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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940501018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894050101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894050101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-01
- Monat1894-05
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'» . „pSeipchttte, 4m de» lm b^ck «ch h« -»7- »-». MU» „ ,„7r»7LttL»M«4^ Kt MMtmakiß« tügit-er 8»ft,N»>, t»< Hm,«^«5L0. D»ck dte «oft b«»o«, », vemMUmo m» »^rirrrrncy. merrenaynu» ^»A vin«, LAL^»b«W«, M >w»»«ch »umaMch > ?^L »tr ?WLMWM''L^ Nü«tt«> »»> Erpediti«,: Morgen-Ausgabe. nmigcrTMblaü FUt-le,: va»«-»»'»r-rit». < e«M«a4e. 14. PMt. n»b Anzeiger. «a-t-a-tzT. iijUyj Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- «nd Geschastsverkehr. A>zeigkM»Pveis die -gespaltene Petitzeile 2V Wp Rerla««» «u« ts» tzttacki»»sdckch ls««< spalte») bO--, vor de, FamiltenaachrlchS» (S^spacUmr) «04. Größere Echrtste» laut «nserrm Puts« «er^ichviß. Ladellartscher «nd tziffMÄjgH »och hohe«» Torrs. ^ Vrtea'veila^« (vsalzy, „r «A Ar Mortze».»n»gab«, oha, P«stb«s»rdM»»> 4 «X—, »it Postdesördernng 4 70.— Iknuchmrschlrr für J^yriMr Abend «>»^be «o»ritt»A» 10 UHW Mö ge» Ans^b« NochmiNag» SAtzn- S-a». »ab Festtag« früh -/^ Uhr. , Bit de, Mia«« a»b »»«ch«ch,>WI M«t»s halt« St»»»« früher, > »ryetM, fiat stM E dt, W»»,»«ß>U M Acht». »r»ck «ch B«lo, »«i «. »°l, t, LestO». Zl° 219. Dienstag den l Mai !8»g. 88. Jahrgang L, Für Ak»t und ^r»»1 -MN das Leipziger Tageblatt dmlalli Postanftalten des deutschen Reiches und Oesterreich Ungarns zum Preise von 4 ^ bezogen werden. In Leipzig abonnirt man zipl Preise von 3 ^il, mit Bringcrlohn 3 75 ^ für beide Monate und nehmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspediteure, die Hauptexpedition: Johannesgafse 8, Filialen: Katharinenftratze 14, Königsplatz V und UniversitLtsstratze 1, sowie nachfolgende Ausgabestellen:/ dtstraste 85 Herr L. choveustraste 1 Herr Ar« Llttel, Colonialwaarenhandlung, »soll, Letvr, Colonialwaarenhandlung, PeterSkirchhof 5 Herr Rux Xlertb, Buchbinderei, Pfaffendorfer Ttrahe 1 Herr 4. 6. (ülssseu, Colonialwaarenhandlung, Ranftsche Gasse S Herr Lrleär. kl8elu»r, Colonialwaarenhandlung, Nanstädter Tteinweg 1 Herr 0. Lnselüinun. Colonialwaarenhandlung, Schützenstratze 5 Herr ^ul. tZellÜmlok««, Colonialwaarenhandlung, Westvlatz 32 Herr ll. vlttrlek, Cigarrenhandlung, Vorkstrage 32 (Ecke Berliner Straße) Herr tS. 4. LeelilUL, Colonialwaarenhandlung, Brühl 80 (Ecke Goethestrau) Herr Lerm. Aessks, Colonialwaarenhandlung, Frankfurter Ttrahe (Thonisiusstraßen-Ecke) Herr Ottokranr, Colonialwaarenhandlung, Löhrstrahe 15 Herr Läurrtl LvtLvr, Colonialwaarenhandlung, Marschuerstraste V Herrjkuul 8ekre1der, Drogengeschäft, Nürnberger Straste 45 /Herr Ll. L. 41dreelit, Colonialwaarenhandlung, Zeitzer Ltrahe 35 Herr V. LÜ8tvr, Cigarrenhandlung, in Auger-Crottendois Herr Lodert 6 rein er, Zweinaundvrfer Strotze 18, in Neustadt Herr Xiemens 8edeit, Eisenbahnstrabe 1, - Connewitz Frau llscder, Hermannstraße 23, 1. Etage, . Plaawitz Herr Ll. OrlltLMUnu, Zschochersche Straße 7», - Eutritzsch Herr L»ert 41tner, Buchhandlung, Delitzscher- u. Blumcnstr.-Ecke, . Reudnitz Herr >V. Luxmnnu, Marschallstraße 1, - Gohlis Herr Dd. stllLtzede Xuedkoißer (Luttdetzlus), Mittelstraße 5, . . Herr Lernk. W eder, Mützengeschäft, Leipziger Straße 6, Linde»«« Herr L.p>«1deriet, Cigarrenhandlung, Markt 22. . Thonberg Herr R. LLvtsvd, Reitzenhainer Straße 58, in Volkmarsdorf Herr (Z. 4. ?sanmann, Couradstr. 55 (Ecke Elisabethstr.). I de» SparflnneS, drr BollSgrsundhrit und DolkSgeselligkeit, zur I Diakonissin geleitet und wird von einem Be ! Schl chtung von Streitigkeiten rc., geleistet wird. Wir ge-1 »4 südlausitzer Krankencassen mit 25000 " O Idenken zunächst einiger solcher allgemeiner Woblsabrt»'> verwaltet. 1 einrichtungen und Beraostaltuogen, die sich nicht aus einzelne Verband von Mitgliedern Arbeiter-Jählima.! I Etabliffement» beschränken. Aas «rund etaer »«neralverordnuna I<0 der »Snigllchen! Im Bezirk Dresden sind im Dericht-jabre 1893 be- . Drcrmbl 18M ist auch am > sonder» der gemeinnützige Bauverein, der Sladtverein für Urri»haa-tmaunschast Leipzig vom 27 1. Mai diese» Jabrr» »ine Ärbeiterzähluna »orhriehmrn. Dt« Zähl»»» d»r Arbeiter hat bet alten ajeutgeu «ewrrbe- «uteruehmeru zu erfolge», welch« 1) i» ihre» «ewerbeanlagru miadrpru» ^hn Arbeiter b«. schütttgea, »der 2) durch «lemeutar» Kraft lDampf, Mud, Vaster, Sa», Lust, Elektricititt «.) bewegte Triebwerke verMden, oder 8) tzttteawerte, ZimmerplStze uud andere Kanhvfe, Werste», soiot» solch» Ziegeleien, Brüche «ud solch nicht bergmännisch abgebant« Grube» besitze», dt« nicht »X vorübergehend in Betrieb sind, oder « deren Anlage» nach § 16 der GewrOeorduung nnd de» Nachträgen hierzu besonderer Genrhmiglng unterliege». Auch für solch, Aulagea, in welche» kri» Arbeiter beschäftigt werde», ist da» Formular au»z»füllea. innere Mission und der Verein gegen Armennoth und Bettelei für die Herstellung billiger und guter Wobiiungen thätlg ge wesen. Das größte LereinSunternehmen auf diesem Gebiete ist der i» 8e»pzig-8iadenau seit fünf Jahren bestehenoc „Verein zur Erbauung billiger Wohnungen", der 3L Häuser mit 353 Familien- nnd Einzelwodnunaen besitzt, auf einen Gewinn verzichtet und sich eine« großen Vertrauen der arbeitenden Claffen erfreut, zumal da die Miethpreisc bi» zu 20 Proc. niedriger al» die ortsüblichen sind. Die gesummte ^äuseranlage kostet in ihrer jetzigen Ausdehnung 1 26l 016 -s die Einnahme an Miethe kommt einer Verzinsung de- Bau- > werthe« zu fast 8 Proc. gleich, dir Eapitalverziniung ist im HauShaltplan jedoch nur mit 3 Proc. eingestellt und e» werden Ml habn, un» betonten ««verb-r.ib.nden der uuter d>- überschießend.n 5 Proc. zu Deckung der weiteren Kosten 1l bt« 4) fallende» Arten yr^ebogn. zufe-ige» las,,» mit d« der Anlage und der Verwaltung benutzt Ter M>ethz,n-für Bera»lost»»a, dieselbe» spätesten» bt» zmn 5. vlat diese» ^ ' ' ' ' »»srr stattstllche« Amt »urückgelangen z» laste». hiesigen Grw«ro«t»tve»de» der «e Jahre» a» Diejenige» hiesigen chewerietwtbendea der lenauntru Art, welch« bi» 1. Mai »och nicht in de» Besitz vou »rageboge» gelangte», wolle» dieselbe» ungesäumt i» unserem patisttzchen Amt« — Kupsrr- j gähche» 1, 11^ t« «-«maltgea sege». Kramechause — abholea uud bt» 5. Mai d. I. ausgefülli dahi» zurückgetmgeu laste». Leipzig, am 30. April 1884 Ler «-th »er ktadt «einzig. ^ " t. WH 8r.X.L7ll/S4. vr. Georgt. Hast». Dießstahls - Lrkanntmachrmg. Geswhle» «irden laut hi« «ftattetrr «»zeige: 1) et» ,»tdn«r Nt«, «st vpal und mehreren Brillante,, am SO vor. Ml».; 2) ei»e silberne Ttzltndernhr mit den vnchstabeu „V7. A.« »»s der Rückseite »ud anhängender NtLelkrttr. am 23. ds». Mt«.: 2) «t« sicher», Ltzlt«»«r»hr mst Kecuade, Schildchen aus d« Rücti^te »ad auhäugr»d»r Ri-rUrtte mit 2 Mün^u, am 'hü, vtznmgl«». schwarz mit yRterol. INa gefüttert, t« Fast« d« Rom« de« Optiker» T«i,dm»an. »iostergaste, ötz. ds» 22t» ,, 5) et» Sammerüberrteder st»hlbla», mit d»»kl»m Schoost- »>d Ran», gelb-, rvth» »,d «eistcarrtrtrm Aerm«lf»tt«, einer per- deckte» Reih« Stetnnustku-pse und Seltcheehenkel, »m 22. ds«. Mt«.: ch et« VLllche» mit 2 Stück dunktem, schriggestretstem Stofs, fignirl L 5318'' am 13. ds». Mt».; 7) e» St«»» Hühner <8 Stück), gelb« Vaduaaer, mit Feder- b»fch, ^m 24. bt» 2b7df». M». Etwaig» wahrnehamagen üb« den Berblieb d« gestohlen«» Gegenständ« oder über de» Thäter sind ungesäumt bet unserer Lrtintnal-Abthetl»»- z»r Anzeige z» bri-gea. Leipzig, am 20. April I8S4. «-» Voltzeiantt »er Stallt Leipzi,. vretfchneider. Ml. Die Mtische Aparcasse lleletht Werth»«Pier« «wr aiwstige» Beding«»«»». Leipzig de» 10. J«»»«r 1884. Dir SllarnFscn-Teputatte». eine Familicnwobnung mit einer zweifenstrigen Stube, einer einsenstrigen Kammer, sowie einer Küche mit Vorraum mit inSgesammt 38,07 qm nutzbarer Fläche beträgt nur l4b -D, während er sich für die 12,04 qm haltende Einzelwobnung aus 52 für da» Jahr stellt. Au» dem Leipziger Bezirk wird auch berichtet, .daß die Mietbpreisr für Wobnungen in Leipzig und der Umgebung im Berichtsjabre herabgegangen seien, ein Umstand, der den Haushalt der Arbeiterfamilien günstig beeinflußte". Da» in der Stadt Plaueo seit dem 1. Juli 1889 in Kraft bestehende Regulativ für da» Schlafstellenwesr» bat in Folge gehöriger Durch sührung desselben manche Mißswnde beseitigt und in gesundheitlicher wie auch in sittlicher Hinsicht wohlthätig ein aewirkt. Maßnahmen dieser Art erscheinen auch in anderen Ortschaften mit starker Arbeiterbevölkerung angezeigt. Ein besondere» Gewicht legen verschiedene Gewerbe-9n> spectoren mit Recht auf die in ihren Berirken neuerrichteten Koch- und Haushaltungsschulen. Der von der Stadt Ehemoitz in den Volksschulen eingefübrte Kochuutrrricht für Schülerinnen der obersten Elaste ist wesentlich erweitert worden und die Zahl der Schülerinnen, welche regelmäßigen Unterricht im Kochen erhallen, ist nunmehr auf 480 ge stiegen. Auch in Freiberg bestehen zwei Kochschulen; Königin Carola hat in hochherziger Weise zur Errichtung der ersten Schule 500 zur anderen 2000 gespendet. In diesen Kochschulen wird solchen Mädchen, die da» letzte Jahr die Volksschule besuchen und die den Kreisen von Ar beitern, kleinen Beamten und Handwerkern angeboren, ein Jahr lang unentgeltlicher Kochunterricht rrtheilt. Die Mädcken müssen unter der Leitung einer erfahrenen Lehrerin im Ganzen 30 verschiedene einfache Gerichte kochen lernen. Die Reccple dazu tragen sich die Schülerinnen unter Aussicht in ein ihnen verbleibende« Kochbuch ei», damit sie sich auch späterhin daran halten ktzonen. Die praktische Fertigkeit im Kochen wird soweit gefördert, daß die Mädchen im Stande sind, selbst ständig bieiraigrn Speisen io schmackhafter Weise zu kochen, m deren Zubereitung fir unterwiese» worden sind. / Da» vo» der Frau von Nostitz-Wallwitz in Schwester». ist der Leipziger Diakonissen- hltt d Statute» ^,s ^ ^*tpi>g werden in Eirrnatz z anstatt Mit tRriint, »nv Rnv,» knmi» kämn,»lie6,m ^>»n»ntar ll«» 7. M-t. Allen»» 7 Uhr »« tz«»ptv«»fm»»l,»g t, da» Logeahan« »» Leipzig, «lsterstraß» 2. ^ "u«^s«tz,«,gr 1) «ahl der vorsiaud »Mitglieder. 2) Sonstige 1. «ln« 1824. vr MIN«»» SM»ttt, h. Z. Borsitzender. anstatt mit Grund und Boden, sowie sämmtliche« Inventar zum Geschenk gemacht. In diesem Ststte wird neben der Uebung in Gemeindepflegr eine Kleinkiud«rsck>ule und eine Hau«haltung»schule unterhalten, fütz welche Krau von Nostitz-Wallwitz auch ein sehr praktische« Handbuch geliefert bat. Die von der Gemeinnützigen Gesellschaft in Leipzig in» Leben gerufene Bolk«hau»haltung»schul« wird von den Arbeiterinnen in so reaer Weise besucht, daß nicht all, Personen, welche sich für da» eingefübrte Morgen- und Abendkochrn gemeldet haben, ausgenommen werden können we«halb die Erweiterung der Anstalt in Aussicht ge oommen ist. Ä« Zittau besteht ebenfalls eine Koch schul« unter Mit Wirkung de» ffrauenverein», ferner gewährl dort ein Wohlfahrtseinrichtungen in Lachse». « Di« bricht» besprochene» Jahresberichte der sSchfischen , „ GtÜverüe-Juspectorrn enthalte» auch werthvolle Mittheilungm I Stadtbad Unbemittelten, sowie Schulkindern Bäder zu -her ne« Versuche inr Hebung der wirthschaftlichen, geistiaen I billigen Preisen. Ferner bat im Bezirk Zittau ein» Anzahl «ch sittlich«» Wohlfahrt der Arbeiter. Besonder» «rfrnuich I Krankencasieo unter Beihilfe von Industriellen und unterstützt isi «A llaH di« JahresterichtL auch Da» erwähne», »a» jetzt! von de» Städten Zittau und Löbau ein Genesunglhau» a< n»l«» Orten von gemeint ützcgea Vereinen, von Gemeinde- I in de» 450 m über dem MerrrSspirgrl und für den «»ll sia«Uich«» verwaltunmll für die Wohlfahrt der ge-1 Zweck sehr günstig gelegenen Orte Jon«dorf errichtet s«MMten BevSlkrrnug, inllllondere auf dem Gebiet« der I Da» Han» ist für 35 NeconvaleScenten berechnet, entdält je WahnnngBfrage, dr» Hau«b--iog»unterrichts, zur Förderung' eine Männer- und «ine Frauraabtheilnng, ist durch BcachtenSwerth ist ferner, daß die Arbeiterbeisitzer de» ?eipzigrr Gewerbegericht» die Bildung eine» städtischen Arbeitsamt» für den Zweck de» Arbeitsnachweise« bean tragten. Dem Gesuche wurde jedoch nicht näher getreten, weil die Arbeiterschaft sich gegenüber der Errichtung einer olchra AmtSstellr ablehnend verhielt. Der Ehemmtzer Grwrrbe-Jnsprctor gedenkt anerkennend de» auf dir Hebung de» geselligen Verkehr« unv die iortdilkung der Arbeiterbevölkerung dinzielenben Evange lischen Arbeiterverein» zu Ebemnitz, weicher vurch den Kastor Eolditz mit außerordentlichem Eifer und großem Geschick geleitet werde. Derselbe hat vier Gruppen in ver- chiedenen Stadttbeilen errichtet und im Winterhalbjahr 893/94 eine Reihe von Borträgen Uber allgemeine wissen- chastliche, volkswirtbscbaftliche und socialpolitische Gegenstände veranstaltet. In ähnlicher Weise sucht der Verein .VolkS- wobl" in Leipzig »nd Dresden der gesammtcn Arbeiter- bevölkerung zu nützen. In Dresden ist im Winterhalbjahr 1893 94 im größten .DolkSbeim" des Verein- .Volk-wohl" rin EykluS von 10 populären Vorträgen über BolkSwoblfahrtS- lehre vor Männern und Frauen gehalten worden. Diese Borträge waren mit DiScussionen und Beantwortung von Anfragen der Zuhörer verbunden. Die Dresdner VolkS- unterbaltungSabeude, in denen regelmäßig ein größerer Vor trag gehalten wird, dienen ebenfalls zur Hebung der Volks bildung nnd zur Veredelung der VolkSgeselligkeit. Schließlich erwähnen wir noch ein verdienstvolle» schieds richterliche» Eingreifen der königl. Am t-bauptm ann- cbaft in Chemnitz, worüber der Chemnitzer Gewcrbe- Znspector Folgende» berichtet: .In dem Fabrikrorfe Thalheim erfolgte im December de« Berichtsjahre« unter Hinweis auf die ungünstige Geschäftslage und den äußerst gedrückten Preis der Waaren in einer Anzahl Strumpf-Fabriken eine Herab- 'rtzung de» Lohnes um 5—15 Procent. Hierbei war theilweise o verfahren worden, daß den Arbeitern die Wabl gelassen wurde, entweder sich sofort die Lobnverkürzung auch an dem bereits verdienten Lohne gefallen zu lassen oder da» Arbeit», vrrhältniß nach Ablaus der Kündigungsfrist als gelöst zu be. trachten. Infolge dieser Maßnahme traten die Arbeiterausschüsse au» den betreffenden Fabriken— einige Fabrikbesitzer hatten e» unverständlicher Weise für angezeigt gehalten, ihren Ausschuß Mitgliedern im Falle der Thrilnabme an der Versammlung mit sofortiger Entlassung zu droben — zusammen, um über die Frage, wie die Lohn- und Arbeitsbedingungen gebessert werden konnten, zu bcrathen. Der Beratdung wobntr ein Vertreter der königlichen AmtShauptmannschast Chemnitz bei. In der Versammlung wurde allseitig geltend gemacht, daß so bedeutende Lohnherabsetzungen in Anbetracht der ohnehin niedrigen Accordsätze nicht ertragen werden könnten und auch nicht unbedingt nöthig seien. Die üble Lage, in welche di« Aroeitgeber geratbcn seien, wäre zum Tbeil dadurch herbei geführt worden, daß vielfach über den Bedarf producirt und dann zu jedem Preise verkauft werde. Um dem PreiSdrucl zu begegnen, müsse die Production einaeschränkt und die mehrfach in Tbalheim übliche l3stündigr Arbeitszeit verkürzt werden. E» wurde hiernach einstimmig der Beschluß gefaßt, die königliche AmtShauptmannschast al» Gewerbegericht zu ersuchen, dabin zu wirken bezw. zu vermitteln, daß die Arbeits zeit in Tbalbeim gleichmäßig verkürzt werde, auch weiter« vohnbrrabsttzungen nicht vorgenommen werden möchten". Nunmehr nahm die königliche Amt-Hauptmannschakt die Angelegenheit in die Hand; in einer von ihr rinbrrufenen Versammlung einigten sich zunächst die Fabrikbesitzer von Thalheim dabin, bi« aus Weitere« täglich nur 8 Stunden arbeiten zu lassen und Lohnkürzungen nicht vorzunehmen. In einer hierauf in Meinersdorf einberusenen Versammlung von Fabrikanten diese« Ort» und mehrerer Nachvarorte wurde ebensall» die Beschränkung der Arbeitszeit auf 8 Stunden beschlossen. — Weitere zur Zeit noch schwebende Berhand luugea haben als Ziel eine allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit in der Strumpf - Industrie aus 8 Stunden in» Auge gefaßt." eine Deutsches Reich. —k. Berit«, 30. April. Di« io den Nummern 212 uod 214 de» -Lecpz. Tagebl." wiedergegebraen trefflichen Ansichten de» Grasen Ho»n«brorch über di« Parität erinnern an einige Gtücklein, welche die .Germania" letzthin in dieser Frage, die übrigens vom Crntrum nur hervorgeholt ist. weil ^ ^ - ^ W man schon gar nicht mehr weiß, worüber man sich beschweren oll, geleistet hat. Bekanntlich wurden vor einigen W-ckien charfstnnige Untersuchungen in der klerikalen Presse darüber angestellt. wie viele Minister, Oberpräsidenten, Generäle »nd andere hohe Beamte katholischer Confesston seien. Nachdem man so dir Spitzen sorglich abgeweidet batte, stieg man etwa» herab und wendet sich den städtischen Behörde» zu. So brachte die .Germania" vor einiger Zeit die Mit- tbcclung, daß in Alkrdorf a. W., wo unter 17 Bewerbern ür eia städtische« Amt sich auch ein Katholik befunden habe, dieser zwar mit einem protestantiscden Bewerber zur engeren Wahl gekommen, aber, angeblich seiner Confessio» wegen, nicht gewählt worden sei. Wenn dir .Germania" sich darüber entrüstet, so «st da» ihre Sach«. Wir würden auch keine Noli, davon nehmen, wenn da» Blatt nicht die Gelegen heit benutzte, einen regelrechten Boycottvrrsoch zu machen. E» schreibt nämlich: .Unsere» Wissen« befindet sich unter Denen, die über die Bewerber zu entscheiden hatten, auch der bekannte Wcinkändler Buerger» derrine große fahl von Katholiken, darunter viele Gei st- iche de» EichSfeldS. zu Kunden hat. E» wäre wünschen-- wertb, zu ersahren, wie Herr Buerger gestimmt hat." In verständliches Deutsch übersetzt, beißt da»; „Weou etwa Herr Buerger gegen den katholischen Bewerber gestimmt hat, muß ihm seine katholische Kundschaft abspenstig gemacht werden." Es ist bezeichnend, daß die Presse der Partei, dir sich al« ichersten Hort gegen die Socialteniokratie anpreist, von den Soc>aldemokraten schon so schöne Dinge wie den Boycoit gelernt hat. Ein anderer Fall ist darum interessant, weil einige Bemerkungen der „Germania" zeigen, wa» sie von den Ausgaben des Staates denkt. In EmS halten katholische Ordensschwestern neben der schon bestehenden höheren Töchter schule eine besondere katholische höhere Töchterschule be gründen wollen, aber die staatliche Genehmigung nicht erhalten. Die „Germania" bemerkt dazu: „Weua die katholischen Ordensschwestern ihr Geld ri-ciren wollen, so gebt da« doch Niemanden etwa» an." Da» Blatt steht also ans dem Standpunkte, daß der Staat, wo er kein finan zielle« Interest« hat, alle« geschehen lassen müsse, wa« Andere zu thun für g»t befinden. Wir meinen, daß der Staat ein vrrvorragendt« Interesse daran bat, daß die Jugend in dem Sinne erzogen wird, der sür dir Erhaltung de» Staat» gedanken» wiinschen-werth ist. Die preußische Regierung dürfte gute Gründe haben, den Ordrn«schwestrrn in dieser Hinsicht kein alliugroße« Vertrauen cntgegenzubringen. Die .Germania" weiß da» auch sehr wohl, aber sie versteht e» vorzüglich, sich, wenn r« ihr so in den Kram paß», naiv zu stellen. Uebrigen« werden dir Erklärungen de» Grasen Hoen«brorch über die Parität die ultramontane Presse sicherlich wieder veranlassen, den Grafen al« geistig nickt ganz normal hinzustellen. Normal im uitramootanrn Sinne ist er aller dings nicht! L> Berlin, 30. April. Zur Maifeier veröffentlicht da« Correspondeuzblatt der Genrralcommisston der Gewerkschaften Deutschland«, deren Vorsitzender der Rrich«tag»abgeordnete Legien ist, einen längeren Aussatz, dem wir folgend« be- merkeuSwerthen Erklärungen entnehmen: „ . . . Am 1. Mot sehen wir Millionen Arbeiter sich zusammen- schaarrn, um zu erklären, daß st» »in« Aenderuug der Gesellschaft«, orduuug uud al« Vorbedingung derselben »inen ausreichenden Schutz der Arvettrrctasse gegen di» Ausbeulung de« EapitalismnS fordern, wo aber sind di« Millionen au den anderen Togen de» Jahre«? Finden wir sie vereinigt, dem Capital wideriianL zu teiften? Zeigen sie Lurch ihre ZuaebSrigkeit zu den politsichen »nd gewerk- schaitlichrn Vereinen, dag st« ihrer Erklärung auch den nöihcgcii Nachdruck zu geben gewillt sind? Keineswegs! Gar gering ist die Zahl der organisirten Arbeiter gegenüber derjenigen der Mot- demonslrouteo. Uud so >a»a, die« der Fall ist. wird »ach eia unmittelbarer Erfolg der Maidemonstrattou nicht Antreten." Im Anschluß an vorstehende Aeußerungen nimmt da» citirte Blatt auch Stellung zum Generalstreik. E« schreibt: „Bei un« in Deutschland würde ein allgemeiner Streik »tuen anderen Lharakter tragen. I« weiter ein Volk politisch geschult ist, t» schärfer dir Geaensätz« zwischen der besitzenden und besitzlosen 2lost« ailSaeprägt sind, desto nachtheiliger wird da« Mißlingen etaer größeren Action auf dl» Beweaung wirke». Nach der gegen- wärtiaen Sachlage «rfchefnt «ine DiScusstoa über einen allgemeine» oder doch wenigiien» vo, den anSschlaggebenden Bernsen insernttten Streik sür Deutschland »och versrüht. Aber dir Vorbedtngnag für »ine« solchen muh geschossen werden und dies« Vorbedingung > ist di« Organisation in Berufen Ist dies« in auSreichead«« Maße vorhanden, dann erst wird di« Bourgeoisie di« Macht der Arbeiter- clafi« anerkennen. Nicht not-weadia ist e« dann, «tarn Streik be ginne« zu laste», sonder» die Möglichkeit der Durchführung desselben wird die maßgebenden BevölkerungSschtchten veranlasse», de» h» rechitgtea wünschen de« Proletariat« nachzugeben." 1 .»»»
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