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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940531013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894053101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-31
- Monat1894-05
- Jahr1894
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VezugSPreiS G R» Haoptexpedinon oder den ft» Stabs- ksirk und de» Bororlru errichtet»» Au», -«desiellen abaeholt: vlert«l>adrilch^4.öOz b«l zwAmaiiaer täglicher g»st»llu»g in» H»,s 5^0. Durch die Post bezogen für De«tschl»,d ,»d vefterrrtch: viertel,ädrlich X . Direcie tägliche Krruzdandiendung tos Aosload: monatlich 7 50. Morgen-Ausgabe. Di» M->rge»4l»«g-bk »richeint täglich ff.7 Uhr. dir Abeud-Autgabe Wochealogt 5 Uhr. Die Ltöitriio» und Lrpeditto«: s»h«a«»»,olse 8. »Srveditto» ist Wochentags unu,t»rbr»chr» g«öWwt »«» früh 3 dt» Ah«,»« 7 Uhr. Filiale«; vtt« «In,«'» Sortt«. (Alfr,» H«tz,ld Univrrsitättsnaße 1. L» ü» Lisch,. Katharinen str. I», pari, uud -»«igsplatz 7. rwMtk TaMM Anzeiger. Drgan für Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschüftsverkehr. A«zeige«.PreiS die Sgefpaltea« Petitznle 26 Pfg. Neelamea »uter dem Redactionsstrich <4go- spalta») ä0>4, vor de» Faunireauachncht«» (6g«spaltr»> 40-4. Größere Schriften laut »»irrem Preis- »erzelchoih. Ladellariicher uud Zigrrasatz »ach höherem Tarif. Er1r«-Veila,e« (gesalzt), »ar mit der Morgeu-Ausgabe, ohne Postbesörderuag SO.—, »It Postdeförderuug 70.—. ^unudmeschluk für Aryri-en: Nbeud-Ausgabr: Bormittag» 10 Uhr. Marge »-Ausgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- ,nd Festtags früh ' ,S Uhr. ket de» Filialen und Annadmestellea i« rin» halbe Stunde früher. U»irt>e» find stets an di» Gxpeöitto» zu richten. Druck und Berlaq von E. Polz tu Leipzig. Donnerstag den 31. Mai 1894. 88. Jahrgang. Für ^sun» kann das Leipziger Tageblatt durch alle Po^anstalten des deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarns zum Preise von 2 ./«l bezogen werden. In Leipzig abonnirt man für 1 ^ Oa mit Bringerlohn 2 ^ und nehmen zu diesen Preisen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspediteure, die Hauvtexpedition: Johannesgasse 8, die Filialen: Katharinenstratze 14, Königsplatz 7 und Universitätsstratze 1, sowie nachfolgende Ausgabestellen: Arndtstraße 35 Herr L. 0. Littel, Colonialwaarenhandlung, Beethovenstraße 1 Herr 14»evü. I^otor, Colonialwaarenhandlung, Brühl 80 (Ecke Goethestraßc) Herr lierm. L1«88ke, Colonialwaarenhandlung, Frankfurter GtraßesThomasiusftiaßen-Ccke) Herr Ottob'rui»/. Colonialwaarenhandlung, Löhrstraße IS Herr Munrii Uot/or, Colonialwaarenhandlung, Marfchnerstraße 0 Herr kaul 8o1ir« liier, Trogcngeschüst, Nürnberger Ttraße 45 Herr Ll. L. 41i)ieo!it, Colonialwaarenhandlung, Heitrer Ltraße 35 Herr V. Lüfter, Cigarre'nhandlnng, in Anger-Crottendorf Herr Lodert 6reiner, Zweinaundorfer Strafe 16, in Neustadt Herr Kleinen« 8elielt, Eisenbahnstraste 1, - Connewitz Frau Lltieder, Hermannstraße 23. 1. Etage, . Plagwitz Herr Li. Krüt/inrinn, Zschochersche Straße 7 a, - Eutritzsch Herr Lodert 4ltner, Buchhandlung, Telitzscher- u. Blumenstr.-Ecke, - Reudnitz Herr U'. LuLsNiunn, Riarschallstraße I, - Gohlis Herr I'Il. Lrltrsede Aaedkolxer (Lnttde«!»^), Mittelstraße 5. » - Herr Lerud. Ueder, Mntzengeschäst. Leipziger Straße 6, - Lindenau Herr L. Outderlet, Cigarrenhandlung. Markt 22, - Thonberg Herr L. Läntftird, Reitzenhainer Straße 58, in Voltmarödorf Herr 6. 4. Naumann, Conradstr. 55 (Ccke Clisabethstr.). Peterskirchhof 5 Herr Urrx Xlertk, Buchbinderei, Pfastendorier Ttraße 1 Herr 4. 6. klugen. Colonialwaarenhandlung, Ranftfche Gaffe tt Herr I'rlvtlr. I i«<tler, Colonialwaarenhandlung, Ranstädter Lteinweg I Herr 0. Lnrrelmnnl», Colonialwaarenhandlung, Tchützenftrahe 5 Herr 4ul. 8t liiiiul« Iiou. Colonialwaarenhandlung, LVestplaü .'12 Herr L. Littriod, Cigarrenhandlung, ^)orkstraße 32 (Ecke Berliner Straße) Herr 0. Lodu«, Colonialwaarenhandlung, Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die Stück« 24 und 25 d»s diesiährtgen Retchs-GesetzblatteS smd bei uns eiugegangen und werden bi- zum 23. Juni Dieses Wahres aus dem Raihhaussaale zur Linsichlnahme össenttich aus- Dieselben enthalten: Kr. 2177. Verordnung, betreffend die Aushebung deS Verbots der Ausfuhr von Streu- und Futtermitteln. Vom 21. Mai !894. Nr. 2178. Verordnung, betreffend die Erhebung eines Zoll- Zuschlags für aus Spanien und den spansichen Eolonien kommende Waaren. Vom 25. Mat 1894. Leipzig, den 29. Mai 1894. Der Rath dcr Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuniniß, daß wir Herrn Referendar Earl August Gustav VoctrrS vom l. Juni dss. Js. an als Rath»-Rrscrc»dar angesrellt und w Pflicht genommen haben. Leipzig, den 30. Mai 1894. .. ibbS. Der Rath der Stadt Leipzig. öOO. vr. Georgi. Größe!. Bekanntmachung, die vermtethung von »ühtzetlen im städtischen Schlacht- Hose betr. Diejenigen Fleischer, welche gesonnen sind, vom 15. Juli a. o. ab ihre im Kühlhaus« de» städtischen Schlachthoses ermiethete» Zellen für das nächste Jahr zu behalten, haben ihre Gesuche bis rounabend, den 16. Juni, Nachmittags 6 Uhr bet der Direction lei siädtüchen Vieh- und Schlachthoses während der Bejchäslsstunde» Aormüiags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr christlich oder mündlich anzubringen. Leipzig, den 25. Mat 1894. Ter Rath der Stadt Lripzig. I» 2473. vr. Georgt. Luidner. Bekanntmachung. Nachdem die öffenilich ausgeschriebene Herstellung einer Ufer- mauer am allen Schlawihosgrundslücke vergeben worden ist, werden d,e unberücksichtigt gebliebenen Bewerber hierdurch ans ihren An- zeboien entlassen. Leipzig, am 24. Mai 1894. 2432 Der Rath der Stadt Leipzig. ^ 726 Vr. Georgi. Colditz. Berlteigerung. Die für da» Stadtthrater nicht mehr brauchbar«» Inveutar- Grgtnftändk, als: Prospekte, Coulissc» und Versaystvcke »e^ selche im Magazin Ldeatergass« Nr. 1 lagern, sollen »««nahen», den L. -uni 18V4. von früh IO Uhr an, gegen «aarzahlung daselbst öffentlich ver. steigert werden. Tie Bersieigerungsbedingungen werden an Lrt und Stell« bekannt gegeben werden. Leipzig, am 29. Mai 1894. Ser Rath »er Stadt Leipzig. Ir 1865. vr. Georgi. Misch, «ff. Bekanntmachung. Boa dem unterzeichn,ien Armenamie sollen Krottag, de« I. J««t 18-4, vormittags von « Uhr an t« Stadthanse «»hier verschiedene Gegenständ», als: «ödet, vcttrn, Wäsche, Alet»ung»stäcke. Hau»-, »ächen- «ii» Wirthschaftsgeräthe «. A. «. bflenllich versteigert wrrden. Leipzig, am SO. Mat 18S4. Da« Armeuamt. Hentschel. Brtns. Gesucht wird der am 5. März 1857 in Graditz geborene Handarbeiter -rtrdrtch August Rarhao«, w«tch«r zur Für,orge sür sein« Kinder «zubulten ist. Lewzig. d«» LS. M-t 1894 Der Rath der Stadt Leipzig. Armen-Amt. Adth. I V». ä.». IV». 777.MV-0S6. H«»t,ch«l. Hr. Bekanntmachung. Nachdem Herr Lbertandcsgerichisraih Max Gustav Hallbaucr durch seine Versetzung »ach Trcoden aus dem ttirldenvorsiand der Andreasgcmeinde ausgeichieden ist, ist nunmehr durch Zumahl Herr Landgerichtsdirector Max Ltrgrl an Steye desselben in uniern kirLenvorsiand eiagelreten, was hier- durch auch zur öffentlichen Kcnntnrtz gebracht wird. Leipzig, den 30. Mai 1894. Ter Krrchrnvorstaiid der AndreaSgemeind«. vr. pb. Schumann, Psarrer. Birschen-Berpachtung. Die dirSjährigr Kilschcilliiitzuilg an den siscalischen Ctraffen des Bauverwullercibezirks Rochlitz soll gegen sosortigc Vaur- tahliiiig und linier den bei den Terminen bekannt zu gebenden Bedingungen öffenilich an den Meistbietende» verpachtet werden, und zwar: Montag, dtn 4. 2»»i d. I.. vor,». '/.IS Uhr t« Vasthos zur „Stadt Lripzig' in Rochlitz die kirjchciiiiii^uiig auf Abth. 4 und 6 der Walbdeini-Attenburger Strohe, - - 1 der Rochlitz-Walüenburgcr Straße mit der Bergstraße, . der Rochlitz-Lhemnitzer Straße und . Abth. 2 iStat. 7, 1—8,0) und Abth. 3 der Mittweida-Rochlitzer Straße: an demselben Tage, Rachm. S Uhr tm Gasihos z» Aitzciidors die -irschriiniitzung auf Abth. 1—3 der Waldheim-Ailenburger Straße; Tikiistag, de» 5. Juni d. I.. vorm. ' ,1l Uhr im Gasthof zur „Grünen Tainie" bei RarSdorf dir Kirschr»»»tz»»g auf Abth. 2 der Rochiitz-Waidenburger Straße, - - 5 der Waldheiin-Allenburger Straße und » der Wechselburg-Getihainer Slraße, a» dkmsclhrn Tage. Rachin. 4 Uhr in Kühnrich's Gasthos zu vrlau dir Kirichrnniitzuiig auf Abth. 1 u. 2 («tat. 4,0—7,1) der Miltweida-Rochlitzer Straße, . . 4 dcr Liinbach-Millweidaer Straße, « » 1—4 dcr Leisnig-Chcinnitzer Straße. - - 1 u. 2 der Mittweida-Hainichener Straße; Mittwoch, de» U. Jlliii ». I., Rach,». ' ,8 Uhr in Rcijztg's Restaurant t» Peuig die Uirschenniitznng aus Abth. 3—5 dcr Roltilitz-Waldcuburacr Straße, . - 2—4 der Reitzenhainer Straße und . der Lunzenau-Cossener Straße; Donnerstag, Sen 7. Juni d. I., Rächt». 2 Uhr im Gastvos „zniii Adler" in Burgstädt »>c Uirichriiniitzuiig auf Abth. 1—3 der Limbach-Niiitweidaer Straße. Nähere Auskunft über die einzelnen Pachtslrecken vermögen die Herren Aint-straßenmeislcr und iäuiinlliche Straßenwärier zu ertheilen. Grimma und Rochlitz, am 25. Mai 1894. >,I. Strotzen- u. Wasserbau-Inspektion. Kgl. Vauvcrwaltcrri. Köhler. Voigt. Sch Eine Stimme aus Südafrika. Wenn man die Karte von Afrika ansiebt, so fällt sofort die Gestaltung der europäischen Besitzungen auf. Jede Macht, die e- mit ibrcn afrikanische» ilolenie» ernst nimmt, hat vorwärts gedrängt »nd gesucht, dem Inneren immer näher zu rücken. Mit Aufwand von Intelligenz und Mittet» ist das nun auch geschehen; bald wird der teere Platz im Inneren Afrikas verschwunden sein. Nach Lage der Tinge kommen bei diesem Wettbewerb um den Besitz des Inneren England, Frankreich, der Evngostaat »nd Deutschland in Frage. Portugal und Italien konnten sich an dem Wettbewerb nicht detheiligen Es lag also nabe, daß wenigsten« die vier »rstrn Mächte über die Bertdeiluiig sich klar wurden, und daß besonders auch Deut)chla»d eine Form zu finden bemüht war, die einen ungehinderte» Verkehr der Hmterlärider seiner Schutzgebiete miteinander gewährleistete. Das konnte durch eine neutrale Zone in Eentralafrika geschehen, welche wahrscheinlich auch Frank- reich und der Cvngostaat gern gesehen hätten, weil ihnen diese gleichfalls zu Gute gekommen wäre. Bor kurzer Zeit batte Deutschland noch die Mach! dazu und wenn e-, seiner Kraft bewußt, alle Energie eingesetzt hätte, so wäre ibm dies wohl auch gelungen. Aber eS verharrte unthäiig und ließ sich von Frankreich isoliren, von England die nördliche Grenze OitasrikaS beschneiden und blieb unibälig den Unter nehmungen Eecil Rhode»', des Premieministers der Eap- coioair, gegenüber. Ter kiibne, mit allen Mitteln europäischer Kriegskunst »nd mit vollständiger Nichtachtung von Menschenleben rück sichtslos geführte Bvrstoß Rbode«' in da« Maschona- uud da« Matabeletand ist bei seinem Anfang viel zu sebr unter schätzt worden, und erst jetzt, nachdem England auch »och durch Vertrag mit dem Eongostaat sich „pachtweise" den Landstrich vom Tanganyika- bi« zum Albert)ee gesichert bat, merkt man. daß e« sich thatsächtich zum Herr» von Asrika gemacht bat; sein Besitz theilt Asrika von Süden nach Norden », zwei Tbeile, seine Flagge weht durchweg vom Eap b>« nach Alexandrien. Tic innerasrikanische Verbindung der deulsHca Eolonie» ist nicht mehr möglich, wenn der Vertrag mit eem Eongvstaalc nicht sür null »nd nichtig erklärt und nötbigensaUS nichtig gemacht wird. Ob da« geschieht, muß abgewartet werte». Aus alle Fälle muß Deutschland an gesichts der übrigen Tbatsache» daraus bedacht sein, seine Eolonien eriisltlch auSzubauen und vor Allem i» Süvwest- asrika, da« sich sür deutsche Ansiedler zum Theit eignet, Mittel und Wege zu einer wirkliche» Eolonisirung zu schäften. Da ist e« denn erfreulich, daß sich nickt nur in Deutsch land die patriotischen Stimme» inebre», welche sür eine energische Berubigung des Landes einkreten, sondern daß sich auch Deutsche außerhalb de« Vaterlandes finden, die mit begeisterten Worten der Besiedelung dieser Eolonie da« Wort reden. Ter A tlgemeine D rutsche Verband, der sich schon so viele Verdienste um die deutsche Eolonialbewegung erworben, bat sich nun auch dieser Angelegenheit angenommen, und vor allein seine südafrikanische Gruppe ist in Wort und Schrift sür die durchgreifende Eolonisirung SüdwcstasrikaS eingetretcn. Dort unten i» Eapstadt kennt man die Sachlage, da versieht man sic richtig zu beurtheilcn, und cS ist deshalb doppelt ersrcutich, wenn sich die Meinung dcr Deutschen am Eap mit der unsrigen deckt. In einer stark besuchten Versammlung, welche die Ortsgruppe Eapstadt am 20. April abhielt, sprach der StadlgerichtSanwalt Herr Lukolph über die Stellungnahme des Allgemeinen Deutschen Verhanres zu den Wirren in Südafrika. Freilich machte sich anch i» seiner Rede dcr Aerger über das lang- samc Tempo unserer Evlonialpoliiik Lust, doch webte ei» w hoher patriotischer Geist durch die Rede, daß die Versammlung der Aiijsorderung zu freiwilligen Beiträge» sür die Unierstiitznng deutscher Ansiedler begeistert znstlniintc. Wir wollen hier wenigsten« den Schluß der Rede versetzen. Nachdem der Redner aus die guten Vorbedingungen sür die Eolo»>sativn hin- gewiesen, nachdem er die Tbäiigkeit dcr Verwaltung be mängelt und seiner Bctrübniß über die Erjolglosiglcit dcr bisherige» Kämpfe gegen Wuboi Ausdruck verliehen hatte, fuhr er fort: Das südafrikanische Hintkrland, östlich vom 20. Meridian, hat der deutjche Michel bcreii« in seiner Verblendung geopiert, Sansibar, Uganda und N»asja sind nicht mehr unser, «ameruiis Hmtcriaiid ist vielleicht heule schon an Frankreich odgelrcicn. Sollen wir da noch ruhig sitze» und gleichßilt:g zuschen, bis uns auch Tamara, und Namaqualand aus Len Hände» gespielt werde»? Nein, meine Herren, bei dei» Blute unserer Helüenväier, es soll, es darf daki» nicht kommenI Laut erhebe» miisicn wir unsere Stimme «nd iinjerei» Volk und seinem Kaiser über das Meer znrusen: Unser Naiiviialgcsiihl ist verletzt! Das Ansehen des Reiches ist geschädigt, deutsche National- Interessen sind bedroht! Zu Hilfe, ehe es zu spät ist! Thun wir da« mit echt aildeuticher Vegemerung und im vollen Vertrauen aus Gott und die Lhaltrost des Kaisers und uiisire« Volke«, da»» sind wir ihrer Hiisc gewiß und dann tonnen wir g:ir»il au-rusen: Es wird noch Alles recht Weeden. Es kann »ichl sein, daß soviel Blut nur zur Schwach vergossen ist; noch kommen wird und kouiniei: muß ein besserer Tag! Ter deutsche Reichscommissar in WiiiLlwek wird dann sofort im Interesse der gute» Sache alle kleinlichen Rücksichten über Bord werfen und uns aus Basis dcr ihm von hier aus im September v I. unlerbreiteten Beiiedeliingsvorichiage ermächtigen, sofort süd - asrikanische Ba»er»tainiiie» deuiicher und niederdeulscher Abstammung, denen sich selbstverständlich alsdann getrost Deutschlands Svime aiischlicßeu küniien, zur Ansiedelung der östliche» Grenze des Schutzgebicics entlang heranzuziehe». Dem Reiche erwachten daraus keine Unkosten. Lhne Blutvergießen wird dem Hotientotien-Biisstande »in Ende gemacht »nd der Grundstein gelegt zu einer Aera Le» Frieden» und der gesunde'! Ennvickelung der bei Weitem besten aller deutichen Eolonien Kaiser, Regierung und Parlament werde» aus unierer Seite seinl Ta» Volk wird uns zujauchzen, der Altkanzler ist mit uns! Tie deutich-iiatioiial« Presst wird es gewiß gern unternetnnen. zu freiwilligen Beilragen aus- usobern zur Bestreitung der eventuell uiivermeidiichen Unkosten, »nd eie» Lie überzeugt, daß viele brave deuijche Männer, Frauen und Kinder freudig ihre nationale Pflicht erfüllen »nd bei den Zeiiungs- Redaclionen »nd bet der Teniralslelle Berlin de- Allgemeinen Deutschen Verbände« ihr Schcrslein beisteuern werden zur Luhnung einer nationalen Schande und zur Begründung einer Ställe de» Friedens, der Freiheit und de« Wohlstandes von Millionen unserer deutsche» Brüder. Auch bei uni im Daterlanbe wird dieser Appell Wider hall finden. Man wird um so lieber sein Schcrslein bci- lragcn, wen» man bemerkt, daß die Regierung selbst ihre Wege fester geht, die Zügel fester anzicht. Assessor Köhler bat auf seiner Rückreise in Eapstadt mit Herrn Lukolph Rücksprache genommen; allein weil Herr Köhler ohne Vollmacht kam, konnte Herr Lukolph ein tbatsächlicheS Bcsicrclniigsübcreiiikoniineii mit ihm nicht abschließen. Trotzdem ist »och »ichl Alle« verloren. Zwar sind die südasrilanischc» englischen Spreu- lante». Intriganten und Freibeuter daraus bedacht, sür sich das beste Land herauS;us»chen; zwar hat der von Eecil NbotcS und seinem Anhang gehätschelte und unterstützte Hendrik Witbvi den Engländern die Abgabe von Land iu Groß Namaqua- lanb zugesagt; aber der deutsche Generalconsut hat sich gegen dieses Gcbahre» ganz entschiede» verwahrt. Die echt männ liche, selbstbewußte und deutliche Bekanntmachung deS GeneralconsulS in Kapstadt, Freiherrn von Nordcnstycht, ist ein Lichtblick in Vergleich mik unserer sonstige» Zer fahrenheit und Nachgiebigkeit in Eolonialaiigelegenheilen, und wird hoffentlich den englischen und hvttenlotlischen Bcute- jägern in Mark und Knochen sahrcn. E« beißt da: „Im deutschen Protcctorat besteht da« Gesetz, baß kein weißer Man» oone besondere Erlaubniß des kaiser liche» Eommissar« sich in irgend welchen Lanthandel »nt den Eingeborenen einlassen darf, »nd Znwirer- bandelnde setze» sich einer schwere» Geldstrafe ans; die Abmachung selbst ist null und nichtig. Ich erlaube mir »och milznlhcilen, daß Personen, welche e« »liier den jetzigen Verhältnissen bewußter Weise sür angeincssen halte», sich mit Hendrik Witbvi in eine» Verkehr ein- zulasscn, dcr Jenen zu La»rs:icdc»sslöni»gen veranlassen oder in der Fortsetzung solcher unterstützen könnte, be denken möge», daß sic in dieser Hinsicht, wenn auf dcutschei» Gebiete betroffen, nach deutschem Rechte ver antwortlich gemacht werden." An einer solche» Sprache hat man wieder einmal Freude. Auch die Eolonialabtheilung in Berlin wird weht einsehen, daß sic endlich andere Sailen ansziehcn muß, daß ihre Geige, mit der sie dem Gegner zum Tan; ausspiclen soll, ordentlich gestimmt werten muß, so vrdentlich und so gut, daß der Ton iowolil Herrn Eecil Rhvdes als Herrn Hendrik Witbvi rein, ohne M>ßvcrstä»dnxß, in die Ohren Isingt. Deutsches Reich. -g- Leipzig, 3l. Mai. Tie „Münchener Neuesten Nach richten" bringen folgende Eorrcspoiidcnz: * Mainz, 28. Mai. Die Freilassung der beiden vor zehn Tagen linier dem Verdacht der Spionage verhalte!«» sranzöjijcheii Architekten ist aus telegraphische Weisung des Reichsgerichts >» Leipzig erfolgt. Während der hier die Uiilerl»chu»g iuhrcnde richterliche Beainte di« Sache mit großer Aengslbchkeit und »>il einer »liiiulwse» Sorgfalt behandelte, hat das Reichsgericht i» Leipzig eine andere Auffassung bekundet, indem schon wenige Stuiilen, nachdem die Acten tu Leipzig waren, die telegraphische Frcllajlum;:- ordre hier eingelroffen ist. Wir sind in dcr Lage, mitzuihcilen, daß diese Notiz insofern irrig ist, als nicht das Rei isgcricht, sondern Herr Oberreichüaiiwalt Dessen Dorfs die Freilafflilig der beide» französischen Architekten veranlagte, und zwar weil der von ihnen selbst erweckte Verdacht der Spionage keine ausreichende Unterstützung fand. i>u Verliu, 30. Mai. Am Tage des Zusammentritts der preußische» LaudwirtbschastSconserenz, die trotz schwerwiegender Bedenke» gegen ihre Znsaniinenseyung als eine Gelegenheit zum Uebcrtritt aus dem Nebelbeim allge meiner Redensarten aus den Boden dcr Ansllärnng z» be grüße» ist, Kat die Rcichsregicrung die Einleilnng von Er hebungen über den Stand der M argarinesa b r ika tion aiigetündigt und damit ihrerseits ein werklbäligc- Interesse a» der Heilung landwirtbschasllichcr Schäden bekundet. Wir haben an dieser Stelle wiederholt aus die großen Schwierig keiten bingewiescn, welche die Lösung der Margarinesrage darbietet, und können es daher nur als ein sachgemäße- Vorgehen anerkennen, wenn man >m gegenwärtigen ätadnim den Weg der Untersuchung dem dcr gesetzgeberische» Ex- perimenie vorziekl. Fremde Muster sind nicht vorhanden, denn in ankere» Eiillurstaaien, namentlich i» Fiankrelch, sucht man gleichsallS seit langer Zeit vergebens nach einer zweck mäßige» Regelung der Frage. Tie erst« Voraussetzung eine» »rsotgreicheu Vorgeh»»« ist jedoch vorhanden, seit die öffeat-
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