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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940526029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894052602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894052602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-26
- Monat1894-05
- Jahr1894
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3899 >n>eh»> P-liz... »zar-'L. z im Ls. 1 «ich,»: asür -ui. -alle, uni «ttuch p! gesprochi?. tthebu»»," ster Le- » Lueger keuho,^ Woche:, l Lttmun l Stimui- !toota». Ja kcr llen übt rle trs- ! bi- zur Prinrer 3V Äri effe" rciu , sonder., ocntizle: ist höchii Cabiner- Inter. Festij;- cherun; aus dem vürde d,- dräazen prach sich n g einr- procek die Au- teau nur en reu ie höchste erkauni Traguiu »ml Be- deutscht.! küudiglcn empffnz Zeigeluü: nen, unt ssion am chmitlagr t voraus- >m Prasi- berusei, :u sc»«! schließe; Minister Leun ei l bilden, lit beaus- n behielt hschlaaen, und Wirt fand dir ging in e Mull« bar sich :itt der eordnelen Socialist e für die h en ilb- igehöitn, nlvällize werten siutciiten er» »nt iiilrefft». Leopold > werten abgcboll. »cr rcn LitzUN!, er statt >ron unt i junger eit aus- iriiiclllsc den Gc- en Wey- veriöbn' Bildung aar, ter Backen- >ßk. zur inlichkcil chen der er sieht Zrrötbcn olt weiß der da? innstube, egr Er sa« wie oollte er vc-rüber- barniirt. Brüllen r Mann Tenach ruS uut ie Erde, > zweien l> einem Rrgen- kelgrau« rlcr Ge ig Ein verschlag intweder e in dem >abnt e» erlassen- h unaus» l'vlgt.) finde«. Alle Lander werde« dabei vertreten sein; e« habe« bereits zadtreichc Delegirte ihre baldige Ankunft anzrzrigt. Der Borsitzrnde der Ostafrikanischen Gesellschaft, Karl v. d. Heydt, wird Deutschland vertreten. * Brüssel, 26. Mai. (Telegramm.) Die Kammer beschloß gestern, die Parlament-Wahlen ans den l. Sonn tag rm Juli sestzusetzen. Italien. * N<«, 26. Mai. (Telegramm) Cr iS pi verkündigte dem Ausschüsse für die Pio-Nono-Feirr, daß die Königin ein kostbares Porzellan servier für die Festlotterie ge stijtet habe. Criöpi fügte hinzu: „Wir müssen un- Alle der Arier zu Ehren Pw Norivü sreudig anschließeu, den die Geschichte wegen der Thaten seiner ersten RegierungSjahre ehrt." — Einer Privatdepesche aus Salerno zufolge lauten die Nachrichten über den Gesundheitszustand Nicotera'S beruhigend. * No«, 25. Mai Deputirtenkammer. In der heute fort gesetzten Berathung über die Finaazmaßrrgeln sprach Zeppa gegen di« Regierungsvorlage und beantragte, eine Finanzoperation zur Deckung der Eisenbahnschuld vorzunrhinen und d,e Steuer- Forderung aus 16 Millionen zu beschranken, welchen Ertrag Zeppa als unumgänglich »othweudig bezeichnete. Bert ollo sortierte die Kammer aus, sowohl die Regierungsvorlage als di» LoinmijsioaS- antrage abzulehnen, was von der Kammer mit Heiterkeit aus genommen wurde. Ter Redner meinte, das Budgetgleichgewicht könne mit bloßen Ersparniß - Maßregeln herb»ige,iihrt werden. Buttini bekämpfte die RegierungSanträge und verlangte, daß die Regierung dieselben abändere, damit er dafür stimmen könne. Daniels sprach sich gegen die Erhöhung der Grundsteuer ouS. Sohaun wurde die Berathung aus morgen vertagt. Spanien. * Madrid, 26. Mai. (Telegramm.) Zn der Kirche San Jldefonso rief gestern während des Gottesdienstes plötzlich ein gewisser Antonio Narace, der früher Advocat und Abgeordneter gewesen, laut auS: «Es lebe die Anarchie!" woraus ein großer Tumult entstand und einige Frauen in Ohnmacht fielen. Narace wurde scstaenommen, doch vermochte er unterwegs zu entwischen. Die Polizei hat energische Untersuchungen eingeleitet. * Barcelona, 26. Mai. (Telegramm.) Hier wurden neuerdings Anarchisten verhaftet und an Bord des .Navarra" gebracht. Portugal. * Lissabon, 26. Mai. (Telegramm.) Die vom „New ?)ork Herald" gemeldete Beilegung der Miß heilig keilen zwischen Brasilien und Portugal ist, einer officiösen Note zufolge, verfrüht. Großbritannien. * London, 25. Mat. Unterhaus. Aus eine Anfrage Dilke'S erklärte der ParlamentS-Uniersecretair des Auswärtigen, Greif, das laut deS Eongo-Ä bkommenS an England verpachtete Gebiet zwischen dem Tanganyika und dem Alberl-Ldward-Nyanza sei un ersorscht; der aus dieses Gebiet bezügliche Theil des Abkommens bezwecke nur, England das Recht vorzubeholten, eine Straße anzu legen und sonstige Verkehrsmittel einzurichten, sallö dies wünschen- werth erscheine. * London, 26 Mai. (Telegramm.) Unterhaus. Row lands brachte eine Resolution ein, die Ausgaben für die Parlamr ntsbahn aus dein öffentlichen Fonds zu entnehmen. Mvrley war der Ansicht, diese Ausgaben seien von de» einzelne» Gemeinden zu tragen. Die Resolution wurde mit 166 gegen 39 Stimmen angenommen. * London, 26. 3)tai. (Telegramm.) Wie die „Time» meldet, wurde Burus, dem Führer der Arbeiterpartei, bald nach dem Rücktritt Gladstone's eine officielle Stellung mit bobem Gehalt angeboren. BuruS lehnte jedoch ab. Ge legenrlich des Wechsels einiger Ministerposten nach der Demission Mundella'S soll Rosebrry wiederum BuruS auf gefordert haben, in die Regierung «inzutreten; BuruS hätte wiederum abgelehnt, weil er den Interessen der Arbeiterpartei i» unabhängiger Stellung besser dienen zu können glaube. — Anläßlich de» Geburtstage» der Königin wurden die Generäle C. Stewart und Wolseley zu Marschälleu ernannt. Orient. * Belgrad, 25. Mai. Aus der Provinz treffen noch fort während zahlreicbeGlückwunschtelegramme an den König ein. Derselbe empfing gestern eine Anzahl Deputationen, sowie die Mitglieder deS neuernannten CassationShofeS. * Belgrad, 26. Mai. Telegramm.) Die radicale Partei wird demnächst durch eine öffentliche Kundgebung sich gegen die Beschuldigung der antidqnastischen Ge sin nung verwahren. Afrika. * Wie dem „Reuter'schen Bureau" au» Port Bald ge meldet wird, berichtete der am 25. d. M. dort eingetroffene britische Commissar Iohnston von einer großen Schlacht, welche am Nyassasec zwischen britischen Truppen und den vom Häuptling Makanjira angeführten Einge borenen stattgesunde» habe. Der Häuptling, welcher besiegt worden sei. habe sich ergeben und die FriedenSbediuaungen dcö britischen Commandanten LeS Forts Maguire, Maior Edward», angenommen. Amerika. * Washington, 26 Mai. (Telegramm) Die Com mission für die Untersuchung der^angeblichen Bestechungen der Senatoren berichtet, sie habe nichts Belastende» gefunden. * Rew-Vorl, 25. Mai. Die ausständigen Berg arbeiter in Lasalle und Illinois griffen di« Polt- reiagenten an, welche die Bergwerke bewachten. Drei Polizeiagenten wurden durch Revolverschüfse und Steinwürfe verwundet. In Creppleerech (Colorado) verübten dir Bergarbeiter durch eine Pulverexplosion ein Attentat. Elf Bewohner des betroffenen Hauses sollen getödtet sein. In verschiedenen anderen Gegenden fanden ebenfalls Zusammenstöße zwischen den Ausständigen und den Polizei agenten statt. Erstrre waren vielfach mit Repetiraewrhren bewaffnet. Der Gouverneur von Illinois entsendet Truppen Leber und Beschlag. GewlchtSrrlrichtrrung 2<X) Gramm. I» Summa: GewichtSerleichterung der Versuch-stücke 1 Kilo 970 Gramm, somit würde die Besammtgewicht-erleichteruug 4 Kilo uud 505 Gramm be tragen. — Wa< dir AusführuugSbesrimmuoaea zu den ead- gütige» Aenderungen betrifft, so wird ihnen zufolge der Man, während des Ausbruches eine» Kriege« vom April bis September nur mit einer Talico-Unterhose ausgerüstet, in den üdriaea Monaten mit einer gewirkten wannen Unterhose und einer Lalico-Unterhofe i» Tornister. Rechtzeitige Nachsendung der warme» Unterkleider und Handschnh« liegt den ArmeebekleidnngsdepotS ob. An Putz» und Walchzeng soll jeder Mann Putzlappen. Werg und Wischsiock, zwei Büchsen mit Gewehr- und Ledersett und einen Kamm im Geiammtgewicht von 230 Gramm mit sich führen. Dir übrigen derartigen Gegenstände, wir Bürsten, Seife tc , werden nach Anordnung der Compagnien unter Festhaltung der Morimaldurchschnittsgrrnze von 350 Gramm auf di« Mannschaft vertheilt. — Die «oSsührnugSbrftim- mungen für die Prodevrrsuchr gelten zunächst für die Brr- suchSbatoillone, und zwar in Summa fünf Bataillone der Garde-, 6.. 6. uud 17. Armeecorp«, sowie neu bestimmt süus Bataillone de» 3., 10.. 11., 14. und 15. Armeecorp«. Berichte dieser Bataillon« und Gutachten ihrer Eamuiandobebördea mit eventuellen Abänderung«. Vorschlägen werden am 1. November diese» Jahre« dem Miiitair- Lekonomie-Trparteinrnt vorgelrgt. Colonial-Nachrichten. V A -?. Major vou Wiffmanu bleibt, wir der „Deutschen Asrika-Post" geschrieben wird, «nsolgr seiner aagegriffrueu Gesund heit bi« Ansang Juli in Italien. Dir mündliche Ablegung seiaes Rechenschaft-berichleS dem Autisclaverei-Eomit- gegenüber kann auS diesem Grunde auch erst gelegentlich einer Anfang Juli «in- berufenen Sitzung erfolge». Bei dieser Gelegenheit dürfte e« übrigen» zu einer harten Aus- «inanderietzuiig kominen. Trotz aller gegrnthriligrn Bersicherungen de» Anrilclaverei-Loinilss („Eoblenzer Zeitung" vom 30. Januar) stellt r« sich letzt heraus, daß nicht nur dos Gehalt de» Expedition«. Mitgliedes Franke nicht ousqezahlt worden ist, sondern daß auch vr. Bumiller aus da- ibm zustehendr Gehalt von 6 Monaten (August 1893 bi- Januar 1894). auf ihm »»stehende Reiseentschä- digung und aus Rückzahlung der iu Mozambique sür Expedition«- zwecke ausgelegten 15 OM .4l wartet. In Colonialkreisen ist mau von der Aussichtslosigkeit »der Forderungen jener Herren überzeugt und beabsichtigt zur Schadloshaltung derselben einen Ausruf zur Zeichnung von Beiträge» vom Stapel zu lassen. Maior vou Wissmann's Ansprüche an dir Antisclaverei sollen sich noch aus 30 OM .«li beziffern. — Die Mar: Wist'mann sei von der Reichsregierung sür die Leitung der Geschicke in Trulsch-Südwcs». asrika auserjrden, stimmt leider nicht, «eine Gegner finden ihn nicht „fromm" genug! Bei der congostaatlichrn Regierung aber scheint Major von Wiffme.n» bedeutend bester angeschrieden zu stehen, denn der Versuch, ihn unter den vorthetlhaftrsten Bedingungen zu gewinnen, ist abermals erneuert worden. Vorläufig ist noch keine Entscheidung getroffen, der Austritt ouS dem deutschen Reichsdtrnst erfolgt näch- sten« „wegen eiogetreteueu Mangel» au passender Be schäftigung". * Der von der Deutschen Colontalg,sellschast gecharterte Woer- manudampfer „Lulu Bohlen" verläßt Hamburg am 10. Juni. An Bord desselben schifft sich dir zur Verstärkung der Schutztruppr in Deutsch-Südwestasrika bestimmte combinirte Compagnie unter Führung von Perbandt nach Lwakopmündung eia. kür da» ta Oel auSzusührrnd« Gemältz» ist von de» Preis- bewerbrra irgend rin Schweizers«« zu wähle» Dir Langleite des Bildes soll nicht unter 130 cm und nicht über 150 cm messen. Di« Eoacurreutrn haben riu« Reproduktion de» Gemälde» im Maß- stabe voa 0.25 per Meter brrzugebe». Nach Wahl des Künstler« darf sie iu Bleistift- oder Frdermauier, Lovis oder Aquarell aus- geführt sriu. Diel« Nachbildungen der prämtirtru Bilder verbleiben der Llaffe der schönen Künste, welch« dieselben dem Album des „Oonoour, Lularns" eiuverleibt. Dagegen verbleiben di« prämiineu Bilder Ligenthum ihrer Autor«». Zu Abgabe eiues oder mehrerer Preis« stehe» der Jury 1600 Frc«. zur Verfügung. Die rin- gesandten Bilder und deren Reproduktionen werben nicht unter- zeichnet. Sie tragen «ine Devise oder ein Zeichen, das aus der ver- siegelten Eavelopp« wiederholt ist. welche de» Namen und die Adresse de» KüasllrrS eruschließt, und welche dem Präsidenten der Elaste der schönen Künste, Herrn Jules Jequier, «lnzusenden ist. Die Gemälde und deren Reproduktionen sollen vor Mittag« zwölf Uhr, den 25 April 1895, der Elaste der schönen Künste im Albeneum »u Gens ringeswickt sei». Zur Loncurreaz werdeu all« Schweizer- künstlrr, isleudgiltig, wo diejrlben ihre» Wohnsitz haben, und alle fremden, in Gens ansässigen Künstler zugelasten. DaS ausführliche Programm kann beim LustoS der „SociStS äs« arta" im Athene»,» zu Gens bezogen werde». Kunst-Praertz. Ein interessanter Proceß wurde vor dem Brüsseler Gerichtshöfe verhandelt. Der belgijche Staat batte dem Bildhauer DeGroot« im Jahre 1874 die Ansertiguug der BalrrliksS für das den Köuig-platz schmückende Reiierstaiidbild Gottfrieds von Bouillon zum Preise von 28000 Franc- übertragen und ihm «inen Bor'chuß von 10 OM Francs bewilligt. Ta der Künstler trotz aller Mahnungen dies« Basrelies» bi« heute nicht ge- liefert bat, so hat der Kunstminisier ihn verklagt und fordert ent- weder die Zurückzahluug des Vorschüsse- oder die Ablieserung des Basreliefs. Nach langen PlaidoyerS hat der Gerichtshof die Ent scheidung aus acht Lage vertagt. Der Bildhauer De Groote machie geltend, daß er dir Basreliei» nur deshalb nicht fertig gestellt d-ibe, weil er mit andern Staatsausträgen überbaust worden sei. Die Antwort de» Herrn Groote wird gewiß den Nrid dcr deutsche» Bildhauer erregen. Todeschini den Tenorisien Prevost und mißhandelten ihn stutlich. — Verdis Vver ..Falslass" erzielle bei idrcr ersten Ausführung stn Cooenlgarden-Theaier zu London eine» glänzenden Ersolg. — Der berühmte spanische Geiger Earaj ate hat einen Strabiva- riuS sür 80000 äl erworben. — Vom 25. bis 29. Juni wird un krnstallpalaft in London ein Händel-Fcstival stattsinde». für welcher 500 Instrumentaltsle» und 4000 Cdvrislc» »> Anspruch genommen werden. — Ter englische Organist A. H. Mann bat die Original« Orchester- und Cdvrsttmmen zu Händcl's „Messias" >n dein Schranke eine- Hospitals enidecki. welchem Handel Partitur u»ä Stimme» geichenkl hatte. — In England ist das Violoncello de»» weiblichen Geichlecht letzt so beliebt geworden, daß zur Zeil säst alle Schüler der Celloclasje der Londoner Ro»al AkaLemy o> Musik Damen find. — Der Londoner ..Vach-Ehvr" wird unter demProteciornt der Königin Victoria in der ersten Avrilwoche des nächste» Jahre in OueenS Hall zu London ein großes Bachsest veranstallc», Las drei Tage dauern und der Ausführung von Chorwerken LeS Meisters gewidmet sein soll. — In der Londoner Albert Hall hat ein Concert staltgesunden, das wohl zu den denkwürdigsten iu der Geschichte der Concerthonorare gezählt werde» »mß. Tie „Grear Attraciion" war Adeline Patii. Tie Rnnstlerin zu höre» Hallen sich nicht weniger als 80M Perionen cingesunden. Sie sang zuin ersten Mal Wagner'» Lied „Träume". Tann folgte» noch vier Palti-Lieder. Das Honorar sür die süns Lieder betrug 800 Lsirl. gleich lt',000 .zi Ein Skhnellrechner berechnete, daß dies sür >!de Note durchschnittlich M.et bedeute. — Miß Lose Füller, die b>- rnhittie Tänzerin und Erfinderin des „Serpentinlanzes", tritt gegen wärtig i» London an drei Theatern aus: dem Alcazar-, dem Strand- und dem Tkerry Theater. Sie tanzt acht Mal täglich und erhält dasür von den Theater» zusammen 4M Pid. Et. (8000 ..X>. — Tie Berner Liedertafel macht eine Sängersahrt »ach London und wird i» der Queens Hall zwei Cvncerte gebe», um 28. Mai uud am l. Juui. Ferner wird sie am 30. Mai in einem großen Concert im Krvüallpalajt Mitwirken und dort die „Römische Leichenfeier von Gernsheim und den Mairvsenchor aus oei» „Fliegenden Holländer" vorlrage». Die Liederlasel verfügt über einige vorzüg liche Solisten. An der FabrI beiheiligen sich 200 Mitglieder. — Luccini hat eine Oper „La Lupa" (Text nach einer Novelle vou Vergas vollendet. -8- Leipzig. 26. vr. pittl. Werder ehrenden Verlaus, die Gratulanlen in Musik. Mai. DaS heutige Jubiläum de» Herrn nahm einen sür den Jubilar überaus Schon in früher Morgenstunde trafen der Wohnung des Gefeierten, Lampe- Militairisches. * Die krieg-ministeriellen Bestimmungen, betreffend die Er leichterung der feldmarschmäßigen Ausrüstung der In santerie, gliedern sich, wie dir „Hamb. Nachrichten" melden, in endgtttige Anordnungen, Anordnungen für Probrversuche, AuS- fubrvngSbestimniungen und eine Beschreibung der Versuchs-Aus- ruitungs- und AnkieidungSstücke nebst Anholtr-Puactea sür den Gebrauch und da« Verpacken einzelner Stück«. Die «ndgilttgen Anordnungen bestehen darin, daß di« Drillich- und die weiß leinenen Hosen auS der Feldausrüstung ausscheidrn, wo« eia« annähernd« Gewichtserleichterung von 730 Gramm repräsenttrt. Die Tuch bandjchude werden bet AuSbruch «ine» Kriege» zwrschen April a»d September inet, zorückgelosjen und damit eine Erleichterung voa 135 Gramm gewonnen. Die Mäntel werden in Aermela und Rucken ohne Futter und nach anderem Schnitt tzergrstrllt, wodurch »ch 650 Gramm Entlastung ergeben. Das Gewicht de» Putz-, Wasch- und Nähzeuges wird auf durchschuittiich nicht über 350 Gramm beschränkt, was 200 Gramm Minder- gewicht au-mocht Das Gewicht der drei eisernen BerpffegongS- ratioaen wird um 400 Gramm verringert. Die bereit« besohle»» Herstellung der Kochgeschirre ouS Aluminium ergiebt eine Erleich terung von 420 Gramm. Ja Summa betrifft somit die Lat laftung der bereit- endgiltigen Aenderongeo 2 Kilo und 535 Gramm Iu Versuchen werdeu erprobt: andere Tornister. Patronentaschen und Koppel, au- denen sich die bedeutrud« HewichkSerleichteruag vou t Kilo und 240 Gramm ergebe» soll, ferner leichtere Helme Gewicht-erleichterung von 300 Gramm. Äaffenröcke mit Umlegekragen und offene», sowie etwa« vertür-tra Säiöstei, Andere Binden zum Anknöpsen a» die Hemden Trikot» starr Ealicohemden. Geivichtserleichteruag 330 Gramm pro 2 Stück, di« der Mau» mit sich führt. Uaterhojrn. di« im Quartier auch al- grtraar» w«rd«a köaar». Leichter« Stiesel vou leichterem Lmift uiiü Wissenschaft. * ,.3«r Kürderun, »er «nltur,«schichte Durch Laie«." Unter diesem Titel erschien im ueursten Heit der seit Kurzem im Verlag von E. Felbel in Berlin von vr. Steinhaus«!,. Cufto« au der Universitätsbibliothek zu Jena, herau-gegebenrn ,Keilschrift sür Kulturgeschichte" riu Aussatz de- bekannten Eulturhistoriler- Prof, vr. Karl Biedermann in Leipzig, der um seine- Inhalt- willen und her dem immer wachsenden Interesse für Eulturgeschichte eine iveiterr Verbreitung verdient. E- heißt darin: „Die Eulturgeschichte hat da- Eigrnthümlichr, daß die Quellen, au- denen sie schöpft, viel wenigrr offenkundig und bereit, al- die der politischen Geschichte, dagegen viel mannichsaltiger und über ein viel weiteres Gebiet verbreitet sind. Für die rein politisch« Geschichte find solche Quellen fast nur in den amtlichen Archiven, höchsten- noch in den an die Oeffrntlichkeit tretenden Denkwürdwkriten, Tage- büchern, Brieswechseln von Staatsmännern und Diplomaten zu finden. Die Eulturgeschichte, die all« Gebiete culturschoffender Bolk-thätigkeit umspannen will, kann und muß eben darum ihr Material an- allen diesen Gebieten, soweit nur möglich, ent- nehmen. Ein Theil davon liegt wohl auch zu Tage und läßt sich leicht heben, io die Erzeugnisse von Kunst und Wissenschast, dir Vorgänge auf dem Gebiet de» Städte- und Bürgerthum-, de- Handels und der Gewerbe, soweit dieselben in Städtechroniken, Zunstbriesen uud andern geschriebenen oder gedruckten Denkmälern aufbewahrt sind. Allein eS giebt noch ganz große Gebiet« de» Volkr- uad Culturleben-, in welche nicht so leicht einzudrtngen und dere» Ausschließung gleichwohl für die Eulturgejchicht-schreibung von höchstem Werth ist, so da- Familienleben, der gesellige Verkehr, die Zustände voa Sitte und Sittlichkeit in einer bestimmten Zeit und dergleichen mehr. Eia nur irgendwie getreue- und vollständige- Bilv von diesen und ähnlichen Lulturerlcheinuogeu läßt sich aber nur auf Grund einer möglichst großen Meng« von Einzelzügen entwerfen. Aber woher solch« nehmen? Manche- in dieser Richtung bieten ja wohl di« Biographien und Autobiographien hervor, ragender Männer, deren Zahl neuerdings io erfreulicher Weise immer mehr wächst; allein, da- sind doch nur Bruchstücke, an« Lenen rin Ganze- zujammenzusetzen schwer, nicht seiten un- möglich ist. Der Eultnrhistoriker erfährt vielleicht auf diesem Wese Manche« ganz Schätzbare über da- Gesellschast-leben in Hamburg oder Lübeck, in Wien oder Berlin; aber wie stand e- damit in anderen Lheilen Deutschland-? Oder er erhält recht anmuihende Bilder au« dem häusltchea und Familienleben eine» Gelehrten oder eine- höher» Beamten; aber trifft da« auch zu für da- häu«. liche Leben de« einfachen Bürger«, de« Handwerker- und des kleinen Kaufmann«? Hier nun kann dem Eultnrhistoriker voa Fach der Laie wirksam zu Hilfe kommen. Eine Familien- chronik (die früher meist ta di« Familienbibrl eingetragen wurden) giebt oft ein anschaulicheres, weil unmittelbarere« Bild von dem Leben und Treiben einer Familie, als alle noch so genauen Schilderungen au- zweit« Houd. Ein HauS- Haltung«, oder RechnuugSbuch, welche- der Herr oder die Frau vom Hause geführt, kann iniereffante Einblicke gewährrn «inerjeit« in die Art de« betreffenden Hau-Halt», anderrrseit« ta di« Leben-mittel- und andere Preise zu einer gewissen Zeit u. s. w. Nun ist et wohl zweifellos, daß von den erwähnten und ander» Materialien zur Erforschung cullurgeschichtlicher Erscheinungen — Briesschasten, Tagebüchern u. s. w. au« früheren Zeiten — so Manches in der und jener Familie sich noch findet. Vielleicht hat eine solche Handschrift für die jetzigen Nachkommen ihrer Verfasser keinen besonder» Werth; wenn aber auch, so würde r« sich ja doch nur darum handeln, daß dieselbe ihrem Inhalt nach für die Loltorgrschichie verwerthet würde: sie selbit könnte dann ihrem Eigrnthümer mit Dank zurückgestellt werden Würden die Freunde der Eulturgeschichte — und deren Zahl wächst ja von Tag zu Tag — fall» sie derartige« Material besitzen, dasselbe zur Be- Nutzung für kulturgeschichtliche Zwecke darbieten. so wäre die« eine äußerst werthvolle Förderung der Eultorgeschtchte, und sie könnten de« wärmsten Danke« aller Lulturgeschicht-forscher und Lultur- aeschicht-schreiber versichert sein." Um zu zeigen, w«lche werthvolle Beiträgr zur Eulturgeschichte auf diesem Wege zu gewinnen ständen, beruft sich der Verfasser auf di« Wirksamkeit eine« im Jahre 1857 (bei den sog. „Dichterkrsten" zu Wttmor) von ihm begründeten und ol-bald über eia« Anzahl anderer Orte, wir Nürnberg, Meiningen, Hilde-Heim u. A. verzweigten cnltnrgeschtchtliche» Verein«. Derselbe konnte nach kaum mebr al- halbjährigem Bestehen bereit« 36 Handschrift- liche and 16 gedruckte Zusendungen zum Theil sehr wertbvollr. De nun de» Wunsch an«, »S möchten sich allerott- t» Drutschlaad Shalich« „Vereine für deutsch« Eulturgeschichte" bilden, welch« sich zam Empfang derartigen culturgrichichtlichen Matettal- de- reit erklärten und über daflelbe in der „Zeitschrift für Lultur- geschichte" Mittheiluag mochten vorläufig könnte» auch Privat», die sich im Besitz solchen Material« befanden, dasselbe an die Redaktion der gedachten Zeitschrift übermitteln, oder doch derselbe» Keantniß davon geben. " Setlhetnertzn»». ll« da- «»henke» ihre« berühmte» Manne«, beste» Bilder Zierde, de- Leipziger Museum« stad, zu rbrea, hat Fra» »leraadrr Ealame in Gens, wie man dem Bund" schreibt, »in« Stiftung angelegt, deren Erträgatß zum Wett- beiverd in der Landtchaftsmolerei oenvendet werbe» soll. 1894 bt« 1895 wird der zehnt« Wettbnverb unter Leitung der Socists <ie» vta (Abthttlaag für schöne linste) ftattfinde». Al» Gegenstand straße 2. ein und iiberbracdten Eickwünsche und zarte Ans merksanikeilen in Hülle und Fülle. Um 8 Uhr erschienen die Scüüleriiiucn und Schüler deS verehrten LchrcrS uud begrüßten ihn durch erhebenden Gesang; dann trat einer ter Schüler hervor und Lberreichle in seinem und seiner Freunde Name» einen mächtige» Unter setzer mit großer, weitverzweigter Palme. Im ferneren Verlaufe de» festlichen Vormittag- brachten die ältesten Mitglieder vom Lehrerkollegium de« königlichen Conse» vatvriumS der Musik, die Herren Professoren Herrmann, vr. Papperib und Corcius, kollegiale Grüße und spendeten dem Jubilar sein kunstvoll in Italien angescrtigteS, unter höchst wrrtbvollem Rahmen befindliches Portrait. In sinniger Weise zeichaelen auch die Brantten de- berühmten, m höchster Blüthe stehenden Kunstinstitnts den Jubilar au«, mdem sie ein Füllhorn, angesüllt mit den prachtvollsten Rosen, dem Jubilar übergaben. Der hochverehrte Director de- ConservatoriumS, Herr Stadtrath a. D. vr. Otto Günther, nahte sich ,n Gemeinschaft mit Herrn Iustiz- rath vr. Röntsch dem gefeierten Lehrer und überreichte, von Herzen glllckwünschend, im Namen beS TircctoriumS ein Werk von höchstem Werthe: »Die Kunslschätze Italiens" von Lützow. Ununterbrochen trafen weitere Kundgebungen ein: Blumen »n Menge, Glückwünsche und Grüße von hier und von au-wärt- Ersichtlich eefrent und gerührt, sprach der Jubilar allen ihm persönlich sich nahenden Gratulanten den herzlichsten und wärmsten Dank aus. Möge eS ihm vergönnt sein, noch viele Jahre in gleicher geistiger Regsamkeit und Frische seines Berufes zu walte», wie seither. Au« dem reichbewegten Leben des IubilarS schließeo wir noch folgende Mittbeilungcn an. vr. Friedrich Werd er wurde am 6. Januar >832 in KüSnackt bei Zürich ge boren, er erlernte in Bern da« Bankgeschäft und war. bevor er 1866 nach Leipzig kam. in Amerika, Griechenland, Asien und aus der Insel Malta >» Stellung, wie cr seine Sprachkennlnisse ferner aus Reisen in Spanien, Italien, Frankreich, der Türkei und Afrika erweiterte. Zum Doctor pdil. promovirte er in Rostock. Seine Lehrmethode für den sprachlichen Unterricht iu Wort und Schrift hat sich al- eine vorzügliche erwiesen. Notizen. Der Dre-dner Tonkünstler-Bereiu ernannle gelegentlich der Frier seine« 40jährigen Bestehens die Herren Kammervirtuos Hermann Scholtz, Concertinetster Henry Petri und den Musikrefereoten de- „Dresdner Anzeigers", Ferd. Gleich, zu Ehrenmitgliedern. — Dir Solotänzen» Fräul. König scheidet nach Ablaus »hres Vertrage» aus dem Verband« der Dresdner Hos- oprr an«. — Der junge Bassist Martin Säßner Hot, wie Dresdner Blätter melden, für den Winter 1894, 95 sich dem Altenburger Hos- theatrr und von 1896—1901 dem Leipziger Stadtthcatrr verpflichtet. — Der Musikdtrector Daniel Reinhold Finsterbusch, Laittor und Organist der Stadtkirche zu Glaucha«, Ehrenmitglied und Meister be freien deutschen Hochslift« in Frankfurt o. M, tritt Ostern 1895 al» Siebzigjähriger nach süaizigiähriger Ainttrung iu den Rubestond. — Ter Compontst Lopellmrister Richard Strauß in Weimar Hai sich mit der dortigen Hosopernsängettn Pauliae de Ahns verlobt. — Richard Strauß arbeitet an einem neuen Opernstoff, diesmal heiterer Art. indem er di« Legend« voa Till Enlensviegel behandelt. — Mit dem bekannten Wagner-Schristfteller Han- v. Wolzogen arbeitet Prosessor Han« Sommer gemeinschaftlich an einem neuen Opernwrrk; der Stoff dazu ist dem nördlichen Heldenjogengebiete ent lehnt. — Der Greßherzog von Sachjen-Weimar hat das init Gesund- heitsrücksichtrn begründete Entlaisungsgesuch des HoscapellnielsterS Vr. Lassen mit der Maßgabe genehmigt, daß dieser die Leitung der Hoseoncerte betbehält. Zum Nachfolger ist Sahlo, bisher Hos- capellmeister in Bückeburg, ernannt. — Ta« Chorlied.,Im Sturms" von Franz Eurtt erhielt auf dem nationalen Gtsangiveltstreit in Barmen den Koiserprei». — Prinz Heinrich von Preußen hat da« Protrctorat über den Bonner Männergesangvereio übernommen. — Hoscopellmttstrr de Haan in Darmstadt hat sein Entlassungs- grsuch ringerricht. — Das vierte schwäbisch» Musikses» findet vom 2. bis 4. Juni in Stuttgart statt. — Die Jenaer Minne- sänaerhandschrift soll nächstens unverkürzt in natürlicher Größe durch unveränderlichen Lichtdruck vervielfältigt und so allgemein zugänglich gemacht werden. Der Text der Hand- schttft enthält Lieder von zahlreichen Meistern der höfische» Dicht kunst. Den Schluß bildet der berühmte Sängerkrieg aus der Wart burg. — In Altrupptn findet am lb. Juli ein größere», mit einem Prei-singen verbundenes Gesangsfes« zum Vesten de» Ferdinand ! Mühriag-Denkmol« statt. — Im Juni findet in Kiel »in ! Musiksrst statt anläßlich de« füaszigiähttgen Bestehens de« Kieler Grsaagvereins. — Den ersten Preis bei der diesi-i-rigen Eon- curreuz für Lompositioneo, veranstaltet vom Hoch'xhe» Eonser- vatottum zn Fraakfurt o. M., erzielten zwei Lieder von A. Gold- Ichmidt au« Lffenboch. — Die Pftogstsabrt de« Kölner Mäanrrgisangvereinö nach Zürich ist glänzend verlausen. De» Mittelpunkt bildete ei» Loneett de« Verein« in der Tonhalle, da- für mildihölig« Zwecke 3400 Franken ergab. — In Bayern will man jetzt alliährlich wirderkehrendr Musiksestr nach dem Vor- bilde anderer gletchartiaer Veranstaltungen schaffen. Man hofft, niit de« organisatorische« Vorarbeiten bi- Pfingsten 18S5 soweit zu sein, daß z» dieser Zeit da- erst» der boyettschen Musiksestr stattfioden Viirer-Feier im Verein für Lunsthandwerlr. Znr Nachfeier von Albrecht Dürer'S Geburtstag batic die Vorsiondschaft des Vereins sür K»nslda»diverk aiii Toniierslag Abend im Wagnerfaale deS Thüringer Hofes »nler zahlreicher Bcldeiligung der Milgliedcr eine» Festaclus veranstaltet, der ebenso anregend wie genußreich verlief. Der Bedeutung de« Tages lieb zunächst Herr Architekt Fritz Drechsler durch eine kurze Charakteristik des Schutzpatrons de^ Vereins, Albrecht Dürer, Ausdruck, indem er dabei die Haupl- züge im Wirken des Reformators der denljchcn Kunst bervvrhob und aus den wichtigen leitende» Moment der Nalurbcoliachinng hinwics, der Dürer beherrschte und der auch sür Alle maßgebend sein muß, die nicht in geistlose 'Nachahmung sich verlieren, londem de» rechlc» Weg künstlerischen Schaffens wandeln wolle». Rückkehr zur Natur, Belebung der alten Vorbilder mit neuem Geist, da- müffe in der Gegenwart zur Lojung erkoren werden. Dieser niit großem Beifall ausgenoi.nnenen Aniprache folgte ein Vortrag des Herrn K. L. keijer, Lehrers an der städtischen Gewerbeschule, »her den „Geschmack". Bei einer Lnrer-Frier ergebe sich von selbst, führte der Vortragende au», Laß aus ideale Ziele hingewieie» werde, noch mehr m einem Verein, der, wie der Aldrechl-Tiirer-Veiein, ieiue vornehmste Ausgabe dar», erblicke, den idealen Sinn sür das Schöne zu erwecken und zu erhalten, dassir»»» Handwerk fördern und den guten Geschmack verbreite» zn Helsen. Tie ursprüngliche Bedeutung des Wortes Geschmack habe nur der Einpsindung der Zunge uud des Gaumens gegolten, seine Anwendung aus Di »st und Poesie datire erst seil dem 17. Jahr hundert. Selbstverständlich durchlaufe der Geschmack durch die Sinn eine qanze Scala von LmpfinLuiigcli im receplivc» Sinne, lrcle aber zugleich in productivem Sinne auj und werde hier zu einer Quelle t> :- Wohlstaiides. 'Anders der imitatorische Geschmack, der »n Nnchaise» vou Stil, Mode rc. zu Geschinacksvcrderbniß. zu Gelchnil.cksvenoildcrung des ästhetische» Gewissens und deS inoralischrn snhre. Die Rückkehr zum Einsachen, die Crweckunq des Sinnes sür die Romantik müsse sür de» ttunsiqeschmack leitend sein, wen» eine Knust ein Volk einen solle. Tie Erziehung zu diesem Geichmack habe >» erster Linie im Hanse, in der Familie zu beginne». Schon in der.llinderstiihe l>r- ginne dir Phantasie sich zu rege», die durch schlechies Spielzeug zn verderben man sich hüten solle, im Bilderbuch, natürlich »n hannlv- eiiisachtii, wie es Meggendorser lietere, >ei jur La- .'lind du- erpe Mittel gegeben, de» Geichinack für die Farbe z» bilde». Den mack tigsten Hebel der Herzensbildung gewahre die ästhetische Erziehung und mit ihr die ethische. Wer sich Albrecht Dürer als Vorbild nehme, werde beide Faktoren für sich bestimmend wirke» lassen. Leider lebe man in einer Zeit, wo der Mangel an sittlichem Geschmack, das Schwinden idealer Gesinnung erkennbar werde. Das Lächerljchste und Geschmackloseste sei dabei, daß sich Hoch »nd Niedrig dieser Zustände bewußt seien, ohne nbhelfe» zu können. Es lieg st» Malerinlismn» sagen die Einen, eS liege in der Zeit sagen die Anderen. Bei allen Cullnrvölkern ergebe sich mit der fortschreitende» Entwickelung die gleiche Erscheinung. Für un- blcibe indessen der Trost, daß der gute Kern in iinscrcm Volke, welcher Lein verwüstenden Angriff de» .30,»hrigen .Krieges wider- stände», sich weiter erballen, daff die Volkskrait sich in dem Wort ersulleu werde „vvu deutschem Wese» soll noch einmal die Weit genesen". Sliirmischer Beifall folgte diesen von einer Menge beherzigen»- werlher Gedanken und belehrender Hinweile erinllie» Dnliegnnze». deren genauer Wortlaut aus de» einmülbig geäußerten Wnnich der Veriammlung bin ü» Druck erscheinen soll. Weiler verdankte die Versammlung ihrem Vorsitzenden, Herrn C. I. Knappe, eine fesselnde Plauderei über eine Reise zur Weltausstellung nach Antwerpen. Wen» der Ein- druck dieser Ausstellung nuch gar keine» Vergleich mit derlenigen von Chicago ziilasse, so sei von einem Besuch denclben iiuinerhi!! nicht abznralhen. Des LernenS gebe es zur Zeit noch weiim, namentlich aus dem Gebiete de« Knnslgewerbes. Große Verzöge rungen im Ausstelle» habe die Schwerfälligkeit des Verkehr» aus den belgischen Cisenbnhnen herbeigesührt, trotzdem erweise pch die deutsche Ausstellung immer noch als die am weitesten sortg,schritte»»'. Man habe >edvch das Gefühl, daß Denlichland in Chicago zu viel, in Antwerpen zu wenig au-qestellt Hube. Tie Gobelin-Imitation sei gar nicht vertreten, die Kunsttchmiederei nur durch Herrn. Zlalpc:- Leipzig und den kuiistgewerbeverein Wien. Letzterer habe seine Gruppen höchst übersichtlich in Form eines Ladens ansgesielll. Was die Bclheiligung ausländischer kreise anbelange, jo zeige Frankreich treffliche keramische Erzeugnisse lLsvres» und groß artige Gobelin-, Belgien schöne .stunslschmiedearbeilen und Schliitzarbrilkn; mit der Hallendecoratio» habe es sich Antwerpen leicht gemacht. In den Tapezierer- und Tischler-Arbeiten herrsche der Empirestil, der Stil Henri s II., vor. Jin Allgemeinen fei der verschiedenartigste Geschmack im Arrangement zu erkennen. Da- Vorbild Wiens müsse durch die glückliche Idee einer Geiainiiilgruppe Anlaß dafür geben, daß größere Stadle, beispielsweise auch Leipzig, von welchem nur Pläne in Antwerpen ausgestellt feie», mehr m korporativem Sinne vertreten werden. Redner verbreitete sich hieraus eingehend über da« aus der An:- stellung befindliche interessante architektonische Schaustück einer Dar stellung de« allen Antwerpen mit seinen Gewerbeu »nd legle ivciier eine Anzahl hochinteressanter Muster ans der 'Ausstellung der Bardinenweberei von C. H. Lange i» Falkenslein i. V vor, Probe» von zart gewebten, herrlich bemalte», wasch- und lichiechlen Stores und ShawIS mit dusligen figürlichen und ornamentalen Motiven. Gegenüber den früheren gedruckten bniilrn Vorhängen, die hart und steif und in der Farbe nicht haltbar waren, sind d e Lange'schen Erzengnisse für den Faltenwun völlig geeignete, in ihrer Weichheit u»V Schönheit ein schmückendes Mittel der Jiinendecorarion von wahrhait vornehmem Charakter. Auch in Antwerpen baden ste den Beschauern imponirt. M I Äl-ademisch^eeenngung für Rii.eee viirzbnrg t»«Anae gefaßt.—Da« deutsche Lande-theat» in Prag bot dt« Operette „H»I«re»brant" voa Hugo Felix angenommen. — Do« Richard Wagaer-Museam in Wien bat die durch mehrere Jahr, t» Stadttanseom za Eger au-gestellt qewesene Partitur voa Nienzi käuflich erworben Diese werth- volle Handschrift wurde nebst einem Beglttibttes am 19. Februar 1846 - voa Richard Wagner au- Dresden an den damaligen Director der Matteabader Eurcapellr, Theodor Küttuer, gesendet, „daß er sie für seine Zwecke benützen könne". — Ein Monftreroacert, wie r« ähnlich wohl selten zu hören war, veranstaltet, kürzlich in Pest Professor Iosevh Harroch mit sämmt- Itchen Gesang-chöre» der honptstädttsche» Mittelschulen, der Uni- versität und pn Laade-musikokademie. Nahezu tausend Knaben sangen Chöre voa Gluck, Händel, Prätonu», italienische, deutsche, ungarisch« und romanische Volkslieder. — Im Theater zu Fiume überfiele» der Tenorist Ferrari »,d der Fiumaner Theatersecretair -E- Leiptig. 26. Mal. Im Saale des Evangelischen Verein.- banse« veranstaltete gestern Abend die Freie Akademische Vereinig»»-1 für Innere Mission einen Vortragsabend, dem em sehr znb! reicher Besuch zu Theil geworden war. Der Vorsitzende, .Herr «ruck. gur. Hrrdrich, eröffnet» alsbald nach 8 Uhr die Versam, lung, indem er im Nomen seiner VcreinSgcnossen für das Elscheinc» so vieler Gäste Tank abstattrle Hieraus hielt der aus dem Gebiete der inner» Mission in Deutsch- land hervorragend thükige Pastor Jsermeyer au? Hildesbeim einen Vortrag über das Thema: „Erfahrungen au- Ge jung- Nisse» iindIrrenbnuiern uber ! rnnk» uchi und >l n n cbl." Ter Redner suhrle zuiwchsl aus, Lust alle Menschen, Ln ,:n ,'rrz sur ihre Miibriider haben, berufen und oerpflichict seien, sur ihre» Theil mitzuwirtr» gegen dir eminenten Schäden, welch« Trunksucht
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