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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940417029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894041702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894041702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-17
- Monat1894-04
- Jahr1894
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LS7L Volkswirthschastliches. Ml« De dkl» THM kistlmMl» Gtildküg«» fdch ,, richte» an d« »erontw örtlich« Redacttnr deffeib« T. G. L«»e i» L»ttz»t>. — Gtzrtt^eit: »», »s» »ch-r-n Uhr vor», «td VS» 4—6 Uhr Asch». Telegramme. V-». Pra>. 17. April. (Privat - Telegramm.) Ueber tauftnd Bergarbeiter deS Falkenaner Revier- schloffen sich gestern dem Streik an; etwa die Hälfte der gelammten Arbeiterschaft de« Revier« feiert bereit«. Die Zahl der Streikenden wuch» aus 2610 an. Vermischtes. Leidig. 17. April. *— Deutsch« Reichtbank. Nach dem un« heute zugegangeneu Ausweise der Deutschen Reich-bank über die zweite Woche de« lausenden Monat« hat der Statu« derselben ein« weitere Kräftigung erfahren. Der Metallbestand hat um 11358000.41 (IM 9054000 Mark) zuaenomm« und stellt sich nunmehr aus 862 529 OM ^1 gegen 858399000 zur gleichen Zeit im Vorfahre. Das Wechsel-Porte- seuille hat eine Erleichterung um 15 595 OM >1 (9 301000) er fahren , während gleichzeitig die Lombardsorderungen sich um 8 547 stOO (15 211 OM) ermäßigt haben. Die Effecten verringerte» sich um 1 417 OM -41 und die sonstigen Active» um 8 421 OM gegen 5 351 OM >1 Zunahme bezw. 9 163 OM Abnahme in der» selben Woche de- Jahre« 1893. Der Betrag der im Umlaus befind lichen Noten reducrrt« sich um 46 617 OM ^ (16 786 000), dagegen sind die Biroverbindlichkeiten um 20831 000 (31 Oll OM) ge wachsen. Die stcuerfreie Notenreserve ist von 137 121 OM-4l in der Vorwoche aus 196 058 OM ^4 gestiegen gegen 173 975 OM am 15. April 1893. *— Erklärungen über die Chicagoer Prämiirungen von einem Amerikaner. Eine sehr interessante Mitlheilung über die Art der Prämiirungen aus der Weltausstellung in Chicago 1893 erhalten wir von der Firma Ernst Kirchner L Co. Leipzig-Sellerhausen, Specialfabrik für Sagemaschinen und Holjbearbeituna-maschinen, welcher sieben Diplome und zwei Medaillen unerkannt wurden. Diele Firma stellt uns einen Brief zur Verfügung von Herrn Wm. C. Margodaut in Hamilton, Ver einigte Staaten, einem bedeutenden Fabrikanten von Sagemaschinen und Holzbearbeitung«maschinen und einer hoch angesehenen Autorität in dieser Specialbranch« sowohl in den Bereinigten Staaten wie in Europa. Dieser Ehrenmann war der Vorsitzende und Preisrichter der internationalen Jury in der Maschinenhalle. In diesem Briefe heißt e«: In einer Chicagoer Zeitung habe ich gelesen, daß die Art der PräiniiritNg der Grupp« 73, Sägemaschinen und Holzbearbeitung-- Maschinen, tu uncorrecter und sinnentstellender Weise dargestcllt ist und erlaube mir zum Bsrtheile Ihrerseits Folgende« zu bemerken. Da« System der Preisvatheiluug war aus der Weltausstellung in Chicago ein ganz andere« als aus allen früheren Ausstellungen. Der größte Werth eine- Diplomes liegt nämlich in dein Wortlaute, sowie in der Person und dem Namen desjenigen Preisrichters, welcher die Prüfung vollzog. Es wurde also ein Diplom au Werth ver- lieren, wenn der Preisrichter keine Kenntniß in der betreffenden Branche hätte. E» konnte nicht für jede einzelne Maschine, welch« eine hervorragende Leistung des Fabrikanten war, ein Diplom gegeben werden, sondern es wurden mehrere Maschinen in einer Gruppe und in einem Diplom zusammengesaßt, und hebe ich ausdrücklich hervor, daß da« Gesamintdiplom denselben Werth hat, als wenn für jede einzelne Maschine, welche im Diplom benannt ist, rin separate« Diplom ertheilt worden wäre. Ihr« 7 Diplome haben daher denselben Werth, als wenn Ihnen 21 separate Diplome verliehen worden wären aus die 24 Maschinen, welch« in den 7 Diplomen besonders hervorgehoben sind. Im klebrigen sind die Prämien alle von gleichem Werthe. ES giebt keine erste, zweite oder dritte Classe. Ich wiederhole e«, der Unter- schied und Werth der Diplome besteht in dem gebrauchten Wortlaut. Ich schmeichle mir, in der Prüfung jeder einzelnen Maschine sehr sorgfältig verfahren zu haben und ganz un parteiisch vorgegangen zu sein, unabhängig davon, ob ich Maschinen meiner Loncurrenz zu prüfen hatte. Ich berichtete ausführlich über jede Maschine an daS Departement, und Alles wurde in unparteiischster Weis« erwogen. Daß di« Arbeiten der Preisrichter keine sehr angenehmen waren, davon können Sie überzeugt sein. Mein Loh» sind die anerkennenden Briese, die mir von allen Fabrikanten, welche aus der Ausstellung vertreten waren, zugegaagen sind. — Grüßen Sie mir Deutschland, da- Laad meiner Geburt, auf daS ich jetzt nach den großen Erfolgen, welche die deutsche Industrie errungen hat, erst recht stolz sein kann, grüßen Sie die deutichen Herren, mit denen ich die Ehre hatte, bekannt zu werden. Es war für mich «in Sonnenblick in meinem sonst so thätigen und mühevollen Leben ld. Leutzsch, 16. April. Der Geschäftsbericht der hiesigen Sparkasse aus da« Jahr 1893 (dem 3. ihre« Bestehen«) ist in diesen Tagen erschienen. Vereinnahmt wurde» 168 435,09 >1 und zwar 668,67 >1 Cassenbestand vom Jahre 1892, 92 598,10 Spar einlagen in 1132 Posten aus 501 Bücher, einschließlich 171 neuen, 8303P7 >1 Zinsen vomousgelieheneu Capital»», 391,95 Unkosten Vergütungen, 20300 ^l zurückgezahlte Darlehne und Hypotheken, 4072,50 .41 auSgelooste und verkaufte Werthpapirre, 42 100 -41 in Depositen, in Summa 168 435,09 >1 Verausgabt wurden 47 670,02 Ml Rückzahlungen in 428 Posten aus 272 Bücher, ein schließlich 75 erloschenen, 137,90 Ml an Zinsen den Einlegern baar gezahlt, 53 400 Ml an Capitalien auSgeliehen, 544,86 Ml Zinsen und Unkosten, 53760 >1 Depositen, 595 >1 rückständig» Zinsen, 1587,31 .41 verbliebener Cassenbestand, in Summa 168 435,09.41 In der Ver mögen-überficht betragen Aktiva und Passiva je 205 562,31 .41 Die Aktiva: Au«jtehende Hypotheken undVürgschaslSdarlehnr 1814M Ml, Werthpapierr 10680 Ml, Depositen 11 300 .4l, rückständige Zinsen 595 Ml, Laffenbestand 1587,31 Ml Passiva: Spareinlagenbestand End« 1892 151036,53 Ml, neu« Spareinlage im Jahre 1898 92 598,10 Ml. zusammen 243 634,63 Ml. abzüglich 47 670,02 Ml Rückzahlungen, bleiben 195 9i»4.61 >1 Den Spareinlrgern wurden pro 1893 5952,1? .41 an Zinsen gutgeschrieben, so daß der Spar- «inlogenbestaud Ende 1893 201 916,78 Ml betrug. Der Reserve fonds verfügte Ende 1893 über 3645,53 Ml Mit der eingehenden calculatorischen Prüfung de« Rechenwerke« wird nach Beschluß de« hiesigen Gemeiuderathe« Herr Theodor Fendiu«, vereidigter Revisor beim königl. Amtsgericht, betraut. — Im 1. Quartal 1894 wurden 395 Einzahlungen mit 32 326,56 Ml und 167 Rückzahlungen mit 13 548,20 -41 geleistet. 57 Eonten wurden eröffnet, 20 sind er loschen. Die Einlagen werden mit 3'/, Proc. verzinst. Die Spar kasse expedirt DienStagS und Sonnabend». X Au« hem vogtlantze, 16. April. Unsere Spitzen« und Stickerei-Industrie, die aus der Weltausstellung in Chicago so große Anerkennung gesunden hat. konnte sich während de« ganzen vorigen Jahre«, wo so manch« Industrie über flauen GeschästSgan > klagte, guter Bestellungen, selbst au« den Vereinigten Staaten UN» an« Rußland, erfreuen. Di« allmächtig« Mod« bewirkt, daß man sich allgemein wieder der Spitzen »l« Besatz- und Au«putzstosfe bedient. Die rege Nachfrage spornt auch di« Fabrikanten »nr Schaffung herrlicher Muster an und reizt wiederum di» Techniker zur Anbringung von Berbefferungen an den Maschinen. So find z. B. di« letzten drei Jahre für di« Weiterentwicklung dieser Industrie sehr bedeutungsvoll gewesen, »nd überall kann man den Fortschritt erkennen. Obgleich schon z» Beginn de« vergangenen Jahre« di« Ausfuhr von Spitzen «nd Stickereien recht erfreulich war, hat sie sich doch in de« ersten 2 Monaten de« laufenden Jahre« »och mehr gesteigert, den» e« wurden während derfelb«» au«gesührt baumwollene Spitzen und Stickereien 991, leinen« 18. seiden« intt Metallfäden 1l. seidene ohne Metallsädea 14 und wollen« 170, also im Ganzen 1238D -Ctr (gegen 1151 im Januar uud Februar 1893). Sonach macht sich eine Erhöhung de« Versandte« um 87 D.-Ctr. oder 7'/, Proc. b«. »erkbar An diesen Anrfuhrzahlen sind di« Bereinigten Staate» allein mit 313 D -Ltrn. oder 26 Proc. betheiligt, während sich Lag- land «It 270 D -Ctrn. oder 22'/, Proc. begnügte. Frankreich, da sich hinsichtlich der Mode nach deutschen Spitzenmuslern richtet, bezog 145 D -Ctr. oder 7 Proc. Diese Zahlen sind gewiß erfreulich. ! Tchnreberg, 16. April. Die hiesige Sparkasse gehört zu den größten in unserer Gegend Im vorigen Jahre stellten sich Ein- nahm« uud Ausgabe aus >e 1800 299 Ml Spareinlagen, die mit 3V, Proc. verzinst werden, waren 1 081 618 Ml, Rückzahlungen da- gegen nur 879 267 Ml Au«geliehen wurden 602361 Ml Auf da« Jahr 1892 wurde» als Reingewinn 24 375 Ml vertheilt: der Expedition«, und Verwaltungsauswand betrug 11116-41 Active» und Passiven schließen mit je 4 537 546 Ml ab Ta« «utdab«, sämintlicher Einleger (4 2li0 405M1! hat sich gegen da« Bor>adr um 340 751 Ml erhöht, Reservesond« und Reingewinn sind mit 23? 038Ml ausgesuhrt Holzstoff, und Holzpapveu.Fabrik Limmritz- Steina. Zum Zwecke der Zusammenlegung der Priorttät«-Ac«ie» und Stamm-Aktien baden di« Inhaber derselben solch» bi« spätestens den 31. Mai d. I an die Allgemeine Deutsche Lcedit-Aasialt hier (Abiheiiung für Werihvapiere) eiuzulieser». Auch dteirnige» Actumairr, di« wenig er al« 5 Pripnlals-Kta»«- octieu oder 20 Stammactieu besitzen, sind verpflichtet, ihre Actie» um Zwecke der Zusammenlegung an di« bezeichnet« Anstalt «inzu- iefern, die aiSdaun für die Gesellschaft je 5 eingeliesert« Priorität«- Stammaciien bezw. je 20 eingelteserte Stammaktie» zusainmenlegi und dagegen je 1 neu autzuaebendr Priorität« - Stammaktie bezw. Stammoctie bestmöglich, jedoch nicht unter pari verkauft; der dafür erzielte Erlö« wird an die Einreicher der alten Aktie» »ach Ver- hültniß der Stückzahl ihrer eingereichte» Aktien vrrthetlt. Wenn bi« pätesten« am 31. Mai d. I. alte PrtoritätS^tammactiea oder Stammactten »um Zwecke der Zusammenlegung nicht eingeliesert werden, so werden die neuen Aktien, die eiozutauschea gewesen wären, durch die Allgemeine Denisch« Lredit-Aaftalt bestmöglich, ledoch nicht unter pari, vcrkauft und der Erlö« auf Einlagebuch bei »ieftr Anstalt zu Gunsten der Inhaber der alten Actteu etngezahit. *— Meißner Thonwaaren- und Kuaststeiusabriken, Acttengesellschast, vorm. Fr. Kolirepp tn Meißen. Dt« General-Versammlung genehmigte die Bertheiluna de« im Jahrre 1893 erzielten Reingewinne« im Betrage von 14 845,90 Ml, nachdem Ab- chreibungen in Höhe von 9137,12 Ml vorau«g»gangeu sind, wie folgt: dem Reservesond« 706,65 Ml, TantiSme» an den Aussicht-rath 1413,10 Ml, desgleichen an die Direktion und die Beamten 1120,50 .4!, dem Telcredere-Lonto 750 -4l, 4 Proc. Dividend« an die Actioncitre gleich 10 800 Ml, Lortrag aus neue Rechnung 55,73.41 *— Meißner Ofen- und Porzellon-Fabrik (vormal« Carl Teich ert). In der General-Beriammlung wurde der Rech- nungSabschlnß genehmigt und die Entlastung de« Vorstandes au«, gesprochen. Herr Dtrector Schuster berichtete noch über den recht >ünsiigei» Geschäftsgang mit Ausnahme der Porzellanbranche; er >offe aber, daß die in Aussicht stehende Ermäßigung de« ameri- konischen Werthzolle« von 60 aus 45 Proc. diese Branche wieder voll beleben werde. — Die 12 Proc. betragende Dividende gelangt osort zur Auszahlung. *— Brauukohlenabbau - Gesellschaft „Germania", Alten bürg. Die Abschreibungen wurden aus 58879,88 Ml s«st- gesetzt. Von dem Ueberschuß von 35 920.77 Ml erhalten: der Re- ervesondS 1750,85 Ml, dir Actionaire 2,, Proc. Dividend« gleich 32 >25 .4l; die Beamten als Gralificatiou 1500 Ml »nd auf neue Rechnung werden 544,92 Ml vorgeirageu. Der AufsichtSratd besteht nach den tn der General-Bersammluiig erfolgten Ergänzung-Wahlen au« den Herren: Stadtrath Gras, Königsberg t. Pr., Vorsitzender, Moritz Michelly das., Stellvertreter de- Vorsitzenden. Heinrich Leo das., Geheimer Bergrath Henoch, Gotha, Wilhelm Löwenheim, Leipzig, Felix Simon, Berlin und Excelleuz v. Küthe, Altenburg. *— Au« der Greiz-Geraer Branche schreibt man der Leipziger Mooatschrift für Textil-Industrie": Die geschästrstille Zeit augenblicklich macht sich in allen unseren Geschäftsbetrieben recht fühlbar, und e« ist vor der Hand noch nicht abzusehen, wie lange dieselbe anhalten wird. Dir Erscheinungen, welch« dieselbe tn dieier Saison im Gefolge mit sich sührt, werden von Arbeitgebern wie Arbeitnehmern gleich schwer und von vielen schwerer noch al« im Vorjahr« empfunden. Wohl haben manche bedeutend« Fabrik- etadlissement« noch volle und lohnend« Beschäftigung, ander seits aber stehen auch wieder viele Stühle leer, manch« Hände sind arbtit«Io«, hier und da mußte dir Arbeitszeit gekürzt werden. Besonder- bemerkbar macht sich die faule Zeit in den Zeichner-Atelter«, welch« durchgängig Herabsetzung der Löhne uin die Hälfte vornehmen mußten, weil e< säst nicht« z« thun giebt und die Preis« dank der rücksicht-losen Loncurrenz aus da- Aeußerste gedrückt worden sind. Selbst Firme», welch« bisher nicht zu einem derartigen Schritte sich entschließen konnten und deren Wohlwollen ihren Angestellten gegenüber außer allem Zweifel steht, sehen sich in diesem Jahr zu derartigen Maßnahme» gezwungen. Labei ist noch wenig Au-stcht auf »ine lohnende Beschäftigung in Jacquard artikeln vorhanden, da die Mode glatte Stoffe mit gemustertem Besatz augenblicklich stark bevorzugt, und wa« zur Zeit tn Jacquard« hergestellt wird, sind tn der Hauptsache kleine Effecie geometrtjcher Natur, wie sie schon längere Zeit den Warst beherrschen. E« wird alle« Mögliche ersonnen und versucht, um eine Belebung «nd Wendung in den Charakter der Musterung zu bringe», so daß tte Phantasie Neucs noch hinzuzusüg« säst außer Stand« ist: doch die Erfolg« derartiger anerknneu-werther Bestrebungen lassen sich nicht er zwingen , e« muß vielmehr ganz der launischen Mod« anheim gegeben werden, den gewünschte» Wandel herbei, zuführ«. Jedoch wa« auf der einen Seite von viele» Beiheiligten schwer empfunden wird, kann andererleit« auch wieder für die Leistung«, uud Eoncurrenzsahigkett unserer deutschen Fabrikate al« rin großer Bortheil betrachtet werden, nämlich die kürze der Saison, wie sie durch den Druck der ZeitverhSltniffe herbeigefübrt worden ist. Die lange Dauer der Saison ist durch die zeitgemäße Gestaltung der Atelier« zu Grab« getragen worden; kein Vorwurf, sondern «in Erfolg, welcher auch zu den Gesummt - Erfolgen unserer Industrie mit bel- getragen hat. Heutzntage können Modeartikel schneller wechseln; größere Aufträge, heute gegeben, könne» morgen für dt« Inangriffnahme tn den Webereien fertig vorgelegt werdeu, denn «in kleine« Heer von tüchtigen Zeichnern und Schlägern steht zur Verfügung und arbeitet, wenn e» sein m«ß, »uch während der Nachtzeit. So ist e« erklärlich, daß große Aufträge schueller uud besser bewältigt werde» können, daß di« Saison gekürzt, Fabrikant und Consument schnell mit dem Neuesten verseden und der aus ländischen Loncurrenz die Spitze geboten werde» kann. Einige Wochen wird di« flaue Zeit sicherlich noch anhalten, um dann aber doch einer voraussichtlich unsere Industrie «ehr befrtedigendeu Platz zu mache». -4- An« Thüringen. Im Fürstenthum« kchwarzbnrg. Rudolstadt waren tm Jahre 1893 gegen Fenrr-gesahr Werth« im Gesammtbetraa« van 174 953 229 ^4 (gegen 171 967 816 Mi tm Jahre 1892) versichert und zwar Gebäude mit 101972Ml Ml und Mobilien mit 72 981 228 Ml — Betheiligt waren 36 Ber- sicherunaS-Gesellschaften, von denen die Folgenden über 4 Millionen Mark Versicherungen im Fürstenthum« haben, nämlich: Magde burger Land-Feuer-Societät <46787OM ^4), Gothaer Feuer- versicheruug« - Baut für Deutschland (25 215 OM ^4). Aachen- Münchner FeuerversicherungS-Gesellichast (21498OM ^4), Leipziger Feuerversicherungr-Anstalt <10391 000 ,«4), Magdeburger Fener- versicherungS^Sejellschast (8 710000 ^), Versicherung»-Äki«llschaft „Thuriugia" in Erfurt (7 005000 ^l), Verstchernngl-Gesellschaft „Providentia" «n Frankfurt a./M. (6 730 OM .«). Schlesische Feurrversick>cr»ng«.Ges«llschaft in Vre«lau (6 564 000 -41), Eibev- seider Vaterländische FeuernerficheruagS-Actienoesellschaft <4 781 OM Mark) und Bayerisch« Hypotheken- und Wechielbank-Bersicherung«. Gesellschaft <4 138 OM -4l). — An Bersicherungt-Prämirn wurde» gezahlt 262893 ^1 Unversichert waren nur 3 Wohn-, 26 Wirtin schast«. und 4 Gebäude zu gewerblichen Zwecken im «esammtwerthe von 35 535 >4 k Verlt«, 16. April. Wie schon bekannt war, hatte di« preu- ßisch« Etoal«regiernng vor einiger Zeit Erhebungen über di« Zweck- Mäßigkeit und Notdwendtgkeit der Aichnng der Bierfässer eingelettet. Da- Ergebniß dieser Erhebungen liegt nun vor. E< hat sich danach Hera- «gestellt, daß sowohl die Bebürsnißsrag« al« auch di« Frag«, t» weicher Weis« Abhilfe zu schaffen sei, bei Betheiligte» selbst »nd bei den zuständigen Behörden t» manche» Punkten eine verschiedene venriheilung finde». Neuerdiog« ist auch die kaiserlich« Normal - Atchung«commission »» einer -egnk -chtnna der Frag, veranlaßt worden. Aus Grund der von dieser Behörde abgegebenen Aeußerung uaterliegt bi« Angelegenhest zur (Zeit im R«fch<amt de« Innern der Prüfung, von deren Er- qcliniß ^ abhöng», wird, ob nunmehr neu» «uträg, „s gesetzlich« Regelung vorbereitet werden sollen. Bekanntlich hatte dt« Reich«. Verwaltung seiner Zeit in dem Gesetzentwurf über di» Bezeichnung de« Raumaehalte« der Schankgefäß« vorgeschlagea, all» Fässer, als» auch di« Bierfässer, dem «tchung«zwanae zu «ntmversen. der Reichstag hat aber diesen Vorschlag abgelehut. Grundsätzlich ist dir Retchlverwaltnng auch jetzt einer solche« Regelung nicht abgeneigt. ^ Da« preußische StaatSschnldbuch ist auch t» de» soeben adgelausearn Geschäst«jahr» seiten» der Besitzer von Schuld- verichreibunge» der consoltdirten Staatsanleihen lebhaft in Ansprnä» genommen worden. Die Zahl der eingetragen«» Lonten betrug a ZI. Mär, 1892: 12 089 über 687 «45 700 ^4 Capital, 189» 14 295 Coute» über 848 777050 ^4 Capital, sie ist bi« zu» 31. Mär, 1894 auf 15897 über 949 412 450 ^4 Capital gestiegen von den letztgenannte» Canie» entfalle» S4L Proc. o« Capitalien bi« z» 50 OM >4 „d 15,7 Proc. ans größer» Capitol aalagea. Für physisch« Personen waren am 31. März diese« Jahre« 10594 Coat«» über 457 590401 ^4. für juristisch, Personen 2599 Lonten über 312 969 OM ^4 eingetragen. Di« Zahl der Contra über bevormundet« oder in Pflcgichaft steheich, Personen ist tm lchteu Jahre von 946 auf 1022 gestiega» Bon den Zinsen ließen sich di« Empfangsberechtigten halb jährlich 8637 Posten von der Staat«schnldrn - TiignngScoss« in Berlin durch Werthbrief oder Postanweisung direct znjenh«, 2178 Post« wnrd« dnich Gutschrift «ns Aftch«,,k.Gkoö«r, berichtigt, »nd 8096 Post« «nrd« bet de, »ft d«A»«»ahl»og be auftragten köutgltchen Lasten abgehoben. Bon den Lontrninhabern wohnen 13545 tn Preußeu, 2161 in andere» Staaten Deutichlaud«, 147 tu den übrigen Staat« Europa-, 16 tn Asien, 8 in Afrika und 20 in Amerika. — Da« Staatlschuldbuch ist allen denjenigen Besitze« preußischer Coasol« zu empfehle», für welche diese Papiere einedanernd« Anlage bilden, »nd «eich« Capital und Zinsen gegen den Schaden un- bedingt siche« wollen, der ihnen, so lang« ihr Recht von dem jeweiligen Besitz» der Schuldverschreibungen und Zintjcheine ab hängig ist, durch Diebstahl, Verbrennen oder sonstige« Abhanden- kommen dieser Effecte» nicht selten entsteh«. Laufende ver- «altungSkosten werde» von den Lonteninhave« nicht erhoben. Zür jede Linschrist ist ein einmal ig er Betrag von 25 ^ für jede aagrsangenen 1000 .41 de« LapitalvetrageS, über welchen verfügt wird (mindesten- 1 ^4), zu zahl«. ' *— Hagelversicherung. I» der «Allaein. Hagelvrrj^Ztg." ist eine die letzt« vierzehn Jahre umfassende Zusammenstellung der GeschästSrrsultate der gegensenigen uagelverstcherungsgelellschasieo enthalt««, au« welcher hervorgehi, daß di« den Loadwirthen höchst unbequemen Nochschußzahluugrn bei allen Gegenseitigkeit«»«- ellschast« mehr oder wentger zur Regel geworden sind, während sie doch ursprünglich nur al« Burnahmemabrrgel gedacht waren. Wir entnehmen den in obengenannte,n Blatt« gemachten Mittheilungea folgende Angaben über da« verhältniß der Jahre mit zu den Jahren ohne Nachschub bet den einzelnen Geselljcdaft«. ES haben zu verzeichnen: Allgemeine Deutsch« eis Jahr« mit uud drei Jahr, ohne Nachschub, Schwedter neun Jahr« mit und fünf Jahre ohne Nachschub, „Borussia" dreizehn Jahr« mit uud «in Jahr ohne Nach- ichuß, Norddeutsche neun Jahre mit und fünf Jahre ohne Noch- chnß, Leipziger elf Jahre mit und drei Jabr« ohne Nachschub, agel-Bers -Bank von 67 neun Jahr« mit und fünf Jahre ohne achschuß. Die folgenden Geselljchaften sind erst nach dem Jahre 1880 in« Leben getreten. Bei ihnen stellen sich die bezüglichen »dien wie folgt: Preußische hat unter ach» Geschäftsjahren vier qhre mit und vier Jahre ohne Nachschub. „Ceres" hat unter acht irschäslSjahren sechs Jahre mü und zwei Jahre ohne Nachichuß, „Germania" hat unter sechs Geschäftsjahren sü»s Jahre mit und ein " > ohne Nachschub. Die Thaisache, daß die Jahre mit Nachschub tark überwiegen, ist al« keine erfreuliche zu bezeichnen, um so mehr, al« der Nachschub in der Regel recht bedeutend ist. Bei der „Ceres" betrug er selbst noch tm günstigste» Hageijahr 1893 40 Proc„ bei der „Germania" sogar 186 Proc. der Vorprämie. Es wäre zu wünschen, daß die GegenseitiqkitS.Gesrllschasten ihr« Vorprämien etwas höher, d. h. dem ivahricheiniichen Bedarf entsprechend, aor- mirten, Nachschußzahlungea dagegen nur ausnahmsweise fordern würden. Dem deutschen Marktbericht über den Medtrinal- Drogenhandel (erstattet am 8 April von Brückner, Lampe L Co., Berlin 6., gegründet 1750) entnehmen wir Folgende«: Seit unterem Bericht von Mitte Februar haben sich mehrere Ereignisse vollzogen, welch« von großer Bedeutung für den Mtdicinal-Droaenhandel ge- worden sind Am 20. März trat der de nt sch-russisch« Handel«, vertrag in Kraft: im preußischen Abgeordnetenhause erklärte der Minister für Medicinalangelegenheiteu, daß «ine Neuregelung drr Apothekrii-Eo»cession«verdSltntsse auf Grund der reinen Personalconcession geplant sei, und tn den letzten Tagen hat ich wider Erwarte» der Preis von Silber gebessert. Die Be- envigung des Zollkriege» mit Rußland und die Herstellung eine- zehiilährtgen Vertrage« hat auch sür unseren Handelszweig Borlheile aebracht. In den vielfach überschwänglichen Jubel, der aus deutscher Seite über dea AuSgang der Verhandlung« erschallt, können wir trotzdem nicht etnstimmen, da auch deutjcherseit» für Rußland lehr werthvolle Zugeständnisse gemacht werdea mußten. Man scheint a» dielen Stell« ganz vergessen zu haben, welch« kolossalen Schädigungen unser deutsche« Erwerbsleben dadurch erlitten ha«, daß unsere Diplomatie den Zollkrieg mit Rußland nicht zu verhindern wußte, uud scheiat nicht zu bedenke», daß sür Viele Jahre dazu gehören werden, um die erlittenen Schädigungen wieder quitt zu mache». Dt« Nachfrage uachDrogen vad Mediciualwaar« au«Rußland undFin ist ein« überall« starke, und die Dringlichkeit, mit der sie anftrttt, beweist, daß die rnsslsche Pharmacie dt« deutsch« Lieferanten nicht entbehren kann und passeiidere Bezugsquellen auch während der Schließung der Grenze nicht find« konnte. Nicht zu verkennen ist, daß seit dem Jnkraft- treten de« deutsch-russische, Handelsvertrag«« allenvärtS eine ver- trauenSvollere Stimmung Platz gegriffen hat und die LourSzettel unserer Börsen, di« in dm letzten Monaten «ine Steigerung von durchschnittlich 10 Proc. aufweisen, sind dafür der beste Beweis. Die von agrarischer Seite geäußerte Befürchtung, daß Rußland« Industrie schoa in dea nächste» Jahren so erstarken würde, daß di« uusrig« dort verdrängt werde, können wir nicht theilea — wenigsten» werd«» dazu mehr alt zehn Jahre gehören —, wohl aber ist zu erwart«, daß durch die Eröffnung der ungeheuer« Gebiete Sibirien« und durch die Verbindung de« europäischen Ruß- land mit dem Stillen Oceaa Lurch die trau-kaspisch« Bahn und der« Nebenbahnen, Million« von Loasumeuten den deutsch« Jndustrieerzeugniss« zugesührt werden. — Der Pres« von Silber ist, nachdem er bisher ohne Unterbrechung gesunken und ans 27 ä znrückgegange» war. auf 28'/, ä gestiegen. Dies« Werthverbesserung hat sür «in« groß« Zahl unserer Handeltartikel «ine Preissteigerung oder «enlgsten» fester« Haltung herbeigesühr». Unter Export hat an Lebhaftigkeit zugenommea, abgesehen von der enormen Ausfuhr deutfcher Waareu nach Rußland. Obgleich von einer Beruhigung Brasilien« noch nicht die Red« sein kann, so ist doch ein gewisser Abschnitt durch die Aushebung der Blockade von Rio de Janeiro zu verzeichn«, »nd di« geschäftlich« Nachricht« an« diesem wichtigsten brasilianisch« Jmportpiatz laut« beffer. Der nen« Zolltarif der Bereinigt« Staaten vo» Nordamerika dürfte bald zur Linstthrnng gelangen, und mit chm wird sich da« btther eingeschränkte Geschäft dorthin bedeutend heb«. Actiea-Gesellschast O. Titel'« «unsttöpferet in Berlin. Der Geschäftsbericht bemerkt, daß da« Jahr 1893 für di« gesellschaftlich« Industrie, uameallich in der zweiten Hälfte, nn- günstig war. versandt «nrden nar 510 89l ^4 (1892 885 660 ^4). Gegenwärtig lägen Aufträge auf ca. 149 OM ^4 vor. Dt« Preis« konnte» sich besestia«, da viele Töpfereien, dt« mit niedrigen An- geboten ans de» hiesigen Markt gedrückt hätten, »un wieder nach Rußland absetzen können. Aus Debitor« mußt« 1893 75 968 ^4 abgeschrleb« werde», die sonstigen Abschreibung«» betrag« 14 504 ^4 (15 611). Da di« BettiebSüberjchüffe hierzu nicht «»«reichten, so mußte di« gay«« Rücklage ll mit 20 OM und vo» der Rück, lag« 1 41906 ^1 «nr Deckung de« Verluste» herangezog«» werden Letztere Rücklage ermäßigt sich dadurch ans 10 M3 >1 Di« Actionair«, welch« 1892 »och I Proc. Dividend« erhalte» hatten, gehe» leer au«. Die Acttea siud 188? mit ISO Proc. au di« Börse gebracht worden; damal« waren 11 Proc. Dividend« erklärt »ord«, für 1888 12'/, Proc, nachdem der Actieuconr« stark ge- trieben war. Magtzetnrg, IS. April. (F. v. Licht.) Vorräth« nnd schwimmend« Ladung«: «s Deutschland 1. März .... 481947 Hamburg 4. April .... 41 OM Oeftrrrrich 1. Mär, .... *355 OM Frankrich 1. Mär, S20 596 Holland 1. April 40 523 Belgien 1. April 22 585 England 8. April 65 361 Schwimmend »ach Europa am L April 17 46» zusammen tn Europa . . . Vereinigte Staat« von Nord amerika 3 April Cuba. 8 Haupihäf« am SO. März Schwimmend »ach Nordamerika am 2. April ^ zusammen tn Rordamerik« . ? Ueberhaupt * Parlänstge Zahl. Helsisch« L»»»fg«.«Is»»bah,. DK Betriü«.«». nahm« betrage» «inschließltch de« Ueberttage« an« dem Vorjahr »1 »71 595.60 X, d. t. wehr 630948,59 ^4 di« Vettied««»»qab«, «tnfchtteßlich der an« dem ErneeerungSiond« bestritt»»« 11341 527,47 ^«r mehr 7274.05 -41 Entnahme au« dem Ev- >«»«««,«fand«, Garmittebettrag d« Staate« 1 229 89» <4 Zinse» nnd Amorttfatio» drr Anley« dransvrnch», 4 ISl 445,67 .41 E« stehe» fomit -nr Verfügung der General-Versammlung 712S 520HS Mark oder 635 694.69 ^4 mehr ,1« t» Vorjahr. Der Vermattung«, rach beschlaß tn feiner gestern abgehalttn« Sitzung, der Geier« 1- verfannnlang dt« vercheilnag »o» 4'/, Proc. Dividend« grg« «'/, Proc. tm Vorjahr, feruer Dotiraag de« Erneneru,g«fond« und de, Penfioagcaffe wie »m Vorjahr mit 1000000 ^4 bezw 250000 ^4. »inla» vm, 50000 ^4 in den versichern,-ssond« »L lledertra, MrftgA >an SLS46ÜH6 ans nana Nechmmg tznrhnfchlng«. Zucker. IR» 403480 43 MO 320 OM 342 985 11860 38 036 86377 Sichtbare ,«« 396 514 t 105366 275 OM »37 517 45199 88132 99 739 17 267 86517- 1344 475 1 263 906 1 324 984 t 232 MO 257 488 148 823 186 OM 90 386- 179258- 39 559 17 53? 33286- 528607 »52 396 309930, 187S.088 1 616 SOS 1627914t Grotziksetze, 16. April. Dt« henttg« General-Versammlung z« Jlseder Hütte genehmigte 18 Proc. Dividend« und wähl» 1-, auSscbeidenden AussichttratbS-Mttglieder einstimmig wieder Wesel, 16. April. Die heutig« General. Versammlung kr Niederrhrtnischea Gütrr-Sssecuraaz-Gesellschast halt,, Dividend« sür 1893 aus 45 -41 festgesetzt. Dt« Dividende de« z>»-. versicherung-verein« beträgt 6 -41 per Actie *—Spinnerei Gebwetler i. E. Rach Abschreibung», j„ Betrage von 39 9l 5.76 >1 stellt sich sür da« Jahr 1893 ein Gevir, io Höhe von 44 453,45 heraus. Ha»»«»er, 16. April. Der Aussicht-rath der B - G. Tls>. waoren-Fabrik uud Bad Oeynhausen schlägt 2 Proc. Disi. dende vor gegen 7'/, Proc. im Vorjahre. VrauuschMrtg, 16. April. Der Aussicht-rath de« Waise«, büttelrr Metailwerke« vorm. Grobleben LCo. chlägt 6 Proc. Dividende vor gegen 8'/, Proc. im Vorjahr. *— Contanten-Tinsuhr in Hamburg. Bon der West, küste Afrika« wurde 1 K. Goldstaub für C Goedelt zugrsührt — Norddeutscher Lloyd. Der neuerdina- statlgesundene Rückgang de« Course« der Acti« de« Norddeutsch« Lloyd wird nach au« Bremen gemachten Miltheilungen damit motivirt, Laß der Zwischendeck«verkhr nach de» Bereinigten Staaten im lausenden Monat, der sonst der best« de« Jahre« zu sein pflegte, bither w«mg günstig gewesen ist. Angesicht« der Lrsorderniff« für die in Auslrng gegebenen neuen große» Dampfer wird in Bremen anaenomwen, daß die Lenvaltnng de« Norddeutschen Lloyd aenöthigt sein werde, eine neue Prioritäl-anleihe zur Ausgabe zu bmigea, worüber schon in der am 19. d. M. stattsindendei, Srneral-Versammlung seilenj der Vrrwaltiing eine Mtttheilnng gemacht werden dürste. — Tu Bestätigung dieser Angaben bleibt abzuwartrn. *— Die schleSwigschen Ansternbänke haben fast elf Jahr« brach gelegen. Im Jahre 1882 glaubte eine wissenschaftliche Bni- sungscommission, daß zur Erhaltung der Bänke eine längere Scho», zeit erforderlich sei. Dies« wurde ansaiGs aus drei Jahre festgesetzt, dann aus sechs, aus neun Jahre, und erst nach Ablauf von els ähren wurde di« Austernstscherei wieder sreigeaeben. Aber dal rgebuiß befriedigt die Kenner nicht, die Austern sind in der langen Ruhezeit nicht beffer geworden. An der Westsee ist man der An- ich», daß die Schonzeit viel zu lange ausgedehnt gewesen ist und daß die Bänke nun umgekehrt durch den Mangel an Befischung i, unrationeller Weift in ihrer Entwickelung gehemmt find. Die köiiz. lich« Regierung hat sich deshalb entschlossen, den bekannt« Zoologe» Geheimrath Möbiu« au« Berlin, dessen wiffenschaftlicher Ralh bei der Behandlung unterer Busternbäuke bi-her maßgebend war, de» königlichen Baurath Wein reich au« Husum, dem die Beaussi-Ii- ung der schleSwigschen Bänke obliegt, sowie den Regierungsratd cempcr aus Berlin nach der atlantisch« Küste Frankreichs z» entsenden, um sich dort über die berühmte Austernzucht von Arrachon zu unterrichten und die Ergebnisse womöglich für unsere Küste z» verwerlhen. Die Erlaubniß zum Studium der französische» Bänke und Einrichtungen ist von der französischen Regierung bereit, willig ertheilt worden. Mnncheu, 16. April. Die Eberl'Faber - Brauerei hnl einen Vergleich mit dem Borbesitzer Pongratz abgeschlossen. Darnach wird Pongratz auS der Regreßkloae entlassen und weicht lediglich mit seiner Hypothek dem jüngst ausgenommenen Bankgeld au«, und erhält dafür anderweitige Sicherheiten. IM 000 .41 werden ihm heimbezahlt, die restlichen 4M 000 >1 bleib« zur Ratentilguug tehen. Herr Schülein ist deshalb und wegen anderer Meiuuiigs- Verschiedenheiten au« dem Aussicht-rath auSaeireten. Herr Fried: Gras ist nun allein maßgebend. Dft Regreßklage wird durch dielen Vergleich mit Pongratz auch gegen die Uebrig« mindestens er- chwer«. (Frkf. Zig) IV-o. Pra>, 16. April. Vom Prager guckermarkte. Das anhaltend trocken« Wetter bewirkte zu Anfang der verflossenen Woche eine weitere Befestigung der Tendenz ars allen continen- taten Zuckermärkt«, indem die Speculatioa zu größeren Trans- action« sür neue Campagne schritt und Hand in Hand damil auch mehr Unternehmungslust sür die lausende Campagne zn Tag« trat. Auf dem um 10 bi» 15 höhere» Coursniveon leigt« sich indessen wieder mehr RealisatwnSlust, da gleichzeitig Meldungen über in Frankreich und Belgien niedergegangenen Regen einliesen und stärkere Bewölkungen tn Denffchland und Oesterreich ebenfalls aus einen baldigen Wlterunasumschwung schließ,» ließen. Die ungünstige MärzauSsuhr-Statistik Deutschlands als auch dft niedrigere New-Horkr Notirunz für Muscovade» thaten Las Uebrige, um die spärlicher auftrelenden Läufer vollends zu ver scheuchen, und die Märtte verfiel« rasch wieder in die frühere Lustlosigkeit, wobei die Besserung nicht nur ganz verloren ging, sondern daS vorwöchentliche TourSuiveau noch um ca. 10 sür alle Termine unterschritt« wurde. Di« englisch« Raffinerien zeigten in de» fester« Momenten wenig Kaufgeneigtheit »nd war« erst zn den gewichenen Conrfen wieder Reflektanten sür Rübenzucker, so daß bei den Werth« vo» 18» 6ck sür April und 12» 6'/, ri für Mai etwas mehr Stetigkeit nicht zu verkenn« war. Die statisliiche Position de« Artikel« hat durch da« Anwachsen der BorrLIH« in Nordamerika und in den kubanisch« Häfen ein« Verschlechterung erfahren, dagegen mehren sich di« Bericht«, nach weiche» da« Totalergebniß auf Cuba tn Folge der lange anhaltenden Trockenheit zur Zeit zwischen 900 000 bi» 950 OM t zu suchen sein dürfte. Die von Licht vorgenommenen Untersuchungen haben ergeben, daß di« Körner schon sehr gut gekeimt und Wurzel in da- noch feuchte Erdreich ge- trieb« haben, baß dagegen da« Durchbrechen der ober« Ackerschlch, wegen tieferer Lage de« Samen« i« der Erde vielleicht etwas medr Zeit ql« sonst beanspruchen wird. Dft hier und da gefallenen Sprüh- reaen bezeichnet Licht al» unzureichend und wünscht den baldigen Ein- trttt aiiSgikdiger Niederschläge. Raffinirft Zucker hatten Anfang der Woche bei stetigen Preis« etwa» lebhaftere« Geschäft zu verzeichnen. Triest zahlte sür I. Tentrifugal-Pil« Sommerlieferuog bi- 18,50 fl. und November.März wurde mtt 17,75 fl. uud 17,, fl. stärker ge handelt. In der zweiten Wochenhälste hat sich di« Tendenz im Ein stang« mit der Mattigkeit der Rohzuckermärkte weftntlich obgeschwi'HI »nd dft Preise mußt« in England 1'/, ck und in Triest circa '/. st. nachqebe», da speciell aus dem letzteren Markte in Folge fehlender Commissionen von der Levante die Kauflust ganz erlahm» Der hiesige Markt setzte Moutag ia flauer Tendenz ein, und die Notirungen besserten sich bi« 16,72'/, fl. für prompt und 16,05 fl für Octobrr-December; namentlich in »euer Lampagn« kam e« an diesem Tage in Folg« größerer Bbgabelnst der Fabriken zu recht belang, reichen Umsätzen. Diele Besserung war leider nur von kurzer Daurr, da in Sympathie mit dem Au-land« auch hier eine inalle Tendenz dir Oberhand gewonnen hat uud obwohl Fabriken später dem Markte nur äußerst spärliche» Material »iitübrien, ging« wir sucressive bi« aus 16,40 fl. für prompte« Erstvrodnct und 15,80 fl. für Lieferung Octobrr-December Parität Aussig zurück I» Nachproducten war zeitweise stärkere« Angebot und da d e Mehrzahl der Raffinerien nur ivenig oder gar kein Jntercsft dafür zeigte, ermäßigt« sich die Prelle ebenfalls um ca. 25 kr , indem schöne körnige Zucker am Wochenschluß höchsten» 15,25 fl. Por Aussia Basi« 88 Proc. bewirkt wurden. Der Anbau der Rübenfelder ichrettrt auch bei ua« rasch vorwärt«, und die stark Bewölkung der letzten Tage läßt auf baldige« Eintreten vou Rrgenwetter hofle». Bi« jetzt hatte» wir nur stellenweise schwach« Gewitterrez» Raffinade» fanden während ver Vorwoche im Inlande belsiir Beachtung und kam« größere Abschlüsse sür spätere Monate zn »4.50 st. bi« 34,75 fl. zu Stande. * Wik». 16 April. Hier ist da« Gerücht verbreitet, der Finanz. minister werd« al« Ersatz für da« fallengelassene Project eines EptrituSinonopol« i« Nbgeordnetenhau« dt« Verdoppelung der Börsrnfttuer beantrag«. * Wir«. 16- April. Wie verlautet, finden jetzt Verhandlungen »wisch« d« HandelSininisteriea sämmliicher europäischer Staaten statt behuf« Einführung eine« einheitlichen euro päischen Telegrammtarise«. NI« einheitlich« Taxe sür jedes Telegramm bi« zu einer begrenzte» Wörterzahl wird der Betrag vo» 1 Arr«. tn Aussicht gestellt. — Nach LemeSvarer Mel dung« lieg« auf die in Südungarn gelegen« Hüttenwerke und Domainen der Oesterreichisch- Ungarischen StaatSbadugelell- schaft drei Offerten vor, und zwar nur belgische, ein« sranzösische and rin« der Rima Murany« Gewerkichoft. Mit der Salgo- Tarjaner Bergwerksgeselljchast soll demnächst über diese Offerten, sowie über die Bildung einer Actftngelellschaft verhandelt werden. Ein Tdeil drr Domäne» würde im Besitz der StaalSbahugeftllschast verbleiben. ivr». Pnri«. 16. April. Der Minisi« sür Laudwirihschast hat anaeordnet, daß all« ausländische» Hammel, rvelch« zu einem Transport« gehör«, bei dem ei» oder mehrere Fäll« von Maniseache festgestellt worden sind, unverzjiglich im Lanatacium vo» La Vilrtt« getSdie« werden. Gleichzeitig «aipsfthlt her Minister, »»«ländische Hammel uach einem UnfentßaU« VON langst«»« 24 Stnaßr» ft» Sanalartnm »» schlachten.
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