Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189403237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18940323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18940323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-23
- Monat1894-03
- Jahr1894
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2144 auöbreiteiiden socialistkschen und anarchistischen Ele mente gemeint habe, in welche auch Rußland eingeschlosscn sein würde. (Unseres Erachtens dürfte eher an einen wirth- schaftspolitischen Zusammenschluß gegenüber der außer europäischen Eoncurrenz zu denken sein. Red. d. Lpz. Tagebl.) — Tie Strafanträge des Berliner Polizeipräsidiums gegen einen Theil der Presse, die weAen der Vorgänge am t 8. Januar daS Einschreiten der Polizei gegen die Arbeits losen beleuchtet hat, mehren sich. Die Strafverfolgung be schränkt sich nicht nur auf die Tagespreise, u. A. ist auch die hier erscheinende Halbmonatsschrift „Lichtstrahlen" unter Anklage gestellt Worten. — Die atheistische Antisemitenvereinigung „Sozialitärer Bunt" (Anhänger Dühring'S) giebt, wie die „Kreuz-Zeitung" berichtet, ein Organ heraus, das monatlich erscheint und sich „Der moderne Poltergeist" nennt. Es will eintretcn für „Freiheit, lÄerecktigkcit, Treue, Pertrauen und Wahrhaftigkeit" und gegen .Hebräer - Herrschaft, religiöse, politische und wirthschaftliche.Knechtung kämpfen." Zn der Februar Nummer begann ein Artikel: „Kein Pfafsentbum, keine Religion, sondern (HeisteSführuug im Sinne des modernen Poltergeistes" — Der BerbandStaz deS Deutschen Post- und Tcle- graphen-Assistenlen-BerbandeS wird in den Tagen vom 8.—lt). Juni in diesem Jahre hier stattfinden. * Jnowrazlaw, 22. März. (Telegramm.) Für die Reichstag- Ersatzwahl im Wahlkreise Znowrazlaw- Mogilno stellen die Antisemiten den Hauptlchrer Priebc in Argenau ans, welcher bereit- bei der letzten Wahl in diesem Wablkrcise gegen Herrn von KoscielSki candidirte. * Flatow, 21. Marz. Für die Ersatzwahl zum Reichstage in Cchlocyau-Flatvw beabsichtigen die Conjervativen den Landlags- abgeordnclcn Rittergutsbesitzer Hilgendorss auszuslellcn. * Ana Schleswig. 21. März. Zn den letzten Tagen baben die Führer der dänischen Partei wieder von sich reden gemacht und zwar in einer Weise, daß man sich verwundert fragt: Leben wir im Zabrc 1881 unter der Negierung Kaiser Wilhelm s II, oder besteht neck bei uns der rechtlose Zustand von 187.1, wo (Gewalt vor Recht ging'? Nach den „SchleSw. Nachr." hat sich folgender Vorfall ereignet: Zn Schcrrebek, dein Wohnorte enicS commissariscken Amtövorslebers, wurde wie üblich auch in diesem Jahre der Geburtstag des Kaisers festlich begangen. Der dortige Krieger- vcrcin halte in Pcrbintung mit dem „Deutschen Berlin für das nörktichc Schleswig" ein Eoncert. die Aufführung kleiner Lustspiele, gemeinschaftliches Abendessen und Ball zur Feier des TagcS veranstaltet, welcher Festlichkeit reichlich >8» Personen beiwohnte» Selbstverständlich batten sänimt- liche deutsch gesinnten Bewohner ihre Häuser mit deutschen und schleswig holsteinische» Flaggen geschmi'ukt, auch der Anitödicner in Schcrrebek batte vor seinem Hause an einer Flaggenstange die RcickiSsahne gehißt. Als nun am >5. d. M. der Amtsausschuß des AintöbezirkS Schcrrebek zu einer Sitzung zusainmentrat, beschloß er durch Majoritäts beschluß, dem Amtsdicner zu v e r b i e t e n, fortan mit der deutschen Fabne zu flaggen. Daß dieser Beschluß bei der deutsche» Bevölkerung einen Schrei der Entrüstung hcrvorgcrufen bat, bedarf teincS EonimcntarS. Die Befugnisse des AmtsauSschusseS sind in tj. 40 der Krcis- und Provinzial-Ordnung genau begrenzt, und ist cS demnach klar, daß der Amtsausschuß seine Eompetcnz überschritten hat. Wir glauben auch bestimmt, daß die Aufsichtsbehörde diesen Beschluß annullircn und den »»berechtigten Forderungen der Danomancn ans da- Schärfste entgegentrctcn wird. Dieser Borgang giebt uns aber wieder einen Beweis von der Unverfrorenheit der deutschscindlichcn Partei, die eö wagt, einem Beamten bei festlichen Gelegenheiten zu verbieten, die deutsche Flagge zu zeige». Eö ist dies ein würdiges Seiten stück zu dem Antrag eines Synodalen in der Propslei HaderS- leben, das sonntägliche .Kirchengebet für den Kaiser und die kaiserliche Familie abzuschaffe». * Karlsruhe, 2l. März. Der „Badischen Eorrespontcnz" znsolge ist die (vom „Lcipz. Tagebl." nicht erwähnte. Red.) Meldung» anläßlich des EcntrumSantragS, die Mönch« vrden zuzulasscn, sei eine Ministcrkrisiö auSgcbrochen, völlig grundlos. * Haimar (Elf.), 2l. März. DaS hiesige Armenbureau nimmt zur Erbauung von Arbcitcrwohnungcn eine ll'xproc. Älnleibe von 200 000 auf. L esterreich - Ungarn. * Wien, 22. März. (Telegramm.) Die hiesigen Blätter bringe» schwungvolle Begrüßungsartikcl und feiern den deutschen Monarchen als Friedensfürsten. — Der kiesige Ungar verein richtete anläßlich des BerboteS, Fahnen für Kossuth zu hissen, eine Pcrwahrung an den Polizcitirector, die abgclebnt wurde. — Das deutsche Eon sulal macht bekannt, daß für Getreideausfuhr nach Deutschland Ursprungönachweise nunmehr unnötbig sind. * Fiume, 22. März. (Telegramm.) Die Leiche Kossuth'S soll, wie verlautet, über Bcncdig nach Fiume gebracht werden, um von da nach Pest überführt zu werten, damit sie österreichischen Boten nicht berührt. * Abbazia, 22. März. (Telegramm.) Kaiser Wil helm unternahm beute Morgen in Eivilanzug in Begleitung der Skaiscrin und der vier ältesten Prinzen bis !>>/» Ubr eine» Spaziergang durch den Brunncnpark bis zum südlichen Strand Wege. Das Wetter ist prachtvoll warm. * Nach einer Depesche de« Berliner „Loe.-Anz." aus Abba^ia, 22. März, kommt Kaiser Franz Zoses Montag »ach Fiume, wo ihn Kaiser Witbclm mit der )>)achl „Ehriftabel" abbclt. Kaiser Franz Zoses reist an demselben Tage Abend- wieder ab. * Pest, 22. März. (Telegramm.) Der Municipal- auöschuß beschloß einstimmig, der Familie Kossuth - die Tbeilnabme auSzusprcchcn, einen Kran; am Sarge nieder zulcgen und eine Deputation unter Führung de- Picebürgcr mcisterö nach Turin zu senden, um dort die Leichenfeier zu veranstalten. Die hauptstädtische Eommune will (wie ge meldet, Red.) cm Leicbenbegängniß auf eigene Kosten ver anstalten, die Leict'c Kossutb s nach Pest überführen, in einem Ehrengrabc beisetzen und ein Mausoleum errichten. Bis nach erfolgter Beerdigung bat der Munieipalauöschuß eine besondere Eoinmissio» eingesetzt. Ein aus Bürgern aller Parteien gebildetes Eoniitö beschloß, Sammlungen in ganz Ungarn behufs Errichtung eines Denkmals sür den Ver- storbenen zu veranstalten. Frankreich. * Paris, 22. März. (Telegramm.) Tie Polizei ist jetzt zu der Ucbcrzeugung gekommen, daß Ortiz den Anarchisten die Geldmittel geliefert bat. die er sich durch EinbruchStiebstählc verschaffte. Es Wirt ihm u A. ein Diebstahl von 3ooooo Francs Weribpapierc zugcschrieben, die er in London verkaufen konnte. — Heute früh wurde rin Anarchist verhaftet. * Grenoble, 22. März. (Telegramms Vorgestern rr plotirtc am Eingänge der Kiräie von Zallicu während de- Gottesdienste- eine mit Pulver gefüllte Bombe. Die Besucher der Kirche drängten erschreckt nach dem AuSgangc, wobei 2v Personen verletzt wurden, darunter 3 schwer. Schweiz. * Bern. 22. März (Telegramm.) Der Handel-« und Niedrr'.assung-vrrtrag mit Schweden und Norwegen ist beute im Departement des Auswärtigen unterztichner worden. Italic«. * Rani. 22. März. .(Telegramm ) Wie verlautet, ist die Regierung nur wenig beunruhigt über die Opposition des Finanz-Ausschusses. Sie sei überzeugt, daß die Kammer die Erhöhung der Eouponsteuer nicht ablchnen werde, und fühlt sich, falls dies dock geschehen sollte, der Wähler sicher, dir gewiß aus die Seite de« CabinetS treten würden. EriSpi sei entschlossen, unter keinen Um ständen Sonnino fallen zu lasten. — Bon 50 in den letzten Monaten in Genua verhafteten Anarchisten wurden 35 wegen verbrecherischer Bereinigung vor Gericht gestellt. * Turin, 22. März. (Telegramm.) Die Uebersührung der Leiche Kossutb's nach Ungarn wird voraussichtlich nicht vor Montag oder Dienstag stattsinden, da die ungarischen Abordnungen erwartet werden. Der Sohn Kossuth'S reist nach Genua, um die Bewilligung zu erlangen, daß die Leichen seiner Mutter und Schwester ausgegraben werden dürfen; dieselben sollen zusammen mit der Leiche Kossuth'S nach Ungarn überführt werden. Großbritannien. * London, 22. März. (Telegramm.) Zn einer Ver sammlung der fortschrittlichen Mitglieder des Londoner GrafschastsratbeS erklärte Lord Rosebery, daß das jetzige Ministerium sich mehr mit der Verbesserung der Lage der Arbeiter beschäftigen werde, als es früher geschehen sei. Ein neuer Geist müsse im Ministerium die Politik leiten. Wenn man den 'Arbeitern keine Genugthuung gebe, so würde dies Ereignisse herbeisühren, welche schlimmer sein würden als ein Krieg. * London, 22. März. (Telegramm.) Gladstone richtete (wie schon erwähnt. Red.) ein Schreiben an den Vorsitzenden des Liberalen Vereins, Midlothian, als Antwort auf eine Adresse seiner Wäblcr anläßlich seines Rücktritts vom Premierpostcn. Es ist kein Abschicksbries, da Gladstone zu verstehen giebt, er werde vorläufig sein Plan dal nicht niederlegen. Er wirft einen Rückblick aus seine 00jährige politische Laufbahn zurück, welchen Zeitraum, wie er sagt, der Geschichtsschreiber voraussichtlich als einen großen gesetz geberischen und administrativen Zeitabschnitt, vielleicht als den größten in der Geschichte England- bezeichnen werde. Er trete aus seinem Amte mit denselben politischen Meinungen, zu denen er sich immer bekannt habe. Die zwischen den beiden Häusern des Parlaments bestehenden Mißbellig- keiten hätten seit einem Zabre eine derartige Entwicklung erfahren, daß eine Frage entstanden sei, die in nicht allzu ferner Zeit das endgiltige Urtkcil der Wähler erforderlich mache. Er sei auch überzeugt, daß, solange die Forde rungen Irlands nicht befriedigt sein würden, wie daS Haus der Gemeinen sic zu befriedigen versucht habe, dem gesetzgeberischen Bedürfnisse Großbritanniens nicht entsprochen werten würde; ebensowenig werte bis dahin das Reich den Höhepuncl seiner Macht erreichen und die britische Ehre von dem größten geschichtlichen Schandfleck, der jemals an ihr hastete, gereinigt werden. — Trotz Lord Roseberv's Edin- burgber Erklärungen über Heme-Rule verharren die beiden irischen Fractionen bei ihrem Groll, und die Eentral- Liga hat eine Proklamation gegen Lord Rosebery erlassen. Qrient. * Belgrad, 21. März. Die gestern erfolgte Verhaftung des bekannten radikalen BaucrntribunS und Abgeordneten Ranko Tajsitsch erregt großes Aussehen. Die Verhaftung geschah wegen Aufreizung der Bauern zum bewaffneten Wider stand und wegen antitynastischer Umtriebe. Tajsitsch unterhielt mit Heiducken Beziehungen, die angeblich mit Beginn des Früh jahrs im TschacsakerKreise, wo Tajsitsch allmächtig ist, eine Rcvo lution anzetteln sollten. Die Radikalen erklären, die Verhaftung des Tajsitsch sei für sie das Zeichen zu entschiedenem Eingreifen. — Dem König ist eS gelungen, die Mciiuingsverschietenbeitcn im Eabin et vorderhand anSzugleichcn. Ministerpräsident Simitsch trifft am Sonnabend hier ein. — Königin Natalie schrieb einer hiesigen Freundin, sic sei nicht gewillt, jetzt nach Serbien zu komme», dagegen wünscht der König den Besuch seiner Mutter. (Nach anderen uns beute telegraphisch zu- gehenden Nachrichten verlautet, Exkönig Milan treffe mit Natalie in Bukarest zusammen, von wo Beide alsdann gemeinsam nach Belgrad reisen würden. D. Red.) Leipziger Äolsuth-Lrinnerungen. Wie anderwärts im aufgeregten Deittschland der Bewegungs- fahre, erregte die ungarische Revolution auch in Leipzig das höchste Zuteresfe. Man schwärmte damals stark genug selbst sür die Magyaren, wie in den 30er Jahren sür die Polen. Ties kann nicht Wunder nehme», wenn man sich daran erinnert, Last vor und während der BcwegungSjahre eine österreichisch-ungarischc Schriststellercolonie in Leipzig sich „häuslich" niedergelassen balle, welcher der Boden in der Heimath diesseits und jenseits der Leitha zu heiß unter den Füßen geworden war. — Eine der letzten Magyarenlnpen init aalionalcin Fallenwnrs in »»seren Straßen war z. B. der Ucbersetzer Kertböny, der vor der freiwilligen Maguari- sirung seines Ramens eigentlich nur Benkert hieß. Er ist vor zwölf Jahren gestorben, nachdem er noch in Leipzig feine „Spiegelbilder der Vergangenheit" veröffentlicht hatte. Ter Leipziger Buchhandel nahm von Anfang an den lebhaftesten Antheil an dem ungarischen Revolutionskriege und an dessen Heer- suhrer». Ein Spiegelbild der stürmischen Zeit bietet der in Lester- reich in Ban» gethane Otto Wigand'sehe Verlag dar. Eine ganze Reihe von Schriften jedes IlnnangS i» deutscher Sprache, wie in magyarischer, bezeugt LaS auss Augensälligste. Kossutb spielt auch in diesem Verlag eine große Rolle. Nicht nur, daß sein stolzes Contersei in Folio vorgelegt wird, in Lein verhängnißvollen Jahre 1848 erscheint er in zwei Schriften, die O. Wigand den Multi hatte zu veröffentlichen, einmal in dem seinen Namen tragenden „Lriginalbericht aus Widdin": „Tie Katastrophe in Ungarn", dann in der Broschüre: „Unter dem Secirmesjer eines Schwarzgelben". Wigand brachte schon 1850 die Originalausgabe von G. Kiapla'S Memoiren — April-Oktober 1848 —, dazu sein Bildnis), Akten stücke, Karten und Pläne deS Kriegsschauplatzes um Komorn. Im nächsten Jahre druckte er von I. E. Horn, dem ungarischen Publi- cisten und Nationalökonomen, der an der Bewegung tbcilgenommen hatte, eine Monographie: „Kossuth" mit Portrait, berechnet ans zwei Bände. Nicht lange daraus folgte: „Arthur Äörgey'S Leben und Wirken in Ungar» von G. Kmelli (JSmail-Paicha)". ES war dies der nachmalige tapsere Vertheidiger von Kars. Kossuth'S Nachsolger in der Diktatur, Gorgen, führte seine Vertheidigung vor Mit- und Nachwelt auch meist von Leipzig a„S. .Hier liest er bei F. A. Brockhaus im Jahre 1852 sein zweibändiges Memoirenwerk drucken: „Mein Leben und Wirken in Ungarn in den Jahren 1848 und 1848", 800 Seiten Großoctav. Daraus folgte, fünfzehn Jahre später, auch bei Brockbaii- die im Aastrage Gvrgey's ans dem ungarischen Original - Manuskript übersetzte deutsche Original - Ausgabe der „Briese ohne Adresse von Arthur Görgey ". Seine Gegner schwiegen nicht. Kossuth selber griff ihn in seinem dreibändigen Werke: „Schriften auS der Emigration" bestig genug an. Görgen aber blieb die Antwort nicht schuldig, und der Erfolg war sür ihn: 280 Wassengesabrlen der Honvedarmee überreichten ihm 1885 eine öffentliche Ehrenerklärung als 'Adresse. Ein unga rischer Landsmann, der als Flüchtling nach Leipzig sich gewandt batte, jener bereits genannte Eduard Horn, der später bei der Rc- daetion des „Iourrnal des Töbots" in Paris angestellt ward und 1875 als SlaotSseeretair im kaiserl königl. Ministerium sür Handel und Gewerbe starb, war es gewesen, der zuerst in Leipzig »ine Schrift über Görgey veröffentlicht Halle (1850. IK. Karl W. Whistling. Lgl. Lunllakadtmik und Lunkaewerbeschult. AnSstrllung »er Schulerarbeiten. Leipzig. 22. Mälz Ti» Direktion der Kunstakademie und Kunstgewerbeschul« veranstaltet in der Feit vom 22. bi« zum 26 Marz »in» Aulstellung der Schülerardeitrn, die »in ebenso erfreuliche- und schSne- Vesammtbkld der Leistungsfähigkeit der Anstalt, wie der erlangten Ausbildung der Schüler bietet. Lie hiesige Kunstakademie und Kunstgewerbeschule vermittelt — mit weiser Erkenntniß des Nothwendigen — die Ausbildung ihrer Schüler sür das Gesammtqebiet der zeichnenden (graphischen) Künste und sür säinmtliche Fächer des Buch- und Kunst- gewerbes, und legt demzufolge den Schwerpunkt des Unterrichts aus da« Zeichnen. Wenn auch die DarstellungSmittel der graphischen Künste — Kupferstich, Holzschnitt und Lithographie — im Wejent- lichen mit dem einfachen Gegensätze von Schwarz und Weiß sich bescheiden, so ist doch auch hinlänglich bekannt, welche Bedeutung besonders ans dem Gebiete der Lithographie in den letzten Tecennien die Farbe erlangt hat. Tie Schule steht in erster Linie vor der verantwortungsvollen Ausgabe, sür dir Kunst- und Industriezweige praktische Künstler zu bilde», welche die Ausgabe zu erfüllen haben, in Werkstätten als Arbeiter, Illustratoren oder Zeichner für s Gewerbe und Lie sämmt- lichen technischen Künste einzutreten, um durch ihre aus der Schule erlernten Fähigkeiten geschmockbildend und veredelnd zu wirken. Ter von der Schule seit zwanzig Jahren verfolgte Lehrgang sucht durch das Ziel desselben der naheliegenden Gefahr der Vermehrung des Künstlerproletariats vorzubeugen und somit jedem talentvollen, im besten Sinne des Wortes edlen und strebsamen Jünger der Kunst eine so zuverlässige Grundlage mit zugeben, daß er aus derselben bis in die höchsten Sphären der bildenden Kunst mit sicherem Erfolg sich weiter ansbilden kann und Len weniger Begabte» immer noch so weit zu fördern, daß er mit seiner durch Fleiß und Ausdauer erlangten gründlichen Ausbildung im Tiensie der Kunstindustrie oder als Bolksschulzeichenlehrer lohnende Verwendung findet. Tie Studienleitung aller Abtheilungen uud Classen ruht in Len Händen des Direktors der Anstalt, Geh. Hosrath Pros. l)r. Ludwig Nieper, der verfassungsmäßig zugleich der erste Lehrer ist. Wir ersehen aus seinem Berichte über die Entwickelung der Anstalt in der Zeitdauer von Ostern 1882 bis Ostern 1894, daß er von dem Grundsätze ausgeht, der Kunslunterricht müsse wie jeder andere Unterricht aus ethischer Grundlage ruhen, dabei aber so gründ lich und realistisch als möglich, unter Berücksichtigung der jedem Schüler eigenthümlichen Begabung und im Hinblick aus seine spätere Berufsart ertheilt werden. Die Schule soll nichi nur sür specielle Kunsttechniken abrichlen, sondern sür gründliche künst lerische Ausbildung sorgen und sür die sittliche Vervollkommnung eines jeden Schülers erzieherisch einstehen Das Zeichnen bildet das .Hauptmittel sür die technische Ausbildung, während die wissen- schastlichen Vorträge und Lie Uebungen in fremden Sprachen die intellektuelle Erziehung des Schülers zum Künstler und zum ge bildeten Manne vermitteln. Tie Schillerarbeiten sind mit Ausnahme der durch photo- mechanisches Vervielsältigungsverfahren hergestellten und des Abend aetes in denjenigen Classenzimmcrn des Ansiallsgebäudes ausgestellt, in denen sie im Lause des vergangenen Jahres angescrtigt wurden. Dadurch wird ein anschauliches Bild von der Entsleyungs- weise der verschiedenen Zweige geboten. Beginnt man mit de» im Erdgeschoß belegenen Classen, so ge langt man zunächst in die Classe sür „Modelliren in Thon und Wachs" «Lehrer: Pros. Zur Strassen). Bon den ein fachsten Ornament- und menschlichen Körpertheilcn an bis zu der vollendeten menschlichen Figur sind hier die einzelnen Uebungen der Schiller in Thon und Wachs durchgesührt, zum große» Theil in Gypsabgüssen übersichtlich grupvirt, die aus Flachreliefs und Vollacten, andererseits in Büsten bestehen, die entweder copirt oder nach dem Leben modellirt sind. Gcwandsmdien vervollständigen das Bild des Lehrganges. Weiler gelangen wir z» den Arbeite» der Fach schule sür „Photomechanische Vervrelsältigungsver- sahren" (Lehrer: I>r. Aarlands, die aus ein Gesuch des Centralvrreins sür das gesammte Buchgewerbe i» Leipzig an das königl. Ministerium des Innern errichtet worden ist. Erst vor einem Jahre mit sieben Schülern eröffnet, kann diese Schule selbstverständlich noch keine vollendeten Leistungen ausweisen; immerhin legen schon einige Negative, geätzte Knpser- platlen und Abdrücke von der bereits erlangten Fertigkeit der Schüler Z. »giltst ab. Daß die Einführung des Unterrichts in sämmtlichen photo mechanischen Vervielsältigungsverfahren an einer Lehranstalt, die dem Zeichnen und Malen, sowie Len vervielfältigenden Künsten dient, von besonderem Werthe ist, unterliegt keinem Zweifel. Und jo fand denn auch das erwähnte Gesuch beim königlichen Ministerium wohlwollendes Entgegenkommen und bei der Ständeversammlung ^bereitwilligst materielle Unterstützung. Im ersten Stock, der die an Schülerzahl reichsten Classenzimmer birgt, trete» naturgemäß auch die Lchülerarbriten in stattlicher Zabl aus. Besonders Len vortrefflich geleitete« Parallcl-Classen sür „Zeichnen »ach graphischen Vorlagen" — Tages- und Abendkursus -- (Lehrer: Pros. Seifert, Mohn und Hilfslehrer Klepzig) lassen ein achtunggebietendes Bild der dort durch Sorgfalt und Gründlichkeit erreichten Resultate zu Tagetretcn. Sehr übersichtlich aus großen freistehenden Tafeln systematisch von links nach rechts ge ordnet, legen die Blätter von der Entwickelung jedes einzelnen Schülers genane Rechenschaft ab. Mit wahlberechtigter Genugthuung und Freude dürsen Lehrer und Schüler aus das von ihnen Erreichte Hinblicken. Giebt naturgemäß die individuelle Veranlagung der einzelnen Schüler bei ihren Leistungen den letzten Ausschlag, so ist doch auch wieder deutlich ersichtlich, was Fleiß, Ausdauer und liebevolle Leitung z» Wege bringen können. Sehr schöne Erfolge hat auch Professor Seifert in der Classe sür „Kupfer- und Stahl stechen" erreicht: eine Anzahl gestochener und radirter Platten und ihrer Abdrücke bilden einen sicheren Beleg sür die von den Schülern in der so überaus schwierigen Technik erlangte Fertigkeit. Wenden wir uns nun zur Classe sür „Malerische Perspective" — dem Stieskinde aller Akademien — (Lehrer: Pros.Viehweger) zu. Co interessant dieser llnterrichtSgegensiand ist, so wird er doch von den meisten Schülern gern um gangen. Leider! Tenn wenn die Mehrzahl der Kunstjünger eine Ahnung davon hätte, wie wichtig dieser Gegenstand besonders sür Zeichner und Maler ist, und wie nöthig es ist, sich die mathema tischen Gesetze der Erscheinungswelt klar zu mache», so mußte gerade zu diesen Unterrichtsstunden der Zudrang rin besonders starker sein. Wie ost entdeckt sogar der Laie aus sonst gut dnrch- gesührten Zeichnungen und Bildern den gröbsten perspektivischen Schnitzer! Ein tüchtiger Illustrator, Landschasts- und Archi- tekturzeichner ist ohne gründliche Kenntnisse der Perspective gar nicht zu denken. Ist die Gemeinde aus dem Fe'de der Perspective auch hier nur eine kleine, so zeigt sich doch, daß Diejenigen, die ihr angehören, eifrig bemüht sind, sich ein volles Veisländniß für die Gesetze der Fixirunq der verschiedensten Körper, Figuren und Baulichkeiten auf einer Bildsläche anzueignen. Das wohllhuende Gefühl, das der Beobachter infolge der Trefflichkeit der Lehrmethode bei dem Durchwandern der llnlerrichtsrüiime empsängt, macht sich auch in der Classe für „Lithographie" (Lehrer: Scheiter) fühlbar: die in Kreide-, Feder«, Gravir- und Chromotechnik ausqefnbrten Blätter sind als äußerst gelungene Leistungen ans diesem, viel Fleiß und große Akkuratesse beanspruchende» KunstinLustrie- zweige anzusehe». In naher Beziehung zu der Perspective steht die Classe für „Proportionszeichnen und Schattencon- struction" (Lehrer: Architekt Lamprechl). Die ausgestellten Arbeiten — Darstellungen aller möglichen Körper —, von den einsachsten bis zu den reichsten Architekturen, geben ein anschauliches Bild des Lehrgangs. Tie drei folgenden Classen: „Entwerfen kunstgewerblicher Gegenstände", „Typographisches Zeichnen" und „Entwerfen sür Buchornamentik und Diplomzrichnen", wollen wir gleich zusaminensassen, da sie mit einander eng verwandt sind und - mit Ausnahme der Classe für typographisches Zeichnen, an welcher noch Herr Lehrer Frisch mit tdälig ist — von Professor Honegger geleitet werden. Diese Eiaffe beginnt mit einem Vor»bunasc»rs»S, in welchem die einfachsten Grundlagen der Buchornamentik, die Festlegung bestimmt geordneter Punkte, Richtungen, Theilungen, rtmtdmischer Wechsel, Zackenbander, Entwerfen von Eckbiidunge», Umrahmungen rc. geübt werden. Dazu tritt dann noch die Farbenlehre und ihre Anwendung aus Bucherornaiuentik. Arbeiten, die ans der Grenze zwischen Handwerk und Kunst steden, da sie von dem Einen so viel besitzen, wie von der Anderen, gehören den beiden anderen Classen an. Unter ihnen be- sinden sich ganz innsierhaste Eniwurfe der verschiedensten Gattungen: Gesäße und Gebrauchsgegenständ», Entwürfe sür Buchdrucker, für Placatej, Diplome und Karten oller Art ». s. w. neben sorg fältigen Nalursludicn, die si r die Ausführung dieser Blätter ver- wenoel worden sind. Außerdem beweise» zahlreiche Zeichnungen in Feder- und Tnschmanier sür zinkographische Vcrvieliältigung und Holzschnitt, daß der Lehrer ganz aus der Höhe der Anforderungen unserer Zeit sür dieses Gebiet steht. Die Claffe für „Holz- jchn.'iden" (Lehrer: Prof. Bcrtkold^ zeigt gleichfalls in den ausgestellten Arbeiten die tüchtigste Durchbildung der Schüler in der mütnamen Technik. Im zweiten Stock betreten wir zunächft die Claffe für „Zeichnen noch landschaftlicher Staffage, dekorative» Malen und Ehroinatologie" zLebrer: Pros. BourdeO. Daß auch hier die Erfolge recht onerkennenswertbe sind, bekunden die zur Schau gestellten Jruchtiriese, Blumenstucke, farbigen Ornament« und landschaftlichen Natursiudieir. Eine für die graphische und künstlerische Ausbildung ehr wichtige Hebung ist das „Zeichnen nach der Antikes das an unserer Anstalt in zwei Parallelklassen vorgenommen wird, die den Lehrern Prof. Winterstein und Wehle unterstehe», Während der Erstere seine Schüler mehr aus die Erfassung der Größe in der Wiedergabe der Formen hinlenkt, betont der Andere mehr die Besonderheit, das Malerische in der Erscheinung. Es will uns jedoch scheinen, als ob der Letztere mitunter die Durch, ührung der Einzelheiten mit zu wenig Rücksicht aus die Gesammtsorm betonte. Wir kommen dann zu den Classen, die an das Wissen und Können des Schülers die höchsten Anforderungen stellen und unter der Leitung des Direktors der Anstaltslehen, zum „Zeichnen nach dem lebenden Modell", „Malen nach dem lebenden Modell" (beides verbunden mit „Skizzirübungen nach dem Leben") und zum „Tages- und Abendactzeich » en ". Wir haben hier so vortreffliche Arbeiten ge- «nden, daß wir einzelne nicht mehr als Schülerarbeiten bezeichnen können: Arbeiten, die so vollkommen sind und ein so reiches künst- lerisches Empfinden erkennen lassen, daß wir sie als schätzensweride Kunst, werke mit Vergnügen betrachten. Die in ihren Arbeiten Wirkung-, reichste Claffe für „Glas- und Porzelianmalcn" (Lehrer: Prof. Haselberger) hat sich in den letzten Jahren bedeutend ver- größert und weist Leistungen aus, die aus einer hohen Stufe flehen. Wir möchten hier nur das „König - Albert - Fen ster" im Bestibul der hiesigen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, zu dem Pros. Honegger den Entwurf geliefert hat, sowie Lie Fenster des Capitelsaais der Marienburg und ein kleineres Fenster sür eine Capelle mit dem heiligen Sebastian nennen, die eine seltene Schönheit der Formen und wundervolle Gesammtstimmung zeigen. Jeder unparteiische Beuriheiler der Ausstellung wird sie »nt dem Bewußtsein verlassen, daß unsere Anstalt einem talentvollen und trebsamen jungen Manne alle Hilfsmittel bietet, um sich zu einen, tüchtigen Kunstgewerbetreibenden oder Künstler empor- zuarbeiten; es kommt eben dabei nur aus Eines an, und Las ist — der Wille. Ernst Kiesling. Literatur. Je mehr sich der erste Baad des sür Köche und Kellner schon jetzt nahezu unentbehrlich gewordenen „Meisterwerks Ver Speisen und Getränke" von Äiüher und Pctermann (Verlag P. M. Blüher, Leipzig) seiner Vollendung nähert, uin so lobender muß Lie Kritik deffeiben gedenken. Thatsächlich füllt das Buch eine bis jetzt bestandene, klaffende Lücke unter den Mitteln sowohl zur theoretischen als auch praktischen Ausbildung der Fachgenoffen aus. An dieses Buch stellt der Fachmann keine Frage vergeblich: was er onst gar nicht oder nur nach langen Stunden eifrigen Studiums in Kochbüchern, Grammatiken, natunvissenjchastlichen und Geschicht- Werken findet, das« bietet sich ihm hier leicht faßlich, klar und über, sichtlich in Gestalt zahlloser Fußbemerkungen. Tie musterhafte Rechtschreibung des Deutschen nach K. Duden, des Französische» nach der Lcnckömie Iran«;»,»« und des Englischen nach Murran's Xe»- Lnxlisü vü'tiounrv setzen Koch und Kellner endlich in den Stand, jederzeit eine fehlerlos Speije-Karte vorzulegen, und bei der fortschreitenden Verbreitung des Werkes wird dasselbe mit der Zeit jedem Gaste eine Gewähr dafür bieten, daß er überall unler demselben 'Namen das gleiche Gericht erhält, was ja heute nur erst in den seltensten Fälle» vorkommt. Außer der obenan sichenden französischen Küche, aus deren Behandlung der Geist eines Brillal- Savarin und Caröm« herauszuleuchtcn scheint, fand nicht minder die deutsche, englische und amerikanische Kochkunst ihren Ehrenplatz: Rußland, Skandinavien, Ocsterreich-Ungarn, Italien, Spanien und China sind mit ihren zahlreichen National-Spcisen vertreten, die Vegetarianer-Küche und die der Israeliten, ja selbst die primitiven Gerichte der Steppenvölker und Eingeborene» der micivilisirleii Länder sind vollauf gewürdigt worden. Für Fachleute, Hotelier-, Köche und Kellner ist Blüher's Werk bahnbrechend, der Hausncm giebt es Gelegenheit, unendliche Abwechselung in ihren Mittagslych zu bringen, ohne ihren Ausgabe-Etat zu erhöben; sür jeden Anderen, dem die Kochkunst nicht das verächtlichste Ding der Welt ist, wird es zur Fundgrube neuen Wissens und jollte deshalb nirgends fehle», wo man Werth auf ein praktisches Buch legt. Ter Bezug in Monats-Lieferungen (ä 1 , welche in starken, dailerhasien CouveriS versendet werden, erleichert Lie Anschaffung, und das beste Material an Papier und Druck, sowie ein geschmackvoller Einband machen das Werk auch äußerlich zu einer Zierde jedes Bücher schrankes. ** ..AlilIe..lll>l1Iii!iIIiM Lazjllliistzdllreilii über in- vvä siizliliilljzclie Verldpspiere, Hlnrlli» Wkiiel». He^IIn <HVnN-lr. t«>. Tos Institut ist völlig unabhängig und hat die allerbesten Informationsquellen. — Geschäftsbedingungen auf Wunsch sranco. Paten. Vas ^susr, P°'c". 41. Patrnk-Osen ,r. mit GruSeienerung. Viele Medaillen. Plagwitz, Carl Hrinestruffk 78. Vripftg, Katdarinenstrasre 22 und Münzgaffe v. Gardinen - Ginrichtungen zum Verstellen sür jede- Fenster pass. sowie Gardlnen-Äasrttrn, -Ketten, -Stifte u. -Stäbe rc rc empfiehlt billigst »7«». Leipzig, Hainstraße 4. k. vanntiäuss!', 12. — LliliN'pdoo ^mt II, 2053. lAIIeivsttzar Vertreter cker Oeuk.sckcn ciaükijllili, Ict- 8lLii«en. 6ar«Iiileii- FernsprA.1,2375. Dampf-Drechslerei »nd VlIK. Lrkrrck, Leipzig. Ranftädter Stein» l 0 Alelztrtsvl»« LUnKvlLlllLSSll, sowie deren Reparaturen fertigt unter Garantie k. krey, Münzgone 5. Kirchliche Nachrichten. Luttzerkirche. Margen Sannidend Mittags 12 Uhr veickte und heil Adendmatzl. DiakOnu» Vr. A. Jeremias. Gaiieddtrnf« -rektag «de,» < Udr. rannade,» fr»h 8 Utzr LK Mt».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder