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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189407228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18940722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18940722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-22
- Monat1894-07
- Jahr1894
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1894
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BezugS-PreiS M h, tz«ptqp«dtti»> ob« b« t» Stad». »«tri vud den Vororten errichteten Au«, bestellen ab geholt: vierteljährlich ^l4.S0, uveimaliaer täglicher Zustellung in« bout X öchä Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: viertel,üvrlich . Direct» tägliche Kreuzbandlrndung in« Aulland: monatlich >4 7.bO. DieMorgeu-A»«gabe erscheint täglich'/,? Uhr, di« «bend-Au«gade Wochentag« 5 Uhr. Ledactton und Erpeditiou: Johanne«,affe 8. Die Erpeditiou ist Wochentag« unuaterbroche» geöffnet von früh 8 bt« Abend« 7 Uhr. Filialen: vtt» Klemm» Sorttm. (Alfred Hahn), UniversitätSsttaße 1, Laut» Lüsche, teHariuenstr. 14, pari. und Söuigsplatz 7. tipMer.CMblalt Mzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anzeigen-PreiS die 8 gespaltene Petitzeile SO Psz. Reklamen unter de« Redactionlstrich (4g»» spalte») bO-E. vor den Familieunachrtchte» (6 gespalten) 40^. Gröbere Schriften laut unserem Preis« verzelchniß. Tabellarischer und giffernsatz nach höherem Tarif. Ertr«»veilaaen (gesalzt), n»r mit der Morgen - Ausgabe, ohne Postbesörderung mit Postbesörderung 70.—. Annahmeschluß fir Anzeige»: Abeud-Au-gabe: vormittag» 10 Uhr.' Morgen»Au«gabe: Nachmittag« 4UHL. Sonn- und Festtag« früh 7,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je ein« Halde Stunde früher. Anzeige» sind stet« an die Er-eviti«» zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig ^»37V. Sonntag den 22. Juli 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Auf die Tagesordnung für die öfs öffentliche Ltadtbrrordnetrn» Montag» den 2». Juli 1 Sitzung der . ... Juli 189», werden noch gesetzt: 1) Schreiben des Rathe«, die Kläranlage rc. betr., «vent. Bericht de« Oekonomie- und Finanzausschüsse« darüber. L) Bericht des Finanzausschusses über: Aufnahme einer Anleihe von dem Kirchenvorstande Leipzig-Eutritzsch. Leipzig, den 21. Juli 1894. Der Stadtverorvneten-Vorsteher vr. Schill. Gesucht wird der am 20. Juli 1863 in Eilenburg geborene Zimmermann Heinrich Eduard Hering, weicher zur Fürsorge für sein» Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 20. Juli 1894. Der Math der Stadt Leipzig. Armruamt, Abth. H. L. IV. Abth. N. 669s. Ludwig-Wolf. Dolge. Bekanntmachung. Bei unserem Stadtorchester, da« den Dienst in Kirche, Gewand- bauSconcert und dem Stadttheater zu »«riehen hat, soll zum 1. Oktober dieses Jahres die S elle für HI. Horn, welche mit einem AnfangSgehalt von jährlich 1600 (1260 .« vom Theater und 340 vom Loncert) ausgestattet ist und mit Anspruch auf Pensionsberechtigung für den Inhaber sowohl als auch für di« Wittwe versehen ist, anderweit besetzt werden. Geeignete Bewerber, die sich einem Probespiel zu unterzielrn haben, wollen ihre Gesuche mit kurzem Lebenslauf (Alter-angvbe, Studiengang rc.) und Zeugnissen bis spätesten« zum IS. August pikst» Jahre» bet un» rinreichen. Die Anstellung erfolgt zunächst auf ein Probejahr. Nachdem diese« in befriedigender Weise zurückgelegt ist, tritt feste Anstellung nach Maßgabe der Satzungen für das Stadtorchester, sowie die s. Z. nachzusuchende Ausnahme unter die Mitglieder de« Orchester» Pensionsfond» in Gemäßheit de» Grundgesetze« für denselbea ein. Leipzig, den 18. Juli 1894. Der Rash der Stadt Leipzig. In. »109. vr. cheorgi, . - - » - Oberbürgermeister. Eichoriu«. Änmel-ung zum Anschluß an die Stadl-Fernsprecheinrichtung. Neue Anschlüsse an die Stadt.FernsprecheinrichtuNg für'Leipzig und Vororte sind, wenn die Autsührung in dein im Monat September beginnenden zweiten Bauabschnitte de« laufenden Jahre« ewünscht wird, spätesten» bi« zum 1. August bei dem Kaiserlichen rtadt-Fernsprechamte hier, Grimmaischer Steinweg Nr. 3, II-, anzumelden und der „Unkenntniß" der ungarischen Verhältnisse zu zeihen, weil der Führer der »gemäßigten Opposition" in einer Rede der Meinung Ausdruck verliehen batte, daß die Fortsetzung de- Kampfe- gegen die kirchenpolitischen Vorlagen zwecklos wäre. Graf Apponyi, der selber die Rolle de« Oberbefehlshaber« der gesammten parlamentarischen Opposition beansprucht, ist nicht der Mann, sich Derartige« bieten zu lassen. Seine publicistischen Organe machen auch Einer Erneuerung der bereit« vorgemerkten Anmeldungen bedarf e« nicht. Leipzig, b. Juli 1894. Der Kaiserliche Ober-Poftdirert«r, Geheime Ober-Poftrattz. Walter. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpaptere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 10. Januar 1894. Die Spareassen-Depntati«». Lau-Areal, in nächster Nähe de- Bahnhöfe« und der Harthwaldung schön ge legen, hat billig zu verkaufen der Stadtratb zu Zwenkau. Ausschreibung. Di« Ausführung der Erd- und Maurerarbeiten, Stein metzarbrtteu und Zimmerarbeiten für da« Betrieb-gebäud», Wohnhaus und Nebengebäude der II. Betrieb-aniage der städtischen Wasserwerke, westlich von Naunhof gelegen, wird hiermit zur Be Werbung ausgeschrieben. Bedingungen, Mossenonschläge und Zeichnungen liegen zur An sicht der Bewerber in der Geschäftsstelle für den Erweiterungsbau der städtischen Wasserwerk» Leipzig, ThomaSkirchhof 18, II., au« und können von dort gegen Entrichtung von 2 für einen Satz Echriftstücke und Zeichnungen für die Erd- und Maurerarbeiten und 0,76 für je einen Satz Schriftstücke für die anderen Arbeiten bezogen werden. Die Angebote sind mit entsprechender Aufschrift versehen bi« zum 30. diese« Monats 10 Uhr Bormittags bet der Nuntiatur de« matheS der Stadt Leipzig versiegelt einzusenden. Der Rath der Stadt Leipzig behält sich die Wahl unter den Bewrrbrrn oder da« Recht vor, sämintliche Angebote abzulehnen Leipzig, am 20. Juli 1894. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgt. Eichoriu«. Obstverpachtung. Die diesjährige Obstnutzung an den fiSkal. Straßen de« Bau- verwaltereibezirke» Rochlitz soll gegen sofortige Vaarzahlung und unter den bei Len Terminen bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich an den Meistbietenden verpachtet werden, und zwar: Montan, den 80. Juli ds». I.. vor«. 7.10 Uhr i« Gafthofe zur „Stadt Leipzig" tn Rochlitz die Obstnutzung aus Abth. 3 und 4 der Waldheim-Altenburger Straße, aus Abth. 1 der Rochlitz-Waldenburger Straße mit der Bergstraße und aus der Rochlitz-Eemn'tzer Straße; an demselben Tage, Nachm. 4 Uhr t« Gasthof zu «ltgering-walbc die Obstnutzung auf Abtheil. 1 und 2 der Waldheim-Altenburger Straße; Mittwoch, den I. Anauft bs«. I., Rach«. 7,8 Uhr im Gafthofe zu Rendörfchen b. Mittwetda die Obstnutzung aus Abth. 3 und 4 der Limbach-Mittweidaer, Abth. 4 und 6 der Lei»nig-Lhemnitzer und Abth. 2 der Mittwridaer- Hainichen» Straß«; Donnrrstag, den 2. August bs«. I.. vorm. 7,1t Uhr im Gafthofe zum Löwcn in Geithain die Obstnutzung auf Abth. b der Waldheim-Altenburger u. Abth. 2 der Rochlitz-Waldenburger Straße; UN bemselben Tage. Rachm. 7,8 Uhr in „Reitztg'S" Rcftaurant tn Prntg dl« Obstnutzung auf Abth. 3—6 der Rochlitz-Waldenburger und Abth. 1—4 der Reitzenhain« Straße. Nähere Au»kunst über die einzelnen Pachlstrecken vermögen die Herren Amtsstraßenmeister und sämintliche Straße,iwärter zu erthrilen. Grimma und Rochlitz, am 17. Juli 1894. Säutgl. Stratzrn- n. Wafferb-Jns». Königl. va»»er«altrr«t. Köhler. , . Voigt. Schdt. Später eingehend. Anmeldungen können erst im nächstjährigen I ersten, im Monat April beginnenden Bauabschnitt« vttücksichtlgt I lMv°R st^gen Apponyi, als werden. I auch gegen den Fsirstprima« VaSzary Stellung nehme! In der Thal sind die klerikal-conservativen Magnaten mit dem Fürst- prima« gleichfalls unzufrieden. (Kardinal VaSzary ist ihnen zu ruhig und zu bedächtig, er trägt Bedenken. Len vom Grafen Ferdinand Zichy gewünschten „Petitionssturm" zu fördern und sich dabei den Seelsorgeklcru« über den Kopf wachsen zu lassen. Deswegen gedenkt Graf Zichy eventuell ohne, ,a nöthigen Fall« gegen den Prima« vorzuzcben. Man darf daher mit den „Hamb. Nachr." einigermaßen darauf gespannt sein, wie sich der Vatican zu einer derartigen Taktik der entschiedenen Klerikalen Ungarn« verhalten würde. Sollte die nämliche römische Eurie, welche soeben erst diesseits dcrLeitba die Partei de« gemäßigte», coalitivnSfreundlichen KicrikaliSinu« ergriffen hat, fenseit« der Leitha den intransigenten KlerikaliS- muS begünstige» und nicht- dagegen einzuwenden haben, wenn, wir voraussichtlich, auf den kommenden ungarischen Katholiken tagen Stimmung gegen den ersten Kirchensürsten de- Reiches der StesanSkrone gemacht werden würde. Die ungarische Regierung scheint inzwischen ihr Haupt augenmerk auf jenen Theil deS Zichy'sche» AclionSprogramnie« zu richten, welcher die „Nationalitäten" betrifft. Lin Bündniß zwischen der klerikal-conservativen magyarischen Magnalenschaft und den „Nationalitäten" könnte für da- Cabinct Wckcrle in der That manche Schwierigkeiten nach sich ziehe». Daß die „Nationalitäten" für eine solche Allianz unter Umständen zu haben sein würden, ist zweifellos, da sie ans national politischen Erwägungen Gegner der kirchenpolitischen Reform sind und hinter drr Verstaatlichung de- Eherechte» durch den ungarischen Staat MagyarisirungStendenzen vermuthen. Mehrere der in Ungarn bestehenden Kirchen sind nämlich zugleich nationale Institutionen, und indem nun den Kirchen , ... . . .die Ebegeseygebung, die EhegrrichtSbarkeit, die Eheschließung und S Atmosphären Ueberdruck vorhanden. I und die Matrikelsührung entzogen, und diese Verrichtungen ist nach den neuesten Erfahrungen der Mühlentechnik i Organen de- Staate» übertragen werden, erleiden die für Wetzen, und Roggenmällerei eingerichtet. _ I betreffenden Gläubigen auch eine nationale Einbuße. Denn Bekanntmachung. Die Stadtgemeind« Lhemnitz beabsichtigt, die am Hedwigbad unter Nr. 2 hier gelegene unter Borbehalt de» ElgenlhumS an der Wasserkraft und an dem Mühlgrabenarealr, so weit letztere» nicht von den Klostermühl- gebauben bedeckt bez. innerhalb de« Klostermühlengrundstücks gelegen ist, wieder zu verkaufen. Die Ausnutzung der Wasserkraft, wozu ein« zur Mühl« gehörig« Turbine von 40 Pferdestärken vorhanden ist, soll unter gewissen Beschränkungen gegen «inen entsprechenden Pachtzins auf 5 Jahre unkündbar und von du ab unter Einhaltung einer einjährigen Kündigungsfrist dem Käufer überlassen werden. Für den Betrieb der Mühl« ist weiter »ine im Jahre 1892 neu beschaffte horizontale Tandem^loinpouud-Dampfmaschine init Londensatiou für «ine Normolleistung von 80 bi» 100 effectivr» Pferdestärken, sowie eine Stederohr-Tampfteffelanlage von 7b,9 qm Die monatliche Leistung hat nach Angabe de- bisherigen Be sitzer- seither 37 bis 40 Doppelwagea zu je 200 Eentner betragen. Di« vorhandenen Gebäude, Speicher, Stallungen, Wagen remisen rc. befinden sich in bestem baulichen Zustande. Mit der Mühle ist ferner rin sehr gut gehende» Geschäft für Einzeiverkaus verbunden. Kauflustig« werden ersucht, ihr« Angebote bi« spätesten« Sonnabend, den 11. August Ps«. I«., Mittags 12 Uhr bei der Unterzeichneten Verwaltung einzureichen. Ehemnitz, den 19. Juni 1894. Die Ltahtbauperwaltnng der Stadt Lhemnitz. Hechler, Stadtbaurath. Bekanntmachung, die Wähle« zur Vertretung der Israelitischen Religio«« gemetnde zu Leipzig drteeffen». Nach -. b3 der revidirten Gemeindrordnung für die Israelitisch« ReligiouSgemeinde zu Leipzig hat iu diesem Jahr« di« Wahl zur Vertretung der Gemeinde stattzufinden. Da« Recht zur Theilnahme an der Wahl steht nach K. 8 der Grmeindeordnnng nur solchen voll jährigen männlichen Gemeindemitgliedern zu, welche die sächsische Staatsangehörigkeit oder da« Bürgerrecht der Stadt Leipzig besitzen. Nicht wahlberechtigt sind diejenigen, . . . ». zn deren Vermögen gerichtlich Loncur» eröffnet worden ist, während der Dauer de« Loncur«veriahren«, b. denen durch richterliche« Erkenniuiß di« bürgerlichen Ehren, rechte entzogen worden sind, während der Toner dteser E»t> ziehnog. «. welche keine Gemeindesteuer z« entrichten haben oder mit deren Entrichtung während drr letzten zwei Jahr« im Rück stände verblieben sind. Behuf« Ausstellung der Wahlliste »rsnchen wir diejenigen Ge- »eiademitglieder, welche nach den vorstehenden Bestimmungen als wahlberechttgt zu erachten sind und bi«h»r in die Wahlliste noch nicht ausgenommen waren, sich baldmöglichst und längsten« bi« End« diese« Monat» schriftlich bei nn» anzumelden. Leipzig, den 19. Juli 1894. Drr varstand per Israelitische« >rttgta«»,e«e1«d« »» Leipzig- bisher wurden die genannten Verrichtungen bei den Sachsen, Serben, Rumänen, Rutbenen und Slowaken au» schließlich oder doch zum größte» Thrile in den Volkssprachen vollzogen; weiterhin soll aber an deren Stelle überall die magyarische Staatssprache treten. Indessen darf nicht über sehen werden, daß da» Interesse der Nationalitätcn an einem Bündnisse mit den Klerikal-Conservativen sofort er heblich abgcschwächt wird, sobald die ungarische Ne ierung Neigung bekundet, ihrerseits den Nationalitäten Koncessionen auf nationalpolitischem Gebiet« zu machen. Solche sind bezüglich der Wahrung der gesetzlichen Auto nomie der Nationalkirchen schon gemacht worden, und ähn licke Dispositionen scheinen auch augenblicklich wieder in de» ... lritenden Pester Kreisen vorhanden zu sein. Dlt Lagt IN llUgstkN. I BckanntlichläßtdaSBerhLltniß der rumäni schenNational Wer die Hoffnung gehegt hatte, die klerikal-conservative p?"« Siebenbürgen» und de« Banate» zur ungarischen Re- Partei Ungarns werde sich, namentlich nachdem der Fürst-! bttzelt am meisten ru wünschen übrig. Die Stimmung prima» sich geweigert hatte, den Kampf um die Civilehe I >st Eine erbitterte, und in Pest hinwiederum writer zu führen, nunmehr in da« Unvermeidliche fügen, wie b°cht«",an noch b>« vor Kurzem sehr pessimistisch von sie e« in anderen Ländern gethan, sieht sich jetzt vollständig! ungarischen ükumaueiithum«. Nun ist getäuscht. Die Schlacht im Oberhause ist verloren, aber rhe!^s,^""^r de« Innern, von Hieronymi, dabei, ganz - - 7- . "'Siebenbürgen zu bereisen und mit den Rumänen persönlich Fühlung zu nehmen, und er hat ihnen bereits in verschiedenen Aeußerungen dir Erfüllungen ihrer brrechtigten Wünsche zugesagt. Zugleich drücken die liberalen ungarischen Blätter, welch« große Erwartungen von der Reise de« Ministers hegen, die Hoffnung au«, daß e« gelingen werde, wie mit den Sachsen, Serben, Kroaten und Nuthcncn, so auch mit den Rumänen im Rahmen de« ungarischen die hochklerikal-conservativr Magnatenpartei aus Revanche ver zichtet, bricht sie lieber mit den alten Traditionen der Loyalität und der König-treue und erklärt trotz drr Ab Mahnung de« höchsten kirchlichen Würdenträger« in Ungarn, dem Eadinet Wekerle erneut den Krieg. Erst kürzlich hat der Führer dies» Intransigenten Graf Ferdinand Zichy einem Interviewer versichert, seine Partei werde dem Liberalismus der Regierungspartei den politischen, ^ . » Radikalismus entgegensetzen, und zwar durch die Forderung I zu erzielen. Kommt c« zu einer solchen Verständigung, deren Schmierigkeiten allerdings nicht unterschätzt werden dürfen, so wird Graf Ferdinand Zichy um eine schwer« Enttäuschung reicher sein! der Reduction des in Ungarn ohnehin niedrigen WahlcensuS. Seine, de« Grafen Ferdinand Zichy, Partei werde ferner eine solche Neueintheilung der Wahlbezirke anstrebcn, daß sowohl die „Nationalitäten", al« auch die Vertreter der christlich socialen Richtung zum Worte kämen. Außerdem gedenkt man klrrikal-conservativerseit« «ine ganze Reihe von Katholiken-1 ^ Versammlungen und einen Petition-sturm gegen dir gouverne- l V»klkH. mentaleSirchenpolitik zu organisirrn und den kirchenpolitischen * Leipzi,. 2l. Juli. In dem neuesten Heft der „Histor. Streit sogar ,n d.e unganschr Delegation zu tragen. D.r« Zeitschrift" tbeilt Professor Otto Perthes in Bielefeld zwei soll in Form einer Interpellation an den Grafen Kalnoky ge-1 Auszüge au« Briefen de« Krieg-minister« v. Roon an seinen schehen, über deren Inhalt übrigen« Graf Z.chy m.t sich noch Vater, drn Professor Elemen« Perthes in Bonn, mit. die sich nicht völlig m. Re,nen zu sem scheint. Der Führer der ,n- den Eintritt Bismarck « in da- Ministerium transigentrn Magnatenschaft weiß nämlich noch nicht genau, ob man sich darauf beschränken soll, die Position Oesterreich Ungarn« tm Dreibünde al« durch di« ungarischen kirchen politischen und nationale» Streitigkeiten geschwächt hi» zustellen, oder ob zugleich die Krone in dir Debatte ziehen unv Graf Kalnoky wegen de« bekannten! auf den Eintritt Bismarck « in da« Minist im Jahre 1862 beziehen. Dieser hatte Roon oft sein Br denken gegen da« Auftreten Bi-marck« ausgesprochen und darauf erwidert Roon in einem Briefe au- Gastein ani 27. Juli l864: „Ihre Gerechtiqkelt ln Bettess B 'S scheint mir noch Immer nicht gerecht zu sein. Daß Sle meinen, ohne die Milwirkung Ihre« Verlause«, der letzten ungarischen Ministerkrise zur Rede ,u ^nV^ gek°m.n.n.°wl'll lch stellen Ware. Im letzteren Falle würde, wie Graf Zichy I in dem Sinn« nicht bestretten, al« da« Ministerium «in organische« schon rinem Journalisten gegenüber anzedrutet hat, Kalnoky I Ganze« ist, desftn Wirksamkeit natürlich von der Beschaffenheit der hauptsächlich der Vorwurf gemacht werben, er habe während ! einzelnen Räder und Federn der Maschine abhängig sein muß. Aber der Ministerkrise den König von allen oppositionellen Elementen I v ist doch ein auberordentlicher Mann, dem ich wohl Heise», den förmlich abgrschlossen. Freilich wird der Minister de« kaiser- "ganzen vnd hie und da corrigiren, aber nicht ersetzen konnte; lichen Hause« und de»Au«wärtigen den Interpellanten schwerlich I Kit?, den Gefallen sich Debatten verwickeln zu taffen, „ ^ ^lbft! Da- wird er hoffentlich auch jetzt in Wien beweisen, die nach den Intentionen der in gewissen Erwartungen ge- wo di. Dtnge gut zu gebe» scheinen, wiewohl die Freunde, nicht der tauschten klerikal-conservativen Magnaten dazu dienen sollen. I Fcind, mir einige Bedenken «inflößen. (Bt«marck war damal« mit um neue Verstimmungen zwischen drr gemeinsamen Regie- Idem König« in Karlsbad; e« war ober Ichon bestimmt, daß er dem rung einerseits und dem Eadinet Werkerlr, sowie der I nächst nach Wien gehen sollte, zur gemeinsamen grieden«unler ungarischen liberalen Regierungspartei andrrrrseit« herbei-1 Handlung mit Dänemark.) L« ist »in dwparate« ««spann «. und zusühren. I d<-" (Rechberg?) In diesem letzten Betracht werden Graf Ferdinand Zichy I Ferner am 16. December 1864 au« Berlin: und seine GcsiunungSgencssen kaum reussiren und nicht viel I der Herr wolle aber auch gnädig ichützen vor lieber- besser strht e« ui» die AuSsichtrn ihre«Plane«, die gesammten!'".''"' ich sitt mich aber ebenso gu, brauchen, oppositionellen Fraktionen de« ungarischen Parlament« gegen!?"' de» wir nun und nimmer Id" gegenwärtig« anständige Position grkomme da« Eab.net W kerle zu,-m,nenzuf-ssrn, nachdem Graf Z-cky wären. Wen« Ci. zuweilen dem Affen meiner Ettelke.» " ' sv undiplomatisch war trn Grafen «Ibrrt «pp°ny,,Id.g.bn.. indem Sie mein. E.nwirkung anf den Gang der den Führer drr Nationalpartei, vor den Kopf zu stoßen«überschätzien, so vivdictt« ich mir dagegen in aller Bescheidenbeit ucker Inge da« Stückchen (Zucker nämlich), daß B. ohne mich» ohne mein unermüdliches Wollen und Wirken in dieser Richtung gewiß nicht an den Platz gekommen wäre, den er mit so viel Erfolg aus- üllt. Ihnen, mein alter und treuer Freund, war diese Seibsl- verherriichung um dieses Mannes willen immer bedenklich." Diese beiden Briefe ergänzen, wie die Redaction der citirten Zeitschrift betont, >n wünschenSwerthcr Weise die von dem Grasen Waldemar von Roon (Denkwürdigkeiten au« dem Leben Noon'ö 2, 80 ff.) veröffentlichte Eorre- pondenz BiSmarck'S und Roo»'« aus dem Jahre 1862. An der Thatsache, daß Noon da« wesentliche Verdienst um die Ernennung BiSmarck'S zum Minister gebührt, ist jetzt kein Zweifel mehr möglich, um so weniger, als auch jZurst Bi-marck, dem diese Briefe Vorgelegen baben, die Richtig keit de» Inhalts ohne Einschränkung bestätigt hat. 6. H. Berlin, 2 t. Juli. Die Anarchisten werden also dabei bleiben, in absehbarer Zeit keine Volksversamm lungen mehr einzuberufen, dagegen werden sie sich mit leb- bastem Eifer auf die Gewerkschaftsbewegung werfen. Die Anarchisten sind der Meinung, daß bei den ökono mischen Kämpfen „Eorruptionsfolgen" nicht zu befürchten seien: „Die ökonomischen Kämpfe verlangen allerdings im Allgemeinen ehr viele persönliche Opfer und gewähren verhältnißmäßig zu geringe Ehren und Vortbeile, als daß sic so verführerisch wie der Parlamentarismus wirken könnten." Auch über das Bedenken, daß die Gewerkschaften eine autoritäre centralistische Organisation haben, werden sich die deutschen Anarchisten hinwcgsetzen, ebenso wie e« die englischen gctban, welche ja auch die Ansicht verfechten, daß die Gewerkschaftsbewegung, der ökonomische Kampf, di« beste Gelegenheit biete, die Massen mit revolutionairci» Geiste zu erfülle». Daß die Anarchisten in den deutschen Gewerkschaften Freunde haben, ist bekannt; denn trotz der schärfsten Achlandrohung von Seiten der social- demokratischen politischen Führer lassen einzelne Gewerkschaften, wie die der Schneider» Schubmacher, Sattler, Klempner, ihre Versammlung-ankündigungen regelmäßig in dem anarchistischen Blatt erscheinen. E« ist schon vor Wochen der Versuch ge macht worden, in der Gewerkschaft der Metallarbeiter eine besondere revolutionaire (anarchistische) Gruppe in« Leben u rufen. Zwar bars der Versuch im Allgemeinen als ge- cheitert gelten. Aber eS traten doch für die Anarchisten Chmpatbien zu Tage, so daß erstcrr den Versuch wiederholen dürsten. * Berlin, 21. Juli. Auf den ReickSsinanzabschluß ür daS Jahr 1893/94 kominen dir „Bcrl. Pol. Nachr." »och ein mal zurück, indem sie unter Hinweis auf die schwebende ReichSfinanrresorm in Abwehr gegen die Einwendungen ver- chiedener Blätter Folgendes anSsühren: „Die beträchtlichen Mehrüberschüsse der Post- und Eiscnbabnverwaltung, sowie der Wechselstempelsteucr weisen ans eine ausslcigende Be wegung des Verkehrs im Ganzen bin, während die Mebr- crträgc der Zucker-, Salz- und Brausleucr auf eine Vermehrung der EonsumlionSsähigkeit, und zwar ge rade der breiten Schichten der Bevölkerung schließen lassen. Mag r« daber richtig sein, daß die Erhöhung der Sätze der VerkebrSabgabe für Werthpapiere he, der augenblickliche» Eonjnnclur von zweifelhaftem Werthc ist, so ist auf der anderen Seile unzweifelhaft, daß der Abschluß der Reichsdauptcasse für 1893/91 den Bedenken, welche gegen eine Erhöhung der RcichSsteuern vom volkS- wirthschaftlichen Standpunctc erhoben worden sind, den Boden entzieht und daß insbesondere auch die Bedenken gegen Mitberanziebnng der breiten Massen zu einer nach der LelstungSsäbigkeit abgestusten Steuer wesentlich abgeschwächt werden. ES wird daber vergebliche Liebesmüh sein, für die Sonderinteressen der Tabakinkustric a»S dem Abschluß der ReichShauptcasse Capital schlage» z» wollen." L. Berlin, 2l. Juli. (Privattelcgramm.) Der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" zusolge bat der Kaiser ans die Nachricht vom Siege der Italiener bei Kassala König Humbert telegraphisch beglückwünscht. ID Berlin, 2l. Juli. (Privattelegramm.) Sämmt- liche in dem letzten Halbjahr hier stallgesundeiicn Streiks sind erfolglos gewesen. Die Gctvrrkschaftscominisston bat deshalb beschlossen, die Gewerkschaften vor übereilten und aussichtslosen Streiks zu warnen und Sammel liste» nur dann zu unterstempeln, wenn der Streik vorhec von ihr genehmigl worden ist. (Wiederholt.) v. Berlin, 21. Juli. (Privattelegramm.) Major von Wlssmann bleibt, wie die „Post" mitthcilt, bis Ende Juli in Berlin, geht dann nach Lauterburg am Harz und kehrt im Januar oder Februar nach Afrika zurück. (Nach der .Hrenzzeitung" gilt bekanntlich Wissmann'« active Thätig- keit in den Tropen selbst für abgeschlossen. (Red. d. „L. T") — Der Minister für Landwirthschast v. Heyden hat nach den jetzt vorliegenden Protokollen die Agrar- Eonferenz mit den Worten geschlossen: „Sie werden mit mir di« Ueberzeuguiig gewonnen haben, das Arbeilssetd, da« wir hier betreten haben, Hot durch unsere heutige Beraihung und die Berathimgen dieser Woche noch nicht die erste Furche bekommen; e« ist nur ebenhin übergangen, uin zu sehen, wo mau anzusetzen hat, und e» wird noch vieler Arbeit bedürfe», um zu poslttven und greifbaren Erfolgen zu kommen." — Ter Lande-verein preußischer Bolkssckullehrcr hatte sich, wie wir s. Z. mittheilte», an den EultuSminister ge wandt und um einheitliche Neuregelung der Ortho graphie gebeten. Aus diese« Gesuch ist jetzt eine Ant wort de« Minister« ergangen dahingehend, daß die Herbei führung der Ueberrinstinimung zwischen der Orthographie der Schule und derjenigen de« amtlichen Verkehr« bereit« Gegenstand seine« Bemühen« sei, daß diese Ueberein- stiinmung aber auf unabsehbare Zeit bina» »geschoben sein würde, wenn er zugleich eine Umgestaltung der Schulorthograpbie des Deutschen Reick« nach den Ideen de« LaiibeSvereinS preußischer Volksschullehrer bcrbeisübren wollte. * Elbin», 20. Juli. Der Bezirksausschuß hatte den Beschluß der Stadtbebörde, dir coniiiiunalen Bedürfnisse nur durch einen Einkommenstcuerzuschlag von 270 Prccrnl j>i decken, nicht bestätigt, sondern vorg-schlagen, nur 240 Proc. Einkoinmensteuerzuschlag zu nehmen und drn Rest durch einen Realsteuerzufchlag auszubringen. Die Stadt führte hiergegen Beschwerde Der Provinzialratb bat, der „Tanz. Ztg." zu folge, den Beschluß der Stadtbebörde bestätigt.
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