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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940728017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894072801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894072801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-28
- Monat1894-07
- Jahr1894
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Sopdlsu-Saa. »»i»« »Dl»0l»« vAIMptk. »«»»« u Für Herren »»» Fü, vvn8-'/,1 u.4-9 Uhr. Damra v.l-4 Uhr täglich. Wannen- u. Hauöditzrr zu jeder Tageszeit. Damrn:Dienst., Donnerst. u.Sonnab.v.'',9- DtsllNk»LllLll ^raSSLU SV , i u Montag. Mittw., Freit, v. '/,2-bUhr. Schwimm-Bassin 4U0 Damen: Mont., Mittw., Sonnab. 2—v»5. IsLrt>K Ivll U»s»^R, mit Wellenschlag. äV Dienst., Donnerst., Freitag '/,9—11 Uhr. Borzügl Douchen-Wannenbäder. — Jederzeit Echwimm-Unrrrrtcht. — Pferdebahn. 350000 Liter täglich ständiger Wasser-Zu- und Abflntz. krystallk. Wasser. rascher«», »e« »chwimmbasfln«. Damen Hass, Lv Dienstag. Donnerstag, Sonnabend von '/,9 Dulwrientere»»« »4. bis'/,1I. Montag, Mittwoch, Freitag v. '/,2-b Ü. VvlltrLldLäzAsiiilivbglslü^l^^" M°°. ^..^..«,9,11 ««»». .DienSl., DonnerSt.. Sonnab.' ,2-5Nachu>. s-sipmigsn Nui-Kstt, Saalbädrr wie inFranzenSbaV, Sisfingeu.-tauheim.vryiihansenrc. (Pat.Lipp-rt). Specialcnr sür Frauenleiden, Bleichsucht. Herz.. 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Die Rndloss erhielt im November 1893 von der ledigen Schütz einen Leihhausscheiu über »in» für 10 ^l versetzte golden» Damenuh, im Werth» von 30 ^l und einen Betrag von 8? /H. um da- Pfand prolongiren zu lassen. Die Rudloff hat aber den Pfandschein verkauft und das erhalten« Geld in eigenem Nutzen verbraucht. Anfang Februar wollt» der Lorrector F. durch die Rudloff zwei Pfänder prolongiren lassen, auch hier hat aber die Angeklagte den erhaltenen Auftrag nicht auSgesührt, sondern di« beiden aus 20 bez. 4.4 lautenden Pfandscheine über eine versetzte golden« Damenuhr und mehrere goldene Ringe im Gesammtwerlh von 105 4l weiter verpsändet und den Erlös verlebt. Ebenso wurden im Februar von der Rudloss acht Leihhausscheine, welche st« von der Witlwe Sch. zur Bermittelung der Prolongation bekommen hatte, iveiter verpfändet und der erhalten» Pfandschilling sammt 4,35 ^l, welche sie von der Sch. zur Bestreitung der Prolongationskosten er kalten hatte, in ihrem eigenen Nutzen verwendet. Auf di« acht in Frage kommenden Pfandscheine war ein Betrag von 68 als Psandschilling sür versetzte Deckbetten, Wäsche uud Goldsachen im Werth» von zusammen 158 ^l gegeben worden. Endlich hat die Rudloff am 6. März von einem Geldbetrag« von 4 41, den sie beim Beisatz von sechs Meter Kleiderstoff für eine Frau F. er- halten hatte, eine Mark unbefugter Weise für sich zurück- behalten und verausgabt. In der Hauptverhandlung legte die Rudloff eia unumwundenes Geständnitz ab und führte zu ihrer Entschuldigung an, sie sei durch ihre nützliche Lage zu den Unterschlagungen ver- anlatzt worden. ES wurde auch sestgestellt, datz nachmals die Rudloff theilweis» Ersatz geleistet hat. Unter Berücksichtigung dieser Umstände erkannte der Gerichtshof aus 10 Wochen Gesänguitz. Fcrienftrafkammer 6. 8. Leipzig, 27. Juli. Am Sonntag, den 21. Februar, Nach mittags, wurde in Stötteritz der der socialdemoiratijchen Partei an- gehörig gewesene Tischler und Productenhändler Matthias Keck beerdigt. Die Parteigenossen des Verstorbenen benutzten das Leichen- begängnitz zu einer Demonstration. Nicht nur datz sich am Zug« gegen 1000 Personen betheiligten, eS wurden auch zwei grobe kränz« mit breiten rothen Schleifen und Trauerflor dem Zuge vorangetrogen. Dieselben wurden aus Beranlassung der Behörde entsernt und di« Träger, der Eigarrenarbeiter und Lonsum-Bereinsvorftond Gottlieb Jacob in Stötteritz, sowie der Eigarrenhändler Lsmar GrelImann, zur Verantwortung gezogen. Auf Grund der Verordnung vom 14. Juli 1849 über da« Tragen republikanischer Abzeichen rc. erlietz dke königliche Amtshauptmannschast gegen Jacob und Grellmann Strafbefehl, aus 4, bez. 14 Tage Gesänguitz lautend. Grellmann wurde härter bestraft, weil er bereit» da« Jahr zuvor wegen gleichen Vergehen« mit IS Geldstrafe belegt worden war. Sowohl Jacob, als auch Grellmann erhoben gegen die erlassene» Strasbesehle Widerspruch, LaS Schöffengericht bestätigte ober in seiner Sitzung vom 1. Juni die von der königl. Amtshauptmannschast festgesetzten Strafen. Diese» Urtheil fochten Jacob und Grellmann mit den, Rechts- mittel der Berufung an, und es hatte sich nunmehr die Ferienstraf kammer 6 mit vieler Angelegenheit zu befassen Aus Grund der anderweitigen Beweisaufnahme trat daS Landgericht de» Feststellungen des Schöffengerichts in «hatsächlicher und rechtlicher Beziehung bei, war jedoch in Bezug aus die Strafausmessung anderer Meinung. ES wurde daher gegen Grellmann aus 6 Tage Hast und gegen Jacob aus IS 4l Geldstrafe erkannt, an deren Stelle im Nicht- zahluugSsalle 3 Lage Hast zu trete» haben. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) l,. Leipzig, 27. Juli. (Vergehen gegen tz. 270 des preutzischen Strafgesetzbuches.) Eine gewisse Frau H. war schon seit mehreren Jahren mit dem Loncipienten LouiS Heinrich in Oels bekannt, den sie sehr oft um Rechtsrath anging. Bei einer gerichtlichen Zwangsversteigerung, an der sie interessirt war, bat sie Heinrich, an ihrer Stelle zu bieten und gab ihm Vollmacht, eia Gebot bis zu 1800 Thalera zu machen. Sie übergab ihm auch eine bestimmte Summe zur Cautionsstellung. Als in dem Termin zum Bieten ousgesordert wurde, traten nur Heinrich und daS Reimannsche Ehepaar aus. Als die beiden Parteien eine Weile geboten hatten, stieb Heinrich den Neimann an und flüsterte ihm zu: „Wir wrrden uns doch nicht überbieten; geben Sie mir SO 4t und ich überlasse Ihne» Alles." Reimann ging darauf nicht ein. H. bot 46S0 4l und entfernte sich aus dem Zimmer. Er begegnete hierbei einem gewissen Mühl- stedt, den er bat, er möge dem Reimann sagen, wenn er LS 4 bekomme, werde er nicht weiter bieten. Frau R. redete ihrem Ehemann« zu, daraus «inzugehen: wir haben schon so manche» Geld wkggeschmisjtn. gieb ihm das! meinte str. Reimann konnte nicht widerstehen wie einstmals Adam seiner Eva. Kitz in den sauren Apfel und gab Mühlstedt die verlangten LS .4, der sie wiederum an Heinrich absührte. Dieser sah und hörte Alles, wie daS Urtheil feststellte, und gab kein Gebot mehr ab. DaS Reimann'sche Ehepaar. Mühlstedt und Heinreich wurden wegen Vergehen» gegen 8 270 des preutzischen Strafgesetzbuches an- geklagt uud vom Landgericht in OelS verurtheilt, ein Paragraph, der nach dem EinsührungSgesetz vom 31. Mai 1870 (8. 2) in Kraft geblieben ist, da dessen Materie nicht Gegenstand des deutschen ReichSstrafgesetzbuches ist. Heinrich, der allein Revision mit mate rieller Rüge rinlegte, wurde wegen Anstiftung zu jenem Vergehen u zwei Monaten Gesüngnitz verurtheilt. Die Revision wurde gemätz ein Anträge des ReichsanwaltS als unbegründet vom Reichsgericht verworfen, Üranerverein für Leipzig und Umgegend. H Leipzig» 27. Juli. Gestern Abend veranstaltete der Verein im Saale des „Eoburger HoseS" eine s-hr zahlreich besuchte Vereins-Versammlung, die vom Vorsitzenden mit der Be sprechung einer Angelegenheit eingeleitet wurde, welche in letzter Zeit in Brauerkreiscn den lebhaftesten Meinungsaustausch hervor- gerusen hat. Der Redner hob hervor, datz von dem inzwischen verstorbenen früheren BereinSvorsttzenden Herrn Wauschkuhn f. Z. die Anregung gegeben worden sei, wegen der Einführung der zehnstündigen Arbeitszeit bei den Principalen vorstellig zu werden. Vor Kurzem habe man dieser Anregung Folge gegeben, indem man im Name» des Verein» an den Verband der Brauereien Leipzig» und der Umgegend ein Schreibe» richtete und um Einführung der zehnstündigen Arbeit bat. Daraufhin sei voin Verband« sofort in zustimmendem Sinne geantwortet und mitgetheilt worden, datz vom I August d. I. an in den gröberen Betrieben, und soweit dies möglich sei, auch iu de» kleineren, die zehnstündige Arbeitszeit eingekührt werde. In einer am 22. Juli in den „Volk-Hallen" veranstalteten Versammlung de» ander« Tendenzen verfolgenden Fochvereins habe man die Sache so dargestellt, als wenn da- GewerkschastScartel diese für di« Braugehilsru so günstige und angenehme Verkürzung der Arbeitszeit herbeigesichrt habe. Die» müsse olS «ine grobe Unwahrheit bezeichnet werden, gleichwie auch die in der Versammlung gethane Behauptung, es sei »n den Brauereien seither täglich 14 Stunden gearbeitet worden, durchaus unwahr sei; denn man Hab« seither nur 11 Stunden durch gängig gearbeitet. Die Böttcher in der Brauerei vonRiebeckäiEo. haben völlig au« eigenem Antriebe gehandelt, als sie wegen ver- kürzung der Arbeitszeit vorstellig wurden. Zum gegenwärtigen Stande der Brauerbewegung macht« hierauf ein anderer Redner noch einige Mittheilungen. Dieser hob hervor, datz der im Jahre 1885 begründete Verein der Leipziger Bierbrauer den Zweck gehabt habe, die Collegialität zu pflegen, den Lollegen mit Rath und Tbat zur Seite zu stehen und im Eioverständnitz mit den Principalen eine Besserung der Lage der Arbeiter anzustreben. Allein im Jahre 1891 spaltete sich der Verein, die Meisten hielten Wort und blieben der alten Fahne treu, ein Theil aber sschwenkte zum anderen Lager über. Allein diese sehr bedauerliche Spaltung habe den Verein nicht abge- halten, immer an der Hebung des Staude» zu arbeiten, insbesondere wollte der Urauerverein Leipzigs nicht, datz seine Mitglieder durch Handarbeiter aus ihren gelernten Berufen verdrängt würden. Der sogenannte Fachverein bestehe nur auS Gehilfen, die sich anderen Erwerbszweigen zugewandt hätten, die dort weniger verdienten und denen ibr gewohnter HanStrunk fehle. Diese Element« hofften nun mit Hilfe des Fachvereins wieder in dir Brauereien zu kommen. Schlief,lich sprach der Redner das lebhafteste Bedauern au«, datz selbst die besten Bestrebungen der Principal» nicht anerkannt würden und datz die Arbeitgeber, die durch zahlreiche Einrichtungen die Lage der Gehilfenschaft in bedeutendem Matze verbesserten, noch Undank und Verkennung ihrer redlichen arbeitersreundlichen Absichten ernteten. Nach dieser mit dem lebhaftesten Beifall aufgenommenrn An sprache hielt Herr Or. ANendorf einen überaus anregenden und fesselnden Vortrag über Reinzuchtheft. Nach 11 Uhr fand die Versammlung ihren Abschluß. Berantwd-Atcher Rebackern: i. v vr. Ltttzwtg Vs»» ft» Lsipzig. Für den musikalischen Theil Professor vr. vsrsr Vs»1 ft» Leip si g. VolkswirWastliches. AI« str dieses Äell ktsÜWtftn Stßdunge» sind z» richten an den verantwortlichen Redakteur desselben T. G. Laue iu Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10---11 Uhr Vorm, and von 4-^k Uhr Rach«. Telegramme. d Berlin, 27. Juli. Der Reichskanzler antwortete aus die Danzigcr Trahtmittheiluna, datz in Sachen der Verordnung de? rassischen Zollamtes in Neschows wegen Zollhinterlegung für Schisse eine Abordnung an ihn geschickt werden sollte, ivegen schwebender Erörterungen bitte er, noch einige Tage za warten. (Voss. Ztg.) * Berlin, 27. Juli. Di« Vorschläge der griechischen Regierung über die Schuldenregnlirung sind von den Dele- girten der deutschen, englischen und französischen Gläubiger wohl vorläufig nck rekerenäum genommen, aber nunmehr einmüthig ab gelehnt worden. Wenn angedeutet worden ist, datz hieraus die deutsche Regierung Einflutz gehabt, so ist die-, wie die „National- Zeitung" vernimmt, unrichtig. Wohl ober sei vorauSzusetzeu, datz dikRHserung Ve hochwichtige Angelegenheit unauSgeietzt im Auge behalten und im geigneten Augenblicke zu handeln wisse» werde. * Amsterdam, 27. Juli. Die Mitglieder des zur Zeit im Haag tagenden Congrejses für Binnenschifffahrt sind heute früh hier eingetroffen und wurden vom Bürgermeister bewillkommnet. Dieselbe» besuchten iodann die Arbeiten im Hasen von Amsterdam »nd am Canal von Merwede. Mittag» fand im Eentralbahnhos ein von der Stadt gegebenes Frühstück statt. * Petersburg, 27. Juli. Das heute ausgegebene Gesetzblatt ent- hält eine Verordnung, betr. die Erhöhung der Steuer auf die nicht garantirten Einkommen von Eisenbahnactien ous S Proc., und eine Verordnung wegen Ermäßigung der Kronsleuer von Eisenbahn-Passagierbillets und Eilgutfrachten. * Petersburg, 27. Juli. Das Finanzministerium hat di« kür die Zuckerindustriellen wichtige Bestimmung getroffen Laß mit der Camvagne 1894/95 der Zucker nicht eher auS den Fa- briken hcrausgelasse» weiden darf, als bis zu 75 Proc. der aus demselben lastenden Acciie bezahlt sind oder der richtige Eingang der Accise anderswie absolut sichergestellt ist. Ausnahmen kann der Finanzminister nur sür Diejenigen zulasten, an deren Zahlung-« sahiakeit nicht der geringste Zweifel herrscht. >V Warschau, 27. Juli. (Privat-Telegramm.) Die General. Versammlung der Actien-Gerberei Temmler L Schwede lGrundcapital 2 Millionen Rubel) beschloß, 13 Proc. Dividend« pro 1893 zu vertheilen. Jahres Lcricht der Handels- uud Gewerbe kammer zu Chemnitz für 1893. Dem soeben erschienenen l. Theil dieses Berichtes entnehmen wir Folgendes: , Es ist sür die Kammer peinlich, mit jedem Jahre immer wieder die Verhältnisse als unerfreuliche bezeichnen zu wüsten: wenn aber je Ursache war, die unbefriedigende Geschäftslage nachdrücklich zu betonen. jo ist dies jetzt der Fall, und man fragt sich mit Bangen, ob und wie lange diese Depression denn noch ertragen werden könnte. Der Geiammteindriick über das Jahr 1893 ist leider'wiederum ein ungünstiger, sür einen Havvlzweig der Industrie des KammerbezirkS, di« Strumviwaareniiidustcie, in der zweiten Hälfte de» Jahres sogar ein dermatzen unvortheildaster. wie er kaum irgendwie einmal zu constaiiren gewesen ist. Namentlich ist der Ausfall aui dem Markte der Vereinigten Staaten von Amerika sür die Strumpf-, die Web- und die Pojameutenindustrie eia ganz kolossaler. Nach den Nachweisungen des Vereinigte-Staaten-Consiikate» zu Chemnitz exportirte der Consulatsdistrict Chemnitz nach den Ber- einiaten Staaten im Kalenderjahre 1892 sür 6 838016 t Waaren, im Jahre 1893 sür 5 807 003 h Waaren, daher 1893 sür 1 031 013 tz Waaren weniger. Diese rückläufige Bewegung hat sich in verstärktem Maße ln da» Jabr 1894 hinein weiter erstreckt. Stellt man sich nämlich die beiden letztvergangenen Rechnungsjahre gegenüber, wie sie als Geschäftsjahr des Consnlate« gelten, d. h. vom 1. Juli bis 30. Juni, so erhält man salzende Zahlen: Rechnung»,ohr 1892 93 Export 7 072 757 K. 1893'94 4 275 347 - Lader weniger 2 797 410 K. Nur allein die Differenz zwischen dem Halbjahr I. Januar bis 30. Juni >893 und dem Halb,adr I. Januar bi» 30. Juni 1894 beträgt zu Ungunst«» des letzteren 1 463 476 p; d. h. man exportirt zur Zeit au» dem Conjulaisdistricte Chemnitz nach de» Bereinigten Staalen etwa noch di« Hälfte, wie durchichniltlich in den letzten 7—8 Jahren, in welcher Berechnung di« Abtrennung de» EonjnlalSListrictts Glaucha» mit berücksichtigt ist. (Vom Lonsu.atsdistricte Glauchau fehlen uns zur Zeit noch die Zahlen vom l. Juli 1893 ab, wir können daher hier eine Special« ansstellung zunächst nicht geben ) Der Lvnsnlatsdistricl Annab,rg »rvortirte 1892 für 2 213 386 -, dagegen 1893 sür 1 477 982 P. also 1893 73b 401 p weniger. Solche Zäh en bedürft» keines Eommentars. Wir haben seit Jahren in unseren Berichten die Ursachen des Rückganges geschildert und baden dem nur noch hinziizusügen, datz die starke, langandauernde Finanzkrisi« in Amerika, sowie die Un- gewitzheit wegen der in Frage siebenden Regelung der Einfuhr- larise als Hauptinomente für die schlechte Signatur mit zu de- trachten sind. Auch andere Absatzgebiete waren in ihrer Ausnahme hier erzeugter Waaren noch mehr zurückhaltend geworden, al» sie e» zum Tdeit leilher schon gewesen sind. So z B. lieg« da« früher so blühende Geschäft nach Südamerika arg darnieder, Spanien ist uuler den ungebührlich laug hingezoaenea versuchen zum Abschluß »ine« Handelsvertrages mit Drntschland immer nur zur Deckung des aller- nothwendigsten Bedarfes geschritten, nach der Levante, dem Orient und anderen Absatzgebieten lie» das Geschäft viel zu wünsche» übrig, und was sür fast alle Industrien und Gewerbe gilt, die betreffenden Absatzstaaten gründen oder erweitern eigene Industrien, so datz ihr Bezug auS dem Auslände in vielen Artikeln mehr und mehr zurückgeht. Aber auch der Verbrauch im deutschen Reiche selbst ist aus einen ausnahmsweisen Tiefstand herabgedriickt gewesen, und man kann mit vollem Recht von einem Unterconjuin der heimischen Bevölkerung prechen. Industrie und Handel, Gewerbe »nd Landwirthjchast, sie alle litten gleichermatzen unter der Ungunst der Zeiten, und bei der Wechselwirkung, welche das Befinden der «inen Gruppe aus da» der anderen au-üdt, war die Depression allgemein. Ein« Vermehrung des Exportes auS unserem Kammerbezirke ttyt unter Anderem nach der Schweiz ein, rin« Folge de» schweizerisch- französiichen Zollkrieges. Die Beziehungen unserer Industrie „ach der Schweiz, allerdings überwiegend mit dem Charakter von Versuchsaufträgen, waren zum Theil derart lebhafte geworden, daß, namentlich im ersten Vierteljahr des Zollkrieges, manchmal an einem Tag» 100 und mehr Ursprungszeugnisse aus dem Bnreau der Kammer zu beglaubigen gewesen sind. Später trat auch hicr verhältnitzniätzige Ruhe ein. Es wurden überhaupt im Jahre 1893 bei der Kammer Ursprungs- zeugnisse legalisirt sür Sendungen »ach: Mark Italien 1834 mit einem declarirten Werthe v. 1460201 Spanien .... 1611 - » » « » 1 146340 der Schweiz . . . 4792 » » - « » 1034 992 Frankreich .... 76 » » » » » 37015 Rumänien u.BuIgar. 75 - - » - - 11785 zusammen 8388 mit einem declarirten Werthe v. 3 690 333 AuS welchen Gründen diese Zahlen unvollständig sind und daher eia klares Bild der Gejchästsbczlehiingcn nicht geben können, das haben wir in früheren Berichten anssührlich erläutert. Erfreulich zu nennen ist auch der AchtungSersolg, den die heimische Industrie aus der Weltausstellung in Chicago errungen hat. Lb freilich manche Erwartungen, die hieran aus eine directe Belebung des Geschäftes von manchen Seiten geknüpft worden sind, in Er füllung gehen werden, das glauben wir nach den seit Jahren gemachten Erfahrungen im Allgemeinen bezweisein zu müssen. Mit ganz besonderem Danke «nd mit großer Befriedigung be- grüben wir das autzerordeniliche Entgegenkommen, welches die verbündeten Regierungen unseren Wünschen aus Befragung und Herbeizichung von Sachverständigen zu den Handelsvertrags-Vcr- Handlungen erwiesen haben. > Wir hatten die Genugibuung, bei den deuisch-russischen Zoll- berathungen einen aus Fachmännern aller deutschen Gauen ge bildeten Zollbeirath mit thätig zu sehen, zu dessen engerem, ständigem Ausschüsse auch unser Kammermttglied Geheimer Commerzienrath Vogel mit berufen war. Urber die Wirkungen des aus diese Weift zu Stande gekommene» Vertrages werden wir uns ausführlicher im nächsten Berichte aus- zulossen haben. Freudig begrübt haben wir auch die Handelsverträge mit Rumänien und Serbien rc., und wir möchten nur wünschen, datz auch mit Spanien, Portugal und anderen Staaten, mit welchen Unterhandlungen angeknüpst sind oder noch angeknüpft werde» solle», gedeihliche Abichlüsse erzielt werden. Ties einschneidend und in hohem Grade beunruhigend sür eine Reibe von Industriezweigen waren die verschiedenen Steuergesetz, entwürfe, die den Vertretuttgskörperii des Reiche» zu dem Zwecke vorgelegt worden waren, um Nüttel sür die vermehrten An- iorderungen des erhöhte» Militair-Eiats zn schaffen. Insbesondere verstimmte die Forin, unter welcher z. B. die Tabak- und Weinstener erhoben werden soll!», da eine Control«, wie sie geplant war, entweder als ganz und gar unthunlich odrr sür den einzelnen Geschäftsmann als im höchsten Grade lästig angesehen werde» muhte. Bon der geplanten Weinsteuer würde der Kammerbezirk nach Lage der Verhältnisse zwar nicht so eiiischneidciid berührt worden sei», dagegen ist die Tabaklndnstri« ein ganz hervorragender Erwerbszweig des hiesigen Berwaltungsbereiches, und die Städte Dübeln, Fraiiken- berg, Waldheim u. s. w. u. s w., deren industrielle und gewerbliche Tdätigkeit zn einem grotzen Theil« der Tabakbranche angehört, hätten aus das Empfindlichste unter der in Aussicht genommene» Steuer zu leiden gehabt. Es ist daher erklärlich, datz die Kammer entschieden Stellung gegen die fraglichen Gcjctzcntwürft, insbesondere gegen den Tabaksteuergejetzeiitwurj, nahm." Vermischtes. Lripii«. 27. Juli. Am I. August d I. wird der zwischen Plauen i. B., ollerer Badnhoi, und Weischlitz gelegene seitherige Perjonen-Halte- punct Neundors t. B. sür den allgemeinen Wagenladungs-Güter verkehr ervssnet werden. Wrrba», 27. Juli Aus der Weltausstellung in Chicago war bekanntlich a»ch unsere «jiiheimijche Industrie ver treten und bat dort erfreulicher Weift mit Ehren bestanden, lie Firma Otto Ullrich, welche » A. sür ihre dort ausgestellten Tuchwaoren Lurch eine Medaille ausgezeichnet worden ist. ging in diesen Togen seitens des ..Aiisstellungausscdusfts der sackiiiicheii Textil-Judustrie au! der Weltausstellung in Chicago 1893" ein Schreiben zu, in welchem der Wortlaut de- bezüglichen Diploms, das ebenso wie die Medaille etwa im kommenden Herbst zur Aus gabe gelangen düiste, mitgetheilt wird. La» Diplom lautet darnach in der Uebersetziing folgcndermatzen: „Erste Elaste in allen Einzel- beite». Beste Sorte Stoff. Tie Waare ist aus Schafwolle sabricirt. Gute Qualität, ausgezeichnete Wahl der DessinS, seine Farben und mit sehr Wiel Geschicklichkeit im Arrangement der Farben. Correaux und Streifen ausgestellt. Die Farben sind echt. Die Waaren sind seit ihrer Ausmachung einem sehr scharfen Lichte auSgesetzt gewesen, ohne zu verbleichen, (gez.) Myrtle D. Goodwin, Abtd -Richter." 2 TrkSdru, 27. Juli. Hartgutzwerk und Maschinen fabrik vorm. K. H. Kühnr L l!o. in DreSden-Löbtau. Die Bilanz der Gesellschaft »rgiebt annähernd den gleichen Gewinn wie im Vorjahre, so datz aus die Bertheilung einer Dividende von 2'/, Proc. mit Bestimmtheit gerechnet werden kann. Die Ab- schreibungen sind höher al» im Vorjahre. Der Geschäftsgang ist iß diejem Jahre «in ziemlich flotter. - Borden Kammern sür Handelssachen bei den preutzl- schen Landgerichten wurden im Jahre 1893 überhaupt 48192 Processe mündlich verhandelt. 23 041 dieser Verhandlungen be- trafen gewöhnliche Processe und endeten in 7943 Fällen mit Endurtheil wegen Versäuiiinitz, Verzicht, Anerkenntnis oder Er ledigung eines früheren bedingten Urtheil», in 3815 Fällen mit anderen Endnrtheilen, während 180 Zwischenurtheile ergingen, 524 Vergleiche und 5876 BeweiSbeschlüsse verkündet, 13 vorbereitende Verfahre» angeordnet wurden und 4690 mündliche Verhandlungen anderweitige Ergebnisse hatten. In Urkunden- und Wechsel- processen wurde vor den Kammern sür Handelsjachen 25154 Mal inündlich verhandelt, wobei 20 587 Endurtheil« aus Ver säumnis, Verzicht, Anerkcnntniß rc. und 1459 andere, sowie 49 Zwischenurtheile ergingen. 147 Vergleiche geschlossen, 1539 BewetS- beschlüsse gefaßt und 1373 anderweite Ergebnisse der mündlichen Verhandlung verkündet wurden. 97 mündliche Verhandlungen be trafen vor diesen Kammern Arreste und einstweilige Verfügungen, wobei 59 Endurtheil« erginge», 12 Vergleiche verkündet, 5 Be- weisbeschlttsse gefotzt und 21 anderweite Ergebnisse erzielt wurden. *— Prolongationssätze der Berliner Börse am 27. Juli. Lcsierreichjsche Credit - Actie» 0,05—0,15—0.125 Rep., Franzosen glatt, Lombarden 0,225 Dep., DiSconto-Cominandtt 0.0375 — 0,05 Dep., Deutsche Bank 0,0375 Rep., Dresdner Bank glatt, Berliner Haudclsgesellschast glatt, Mainz-Ludwigshasen 0,0375 Dep., Marieiiburg-Mlawka 0.125 Dep., Lstpreußische Südbahn 0,1125 Dep., Gvtihard 0,0375 Rep., Bochumer Gutzslabl 0,10 Dep., Dortmunder Union 0,3625 Dep., Laurahütte 0,0375 Dep., 4proc. Egypter 0,25 Dep, bproc. Italiener 0.2375 Dep.. 4proc. Ungarn 0,125 Dep., do. do. Kronenrente 0,1375 Dep., 4proc. Russische Conjol« 0,20 Tcp., 1880er Russen 0,2625 Dep., Orient-Anleihe, 4proc. Rente 0,2125 Dep., Russische Noten glatt. — Alles mit Courtage. *—Zur Lage der Seidenindustrie schreibt di« Handel», kamnier zu Creseld: Die Erwartungen, welche Hie Kammer s. Z. in daS Jahr 1893 gesetzt hatte, haben sich nicht erfüllt. Di« Krisis, unter welcher die ganze Seidenindusirie Europas in der zweiten Halste de» Jahres litt, war zunächst hervorgeruftn durch die unerwartet reichliche Seidenernte, wurde ferner verschärft durch die sinanzicUe Krisis in den Vereinigten Staalen von Nordamerika und durch steigendes Goldagio in Italien und Fallen deS SilbcrcourseS i» Lstasien, wodlirch einerseits die italienischen Seiden, andererseits die asiatischen immer mehr enlwerthet wurde». Die Statistik der Creselder Sammet- und Seidcnindustrie zeigt, datz in den erste» sechs Monaten stark gearbeilet wurde, läßt aber nicht erkennen, wie sehr ii» drillen Quartale der Betrieb eingeschränkt werde» »»itzte. Auch sür 1894 bleiben die Aussichten trübe. Tie Nachtheile der Einseitigkeit unserer Industrie, wie sie in der alleinige» Bejchailigung mit der Seiden- verwerlhuiifi besteht, sind durch die letzten Erfahrungen wieder klar zu Tage getreten. Alle Bemühungen »in die Eiusührung anderer Industrien sind gescheitert, da einerseits die ungünstige Lage abseits vom Rhein Len billigen Bezug vo» Massengütern erschwert, anderer seits die i,„ Allgemeinen zieinlich hohe» Lohnansprüche hiesiger Arbeiterkreise immer wieder hindernd entaegrutretcn. *— Mechernicher BcrgwcrkS-Verein. Aus die in der letzten Zeit verbreitet gewesenen ungünstigen Gerüchte über BetriebS- schivierigkeiten beim Mechernicher Bergwerks - Verein wird der „B. B.-Z." von bestiinterrichteter Seite mitgetheilt, dag keinerlei derartige Hemmnisft im Betriebe vorliege». Tie augenblicklich schlechte Rentabilität hat lediglich ibren Grund in den beispiclSloS niedrige» Bleipreisen, »nd so lange sich diese nicht heben, wird kaum aus eine Dividende zu rechnen sein. Braunschweigische Actien-Gesellschast snr Jute- »nd Flachs-Industrie. Ter AussichtSrath beschloß, der General-Versammlung die Bertheilung von 8 Prvc. Dividende <2 Proc. mehr als im Vorjahre) nebcu erheblichen Abschreibungen »nd besonderer Rückstellung in Le» Reservefonds vorznschlageu. Ter an der Baknjtreae llelzen-Langwedel zwischen Vissel hövede und Bendingbostel neu heraestellte Haltepunct Jeddingen wird am 1. August d. I. sür den Personenverkehr erüffnkt werben. — Am 15. August d. I. wird die von Station Kettwig de» EisenbahndirectiouSbezirkS Elberield obdäuaige Wagenladungs-Güter- ladesteNe Kettwig v. d. Brücke als ftlbslsländige Güterstalion sür die Abfertigung von Eil- und Frachtgütern (Stückgut und Wagen ladungen) rrostnet werden. — Tic an der Bahnstrecke Waldung- Wörth a S. belegen« Haltestelle Biblis heim wird am I. August dieses JahreS sür den gesammte» Güterverkehr eröffnet werde». Z Nachdem der Reichskanzler die 1879 eiugejudrlc Bijapflicht sür au« Rußland kommende Reisende aus die Vorstellungen der Handelskammer zu Lvveln anigehoben und mit schnell»»,» Erfolge Lie Aushebung der kürzlich russiicherjeil» versuchte» Erschwerung des GreuzverkchrS aui LegitiiiiationSkarten bewirkt Hot, rechnet nian an der russischen Grenze aus baldige Beseitigung der bestehenden Ver- kchrSbindeniisse und beruft sich auf Zusicherung»» von hoher amtlicher russischer Stelle. Bt« die Durchführung erfolgt sein wird, ist eine amtliche Zusammenstellung der in Rutzlaud gel tenden Vorschriften angeregt. *— Verstaatlichung böhmischer Bahnen. Seitdem mit der Böhmischen Westbahn ein BtrstaatlichungS-Uebereinkommru ab geschlossen wurde, wollen die Gerüchte nicht schwinden, wonach im österreichischen HanLclsiiilnisterlum auch bezüglich des Ankauf- anderer böhmischer Eisenbahnen sorgfältig« Erhebungen gepflogen würden. Man will insbesondere verläßliche Anholt-puucte dafür besitzen, daß schon in der allernächsten Zeit dt« maßgebenden Per- sünllchkeiten der Böhmischen Nor do aha und der Busch- tiehrader Eisen dahn zu Loasereazea in da» öfterreichtsche HandrlSministerium eingeladrn werden dürsten. Bi» zur Stunde ist jedoch, wie uns mitgetheilt wird, kein Schritt gemacht worden, der dirsr VerstaatlichungSgerüchte gerechtierttgt erscheinen ließe. Die Verstaatlichung der Böhmischen Roichbahn würde sich allerdings sehr leicht gestalten, da durch daraus bezüglich« Berhaad- lungen zwischen dem BerwaltungSrathe und der österreichischen Re gierung die Situation bereits bei einer früheren Gelegenheit klar- gestellt wurde. Aus dem VerstaatlichungSprogramm ffgnrtren be kanntermaßen die Nordwestbahn und die Pardnbitzer Bahn. Für die CapitalSwelt ist die Böhmische Wrstbahn nun richtunggebend ge worden, und der Lapitalist calculirt, was in dem einen Falle recht ist, muß auch in dem anderen billig sein. Man giebt sich keinen sanguinische» Erwartungen hin und begnügt sich, nüchterne Berechnungen onzustcllen. Aber schon diese genügen, damit die böh mischen Bahnpapiere im Preise herausgesetzt werden. ES fragt sich heute nur, ob das österreichische Eisenbahnprogramm, welches schon so oft um- gewandelt worden Ist, nicht abermals modificirt werden wird; mit ctnenr Worte, in welchem Tempo die Verstaatlichung in der Folge vor sich gehe» wird. Die Speculation hat freilich warten gelernt, weil die Erfahrung gezeigt hat, daß, je später eine Bahn verkauft wird, desto theurrer sie bezahl» werden muß, weil ihr Werth mit der steigenden Rentabilität von Jahr zu Jahr wächst. Gilt das schon von den österreichischen TranSportunternehmuagen im Allgemeinen, so trifft die- bei den böhmischen Bahnen um so sicherer zu. Böhmen, da» Land der politischen Zwietracht, ist zugleich da» Land der wirthjchastlichen Blüthe. Die industriell« Be- wegung in Böhmen kennt keine Rast, dort wird mehr Neues geschaffen, al» vielleicht in der ganzen Monarchie zu- sainmcngenommen. Die böhmischen Bahnen gehören daher zur Elite ihrer Gattung. Mit einem beträchtlichen Theil« muß auch Lie Oesterreichisch-Ungarische Staatsbahn zu den böhmischen Bahnen gerechnet werden. Die Staatsbah»-Betten sind aber trotz der Beseitigung deS französischen Einflusses da» gesuchteste österreichische Bahnpapier des französischen LapitalS. Die StaotSbaha befindet sich tbatsächlich in einer vorzüglichen Situation. Sie hat mit Un garn ihren ehrrnvollen Frieden geschlossen, indem sie die ungarischen Linien preiSwerth verkaufte, wahrend die Gesellschaft die Domainen in ihren Händen behielt, welche von der allgemeinen Höderbewerthung derartiger Besitzthümer prositiren müssen. Das erklärt den Zug, brr sich in de» Actie» der Lestrrreichijck^Ungarischei» StaatSriseubah» geltend macht. *— Moskauer Handelsbank. Vor einiger Zeit verlautete, daß die Moskauer Handelsbank zur Förderung der Handels- beziehungen zwischen Danzig und Rußland in Danzig eine Filiale zu errichten beabsichtige. Wie die „Tanz. Ztg." hott, ist jetzt von der preußischen Stoalüregicrung die Concesston zur Errichtung dieses BaukinstituteS in Danzig ertheilt worden. Soweit «ns bekannt, ist seitens unserer Regierung bei Errichtung von Filialen aus ländischer Institute bisher niemals eine Eoncessio» ertheilt worden. Letztere war vielmehr nur erforderlich, sobald es sich um die Aus übung des Geschäftsbetriebe» durch ausländische Vrrsicheruiizk- Gejellschasten handelt. n. Die anstehende egqptische Baumwolle».Ernte ist eiue gute in jeder Hinsicht; sie wird aus 5'ft—5',', Millionen CanIalS geschätzt: einige Schätzungen erreichen sogar 6 Millionen. — Ani Bliiliiilvollsaiiien entfällt dtineiilsprcchend ein Ertrag von 475 000 bis 490 000 t. Tie Ernte wird eine etwas frühere als sonst, da die Witterung fortgesetzt eine prachtvolle ist. er. Zur Reieslatistik. Bis zum 21. Juli betrug der Reis- export von Rangoon. Akyab, Bassein und Morilmein nach Europa 469 000 1 gegen 635 150 t im vorige» Jahre und 665 410 t 1892. Nach autzeceuiopäischen Ländern sind bis zum 21. Juli 455400 t exxorttrl worden, gegen 368590 t voriges Jahr und 239 750 t 1892. Bruchreis und Reirmehl ist in den angrsührteu Ziffern «ingeschloffen. Post-, Telegraphen- und Fernfprechwese«. *— Vom 1. August ob wird das Meistgewicht der Postpacket« im Verkehr mit Serbien ohne AenLernug der bisherigen Taxe von 1.40 sür jede« Packet von 3 aus 5 Ke erhöbt Frrner ist die Angabe eine» Werhes bis zu 400 zulässig. Tie in Deutschland zur Erhebung koinincnde PersicherungSgcbühr beträgt noch dem VereiiiSsatz 20 sür ft 240 ^ Königliches Amtsgericht Leipzig. r'misclsrrgiftrr. An, 2.'» J»tt ringrtragrn: Datz Fräulein Bertha Sophie Alhertine Matern aus der Firma Pieiser ck. Co. in Leipzig-Lindenau al« Mitinhaberin aosgejchieden ist. — Das Erloiche» »ec Firmen Richard Streller i» Leipzig- Neustadt und Robert Voigt ch Lo. in Leipzig<Gohlts.
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