Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940908024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894090802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894090802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-08
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
STVO VolkswirWaflliches. W täs» AHRl Telegramme. F Frsitur». 8. September. (Privat-Telegramm.) Di, Schl,, stsch» Leinen.JnduKrtegesellschast «rweitert ihre hiesig« Spinnerei u» 3000 Flachtspindelu. find Pi rtchU» « d« tm«ttt»«tUche» RGaetem hesielbeu G. G. La», t» — Sprechzeit: ,,r W» »»—U Uhr v««. mck «o» 1—v Uh» i Leipziger Michaelis-Meßbericht. (Nachdruck vom Verfasser verboten.) -4. Schon während mehrerer Leipziger Messen zeigte sich in ver- schieden«» Branchen der Textilindustrie »me recht matte -aus- tust: kaum entnahm man daS Notbwendigste, die hier und da ent- siandenen Lucken der Läger «inigerniaßen zu ergänzen. All« Geschäftsverbindungen mit dem Auolande waren ja durch di« «norm hohen Zölle in, Stocken gerathen, so daß unser« deutsche» Fabrikate hier liegen bleiben mubten, auch s«hlt« «< allenthalben an Geld, um kaufen zu können, «iu Umstaud, unter dem dt« Leipziger Messen sehr zu leiden hatten. Durch die neuen Landet,verträgt mit dem An-land« scheint un» wieder ein etwa» hoffnung-reicher«, Bild gekommen zu sei», doch wollen wir in diesen Erwartungen nicht gleich anfangs zu hoch gehen, zumal sich die amerikanische» Zustände, die im Allgemeinen noch recht ungünstig liegen, erst nach und nach wieder kräftigen werden. Ein gute» Zeichen dafür ist der Besuch von Amerikaner» und Nüssen in de, gegenwärtige» Leipziger Messe, die besonder, »in rege« Interesse kund gaben für die rm Gewandhau--Gebäude neu einaerichteten Muslerläger, nne solch« in so reicher Fülle ihrer Collectionen noch »je hier zu schauen waren. Die Eigner nahm»» aber auch manch lohnenden Austrag mit nach Haus« Ja wollenen Ltrumpswaaren, die sonst für Rußland gut begehrt waren und besonder« tnFaa.tasiesach«n große Beliebtheit erlangt batten, war da, Beschilft schon fest langen Zeilen recht still, und auch das Inland hielt sich von der sonst gewohnten Kauflust ziemlich fern. Di« gegenwärtige Messe bracht« jedoch in den Anfang-- tagen einiger Leben ln da« Geschäft, weil auch hierin groß« Lücken in den Lägern entstanden waren, die nun doch einmal einer Ergänzung bedurften. So ist denn von diesem Artikel zu sagen, daß da, Meß« geschäft darin ei» mittelmäßige« zu nennen ist. Thüringisch« Glasperle», ein Artikel, der seit Jahren ei» sehr gejuchter für Rumänien, dt, Molda» und Walachei ist, ha» ver» schieden- gute und schlechte Zeiten mit durchgemocht und wurde seiner Billigkeit wegrn de» böhmischen höher tm Preise stehende» Glasperlen meist vorgezogeu. Zur Zeit der Rüschensabrikation kamen diese thüringischen Glasperlen wieder sehr in Aufschwung, auch waren ihnen die Zeiten sehr günstig, wo die Lamen-Umhänge, Kleider, Hüte, Lambrequin- »c mit Perlen stark beseht würben; doch wechseln di» Moden ost sehr schnell, um auch einmal «ine längere Geschäft-, slauheit eintreten zu lassen, die sich erst später wieder zu neuem Leben entfaltet. So war e, auch diese Messe, wo vom Ausland nach Gla«perlen Nachfrage war, die gar nicht mehr aus Lager zu finden waren und Aufträge dafür «rtheilt werden mußten; auch wurde iu anderen Nummern nachbestellt, jo daß sich di« Fabrikanten wieder recht hübsch beschäftigt sehen. E« wurde aber auch in den jo beliebten G ias-Spielwoaren von de» Händlern gekauft, um Weihnachlivorrath zu haben. Die nordamerikanischen Nationalbanken t« Jahre L8»S. .7 Während wir in diesen Spalten die 1893er krisenhaften Er> scheinungen Nordamerika- nur nach privaten Quellen wiedergeb«» und besprechen konnten, liegt nunmehr der ojfictelle Bericht de, „Cvmptroller os th» Currency", eine« hohe» Fanctionairs tm Bundes« schatzamt, vor, dessen Iahretbericht über di« nordamerlkantschea Nationalbankea die ganze, große Geldkrtsi- behandelt. Bekanntlich erwirbt in den Bereinigten Staaten von Nordamerika eine Bank da« Recht der Notenausgabe dadurch, daß sie bei einer Staats behörde ein Pfand in Bereinigten^taaten-Bond« hinterlegt, wosür sie dann tm Maximum bis zu 90 Procent Banknoten au«geb«o darf. Den Banken sind nur bestimmte Activgeschäst« erlaubt und unterliege» der staatlichen Control« in derart ausgedehntem Maß», daß da» Washingtoner Bund«,schatzamt selbst nicht davor zurück« schreckt, die Qualität des Wechjelporteseuille- oder de- Lombard» conto« iu prüfen und beispielsweise die Begünstigung von Darlehen an Aussicht,rath«mitglieder scharf zu rügen. E, ist daher klar, daß eine derartig scruttnirende Aussichtlbehörde zu einer umfassenden und beherrschend«,» Auffassung der voriährigea schwierigen Lag« kommen muß. Innerhalb eine« Jahre«, vom 80. September 1892 bi, 8. Oktober 1893, sanken die Mittel der Nationalbankea, da- heißt ihre Per- pslichtungen an ihre Hinterleger, von 14010 379 560 ^tl aus 12 438 2Ä140 ^l, mithin um 1602126 440 ^l Dieser envrm« Aderlaß, der sich zu Ungunsten der Nationalbankea auf der Passiv feite ihrer Bilanz geltend machte, kehrte sich selbstverständlich auch gegen die Handel-weit und äußert« sich in Lreditrestrictionen sowohl üu Wechsel, al» im Lomdardcvato in Höhr von 1309 627 700 ^l Man stelle sich die Wirkung aus die commerzielle Welt vor, wenn innerhalb Jahre-srist dir Credit« um 1'/, Milliarde» Mark be schnitten werde», wenn man bedenkt, daß gleichzeitig aus der ganzen Linie seiten- der Credit-Mobilier-Banken, wie seiten« der Privat» bankirr- dieselbe Politik de« RückzuaSblasen, und de» Verstärken, der eigenen Situation durch Eassa-Anhäusung eiogeschlagen werdea mußte. Am klarste» geht die, au, der nochsolgeuden Tabelle hervor, da, vctieacapttal und di« Ressourcen der Nationalbanken umsassend IN Million,» Mark «-nb>°«n> 8784 ». Deceinb. 1892 2758.79 8666.4« 839,58 409,10 380« 8. Mär, 1893 2754,57 8638,45 833,3« 3L3.74 8830 4. Mai 1893 2754,80 8645,60 828,88 414,04 3807 12. Jul« 1898 2743,14 8081.93 747,04 383,33 3781 3. October 1893 2714.1« 7874,53 978,81 458,83 „Aus diesen Ziffern", sagt der Comptroller, „gebt der weitreichend« Einfluß der finanziellen Depression hervor, und sie zeigen, daß, während die erschreckt«» Hinterleger ihr Geld «urücksorderte», di« Banken andererseits, um der plötzlichen Nachtrag« zu genügen, geaöthiat waren, ihre tm Port«seu»lle oder Lombard au,stehenden Vorschüße «inzurusen und sich durch geliehene« Geld und durch Erhöhung der Notencirculation aus Grund deponirter Staat-papier« weiter zu stärken." Andererseits ist e, wirklich anerkennentwerth für den Tact und die Umsicht der Nationalbanken, daß es ihnen innerhalb der Zeft von December 1892 bi, October 1893 gelang, 1292 Millionen Mark Außenstände «inrurusen ohne aüzugroßr Härte für die Einzelnen; wenigsten, sind dem Comptroller kein« hierauf bezughabrndeu Klage» zugegangen. Dagegen scheint ma» in Washington die Empfindung gehabt z» haben, daß «, an der Zeft war, den Gründern der Nationalbanken die Daumenschraube aufzusetzeu und zwar mit dem Erfolg, daß während 1890 noch 307 Nationalbanken gegründet wurden mit 725 000 000 ^4 Capital, man 1891 eine Reduktion aus 193 Banken mit 414 Millionen Mark, 1892 auf 163 mit 305700 000 und 1893 gar aus IIS Banken mit 224 Millionen Mart sieht. Da, Schatzamt läßt sich über dt» veränderte Politik wie folgt au,: „Der groß» Unterschied in der Zahl der Neugründunaen ist zwar hauptsächlich ans di« veränderten Geldverhältniss, -nrückzusührea, aber doch auch ans di« strengen Anforderungen, die aunmchr vor Loncesfioatbewilltguag gestellt werdea. Da- Baren» untersucht nunmehr dl« geschäftlich« Tüchtig, keit and dt« finanzielle Loge der Bewerber und zwar durch Brr- Mittelung vertranenSwürdiger Quellen, und erst nach zusrieden« stellenden Eraebnissen wird die Concession bewilligt." Die Au»sührungen de« Bundc-schatzamle« über da» vortreffliche Fnnctionirrn der Clearinghaus.Certificate während de, Höbepuncte« der Krisis decken sich mit unseren scinerzrftigen Darlegungen und können daher übergangen werden. ^hl^der eiriß«tahlte- Nctlencavüal Vermischtes. Leipzig, 8. September. -—Leipziger Gummiwaaren-Fabrik vorm. Julius Marx, Heine » Lo. Di» Gesellichast-organe beschlossen die Ein« becusuiig einer außerordentlichen General.Versammlung mit der Tagesordnung: Erhöhung des Sctieucapftal, von 900000 ^4 um 300000 ,/4. also ans l 200000 ->4 >4 VVars. 8. September. In de» leiten vierzehn Tage» hoben bei der hiesigen. loivie auch bei der Redauer Grenzodercontrole wiederhol, Versteigerungen von Lchien und Bullen, «elch« Schmugglern abgrnoinme» worden sind, statlgeiundeu. E, wurde» h erbei über 2000 .3! Berkauisgelder gelöst Trotz der er hebliche» Verluste, «ich« dt« Pascher in Folg« der Dachsamkeft »>. lerer Grrnzjäger fortgesetzt erleiden, läßt hi« Schmuggelei „n Böhm,» »ach Vachs«» bez. «ach Bayer» nicht »ach. nnd nament. lich di« gegenwärtigen stockdunklen, naßkalte» Nächte wrrbe» mit Vorliebe dazu benutzt, unverzollt«, Rindvieh oft heerdenweis« über die Grenze z, schaffen. Dl», geschieht natürlich immer an den un- wegiamften, walbdewachsenen Sollen nnd in kleine» Trnppä. so daß die Paicher, wenn Gefahr droht, fliehe» und einig« viehstück« tm Stich» lassen, während inzwischen an anderen Stelle» di« Pascherei gelingt. X Au» tzr« vogtlauh», 7 September. Di« Stickerei» tndustrt« hatte sich zu ihrer Blüihezett von St. Gallen an« auch «ach dem Vorarlberg »u-qedehnt nah dort «in», Umiang an» aenommen, der dazu «rmuthigen kannte. sich von der Schweizer Industrie unabhängig zu machen. Die versuch« stad aber nicht geglückt, was bei dem Rückgang» der Maschineustickerei in St. Gallen wohl nickt zu verwundern ist. vor allen Dinge» ist da, Appretirea der im Vorarlberg bergestelltrn Stickereien dort noch nicht «ügltch, sonder» muß entweder in der Schweiz oder hier tm Vogtland» besorgt »erden; dann aber sind dt« Absinverhältniss« jetzt dort so ungünstig, daß trotz der von der österreichischen Regierung gewährten Unterstützung die vorarlbergisch« Stickerei-Industrie noch notbteidend ist. E« wird wohl »och manche Opfer kosten, «he da, Vorarlberg «io selbstständiger Jndustriebezirk werde» kann. L. Zittau, 7. September. Di» hiesige Handels und Gewerbe» kammer hielt unter dem Vorsitze de« Herr» Kammerpräsidenten Waevtig ihre di»«jährige dritte Sitzung t» Stadtverordnete»!««!« de, Ralhhause, ad. Aut de» Veraihungen ist zu erwähnen: Eine tm Bezirk eingesessen« Firma ersuchte di« Kammer, für dt» Rück» erstatt»»« de, bet der Linsyhr von Leiaeagaro ge» zahlten Zolle» bei der >u«fuhr »oa Leinen «inzuteete». Der Aulschuß für Zvllangeleaenhefteu hat sich mit dieser höchst wichtigen Angelegenheit sehr eingehend beschüftiat und ist zu dem Einschluß gekommen, der Kammer ein« Unterstützung de- Antrages nicht zu empfehlen, vielmehr denselben di« aus Weitere« aus sich beruhen zu taffe». Zur Begründung dies«, Vorschlag«, wurde angeführt, daß sich dt» Kammer bereit, tm Jahr« 1879 an der Hand «ine, von einem Mitglied« der Kammer au», gearbeiteten Plan«, zur „Durchsührung der Zollrückvergülung »oa aus ringesührt« außrrdeuisch« Garn« bezahlt» Zölle beim Export von Geweben" eingehend mit der Angelegenheit besaßt bade. Doch soll den Interessenten, die privatim in dieser Sache Schritt« unternehmen wollen, da, vorhandene Unterlageamaterial der Kammer zur Verfügung gestellt werden. — Bon der Einrichtung einer Bormess« zur Leipziger Ostermesse nimmt man Kenntniß. Bedenke» aegr» diese Einrichtung werde, nicht laut. Doch sollen die Interessenten aus di» Bormeffe hingewiesen und daraus aus. merksam gemacht «erde», baß die hanpliächlich für den hiesigen Bezirk in Frag« kommende Textilindustrie von der Aenderuug nicht betroffen wird. — Di» Kammer hat aus Aufforderung de, Mini- sterium, de« Innern ein Gutachten über Margarine abgegeben, in welchem man sich gegen die au, den Kreisen der Landwtrthschaft hervorgegangen« Bewegung, den Verkehr mit Margarine zu erschweren, a««spr>cht. Bei der veranstalteten Umsrage hat sich die Mehrheit der Mitglieder ablehnend zu den Forderungen derLandwirthschost verhalten, in welch«« »erlangt wird, daß di« Benutzung von Milch zur Her- stelluug von Margarine verboten und die Margarine ander, al» Butter gefärbt werden soll «ad nur in besonderen verkauf,localen seilgehalten werden darf Eine bet den Sladträthen de, Bezirke« ver- anstallete Umfrage hat ergeben, daß der Preis der Butter seit der Concurreaz der Margarine nicht gesunken, sondern thetlweise gestiegen ist. In dem Berich« ist indessen dem Ministerium auch di, Ansicht der für di« Bestrebungen der Landwirthichaft etngetrrtrnen Minorität zur Kenatntß gebracht worden. — Aus Vorschlag de« Bu»schusse« für Gewerbewes«« wird »och folgender Antrag einstimmig an» aenommen: Di» Kammer ersncht da, Ministenum de, Innern, beim Bund«,ratha dt« Einsührung der allgemeinen Fletsch, beschau, veebundeu mitder ftaatlichenBiehverstcherung. für da, deutsche Reichsgebiet zu beantragen und unbeschadet der Einführung für da, Reich die Einsührung sür da« Königreich Sachse» baldigst anzuordnen. Dieser Antrag soll den sächsischen Gchwesterkammern zur Unterstützung unterbreitet «erden. *— Zittauer Maschinenfabrik nnd Eisengießerei (vormals Albert Kiesler L Co.). Dt« in Zittau stattgesundene General-Bersammlung nahm einen glatten verlaus nnd wurde die aus 17 Proc. festgesetzt« Dividend« genehmigt. In den Aussicht-rach wurde Herr Lonsul Pnlmiä in Dresden wiedergewählt. Herr» Direktor Irotscher wurde ein besondere« Danke-votum für seine ausgezeichnete Geschäsl-führung au-gebracht. Der Geschäftsgang ist rin lehr guter. Langeusalj«, 7. September. Der Aufsicht-rach der Thüringer Actien-Malzfabrik Schloß Tham-drück schlägt 5 Procent Dividend« vor (im Vorjahr« 4 Proc ). *— Die Petitionen um Erhebung «tue- Einfuhrzölle, aus Quebrachoholz haben wie andere» Vertretungen de, Handel, und der Industrie auch dem Commerz-Collegium zu Altoua Leroulaffung gegeben zu einer Vorstellung beim Vunbe-rach und Reich-taae, die in dem Jahresbericht für 1894 mitgetheilt wirb. Da die Petitionen in der nächsten parlamentarischen Session wieder« kehren werden, so sind die Sulsührungen de, Collegium, auch jetzt noch werthvoll. E, schreibt u. A.: „Bor nngesähr zwanzig Jahren wurde der deutsch« Lrdermarkt von den amrrikantscheu Gerbereien mit dem billtaeo Baldtvia» oder Heinlockleder überschwemm», wodurch dt« holsteintschen Gerbereien, di« damal« ausschließlich mit Eichenlohe gerbte», immer mehr zurückgtugen und schließlich größtenthell« ihren Betrieb einstellea mußten. Erst al, vor un- gesähr 15 Jahren Quebrachoholz al, Grrbematerial eingesührt und da, Gerbeversahren um 30—40 Proc. verbilligt wurde, begann sich «nser« Lederinbostrt« zu hebe». E, besteh«» letzt allein in Homburg. Altana und nächster Umgebung 64 Gerberetbetrieo« mit 2138 Arbeitern, denen im Jahr« 1892 2 126 399 Lohn bezahlt wurde. Darunter -lebt es noch ein« Anzahl von großen Gerberei« im übrige» Holstein. Dagegen hat «iu Theil der binnrnländtsche» Gerb« da, ueueBer» fahren »och nicht angenommen, und zu ihnen gehören namentlich auch di« Gerbereien de, ktegener Laad«,. Durch di« erhebliche Verbilligung de« Leder« vermöge de« neuen Production^ verfahren, sind dose Gerbereien in ihrer Lxistenzsähiakeit bedrängt. Anstatt aber ihren fortgeschrittenen Loncurrenten zu folgen, denke» sie sich durch Einführung eine, Zolle, aus Quebrachoholz zu schütze». Durch eine» Zoll von 10 ^ per 100 k, würde di» sehr bedeutend« holsteinisch« Leder-Indusirte schwer geschädigt werden, ohne daß der von den Siegen« Petenten erstrebt« Zweck zu erreichen wäre." *—Lonsul ate. Der Kaiser Hot i« Namen de, Reich, de» Kausman» Hermann Kurz au Stell« de, auf seinen Aulrag ent lassene» bisherigen Lonsul- Theodor Speidel zum Lousul in Saigon (Lochinchtna) ernannt. WW> Schwindelftrme». Der „Retchsanzeiger" schreibt: verichiedeutlich haben deutsch« Geschäftsleute sich bewegen lasse», einer englische» Firma L. H. Ern, früh» in London, 8» Upper Sinftb Street, in letzter Zeft i» Manchester, Timperleh, angeblich domicilirt, Maaren aus Credit z» liefern, nachdem ihnen von der sich in deutsche» Zeitungen empfehlende« Firma „E. Patin'« Au-kunft-bureau und Schnldenetnztehungs - Institut" in London, Küher 31 Everbolt Street, jetzt 61 Cdando- Street, rin« günstig« Au«kunft über den Besteller «rtheilt worden war. Für di« Autkunft mußt« «in« Gebühr entrichtet werden, während dl« Firma Ern »ach Empfang der Maare» nicht, weiter von sich verlaut«» ließ, oder al, Bezahlung höchsten, werthlose Wechsel gab, dt« nicht «ingelüst wurden. Die «ingezogrnen Erkundigungen haben ergeben, daß weder die Firma Er» noch da, Au-kunst-bureau Valin in den angegebenen Häuiera Geschäft,local« haben, daß diese vielmehr lediglich Deck adressen zur Empfangnahme der Brtesschasten sind. E, kan» daher nur dringend vor diesen „Firmen", die möglicherweise mit einander identisch sind oder doch jedensall« unter einer Decke arbeiten, gewarnt und wiederholt daraus hiagewiesen werden, daß es sich nicht empfiehlt, mit unbekannten Firmen in England ohne vorherig« Erkundigung bei einem deutschen Lonsul in Geschästlverbtndung zu treten Unfall.Versicherung. Wir lesen tm „Verl. Act." Folgendes: Die Unsall-Versicherungs-Gejellschafte» haben seit einiger Zeit Li« Beobachtung gemacht, daß di« Sinzel-Unsall-Bersicherung unverhälinißmäßig hohe Entschädigungen erfordert, und Laß letzter« hauptsächlich aus »ielsach ungerechtfertigt« Inanspruchnahme der Gesellschaften durch dl« Versicherten in Lchaden-sälle» zurücktuiühre» sin». So Hot nenerdtng« die „Victoria" in Berlin an ihr« Vertreter ein Rundschreide» versandt, in welchem st» betreff- der Unsall-Ab» tbeilung »hr« Erfahrungen bei der Schaden-Regnliru«, schtlderl. Die Verwaltung bemerk!, daß da« Geschält-jahr 1893 in der Un» iall-Abldeilnng htnsichllich der Zahl der Unfälle und der z» leisienben Entschädigungssumme ein außerordentlich ungünstige« war. Während im Jahre 1887 nur ans >«d« zehnle Versicherung eia «oiichädignng-vflichu-er Unfall entfiel, kam in >893 aus ,«d« „chst, versichern,, «in solch»; »ähreich i, 1687 hi, »Mschtdig,,,«!»»»« nar 72 Proc. brr reine» Unfoflprämte betrng, nahmen dir Schäden in 1893 voll« 9? Proc. dieser Prämie in Aniprnch. Ein« solche außerordentlich« Steigerung der Unsall-Lntschädtannalleistnng der Gesellschaft konnte nicht ohne Einfluß ans de» Gelchätt-gewin» and dementsprechend ans di« Dividende nn »i, versicherte» bleibe,. Trotzdem di« Gesellschaft bemüht woe. di« größt« Spors«mkett indei verwaltu», zu üben — die Verwaltung-koftea betrugen im Jahr« 1893 bei einer Prämtenetanohme von 5 645 43S nur 250000 ^1. gegenüber 4 960 255 Prämienetnnahm« und 292 000 ^4 Perwaltung-loftea in 1892 —, konnte» für dir mit Gewinn,ntheft versicherten nur 87 Proc. der Prämie als Dividende sestgesetzt werden. Diese außer, ordentlich» Inansvrnchnehm» der Gesellschast seiten, der versicherten bekommt noch eine besonder« Bedeutung, wen» «an ersieht, von welche» Versicherung,jahrgänge» dies« Steigerung vornehmlich her- rührt. L« brachten nämlich in 1893 die Versicherungen, welche erst in 1893 abgeschiossen «nrdeu, procentual über 5 Mal so viel Schäden al, di» Versicherungen au, 1883. Dies« aussallenbe Er scheinung kan» ihr« Ursache nur in einer geradezu systema- tischen Ausbeutung seiten, eine« Theil, der neueingetretenen versicherte» Hab«», nnd dies« Ausbeutung ist wieder nur aus «in unrichtige« verhalte« «inet Theil, der Vertreter bei der Antrag,»Aufnahme und der Schadenanzrig« zvrückznführen. Da, Rundichreihrn schließt »it solgenden Worten: Al« leitender Grundsatz muß siet, dienen: Di« Versicherung soll keinen Gewinn tm TchabenssaKe bringe». Beeinträchtigt ein Unfall dir Erwerbe iahigstit nicht, bars auch kein Anspruch oußer für etwaige Cnrkosten erhoben «erden. Wenn »tr sür die Folge bet einem vertrete« «in solche« verftändniß sür bas Wohl drr Gesellichast nnd sür sein eigene« Interesse nicht finden, sind wir fest entschloss,n. lieber ganz aut dessen Lhätigkeit zu verzichten, al« noch länger weiter» Seichift«. schädignnge» durch denselben zu erfahren. Ferner werden wir in Orlen, au- denen dauernd unverhältnißmäßig viel Schäden zur Anmeidung kommen, da- Unfall - Geschäft ganz ausgeben ober neu, Anträge nur unter Berechnung entsprechend döherer Prämie aanehinen. Mit Rücksicht daraus, daß die Zunahme de, Schaden- procentsatzes immer noch sorldauert «oh daß leider vorerst auch kein» Aussicht auf «neu Stillstand oder gar eine Verringerung desselben vorhanden ist, sehen wir un« veranlaßt, di« Prämie sür di« täglich« Entschädigung ohne Sewinnantheii um «in Geringe- zu erhöhen, und zwar derartig, daß für die Folge bet den Unsall-Ver- sicherungea ohne Gcwlnnanthril der Prämiensatz sür tägliche Ent- schtdiguno da- Doppelt» desjenigen sür Len Invaliditättiall beträgt. Zum internationalen Getreibemarkte (vergl. d'Urlge Abend. Ausgabe). I» den vereiniglrn Staaten Amerika« kamen an die acht Haupimärkt« de- Westens, nämlich Chicago, Milwaukee, Toledo, Detroit, Cleveland, St. Loui«, Deoria uud Duluth, in de» Wochen endend am Wnt«, lst-o INttt IvU» >«U INM Qn»nie« Quarters Qu«N»r« c-u-tttr» Qu,rlers l. September 778 000 309 125 992 500 2il 000 39« 900 25. August . 681 250 355 750 927 500 144 900 345 000 18. - 683 800 332 125 950 000 118 300 262 733 N. - 656 250 38L750 886 250 145 370 197 750 r. «wwk. ISS« er »»,„!> iss« L Se»t»r. 18» s. «»»Ile. ISSÜ O»,«n« Qu»nk«e Quarters . . 256 200 291 800 154 300 92 000 . 119 400 II2 950 169 950 54 OM . . 196 200 323 500 297 000 224 820 .. 203 200 193 100 184 380 82 SM . . 82400 98 500 6« 820 9 900 IS»4 Ouarl»« 8 753000 8 368 000 2 740000 I4W Oiurirrs 4 127 000 7 NOOOO 3 780 000 INA Quanir» 3 086 000 4 532000 3 590000 14 86, 000 14 532 000 I50l?0lV 15055 000 11208 000 II 209000 Auster Provinz Sachsen wird uas Immer größer werden somit di« Leistungen der neuen Ernte, und immer mehr wird die Anschauung bestärkt, daß die amerikanische Weizrnerntr, entgegen den amtlichen Schätzungen, wiederum «ine sehr beträchtliche jer. Di« Bestände nehmen denn auch außerordentlich zu und zwar in letzter Woche nach der Bradstreetschen Annahme um ca. vier Millionen Buihels. Wie verichtrdenartig die Lager- bilduug gegenüber dem Vorjahr« sich vollzieht, erhellt an- folgender Anistellung. Es betrugen di« Bestände drr vereinigten Staaten diesjeitt der Feljengebirg« Anfang August. . . . 66 310 000 Bush«., 68 68S OOO Bush«lr «nsang September .. 79 800 000 » 64 300 000 Veränderung -f- 18 490000 Vüshel» - 4 389 000 Buihel« Für Rußland liegen nun auch di« Exportzahlea sür die letzte Woche vor. Es gingen über di« russischen Grenzen in den Wocheu endend am Weizen. Roggen Gern« . Hafer ... 203 200 193100 184380 82 800 Mais . . . 82400 98500 66820 9 900 Die Situation, soweit sie durch diel VestSndrk England« und Amerikas und die aus Europa schwimmenden Zufuhren bestimmt wird, war am 1. September Auf Europa nnterweg« . . visible supply Amerikas . . Bestände englischer Häfen. ^ Zusammen am 1. September - » 25. August 75 Zucker-Judustri», ^ geschrieben: Die Mehrzahl der Rübenzuckerfabriken der Provinz Sachsen sowie i» Anhalt und Thüringen beginnt am 17. und 18. September die diesiädrtge Camvagne. Frankfurt a. M.. 7. September Unter der Firma Deutsche Eisen- und Stahl » Patent » Kettenwalzwerk« Neuwied wird di« Errichtung einer Actien-Geiellschast mit 2 650 000 Grundcapltal beabsichtigt behufs Au-deutung de- Patent- Klatt« zur Herstellung fluhetseraer und stählerner gewalzter Ketten ohne Schweißung. Da« Walzwerk Germania in Neuwied, dessen Aktien großenlheil- tm Besitz» der Mitteldeutschen Lreditbank sind, soll in die neue Actien^Aesellschaft ausgebea, welchr di« Odligationen-Anleihe selbftschuldneriich übernimmt, während gegen I 300000 -3l Aktien der alten Gesellschaft 850 000 de- neuen Unternehmen« bewilligt Warden. Köln, 7. September. Di« „Köln. Zig." erfährt, daß die all- gemein« Geschäftslage im Wupprrthal aus olle» Gebieten außerardenlltch ruhig sei, vielfach begegue mau ernsthastra Klagen, in Folge dessen sei die Loge der Arbeiter sehr gedrückt. Man erhofft von dem Inkrafttreten de, neue» nordamerikanischen Zolltarif, eine Hebung de, Geschäfts, da nur vereinzelte Zweige heute eine leidliche Beschäftigung, jedoch bet vollständig unbefriedigenden Preisen austveisen. - Belgischer Gruben- und Hütte» »Berel» zu Hochdahl. Dt« von der am 20. August l. I. abgehaltenen besonderen Geaeral-Brrsemmlung gesaßtea Beschlüsse wegen Herab- setzung de, Acttencapital, durch Rückkauf und Umwandlung aus 1358400 eingetheilt in 1132 zusommengelegt« Vorzugs-Actien z« 1200 find in da, Handels-Register eingetragen worden; da, diese» Vorzug,-Actien «ingeräumt gewesen» Vorrecht besteht nach Rückkauf und Umwandlung sämintlichrr Stomm-Actiea nicht mehr. ^ Braunschmri», 7. September. Die hiesig« hochenlwickelt« Lo»I«rveu»Iadustrie krankt seit Jahren in Folge der Ve- stimmungen de« j. 1 de« Gejetz«, vom 5. Juli 1885, wonach zur Herstellung von Nahrung«, uud Stnußmftteln, die zum verkauf« bestimmt sind, Kupfer nicht verwendet werdea darf Während nämlich die diesig» Loiiserven.Jndustrie sich durch die Bestimmungen dies«, Gesetze, sür gebunden erachtet, wird dir Control« in anderen Laube-theilen minder strenge geübt. So werde» insbesondere von den Reich-landea große Mengen mit Kupfer gegrünter Loaserven iu de» Handel gebracht. Auch den hiesigen Conservesavrikantea gehr» regelmäßig groß« Aufträge ans gegrünt« Waare zu. Ge wissenhaft» Fabrikanten haben dies« Aufträge ohne Weitere, ab gelehnt. während ander« Fabrikanten, um thr« Kundschaft nicht za verlieren, da, verbotene Fabrikat a«, den Reich,landen bezogen und an ihre Kuudeo znin Selbstkostenpreise abgegeben hoben. Würde nun aber auch di» «ünichentwerth« gleichmäßig» Control« für da, Gebiet iommtitchee Bundesstaaten durchgejühN, so würde immer noch der Mißst-ud bestehen bleiben, daß da- Ausland, namentlich Frankeich, mit sei,,, gegrünte» Lonserven »och tn erhöhtem Maß« Deulschiand überschwemmen wird. All« dies« Mißstind» hat di» Handellkammer sür da« Herzogthum Branulchweig in einer vor Kurzem abgesandte« Eingabe an den Etoalssrcretoir im Reich«amt de, Innern, v. Boetticher, zum Anldrnck gebracht und denselben gleichzeitig ersncht, t« Erwägung zu ziehe», ob nicht die Bestimmungen de« erwähnte» Gesetz«, aus de» Absatz tm Inland« beschräukt werden könne«. L Ei»»» Beitrag zu he» Folge» her veränderte« deutschen Zuckergesetzgrbnag liefert der Bericht, wrlche, der hamburgisch« Generalzollvirector über hi» Verhältnisse de, ihm unterstellten Reffort, ,m Jahr« 1893 an de, Senat erstatte«. In diesem Berichte wird zunächst derjenigen Ursachen, wie Darnieder, liegen von Handel und Brrkedr. Alioerrung,maßregeln de, Au», lande, »»gen Lholtrabesürchtung. Zollkrieg mit Rußland »c., gedacht, welch» «in« Verringerung der Einfuhr und damit eine Minderem- »ahm» an Zollaeiälle» i» Höh, voo l 679 836 im vergleich zu» Vorjahr» t» S»fo>a« hsttt». Wen» trotz dies« «-Lustige» Ser. kehrskag», so heißt «, tz»n» «etter, tza, »eri-tigt» Soll »er Geienno», »innahme, «ft einem Mehr von 6 466IS8 X gegen ha« voriehr abschlteßt, so findet diese, Lrgehviß sein« ErNäruug zumeist dnftn. daß an Zuckermaterialstener 9 380057 ^tz lventorr vergütet »nrden al« im vor„hr,. Diese Mtndervergütuna stellt sich demnach als direkter Gewinn drr Staat-coss, dar. Dir Wirkungen de, Zucker- steuergeietze« vom 3l. Moi 1891 haben sich im Berichl-jahr« in dem fast gänzliche» An-soll drr Zuckerstenerveraüinngtscheine geltend gemacht, deren Zahl »»» 1705 tm Iebre 1892 mit einem Betrage von 6 793 480,75 aus sech« mit 26 802,50 gesnnke, ist. »ährend a«, der gleichen Ursache di» Zahl der Aultuhrzuschußscheln« tür Zucker von 405 im Vorjahr» m«t einem Betrag« »», ISO 215,Sb ^4 aus 1850 mit 1062 630,05 -R im Vrrichttjahr» gestiegen ist. *— Stettiner Vulkan. Laut „Stell. T" schweben seit einiger Zeit Verhandlungen zwischen der chinesischen Regierung und der Direktion de, „Vulkan" wegen de, Baue, einiger neuen Krieg,schiss«, vorgestern vormittag traf drr chinesische Besandie au, Berlin daleibst ein, um tn vieler Angelegenheit persönlich zu »erhandeln. Derselbe begab sich alsdann mit den Direktoren des „Vulkan" nach der Werst der Gesellichast. lieber da- Resultat dieser Zusammenkunft ist noch nicht- Weitere« bekannt. Vresla«, 7. September. Di» Actiengrsellschaft sär schlesisch« Leineninduftrie vorm. C G Kramsta K Söhne wird, wie verlautet. 7 Proc. Livtdrade vertheilen gegen 8,3 Pcor. im Borjahre. *— Zuckerfabrik Neustadt O.-S., Actien-Gesellschaft. Nach Abschreibungen im Betrag« von 35 279,89 .<< steift« sich sür da- Jahr 1893 94 ein Gewinn-Ueberschuß von 16« 441.06-äl heraus. Die General-Versammlung setzte die Verwendung desselben wie folgt fest: dem Reservefonds 1 und 2 je 7905,54 ^4, Tontitme sür vor- stand und Auss>chl«r»th 18 973,29 .et, II Proc. Dividende gus die Stamm-Priorftöts-Actien gleich 81180 ^t, 8',« Proc. Dividende aus di« Stamm-Actirn gleich 990 >l. dein Dividrnde»-Eraänzung-.Conlo für die Slamm-Prioritäts-Actien 6 Proc. gleich 44 280 ^4, für die Stamm-Actien 4',, Proc. gleich 540 -3> Vortrag aus «eu« Rechnung 4666,69 Z Die Actiengesellschast zum Bau der Kleintzatza Lrachenberg.Militsch-Sulmirschiitz mit einem Actiencavital von 900 000 Priorität«, und 700 000 ^l ktammactien ha» sich constituirt. Die Gejellschaft erbaut die Bah» in Gemeiuschast mit der Commandttgeiellschaft Schneeg« L Co. in Pose». G An» Bayern, 7. September. Di» Linie, mif -er die Localbahn Schnaittlach.Limmelsdors erbaut werde» soll, ist bereit- adgesteckt, und di« Fläche darf nicht wieder mit Winter saaten bestellt werde», weil mit dem Bohndaue schon im nächsten Frühjahr« begonnen werden soll. — Di» Maximilian-Hütte will in Zwickau in Sachsen eine Eisengießerei erbauen, weil dort di« Kohlen billiger zu habe» sind al- in Bayern. — Im Jabre 1898 sind in Bayern 823 landwirthschaftlich« Anwesen zur Zwangsversteigerung gekommen. Dies« halte» rin» Flach« von «7l8,2l da; 78.2Proc. gehörten davon dem ileinen, 21.6 Proc. drm niittleren und nur 0,2 Proc. dem große» Grunddcsitze an. — Die Trambahngesellschait in München, die aus drr Strecke Färbergroben.Iiarldaldahnhos den elektrischen Betrieb ein- führe» will, hat auch die Frage in Erwägung gezogen, ab nicht drr Betrieb durch compriinirte Lust »orzuziehe» in. Münchener Lrambahn-Actien.Gesellschast. Im Jahre 1898 94 wurde bet einem Actiencavilai« von 4 000 000 ^4 „n Gewinn von 558 848.99 erziel». Nach Beschluß der General. Beriammlung gelangt «m« Dividend« von 8 Proc. zur vertheiluug. -— Oestcrreiqische Südbahn. Vor cinigen Monate» sind die seinerzeit zwischen der österreichischen Regierung und der tzüdhahn «ingeleikten, jedoch damals unterbrochenen Verhandlungen wegen Erwerbung de« der Siidbah» gehöriger» Sechstel-Attlheii- der Wiener virdtnd»ng«bahn durch den Staat wieder ausgenommen worden. Diese Verhandlungen haben nach kurzer Dauer zu einer Verständigung geführt, welche jedoch noch der Genehmigung he« Handel«, nnd Finanz ministeriums, sowie de» Berwallungsraths der Tüdhadn b,durste. Me die „Presse" hört, hat der Lerwaltunfl-ralh der Südbahu aus Grund der demselben von der General-Bersammlung i. I. 1889 er- »heilten Ermächtigung da« Uebereinkommen in einer seiner letzt»» Sitzungen vollinhaltlich genehmigt und dies dem Handelsmintsierlum mit dem Bemerken mitgetheilt, daß dir Berwa tnng nunmehr den weitere» Verfügungen der Regierung entgezeniebe. Betannllich ist auch letzter» durch «in Gesetz zur Erwerbung des der Süddahn ge hörigen Antheils der Wiener V«rbi»dung-badn ermächtigt worden. Nach Abschluß der ln Rede stehenden Transactien wird sich der Staat tm vollständigen Besitze der Wiener Verbindungsbahn befinden. *— Ungarische Kronenrent». Inden letzten Tagen zeigt« sich an der Börse lebhaft« Nachfrage sür ung-rijche Kronenrente, welche aus sveculativ« Känse sür Pariser Rechnung zurück-eftihrt wurde und der Berliner Spekulation Veranlassung gaben, glerchsall« umfangreiche Käufe vorzunehmen, zumal auch au» Süddeulichland sich reges Interesse sür da- bezeichuete Papier kundgab. Es wurde da- Gerü-Yt verbreitet, daß die ungarijche Kroneurente an der Pariser Börse eingesührt werben toll. In Wiener maßgebenden Kreisen ist von einer solchen Absicht nicht- bekannt. Unter-den gegenwärtigen Verhältnissen läge auch kein« Veranlassung vor, selbst wenn die ungarische Kronenrent« in weiter«» Kreisen des llnpitalrs Eingang finden würbe, die mit drr Einsührung au der Pariser Vörie verbundene Cotegebühr zu bezahlen. Immerhin die,bl di« Tho.sach« interessant, daß di« ungarisch« Kronenrenl«, welche bei ihrer Lreirung von der Berliner Börse io brü-k adgelehnt wurde, nunmehr von dieser mit allen Mitteln poul'sirt und sogar al- ge eignet erachtet wird, an der Pariser Börse eingesührt zu werden. *— Ungarische See-uud Al uh schiss fahrts-Gesellschaft. Unter Aegide der Regierung ist iu Ungarn die Gründung einer Actirnunternehmung unter drr Firma „Ungarijche See- und Fluß schifffahrt-. Gesellschaft" im Zug«. Der Zweck der Gesellschaft ist in-bejondere die Hebung der Schifffahrt auf Nebenflüssen, Canälen, Süßwasserseen u. s. w., doch wird auch di« «üftenschiffsahrt im Bereiche d«S Oesterreich gehörigen Userland«« am Adriatischeu Meer« cultivirt werden. Di« Finanziruag der neuen Gesellschaft wird durch die Ftnanzgruppe drr Uugarilcheu Lreditbank erfolg«», welcher auch die Ungariiche Escompte- nnd Wechslerbank angehürt. Nachdem der Gesetzentwurf im Lause der letzten Sessionen der Leyislativen nicht mehr eingebracht werden konnte, hat der ungarische vandelsiniuister den in Angelegenheit der Finanzlrung der projectirten Unternehmniig mit der Ungarischen Lreditbank bereits abgeschlossenen Präliminar- Vertrag bis aus Wettere- erneuert und wird tn der Hcrbststisivn des ungarilchen Reichstage» einen Gesetzentwurf, betreffend di« selbst- stäudiae ungarisckie Schifffahrt, eindringe». - R»w, 7. September. Durch ei» Decket de- Präsidenten de, Appellat on-gerichtshose- wurde heule das Decket de» Präsidcnlca de, Civilgerichlel vom 1. September annnlltrt, welches die Aus hebung der von der außerordentlichen Geueral-Veriammlung des Lrrdito mobiliare im Mai bechlo,jenen Liquidation der Ge sellschast und die betreffende« Maßnahmen »»ordnet«. — Bis zum 31. August wurden sür am 1. Juli fällige Coupons der bpror. coniolidirten Rente 102 70000O Lire bezahlt, und zwar 66 500 000 Lire t» Italien und 86 200 000 Lire u» «u-lanhe. *— Eine Schifssahrt von Venedig in di« Schweiz. Nach dem „Schweiz. Hanbell-Anit-blatl" wäre die lktablirnng einer Schiff-Verbindung Venedig« mit der Schweiz durch den Po, den Tessin und den Lago Maggiore bald bevorstehend. Die technische» Schwierigkeiten kommen nicht mehr in Frage und darrt nur noch die Fioanjirungsfroge der Lösung. — Am Lude wird der Schweizer Admiral der Operette noch einmal Wirklichkeit. Lontzsn, 6. September. Silberbarren haben sich in Folg« der geringer gewordenen Nachfrage und bei eher größerem Angebot aus SS" ,, ck abgelchwächt. Lsntz«», 7. September. Der Aii-wei- über den englische» Handel im August zeigt keine Berbesserimg. Gegenüber August 1893 ist «ine Abnahme der Einfuhren um 3 364 251 L oder circa 10 Proc. zu regislrire»; di« B««fuhren betrugen 978 938 H wenige« als im gleiche» Monat 1893, d. i. ca. 5 Proc. Unter den Im porten zeigen die Nahrung-stoff« den Hauplruckgaug, nämlich circa 2 Millionen Pfund Sterling. Ferner ging die Linsnhr von Textil« rohstossen um 662 804 D ziniick. In> Export fand die Haupt- abnadm« tn Garnen und Texiusabrikaieit statt, nämlich um eine Millio». -— Mit dem Inkrafttreten de- »«««» Tarif- hat der Andrang an den amerikanischen Zollämter» «inen »normen Umsang angenommen, da die Importeure die seit Revision des Tarifs eingesudrleu Maaren iu deo Zollipeichern lagern ließen nnd nur iovtel entnahmen, a>« st« jeweilig dringend gebrauchten. Infolge dessen hatten sich, wie dem „Gei»äft«ireund" (Consections.Zeitung) berichtet wird, kolossale Waarenmeuge» anqeiamiiielt, bi« nunmehr von de» Emplängern ansgelöst weidcn. Da- New.f)orker Zoll amt erzielt« am ersten Lag« ein» Einnahme von 1 Million Dollars; di« Beamteuzahl ward» erheblich oermehrt, nnd Ta, nnd Nacht wird »» Au-serti-uit- her Dokument« -«arteilet. Ei«, gleich«,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder