01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940404013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894040401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-04
- Monat1894-04
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Aunahmeschlvß fir Anzrir»: «bend-AuSgabe: vormittag« 10 Uhr. Morgen-AuSgab«: Nachmittag« «Uhr. Sonn- und Festtag« früh '/,0 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestelle» je eia« halbe Stund« früher. A»1ki,t« find stet« an die GrtzeAM«» zu richte». Druck and Verlag vo, E. Polz t» L«ipzig. Mittwoch oen 4. April 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Amtldnaz für dir O-emO. Die für die diesjährige Lstermesse gültigen polizeilichen Meldezettel und statistischen Frage kartell sind »ir dei de« Wifkimt der Stadt jkiM »der bei de» Kkiirksi»kstk?cllt» Wolilkwacheil» zu entnehmen. Anmeldungen auf andern als den daselbst unentgeltlich gelieferten Formularen werden dia der Polizei zurückgewiesen. Leipzig, den 30. März 1894. Nr IIi>iMrIlrii»M. Lekanntmachuny. hier sind der Gemeiudepslrge übergeben worden: ^ in Sachen F. K. /. H. S. b.. - L. L. /.P. El. I0-. . K.F. .B.B. 1 . . - H. H. /.«. L. b . . . «. Z.V-A-2- 2 . . . R-SisLAZ. Geschenk 5 - - . A. F. ..«. Mo. 5 10 8 30 ü 20 H. G.'/.E. ». B. R.'/.E. R. R. S.'/- S- R. R. St. /.«. L. J.H./.«. E. 76 . A.F./.J.F. 38 in So. 114 wofür der Unterzeichnete Vorstand seinen herzlichen Dank ausspricht. 0 Kaiser. Aufforderung. Die hiesig« G<»erh«ka»«er hat für da- lausende Jahr aus den dt» jetzt erhaltenen Zinses de« Schars'schea Vermächtnisse« zu vergeben: 1) 200.— an drei Söhne hiesiger Handwerksmeister, die sich dem Fache der Väter oder einem anderen Handwerke widmen wollen, zum Besuche des TageS-CurseS der städtischen Ge- Werbeschule; 2) 120.— zur Unterstützung würdiger und bedürftiger Hand werksmeister bez. deren Wiltwen und Waisen. Bewerbungen sind unter genaurr Angabe der einschlagenden Lerhättlliffe dis 15. dieses Monat« schriftlich an unser Bureau, Lchloßgasse 22/24, zu richten. Leipzig, den 3. April 1804. D^A. Oehler, Herzog Sei Vorsitzender. recretair. Sparkasse Liebertwolkwitz. Unter Garantie der Gemeinde. Reserven: 3«11V7 85 Sparverkehr im 1. Vierteljahr 1804: 3516 Einzahlungen tm Betrage von 302 682 .si 25 /H, 3852 Rückzahlungen - - - 363 400 66 Verzinsung der Einlagen mit 3'/,'/». ExpedttionSzeit: Mon- ta>» und Donnerstag«. Die Zivetggeschäftsstelle Stötteritz expebirt jeden TonnerS- t«g Nachmittags von 5 bis 7 Uhr und die Zweiggeschästsstelle PannSdars jeden Mantag und TannerStag Nachmittags von 3 bi« 6 Uhr. Sdarrassen-Verwaltnng. Dyck, Direktor. Englische Colonialpolitik. k. 6. Londan, 30. März. Die australischen Colonien entsandten vor Kurzem den ersten StaatSsecretair von Queensland, Sir Thvma« M'Jllwraith, und den Minister de« Vcr- lheidigungSwesenS in Victoria, Herrn Robert Neids, mit einer besonderen Mission an die britische Regierung. Die genannten Colonien wünschen nämlich, die Regierung Le« Mutterlandes für eine thalkrästige Förderung der aus eine engere Handrlsverbindung zwischen Australien und Kanada gerichteten Bestrebungen zu gewinnen. Bekanntlich ist bereits eine directe, von den australischen Colonien mit 150 000 Pfd. Sterl. jährlich subvcnlionirtc, australisch- kanadische Dampserlinie errichtet worden und eS berrscht auch zwischen den beiden Ländern im Princip Einigkeit über die Herstellung einer directen Pacific-Kabel- verbindung, für welche die betreffenden Colonial- regieruogen Garantien zu übernehmen gewillt sind. Mit Recht betont man jedoch in Australien wie in Canada, daß beide Unternehmungen wegen ihrer hervorragenden strategischen und kommerziellen Bedeutung für das gesammtc britische Reich emen entschiedenen Anspruch auf Unterstützung seitens des Mutterlandes baden, mit deren Gewährung die Regierung de« letzteren jedoch bisher gezögert bat. SirTbomaS M'Jllwraith und Herr Robert Reivs haben nun dem Cabinet Rosedery ein Gesuch uni Gewährung einer jährlichen Subvention von 75000 Psd. Sterling für die auslratisch-canadische Dampfcr- linie und um Uebernahmc eines TheileS, zum Mindeste» eines Drittel- der Zinsengarantie für den ans t 800 000 Pfund Sterling veranschlagten KabelfondS unterbreitet. Wie in gutunterrichteten Kreisen verlautet, sind riese Vorschläge vom englischen Cabmet günstig ausgenommen worden, und können die Specialcommiffare mit der zufriedenstellenden Versicherung in ihre Heimath zurückkehren, daß taS Cabinet für die Er süllung ihrer diesbezüglichen Wünsche eintrelen werde. Die australische Mission verfolgt außerdem noch einen weiteren Zweck, der namentlich in Deutschland und Belgien interessiren dürfte. Sie wünscht nämlich die Be seitigung jener Bestimmung in den Handelsverträgen Eng landS mit diesen Ländern, wonach die letzteren den gleichen Tarif wie die britischen Colonien genießen. In diesem Punkte wird sich die Mission, wie man in den hiesigen commerzielleii Kreisen anaimmt, vorläufig mit der platonischen Erklärung der ReichSrrgirrung begnügen müssen, daß England Schritte »nr Abänderung jener Handelsverträge ergreifen werde, sobald solch« nach drm Ermessen der Regierung tdunlich erscheinen sollten. Man ist sich jedoch der Schwierigkeiten, welche der Erreichung dieses Zieles entgegcnstebeii. voll bewußt »nd hält daber riesen Tbeit des Programms der colonialen Regierungen vorläufig für unausführbar. Die Uebernahmc der Verwaltung PondolandS durch die Capcolonie und die damit erfolgte Einverleibung dieses wichtigen und wertbvollen südafrikanischen Gebietes in bas britische Reich bat in England ungetbcille Genugtbining hervorgerufen. Als einen besonders befriedigenden llmsland bebt man bervor, daß baS Arrangement im Wege friedlicher Eroberung ohne einen Schwertstreich erreicht worden ist, so baß selbst der extrem radikalen Gruppe im Parlament, welche jede Machterweitcrung dcS britischen Reiches principieü be kämpft, diesmal aller vernünftige Anlaß zur Opposition be nommen ist. Nachdem Sigeau, der Oberbäuptling von Ost-Pondoland und Nguiliso, der Beberrscher von West- Pondoland, sich bereitwillig der durch Major EU iS seitens der Capregierung gestellten Aufforderung zur Ccssion ihres Ge bietes unterworfen baden, hofft dir englische Regierung auf Grund der ihr von Sir Henry Loch, dem Gouverneur der Capcolonie, ertbcilteu Jnjormationc», daß auch die weiteren Maßnahmen zur Eiufübrung einer geordneten Verwaltung in Pondoland odne ernsten Widerstand von Statten geben werden. In den colonialen Kreisen bält man den Erwerb Pondolands, welches an Flächeninhalt ungefäkr Wales gleickkommt »nd sich durch sein gemäßigt tropisches Klima und seinen Rcichthum an fruchtbaren Ländereien auszeichnct, für äußerst werthvoll. Namentlich mißt man auch dem ausgezeichneten, natürlichen Hafen an der Mündung des St. John-Flusses, welcher mit einem Netz von Liebenflüssen das gesamnite Land burchströmt, eine Hobe Bedeutung für die Zukunst bei, da derselbe mit verhältnißmäßig geringen Auslagen in eine strategische und commcrzielle Station ersten Ranges verwandelt werden kann. Man ist übrigens gespannt, wie sich Natal zu der Annexion durcb die Capcolonie stellen wird. Pondoland hat bisher eine Art Pufferstaat zwischen den beiden Colonien ge bildet, welcher von beiden gleich stark begehrt wurde und seine Selbstständigkeit bauptsächlicd ihrer gegenseiligen Eifersucht verdankte. In RegierungSkreisen berrscht daber die Besorgniß vor, daß das Vorgehen der Capcolonie zu Reibungen mit der Natal-Regierung führen könnte. Die englische Regierung hat bisher noch keine Infor mationen über die Grünte erbalten, welche Hauptmann Colvile, den Nachfolger Sir Gerald Portals in der Ver waltung Ugandas, veranlaßt baden, eine Expedition gegen Kabba Rega, den Beherrscher beS nordwestlich vom eigent lichen Uganda gelegenen Gebiets, genannt Unnoro, auSzurüstcn. Sic bestreitet entschieden, baß es sich um eine im Voraus geplante Erweiterung ihres centralafrikanischcn Gebiets bandele, welche die britische Verantwortlichkeit in jenen unbekannte» Regionen noch erhöhen würde und möglicherweise zu Diffe renzen mit anderen europäischen Mächten führen könnte. Viel mehr zweifelt man in den hiesigen maßgebenden Kreisen nickt, daß die militairischen Maßnabmen in Folge erneuter Feindselig keiten Kabba Rega's, eines blutdürstigen Sclavcnjägcks und geschworenen Feindes der Europäer, dessen Unterwerfung schon Hauptmann Lugard für unerläßlich hielt, unbedingt geboten war, und hofft auf eine schleunige und glückliche Er ledigung der Expedition. In den mit den Verhältnissen in Uganda vertrauten Kreisen kann man sich jedoch nicht aller Besorgnisse mit Rücksicht auf dieselbe entschlagen, ta man Kabba Rega als einen geübten Krieger kennt, ber über be deutende und gut bewaffnete Streitkräfte verfügt, und auch die Rückendeckung Hauptmann Colvile's in Uganda bei den dortigen gespannten Verhältnissen zwischen den verschiedenen Parteien der Eingeborenen für sehr unsicher hält. Man befürchtet daher, baß der geringste Mißerfolg den Wieder- auSbruch der soeben erst mit Mühe unterdrückten Kämpfe in Uganda zur Folge haben könnte. Deutsches Reich. ^ Berti», 3. April. Der Ausschuß des Vereins für Socialpolitik beschloß, am l. d. M., die nächste General versammlung am 28. und 20. September d. I. in München abzuhaltcn. Auf die Tagesordnung ist gesetzt worden: 1)dic industriellen Cartele; 2) das ländliche Vererbungs recht. Bezüglich des ersten Gegenstandes werden von dem Verein zwei Bände Beschreibungen verschiedener in- und ausländischer Eartcle vorbereitet, die im Juni erscheinen werden. Mit der zweiten Frage hat sich der Verein bereits mehrfach in seinen Schriften beschäftigt, wobei besonders auf die werth- vollen Arbeiten VeS Professors von Miaskowski zu verweisen ist. Bezüglich der speciellcn Referenten werden noch weitere Bestimmungen von dem Vorsitzenden ge troffen werden. Als Ort der Versammlung ist München, besonders mit Rücksicht aus die österreichischen VoltSwirthe, gewählt worden, seitens derer ein zahlreicher Besuch der Versammlung in Aussicht steht. Sehr zu bedauern ist die Ziirückbaltung, welche die im praltiscden Geschäft« und Erwerbsleben stehenden Kreise bisher dem Verein für Social- polilik gegenüber bewiesen habe». Derselbe hat unverkennbar einen großen Einfluß aus den Gang unserer socialpolitischen Gesetzgebung auSgeübt, und auch die jetzt zur Verhandlung siebenden Fragen greisen wieder tief in die Gestaltung tbat- sächlicher Verhältnisse ein. Dabei würde die Mitwirkung von praktischen und erfahrenen Männern der in Rede siebenten Berufe sebr werthvoll sein und sie wird von den leitenden Kreisen deS Vereins dringend gewünscht. Hoffentlich werden sich Landwirtke und Industrielle zahlreich an der nächsten Versammlung detheiligen. 1s vrrli», 3 April. Wenn von einem ReickSapotheken gesetzc die Rede ist, so ist damit zur Zeit noch keineswegs eine BunteSratbSvorkage gemeint. ES handelt sich vielmehr erst um uin einen vom CultuSministerium ausgestellten, von dem preußischen Staat-ministerium in den leitenden Grund fätzen (System der Personalcvncessioi, mit 25jädriger lieber gaiigSzeit) gebilligten Entwurfs eines Reich-apothekcn- grseyeS, welcher dem Reichskanzler vorgelegt ist. Dieser Entwurf ist zunächst liier geprüft worden, »nd man ist bemüht, die in einigen Puncten dabei hervorgetretene» MeinungSver schiedenheilen durch Schriftwechsel mit den Abtbeilungen der preu ßischen Ressorts auszugleichen. Da eS fick dabei nicht um Puncte von besonderer principieller Bedeutung bandelt, dürste diese Ah- sicht sich unschwer verwirklichen lassen. Alsdann soll der Gesetzentwurf zunächst de» Landesregierungen zur Prüfung unk Aeußerung zuzehen. Dafür spricht schon die Bedeutung und Schwierigkeit des gesetzgeberischen Planes, vor Allem auch die große rechtliche und tbatsächliche Verschiedenheit in der Entwickelung der Apothekerverbältnisse der verschiedene» Bundesstaaten. Während z. B. in Württemberg das Recht zum Betriebe der Apotbeken in der Thal ein rei» persön liches ist, bat auch, abgesehen von wirklichen dinglichen Apotbekenberechtigungen, i» Preußen tkalsächlich die Apothekcn- conccssion den Eharaktcr eines übertragbaren Wcrth- objecteS angenommcn. Man darf annebmen, baß die Landesregierungen zur Prüfung ber Vorlage Sachverstän dige aus den Interessentenkreisen hören werden, so daß auch die betheiliglcn Kreise in der Lage sein werde», ibre Auf fassung mit dem ihr bciwodiicnten sachlichen Gewichte zur Geltung zu bringen. Sollte diese Aniiabmc nicht zutrcffe», so liegt i» der bisherigen Gepflogenheit bei der Vorbereitung von tief in das Erwerbsleben eiiigreifenden Gesctzesvorlagen dieser Art die Gewähr dafür, daß in einen, späteren Stadium der Vorbereitung und jedenfalls, bevor die gesetzgebenden Factoren im Reich mit der Sache besaßt werden, den Inter effeiilcn Gelegenheit gegeben werden wirb, Stellung zu dem Entwürfe zu nehmen und ihre Ausfassungen und Wünsche auszusprechcn. * Berlin, 3. April. Gleichzeitig mit dem neuesten Zu geständniß an die Polen geht der „T. N." aus Posen folgende Meldung zu: Als vor Kurzem die Historische Gesellschaft der Provinz Posen beabsichtigte, die Kundert jährige Wiederkehr dcS TagcS der Einvcrlcibun g PosenS ,n den preußischen Staat durch eine Fcstversammliing zu feiern, wurde ihr von oben bedeutet, hiervon Abstand zu nehmen, um die Gefühle der Pole» nicht zu ver letze nl Wie angebracht diese erbärmliche Rücksichtnahme war, zeigt auch folgende« Stückchen polnischer Frechheit, taS vom „Pos. Tagebl." mitgetheilt wirb: „Herr Erzbijcho) v. Stabtewsti hat aus seiner Reise nach Kröben am 28. M. einem Verwandten, drm Riltrrgulsbejitzer v. Stabtewsti aus Zatesie bei Gostyn, eine» Besuch abflcslallet und wurde dort aus dem Batinbose, wie im iÄutsjchlosse festlich einmaligen. Am Abend fand Illumination statt. Als der Erzbischof aus der Veranda des Schlosses sich zeigie, hielt der Lrisvorsleher Schulze Roszak an ihn eine poetische Begrüßungsrede, deren Wort laut der „Dziennil" »iittheilt. Im Eingänge wird griagl, „daß schon ein Jahrhundert vergangen, seit das Vaterland im Etrade liege, die Mutier gclödtrl, die Kinder vertrieben morden und der.n Nachlaß an die Fremden vertheilt worden sei. Traurig sei das Leben der Waisen u» fremden Hause; groß sei adrr die Freude der Kinder, wenn sie ibre» guien Vater iahen." Weiter jagte Herr Roszak: „Wir begrüßen Dich ausrichlig in Zolesie, Du sührlcsl in Berlin einen erbitterten Kampf, indem Tu niannhast die Stirne botesl Len Hohler und Bismarck. Tu verthcidigtesl Trine Kinder 16 Jahre hindurch. Dein Ruhm ist auch in unlerc Hütten gedrungen, Las Wappen der Lksza ist heute berühmt, und im Giits- hose zu Zalcsie begrüßen Dich die Kinder in tieser Deniuth. indem sie Dich bitten, uns durch Deine Würde zu verthcidigcn, damit uns da« zweibeinige Thier nicht verschlinge — wir aber ruse» dafür: Es lebe hoch unser Erzhirle!" Bei der Weiterreiie des Erz bischofs »ach Kröben, welche am folgenden Tage Mittags ersolgie, trug der Schulze Roszak wieder ei» Adichiedsgedichl vor, in welchem u. A. folgende Wuniche ausgesprochen werden: „Möge Deine Ver waltung die Orden herbeiiuhren, die den elende» CocialiSmus von Grund aus vernichten! Möge in den Schulen das Polnische wieder eingesührl werden, damit unsere Kinder uns nicht verloren gehen, und mögen unter Deiner Verwaltung auch die hundert Millionen, die uns schwer drücke», in den Höllen abgrund versinken!" In dem Bericht des „Dziennil" wird am Schluß »ül- gelheilk, daß der Erzbischof seinen Dank ausgesprochen und den oberhirtlichen Segen crlheilt habe. L. Berlin, 3. April. (Privattelegramm.) Der Post" zufolge wird der deutsche Kaiser am 13. April in Wien eiiiircffen. Er wird da« 5. Husareiircginicnl, dessen Chef er ist, in der IosesstLdtcr Casernc inspiciren. V. Berlin, 3. April. (Telegramm.) Dem „Berliner Tageblatt" wirv berichtet, daß für dieses Jahr ein längerer Aufenthalt deS Katsrrpaarrs in SchteSwig-Holstri» er wartet werde. Als sicher werbe angenommen, daß baS Kaiserpaar der Einweihung des SchleSwigcr Domes bei wohnen werde. Vom 4. bis 7. September anläßlich der CorpSmanövcr dürfte der Kaiser Aufenthalt in Königs berg nehmen. Berlin, 3. April. (Telegramms An den dies ,n Manövern der deutschen Marine soll der österreichische tklzherza« Ltetzhan lheilncbmen. Es wird sich bei diesen maritimen Ucbungen vorzüglich darum handeln, die neue Gefechtsordnung zu erproben. Berlin, 3. April. (Telegramm.) AuS Dar eS Dalaam ist heute bie Nachricht eingctroffcn, baß der s. Zt. aus dem Schutzgebiet auSgewicscne Bana Heri von seinem letzten Aufenthaltsort Zanzibar heimlich nach der Küste zurück gekehrt ist und dort Unruhen anzustisten versucht hat. Es bedurfte jedoch nur beS Aufgebots geringer militairischer Kräfte, um die beabsichtiate» Unruhen z» unterdrücken. Bana Heri war seit den, April >803 flüchtig, d. l>. er ver birgt sich vor den deutschen Behörden und Truppen. Im April >803 unternahm der Oberführer der Schutztruppe Frhr. v. Manteufscl eine Expedition nach Usegua; als die Ex pcdition am 18. April nach Saadani kam, meldete der Stationscbes Graf Löwcnstein, daß der Wali Bana Heri sich seit beinahe einem Jahre nicht mehr in Saadani ge zeigt batte »nd verdächtig wäre, mit den unzufriedenen und aufrührerischen Iunibe» in Verbindung zu sieben. Bana Heri batte seinen Sobn Abballab als seinen Stellvertreter in Saadani eingesetzt. Der Aufforderung, sich zu stellen, kam Bana Heri nicht nach, und Abtallab brachte alle Tage neue »nwabrickeinliche Entschuldigungen für Hessen Nichterscheinen vor. AIS der Oberführer zur Abholung Bana Heri's nach Mlembute zog, fand er den Ort verlassen, Bana Heri war entfloben und ließ daS Gerücht verbreiten, er wäre nach Zanzibar gegangen; darauf wurden Abtallab und ver schiedene seiner Verwandten gefangen genommen und zum Verhör nach Dar eS-Salaam gebracht, auch bas ganze Viel» von Mlcmbule nach Saadani in tie Station geschafft. Seit 1 dem hatte von Bana Heri nicht- weiter verlautet. --v Berlin, 3. April. (Telegramm.) Die Abendblätter beschäftigen sich lebhaft mit der Verfügung, betreffend den polnischen Lprachnnterrich» an den Schulen in Posen. Die Blätter glauben, daß trotz der Einschränkungen, welche die Verfügung enthalte,bie Wirkung dochb ed enklich werden könne. T Berlin, 3. April (Telegramm.) Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" wendet sich heute Abend in ihrem Leitartikel abermals gegen Diejenigen, die den ver bündeten Regierungen einen Vorwurf daraus machte», daß sie bei den Handelsverträgen die Unterstützung »er Lorialvrmokrattc fanden, und welche den Gründen nach- zuspiiren suchen, welche die Regierungen bewogen haben, diese Unterstützung zu acceptircn. So lange, heißt cs in dem Artikel, die Regierung keine Parteiregieruna ist, wird sie kaum in die Lage kommen, sich die Partei und die Gruppen auSzusucben, denen sie gestatten will, für ihre Vorlage» zu stimmen. Ebensowenig, wie sie eS Verbindern kann, daß andere Parteien gegen die Re^e- rungSvorlagcn stimmen, ebensowenig kann sie den Social dciiiokraten verwehren, für diese Vorlagen einzutreten. Statt die Negierungen zu fragen, warum sie die Unter stiitzuiig der Socialdemokraten acceptiren, sollte man an diese die Frage richten, wie sic ihr Votum bei den Handelsver trägen vor ihren Wählern verantworte» wollen. Offen! ' waren sic von der Wichtigkeit der Verträge für daS Mage, Interesse ihrer Wähler durchdrungen. Daraus den Gedanke, gouvernementalcr Neigung bei den Socialdemokraten abzu leiten. wäre einfach lächerlich. s- Berlin, 3. April. (Telegramm.) Wie ber „Reichs- anzei^er" meldet, bat der Kaiser dem im AuSwärtigsn Amt als Hilfsarbeiter beschäftigte» Lcgationsrath von Lind« den Rothen Atlerorden IV. Classc verlieben. U. Berlin, 3. April. (Privatielegramm.) Der „Norddeutschen Allgem. Zeitung" zufolge sieben am 20. d. MtS. Besprechungen über die in Aussicht genommenen A»anali«nkbrstimm»»nrii bezüglich der Lonntagsrnhr zwischen Regierunasverlreterii und Berireiern der Gruppe 8 der Bc- rufsgeiiosfenschasien (Forstwirihschaftliche Nebenpro ducle) bevor. — Der „Berliner Localanzeigcr" will wissen, in diplo matischen Kreisen erbalte sich ras Gerücht, Prinz Neuß, der kaiserliche Botschafter in Wien, sei bei seinem jüngsten Aufenthalte in Rom Träger einer geheimen kaiserlichen Mission für den Vatican gewesen, wo er mit auf fallender Herzlichkeit ausgenommen worden sei. Von anderer Seite wird gegen diese Behauptung wohl mit Recht gellend gemacht, baß eine derartige gebcime Mission ein Mißtrauens Votum gegen den jetzigen preußischen Gesandten beim Vatican bedeuten würde. — Den „Berl. Neuest. Nacbr." gebt mit der Bitte um Veröffentlichung tie folgende Erklärung zu: ,Es ist der Versuch gemacht worden, mich mit den Angriffen des „Kladderadatsch" gegen Mitglieder des Auswärtigen Amies in Verbindung zu bringe». Ich erkläre hiermit, daß ich Lensetbeil vollk online,! fern siebe, sowob! direel wie indirect, und daß mir di» Pcrson, von wclcher dieselben berrubren, vollkommen unbekannt ssi. Guido Gras v. Henckel-Donnersmarck." — Der beiiliche Eonsut in Galap, Nassaus, der seit längerer Zelt im Auswärtige» Amte beschäftigt ist, ist z»ni Wirtlichen egalionsralh und Vortragenden Ralh im Auswärtigen Amt ernannt worden. Er war tangere Zeit erster Vieeconjul in Kon- slanttnopel, übernahm dann im Jahre 1887 a» Stelle des nach Apia versetzten Eonjuts Becker das Eonjutal in Kiew und wurde, nachdem er längere Zeit im AnSwärttgen Amte gearbeitet hatte, Ende I80l als Nachfolger de« LegationsrathS v. Wangenbein, aus seinen bisherigen Posten nach Galay versetzt. — Als Nachfolger dcö ReichsgerickilSratbcs Nokk ist von ber badischen Regierung dem Bmidcsrathc der erste Staats anwalt Dietz in Karlsruhe in Vorschlag gebracht worden. * An» »cm Wahlkreis Frirörbrr» - Ariiowaldr, 3. April. An der Spitze des amtlichen Friedebcrger Kreisblattes vom 30. v. M. theilt Landrath von Barnstedt, der bei der ersten Wahl Ahl- wardt's zum Reichstagsabgeordneten bc> vorgetreten war, mit. daß ihm vom Kaller durch Erlaß vom 4. März der erbetene Abschied aus dem Staatsdienst zum I. April d. I. bewilligt worden ist. * Ans Westfale», 2 April. Herr von Schorlemer'- Alst richtete an die „Köln. Ztg." ein Schreiben, worin er sagt: „Mir ist von Differenzen, die zwischen Freiherr» vo» Loö und I>. Lieber etwa schweben, nichts bekannt; ich habe noch nicht die gegen Letzteren gerichteten Angriffe des „Rheinischen BancrnvercinS" gelesen, aber jedenfalls erhebe ich Einspruch gegen die Art und Weise, in der Ilr. Lieber sich dem um den „Rheinischen Bauernverein" und Bauernstand hochverdienten Freiherr» von Loü gegen- Uberstcllt." " BreSlau, 2. April. An Stelle des bekannten Prälaten I>r. Franz ernannte der Fürstbischof zum rcsidirenden Domberrn an ber hiesigen Kathedrale den Erzvriesler Flüssig in Riegcrsdors. * Tarmstadt, 2. April. Der Finanzausschuß der Zweiten Kammer beantragt, die Fortcrung von 130 000 ^ für ei» neues dygieinischeS Institut an der Landes Universität Gießen, sowie die Forderung von 310000 für das physikalische Institut mit Laboratorium zu gcncbmigcn, dagegen die geforderten anderthalb Millionen für den Muse um «bau in Darmstart abzusctzen. * Mannheim, 2. April. Eine in Schwetzingen stait- geliabie Versammlung vorzugsweise ländlicher Wähler crlbeilte dem nalionaUiberalen NeichSlagsabgcordneten Bcissermaiin für seine Zustimmung zu de» Handels verträgen einstimmig ein Vertrauensvotum. Baffermann tkeiltc mit, daß eine Erhöhung des Tabakzoll» durch den Reichstag in gegenwärtiger Session sicher sei. -i- Aus Unterkranken, 2 April. Tcr Geburtstag beS Altreichskanzlers Fürsten BiSmarck ist in, -Kreise Unter- sranken in begeistertster Weise gefeiert worden. Der natio- nalliberale Verein in Würzburg batte am Sonnabend eine sebr zahlreich besuchte Vorfeier veranstaltet, bei der Rector Mann die Festrede hielt. In Schweinsurt fand am Vorabend ebenfalls eine patriotische Vorfeier statt, bei welcher Rechtsanwalt Breitung die Rede ans den Fürsten kielt, an den ein Glückwiinschlctejzramm gesandt wurde. — In Aschafsrnburg wurde am Sonntag Vormittag ein mit Reoen und Toasten gewürzter Frühschoppen abaebalten. Daß Bad Kifsingen den 70. Geburtstag seine« großen
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