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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940502010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894050201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894050201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-02
- Monat1894-05
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Volkswirthschastliches. Isthaek» T. G. r«A« t, — s» »at«tm,r G«r> VUl» t» S,t»»4G Telegramme. tzvrv. Berit», 1. Mat. Bet der Subskription aus dst vor ».8 Tagen aufgelegten 160 000 000^! 8pror. Retch-anleih» ist hststr Belrag, wie bereit« gemeldet, trotz de« «» deu Tagescour« «ltz« heranreichend«» Emilsion-preife» etwa 2'/, sach gezeichnet »orden — ein erfreulicher Beweis, daß die Anleihe im Publicum Ankl-ng gesunden hat. Bon den im Ganzen gezeichneten ca. 404 000 000 Mart entfällt der größte Betraamtt ca. LdL', Milt. Mark wieder auf Berlin: e» folgen: Frankfurt o M. mit ca. 3bv, Millionen. Hamburg mit 11, Bremen mit 10'/* Hannover mit S'/„ Stuttgart mit 8'/,. Köln unk BreSlau mit "je 8, Nürnberg mit ?'/«, Leipzig mit b'/, Millionen u. s. w. Diese Platze erhalten demnach auch den größten Thcil der ausgrgebenen Stücke zugewiesen. So bleiben am Berliner Platz« ca. 8b Millionen, in Frankfurt am Maio 14'/* Hamburg und Bremen je 4'/., Hannover 4, Stuttgart 4'/,. Köln uud Breslau je 3'/,. Nürnberg S und Leipzig L'/, Million«» Im Gegensatz zu der hier und da »»«gesprochenen Ansicht, daß di« Ueberzeichnung der Anleih» nur aus künstlichem Wege herdeigesührt fei. laßt sich mit Sicherheit »»nehme», daß der bei weitem größt« Thttl der Zeichnungen ernst gemeint »ad zum Zweck« dauernder Anlage abgegeben war. E- haben sich verschiedentlich Spar- und sonstige größere Lassen mit hohen Zeichnung,», doruuter z. B. ein« von 20 Mill Mark, betheiligt und dabei die Verpflichtung übernommen, den zuzuthellendea Betrag intAeichsschuldbuch eintragen z» lasse». Derartige Zeichnungen sind, da e« bei «tuer Anleihe wie der vorliegenden besonder» erwünscht ist, dieselbe tu feste Hände zu bringen, vorzug-weise berücksichtigt worden. Im Uebrigen sind auch diesmal, wie schon bekannt, di« kleineren Zeichnungen bi« zu SOOO^l, loser» dieselben anscheinend in nicht speculattver Absicht abgegeben waren, voll berücksichtigt worden, während di» größeren 5000 >l vorweg und «inen Zuschlag in entsprechender Höh« erhalte» habe» 1VTS. Berlin, 1. Mat. Beschlüsse der 8achverst»»digen> kommt ff ton. Vom 2. Mai ab werden Warschauer Tommerz- bank - Actte», Warschauer Di-contodaak - Actien und Brüsseler Bank-Actien exclusiv« Dividendenschela pro 1893 gehandett und »otirt. — Aus schwebende Engagement- sind heut« folgend« Loupont-Differenzeu festgesetzt worden: Oesterreichtsch« 1860er Loose 0,80 Pro«. Zuschlag, Ruisisch« Ul. Ortentanleih» 0.88'/. Proc. Zu schlag, Dynamit Trust-Aciteu 4 Proc. Ziujenzuschlag. ltlS. vrrli». 1. Mai. Nattoual-Hypothelen-Lredit- Gesellschaft. In der am 30. April zu Stettin abgehaltenen 22. ordentlicheu General-Versammlung wurde dt« Man» genehmigt. Au« dem in der Bilanz nachgewiesencn Iadre-.Reingewlnn erhalte» dt« Genossenschafter ein« Dividende von 4 Proc., d. h. aus jeden Geschäsllantheil von 300 — 12 von 600 — 24 osl, uud die Gruadduchschuldner '/, vom Tausend ihrer entnommenen, mindesten« ein volle« Kalenderjahr bestehende» Darlehen. Dt» Ver sammlung eriheilt« den Berwolluvg-organen Decharge. Berlin, 1. Mat. Der „B.-T." schreibt: „Mt welcher Hast die Lrhedang der Vörsensteuer in« Werk gesetzt ist. er- giebt sich darau-, daß, als heute Morgen «ine Anzahl Arbitrage Zirmen zur Steuerbehörde sendet«, um die Formular« T für deu Ardttrage-Berkehr in Empfang zu nehmen, ihnen der Bescheid wurde, daß der Behörde davon nicht« bekannt sei." vrs. Berlin, 1. Mat. Der „B. B-E." vernimmt: Hiesige der Stempel-Bereinigung angehörende Bankhäuser sind dahin schlüssig geworden, die Vorschläge der Maklerfirmen betreff» Ber- theilung der Börsensteurr zu accepttren. Dagegen soll den Waklerfirme», ivelch« Aufträge für auswärtige Rechnung auSführe», weder Stempel noch Courtage vergütet werden, da diese Firmen »tchr eigentlich da- Maklergeschäft, sondern da« Bankgeschäft betreiben. AlPö. Brrlt», 1. Mai. Pferde bahn.Actie» haussirte« »» 5 Proe.. weil dt« Bewilligung der Anlage Unter de» Liude» «rtheilt worden ist. (Wiederholt.) VVIV. Berlin. 1. Mal. Der „V-L." meldet aus Wlea: Dl« Bilanz der Dux-Bodenbacher Bah» ergtebt einen Ertrag der Kohlenwerk« von 130 000 fl. Die Dividend« wird aus L.bO fl. bl« höchsten» 3 fl. festgesetzt werden. — Dieselbe Zeitung berichtet au» Wien: Wie wir erfahren, wird der Loupo» der Mährisch schlesischen Lentralbahn-Prioritäte» per 1. Juni mit 7Z0 fl. eingelöst, nachdem wegen der schwebenden BerstaatlichungS- vrrtzandiungen der November-Coupon nicht eingelöst worden ist. LTö. Berlin» 1. Mai. Da» Getreidelager de« hiesige» Platze« betrug am 1. Mat: Weizen 9071 t (gegen 1. April -s- 794 t). Roggen 27 263 t <-f- 13259 t), Gerste 2172 t (— 638 t). Hafer 4916 » (— 478 t). Erbsen 230 t (-»- 189 t). Mai« 5049 t (-»- 296« t). — Da» SptrttuSlager am Platz bei Fabrikanten und Repar> teuren wird aus ca. 23 Millionen Liter gegen etwa 20 Million«» Liter am 1. April «r: geschätzt. fVPS Berlin, 1. Mai. Di« „Post" schreibt: Znm gegen- Ivätttgcn Stande de« russischen Getreidemarktes erfährt der „Grashdauiu": Die Kornvorrälh« in Rußland beliefen sich, abgesehen von den von der Intendantur ausgekaustrn Quantität«» aus uu gesähr 300 Millionen Pud. * Berit», 1. Mat. (Privat - Telegramm.) Die „Rational- zeituug' erfährt au« London: Der „Time»" wird au» Buenos Ähre« gemeldet, allgemein werde geglaubt, bei der Eröffn»»- de» LongresfeS werde «in Druck aus die Regierung au-geübt werden, um 50 Millionen Dollar» Papiergeld zu «mittlreu; aber die öffentlich« Meinung sei dagegen. — Die Viehzucht de» Lande« leide unter dem Regenmanael. vrv. Hambarg, 1. Mai. Di» Sochvrrsiändigen-Tommission de» Esse cten Handels beschloß, da sie bi» jetzt über dt« Ber- theilung der Stempelsteuer sich »lcht einigen konnte, «tue Lersammlung sämmtlicher am Effecteahandel bethetltgtr» Firmen aus den 7. d. M. rinjuberusea. lVDS Wien, 1. Mai. Da» Abgeordnetenhaus nahm den Geseveniwurf, betr. di« Verstaatlichung der Triefte» Lager häuser und Schuppen, an. vv. Zarizyn. 1. Mai. (Privat-Telegramm). Dl« hiesige Kauf, maunschajt pilitlvuiN beim Finanzministerium um di« Genehmigung z« Errichtung einer Naphthabvrse, um dem Exporthandel eine» größeren Ausschwung zu geben. * London, 30. April. Kasse«. (Original - Telegramm von Kuh» L Co.) Die letzte Ernte von oft indische» Kaffee« ist nahezu erschöpft und sind nur noch circa 2000 Sack unverkauft in erster Hand. — Dir jetzt tu den Auktionen vorkommenden Qualitäten sind meisten« grau »ad holen die wenigen farbigen Loos« sehr volle Preis«. Auch t» Fr au Kelch warfen di, Mülle, die englisch« Drahtga^ über Bord und führte, für da« Sichte» da« leicht» Lassetg«web« ei», da« i« Jahr» 1830 von der seidene» Gaze, hergestellt durch ! dt» Monffeli»- (gewebter Wind!) Weber de« Appenzelle, Lande« t« ! der Schweiz, verdrängt wnrd«. I» Oeftrrretch-Üngar, erbaut» 1836 der Graf Karolyi t» Oedeuvurg dt, erste amerikanisch« Kunst- > dampfmühle, wobei erstmalig die Seidengaz« au« der Schweiz prakmche Verwendung fand. Auch im Königreich Sachse» fällt di« erst« Anwendung der Gaze in da« Jahr 1Ä6; wurde oimltch in diesem Jahre die erste amerikanische Mühl« t» Plaue» bet Dretde» erbaut. 1837 gründet« die jetzt noch bestehend« Firma W. Landwehr-Berlin tn Deutschland di» erst« Fabrik für > seidene Gaze Nicht viel später begann die Fabrikation in Oester- reich ond zwar 1849 tu einer Bandfabrik. Die erste Gaze bezog im gleiche» Jahr« dl, damalig» wiener Dampfmühle, dt, ihr« Lylinder damal» bespannte. Bi« tu da« Jahr 1891 hinein hatte di» Seidengaz» ietueu ernst lichen Mitbewerber; da» bereit» in den 60er Jahre» t» großer Feinheit hergefteüt« Mrssiaggeweb» konnte keinen nachhaltigen Erfolg erringen. E» überzog sich mit Grünspa», verkleistert« und zerbröckelt« sehr leicht. 1891 ging der Fabrikant W. MUth in Görlitz daran, ,1« Ersatz für die seidene Gaze Bronzegeweb« herzustellen, und zwar aus Veranlassung de- Mühieningenieur» Weber Der Draht ! au« Pho«phordronze ist seiner wie der vonSeidengazr, dabet aber haltbarer: da« bräunlich aulsehende Gewebe läuft in feuchter Luft nicht zusammen und wird nach Verdunstung nicht schlaff. Jeder einzelne Faden dehnt sich auf da» Meter 90 bi» 40 Proc., eh« er zerreißt; «io Oxydtrrn ist nadezu auSgeschloffe». Di» Bronzegazr ist gekröpft gewebt, so daß hi« Fäden >a»z fest liegen und sich die Maschen nicht verändern; di» Webekämm« sind xtzt genau denen der Seidengazeblätter angepaßt, wa» vor einem oh« noch nicht möglich war. Ja welcher Feinheit der Bronze- ädea sich verweben läßt, aeht au« nachstehender Vergleichung hervor. Aus 1 Wiener Zoll entfallen bet seid. Lentrisugalgaz« Nr 7 80 Masch„ bei vrouzegazr Nr 7 SO Masch. « » 8 66 - * - » S SS 88 - - - 11 116 . . . .11 11« . . . 12 124 . . . . 1» 196 « » -19 196. . . »18 144 - Wa< »U» schließlich den Preis betrifft, so ist da» Quadratmeter Bro»zegaz» tdeurer als bi« Seidengaz«; wenn aber di« Haltbarkeit in Betracht gezogen wird, f» verschwindet der Unterschied Die Broaze- gaze» loffe» sich wie die Seid« reißen: betreff» der Ausspannung muß erwähnt werden, daß ihr große Sorgfalt z» widmen ist und die Rinder mit einem Leinwondsireistn aus der Nähmaschine zu- neagenSht werden wüsten. Dt« Auflaoelattrn oder -Brettchen iud »b»»sall«, wie bet der Seid«, mit varchealftreisea zu beieime» dt« vorthetle der Fachschule» immer mehr »nd mehr zur Geltnng komme», trotz alle» Zetern» alter unpraktischer „Richtmeister". E« steht »odl kaum a»ß«r Zwetsel, daß da» System der Fach, schulen «tu« groß» Lücke aaSsüllea uud daß sie «tn« ganz bedeutend« Zukunft habe»; »tcht »«r al« Lehrstätt«. sondern auch ol« Central- stelle, al» «in Hort de» jeweilige» Gewerbe», der i» alle» Fällen Rath weiß, überall helfend «tngretsen kau», kurz, der tu technischer «t« t» theoretischer Bezieh»»- di» Führung vollständig ond sicher äbarutmmt. MSgen dar»m all« deutschen Handwerker au diesem Werk«, an der Errichtung und Erhaltung von Fachschule» Mitarbeiten, die Frücht« einer solche» Saat werde» bald reife». Lgoa IV. L. G. Fachschule«. Gaze aus Phosphorbronze. Et» «ener deutsch,» Industrie»»«»», von O. Petzold in Leipzig-Sellerhausen. (Nachdruck vom Bersaffer verbotet».) Seit etwa 1'/, Jahren werden zum Sichten von Mehl, Lemrnt, Pips. Knochen, Farben, Thcmtkalie» ». s. s. an Stell« der seidenen Gazen solche au» PhoSphorbrouzr henntzt, denen eine große Zukunft so gut wie gesichert ist. — lieber diese» neue» deutschen Ivdustriezwttg. der auch in Leipzig in der Drahtweberei von U. L. Hercher betrieben wird, ist bi« jetzt sehr wenig an di« Oeffeufltchkett gelangt; da» Fachdlatt „Deutscher Müller ' in Leipzig bracht« tn verfchiedeukn Nummern ausführlich« Artikel, die von allgemeinem Interest« sind und durch die auch da» Auiland aus den neuen deutschen Industriezweig aufmerksam gemacht Word«, wodurch nach weislich neue Absatzgebiete erschlossen worden sind Hoffentlich ge. liagt es den deutschen Fabrikanten, die autländischen Absatzgebiet« ans lange Jahre dlnau» zu halten; nur im deutscher» Reich« werdea bk» jetzt Bronzegazen hergestellt. Die Verwendung der Seid« zum Sichten de« Mehle» läßt sich bi» zum Abbruche de» nordamerikanischen Unabhänaigkeit-kriege- zurückveriotgen bezw. bi« znr französischen Revolution; sie ver drängte Schritt für Schritt die alten Beutel aut Schafwolle. Der »N« Wallbeutel, tn Form eine» Schlauche», ist von de, nord- amerikanischen Müllern erstmalig durch den sechSkanttge» Haspel (noch heute Lylinder genannt) ersetzt worden. MetaNgeweb« bildete die Veivonoung. Gleich« Verwendung fand di« Drahtaaz» i» de» sranzöjiichen uud «ngtischea Mühte». Zu damaliger g»ft wurd« da« Metallgeivebr uur in England hergestellt. AI« di« Nordamerika»«: am 3 September l783 ihr« U»abhängtg. lest anerkauat sahen, lehrten sie nicht wieder zu ihrer arsprungiicheu vezig-quelle für Trahigaze zu England zurück, sonder» bliebe» bei dem Gewebe au« Seid«, da« wahrend de« Kriege« von 1776 bi« 1788 aus Betreibe» der ameritauijche» Müller ei»« Zlschaetzknüpfroet i» Haarlem (Holland) für Sichtzwecke hcrgestellt hatte. Da« seiden« Gewebe war ja auch viel seiner al« di« englisch« Drahtgaze; di« Fäden rosteten nicht, auch koonteu sie nicht durch dt« seuchtwarai« Lnft i» de» Beuteilästea zerfressen werdr». Da« seidene Gewebe. Mslleraazr hi« aus deu heungea Tag benannt, liesert» übardie» An »ial schSnere», gleichmäßigere« »nd kleiefrastre» Mehl. Fachschule« sind Schule«, welch« Schülern nicht »ine allgemet»« Bildung gebe», sondern diejenige» Kenntnisse und Fertigkeit»» über- mittel» wolle», durch welch, sie zur Au-übuna «tue« besonderen Berufrsache« ganz besonder« geschickt iverden. Au» diese» Schule» solle» uicht »», praktisch gebildete junge Leut« hervorgeht», sondern es soll in ihnen a»ch dem jungen Manne Gelegenheit gegeben werdea, oll« seine« Berus« nahestehende» wtsteajchastliche» Keimt, niste sich »»eigne« »» köaur». Die Bedeutung der Fachschule» ist ganz besonder» tu der Neuzeit immer mehr und mehr aaerkauut wordea, ond e« giebt heut« Handel«, schulen, Ackerbauschulen, Baugewerkschule», Gärt»erschule», Kl»mp»«r- jchnle», Mülleretschulea o. a. mehr. E» find noch nicht viel« Jahre verflösse», daß der R«f »ach Fachschule» aut fast alle» GewerbSkreise» ertönt», »ach Schaffung von Stätte», to welchta di« Lehrling« de« Grwerb«fta»d«< diejenige praktisch« and theorettsch« Bildung erlangen könueu, dt« st« befLhiat, im Lebe» Da» z» sei», »a« fl« sei» sollen, nämlich »ach ihrer Lehr- zeit Gehilfe» de» Meister« im wahre» Elan« de» Worte», dir allen, auch de» fchlvtertgste» Aufgabe» und Anforderungen gerecht zu werde» vermögen, die lozuiagea dt« recht« Hand des Meister» stud »nd di« sich darchdruugea fühle» vo» Verusssreudlgleit »ad Lieb« §um Handwerk. All« jene jungen Leute müsseu aber dann nur für ihren Staad leben, dürfen nicht nach recht» »ad link» blicken und müssen t» »nd für ihren gelernten Berus ausgehe», knrz, sie müssen die Fahne ihre» Handwerke» hoch in Ehre» halten. Ueber deu Werth eine» streng geregelten Unterricht» tn fach- minnischer Praxi» uud Theorie, «rtheilt in genau abgegrenzter systematischer Reihenfolge, kann und wird wohl heutzutage krtu Zwetsel mehr obwalten. Der stetig vom Leichte» zum Schweren fortschreitend« Lehrgang to den einzelne» Fächer», gegenseitiger Wetteifer »»ter den viele» Lehrlinge», da» -nt« Beispiel, dt« Er> läuterunge» aller praktisch erfahrene» Meister und Lehrer, di» vor- Händen«» Mustersammlungen — all da» bewirft ein« Aneignung von aetstige» uud technische» Kenntnisse» innerhalb verhättaißmäßtg kurzer Zeit. Mit dem Maß zunehmender Fertigkeit erstarkt gleichzeitig et» gewisser freudiger Stolz tu dem strebsamen Schüler über di« io vielleicht schnellerem Tempo al» sonst erreicht« Stuf« der Aus bildung, «ährend der Gesichtskreis, die Uebersicht über di» einzelnen Zweig« eia« weitere wird. Und namentlich diese» letztere, da» Erlange» eine» wettere» Blicke» für deu Gewerbszweta, ist für den Geschäftsmann eia gewiß nicht zu unterschätzender Borthetl. Die in de» Fachschulen aa«gebildeteu jungen Leut« aber werdea tu spätere« Jahren beweise», wie viel höher sie im Stand« sind, deu Anforderungen der Jetztzeit entsprechen zu könne», gegenüber jenen Meister», di« ihr« Lehrzeit al» „Kindermädchen", HolzspaUer und Laufburschen verträumen mußte». Weniger allseitig dürfte man jedoch der Meinung sein, daß di« Lehrwerkstatt der Schule bester sei. al» dt« Meisicriehr«, «d die» scho, au« sehr naheliegende» Gründen. Jedoch läßt sich entschieden behaupten, daß in viele», wohl den meistea Fällen dt» Meisierlehr« nicht «aisernt zu biete» vermag, wa» di« Fachschule zu biete» tm Stande ist, ganz abgesehen davon, daß r< eia« ganz groß« Anzahl von Menschen giebt, welch« sich wohl Meister nenne» laste», aber maochmal noch unter den Lehrlingen stehen. Mau braucht sich nur manchen jungen Schuhmachek-„Meister" und setne Arbeit anzufehe». Barmherziger Himmel l wo» baut da Mancher für Gondel» zurecht! Und solche Gondeln nennt jener „Meister" Stiesel». Doch zurück z» deu Lehrling«. Wie häufig kommt e« vor, daß eia junger Maua zwei, drei uud vier Jahre lang, also eine» große, Theil oder di» ganze Zeit seine» „Lernen»", den Lausbukschen ipielen muß oder z» Arbeite» herangezogeu wird, di« alle« Ander« de- zweckru, nie aber da», wozu der Lehrling «tgenttich da ist — zam Erlernen ai»e« Handwerk». wen» anch di« Fachschule tn zwei Jahre» »och k«t»e» fettigen Meister heranztehen u»d bilde» kann — em« solch« Forderung wäre ja einfach lächerlich — so kann sie doed deu Schüler dergestalt au», rüsten, daß er nur der Fettigkeit bedarf. Weiß nur einmal der Lehrling, wie eine Sach« angepackt werden muß, dann wird er sich schon zurecht find«», daun kommt di« Hebung, uud mit ihr wird rr sicher ein „Meister" werden. Akr heut« noch giebt e» viel Gegner der Fachschule». Dt« so oft muß man hör»»: ,Lu wa» brauchen wir deu» Fachschule»? Meia Vater hat ket»e gebraucht, ich Hab« kein« besucht, wir mache» ja et» ga», schöne« «cjchaft. », »a« brauche» wir da »och Fach- schule» l Einen Studenten, der Kami keine Lust mehr z»r Arbeit hat uud der Alle« besser wisse» will (go»z natürlich, weil er e« daun tu der Regel auch besser wciß), et»«» laiche» Grüasch»ab«1 wag ich nicht to me«arm Geschäft habe»!" wem wäre» wohl uicht solch« »»L ähnlich» Aeußeruage» gtthau worbe», wer hätte wohl »ich« scho» ofttnal» über solch» Kurzfichttgkett zu lächeln Gelegenheit gehabt? Heutzutage aber ka,o »an noch viel lerne» (auch der alte Meister), wenn maa »nr will, »»d heut« muß man mehr, huadettsach «ehr lernen alt v»r 50 Jahre«. Hule« Vorfahre» lebte» t» einer Zeit, dt« der »»sertge» euch »tcht mehr im Geringste» gleicht. Da« haadwerk von heut« hat ga»z ander« Ausgabe» z« löse» al» da» vo» früher. Wa» früher Headarbeit war. tft heut« Kopfarbeit geworde» a»b hat „Drttaeinstumperu" geht t» der Jetztzeit ebe» »ich« mehr Gt wird gegemvärttg »ine Vielseitigkeit der Handwcrkrr verlangt, welch« Ep» ermigllcht. heat» de», morgen jenen Gcgenftaad erdeatttch auSeaaktze». Aber gegen di« »»ttdiluvtaatiche» An- schaunnge» foicher alter Brummbär« — Verzeihung — solcher alter Meister, hilft Alles »ichtt. Sie lasst» sich »tcht belehr». Und «tge» a»ch alt« Iuftitatio»»» mid Recht« «r»»»1 »erd«», wtae» Ha»b»«rr»ri»cht «»L Handwerker,ops wieder »»fdlübe», et tze"«» dt« Ltoesiichea Maaer» nichts mehr. Ueber kurz oder lang macht sich der Weltverkehr d»rch außerordentlich« Verkehrt»lttei Pley, und da heißt es «uttach: LernenI »ochmal« Lernen I viel Lerne» I Möge doch uur Jeder bedenke», daß »ur allein durch geichmackvoll« Arbeit dt» Mechernich, M-sstaardett besiegt werbe» tau». Bildet sich aber erst bas Haadwrrk zuw Kansthendwett her«», tz»»» » Haubold Lhemnitz, Maschinenfabrik, Etsr««ietzerei und Kupserschwiede. (Separatabdruck aus dem Prachtwerk«: „Die Groß - Judustri» des Kö»tsr«ichs Sachse» in Wort und Bild", Eckert 4t Psl»g, Kunstverlag, Leipzig.) (Nachdruck «ur unter Quellenangabe gestattet.) Vater de» Lhemnitzer Maschiaeafabttkr», welche sich dnrch ihr« Special-Fabrikat« einen Weltruf erworben haben, verdient in erster Linst di« Firma E. G. Haubold jun mit genannt zu werden. Ganz besonders muß dabei zunächst hrrvorgehoben werden, daß der Maschinenbau tu Ehemaitz welcher heute eine solche Ausdehnung erfahren hat, daß er ca. IS 000 Arbeitern Beschäftigung gewährt und tomit zur Entwickelung der Stadt Lhemnttz wesentlich beigetragen bat. durch «tuen Vorfahren des Inhabers erwähnter Firma ringe- führt worden ist. Larl Gottlieb Haubold, geboren im Jahr« 1783, gestorben 1856, gründete im Jahr« 1826 tu Chemnitz dt« erst« Maschineabau- Werkstätt». So manche später berühmt gewordenen Maschine» - Fabrikanten haben btt ihm. der im Bolklmund« nicht anders als „Meister Haubold" genannt wurde, ihr« Lehrzeit verbracht oder sind btt ihm als Beamte tbättg gewesen. Unter seinem Vetter Larl Gottfried Haubold. geboren 1793, gestorbeo 1862, wurde dst Fabrik tm Jahre 183? unter der Firma „T G. Haubold jun " neu errichtet. Nach dessen Tode führst sttn Sohn Friedrich Hermann Haubold, geboren 1818, gestorben 1893, da« Geschäft weiter, welche- sich unter dem Fleiß« und der rastlosen, umsichtigen Thättgkett seine- Sohne- und jetzige« Besitzer« der Fabrik, Carl Hermann Haubotd. geboren 1845, zur vollen Vlüth« entfaltet« Nachdem die Fabrik in den ersten A»sängen kaum 30 Leute be- ichäftigte, hat sich heust die Zahl der Arbeiter aus ca. 500 erhöh». Streng dem Prtncip folgend, nur da« Veste ond Vollkommenste zu liefern, errang sich die Firma Haubold durch ihr« Fabrikate tm In- und AuSlande sehr bald ein» geachtet« Stellung und zur Au», südruna ber zahlreich eintausend«» Ordres erwtesto sich bald di« vorhandenen yabttkrSninlichkelten al- z» klein. Auch »in« darauf pachtweise erworben» größer« Maschinenwerksiätst und Eisengießerei zttgt« sich nach kurzn: Zeit als ungenügend. Io daß tm Jahre 1883 eine 150 m lang» »nd 80 « dreist Maschinenhalle erstell« werden mußte. Dieselbe «präsentst» nicht nur hinsichtlich ihrer Bauart »ine der schöassta und praktischsten existtrenden Maschineuwerkstäistn, sondern auch hinsichtlich ihrer maschinellen Einrichtungen. Außer de» »eursstn deutichen and amerikanische» Werkzeugmaschinen ver dienen besonder» Erwähnung dst tzebezeug» und Laufkrähn«. Die Maschinenhalle besitzt zwei Galerien, wovon jede mit einer Anzahl kleinerer Laufkrähn« von geringerer Spaanwttst versehen sind, weiche das Heben kleinerer Lasten bewirken, während mittelst zweier durch Dampf betrieben« Lauskrähne von 12000 und 20 000 lc« Trag- sähigkeit und 15 w Spannweite di» schwersten Maschtnentheit» tron-portirt werdcn können. Die Beförderung der Maschinentheil, nach den beiden Galerien geschieht durch einen großen Fahrstuhl vo» ca. 3000 I» Velastua-sgeivicht. In gleich praktischer Weise ist dst Eisengießerei mit drei großen Lauskrihnen von 5000, 7500 und 15000 Ir« Tragfähigkeit und 13 m Spannweite autgestattet, ebenso I schlagen, > das PrejfengebiuL«, während «ine Rollbahn di« einzelnen Werk-1^ »u stätst» verbindet. — Diese beschriebene Einrichtung ermöglicht eines-' — ^ theils den Arbeitern di« betreffenden Lasten bequem und schnell an di« bestimmst« Plätze zu schaffen, anderntheils einen to jeder Beziehung rationellen Fadrikvetrted. Im Lause d-r Jahre machten sich noch verschiedene Neubauten und Erweiterungen nothwendtg, so u. A. die Erttchtuna «t«es Gießerei- und Presiengebäude« sowie einer Kupfer schmiede, Zo daß dst Fabrik tn ihrer gegenwärtigen Au-dehnung als dst lttstung-sähigst« Firma ihrer Branche bezeichnet werden darf. Stet« dem Fortschritte huldigend, hat e« sich die Firma ange legen sei« lasse», ihr» Fabrikat» durch fortwährende Verbesserungen und Vervollkommnungen aus di« Höh» der Zeit z» stellen, so daß diesclbea tn Folg« ihrer vorzüglichen Loiistructioa und Leistungsfähig keit im In- «nd Au-landr den besten Ruf genießen. Außer den europäische» Staaten erstreckt sich da« Absatzgebiet der Fabrikate dieser Firma auch aus Nord- uud Süd-Amerika. China, Japan und Afrika, und sie zählt nicht allein die bedeutendsten und renommirtesten Firmen zu ihren regelmäßigen Abnehmern, sondern auch verschiedene Regterung-^stablissement-. Dst Fabrik ist daher auch btt allgemein schlechtem Geschäftsgang immer vollständig beschäftigt gewesen. Dt« Leistung-sähiateit der Firma und ihr Bestreben, in ihren Fabrikaten nur da« Bollkvmineust« zu bieten, ist ans verschiedenen Bu-ftelluagea durch Au-zetchnuug mit den höchsten Medaillen au erkannt worden, ebenso wurd« ihr di« hob« Ehr« zu Theil, den Besuch Sr. Majestät König Atbert'S von Sachsen zu empfangen uud ihr Etablissement einer eingehenden Besichtig»»- uulerzogen t» sehe» Dst Fabrikation erstreckt sich auf de» Bau einzelner Maschinen, sowie compstter Anlagen für Bleicherei, Färberei and Appretur für Garu« und Gewebe, sowie für Papier-, Wachs- und Ledertuch, uud Gummi-Fabrikatto«. Besonder« z» erwähnen find dabei nachstehende Spectalmaschiuea. welch« theil« eigene Erfindung«» der Firma sind >u»h zur Begründung ihre« Weltrufe» weseutlich beiattragea Hab«,. Eentrifugal - Trockenmaschinen, welch« t» mehr denn 4000 Exemplar«, tu allen Industriezweige» t» Thättgkeit sind, Garn Pässir- uud -Aurringmaschi»«». Garn-Spül- und -Waschmaschinen Garn-Trockenmaschiiirn und für Gewebe aller Art unter anderen Tyltnder-Trockenmaschinen mit jeder beliebigen Eylinderzahi und Breit« — autgeiührt wurde» derartig« Maschinen scho» wiederholt mit 90 Eylindern uud dt» 4300 mm Breite — Spann-, Rahmen- uad Trockenmaschinen für oll« Arten Gewebe, al» Baumwolle, halb- und Ganz-Wolle rc., »nd t» eigenartiger Lonstruetion für Sammet, uud Seidenstoffe. — I« nach Zweck und örtlichen der- hältttiffen wird diese Maschine mit 1, 2, 3 nutz 4 Etagen »ad mit beliebiger Anzahl Trockeuselder» constrnirt. Calander in ihrer separaten Verwendung al» Roll-, Matt Friktion»-, Finish-, Mangel-, Gaufrir- und Wasser-Ealander mit Papier, »nd Bauniwollwatzen. Hydraulische Mangel» zum Mangeln von Baumwoll-, Leine»- und Iutestoffea. Für dst Herstellung dieser Maschinen besitzt dst Firma unübertroffen« tzpecialhits«. Maschine»; besonder» hervorgedobtu seien nur drei amerikanische Walzenschleifinaschinea und acht hydraulisch« Presse», wovon ein« die größte and stärkste Presse darstellt, welch« für dlest Fabrikate üb«r»a»pt «xtstirt. Der aoSübbar« Maximaldruck dieser Presst ist 8000000 tzjx, dstseib« die»t specstll zur Herstellung der zu Ealander» x. nöthiae» Walzen, welch» je nach Zweck vo» Papier, Bammvall«, Holzwolle. Loco«sas«r» »c. a»ges«tttg» werde». Ja der Papiersabrikatio» sind e» besonder» di« Roll-Bogr» - »nd Frictton»-Taland«r, welch« für da» RenommS« der Firma vo» Si» nuß gewest» stud. Dieselbe» find zuerst von lhr in der Papier fabttkattou ttngesührt wordea and haben heute dir weiteste ver breit»»» -«fände», selbst ta amerikanische» und englischen Fabrik» Dst Lala»d«r werbt, für de» «wähnst, Zweck bi« 14 Walze» und 9 » Brest« gebaut. Dst Lä»gS-, Q»«r- u»d Diagonal - Sch»ttd««aschiaen zeichne» sich befoader» durch ihre selbstthätigeu Bogruleger an», während di, gefertigte» Papiermaschine» mit einem u»d »ehr««» Trockrncyltndcrn, eventuell bi» 9000 mm Eyltnderdarchmeffer, de» höchsten An- so^»r»»g«» nttspreche», so a»ch dst Rotattousdruckpapter-UmroL. Maschine». Anstucht-Maschtnea ,c. Zn» Schluß stt »och «rwähat. daß dst Firma E. G- tza»bold sie», im Jahre 1887 ihr bOjihrige« GeschäftSjubiläum stierte; wöge sie sich r» her bisherig« Weist weiter entwickeln »nd netsalte», so daß p« anch btt ihrem spätere» Geschaftsjudtläu» aus «i, segeulreiche» Mkk> zurückhllcke» ko»». vermischtes. ». Lechtttz, I.Mai. wie hi« Leipziger Baumwollspinnerei, l so hat auch dst Kammgarojpiuuerei »»» SlöhrchComp tu schm» Etabitfstmeat et» «t,e»e» Telegraph«,h,r«a» et» wtchstt. Der reg» Depttchmwrrkhr der Fabrik hatte bewirft, daß früh« fortwährend tt» Bost unterwegs «vor. Nunmehr werde» dst eingehenden und abzusendenden Telegramm« direct vom Etabitfstmeat aus durch Vermittelung de» Telegraphenomtes zu Plagwitz befördert Selbstverständlich ist dt« Anstellung eines Telegraphtsteu i» der Fabrik auf Koste« derselben «rsolgt. *— Lebens-Versicherung«.Gesellschaft z» Leipzig (alte Leipzigers gegründet 1830. In der gestrigen ordentlichen Geuerol-Bersammlung wurd« der Rechenschaftsbericht für 1893, der «inen Reingewinn von 4 436 257 für da» genannte Jahr a»S- weist, sowie di« Anträge de» Brnvattung-rathe« aus AuSjadlung der Bersicherungtsuinmen für 2 und der Rückkaustwrtth« für 5 er- loschen« Bcrsicherungeu genehmig». Der au» dem Brn»attuag»rath« autschcidende Juftizrath vr. Erdmanu wurde wiedergewählt. *— Börse» gebrauch. Die Aktien der Ztttauer Mechanischen Weberei werden jetzt obne den Dividendenschein pro 1893/94 au der Börse gehandelt und notirt. Dst Dividend« wird aus 10—11 Proc. g«schätzt. Sparkasse in der Parochie bchöueseld zu Leipzig- Reudnitz. Dparverkehr tm Monat April: 1832 Einzahlungen 1L7 984ch3^l : 1906 Rückzadlungen 176 759,80^«; 221 neue Bücher wurden au-gegeben und 242 Bücher sind erloschen. Verzinsung der Einlagen mit 3 Proc. s Nrrchau, 1. Mai. Bei der hiesigen Sparrass« erfolgten im vergangenen Monat 96 Einzahlungen im Betrage von 1? 336,03 Marl und 3-1 Rückzahlungen im Betrage von 7920,43 ^tz E» ver blieb ein Caffenbestand von 19 691,52 Der Gejammtumsatz tm Verichtsmonate betrug 46 514,76 Q! Zwickau, 1. Mat. Die Zahlongistockung, tu welche gegen Ansang April d. I. di« hiesig, Banksirma Alfred Th oft gerathen war. ist nunmehr in der Weise erledigt, daß di« Gläubige» Versammlung am vergangenen Freilag der Firma ein Moratorium bewilligt hat, nach welchem dieselbe bis Ende 1895 zu ltquidiren hat. Man erwartet mit Bestimmtheit, daß ein Verlust für die Gläubiger, dt» in der Hauptsache Verwandle de- Firmeninhaber- sind, nutz sür einig« Kohlenwerkt (Vürgergewerkschast, Zwlckau-Obrrhohndorstr Slstn- kohlen-Bau-Verein), dst Lohn- und Dividenden-Gelder dort deponirtea, in keiner Weise eintrelen wird, da die vom Gläubiger-Au-schuß nach- trägltch aulgestelll» Bilanz salbst bei ungünstigen Realisationsziffern noch einen lleberlchuß ou-weist Immerhin hat e- to hiesigen Jnteresieoten- und Privalkretsen Verwunderung erregt, daß Herr Bankier Th oft es nicht sür schicklich geholten hat, da« Ehrenamt al» Aufsicht-rath-inilglied, da- er bei den obengenannten zwei Unter nehmungen begleitet, niederziilegen. — Wesentlich ungünstiger liegen dagegen die Verhältnisse der Firma Ferd. Ehrler är Bauch hier. Die der ersten Gläubiger-Versammlung vorgelegte Bilanz tr ab 27 Proc. Maste, ein gleichzeitig vorgeschlagener Accord von 3'/, Proc. wurde mit großer Ma,orttät abgelehnt und steh» bei der morgen slatlfindenden letzten Unterhandlung ein höhere- Bccordgebot zu erwarten, doch vermuihet man schon jetzt, daß auch dlest- nicht ans einstimmige Annahme zu rechnen hat und dst Insolvenzanzeige an Gettchtsslelle dann sofort ersolge» wird, wa« für den jetzigen alleinigen Inhaber, Herr» Siadtroth Ferd. Ehrler (der andere Associ«, Clemens Bauch, schied vor circa 14 Tagen freiwillig all dem Leben), ein unliebsame- Nachspiel wegen früherer Geschäfts- dilonzen nach sich ziehen dürste. Betheiligt sind durch Vaar-Ein- logen vielfach Private, hiesig« industrielle Unternehmungen und Kohlenwerke, unter Anderen: Rein-dorser Kohlenbahn, Forst, Schaber Steinkohlen-Bauverein, Zwickau-Oberhohndorstr Verein, Zwickaner Berein-brauerei. Die Werlhpavier - Devot« sollen intact ittn — Wo- sonst noch über weiter in Aussicht stehend« In- soivenzen am hiesigen Platze in auswärtigen Zeitungen besprochen wird, beruht ans Erfindungen. Tressen, 1. Mai. Bet heutiger Kohl«nsubmissio» ber königl. sächs. Staat-eisenbahnen lagen 8l Offerten vor Di« Prttse stellte» sich gegen vergangene» Jahr für sächsisch», schlesische und böhmische Kohlen säst unverändert, uur klare Waschkohlen «nd sächsisch« Koke etwa« billiger. *— Euttn-Lübecker Eisenbahn. Die Verwaltung wird der ans den 30. Mai anberaumten Generai-Bersammlung Vor schlägen, pro 1893 eine Dividende von 1'/, Proc. aus die Actiea vertheilen. — Dberbayertsche Actien-Gesellschast sür Kohlen- bergbau, Miesbach. In 1893 betrug die Förderung 9,14 Millionen Lentner (1892 8,85 Millionen Centner) und der Absatz 9,25 Millionen Centner (9,11 Millionen Centner). Dir gesummten Einnahmen werden mit 4,79 Millionen Mark au-gewieicn, denen (einschließlich 394 671 Abschreibungen), 3,58 Millionen Mark Ausgaben gegenüber stehen, so daß sich ein Reingewinn von 1208372 Mark (1009 18?) ergiebt. Nachdem hiervon 240 000 ^l als Ab- schlagsdividende von 5 Proc bereits verlheiit und auch die Tantiemen mit 96 83? gekürzt worden sind, werden IS2 000 /i als Rest dividende von 4 Proc. vertheilt, so daß die gesammle Dividende 9 Proc. (wie im Vorjahre) beträgt. Ferner werdcn 622 535 (380 888) zu außerordentlichen Abschreibungen verwendei und 57000>t der Reserve für Schürfungen zngkwleseu, wonach 100 000 (wie 1892) sür neue Rechnung bleiben. *— Württembergische Metallwaarenfabrik GeiS- lingeu. In der General-Versammlung wurde di« Verthcilung einer Dividend« von 11 Proc. — gegen 12 Proc. im Vorjahre — beschlosteu. Die Münchener Filiale — galvanovlasiisch« Anstalt — hat wiederum einen Verlust und zwar von 35 298 erbracht; «» ist daher beschlossen worden, diese Anstalt tm September diese- Jahres nach Gelslingen zu verlegen, wodurch di« Unkosten sür dir Folge bedeutend vermindert werde». IV-n. Prag, 30. April. Vom Prager Zuckermarkte. Die Zuckermirkle verfielen während der letzten acht Tage in ein« un gewöhnlich scharse Batst«, welch« am Donnerstag und Freitag geradezu in eine Deroute au-artete, indem die Preist bis dabin sür alte Campagne weitere 7'/, ä und sür neue Ernte 4'/,<i gewichen sind; der Rückgang erstreckt« sich somit seit 14 Tagen aus ca. I, 3ä sür alt«, ca. 10', 6 für aeu« Campagne. Der Grund dasür lag in dem fortgesebten Angebot von Herbsizucker seiten» einer starken, zielbewußten Baisse-Partei, welche, durch da- der Entwickelung der Rüben seither günstige Weiter ermuthigt, täglich sehr große Posten neuer Waare von England au- zu immer billigeren Preisen auf die contiucnialeu Märkte geworfen hat. Durch diesen Vorgang erschreckt, ging die Sprculatton au überstürzte Realisationen der noch bestehenden Hausse-Engagement- i» alter Waare, und da sie dabtt leider einer allgemeine. Zurück- Haltung aus Seite der Käufer begegnete, konnten diese Tran-acttoneu nur mit große» Prrisopsern durchgetührt werden. Ein Theil der Hauste- Engagement» wurde zugleich aus neu« Ernst geschoben, wa» dazu betgelragen hat, daß die Preise neuer Campagne etwa» mehr Stand Hallen konnten al- Lieferung Juli-August. Am Freitag Nachmittag ist indessen eine Reaktion eingetreten, und die Besserung machte Tags daraui weiter« Fortschritt«, so daß Sonnabend Abend ein« Reprise vo» 4'/, ck für alte und 3 ck für neue Campagne gegenüber dem niedrigsten Niveau constattrt werdea konnte. Die Fabriken haben dieser Bewegung ruhig zugesthrn, wa« gar nicht Wunder »ehmen kann, wenn berücksichtigt wird, daß Realisationen aus neue Campagne zu den heutigen Weichen mit Rücksicht aus die hohen heurigen Rübenvretsr »ur Verlust bedeuten und in einem späteren Moment«, bis die Eruteerwartungrn ttnen einigermaßen klareren Blick zulasten werden, auch nicht viel schlimmer au-sallen können. Ja den letzten Lagen ha« sich auch für greifbar« Rohwaar«, welch« anhaltend knapp bleibt, wstder bester« Frage gezeigt, und bat Interesse drr Svecu- latiou wendest sich anch Sommerterminen zu, so daß dst allgc» mein» Laar tt» frenndiichere» Bild zeigte Licht bezeichnet den Rüben-Ausgang al» meist recht gut und bemerkt, daß auch in Oesterreich, Frankreich, Holland und Belgien auSgirbig« Nieder schläge von wesentlichem Borlheil für dst Saaten waren. Von den Colonien meldet Cuba durch Regen gebessert« ErnteauSflchten und Loutsiana berichte» über günstig« Witterung, wttch« den Feld- arbtttea sehr genützt hat. Dagegen haben tu Vrasilte» störst Ntederfchläg« nachtheiltg ttageivirft. Für rasfinlrtea Zucker waren dst Märkte ebenfalls sehr flau gestimmt. In England ginge» prompte Granulated und Lieferung Mat-Juli um rund 7'l, ck zurück, während Liestrnng November-December «ur 4'/, ck t« Preist nachgrgrben hat. Zum Schluff« drr Woche haben sich die Preist btt regerer Frag« wieder um 3 ck heben köauen. Groß« Umsätze konnte Trieft verzeichnen, tvofelbst circa 60000 Sack Pttma^lentttsugal-Pil» zn Preisen von 17^5 fl. bis 16,8?'/, fl. Lieferung Novemoer-März Placement fanden. Prompt« Waare war wrnig beachtet, da nur das Dringendste gekauft wurde. Sounabend notirt« Dttest für prompte Lentrisugal 17.25 fl. bi« I?chO fl., November-März 17 fl. Geld bet festerer Tendenz. Aus unserem Markte haben sich dst Vorgänge tm Au«land« getreu ob- gespiegelt. In prompter Waare wurden mehrere Daulend Sack Fabrik- zucker umgesrtzt, dagegen stammte da« ganze gebandelt« Quantum Herbst- waare zum größten Lheile au« zweiter Hand welche gegen di« vom Aullande ausgenommen« Zetstlwaare willig Adgeder war. Boa I5H0 Gulden sür prompt und 15Htö fl. sür Lctober-Ieccmd« ausgehend, sahen wir Freitag Mittag Preis« voa 14,75 fl. rrfp. 14.62'/, E,
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