gesetzentwurf vvrzulegen, noch welchem de» Besitzet» derartiger Gebäude eine solche Unter siützuug gcwäkrl wird, daß dieselben obnc Furcht vor dem Ruin einen Neubau vvriiehuieu können, sowie baß die etwaige Abschätzung dabei durch den Brundversicherungsinspeetor zn erfolgen bat. Abg. Opitz empfiehlt rbenialls die freiwillige Abtheilung und wendet sich gegen die Anssükruiige» des Abg. Bassenge, indem er seine Forderung, auch bei dem Persicherungsverlrage die allgemeinen Grundsätze über ,lvl»ü und «mlpn gelten zu lasse», nachdrücklich aus- recht erhält. Bei dem gegenwärtige» Zustand sei zwischen Strafe und Verschuldung kein angemessenes Verhältnis;. Es erscheine ihm uuverstäudlich, wie man Le» Slondpuncl des Allgemeinwohls aus dem Teputalioilsanlrag sv adsallig beurtheilen löiiue, wie der Abg. Bassenge. Siaatsiuiuisler vo» Mrtzsch weist aus die strenge Art hin, in welcher die Regierung Li« bestehenden Aiissichlsbestüniuiiiigeu gegenüber den privaten Gciellschasieu handhabe und hofft aus eine weitere uuvarteiische Prüfung der in dem Deputation« Antrag bchandellc» Frage. Im klebrige» dürfe der principielle Gefichlspniict der gesetzlich seilgesielllen Vcriragssreiheit nicht außer Acht gclaffen werde». Die Behörden haben nur diejenigen Policen z» rcprvbire», welche,-mien h»u<nr ».--enz verstoßen, indem sie frivole, wenn nicht gar direct ungesetzliche Bestimmungen enlhalten In dieser Beziehung komme die Judicalnr de» Versicherte» nach besten Kräften entgegen. Der Antrag werde von der Regierung in ein gehendste uud wvhlivoUendsteErwägung gezogen werden. Der vvmAbg 'Niethammer beanstandete Ausschluß verschiedener Spinnereien ans dem Verband der srenvilligen Abtheilung entspreche durchaus dem Gesetz, da» Iwken Risiken gegenüber eine gebundene Marschroute vorjchreibe. A» sich unterschätze aber die Anstalt den Segen der freiwilligen Abtheilung in keiner Weise. Ter Antrag des Abg I'r Minckwitz sei eigenilich durch den daselbst angezogciien h. 140 des Gesetzes vom 27>. August 1876 bereits verwirklicht. Bei Gebäuden die mit ausreichende» Blitzableitern versehen seien, wurden wesent lieh niedrigere Einstellungen gemacht. Es wurde sich eventuell fragen, ob die Anlegung von Blitzableitern obligatorisch zu mache» sei. Eine solche Maßnahme habe aber auch ihre Bedenkt». Jeden falls müsse damit aber auch eine erheblich schärfere Eontrole ver bunden werden. Wer solle die Kosten dafür übernehmen? Abg. Rriszma»» - Kamcnz nnlcrstützl den Antrag Minckwitz wahrend Abg I'r. Mtttlktvitz erklärt, da» er zu Gunsten seines An lrages fortgesetzt zahlreiche Anregungen erhalten habe. Tie derzeitige Handhab,iiig des ä- 140 enlspreche »ichl dem lhatsächlichen Be- dürsniß. Ec selbst habe eine alle Scheune, die er svsort abgerissen hätte, wen» ihm die Prandeasse 500 ./I Laiiir bewilligt hätte. Tie Bewilligung se! aber nicht erfolgt und da habe sie „einfach Jemand angczündel . iLebhafte Heuertest!) Tie >etzigen UnlersiuNungen bei Lenen aus da» Jahr 17 00«».« kamen, seien dem starken Be dursniß gegenüber so gut wie nichts. Bvil Seiten der Regierung wird erklärt, daß bei der Bewilligung derartiger Unlerstützuiige» sehr vorsichtig zu Werke gegangen werden müsse, um der Gefahr einer Unterstützung der Speculation au diesem Gebiet vorzubengen. Abg. llr. Minckivttz-Großrührsdors tritt nochmals für seinen Antrag ein mit dem Hinweis, daß im Falle der Annahme desselben die Brandrasse bedeutend bessere Geschäfte machen werde. Abg. v. Orftljchlägrl-Lberlangenau will die Brandeasse nickt als eine „Amvrlisarionscaffe sür baufällig gewordene Gebäude benutzt wisse» Bei der Abstimmung wird der Depuialionsantra., bezüglich des Privalversicherungswesens mit allen gegen 2 Slimmeu angenommen. Der 'Antrag Minckwitz wird mit 21 gegen 24 Stimmen abgelehnt. Hieraus erklärt sich die Kammer durch den mittelst Dekreis vom 2. November 1892 vvrgeleglen Rechciiseüaftsberichl über die Ver Wallung der Landesimnivbiliar-Brandverficherunzsanstalt re. in den Jahren 1891 92 für besriedigl. Mit Bezug aus eine Einladung des Herr» Graten Otto v. Bitzlhuiii-Eckstadt zur Besichtigung der Tiaeviiiffeil-Ansialr erkl.ni der Präsident, daß das Direelvrium dem Grasen den Tank de. Kammer ausgesprochen und zugleich bedauernd »»lgelbeiit habe, daß >,ch wohl schwerlich »och Zeit jinden lassen werde, um der Ein ladiiiig zu enisprecht» Nächste Sitzung Mittwoch Vormittags 10 Uhr. 2. DrrsSc», 6. Marz. Tagesordnung sür die 86. Oeffenftiche Sitzung der I. Kainmer, Mittwoch, den 7. März, Mittags 12 Utn I Antrag zum müiidlichen Berichte der zwecken Tepulalion ich», die Eapitel 42 bis mir 52 des ordentlichen SlaalsbauShallS-Elui sür 1894 95, Deport«»,«»! des Ministeriums des Inner!, betreffend: bei Eap. 50» über Titel 2 des außervrdeittliche» Siaals haushalts-Elais, bei Eap. 49 über das Gesuch des StaLlraldeS und der Stadlverordueten zu Plauen i. V., die Erbokuug einer Bei- biise zu den kosten der Elsteriliiß-Regulirniig berreffend. sowie über das Gesuch von A. Zacharias und Genossen, Er richtung einer Stauanlage im Gottieubathale berresseiid. 2- Bericht der zweite» Tepulalion über das tönigl. Tecrel Nr. 22, die Umgestaltung der Dresdner Bahnhöfe betreffend. D. Dresden, 6. März. Tagesordnung sur die 58. öffentliche itzniig der Zweite» Kammer. Mittwoch, den 7. Marz, Vormittag 10 Uhr: l) Schliißberalhiiiiq über den mündlichen Bericht der Finanz depiilalivn >4 über Eap. 105 und lo6 des Slaalsboushallk-ElalS su: 1894 95, Reichstagswahlen und Vertretung Sachsens im Bundesrathe üelreffend. 2) Schlußberalhiiug über de» schrift lichen Bericht der Beschwerde- und Pelilions-Tepulation über d> Pelilio» des Gemeinde-Vorstands Telling in Elaußnitz und Ge »offen, die Errichtung e incr Ap olheke in Elaußnitz betreffend 0 Sckilnßberalhiiiig über den mündlichen Bericht der Beschwerde und PelllivnS Devulalion über die Petition E. Ferdinand Hübner in Werdau, Nachsorderung von Milrlairlölinung und Schadenersatz bciresfeiiL. 4^ Schliißberalhung über Len schriftliche,, Bericht der Fiiiaiizdepiitaiio» .4 über Tilc>8bis 12 des alißerordeiil- licken Staalshanshallseials sur 1894 95, Erbauung eines Tiensl- gebäiidcs sür die Zoll-und Stenerdirection in Dresden, Errichtung eines »eiieu Finanzuiiiiislerialgebäudes (letzte Rate), Entschädigungen an Gemeinden sur Ueber- iiahme von siscalischen Pilaster- und Strußensirecken in eigene Unter- ballung, Eibsirom-Eorreclionsbanlen und vierte Eldbrilcke betreffend. 51 Schliißberalhung über den mündliche» beziehentlich anderweckea Bericht der Finanzdeputaiivn .4 über den vvn der Ersten Kammer bei Eapitel 79 Titel >9 des Staarshanshalts - Eiais jue >894 95 gesaßien Beschluß über die Petitionen um Er Höhung des Lohnbeiiragssatzes an die Gemeinden sür das S chneeauswersen ans de» siscalischen Straß,». 6> Schlußberathung über den schrisilicheii Bericht der Finanz depulaiio» .4 über das ionigi. Teeret Nr. 21, Le» Entwurf eine-.- Gesetzes über Ausnahme einer ftproceiltigen Renten auleihe betreffend 7l Schliißberathuiig über den schriftlichen Belicht der Fiiia»zdep>ckalioil .4 über Eap. 17, 18 und 19 Le« Slaaishaushalis-Eluls siir 1894 95, Landeslotlerie, Lorterie- Darlehnsrcisse und Einnahmen der allgemeinen Eajsen- ver Wallung betreffend. vermischtes. — Magdeburg, 5. Mär;, liin trcrzischeS sjscschnl belras die Bttck>dtuckerfam>l»e Bielert stier. Jstr crlrauile das älteste, vier Jastre alle Kind an DiphtsteriliS und starl Infolge Ansteckung erkrankte auch der Vater des Kindes au derselben Kiautsteit und erlag istr ebenfalls. Hierüber gerietst die Frau, welcste erst vicrzest» Tage vorstcr entbunden Worte» war, in Verzweiflung, sic lies wcuigc Stunden »ach dem Tot. istres Mannes zur Elbe und suchte istrem Leben durch Er tränken ein Ende zu bereuen. Es gelang allerdings, die unglückliche Frau noch lebend aus dem Wastcr zu ziehen und »ach dem städtischen Kranlciistause zu schassen, dock» gab sie schon uack, wenigen Stunden istren t^eist aus, zwei Kinde,, von denen das älteste zwei Jastre all ist, als Waisen zurücklasscnd. — Mannheim, 5. Mär; Gestern Abend gegen 10 llür wurde im stiesigeii Am tögcs ängnis; von einen, E'esangene» ein Mordversuch verübt. Gclegcnllick eines Rruikgangeü wurde der Ausscber Tütschc von Lein Slraßenräubcr Adam Rickcrl von SleiiienfelS, der erst am letzten Freitag von der stiesigeii Slraskammer wegen schweren Diebstastls zu 2 Jastre,i >ft>csttstaus vcrurtkeilr worden war und der sich vor dein nächsten Schwurgerickil noch wegen des Uebersalls des Fustr maniiö Ries vvu Mingolskeim zu veranlworleir bat, über falle,r und lebeiiSgesästrlich verletzk. Nicker! stalle von seiner Bettstelle einen Fuß loSgerisseu, mit dem er aus Tülscste los schlug, der »ich« weniger als 21 Wunden erstiell. Zwei baznkoiniiiende Aussestcr, die >»i Amiögesängnis; schlafen, ver binderten die Flucht tcS Nickerl und vermochten istn zu fesseln. Nicken statte dem Aussestcr bereits die Schlüssel entrissen. --- Brüssel, 6. März. (Telegramm.) Der Gemeinde ralh bewilligte einen außerordciillichen Ercdit von 50 0<m FreS. zur Bcransialtniig von Festlichkeiten in Brüssel während der Weltausstellung in Antwerpen. --- Turin, 6. Mär;. (Telegramm.) Vergangene Nacht brach i» dem iiiechamscheii Elabllssemelit Ansaldi Feuer bei der Maschiiiengaleric au«. Eine Anzastl Modelle wurde zerstört. Der Schaden ist bedeutend. Menschen wurden nicht verletzt. Der Brand ist bewältigt. Literatur. Meiftrrivrrkr der vdristlnden Kunst. Drille Sanum»»». Ein Grvßsolio-Hest mit 21 Hvlzjchiiitt-Taseln aus kuvserdruckpapie, Preis in Umschlag 2in Earlvnniavpe 2 ./l, in Leinwandmapv« 5 .4! Verlag von I. I. Weber in Leipzig — Mer die zw, ersten Hefte der „Meisterwerle der Christlichen Kunst" kennt, tviid mit großer Freude auch diese neue Sammlung begrüßen, di.- wiederum eine Reihe Per herrlichste» Denkmale christlicher Malerei in schöner Ausführung für billigen Preis bietet. Cie enthält fol gende Abbildungen: „Madonna" von Carlo Dolce, die „Grvße heilige Famiiic" von Raffael Sanft, die „Anbetung der Könige" vv» Pavlv Veronese, „Christus im Tempel" vvn Renibroudt, „Ehrst»!? mid der reiche Jüngling" vvn Eduard v. Gebhard:. „EdrisluS und die Ehebrecherin" vo» P. P. Rubens, „Ter Jüngling zu Nain" von LoniS Feldman». „Lasset die Kindlem zu mir kommen" vvn I. Echnftd, „Tie heilige Magdalena" vvn Pietro de Rvtari, „Judas, verräthsl Tu des Menschen Sohn durch eine» Kuß?" von Wilhelm Clemens, „Golgatha" von Otto Försterling, ,.s->,'>- I,<»„o" von Bruno Piglhciii, „Tie vier Evan gelisten" von Joseph Anton Fischer, „Tie Grablegung Christi" vvn Pietro Pcrugino, „Tie Kreuzabnahme" von G. Fuget, „Pieta" von Arnold Vöckli», „Tie Grablegung Christi" vvn A. A. v. Kaulbacst, „Tie Beweinung Edristi" von Anton van Tuck, „Tie Auserstekniug Christi" vvn Paul Kißling. „Tie Verklärung Christi" von Raffael Sanft, „Christus erscheint zwei Jüngern aus dem Wege nach Einmaus" vvn Schnorr von Earolsseld. — Ti« Meisterwerke der christlichen Kims! sind ein Schatz, aus den man nicht nachdrücklich genug Hinweisen kann. " i-e«- sioelittits-. Keimlslsgs- - Keselieiille »Inck ckw pra< fitrolloa Iliapksniv-Llssliilil«!' finiiime L üempel, »W«tii«li!»lr l.
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