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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940319026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894031902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894031902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-19
- Monat1894-03
- Jahr1894
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2058 Wkswirthschastliches NI» ftr diese» Ihkil bestimmte» tzendungeo sind z» richte« an d«u vrraatwortlichra Redacteur desselben I. G. L«ue in Leipzig. — Sprechzeit: aor von 10—11 Uhr Bonn. «t«d V0I» 4^6 Uhr Rach«. Telegramme. w MittSk» 19. Marz. iPrivat-Telegramm.) Deutsche Ge- Wridesinurn baden nach Bekaniitwerden des definitiven Abschlusses Le- deulsch-rusiischen Handelsvertrages hier und im Gouvernement bedeutende Quantitäten Roggen und Haser gekauft. Für di« nächsten Tage sind von Exporteuren 2500 Wagen zu Getreide- Verladungen nach Deutschland bestellt. Durch di« starken Ankäufe sind die Preise sür Roggen und Haser steigend. Das Eiserne Thor. DaS Eiserne Tbor ist geöffnet! Wohl war e» mit seiner zweitausendjähriaen Geschichte geschossen, ein hohes Ziel, eine» ganzen Lebenszweck in seiner Bewältigung und Schiffbarmachung zu bilden. Werth, da» ganze Leben eine» Ingenieur» mit Begeiiterung und Enthusiasmus zu erfüllen und Alle» daran sehe» zu lassen, um zu vollbringen, was seit der alten Römer Zeiten erstrebt, versucht und studirt wurde und niinmer bisher sich verwirklichte. Allerdings gewaltig und unbesiegbar erschienen die Schwierig keiten im Ansange, doch dem rastlosen Eifer, der unermüdlichen Thatkras«, dem Geschicke und der groben Pflichttreue oller bei de», Unternehmen Beschäftigten ist e- zu danken, daß das Eiserne Thor seine Pforte, die es hartnäckig verschlossen hielt, so lauge Schisse aus der Donau schwimmen, endlich hat öffnen müsse» und dem Verkehre eine freie Bahn geschaffen wurde. Unbesiegbar mochte» die Hindernisse erscheinen, aber selbst in den schwierigsten Lagen iin Kampfe mit den Elementen lieben die Unter nehmer den Muth und den Glauben an den Sieg nicht sinken. Der Erfolg krönt jetzt die unablässige Arbeit und belohnt die Sorgen und Müden, welche die Unternehmer anfgewendet. Bor wenigen Tagen wurde der letzte Stein in die Böschung des Canals des Eisernen Thores eingesetzt. Damit ist ein Hauptwetk der Arbeiten vollendet. Fast zwei Jahre früher, alS im Bau- Programm vorgesehen und es sür möglich gehalten wurde! Der größte Tbeil der Arbeiter ist deshalb bereit» entlassen. Am 15. Deceiiiber 1890 wurden die Arbeite» durch den künigl. ungarischen Minister Herrn Barob in Gegenwart der betreffenden Ressortminister a»S allen Donaunserslaate» feierlich eröffnet. Im Ansange gingen die Arbeiten nur sehr langsam von Stallen. Die Masserverbälkiiisje in den Katarakten des Eisernen Thores boten solch' grobe Schwierigkeiten, daß man nach einiger Zeit das ur sprüngliche ArbeitSsysiem vollständig verlassen und zu einem erfolg reicheren greisen muhte. Noch im Jahre 1891 suchte eine Pesler Zeitung, der „Magyar Hirlap", nachzuweisen, dah die gestellte Aus- gäbe unlösbar sei, und sie sühile zum Beweise die Unheil» bekannter Autoritäten aus dem Gebiete de» Wasserbau-Jngenieurwesens ins Feld. Genannte Zeitung gab der ungarischen Regierung den wohl gemeinten Rath, die Arbeiten einziisielleu und die Unternehmer ans- zulohnen Die Regierung möge einsichtsvoll genug sein, nicht ans Kosten des StaatSläckels noch weitere Summen an die vergebliche Lösung der unausführbaren Ausgabe zu verschwenden. Derartige Urtheile fauden ihren Weg in die Presse Deutsch lands und anderer Länder, und die Unternehmung wurde in Folge dessen vielfach mit dem Bedauern und Achselzucken superkluger und Mißgünstiger Leute bedacht, ja sogar durch offene und versteckte An- griffe in ihrem Ansehen geschädigt. Die Firma G. Luther hat nur einmal im Jahre 1892 durch eine kurze Zeitungsnotiz auf die übelwollenden Prebstimmen geant wortet, indem sie die Lösbarkeit der Ausgabe als möglich erklärte, im Uebrigeu aber, durchdrungen von der Gewihheit, dah da» nach Len ersten Mißerfolgen augewendete System alle Schwierigkeiten beseitigen und der Erfolg nachher eine lautere Sprache reden würde, aus alle Angriffe mit Stillschweigen geantwortet. Und sie hat wahrlich Recht gehabt! In wenig mehr als drei Jahre» ist die Ausgabe bewältigt worden. 260 009 cbm Felsen wurden in den Riffen und Zelsbänkrn der Katarakte gesprengt und aus weite Entseruungen trausportirt. Z» beide» Seiten des über 2 Kiu lange» Eanals wurden zu seinem Schutze gewaltige Stcindämme ausgeinhrt, zu denen 1,06 OGI vbni Steine verwendet wurden. Die Krone und die inneren Böschungs- Wände sind abgepslastert und erscheinen so sauber und glatt wie die Ilinsassuiigswände eines monumentale» Bauwerkes. Noch wandelt man trockenen Fubes aus der ebenen und glatten Sohle des Canals fast 9 u> unter dem Wasserspiegel der Donau, lieber unS, zu beiden Seiten brodelt und purzelt, donnert und braust das Wasser in den Katarakten, gegenwärtig des Augenblickes, in dem ihm der bequeme, geebnete Weg zum ruhigen Lause geöffnet sein wird, auf daß es aus seinem Rücke» die Schiffe ungefährdet an ihr Ziel tragen kann. Nicht mehr werden die Schiffe an den Klippen des Eisernen ThoreS zerschellen, von dem MauruS Jokai sagt: „Und die Stimme dieses erhabenen LrteS ist göttlich. Dieses Inimerwährende Brausen, das dem Schivrigen so verwandt ist; so eintönig und doch, als riese eS den Name» Gottes — so verständlich! Wie der Ricsenstroip sich über die Steinbänke wälzt, wie er die Felswände peitscht, wie er dröhnend anprallt an die Insel-Altäre, wie er röchelnd in den Strudel untertaucht, wie er die Tonscalen der Katarakte spielend durchläuft und wie der ewige Widerhall zwischen der Doppelmauer dieses ewige Wellengebrause zur Majestät einer überirdische» Musik steigert. Die Fischer geben sich nur stumme Zeichen und der Aberglaube verpönt dos Sprechen an diesem Orte: das Bewusstsein der Gefahr treibt Jeden an, still vor sich hinzubeten!" s So war es! In Zukunft werden die Schiffer die Gefahren de- Eisernen Thores nur noch aus der Tradition kennen. Zwischen dein Eisernen Thore und der Stadt Orsova wird nach neuere» Fest setzungen noch ein Canal von 80 m Brette und 3 m Tiefe unter Null des Pegels in der Flußsohle auSgesprengt, damit die Schiffe de» Schwarzen MeercS auch bei größerem Tiefgange bis nach Orsova gelange» können. Insgesamt»! sind hierzu noch l070<X)cdi» Felsen aus der Flußsohle auszusprengen. Auch die Canäle in den oberen Katarakten Jzlas Tachtalia, Kozla Dojke und Ctenka werden nach dem Beschlüsse der königl. ungarischen Regierung gegenüber den ersten Proiecten noch verlängert, so daß auch hier noch eine Vermehrung der Sprengarbeiten um etwa 58 000 cbw statifiadet. Für die Unternehmung ist diese Arbelt-vermrhrung von erheb lichem Vorthetle, da die vorhandenen Betriebsmittel nunmehr eine erheblich bessere Ausnutzung erfahren und sich die Amortisationen aus eine erheblich höhere, säst die doppelte Arbeitsmenge vertheilen. Die Arbeiten a» genannten oberen Katarakten schreit«» mit dem geübten, eingeschulten Personal flott weiter, und e» ist anzunehmen, daß auch hier di« Schiffsahrt»-Hindernisse bis zum festgesetzten Termin befestigt sei« werden. (B. B.-S 1 Jahresversammlung -er britischen Handelskammern. n. L In der am 14. März abgehaltenen zweiten Sitzung der Bereinigung britischer Handelskammern, in welcher Sir A. K. Roliit abermal« den Vorsitz führte, verbreitete sich zunächst Herr Billycold Namens der Handelskammer von Nottingham über die Nothwendiakeit, die zur Eintragung angemeldeten Zeich nungen und Entwürfe ebenso durch Gesetz z» schützen, wie die ein- getragenen Handelsmarken. Eine dahin gehende Resolution wurde genügend nnterslützt und angenommen. Sodann sprach Namens der Handelskammer von hüll Herr Alderman Stuart über den Schutz, welchen die Koussahrtcislotte seiten» der Kriegsmarine wünsche und zu fordern berechtigt sei. Man dürfe nicht die An- strengungen und Bemühungen übersehen, welche seiten- verschiedener großer Rationen de» ContlnenteS hinsichtlich der Vermehrung nnd Vergrößerung ihrer Kriegsflotten gemacht würden, und des halb sei e» nolhwendig, daß auch der englische Handelsstand seine Bereitwilligkeit auSsvreche, zn de» Kosten einer Vergrößerung der britischen Kriegsflotte zu seinem Theile beizutragen Redner wisse, daß in der tagenden Versammlung mehrere Drlegirl« anwesend seien, welche von den durch sie vertretenen Handelskammern den Auftrag erhalten hätten, sür eine Politik der Dpatsamkeit aus diesem Gebiete zu stimmen, eine derartige Sparsanikeit könne >edoch ver- bängnißvoll werden, und sicherlich würden Angehörige de» HandelS- stande» eine derartige Verantwortlichkeit nicht aus sich nehmen wollen. Redner empfehle deshalb die Annahme sokgeitder Resolution: „ES ist notdwendig, daß der Vorstand der Vereknläung der Regie rung die Nothwendiakeit weiterer Beschaffung von KriegSsahrzeuge« zum ausreichenden Schutze de» Handel» darlegt und daß im An- schluffe daran der Vorstand der Regierung die Versicherung gebe, daß etwaige aus diesen Zweck abzielende Forderungen die Unterstützung de» gesammten Handelsstandes finden würden." Diese von Herrn Sraig Brown im Namen der Handels kammer sür Südschottland unterstützt« Resolution fand ein stimmige Auuohme. » Herr Plummer brachte im Auftrag« der Handelskammer für Newcastle und GateShead eine Angelegenheit zur Sprache, die für den Handel und die Schifffahrt Großbritanniens von weit tragender Bedeutung ist, nämlich die Beschaffung von See leute» für die Kriegsmarine. Der Redner constatirte, daß bereit- di« Admiralität diesen, Gegenstände ihre sorgfältigste Be achtung geschenkt und eingehende Veralhungen dieserhalb gepflogen habe. Die Admiralität sei auch entschlossen, in der beregten An gelegenheit energisch vorzugehen, die Initiative sollte aber nach A». sicht der vom Redner vertretenen Ha»d»lskainmer vom HandelSomte ausgehe». Redner schlage deshalb folgende Resolution vor: „Nach Ansicht der Bereinigung britischer Handelskammern ist es noth- wendig, eine eingehende Beratkung »inzuleiten betreff« der wirk- sainste» Mittel behiiss Beschaffung einer ausreichenden Anzahl gut auSgedildeier Seeleute sür den Dienst der Handelsmarine und der königliche» Flotte, und daß dem Präsidenten de» Handel», amtes wie auch dem Erste» Lord der Admiralität durch «ine zu diesem Zwecke zu erwählende Deputation Denkschriften unter- brciiel werden möchten, welche die Einleitung der erwähnten Berathung befürworten." Im Aufträge der Handelskammer sür Southampton befürwortete der Telegirte derselben diesen Vor schlag, der sodann die Genedniigung der Versammlung fand. Die Handelskammer sür Hüll brachte durch ihre» Vertreter, Alderman Stuart, zur Sprache, daß eS den in Seenoth ge- raihenen Schisse» in den allermeiste» Fälle» an der Möglichkeit fehle, eine Verbindung init dem Lande herzustellen, um aus diese Weise die Mannschaft retten zu können. Die erwähnte Handelskammer empsahl daher, den Präsidenten des Handels-Amte» zu ersuchen, dahin wirken zu wollen, daß den Handelskainmern Mit- Iheilnngrn über bewährte Apparate betreff» Herstellung einer Ver- diiidnug mit dem Lande gemacht und daß dann die Rhedereien des Landes amtlich verpflichtet würden, ihren sämmtlichen Schiffen der artige omllich empfohlene Apparate initzugeben. Nach einer Em pfehlung durch die Handelskammer für Plymouth (Herr Bayleyl fand auch dieser Vorschlag Zustimmung. Seitens verschiedener Schifssadriskaniinern Großbritanniens war es stets als großer Nachtheil enipsunden worden, daß es an ein heitlichen Bestrebungen sämnillicher seefahrender Nationen der Erde sehle, die der Schissiahrt so sehr gefährlichen »nd zwar juineist aus den meistsreqnetttirtkn Lceanrouten ui»dertr>ib»nden Cchiffstrümmer und Wrack« zu beseitigen und aus den, Wege zu rauinen. Die große Gefahr dieser treibenden Wracks sei, so constatirte der Telegirte der Handelskammer für Belfast, Herr Zafse, eine so allgemein anerkannt», daß eine an di» Regierung zu richtende, Abhilfe er- heischende Petition in weniger als lech» Wochen von 890 Capital»»» britischer Schiffe, die den Nord-Atlanlic bcsahren und eine Gejonimt- bcsatzung von 35 000Köpsen ausjnwrisen haben, unterreichnel worden sei. Die Handelskamnicr von Belfast bitte daher folgende» Vor- schlag anzunehmen: „Die Vereinigung britisch,! Handelskammer» wünscht ihre Sympathie mit den seitens Belfast, Liverpool, Dublin, Cork und anderen Schiffsahrlskanimern unternommene» Beinühnngc» Ausdruck zu geben und Ihrer Majestät Regierung zu ersuche», mit der Regierung der Bereinigten Staaten sowie mit den Regierungen anderer feesahrender Nationen sich in Verbindung zu setzen behufs gemeinschaltlichkr Beseitigung von Echissstrüininern »nd treibende» Wracks, die für die Schifffahrt aus den großen Oceanrouten so namhasle Gefahren in sich bergen." Dieser von Herrn Gun» im Name» der Handelskammer sür Cardiff »nterstützie Vor schlag fand einstimmige Annahme. Die Handelskammer sür Hüll sHerr Wade) und diejenige sür Hartlepooi (Herr Fijhec) brachten eine Resolution ein, nach weicher eine gesetzliche Regelung der Maße sür vom Aus lande importirte Hölzer erwünjcht sei und daß die beeidigte» Messer angewiesen werden möchten, die Initialen des lransporlirende» Schiffes sowie die Maße und die Nummer iAnzaht in der Reihen- solge) jede» Stückes Holz aus demselben erkennbar anzubringen. Diese recht sonderbar erscheinende Forderung, welche den mit der HoljiM'ssiiiig bcanstragten Experten große Verantwortlichkeit und erhebliche Mühe auserlcgt, fand trotzdem die Zustimmung der Ver- saittineiten. Das Bemühen, In der Industrie zwischen Arbeitgeber und Arbeit- nehnier entstandene Differenzen aus friedlichem Wege auszugletchen uiid noch mehr als bisher allen schädlichen Arbeitseinstellungen vor- zubeuge», hat eine Anzahl von Mitgliedern des Unterhaus«» ver anlaß!, einen Gesetzentwurf im Parlamente einzubringen, welcher die Regierungen ermächtige» will, den neuerdings vielfach gejchaffenen Schiedsümtern immer weitere Machtvollkommenheiten zn verleihen und dadurch ihre Wirksamkeit z» erhöhen. Die Bereinigte» Handels kammern baben nun ans den Antrag des Telegirte» sür London, Herrn Bolton, bejchloffen, den Vorstand der Bereinigung zu ersuche», mit allen ihin z» Gebote stehenden Kräften und Mitteln Li« er wähnten Bestrebungen und damit auch de» einaebrachtc» Gesetz entwurf zu unterstiitze». Im Weiteren ist auch die Bankerott- qesetzgebung ein Gegenstand, der in England »och vielfacher Verbesserung bedarf, und säst auf jeder Geueral-Berjammlung der Vereinigten Handelskammern sind diesbezügliche Resormvorschläge gemacht worden. Gegenwärtig nun wurde daS Parlament ersucht, ein Gesetz beschließe» zu wollen, nach welchem Zwangsvergleiche, denen mehr als die Hälfte aller Ereditoren und mindestens drei Viertel aller Forderungen zuaeslimmt haben, sür die übrigen Credi- toren rechtsverbindlich sein solle». Die übrigen Verhandlungen des zweiten ConferenztageS waren von ausschließlich internem Interesse und können daher hier füglich »»erörtert bleiben. Erwähnt mag jedoch noch werden, daß am Abende dcS >4. März im Hole! Metropole das Festmahl der Ver einigten Handelskammern statlsand und daß bei dieser Gelegenheit der ebenfalls emgeladene Erste Lord der Admiralität. Earl Spencer, Veranlassung ualmi, in der von ihm gesprochenen Erwiderung aus den der Marine gewidmeten Toaste zn couslatlren, daß Ihrer Majestät Regierung sehr angenehm berührt sei durch die Versicherung der Handel-koiiiiner-Conserenz, nach welcher >ede zum besseren Schutze der britischen Handelsinlekeffen beschlossene Vergrößerung der Kriegs flotte stet» die Sympathie und Unterstützung der Ha»delskaii»»er-Ver- einigung finden werde. Es werde thatsachlich in allernächster Zeit eine Mehrsorderung sür Marinezwecke dem Parlamente zugehen; über dir Einzelheiien dieser Forderung sönne Redner zur Zeit sich selbst- verständlich noch nicht äußern, »S sei ihm aber angenehm, aus die Unterstützung der Handelskaminern rechnen zn dürfen. Diese Er klärung ries unter den Versammelten allgemeine Sensation hervor, da Niemand daran gedacht hatte, dah die Regierung so rasch Ver anlassung nehinen werde, die Haiidrlskammer-Bertreter aus ihrer Flotteiinnterstützungserklärung sesizunagrln. L. T. Hiinlich, Wilthkn, C«,n«ktreiinrret und Lbstprrssrrei. (Separat-Abdruck auS dem Prachtwerke: „Dir Groß-J»d»sirie de» KönigreichS Sachsen ln Wort »nd Bild", Eckert L Pflug, Kunstverlag, Leipzig.) (Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet.) Die Firma E T. Hünlich, Besitzerin einer der größten Lognac- breniiereien und Obslpreffereien Deutschland», wurde iin Jahre 1842 am I. Mai von Ehristian Traugott Hünlich begründet und ist seit dem in den Händen der Familie geblieben. Der jetzige Inhaber der Firma ist Herr Carl Albert Hünlich Die Erzeugnisse von E T. Hünlich sind ausschließlich Cognac, Fruchtsäste und Obstweine. In welchem Umfange dir Firma dieses «pecialgebiet der chemisch-technischen Industrie pfleg», gebt daraüs hervor, daß sie bei diesem, menichlich» Arbeitskraft nur in beschränktem Maße fordernde» Betrieb nicht weniger wie 40 Arbeiter vollauf beschäftigt »nd Dampskraft zu verwenden gezwungen ist. Ihr Absatz gebiet erstreckt sich aus säst alle Länder der Welt, vornehmlich aber aus Deutschland, Schweden-Norwegen, Dänemark, Rußland, Nord amerika nnd Deulsch-Asrika. Die Cognocdrennerei der Firma ist eine der ersten und be deutendsten in Denischland und dadurch, daß der llog.rac, der in große» Quantitäten aus in- und ausländischem Wein gebrannt wird, unversteuert in TheiiungSlägern lagert, ist die Firma Hünlich in dieser Branche eine der leistiing-sädigslen. Deshalb erfreut sich auch ihr Cognac einer stetig wachsenden Bciiebldeit »nd bereliet dem lbeueren, in den blligen Preislagen bekannilich lehr minderwerthige» französischen Cognac ersolgreich Concurrenz. Die Steuer, welche die Firma Hünlich jährlich zu zahlen ha«, erreicht di« Höhe von ziemlich 200000 .41, und wurde aus diesem Gründe auch am I Oktober 1892 das königlich« Untersteueram» von Schlrglswald« nach Wiltden ver- leg». Ein Sienerbeamter ist ganz oiisichließlich mit der Ueber- wachung der unter Lteuerverichluß siebende» Cognacläger ini Hünlich- ichen Etablissement beichasligt. In der Brennerei gelangen täglich 1050 I Wein zur Cognaciabrikation zur Verarbeitung. Es würde zn weit führen, die zahlreichen Product« der Firma E T Hünlich einzeln zn nenne». Sie besitzen sämmllich »in wohl verdiente» Renommöe im Inland« wie im Ausland« und wurde» aus allen beschickten Ausstellungen mit den höchsten Auszeichnungen be dacht. So erhielt die Firma 1888 in Berlin, 1889 in Stettin und 1892 abermals in Berlin die goldene Medaille. Tie Rohproducte, auS denen die Firma ihre Erzeugnisie her- stellt, sind: vergohrener und unvergohrener Wein, Trauben, die in Reiervoir-Waggou» aus dem Ausiaude bezogen, sowie Früchte und Obst, die in der dortigrn Pflege erbaut werden. Seil ihrer Begründung bis zum heutigen Tage hat die Hün- lich'sche Fabrik einen sieteu, von Jahr z» Jahr erfolgreicheren Fort- gang genommen. Sie ist von inneren Krisen verschont geblieben, und was von Außen an sie hrrantrat, hat sie mit Glück und Erfolg überwunden. Zn diesen ungünstigen Coiijunclure». unter denen da- Unternehmen mit Tanienden anderer zu leiden halte, gehört der Uedergaiig zur neue» Braniitweinsteuer im Jahre 1837 und die Einsiidrung der Mac Kinley-Bill in den Bereinigten Staaten von Nordamerika, die der deutsche» Jndiistrie so schwere Wunden geichiagen hat. Aber diese beiden Krisen haben nicht vermocht, das Gedeihen der Firma zu hindern, und menschlichem Ermessen nach wird dieselbe noch lange unter de» Groß - Betrieben SachfcnS eine hervorragende Stellung eiunehmen. Vermischtes. * Leipzig, 19. März. Die während der bevorstehenden Oster- rneffe in den Räumen der „Leipziger Börsendalle" abzuhaltend« Garnbörse wird Freitag, den 6. April, ihren Anfang nehmen. *— Deutsche Reichsbank. Der Ausweis der Dcutichen Reichsbank sür die zweite Märzwoche kann wiederum alsein günstiger bezeichnet werde». Der MetaUbestand hat sich um 6 246 000 -Sk erhöht gegen 8959 000 .41 in der gleichen Zeit des Vor,ahres. Derselbe stellt sich »uninehr aus 917 464 000 .st gegen 928 335000 Mark am 15. Marz >893. Das Weckiselportescuille hat sich um 3 896000 4i <1893 7 944 000 vermehrt, während die Lombardsvrderuiige» um 1 133000 .41 (l893 I 712 000 .41) zurück- gegangen sind. Die sonstige» Aktiven erhöhten sich um 2 309 000 .41 <1893 um 278000 .41). Der Betrag der in Umlauf befindliche» Noten ist um 772 000 .4l <1893 8 484 000 .44 Abnahme) gewachsen und ebenso sind die täglich fälligen Verbindlichkeiten um 19 513 000 Mark <32 206lt00) gestiegen. Di« steuerfreie Notenrejerve berechnet sich jetzt aus 338 500 000 ^1 gegen 340 558 000 .41 am 15. Marz 1893. Die Noten sind durch Gold mit 7 114 000 >1 überdeckt. -r- Chemnitz, 18. März. Die letziwöchigen Vorgänge aus dem Baumwollen. Weltmärkte haben selbst sür Fachmänner so manche Ueberraschiiiigen gebracht, daß es nicht verwundern darf, wenn weniger Eingeweihte darüber die Kopse schütteln. So lange »io» denke» kau», hat eine geringe amerikanische Baumwollernte stets eine Preiscrdöbiiiig sür Rohbaumwolle gebracht. Ticsmal war die amerilauiicke Ernte nicht groß, aber die Preise sind doch eine Zeit lang zurückgegangen. Die Sache liegt ziemlich klar. Weil die Geichälte in de» Vereinigten Staaten so schlecht gingen, wie es auch die Ichmür^esten Schilderungen nicht auSinalen können, so waren die Spinner >n Neu-England nicht geneigt, von der neuen amen- kanischen Baumwolleinte große Vorrülhe onzunehmen. Die Baumwollpflaiizer des Südens wollten aber ihre Ernte durch- aus verkausen und gaben deshalb große Mengen an Europa ab. Dadurch käme» 250000 bis 300 000 Ballen Baumwolle mehr »ach Liverpool, als dahin gesandt nwiden wäre», wenn sich das amerikanische Geschält in richtigen Grenze» bewegt Latte. Nur dadurch ist es erklärlich, daß jetzt i» Liverpool größere Vor- räthe an amerikanischer Baumwolle lagern als jemals, nämlich über IV, Millionen Ballen. An einen Preisrückgang der Baumwolle ist jetzt schwerlich mehr zu denken: denn es ist doch kaum denldar, daß der Siiberpreis »och mehr sinkt, »nd ferner ist es sicher, daß sich die Spinnereien mit Rohstoffen versorgen müssen. Wenn also der Baumwollindustrie im Lause des Jahres »och manche Wandlung bevorsleht, so kann es kaum eine wiche nach abwärlS sein. Darum mit frischem Vertrauen in die Zukunst geblickt; hossenilich wird eS bald dauernd bester! -r- Aus dem k-rzgetir»«» 18. Marz. Die Posamenten- induslrie des Erzgebirges, die ihre Fühler bis in die kleinste» Hütten erstreckt, konnte, wie di« llteichsstatistik und die Ausfuhr der amerikanischen Eonsulate bewies, im Jahre 1893 nicht so viel Waaren »ach dem Auslände senden, als es ini Jahre 1892 möglich gewesen war. Seit Beginn des neuen Jahres hatten sich die Ver hältnisse besser gestaltet Die Nachbestellungen sür Sommerbesatz stoffe, die a»S England eingegangen waren, hatten de» Fabriken »ine ganz befriedigende Beschäftigung gebracht. Daueben sind auch amerikanische Ausiräge auszusühren gewesen, die wenigstens beweisen, daß es wieder besser zu werden beginnt. Augen blicklich, wie stets um Ostern herum, beginnt wieder eine etwas stille Zeit, die von de» Fabrikanten zur Musterung verwendet wird. Wie groß die Mufterspejen sind, die de» Geschästshäiiirrn entstehe», davon hat der Fernstehende gar keine Ahnung. Wer aber die Vorgänge in der Posamentenindnstrie in den letzte» Jahr- zehnten ausmerffai» beobachtet hat, der muß finden, daß jetzt die Kunst einen gewaltigen Einfluß aus unsere Musterung erlangt hat. Das rührt daher, daß sowohl di« Fachschule» wie auch die vom vogtländisch - erzgebirgijchen Jndustrieverein verauslalielen Wände» ansstelliingen des Kunstgewerbemuseums aus kunstvolle Muster Werth legen. Solange die Industrie mit der Kunst Hand in Hand geht, wie eS jetzt allgemein geschieht, kann man wohl aunchmen, daß sic »och neue Eroberungen aus dem Eroballe machen wird. *— Steinkohlenbauverein Gottes Segen bei Lugau. Die Geiieral-Versammlung gencbniigte den Abschluß pro 1893 und ietzie, entsprechend den Vorschlägen der Verwaltung, die Dividende sür di« Slamm-Aclien ans 60 .41 sür de» Dividend,»schein Nr 34, und auf 75 .41 aus die Stamui-Privritäts-Actien sür den Tivi- Lendenschein Nr. 28 sest. Tie Auszahlung der Dividende ersolgt sosort und zwar am hiesigen Platze bei der Privatbank zu Goiha, Filiale Leipzig. 1VTL. Dresden» 17. März. In der heutigen Aussichisralhs- sitzung derDrutschenElbeichifssahrts-Gesellschaft „Kette" wurde der Abschluß für 1893 vvrgelegt. Der Gewinn beläuft sich aus ca. 738000 ^1 gegen 690000 .41 im Vvcwhre. Es wurde be- ichlosse», der Gcnerol-Versammluiig eine Dividend« von 1'/, Proc., gegen I Proc. im Vorjahre, vorzuschlagen. *x* Weimar, 18. März. Bekanntlich haben die nahezu hundert am 31. Deck»,der v. I. auSgeichiedenen, aber noch daitpflickitiaen Mitglieder des hiesige» „Vorschuß- und Spar-Bereins" die Aufforderung irdallen, zur Deckung der Unterbilanz ihren Kops- antveil von rund 2150 .41 innerhalb och» Tagen einzuzadlen Wahrend man nun in einer am letzten Mittwoch adgedaltenen Ver- ianinilnng beschlossen hatte, zunächst dieser Aufforderung nicht zu entsprechen, sondern eS aus den gerichtlichen Austrag oiikomme» zu lasten, hat eine gestern stattgehabte weitere Brriamiiilung nach An hörung mehrerer juristischer Gutachten — darunter von solche» Rechtskundigen, welche das Eoucursversahren des Saalfelder „Vor- schußvereins" mit durchgcmocht haben — sich dahin geeinigt, den Weg deS Vergleich» zu beschielten. Hiernach wollen die in Betracht kommenden P,rsonen ein« Abfindungssumme von je 1500 ^4 er lege», wenn sie dielen Betrog in drei Raten ä 500.41 am 1 April, 15. Mai und 1. Juli d. I. bezahlen können und über alle ihre Verpflichtungen dem Vereine gegenüber Generalquitlung erhalten Im Falle der Ablehnnng dieses Vorschlags — der schon deshalb accepiabel erscheint, weil doch auch der Verein mit den kruderen, zum Eriotze der Verluste in erster Linie verpflichteten Mitglieder der Genossenichaitsvorstände ein billiges Abkommen getroffen bat! — soll die gerichtliche Enticheidung abgewortet werden. Zur Führung der Verhandlungen wurden di« Herren Kaufmann I. Müller, Schrisigikßcrribesitzer Kahl» «nd Hosschanspieler Lehmann gewählt. -4- AuS Thüringen. Von der prvlectirtcn, etwa 28 Ic>x langen Eisenbahnlinie Müdldausen-Schlotheim-Ebeleben entfallen 8', km aus das Fürstenidum Sckiwarzburg-Rudolstodt und sind sür diese Strecke die Grunderwerbskosten mit 43 800 .41 veranschlagt, und die z» übernehmend« Zinsaarantie würde sich für dieses Staats gebiet aus ca. 6500 .41 belaufen. Tie Stadt Schlvtdeim ist ohne wesentlich« Staotsunterslützung nicht im Stande, die!« Leistung aus- zudringen, obwohl sür dieleide das Unternehmen wegen der heiler- Industrie und deS Zuckerrübenbaues von allergrößt«! vedeutiing ist. Aus Ansuchen der sursllich Ichwarzbiirgisihen Regierung hat deshalb der Landtag derselben die Ermächtigung ertheilt. beim Abschluß »ine« Bauvertrags mit der Firma Lenz L Co. „der die Eiienbabnlinie Mübldauien-Schlotdeim-Edeleben eine angemessen« Beihilfe zu den Koste» des Grundenverds innerhalb des schwarzburg-rudolsladtischen Staatsgebiets zn verwilligen. ck. Schwarzburgisch» Londelbanl Sondershausen. In den siebenziger Jahren ha! die überaus rübrige Vanksirma von Erlanger L Söhne in Frankfurt a. M den glücklichen Gedanken gedabt, in den kleineren deuiscden Einzeisiaoien Depositenbanken zn errichten, die trotz geringer Eapitaiseinzahlung, in Folg« ihrer mehr oder minder intimen Verbindung mit de» betreffenden Regierungen aus ein entsprechendes Depositengeschäst rechnen dürsten. Als Entgelt wurden ineistens die Geld-Geschäfte deS betreffenden Kleinstaates provisionssrei oder billigst geführt. Eine solche Bank ist die Schwarz- burger; ausgekiattet mit einem Nominalcapital von2V»Mill. Mark, das aber nur mit -tOProc-, also mit einer Million, eingecahlt ist, hat die Bank seit ihrer Eröffnung im Jahre 1878 und seitdem im Jahre 1882 in Arnstadt eine Filiale errichtet wurde, durchschnittlich 5 Proc. Dividende vertheilt, die hauptsächlich aus den großen Depositen herausgewirthschailet wurde. Tieielbea sind leider ieit einiger Zeit rückgängig, sie sind von 4,7 Millionen Mark im Jahre 1891 aus 3,34 Millionen Mark gesunken, obgleich sie größtentheilS mit de,:, überaus reichen Satz von 3'/, Proc. bedacht sind. Die Bilanzzahlcn sind schon besprochen worden, es bleibt nur zu erwähnen, daß, ent- gegen den Gepflogenheiten anderer Depositenbanken, nur circa 5 Proc. der Depositen im Wechselportefeuive angelegt sind, alles Andere im Lombard- und Eonto-Eorrentgeschäst. Der Coursstaud war im Vorjahr säst unverändert der Paristand, wozu die dies jährige Dividende, 5 Proc., ebenfalls berechtigt. Unsere industrielle Tbätigkeit Im AuSlande hat bisher seitens der öffentlichen Meinung nur wenig Beachtung ge sunden: insbesondere ist der Einfluß, welchen di» Zunahme der Ausiiihr aus die Vermehrung der Arbeitsgelegenheit im Auslande ausüdt, nur selten genügend gewürdigt worden. Wir nehmen Lader gern Gelegenheit, daraus hinzuweisen, daß soeben der Lbtlbaubednrs für die Linie Eski-Schedir-Koniah im Gesanimtgewicht von etwa 54 000 t seitens der Verwaltung der anatolischen Eisenbahnen zn gleichen Theilen an Fr. Krupp, die Gute Hoffnung-Hütte und die rheinischen Stahlwerke vergeben worden ist, und daß somit durch diese Lieferung einigermaßen Ersatz geboten wird sür die große Bc- schränk,mg, welche dir diesjährige Schienenbestellung seitens unserer Slciatseisenbahn-Venvaltung gesunden Hot. Außerdem wird sich bri Ausführung der der Deutschen Bank concessioninen anatolischtn »»d macedoniichen Bahnen jedeusall- noch ausgedehnte Beschäftigung sür die deutschen Locomotiv-, Wagen- und Maschinen - Vauanslalten bieten. Ein nicht minder erfreulicher Beweis deuischen Unter- nehinungSgeistes ist die vor Kurzem erfolgte Eröffnung der Schluß strecke der mit einer 7 proc. Staatsgarantie versehenen „Große» Venezuela - Eisenbahn". Die Ausführung dieser 180 üm lange» Bahn hat bei der Beschaffung der zahlreichen eisernen Brücken, des Lberbanmaterials, der Betriebsmittel rc. unsere heimische Industrie in ausaedehniein Maße in Anspruch genommen, nnd wird, da die Bahn unter deutscher Verwaltung bleibt, sicher dazu beitragen, der deutschen Industrie Eingang in Venezuela nicht nur, sondern in ganz Südamerika z» verschaffen. Ebenso ist es sür alle Diejenigen, welche sich sür die Entwickelung unserer Colonie» interessiren, eine große Genugthuung, daß ungeachtet der kurzen Zeit unseres Coionialbesitzes sich schon jetzt eine Gesellschaft sür Deutsch-Lstasrika gebildet hat zum Bau und Betrieb einer etwa 100 lim langen Eisenbahn mit 1 m Spurweite von Tanga, dem nördlichsten, Europa am nächsten gelegenen Hasen der oslasrika- nische» Colonie, nach Karogwe am Panganislnß. Die über- ei,«stimmend günstigen Nachrichten über die große Fruchibar- keit der von der Bahn durchschnittenen Gegend und über die bisherigen Erfolge des Planlagenbaues lasten nicht nur aus eine Rentabilität der Bahn rechne», sondern gebe.» auch die Gewiß heit, daß mit dein Bau diejer Usambara-Linie ein erfolgreicher Schritt zum weiteren Ausschluß von Oslasrika geiha» ist. Tie Lieferung der sür die Bahn mit den Werkstätten, Lager- Häusern, Hasenanlagen rc. erforderlichen Eisenconslrnctioiie», Maschinen, Betriebsmittel, Oberbaumalerialien rc. wird voraus sichtlich dazu beitragen, die praktische Bedeutung der Eolonicii in weiteren Kreisen zur Geltung zu bringe». Wie außer ordentlich wichtig es für unsere Industrie ist, besonders i» der Zeit eines wirlhschastlichen Stillstandes, neu« Absatzgebiete im AuLIaiide zu gewinnen. zeigen die Bestrebungen des Vereins Deutscher Maschinenbauanstalten, die Ausfuhr beiitschcr Maschine» z» heben und di« Einsuhr sremder Maschinen nach Deutschland ci». zuschräiikc». Daß wir in dieser Beziehung »och gegen das Ausland lehr zurückslehen, lebrt die Thatsache, daß England i» dem Jahrzehnt 1880—1890 nach Abzug unserer Ausfuhr nach England, nach Deutschland 196 Millionen Mark, also jährlich säst 20 Millionen Mark Maschine» geliefert hat, und daß England aus dem Weltmarkt bei der Ausfuhr an Maschinen mit etwa 18 Millionen Mark monallich, Tcutschtand dagegen nur mit 2—2' > Millionen Mark monatlich betheiligt ist. <BcrI. Vörs.-Zig.) *— Statistik des Waarenverkehrs. Wird die Bestimmung der Waaren aus dem Transport in der Art geändert, daß die zur Durchfuhr angemeldete» Waacen im Zollgebiete, bezw. die zur Wiedereinfuhr angemeideie» Waaren im Ausland« verbleibe», so ist der Anmeldeschein, nachdem derselbe hinsichtlich der Angabe über den Bestimmungsort berichtigt ist, der ersten Anmeldestelle des Eingangs bezw. Ausgangs innerhalb der ersten acht Tage »ach dem Eintritt der veränderten Bestimmung der Woare znz». stellen. Ties hat, falls die Waare sich im Inlonde befindet, durch den Waarenführer aut Kosten des Absenders, falls die Waare sich im Auslände befindet, durch den Absender zu geschehe». *— Zolldectarationen. Sehr häufig kommt es vor, daß „Declarationen" sehr iindcnilich geschrieben sind lind die Beamten Mühe habe», das Geschriebene zu entziffern. Wir machen doüer aus Folgendes ausnierksam: Die in dcmjchcr Sprache ver- faßten Zolldeklarationen müssen deutlich geschrieben sei» und dürfen weder Abänderungen noch Rasuren enthalte». Teclara- tione». welche diese» Erfordernissen nicht entsprechen, können von den Beamten znrückgewiesen werden. Die Declaration hat alle Theile der Ladung, wenn zollpflichtige Waaren mit zollfreie» Gegen- ständen zusammen geladen sind, auch die letzteren zn umsaffeii. Tie Declarationen über Waaren, welche in den freien Verkehr treten sollen, brauchen nur in einsacher Ausfertigung abgegeben zu werden. ck. Actiengesellschast Schässer L Walcker, Berlin Tie Rente dieicr bekannten Fabrik fängt an, immer ungünstiger z» werden. Während in den achtziger Jahren stets 8-9 Proc. Aus beute vertheilt wurde, sank die Dividende 1890 aus 5 Proc., ebcn>o 1891, konnte sich 1892 nur mit Mühe und unter Verringerung der nothweiidigstcn Abschreibungen bei 5 Proc. halten und geht nun pro 1893 auf 4 Proc. beruh. Kein Wunder, daß der Eours von 165 Proc. im Jahre 1889 allmählich bis aus 80 Proc. sank und daß er schon seit zwei Jahren 15—20 Proc. dauernd unter Pari »olirt. Tie Gesellschaft ha» das System der festgesetzte» Minimal- hnchwerthe »ingeiüdrt und glaubt deshalb von dieien Ponen <56000.40 keine weitere» Abschreibungen vornehme» zu müsse», aber wir erachten das iür ialich. Je größer die latenten Reserven sind, um so sicherer sieht di« Unleriithinung da. Auch die Bilanz liest sich nicht so liqu'de, als wir wünschen würden. Schulden sind zwar, abgesehen von der Hypothek in Höhe vsn 522 500 ^1, nur: Ereditoren 136 672 .E, Eautionswechsel 26 934 .41 und der Gewinn 104 300 . 41, also i»:« gesammt ca. 267 000 .41 vorhanden, denen allein solide Effecten 259500 ,4l, Wechsel-Caffa und Bankguthaben 71 000 .41 gegenüber- steken, also nach dieser Seite völlige Deckung: aber das Actiencayital (2 352 000^4), die oben erwähnte Hypothek von einer halbe» Million und die Reservefonds <318 000 ^l) erachlen wir recht seslgelegt. Wir erwähnen nur folgende Posten: Waorenvorräld« 923000.41. Inveular, einschließlich 53 000.41 Modelle, 150000^1 und 470000.41 Tcdiwrcn. Ter Rest wird durch die Grundstücke und Gebäude repräseiiiirt: diese beiden Objecte stehen mit 678 951 >1 Grundstück«- und 897 669 .44 Häujerwerth zu Buch, insgesammt also 1 576620 .41, und hierin erblicken wir aiich, trotz der vorjährige» Kaflaiidraruie einiger Berliner Fachblälter, die Stärke der Geselljchast. So ist beispielsweise der Grund und Boden in der Ltndenstraße mit 2000 .41 pro Ouadrat- ruthe eingesetzt: dasselbe wurde theils 1871, lheils 1884 erworben. Zur Zeit ist der Marktwerih von Terrains in dieser Lage aus das Lopvelte und mehr gestiegen, so daß selbst bei fortschreitender Un- rentabitität de» Geschäftes vom Standpunkt der Actionaire Anlaß zur Besorgniß nicht vorliegt. ActiengeseNIchoftsürBauaursührungen,Berlin. Der GZchäilsberichl schildert das B. uqeschäst in, verflossenen Jahre noch ungünstiger als 1892. Der Gewinn der Gesellschaft an Banic» ist von 130 829^41 aus 73 619 41 gesunken, die Ziegelei, welche nur 5027000 Steine gegen vor>ährige 6 119000 iabricirt», erbrachte blos >687 .41 gegen II 821 .41 in 1892, und das Svecialgeichäst, da« damals 24 094.41 Gewinn ergeben halte, verzeichnet 1893 einen Berlust von 8116 .41 Anderseits wird bet dem s Z mitgetdeiiten Grunditückstouickigeichäst «Nollendori—Motzstraße) rin Gewinn von 138 130 .6 <1892 durch Verkauf der Häuser in der Gentdinerstiaßc Gewinn 94 779 .40 verrechne». Ferner waren die Zinieneinnabmen Köder. Der Reingewinn nach 45 824 . 41 <im Boriahre 46 139 .411 Abschreibungen betrag» 149 996 .41 <195 207), woraus de, 5'4>5 .41 l9509> Rücklage, 5565 >1 i95«)9s Tantisine» und 13 865 >1 >38 6891 Vortrag die Actionaire 5 Proc. <b' Z Dividende erhallen iollen. Deutsche Grundschuld-Bank in Berlin Die Bilanz per 31. Tecember 1893, sowie da» Gewinn- und Berlust-Conto befinden sich unter de» Inseraten aus S 2054.
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