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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940807013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894080701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894080701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-07
- Monat1894-08
- Jahr1894
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S7V1 tze,t, früh ft-rb «ach lick-erem L-idni L»s-n lieb« Mutter, Schwiegermutter, GroyMRtwr ürgrv^mutter K»> »tw. Mnit Ellssbkth Schütze, »cm. ,k>. KuliL pd. Will« i» Ulttr d>> M Jahre, b Mouateu. Tlesbetrübt zeigt di«» an Familie M»rttz P«»lttk »«hß den irrig«» «vgehöttar» t» Ortrand, Hammermühl« b«i Seusteuberg, Dessau und Freiburg i. Br. Di» Beerdigung findet Mittwoch, d«n 8. August, Nachmittag» 2 llhr vo» dir Lricheuhall« d«» ««, zohauutsfttedhoft« »»» statt. Kür di« »t»l»» vew«is« d«r Li»be und Theilnah«« b«t dem Htnscheiden u»s»r«r ce» Entschlafen«», d«r Frau Friederike verw. Spange geh. Deinhardt sege« »ir Alle«, »amentlich Herrn Pastor Schuch für dt« fch»n«n trostreichen Dort« am Harze der verblichen«» unser» tnuigstrn Dank. Leipzig, dm k. >»gust 1894. Dt« trauen»»«« hiuttriaffeuku. Zurückgekehtt vom Grabe meine- lieben Manne-, unsere- treusorgenden Vater», Grob- „d Schwiegervaters, des Maurers und Hausmanns ^odanu ^uxu8t Vei8er, dringt r» »»«, Allen, dt, ihm die legte Ehr« zu Theil werden ließen, sowie für Lea über- r«ich«a Biumenschwiick unser» wärmsten Dank au-zusprechea. Insbesondere Dank dem Herrn Pastor vr. v. itriegeru für di» trostreichen Worte am Sarge, ebenso dem Herrn Domherrn vr. Friderici für die uns bewiesene Theilaahme, und dem Herr» Maurermeister Ptrtd »ebst Lollegen sür die ehrenvolle Begleitung zur leutra Ruhestütte. Dir aber, llebrr Entschlafener, rufen wir rin „Ruhe sanft- tn die Ewigkeit nach. Leipzig, den 8. August 1894. Li« tteftrauerud« Wtttwe und Hiuterlafsentu. Di» Beerdigungtseier sür unfern» Bruder findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr vo« Trauerhause. Stöttetttz, Mölkaner Straße Nr. S, au» statt. — Wagen für Lheilnehmer stehen bi» '/,3 Uhr Hohe Straße Nr. SS bereit. Sopdlvll-vLä. Sokvlww-Lasstll 2S. Munntnot»» IswmpO-, IrtnerU-I»»- i»t»oli« u Id»i»v>»«-DL«t. Für Herren von8-'/,1 u. 4-9 Uhr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. Wannen- u Hausbäder zu jeder Tageszeit. Damen: Dienet., Donnerst, u. Sonnab. v. , ,9- '/,11 U. Montag. Mittw., Freit, v. '/^-5 Uhr. WU^ «I Schwlmm-Dassin FKO Damen: Moni., Mittw., Sonnab. 9—'/^l. ÜRR«-! IvlLEMDlDhL» mit Wellenschlag, «n Dien-t., Donnerst., Freitag ' .9—tt Uhr. vorzüal. Douchen-Wannenbäder. — Jederzeit Schwimm-Unlerricht. — Pservcbaha. 3Ä>000 Liter täglich ständiger Dasier-Zu- und Abstich. Krystallkl. Waller. ^Sniein-ii-r«lit"-irtl^2«»° Ls«LZL^E»i.' —i I»i»r«um»tr»»»« 14. , Sonnabend von '/,9 bi» '/,1l7 Montag, Mittwoch. Freitag». '/,2-ü U. 0a>tNtw»«.öW>M^ l-sip-igse- Rue-bstt, eooldädrr wie inFranzenSdad. »tffi«»r«.Nauheim.Vennhausenx.(Pa».vtpport». Sprctalriir sür Frauenleiden, Bleichsucht. Herz-, Leber-, Nieren-, Magenleideo, Sicht, Rheumatismus. Rückenmark-leiden. Nervenleiden tu den verschiedenste» Formen. DS -IRs »I 1 omperutur ävatvO Damen: Mont., Mittw., Kreit. 'H-5 Nachm. LIKa,Lt<K,"I><I,ht,Nel»nii,nmb»„tuIO »Dienst.. Donnerst.. Sonnab.'/,»-'/,1 tVorm Pi'ttsi^iL. Dampf-, Wannen». Sitz- u. alle Lurdider. LRlLKlL» Lohe-, Moor», Atchtennadel-, Ps.Luetpp'a Güfic. Prosp.gr. U»dI»aihI»a-ARa«I Vlüchrrftr. 18, Wannrn-Vädrr, krustallkl. Wafirr- VRlLRiDRLlls» »><»1», Land- u. Curbäder, Damps-Bädrr. Näheres Prowect. «D R>a»»sak Dorotheens». 9. Saftendampsbäder, Packung. Heilgymnastik, ULUL LTV USs, Massage, Süss« X. vo, früh 8-9 Uhr Abend« geösfnet. ^NsispitttSetih ö ( Mittwoch: Milchreis mit Zucker und Zimmt. ^zsleflUüftull II. ( . Mtlchhirs« mit Zucker und Zimmt. D. V. Umbach. D. B. Unrud- Neue Lcipz. Eprtse-Anlt., Zether S». 43 4L. Dienstag: Rtndsl. u. Kartoffelst. m. Mähren. Vas 350 jährige Jubiläum -er Leipziger Luchbiuber-Innuug. m. Da« Arftmahl. Lkfprio, 0. August. Nahezu sech-hundrrt Festtheilnehmer vereinten sich am Sonntag Nachmittag im Theatersaale de» Lrhstall-Palastr» au fröhlicher Tafel zur feierlichen Begehung de» von drr Leipziger Buchbinder-Innung gefeierten Jubel» und Ehrentage». Sinniger konntrn jene Stunden geselliger Freude nicht cingeleitet werden, al- e« durch den ersten Triokspruch de» Herrn Obermeister» Moritz (Lohre geschah, welcher de» hohen Protektor- der Au-strllung, de« König- Albert, io einer Jubel und Begeisterung erweckenden Rrde gedachte. Nach ihm ergriff Herr Obermeister Alfred Sperling da» Wort, um Ehreacomitö und Ehrengäste zu feiern. Im Namen de» erstrrrn erwiderte der Kontor magmücu, uosrrrr Universität, Herr Geh. Hofrath Professor vr. Wislicrnu». Was ihn zu dieser Erwiderung bewog, da- war, wie der geschätzte Redner nachdrücklichst selbst betonte, da- Jahr hundert« lang schon bestehend« gute Berhältniß der Universität mm Buchbindergrwrrdt und eine wirklich herzliche Freund schaft mit demselben. Aber nicht allein diese Be ziehungen, da« äußerlich ausgesprochene Intrreffr schaffen di« Hochachtung für die Innung, vor Allem auch der geistige Zug, den rin« tüchtige, sachverständige Meisterschaft in ihr« Arbeit legt und der Heranwachsenden Jugend zur Ehr« de» Gewerbe» «iuzuprägen sich bemüht. De- Redner- Wort klang in einen Wunsch für ein weitere» lange- Be stehen der Innung au«, für rin fernere» gute- Berhältniß derselben zur Universität. Im Auftrag« de» InnungSau-schuffe» drr vereinigten Innungen Leipzig- überreichte dessen Vorsitzender, Herr Ober meister Reppenhagen, der jubilirenden Buchbinder- Innung einen prachtvollen, in Silber getriebenen Pocal, den ersten Schluck köstliche» Rheinwein» daran- einer glücklichen Zukunft der Buchbinder-Innung und ihrer Mitglieder weihend. Diese« Prachtstück heimischer Goldschmiedckunst.au» dem Atelier C. F. Gütig hervorgeganaen, führt aus seinem Mantel eine Reihe figürlicher, da- Buchbindrrgewcrb» von Einst und Jetzt veranschaulichender Reliefcompositionen nach dem Ent wurf« eine« jund«u Leipziger Künstler», Hau- Hartmann, vor Augen. Wahrend dir im Vorstand de» Innung«- au-schusse- vertretenen Innungen sich auf losen Wappen schildern am oberen Rand de« Deckels vcrreichnet finden, sind di« Namen der anderen am Pocalsuß «iaaravirt worden. Auf- Freudigste berührt über da» der Innung überwiesene Geschenk dankte Herr Obermeister Göhre in ihrem Namen herzlichst. Deo Vorschlag de» Herrn Bürgermeister» vr. Tröndlin, an da» yohr König»- paar aus Anlaß de- Innungs-Jubelfeste» Huldigungs- telegrammr abzusrnden, nahm die Festversammluug begeistert auf. Sie stimmte gleich freudig dem Hock zm welche- Herr Marinepsarrer vr. Waage mann auf die Königin Carola auSbrachle. Herr Großpietsch-Berlin ließ dann die Stadt Leipzig lkbrn, Herr Buchbindermeister Theodor Schröter die Gäste. Wie lebhaft mau auch auswärts der Jubel-Innung gedacht«, da- ging au- den zu Dutzenden riulauscnden Glückwunsch iclegrammen und GratulationSslbreiben hervor, die Herr Obermeister Sperling zur Verlesung brachte. Da» Fest mahl verlief, verschönt durch reizende Lieder und vorzügliche Tafelmusik, in fröhlichster Weise. Eine wrrthvolle Erinnerung daran wurde jedem Thrilnehmcr in Form einer von Moritz Göhre-Leipzig in Farben- und Golddruck mit Platten von Hugo Horn »Leipzig au-geführtea, künstlerisch vornehmen Speisekarte mit aus den Weg gegeben. —w. Dt« An»fte»>u>». Lrtpzt», 7. August, „viel Büchermachen» ist kein Endel* Wenn etwa» die Signatur unserer Zeit charakteristren könnte, so wäre eS dieser Spruch. Unser „papierneS Zeitalter* mit seiner Hochfluth literarischer Production fordert in der Thal Kräfte in Menge zur Herstellung de« Buche«, allein damit wird im Allgemeinen nur der Massenfabrikation da« Wort gesprochen, nicht jener Arbeit, welche Kunst und t auf einer gediegenen technischen Unterlage Diescr edlen, bildenden, den Geschmack erziehenden Schönheit auf einer vereint. Dieser edle«, und läuternden Richtung aber dient die in den Räumen de« Krvstall-Palaste» in» Leben gerufene Jubi- läumS-Fach-Au»stellung, mit deren Veranstaltung die Leipziger Buchbinder-Innung eine rühmenSwerthe Thal voll brachte. Da« Unternehmen selbst bat die regste Betheiligung in den AuSstellerkreisru gesunden, bei Fachgenossen und Bibliophile». Al- eine sehr glückliche Idee muß e« dabei bezeichnet werden, daß Arbeiten au« früheren Jahrhunderten, Meisterwerke der Buchbinderei herangezogen wurden, welche heute noch Vorbild und Muster sind. A»S öffentlichen und privaten Sammlungen, auö München, Dresden, Cassel, Königsberg, Berlin, Altenburg, Bitterseld, Gotha, Zwickau, Nürnberg, Straßbura liefen kostbare Zuwendungen zur Aus stellung ein; von unseren heimischen Bibliotheken sind die de« Börsenverein- der deutschen Buchhändler, de- Raths der Stadt Leipzig, de» Verein» sür die Geschichte Leipzig», de« Kunstgewerbe-Mnseum-, de« Buchgewerbe-Museum» mit drr UniversitatS-Biblivthek vertreten. Alle diese Arbeiten au« älterer und neuerer Zeit hat die in ihrer Mitte mit drr Kolossalbüste de» hohen ProtectorS der Ausstellung ge schmückte Alberthallr auf ihrer rechten Ausstellung-, tridüne ausgenommen, während der größere Theil de« linken TribünenstUgel« einer Sonder - Ausstellung der Leipziger Buchbinder-Innung eingeräumt wurde. Sie beginnt mit der ältesten Urkunde derselben vom Jahre lL44, mit der Bestätigung der Innung-rechte. Neben diesem „Geburtsschein* liegt da- 3b0 Jahre gesührte Meisterbuch, liegen alte Lehr- und Gesellenbriefe, InnungSprotokolle, werth volle Bibeln mit auSgezeickneter Handvergoldung re. aus. Da« Schlußstück dieser mteressanten, viele Stücke umsaffenden Sammlung bildet da» gegenwärtig von den Mitgliedern der Innung gestiftete IubiläumSalbum. Es ist von Alfred Göhre sun. - Leipzig nach einer Zeichnung des Archi tekten Max Bischof in fünfzehnsarbiger Ledermosaik und reicher Handvergoldung angefertiat. Durch Bild und eigen händige Unterschrift wird da« Atbum eine unvergängliche Er innerung an die Zeitgenossen schaffe» und in seiner künst lerisch schönen Au«stattung eine Perle de» Archiv» sein. Auch jener prunkvolle, au» reinem Silber gefertigte Ehrcntempel, welchen der im Jahre 1810 verstorbenen Leipziger Buch bindermeister Gotthilf Balthasar Liersch seiner Universalerbin, der Innung, stiftete, wird vorgesührt. Der Tempel ist 4L am hoch. Er trägt m seinem Innern einen Altar mit zwei Herzen und dem Symbol der Auferstehung, einen Scbmettcrling. An seiner Seitenfläche sind die Portrait- de- Stifter« und seiner Gattin mit de» Bildern der damaligen vier Obermeister an gebracht. Im Innern der Kuppel ist der Schmuck der Leben«gefährli» Liersch'», «ine schwere goldene Kette in kunst voller Filigranarbeit und die ineinander verschlungenen Trau- rinae de» Lier'schen Ehepaare», an feinen goldenen Kettchen aufbewahrt. Lin Band unter der Kuppel trägt folgend« Inschrift: „Dieser Ehrentempel setz Mit und Nachwelt Dler ein Zeuge, Von der Lieb« eine« Sotten, der ihn der Gefährtin seine» Leben» weiht«, in dessen Hertzen »nau«tiigbar fest, wie hier Ihr Nahm« fleht Johanna Sophie Liersch aedohrne Hartmonn * im Jahr« 1719 sah Sie da« Licht drr Erd«; die Sonn» einer bessern Welt ging Ihr im Jahr 1807 aus, der 19 Mart war Ihr Sterbetag abent ein viertel aus elf Uhr Ihre Tode« Stunde." Unter de» Emporen der Alberthallr liegen dann die Buch binder-Arbeiten au« neuerer Zeit zur Schau, Werke angesehener heimischer und fremder Firmen. Auch in den Wandelaängen der Alberthallr, in den Seiten rolonnaden ist de» vetheiligtea Ausstellern Platz zur Entfaltung eingeränmt worden. Sie haben davon ausgiebig Gebrauch gemacht. Ein großartige« Bild technischen Betriebe« thut sich in der in reichstem Fahnen- nnd Wappenschmnck prangenden Neuen Halle auf. Der weitaus größt« Theil der Maschinen ist hier in Bewegung. Man heftet, man prägt, mau ritzt, man stanzt; die Räder schnurren, dir Riemen knattern, die Maschinen sind in flottem Gang, lange Reihen sauber geputzt und blank. Die Maschinenfabrik Karl Krause-Leipzig ist allein mit über 50 Maschinen vertreten. Ihr AuSstellungSravon ist der umfangreichste. Einen Glanzpunkt darin bildet eine Dampsprägepreffe in einer Bielen noch ungekannten Größe. Mit ihr stehen mehrere kleinere Dampfvergolde-1 pressen, zahlreiche Handveraoldepressen, kleinere Schneide-j Maschinen. Pappscheeren, Abprcß- und Ausstanzmaschincu zur Schau. Sie umgeben eine große, mit allen erdenklichen vraktischen Vorrichtungen au«gestatlele Papierschneidemaschine für Dampsbetrieb. An einigen der vvrgesührten Maschinen wird eine Neuerung, der elektrische Antrieb, wie er sich bald in allen modernen Werkstätten einbüraern dürfte, bemerkbar. Die Ausstellung Karl Krause läßt aus« Neue die hohe Leistungs fähigkeit dieses Etablissements, da- 700 Arbeiter beschäftigt unv eine jährliche Production von 4000 Maschinen aufwcist, in hellstem Lichte erscheinen. Hierzu gesellte sich eine Reihe weiterer angesehene? heimischer Industrichäuser, deren Aus stellung später besprochen werden soll. -w. Gerichtsverhandlungen. köntgltche» Land»ertcht. Kertrnftraftammer 4. 0. Leipzig,'6. August. I. Wenn ein Diebstahl oder eine Nnter- schlagnng gegen Angehörige, Vormünder oder Erzieher begangen worden ist, so liegt es im Ermessen de- Verletzte», ob da- Be» geben richterlich gesühnt werden soll oder nicht, denn bas Straf verfahren wird erst dann eingeteitet, wenn der Bestohlene in Ge mäßheit von § 247 de« RelchSstrasgesetzbucke- den erforderlichen Strafantrag gestellt hat. In den meisten Fällen wird die» ge- schehen und der Diebstahl findet nur im Kreise der Familie seine Ahndung, in besonderen Fällen aber wird e< doch von den An gehörigen für nöthta erachtet, den Dieb der gesetzlichen Strafe nicht zu entzieben. Ein solcher Fall lag der Ferienstraskammer X zur Entscheidung vor. Der am l. Juni 1877 in Eonnewitz geborene Hand arbeiter Karl Robert Hehler hatte zu Ende Mai bez. Anfang Juni auS dem Laubenschlag zwei seiner Mutter gehörige Dauben iin Werthe von 1 KO gestohlen und durch Verlaus zu Gelbe ge- macht. Hehler befand sich damals keineswegs in Noth und hat das erlöst« Geld sür Vergnügungen verausgabt. Er ist außer wegen Betrugs auch zwei Mal wegen Diebstahls vorbestraft. Die Mutter hielt es daher für angezeigt, durch eine nochmalige ernste Bestrafung den versuch zu mache», eine bessernd« Wirkung bei Hehler zu erzielen, und stellte Strasantrag gegen ihren Sohn. Der Gericht-Hos billigte Hehler mildernde Umstande zu, erkannte aber mit Rücksicht auf vesstn diebische Neigung aus drei Monate Gesängniß. H. Unter ber Anklage d«S im wiederholten Rückfalle verübten Betrug- und de- Diebstahl- hatte sich der mehrfach vorbestrafte Ziungteßer Bernhard Emil Grimm, geboren am 22. September 1870 in Trobsdori. zu verantworten. Grimm miethetc sich am 21. April bei der vermtethers» L. in der Sternwartenslraße unter dem Namen Jessen ein. gab au, er komme direct von Hamburg, sein Koffer sei unterwegs, er habe sofort bei dem in der Nahe wobnendea Zinngießermelster Sch. Arbeit gesunden und würde ev. diesen um «inen Lohnvorschuß bitten, wenn sie die Mielhe im Voraus beanspruchte. Frau T. glaubt« e» noch allen diese» An- gaben mit einem zahlung-fähigen und zahlung-willigen Miether zu thun zu haben und verzichtete unter diesen Umständen auf Voraus bezahlung. Nachdem Grimm mehrere Tage lang das Ausbleiben des Koffert in glaubwürdiger Weise zu entschuldigen gewußt hatte, verschwand er am 26. April an- der bisherigen Wohnung. Mit ihm waren aber gleichzeitig a»S einem in ber Wohnstube der Frau L. stehenden Toilettenkasieu bez. Schmuckkästchen ein goldener Frauenring mit Stein, «in Portemonnaie in Form einer Uhr, «in Paar Ohrring« u. s. w. perschwunden. Grimm mieihete sich dann bei einer Frau N. ein und erhielt hier mit dem Schmiede- gesellen B. «in gemeinsame» Schlafzimmer. Am 27. April enlfcrnte sich Grimm au- der Wohnung, ohne wieder dahin zurückzukehren. Nach seiner Entfernung wurde von B. dessen noch ziemlich neue Hose, die einen Werth von 12 hatte, vermißt und es unterlag keinem Zweifel, daß Grimm dieselbe gestohlen und mitgenommen hatte. AIS daher Frau N. kurz daraus ihren »»getreuen Miether auf der Straße erblickte, ließ sie ihn scstnehmen. Grimm leugnete, die beiden Diebstähle begangen zu haben, wurde aber derselben, wie auch drr beiden Betrügereien überführt und unter Zubilligung mildernder Umstände sür die letztgenannten Verbrechen zu 8 Mouiteu Grsäugntß und 8 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Aertenftrafkammer 0. 0. L«lpti», 6. August, l. Im Oktober vorigen Jahres hielt sich dl« am 17. November 1872 tu Peres bet Kieritzsch geborene Kellnerin Anna Lina Naumann, welche damals stellungslos war, bei der Willwr V. in Linbenau auf. Als sie eines Tage» allein im Wohnzimmer der B. sich befand, stahl sie dieser »in aus der Lommode liegendes Portemonnaie mit einem Inhalt von 4 ^l KO Bon dem Geld« hat die Naumann eine Zeit lang ihren Lebensunterhalt bestritten. Der Diebstahl kam erst neuerdings zur Kenntnis; der Behörde, welch« gegen die Naumann Anklage Wege» im wiederholten Rückfall« verübten Diebstahl- erhob, da dte Naumann bereit- zwei Mal wegen Diebstahl« vorbestrast ist. Mit Rücksicht aus die große Noihlage, in welcher sich die Naumann zur Zeit der That befunden, billigt« ihr der Gerichtshof »icht alletu wilderade Umstände zu, sondern erkannte auch auf di« gesetzlich geringste zulässige Strafe von 3 Monaten Gesängniß. Zwei Wvckien der erlittenen Unter- suchungshast wurden aus die erkannte Straf» in Anrechnung gebracht. II. Gleichfalls auf das gesetzliche Strafminimum — 1 Tag Gesängniß — erkannte der Gerichtshof gegen den am 26. Mai 1872 in Leipzig geborenen, bisher unbestraften Handlungsgebilseii Friedrich Emil Kützner, der unter der Anklage der Urkunden fälschung stand. K. hatte, um die Einwilligung seine« Schwieger vaters zur Eingehung der Ehe zu erhalten, fein Geburtsjahr um 2 Jahre zur»ckdatirt, well er fürchtete, der Schwiegervater würde die Zustimmung zur Eheschließung mit Rücksicht aus die Jugend K.'s verjagen. Bon Seite» des Schwiegervaters wurde nun auch dem Genirindevorstand in Roda bei yrohburg das Jahr 1870 als Geburtsjahr K.'S angegeben und demgemäß auch in den Antrag zuin Aufgebot-verfahren ausgenommen. In Kahla mußte nun K. dem dortigen Bürgermeister die vom Eemeindevorstand in Roda ausgefertigt« Urkunde zugleich mit seinem Geburtsschein vor- legen. Um Weiterungen zu vermeiden, di» ihm infolge drr Ent deckung der Differenz zwischen den Angaben über da« Geburtsjahr entstehen konnten, ändert« K. die Jahreszahl 1870 aus der vom Gemeindevorstand in Roda ausgestellte» Urkunde eigenmächtig in die richtig» Zahl 1878 um. K. machte sich dadurch der Urkunden fälschung schuldig, der Gerichtshof ließ jedoch vollste Milde walten und erkannt« aus die gesetzlich« Mtndestslras« — 1 Lag Ge- säugniß. vermischtes. — Berlin» 6. August. (Telegramm.) Der Buck- Halter Schmidt und der Kellner Zeuner, welche von der Familie de- Herrn v. Kotze 300 >F erschwindelten, weil sie Vorgaben, die Schreiber der anonym en Briefe zu kennen, wurden vom Amlszericht l wegen Betrugs zu 18 bez. 6 Monaten Gesängniß verurtheilt. L. Stettin, K. August. Am 13. bis 16. August d. I. wird der >6. VerbandStag der Haus- und städtischen Grundbesitzer-Vereine Deutschlands hier abgchallcn werden. --- Maftrich, 6. August. (Telegramm.) In den letzten 48 Stunden sind hier L Erkrankungen an Cdolera und 3 Todesfälle vorgekommeu. Seit dem 29. v. M. sind im Ganzen 44 Personen an Cbolera erkrankt und 18 gestorben. — Prteröbnr», 4. August. Um da» Lesen und Schreiben unter dem russischen volle mehr zu verbreiten, ist in der Presse ein origineller Plan auHetaucht, der von einem alten Bauer de» Gouvernement« Orel «»«gearbeitet ist. DuS Ministerium der VolkSausklärung möge ein Comits gründe», da« sich mit der Herstellung von Lesebüchern und Vor schriften für den Selbstunterricht beschäftigen möge. Tie von diesem Comitü hergestellten Werke wären in einer großen Anzahl zu drucken und bei allen Gemeinde verwaltungen zu billigen Preisen, eventuell uncnlgettlich ab zugeben. Weiter müßte bei dem genannten Ministerium eine 2 bi» 3mal wöchentlich erscheinende populäre Zeitung bcrauö- gegcben werden, die unentgeltlich in je > Exemplar auf eine bestimmte Zahl vo» Bauerhofen zu vertheilcn wäre. Schließlich würde sich wohl in jedem Dorfe eine de» Lesens und Schreibens kundige Persönlichkeit finden, die gegen eine kleine Entschädigung an gewisse» Tagen der Woche allen Personen jeden Atters, die e« wünschten, Unterricht im Lesen und Schreiben crtheilen würde. Eine Hütte, in der diese Stunden slattsinde» könnten, wäre auch in jedem Dorfe auszutreiben. Alljährlich vor Ostern batte dann ein Examen dieser Scküler, sei c» durch de» Geistlichen, sei e» durch ältere Gyiunäsiästei, oder Seminaristen stattzufinden, wobei die Personen, die während eine« Jahre« lesen und schreiben gelernt, eine kleine Prämie von einigen Rubeln erhalten müßten. Die russische Presse diScutirt diesen Plan ernsthaft und meint, daß, da eö vor läufig unmöglich sei, für das große russische Reich die ge nügende Zahl von Volksschulen zu beschaffen, dieser Plan, dessen Ausführung mit wenig Kosten verknüpft sei, es ver diene, sorgsällig üverdacht und eventuell auSgesllhrt zu werden. Verantwortlicher Redakteur: i. v. vr. Lttlwi» B«a» in Leipzig. Für den musikalischen Dhetl Proseffor vr. Oscar Paal t» Letp zt g. VolksmrWastiiches. »s fttt dies« Dhaü r«pl»»te» eeadmlg« stad », Achte» « d« veraul»örtliche, Redattaar defielhen L. G. Laue tu Leipzig. — Sprechzeit: aur vo, 10—11 Uhr vorm. Mtd von 4—s Uhr «ach». Telegramme. * Matlaad» 6. August. Eia bekannter Turin er Sport«, und Börsen mann ist mit Hiuterlaffung von mehr ol« 300 000 Lire kchuldea Uttimodiffereuzen flüchtig geworden. Der Flücktling, ein Börsenspekulant, soll In den letzte» Monate» gan, bedeutende Lammen an der Börse verlor«» haben sLoc.-Anz.) * No«. ». August. Rach «iuer Meldung der „Agenzia Stefans" deltesrn sich die Zahlungen sür die Eoupons der bproc. cansvlidirtr» Anleihe bl- zum 31. Juli tu Italien aus K3000000, in Patt« auf 16 184 000. in Berlin aus 14671000 und tu London aus 3 238 000 Lire. V. Warschau, 6. A^zust. (Ptt»at-T«legramm.) Lin srau- z-stsche- Lopitaltsten-Lonsortium errichtet in Warickau Markthalle» oud «tu Schlachthaus tm große» Stil«. Da« Gruudeapttal beträgt 10 Millionen Fraac«. Da- detaillirt« Prvject ist de« Magistrat unterbrettrt worden. * Lad». 6. August. Dt» bedeutend« Wollspinnerei von A. Hochmuth ist vollständig ntedergebrannt. Der Schaden ist lehr beträchtlich, es scheiat Brandstiftung vorzultegea. (U. B^Ztg.) Vermischte-. Leipzig, 6 August. '—Stadtbaak z, Ldemnt». «t. d«n g». schrieben wird, bat düse» Institut aoch tm verfioffenen Jahr« nach Aafoab« seines Notrnpttvitegs fick befriedigend weiter ent» wickelt. Der Gttaminrumiatz betrug, ttuschtießlich 14'/, Million«, du Giroverkehr mit der Reichsbank. 130.10 Millionen Matt geqe» 118,4k Millionen im Vorjahre, die Gesammteiunahm, 184 40? lt» Bottahr« IK8 83S H, die Grsammtousgab, I0VK41 («6 994' hirruach rrglebt sich ttu Ueberschuß vo» 74 K66 A gegeu 62 341 ^ in, Voriahre, welcher das Grundcopiial drr Bank mit 14,62 Proc. gegeu 12,22 Proc. im Vorjahr« verzinst. Nach Abzug der Tantieme« liud drr Lheninttzer Stadtcasf« einschließlich der 4'/, Proc. Ziaseu de« Reservefonds 76K7K ^1 seitens der Bank zngeflojsen. x >u» he« «tzsreu vagtlande. 6. August. Wie schon an der Autsudrübersicht des oinettkanischen Lonfulotes Plauen auf das Fi-caljahr 1893—94 zu ersehen war, ist die Ausfuhr von Musikinstrumenten »ach den Brreinigten Staaten bedeutend zurückgegangen. «der nicht blas Amerika, sonder, auch ander« Länder beziehe» jetzt weniger musikalische Instrument« als früher, weit vielfach so hoho Zölle dasür bezahlt wrrden muffen, daß die Insirumenir dadurch sehr thrurr werden. Wenn trotzdem di« Aussuhrzahlen noch ganz ansehnlich sind, so beweist das nur, daß unser« JnstrumentrniuLusttt« im Ausland« «inen guten Ruf hat und sehe Ittstungssähig ist. Es tourde» uämltch in» Auslaud versandt tu de» erst»» 6 Monate» i«a iss« a,ttuin»^»tz D.glr. D-a». MSI musikalische Instrumeute . . 18KL7 15 76« 7 033000^1 Ktudettastrumeute. . . . . 1 <156 668 160 000 - Summa I9K83 >6 436 7 193 000 ^6 Di» Auskuhr ist sonach im ersten Halbjahr 1894 um 3147 D-Etr. oder 16 Proc. gettuger gewesen als tm gleichen Zeitraum des vorige» Jahre« Am stärkste, sind Kiuderinstrumeute von diesem Rückgang» betroffen, denn sie gehören gnviffermaßen zum Luxus und fühlen ben schlechten Geschäftsgang zuerst Wenn man nun dedeukt. daß man jetzt vielfach Maschine» zu iotchea Arbeiten braucht, dt» früher von Menschenhänden verrichtet wnrden, so läßt sich wohl «rkeuueu. vaß dte Erwerb-Verhältnisse In der Musikinstrumenten- industtte weit weniger günstig sind alt früher Drr allgemein» Wuasch, daß es bald besier werde» möchte, ist deshalb ganz b^^htlgt. -r- A«» Ir« Grzgehsrge, b. August. Daß unsere Spiel- waarenindusirie durch den stauen Geschälisgang der letzten Monate, namentlich durch die Krisis in den Bereinigten Stoalrn, sehr gelitten bat, ist begreiflich, denn nächst England ist Nordamerika das beste Absatzgebiet für die deutschen Spielwaaren. Der Rückgang der Aussuhr, der schon durch die Au-sudrübersichten der amerika nischen Consulate nachgewiesen wurde, wird durch dte Reichsslaiistik nur bestätigt. Es wurden nämlich ausgeführt tn den ersten 6 Monaten an Spielzeug au« Blei ....... l»« r-yir. 230 It«4 D-Str 187 lusfuhnoeeit idüe 22 000 . Ellen ...... 3 363 3 567 535 000 - . «la» 1306 806 105 000 . ' Holz, gefärbt .... 26 368 20 326 2 439 000 - - - ungesärbt . , . , . 1931 723 36000 . al- Mnsikwaoren .... , , 1056 668 160000 - au« welchem Kautschuk . . 1 724 563 183 000 . . Kupser 500 703 L8I000 - - Holz, mit Thiersellen . - Papiermach- .... , , 833 650 98000 . . . 16 338 14 582 2 625000 - - Porzellan 2 501 2180 153 000 - - Zink. 2 383 1 3N 236 000 - - Zlna , 82 !»2 31000 - unvollständio declattrt . . 13 385 15 327 2 507 000 - Puppe» uud Puppeubälge Summa: 7 601 79 601 5 425 6? 070 624 000 - II>0350i»> Sonach ist der Versandt st," Ausland die-mal um 12K31 D.-Ltr. oder 16 Proc. hinter dem de» vorige» Jahres zurückgeblieben, wo für die hiesigen Spielwaaren-Aabrilaiiten und -Arbeiter schon fühlbar geworden ist. von der I894«r Ausfuhr erhielten dte vereinigten Staate» nur 11 906 D.-E»r. oder 18 Proc., wogegen England 31192 D.-Ltr. oder 46'/, Proc. ousnahm. Scho» seit langer Zeit streben unsere Spielwaaren-Fabttkanten dahin, statt der vielen Zoll- Positionen für Spielwaaren eine einzige zu erlange», aber es scheint nicht, al» ob man höbrren Orte- aus di« Wünsche eingeden wollte. '—Sächsischer Silbererzbergbau. Die berühmten Frei- berger Silber-Bergwerk« haben auch im vorigen Jodr wieder mit einem erheblichen Vertust gearbeitet. Nur drei gewerkschaftliche Gruben konnten Ueberschüsse verlheile»; sämmtliche übrige» er forderten Zubußen in einer Höh« von intgesammt 2 7l1338 ./t Zu dieser Summe hat der sächsische Staat für die ihm gehörigen Lilbergruben 2K76I8S>< beigetragen. Aehnliche Zubußen sind bekanntlich seit längeren Jahren regelmäßig nothwendig, wenn der Betrieb der alten Freiberaer Eitberaruben aufrecht erhalten werden soll. Da« Opfer wird vom sächsischen Staat namentlich auch in Berück sichtigung der etwa KOOO in den Gruben beschäftigten Arbeiter gebracht, die bei einer Einstellung de« Betrieb» brodlos werden und bei der Lage der Sache einer sehr traurigen Zukunst entgegensetzen wurden. Doch hat man zur Ermäßigung der StaatSzujchusse seit einiger Zeit »Ine plan volle Beschränkung de« Betrieb« eingeiührt. Der alte Arbeiterstamm wird beibehalten und btt der Einstellung des Betrieb» einer Grube nach anderen Gruben verlegt; aber es soll nach Möglichkeit der- mieden werden, neue Arbeiter onzunehmen. So hofft man, daß bis zum Schluß dieses Jahres die Mannschast-zahl sich aus de» Silber- grnben durch freiwilliges Abgedrn, Jnruhestandsetzuug und Tod um etwa 300 vermindert hoben wird. Di« schlimmen vrrhältuifi« der sonst vorzüglich verwalteten Freiberger Sitdergruben siud in der Hauptsache aus den »iedttgeu Preis diese- Edelmetalls zurück- zusühren. (K. Z.) 2.'Dresden. 6. August, verschiedene Werth» »userer Dresdener Unternehmungen zeigten i» drr vergangenen Woche ein eigenihümllche« Steigen ihrer Lourie. Ko erfreuten sich die Werth« der Kette einer ganz besonder»» Beliebtheit. Dieselbe»
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