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Leipziger Theater 1965
- Titel
- Leipziger Theater 1965
- Untertitel
- Herausgegeben aus Anlaß des 800jährigen Bestehens der Stadt Leipzig. [Hrsg.: Karl Kayser]
- Verleger
- Seemann
- Erscheinungsort
- Leipzig
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Umfang
- 133 S., [1] Bl.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39.4.1091
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5118893801
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id511889380
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-511889380
- SLUB-Katalog (PPN)
- 511889380
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Musiktheater und Repertoirebetrieb
- Autor
- Schaefer, Hansjürgen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieLeipziger Theater 1965 -
- EinbandEinband -
- TitelblattTitelblatt 3
- KapitelZum Geleit 7
- KapitelRückschau und Ausblick 8
- KapitelAntworten stellen Fragen 10
- KapitelSozialistischer Humanismus – Sozialistischer Realismus 12
- KapitelStreifzug durch Leipzigs Theatergeschichte bis 1918 17
- KapitelLeipziger Theaterimpressionen 1918 bis 1932 26
- KapitelLeipziger Theater vom Jahre 0 bis 1965 31
- KapitelZu Shakespeares Tragödie „Timon von Athen“ 38
- KapitelKlarheit und Kraft 45
- KapitelEine inkommensurable Produktion auf der Bühne 48
- KapitelKleine Liebe zu Leipzig 51
- Kapitel„Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel ...“ 54
- KapitelEchte Probleme im Kindertheater 59
- KapitelMusiktheater und Repertoirebetrieb 61
- KapitelLehrstuhl oder Bühne – der Weg eines Operndirektors 66
- KapitelAlte Traditionen und neue Wege 72
- KapitelLeipzig und das neue Opernschaffen 76
- KapitelLaudatio 79
- KapitelKomödie 80
- KapitelSzenenfotos · Schauspiel 83
- KapitelSzenenfotos · Musiktheater 107
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- EinbandEinband -
- Titel
- Leipziger Theater 1965
- Autor
- Links
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»Die Oper ist ein unmögliches Kunstwerk«. - Der berühmte Satz Oscar Bies, Urteil und Liebes erklärung zugleich, vor mehr als vierzig Jahren niedergeschrieben, steht oft heute noch unaus gesprochen über manch gutgemeintem Versuch, dem Phänomen des musikalischen Theaters beizukommen, es zu deuten. Vielfach schon ist die Geschichte dieser merkwürdigen Kunst gattung geschrieben worden, ebensooft mußte sie neu geschrieben werden. In keinem an deren Bereich der Künste wechseln Maßstäbe, Geschmack, Wertungen und Postulote so oft und so gründlich. »In der Oper namentlich spült der Zeitverlauf mit grausamer Hast die Repu tation früherer Perioden hinweg. Nur die ge nialsten dramatischen Tondichter überdauern mit einigen Meisterwerken das Jahrhundert, und selbst diese scheinbar für die Ewigkeit er richteten Säulen zeugen - an ihren Orna menten zunächst - bald den verwitternden, zer bröckelnden Einfluß der Zeit.« 1874 schrieb Eduard Hanslick diese Sätze. Sie galten bereits hundert Jahre zuvor, und sie haben heute, fast hundert Jahre danach, ihre Aktualität behalten. Die Paradoxie des Phänomens Oper, die durch den immer wieder neuen Versuch gekennzeich net wird, die eigenwertig auseinanderstreben den Elemente des Dramas, der Musik, des Tan zes auf neue Weise zusammenzuführen, auf einander angewiesen zu machen im Dienst einer dramatischen Idee, hat oft Zweifel auf- kommen lassen an der Zukunft dieser Kunstgat tung überhaupt. Und ebensooft hat die Praxis diese Zweifel Lügen gestraft. Die Oper lebt. Ungezählte Menschen finden stets aufs neue den Weg zu ihr, stehen im Banne des beson deren Erlebnisses, das hier geboten wird: Gesang und Musik, Bewegung und Szenenbild als Ausdruck menschlicher Schicksale; Ratio und Emotion auf unrealer, aber kunstvoll reali stischer Ebene. Freilich, auch heute ist das Phänomen Oper um stritten. Ebenso, wie sich in unserem Jahr Hansjürgen Schaefer Chefredakteur »Musik und Gesellschaft« Musiktheater und Repertoirebetrieb hundert die künstlerischen Möglichkeiten der Gattung schöpferisch wie interpretatorisch erweiterten, zeigte sich eine zunehmende Ten denz zur Sterilisation gerade im Interpretato- rischen. Das Hoftheater des feudalen Amüsements ist zwar tot, aber in typischen Erscheinungen des spätbürgerlichen Kunstbetriebes hat es Auferstehung gefeiert. »Die Ensembles zerfallen, der Star regiert.« Das ehrgeizige Bestreben gefeierter Dirigenten, mit wenigen Opern und den dafür in der Welt vorhandenen besten Stimmen durch die Opernzentren zu reisen, ist dafür charakteristisch. Hier wird die Oper zum Anlaß perfektionierter Artistik. Sie gleicht einem auf Hochglanz polierten Museumsstück, das allein dem höheren Ruhm seiner Konser vatoren dienen soll. Und dem Publikum wird suggeriert, daß nicht das Verstehen des musikalischen Dramas, daß nicht Mitfühlen und Weiterdenken - sondern allein das Genießen der Kunst welterster Interpreten das wahre Opernerlebnis ausmache. Nicht Verdis »Aida«, sondern Frau X als Aida und Herrn Y als Radames, zudem Herrn Z als Dirigenten muß »man« gehört und gesehen haben. Nichts aber verträgt das Kunstwerk Oper schlech ter. Hier werden künstlich Ornamente gebildet, die es dem »verwitternden, zerbröckelnden Einfluß der Zeit« leicht machen. Das Geheimnis der Lebenskraft dieser »unmöglichen« Kunst gattung liegt ja gerade darin, daß das »Unmög liche«, von dem Bie spricht, seine Voraussetzung bildet: Das Singen zum Beispiel als notwen dige, »natürlich« gesteigerte Ausdrucksform menschlichen Erlebens in einer dramatischen Handlung; die Partitur insgesamt als wesent lichste Komponente des Bühnengeschehens. Diese Erkenntnis führte interpretatorisch zu dem, was wir realistisches Musiktheater nennen. In ihm liegen Gegenwart und Zukunft der Oper beschlossen, weil hier ihre Notwendigkeit als Kunstwerk evident wird. Es ist kein Zufall, daß Theorie und Praxis des realistischen Musik-
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