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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940604015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894060401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894060401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-04
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Eorresp. : seine Ehesrau aiizuhalten ist Leipzig. am 1. Juni 1884. Es ist unzweiselbast. daß er die Person Wekerle'S ist, die drn Klerikalen und Hoswürdentvägern nicht genehm war. Scheut sich doch die klerikale Presse Wiens gar nicht, die« auSzuipreche», indem sie augesichis des erfolgte» Rücktritts des Eabinet» Wekerle der Freude darüber Ausdruck giebt, daß „nun der verhängniffvollen Wirksamkeit dieses Abentcurer-MiiiisteriumS ein Ende bereitet sei". Es bleibt lies zu beklagen, daß die Krone diesen Eiuslüisen bei der Eni- , v- n-> - a, ... - . schciduug über das Schichal des LabiuetS Wekerle zugänglich war, und Ü^EN die Ebetta» Anglistc hange geb^ Schöpse» zuletzt! wenn nicht alle Anzeichen trügen, werden die Folgen auch in der in Vittrrskld-gkb am 2O September 185rm Towmerda» unterm I Hosgurg schwer empsunden werden. Daran ist freilich nicht zu X. k. VI. 1144d. Der Rath der Stadt Leipzig. Armcn-Amt, Abth. II. Hentschel. Mener. Lekanntmachnng. 87. April 1894 erlassene Steckbries ist erledigt. Bitterfrld, den 1. Juni 1894. königliche» Amtsgericht. zwciseln, Laß es dem Bann» von Kroatien und fetzigen ungariichen Ministerpräsiknie» gelingen wird, eine nochmalige Ablehnung des EivilebegesetzeS in> Piagnalenhause zu verhindern, aber die Herren Magnaten werden voraursichllich Aendcruiigcn daran vornehmen, die eine nochmalige Verhandlung de- Gesetzes im ungarischen Reichstag nothwendig machen. Und dann ist der Moment gekommen, wo cs sich zeige» muff, ob eS dem Grasen Khuen mit Rücksicht ans seine Würde als Ritter de« goldenen Vlieffes und leine Ber- wandtschast mit Koloman TiSza (er ist mit einer Nichtr dieses ungariichen Staatsmannes verdeiraihet) gelingen wird, die liberale Partei und daniit die Mehrheit des Reichstages für rin vom MagnatenhauS abgeändertes Eheqesey zu gewinnen. Wir zweifeln daran. Es wäre also nur möglich, das Kritische der Situation zu Politische Tagesschau. » Leipzig, 3 Juni. Der Sieg, den der Socialdemokral Gerisck im A. sächsischen Rcichstagsivahlkreisc über den Eartclcandidaten Uebei davongetragen bat, wird natürlich von der social- ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ demokratischen Presse mit lautem Jubel begrüßt, in den sich I umgehen, wena es dem Einflüsse der Krone gelänge, im Magnaten wilder Hohn über den Besiegten mischt. Und dieser Hohn I haiffe eine Majorität sür die kirchenpolitische Reform tn ihrer jetzt ist nur zu begreiflich, da erst unlängst die sächsischen Eon-1 piojektirten gesetzgeberischen Gestalt zu schaffen. Kaiser Franz Joseph servaliven, Rationalliberalcn, Antisemiten und Kammer-1 will sich nach Peil bcgeben und dort bleiben, bis die Bildung deS sortschritllcr da- Carle! gegen die Socialdcmckratie erneuert neuen Labinets vollendet ist. Sicher wird di. Person de« Monarchen ballen. Es ist auch begreiflich, daß die demokratische „Franks, manchen Zu,alligke.ten Vorbeugen, d.e sonst be der berechtigten hoch. besonder- über den Antheil jubelt, den die Antisemiten ! des Klerus und conjervaliven Magnaten dürste manche des WablkreiscS an der Zersplitterung der Kräfte der > Schwierigkeit beseitiat werden, die in der Hitze des parlamentarischen Ordnung-Parteien genommen haben Da- ist Wasser ans die I Kampfe- der Widerstand der Gegner des Civiledegesetzet besonders Mühle der schroffsten Gegner der Antisemiten, denen übri-1 scharf hervortreten ließ. Es ist bei Anwendung aller der Krone zur gen» auch von conservativer Seite bittere Vorwürfe nicht I Verjüauug stehenden Mittel, wie gesagt, möglich, im MagnatenhauS erspart werden. So schreibt die „Nordd. Allgem. Ztg": °>>ne Pairsschub mne knappe Ma,on»ät sur da« Liv.ledeg.s.tz zu „Taff auch bei dieser Wahl die antisemitisch. Agitation kn Stt»>de zu bringen, aber dann tntt auch d.e Frag, uuv.rme.dlich S-ci-Id.m°ke-ten das Mandat verschafft hat. ist nur ein schwacher ^vor, >»«>»' Gründe bestimmend waren, km M,n,ster».m W-Ierle Trost; wer täglich beobachien muff, wie das Parteigezänk hin »nd l sl" verwrigern, was dem BanuS von Kroatien und seinen kr geh», kann sich der Sorge nicht entschlagen, daß die bürgerlichen I Freunden bewilligt wird. . e^. m . Parteien noch manchen „Schaden" werden erleben muffen, bevor sie I Ueberzeugung, daß das ungarische Volk das „lüig" werden." I Ebcresormgesetz au- der Hand de- Oberhauses nur in der Tie „Nationalliberalc Correspondenz" nennt die I von Wekerte und Szilagyi geschaffenen Form entgegcnnrhmen Wahl einen sebr ernsten und warnenden Vorgang und richtet I und jedem Ministerium sich widerseyen wird, aus dem auch ganz in demselben Sinne, in dem wir gestern unS äußerten, I nur der leiseste Verdacht ruht, daß e- den durch die geschicht- ihre Mahnungen an vie Anhänger aller Ordnung-Parteien: l liche Entwickelung als richtig und unabwei-lich erwiesenen „ES bat sich wieder einmal mit erschreckender Klarheit I Principie» der EherechtSresorm durch Compromisse auch nur gezeigt, daß die bürgerlichen Parteien mehr und mehr s ein Titelchcn abzumarklen versuchen will, und wir sind dcs bälte man sich nicht entschlossen, eine Proclamation an die Bevölkerung zu erlaffe», die alle Demonstrationen verbietet, sonst wäre nickt im Kriegsminister seil dem Regierungswechsel alle Gewalt coiiccutrirl, sonst wäre nicht an die militairischen Befehlshaber im Lande die Weisung ergangen, den Eivil- behörben ihre „Unterstützung" zu leiben, sonst wären in Sofia selbst nicht alle Stadtviertel inilitairisch besetzt: kurz Bulgarien steltt augenblicklich im Zeichen de- MilitairregimenlS, weil man den AuSbrnch de- Bürgerkriege- in aller Form be- sürchtet. Die Straßeniinrnhen ballen keinen so große» Um fang und bö-artigen Ebarakter annehinen können, wenn nicht die Polizei, die im Geruch, von Stambulow-Sympathicn steht, von oben her auf Schritt und Tritt behindert, ja ihr sogar direct da- Militair entgegengestellt worden wäre; meldete doch eine ofsiciöse Sofioter Drahtnachricht nickt allein, daß „die Polizei überall durch Militair ersetzt" wurde, sondern sogar, daß die Cavallerie ein weitere- Vorgehen der Polirei v.ninderle, die wiederholt aus die Menge hatte schießen müsse». Wie wenig Herr der Situation die neue Regierung m, zeigt die Veröffentlichung de- Teeret-, daß alle bei den Straffenunruhcn Verhafteten wieder in Freiheit ru setzen seien. Wie weit man mit derlei im Angesicht eine- BürgerkriegeS reckt eigentbümlichcn Maßnahmen kommt, die Strenge aus der einen Seite mit Schwäche auf der andern paare», dürfte man au- der Entdeckung ersehen, daß bereit- da- Dynamit eine Rolle in Sofia zu spielen beginnt. äußer Stande sind, selbst der' Umsturzpartei gegenüber! bald durch die 'u»S heute zugehende Trabtmeldung, Kbueu- zusammcnznbalten. Jede kleine Gruppe, wenn sic auch Hedervary betrachte seine Mission zur CadmelSblldung bereit« ben Muth. eine L iedervorlrgun^ de«^Zedlitz scheu Schul- nur lausend Stimmen auszubringe» verniag, stellt heut-1 al- gescheitert, nicht- weniger als überrascht. zutage ihren eigene» Candidaten aus »nd richtet ihren KampseS ciser zum größten Theil gegen verhältnißmäßig nahestehende I Noch rascher al- da- Revanchefieber geht in Frankreich Parteien. Daraus entsteht dann eine Verbitterung und Per-1 in letzter Zeit die Manie zurück, in jedem Elsaß-Loth- detzung, die auch bei Stichwahlen kein feste« Zusammengehen ! ringer einen Märtyrer zu sehen, dem geholfen werden mehr zuläßt, zahlreiche Wähler zur Stimmenthaltung oder gar I müsse. Die letzte Generalversammlung der Mitglieder der zum Eintrclen für die Socialdemokraten veranlaßt. E- ist gar I „LvoiötS cke Urotoction äe« Xlsrtcieus-l.ni-rai»!«" liefert kein Zweifel, daß in dcn weitaus meisten, jetzt von den Social-1 hierfür den besten Beweis. Die Gesellschaft war früher temolraten vertretenen Wahlkreisen die verschiedenen kürzer-1 sehr reich und halte einen fast unbeschränkten Einstuß in licken Parteien in ihrer Gcsammtbeit an sich da-Uebrrgewicht I allen französischen Verwaltungen. Die Ouellen de- Reich besitzen, aber sie werden immer unfähiger, auch der dringendsten I thumS sind versiegt; der Einfluß ist aus ein Minimum gemeinsamen Gesabr gegenüber sich über armselige- Partei-1 berabgrsiliiken. Die Einnahmen de- Verein- betrugen gezänk binwkgzuseyen. Dcn Wahlkreis Plauen haben die I Jabre lang bi- gegen eine halbe Million Mark; heute Sccialdcmvtralen »och niemals besessen. ES sollte unS nach I schließen die regelmäßigen Einnahmen mit weniger al- lvO Ott«) solcken Vorgängen nickt wundern, wenn da« so weiter ginge. I Mart ab. Ehemals war keine Stellung im Ltaat zu hoch, Zunächst kommt jetzt Pi»ncberg. Die bürgerlichen Parteien ! keine Pfründe zu fett, die Gesellschaft der Protection der werden sich ihrer höchsten Interessen und ihrer politischen Elsaß-Lothringer durfte sie mit bester Aussicht aus Erfolg Pflichten erst wieder genügend bewußt Werken, wenn e« noch I für eines ihrer Mitglieder beanspruche». DaS Alle« bat sich arger im deutschen Reichstag auSsieht." I geändert. In der Armee, wie in der Civilverwallung. im I Staat«-, wie im Privatdienst macht sich eine sehr bemerklicke In Brüssel scheint man einznsehen, daß man sich durch I ^-'cl.on gegen da- Ueberbunknehmen der „deutschen T.cklöpse" da« zwischen dem ttongostaate und viiglan» über den Kops! ^ e>kla>t flch. ES bat eine Zeit gegeben s^ ,7dL"L Sel'dlr^ die w.rd aus der belgische» Hauptstadt eine Ar, von Einten!.., der gulbezabl.en Steuererheber nahezu all. Jnbaber gemeldet. D.e Congo Regierung habe, so wird gesagt, eme b'rvorragenter Colo.nalPost.n und e,,. sehr b-de..Ie..der Bruch «enderung de- Abko.i.mcn- in Aussicht gestellt, daß der an ' d-r Lbero f.e.ere oder der auf den Listen zu Vorzug-- den „BerlPol. Nach. " beißt eö: „Au- de»? biskrigen Gang dieser Beziehung habe» sich, w'.gesag., d'-Zc'''''''' der Verhandlungen, d.e zwischen Deutschland und de2. Congo^ > Lothringens lüchtlinge" nach Frankreich zogen, jetzt nahezu ganz aus. sonst batten die hier in Betracht kommenden UnterstützungS- vercine Gelb wie He», heule wollen die Elsaß Lothringer nicht mehr zahlen. Die ihnen so lange erfolgreich vor- Teutsches Reich. Q Vrrlin, 3. Juni. Die parteitaktische Haltung der preußischen Eonservativeu war in der verflossenen Session de- Abgeordnetenhauses eine recht cigenlhümliche und reuglr von der argen Zerfahrenheit unserer parlamentarischen Verhältnisse. Die beiten wichtigsten Anliegen, welche zur positiven Erledigung gelangten, waren ohne Zweifel da- Gesetz über dir Landwirthschast-kanimern und die evangelische Synodalordnung. DaS erster« wurde durch dir Eonservativeu und Nationalliberalen gegen den Widerspruch de« EentrumS zu Stande gebracht, bei dem letzteren Grse» vertauschten die Nationalliberalen unv da- Ccnirum ihre Rollen. Diese Er scheinung hat natürlich allerlei Erörterungen in der Presse her vorgerufen, in denen namentlich eine gereizt« Stimmung de« EentrumS hervortrill und auch von nationalliberaler Seite Bedenken geäußert werden, ob r« woblgetban sei. zur Erfüllung von Liebling-Wünschen der Eonservativeu beizn- tragen, um andererseits in so wichtigen Principicnfrazrn, wie die evangelische K.rchenverfaffung, durch die Wucht der Ultramontanen unterdrückt zu werden. Dir conservativ« Presse, soweit sie den Weisungen der „Kreuzzta." folg», kriecht natürlich immer demülhig vor dem Eentrum; slaat sckweben, scheint fick die Bereitwilligkeit de- Eongo staate« zu ergeben, dem Verlangen Deutschlands nachzu kommen, daß die »nmillclbare Grenze zwischen dem Eongo- slaalc und Dculschcstafrika aus der ganzen Linie gewahrt bleibe." ?enn wLen'^ll.e ^de7ans I der Revanche ve'rsängt Nickt mehr, P-ckt ^ unv da« künstlich erzeugte, systematisch au»gebeutete Mitleid Pacht abzug.benden Lands,reffen etwa« von der deutlchen, ^ .unalücklicken" Stan.m.Sbri.d.rn in Frankreich auch Widenpiuckc Deutschlanr« nick?« ändern können. England verlangt em.n durchgehenden Streifen Lande«. Wecker I Um wä 8 seine nord- und südafrikanischen Besitzungen iinmiltelbar ver-! Der^Äei-ein > im aNi-iiukene» ^,l?>e nur lw Eli Verkehr-zont durchbrochen, welche da« deutsche Reick mit dem I Congostaat. im Jahre l884 d.s zur Westküste Afrika» ver- ^bl.cum zu appell.ren. einbart ha,. UebrigenS dat e« >,„t de.n keulscke.i Einspruch. Lie Besorgniß. mit welcher man die Vorgänge in vul dkegierung bat am I ^on vornherein versolgen mußte, muß nch täglick 28. Ma. d. J^ zu Bruffel einen Protest gegen da« Ab-l „^rößern, wenn man siebt, wie die neue Regierung in kommen vom ,2. Ma, uberre.cken lassen und nach sonstigem mit einer aller staalSmännischen Einsicht hohn,prechenden Vraucke mußt, angenommen werden, daß e.u gleicher E.„- u.derstürzung den St-at-wagen gewaltsam au» dem allen sprach auch an den anderen Eon,radenten nach London ^ er nicht paßt ergeben wurde. Da« ,st offenbar mch, ge,cheben; b.:n, ^ er leicht zerschellen kann. Dah.n gehört vor eazlischen Eabinet ist keine bezügliche Mittbeilung von > H^n, dir Begnadigung de« Metropoliten Element von Berlin eingcgangen. Die französische Reaicruiig buk da» I und seine feierliche Wiederrinsührung in seine aezen zuae.ch .»London und ,n Bruffel Protest erhoben js, d.kanntlich die Seele der russo- Der englischen Regierung wird daher der deutsche Smfpruch Agitation in Bulgarien! Daß die vulgaren einen «cht sonderlich imponire > solchen Systemwecksel nickt ruhig hinnebmen werden, glaubt man im Tchooßc der neuen Regierung selbst nicht, sonst gcsetzenlwursS zu verlangen. Die Nationalliberalen in Preußen hätten unter diesen Umständen allerdings vollen Grund, alle Gemeinschaft mit den Eonservativeu znrück- uweisen, die jedes Entgegenkommen nur durch doppelte lnterwürsigkeit gegen da« Eentrum erwidern, wenn da- Zusammengeben in manchen Fragen nicht durch unbefangen achlicke Erwägungen, wie wir sie bei ren LandwirthschaftS- kammern anerkennen müssen, geboten ist. Für drn großen GesichlSpunct, daß bei allen nationalen Fragen da- Eentrum versagt» haben die preußischen Eonservativen bei ihrer heutigen Verirrung längst jede- Gefühl verloren. Wenn sie etliche reaktionäre Schrullen durchfeyen können, treten bei ihnen die nationalen Interessen vollständig zurück. Und wa< können sie mit dieser Politik und Taktik im Reichs tag, wo da« Centrum in fast allen nationalen Kragen in der Opposition steht, erreichen'? Die ungesunde Gestaltung unserer politischen und parlamentarischen Verhältnisse ist nicht an. wenigsten durch die Fehler und Verirrungen der preußischen consrrvativen Partei, durch ihren Abfall von besferen alten Traditionen entstanden. * Berlin, 3. Juni. Georg EverS, ursprünglich luthe rischer Pastor, hat nach seinem Uebrrtritt zum Katholi- cismu» mehrfach tendenziöse Schriften vom Stapel gelassen, die im Verlage von Bernhard Wehberg in Osnabrück er- chienen sind. Die „Tagt. Rundsch" «heilt über dieselben Folgende« mit: l) Martin Luther'« Anfänge oder wie er wurde , was er war. 1884. Dies erbauliche Schristlein schließt mit folgenden Worte»: „Wer seine (Luther -) Schriften, Briese und Bekenntnisse mit nüchterner Aufmerksamkeit durch- liest, wird den unauslöschlichen Eindruck bekommen, daß der Mann die Hölle in sich gehabt, in« Kloster hinein und wieder mit berau-aebrachl hat, die Hölle einer unaebändigten Hoffsabrt, Sinnlichkeit und Unwahrhasligkeit. Aus dieser Hölle ist da« heranSgeboren, wa« er angerichtet bat und trägt sein Bild." 2) Martin, der Prophet von Witten berg. Eine Erzählung au- der Revolution de« 18. Jahr hundert« für da« deutsche Volk. (423 Seilen.) l889/92 Aus Seite 8 will Luther ins Kloster ciiilrelcu und hat sich durch den Pförtner bei dem Pater Bartholomäus anmelden lassen Jetzt stampft er zornig mit dem Fuße auf. „Die ver dammte Kutte läßt mich lange warten", brummt er heftig vor sich hin. „Wenn nicht die verdammte Roth drängte" — er schlägt mit der Faust ans drn Tisch — „der Teufel soll mich holen, wenn ich in dies Kuttennest auch nur einen Fuß hineinsetze." — Er blickt an den Weißen, von der Talg kerze auf dem Tische nur düster beleuchlclen Wänden der Zelle umber. Sein Auge fällt aus da- kleine Erucisir an der Wand. „Ueberall da- düstere Bild", knirscht er zwischen den Zähnen durch. „Mit einem solche» muß ich auch die Zelle Ibeilen, wenn ich rintrete. Ach! Viel lieber hätte ich Dein Bild drin, süße Kran Cotta, die Du mich da- Liebrn hall kosten lassen, ja noch lieber Dich selbst oder eine andere Deine« süßen Geschlecht«. E« geht doch nichts über Frauenliebc" V. Berlin, 3 Juni. (Telegramm.) Der Kaiser verblieb gestern Nachmittag im Arbeit-zimmer und erledigte in gewohnter Weise die lausenden RegierungSgeschaftr. Er befindet sich vollständig Wohl. — Ter Kaiser hat dem Legations-Secretalr bei der preußischen Gesanvischast in Dresden, Prinzen zu Hohenlohr-Oeh ringen kn llharakter als Legalions-Rald verliehen. — Die wegen kr Ernennung de» Kaisers zum Ches d«S englischen Regiment» Royal Dragoon« nach Berlin beorkric Deputation dieses Regiments wird am 6. Juni hier eintreffe» — Der commandirende Admiral Frhr. von der Goltz ist aus Karlsbad hier wieder »ingetroffea. — In Sachen des Reserve-AnnugeS für die zur Entlassung kommenden Mannschaften wird jetzt ofsiciöS in der „Köln. Ztg." und im „Hambg. Eorr." initgethettl. daß denjenigen Leuten, „die sich nickt rechtzeitig mit Eivilkleidern haben versehen können, ein Reserve-Anzug gegen Rück- sendeverpflichtung mitgegebcn wird; ebenso kann nach weisbar gänzlich Unbemittelten ein auSgclragcner Anzug als Eigentb»m belassen werden." — Warumwird das nicht in einem anitlichen Blatte iiiitgctheilt'? Warum läßt inan erst falsche Nachrichten in die Oesscnllichkcit gelangen'? Und warum braucht man so viel Zeit, sie richtig zu stellen? — Die vom ReichSamt de- Innern eingesorderten Gut achten der sachverständigen Kreise über den Plan einer staatlichen Ueberwacbung de- deutschen Schiff baues haben sich bekanntlich mit verschwindenden Aus nahmen sehr nachdrücklich dagegen ausgesprochen. In unter richteten Kreisen wird jetzt dem „Hambg. Eorr." zusolge, aus- Neue bestätigt, daß angesichts dieser vorwiegend ab fälligen Urtbcile von der Verwirklichung deS Plane- end- gillig Abstand genommen wird. — Der Parteitag der Freisinnigen Volkspartei findet aus Beschluß des EentralauSschusses am 22., 23. und 24. September in Eisenach statt. Am vorigen Sonntag und Montag war in Berlin der vom sreijinnigen Eentrat- au-schug zur Feststellung des Entwurfs eine« Partei programms eingesetzte engere Ausschuß zu längeren Bs- rathungen versammelt. — Es wird bemerkt, daß die Synodalordnung, von der die „Kreuzztg." schon vor acht Tagen zu berichten wußte, daß sie die königliche Sanction empfangen habe, noch immer nicht public, rt ist. — Zur Organisation de« Handwerks will nach dem „Volt" der Handel-minister Freiherr v. Berlepsch einen neuen Entwurf auSardeiten lassen, der bis zum Herbst seriig gestellt sein soll. ES wcrde darin eine durchaus ge trennte Organisation sür Innung«- une Nichtinuungsdanr- Werker vorgcschlagen werden. * Fric-richsruh, 3 Juni. Ein Termin für die Abreise ve« Fürsten BiSmcirck nach Varzin steht, wie die „Bert. N. N." hören, »och nicht fest. * Posen, 3. Juni. E« vergebt kaum ein Tag, an dem nicht bezeichnende Vorgänge aus de»« Gebiet der Pvloni- irungsbestrebuiigen zu registrier» sind. Heui« liegen iolgeud« Mitlbeiluiigen in der „Sckles. Zlg." vor: „Im Westen der Provinz Posen hielt der Erzbischof von StablewSki dieser Tage in Begleitung einiger Milglierer de« DomcapilelS eine Kirchen- und Schulvisiialio» ab. In den meiste» katholischen Schulen der Kreise Birnbaum und Wöllstein wird der Reiigiviisunterrichl »r allen Elassen oder doch aus der Mittel- und Oberstufe in deutscher Sprache ertbeilt. Die Kinder wurven darum auch von den Lehrern deutsch geprüft und antworteten sließend und verständnißvoll. Dennoch schien die Eoininission nicht überzeugt zu sei», ob der Religionssioff verstanden ei. Es wurde darum überall die lledertragnng der Antworten in da» Polnische verlangt, besonder- in der Simultaiiscknle zu Kälime, die auch den Religionsunterricht in allen Elassen demsch ertheil«. Hierbei stellte sich nun berauS, daß die Kinder die polnischen Antworten häufig schuldig dlieben, während sic die tculscken obnc Zögern bcrausbrachten. Den Revisoren soll die mangelhafte Kenntnis; kor polnischen Sprache sebr ausgefallen sein, und die Lebrer haben wohl gemerkt, daß man mit der Priiiung wenig znsriecen war. In Kahme knuvfen die übrigens nicht zahlreichen Polen an diese» Umstand die Hoffnnug, die Simnltan- chnle werde in rwei consessionelle Schule» umgewandclt und der katholische Religionsunterricht allen Kindern i» polnischer Sprache ertbeilt, auch sacultalioer polnischer Sprachunterricht cinczesührt werde». Der „Dziennik PoznanSki", der diese Hoffnung der Käbnicr Polen zum An druck bringt, begeht dabei, wie so häufig in Schulsragen, eine Fälschung, indem er behauptet, die Kinder hätten nickt deutsch spreche» können. Bemertenswcrtd erscheint noch, daß seiten- eines Herrn der Eommffsion einem katholischen Lehrer in Kädme, der kein Wort polnisch versteht, der Ratd ertbeilt wurde, eine Polin zu beirathen, daniit er polnisch lerne. — In Danzig, dieser urdeutscken Stadt, niackff da- Polenthum infolge der kräftigen Agitation Fortschritte. E- wirken dort einige polnische Vereine im nationalen Sinne. Im geschäftlichen Leben wird die polnische Sprache möglichst hervorgekehrt. Jetzt verlangt man auch regelmäßige pol- nische Predigten in dcn katholische» Kirche». Eine kürz lich abgebaltene polnische Volksversammlung erklärte, ei» mülhig dahin zu wirken, daß jeden Sonntag in einer der katholischen Kirchen Danzib» ein Hochamt mit polnischer Predigt und polnischem Gelange adgehalten werde. Ebenso wurde ein« niffe der ganzen Kirchenjahre« gefordert." * Magdetznri, 3. Juni. Das Aeltestcn-Eollegium der Magdeburger Kaufmannschaft bat in seiner gettrigen Sitzung nachstehende Bitte an die StaatSregicrnng beschlossen: Unbeirrt durch das Ergebniff der Abstimmung des Abg-ord- netenhauics vom 13. v. M. sür Len Ausbau eine» Wailerftraffc zwischen Rhein, Weser und Elbe im Sinne de-Gesetze» voni 9. Juli 1886 »intreten und insbejondere dies« durch baldige Borlage eines Gesetzentwurss, betreffend den Bau »ine« Mittetland- canal» vom Dorlmund-Eniscanal« zur Weser und Elbe, sürdern zu wollen. * Münster, I. Juni. Ein „DersicherungSvcrein gegen Haftpflicht sür Landwirtbe der Provinz Westfalen", dessen Gründung auch der Westfälische Bauern verein gutgedeißen hat, soll die Ersatzleistung silr alle Ent schädigungsansprüche übernehmen, welche wegen der durch Uufall oder durch GesundbeitSschädigiina ersolglen Tödtung oder Schädigung von Menschen gegen Mitglieder des Verein« in ihrer Eigenschaft al« landwirtbschaftlich« Unternehmer geltend gemacht werden, insofern nicht die landwirthsLastlich« genügende Berücksichtigung der geistigen Bekürs- polnischen Bevölkerung Danzig- während de-
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