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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941025015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894102501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-25
- Monat1894-10
- Jahr1894
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Vezug».Pret» M der HaaytrrVedtttsa »d« »« ln, Stad». be»lr« und de, Vororten eretchtete» «,»> «abestellen abaetzol»: »ie,t»l,ttrlich^l4.LL bei zweiiiialiakr töglichn Zustellung ist Hau« >1 5.50. Durch die Post bezogen Wr Denischlan» und Oefieereich: oter,el,ihrlich ^l 0.—. Lirrclr tägliche KreuKbandieudu», in« »»«l-ud: »onutlich 7.50. DteMorgen-Lutgabe erscheint tügllch '/,?Uych die Rbeub-Ausgabe Wochentags 5 Uhr. Ur-orlion und Erpeditis«: 2«tz«nne<>affr 8. Die lspediti»» Ist Wochentag» ununterbrochen -edffuet von früh 8 bl» Lbeüd» 7 Uh«. Filialen: Ott« Me»»'« Sortt«. lUlsretz G«tz«^ UvioeeMtssteaß« 1. Loni» Lösche, Knttzerinenstr. 14, »art und KSulasplatz V. Morgen-Ausgabe. KiWger.TagMaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtr, Kandels- and Geschüftsverkehr. ««zeigen-Pret» Ne S grspattt« Petttzeile »0 Pf». Merl«»«» unter deu, Xedaction«strich (4a»> Pntönj 50-4, »« deu Fanntteuaachricht« <6 gespalten) 40-ß. Grdhere Schriften laut uujrrem Preis» oeeyi schnitz Tabellarischer uud Ztffrrnjetz »ach höherem Tarif. tzt20«Veil«,e» lgrfal»»», u»r «N de, vioraeu-Ausgabe, ohne Postbefsrderu», >L—, «it Paftbefsrderuug 70.—. A»,«l,«tschl>ß fiir ^nzeize«: Ateud-Ausgabe: Vormittags 10 Uhr. >or>»u»U«sgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sau», uud Festtags früh '/»8 Uhr. Bet de« Filialen uud Annahmestelle» je eia« Halde Stunde früher. U»rri,», stud stets an dir Gtzpetztttzen zu richte». Druck u»h verlaq von E. Pol» in Leipzig ^ 546. Donnerstag den 25. October 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachung. TuS Anlaß her am NI. Octebrr D. A., dem Tage de- Rector- Wechsels, iu der Universität ftatlfindenden Feier wirs Das Ve- fahre, »er Stratz« uar »em Rugustru« mit schwere« Fuhr werk am geuauaten Tage von LormttiagS '/,I1 Uhr ab dl» nach Beendigung der Feier »erbot««. Etwaig» Zuwiderhandlungen werdrn aus ». 43 unseres Straße». Polizei-Regulativs geahndet werdea. Lechzig, am SO. Ottober 1894. Der Not» »er Sta»1 Lripzt,. H 11327. 1>r. Georg». Stahl. Lekanntmachung, »ie iu »e« Monate« Noor«, Per und Tecember »tefe« Jahres fta»tßn»eu»e« Nachaichnnge« »rtr. Gemäß tz. 1 der Verordnung vom 8. April 1893. wonach die im öffentlichen Verkehre verwendeten Maaße, Gewichte, Waagen und Meßwerkzeuge aller S Jahr« einer Nnchaichnng zu unlerliegeu haben, ist angeorduet Word«», daß in deu Monaten November und December dies»« Jahres eine derartige Rachaichung in einzelne» Thrileu des htefige» Stadtbezirks stattzufinden hat. E» werden daher diejenigen Gewerbetreibenden, die in einer der unten aufgeführten Straßen oder au einem der ebendort ausgesuhrten Plätze ihre Geschäfts, oder ArbeitSräume, oder auch ihr« Wohnung haben, daseru dies« ganz oder theilwris« als Geschäfts- oder Arbeit«- raum benutzt wird, ausgesordert, die von ihnen im öffentlichen Verkehre benutzten Maaße, Gewichte, Waagen oder Meßwerkzeuge an einem der für die betreffend« Straße oder den betreffenden Platz bestimmten Tage zur Rachaichung vorzukegen. Die Vorlegung »er nachz«aichen»ea Grgrnftintze, die übrigens bei Vermeidung der Zurückweisung in reiulichem Zustande dem AichunaSbeamtea zu übergebe» find, hol gemäß 8. 8 der Ein gang» erwähnten Verordnung kür jetzen Bezirk in »t«, «ns »e« nachstehen»en Verzeichnis!» ersichtlichen Loralc, und zwar: i« Königltchrn «ichawt, «oeibestr. Nr. 8, im Neftnurant »«« Hempei, Poststr Nr. 4. t« Restaurant „Antrnhergkestrr" von Neumeyer, Hospitalstraße Nr. ll, uud t« «rttaurant von Jab«,,. Turnrrstr. Nr. b, in der Zeit von vormittag» 8 bi« 12 und Nachmittags 2 bi» 6 Uhr zu erfolgen. Waagen und Maaße, di« an ihrem Grbrauchsorte befestigt sind, werden an Ort and Stelle »achgeaicht, sind aber z« der aus unten stehendem Berzeichniß ersichtlichen Zeit zur Nachaichuug aazumeidea. Werden Maaße, Gewicht«, Waagea oder Meßwerkzeug«, weiche das Nachoichungszeicheu uicht tragea, Bach Ueendlaung des Nach- aichungsgeichäfts hei einem der nach uutenstehenvem Berzetchiitß zur Nachaichung der betreffenden Gegenstände verpflichteten Gewerbe treibenden vorgefunden, ohne daß er den Nachweis der später aus» geiührtrn Neuaichung za erbringen vermag, so gewärtigt er nach ü. 369, 2 des Strafgesetzbuches Geldstrafe dis zu 100 .6 oder Hast bis zu 4 Wochen. Außerdem wird di« Neuaichung oder nach Um ständen die Beichlagnahme und Einziehung der ungeaichten, nicht gesteinpeilen ober unrichtigen Maaße, Gewichte, Waagen ober Meß- Werkzeuge veranlaßl werden. Leipzig, den IS. October 1894. Der «attz »rr Stadt L-ip«i,. n 11238. Ör. Georgi. Stahl. Berzeichniß »er Straße» uu» Plötze für »te Nachaichung in »er Stadt Leipzig t« Nopember na» Dreemder 1884. l. Nachaichungslocal: Könial. Atchamt, Gvethestraßr Nr. 8. Preußeraäßchea den b. November Neumarn den S., 6. und 7. . Gewaadgißche» den 7. - Kupfernäßchen «8* -> Petrrsftrchbof ........ 8. . Mchwzingaffr « UniverfitStsstraß« . . . . dcn 8. und 9. « Schillerstrabe den 9. . An der I. Bürgerschule ..... 9. . Goetheftraße » Bahnhofftraße . . .den 9., 10. und 12. » Wintrrgartenstraße. . den 12. -13. » vahnhossgäßche» den 13. . Seorgrnftraß« «14. » Gartenstraße »14. « II. NochaichungSIoral: Restaurant »ou Hempel, Poststraße Nr. 4. Friedrich-Listflraße den 15. Noveniber Mittelslraße . Tauchaerstraße. . . den 15., 16. u. 17. . Schützenstraß deu 17. u. 19. . Feiizftraße den SO. - Marienftraße 20. » Earistraß« ........ -20. - « Egelstraß« »SO. . An der Milchiusel «20. . Marienplatz. ....... »SO. - Laugestraß» den 20. u. 22. - Reudnitzerstraß« den 22. » Raast'sches Gäßchen »22. . Kreuzslraß, »28. Blnmengoss« »23. Inselft«»»» »24 » Dörrienstraße ........ 24. . Bellertsttaßr »24. « Querstraße den 24. ». 28 . Posiftraß« » 26. u. 27. » «rimmailcher Steiuweg de« 27., 28. u. 29. Joyonnisgafi« den 29. » Königsstroßr .... den 29. u. SO. » Nürnbergerstroß« den 30. November uud 1. Decrmber. HI. «achaichuugsloeal: Restaurant „V«ten»rr,reler" Von Nenmrtzrr, Hospiialstraße Nr 1l. Johannisplotz den S. und 4. Deamber Hospiialstraße den 4. » Gerichtsweg »5. » Dolzsiraße »5. « Matoftraß» ........ »5. » Täubebeuweg . Anton strich» den 5. und 6. . Radeufteiuplatz ' »8. » Dresdaeestraß» . 7. - Guten » Fr«^rtch.«»^st-r»ß» .7. . IV. NachaichungSloral: Restaurant von Jabt», Turnersiraße ö. IohanniS-Allee den 8. Tecember Ltedigstraße Stephansiraße -8. » Seeburgstraße 8. » Giern«,rtenstraße...» den 8. und 9. . Ttzalstraße den N. . Friedrichsttaße . . . . den II. und 12. . Wrdetgaff« den 12. - Glbckenstraße -12. . Vauhofstraße .13 UlrichSgaffe den 13. und 14. Linde» straße den 15. Roßftraße -IS. Turnersiraße .... den 15. und 17. . Carolinenstraße den 17. » Dösener Weg Windmühlen Weg »18. » Im Jodannislhol »18. » Vor dem Hospitallhor ..... 18. « Linntzsteaße - 18. « Lekaniltmachuilg. Nachdem die öffentlich ausgeschriebenen Ärbelten für den Renda» des FutzgängerftegeS aber die gluthrinnr am Neuen Gchüyru- honse vergeben worden sind, werden die unberücksichtigt grbuebeuen Bewerber au» ihren bezügtichen Arigeboten hierdurch euuasscn. Leipzig, am 17. October 1894. 4824 Der Rath der Stadt Leipzig, zzgjz' l>r. Ge orgi. Eolditz. Id. Für deu Neubau eines Calernements In Müttern »et Leipzig sollen im Wege öffentlicher Ausschreibung »ach Procenlen der An- schlagssinnme: Loos I. die Erd- und Manrrr Rrbkitrn in tzöhe vv» 7t! 627.44 Loos IV. dlr Landstrin-Rrbrittn in Höhe von 18802,98.41 verdungen werden. Der Termin wird Dienstag, »en 80. ». M., für Loos I um 10 Udr, für Loos IV um II Uhr vorm im Grschästszinnnrr des untrrzeichnetr« Baubranitrn obgedolten, woselbst di« Zeichnungen, Massen, berechuuugen und Bednrgungeu zur Einsicht ausliegen, außerdem können die Verdingungsunterlagen gegen Erstattung der Selbstkosten bezogen werden. Angebote mit der Aufschrift: „Loos I: Er»- nn» Munrrr-Ardritrn IV. 100", bezw. „Loos I^.r Gaiipstrtn- Rrdritril IV. 100", sind versirgetk und poslftei bis zu obigem Zerivunct einzuseade». Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Leipzig, den 22. October 1891. Der Aonigi. tztarnison-vonbeamt« Leipzig. vkrmielhungen. In den nachgenannten der Stadlgemeinde Leipzig gehörigen Grundstücken sind folgende Miethräume gegen viertel» bez. halb- jährige ttündignng anderweit zu vermiethe»: 1) Alte Bors« — Nasckmarkt — Berkaussgewölbe Nr. 8, 2) Ariniinuische Gtraße Ne. 8, »ine groß« Wohnung im IU. Obergeschoß. L) Nrumartt Nr. II» ». «ine Wohnung im III. Obergeschoß, d. »in« kleine deral. im V. Obergeschoß, 41 Aiiplrraaffr Nr. I — Aramcrhau» — »in Kcllerranm, 5) Pctersftkiliwkg Nr. 17 — Grüne Linde - eine Wohnung im II. Obergeschoß de« Hintergebäudes, 6) vrnhi Nr. 8» — Sonnenweisrr — eine große Wohnung im ll. Obergeschoß, 7) windmühtrnftrajzr Nr. 7, a. zwei gelrenntr Berkavssgeioölb», d. eine Wohnung im k: Obergeschoß, 8) «rmeindramtsstratze Nr. 4 in Leipzig - Linden««, NiederlagSräume, 9) Gcmeinseomtasirasze Nr. 0 i« Leipzig-Ltndeno«, zwei Wobnungen im II. Odergeichosi, 10) Alte Lirntzr Nr. 22 — cdrmaUgca Rathhan« — in Lripzin-Piagwttz, die «hemal. jtirchenexpeditionsräume im Erdgeschoß, 11) Haupt,»ratze Nr. 06 in Leipzig - klrinzschocher — ölte Schule — «ine Wohnung in der I. oder lil. Etage, 12) Nkttzrnhainer Ltratzr Nr. 1.12 in Lcipzig-Thonderg, ». eine Wohnung im l. Lbergejchoß, d. eine Slubc im ll. Obergeichoß, 15) Aritzriihainer Stratze Nr. 114 in Lripzig-Thonderg, eine Wohnung im Erdgeschoß, 14) Elaraftratzc Nr. 10 iu Lripzig-NruschSnrstld. 5 Keller- abtheiinngen, 1b) Wnrzener Stratze Nr. LS tu Lriprig-RruskUrrhausrn, eine Wohnung im II. Obergeschoß links, 16) Markt Nr. 1 — ehemalige» Nakdhau« — in Lripzig- Entritzsch, eine Wohnung im II. Lbergcschob rechts. Di« Mietdräume unter 2, 3a. b, 4, 5, 8, 9, 10, 12», 13 bis >6 sind sofort, diejenigen unter II, I2b vom 1. Januar I8VS ab und diejenigen unter I, 6 Und 7 vom 1. April 1805 «b za vermiethe» Miethgesuchr werden auf dem Rathhause, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8 entgegengenominen. Leipzig, den 18. October 1894. Der Nath »er Stadt Leipzig. !>r. Georgi. Morche. Gesucht wirb der am 17. März 1860 in Berthrlsdorf geborene Eisendreher Gustav Hermann Julius Feist, welcher zur Fürsorge sür seine Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 22. October 1894. Der Noth der Lta»t Leipzig. Armenamt. Abt». II. 4. LH. II. 654 e. Hentschel. Matthes. Königlichks Gymnaßum. Anmeldungen sür »ieksteranftiadme. namentlich für Tezta, werden schon jetzt erbeten, und zwar Freitag, »en 20.. Montag, den 20.. und Dienstag, »en 10. Oktober, II—I Udr. Vei der Anmeldung ist das letzte Schulzeugntß lMichaeliscensur) »orzulegen. Persönliche Vorstellung des Schülers ist erwünscht. Leipzig, am 19. Oetober 1894. Vr. Llebarck Liehtee.^eclor. Nicolaigymillisttlm. Die Anmeldungen sür die nächste Ofteronfnahme nehme ich schon am 25., 26 und 27. October Vormittag« von '/,l l bi« ' ,1 Uhr in meinem Dienstzimmer iKöuigsstraße 30, pari.) entgegen. G>»>ch bei der Anmeldung erbitte ich mir eine Geburtsurkunde, den Jmvi- schein und die letzte Schuicrnfur. Persönliche Vorstellung der Knaben ist erwünscht. Leipzig, den 16. October 1894. Pros. vr. Ott» Aaemwel, Rector Städtische Höhere Schule für Mädchen, Atdertstratzr 28. Tie Anmeldung von Schülerinnen, die zu Ostern 180.» in ! hie Höher« Schule iür Mädchen »intrekrn sollen, nebme ich an den ^ Wochentage» zwischen I I NN» 12 Utzr schon jetzt an. Seborts. »nd Impfschein bitte ich bei der Anmeldung »orzulegen. Es werden Schülerinnen vom 6 bis zum 16. Lebensjahre angenommen. Kinder, di« au« den Büraerschuien in die Höhere schul» übelgehen sollen, wolle man möglichst nicht später als nach dein dritte» Schul I johrr eintretru taffen. Leipzig. 21. Octobtt 1894. l>r v^eligraw. . Sonnaden». »rn 27. Oetsder er., von VoriniNag« >0 Uhr an soll im Geschäftszimmer he« Proviont-Ainies zu Leipzig, Pleißen bürg. Thurmhau«, 2 Stock, rin« Parti« Uoaarnkleie. »rtzrmrtzl w Iffcnllich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung ver> steigert wer»««. Leipzig, am 25. October 1804. Künigl. Pra»iant»>mt. wollte, indessen wir glauben kaum^ daß der Reichstag ihr da- Plärrt geben wird. Wir mochten «inen anderen Vorschlag an dieser Stelle bringen. Wie rr- wäbnt, besteht in tz. 2, III des GrrichtSverfaffungSgescyeS die Vorschrift, daß zwischen der ersten und zweiten juristischen Ttaatsprüftina rin Zeitraum von 3 Jahren liegen muß, .welcher im Tienste bei den Gerichten und bei den Rechts anwälten zu verwenden ist, auch zum Theil bei der Staats anwaftschafl verwendet wrrden kann". Man lasse hier eine Feststellung des Zeitraum« riatreten, welcher dem Dienst br, den Gerichten und dem Dienst beim Anwalt zu widmen ist. Man bestimme, daß von dem Zeitraum mindesten« ein Jahr auf den Dienst brim Anwalt entfallen muß. Ja man kann vielleicht so weil gehen, daß man fiir Drnjenigro, der sich dem Anwaltsderus wiemrn will, den Zeitraum von 3 Jahren aus 4 Jahre rrhöbt und die Bestimmung triff«, daß der künftige Anwalt 2 Jahre bei einem Anwälte gearbeitet haben muß, um Zu lassung zur Anwaltschaft zu erlangen. Würde einmal ein Jurist, der sich anfänglich der Anwaltschaft zuwendrn wollte, später in Staatsdienst treten, so würde ibm sicherlich daS eine Jahr, welches er länger beim Anwalt »ugebracht hat, nicht von Nachlheil sein. Wir glauben, daß sich nach dieser Richtung bin ei» befriedigend«» Resultat finken ließe. Freilich müßte dann auch mit dem Principe endlich gebrochen werden, daß der Rechtsanwalt, der sich beim AmtS- arricht durch drn ihm beigegebenen Referendar vertreten laßt, keine Gebühren erkält, obwohl die Arbeit erledigt, der Dienst geleistet wird. Diese zweifelhafte .Errungenschaft der Neuzeit" beruht bekanntlich, wie die Motive zur Gcbiibreu ordnung sür Rechtsanwälte ergeben, auf einem Redactionssrbler. Man sprach im Test des Gesetzes nicht ausdrücklich au«, das; auch der verlrelungsberechligle Referendar dem Anwall die Gebühren verdiene, weil man das sür selbstverständlich dielt. DaS war sehr verhängnißvoll, denn später hielt man das eben nicht mehr für selbstverständlich. Es ist aber dock, dem Rechtsanwalt auch uicht anzusinnen, sür die Ausbildung der Referendare auch noch Vermögens Verluste zu erleiden! Und in Preußen wird es sich vor allen Lingrn darum handeln, endlich mit dem ungerechte» Princip zu brechen, »ach welchem GerichtsassessorLN ohne Gehall, ja ohne jede Reiiiuneralion dem Staate chre Kräfte opfern müssen. Es ist das eine ungerecklsertiate Ausbeulung der Kräfte, die dahin führt, daß der junge Jurist, welcher durch Studium und Vorbereitungsdienst seine Mittcl erschöpft hat, nach zurückgelegter zweitrr Staatsprüfung ohne Besinnen in die Rechtsanwaltschaft eintritt. .In allen übrigen deutschen Staaten und auch in dcn sonstige» Zweigen der preußischen Staatsverwaltung ist jeder Arbeiter seines Lohne« werth", schrieb jüngst ein süddeutsches Blatt, „nur der junge Gerichtsassessor ist ausrrschc». dcu Finanzen de- preußische» StaatrS auszuhelsen. Der Zustand ist de Nazenswertd und sollte beseitigt werden." Würde man sich dazu bcauemcn. Ungerechtigkeiten, wie sie in den besden letztgenannten Principien liegen, zu beseitigen vie „Ädvocaturfreiheit" auf dem deutschen Änwallslag. ?. Die Frage der „freien Advocatur" ist beute noch eine brennende. Der vielbesprochene Erlaß des preußischen Jnstiz- ministerS vom l9. März 189i in Sachen der freien Akvoratur hilrcle denn auch einen Gegenstand der Bcrathunaen des ties- jäbrigcn deutschen Anwaltstazcs in Stuttgart. Der erwäbnte Erlaß, der eine Beschränkung der Ansübung der Atvocatur in Aussicht stellt, batte zunächst in der preußischen Anwalt schaft einen Sturm berdorgerusrn. Es bat nicht an Ver» lbeirigern dcS Erlasse- gefehlt, die das Ideal in den alten preußischen Zuständen erblicken und deren Rücktebr willkommen beißen, aber der größte Theil der Anwälte stellte sich feindlich dem Erlaß gegenüber, der in letzter Zeit von drn Antisemiten sogar in partripolitischcin Sinne ausgebeutet worden ist. Nun kann aber eine Beschränkung der freie» Advocatur nur cintretcn, wrnn sie durch Neicdsgrsey für zulässig erklärt wird Die im Erlaß aufgeworfene Frage interesstrt dadrr nicht nur den preußischen, sondern drn gesammten deutschen AnwallSstand. Das war der Grund, warum man dir- seldr aus die Tagesordnung de« die-jäbrigen Anwaiistagr« in Stuttgart gestellt batte. Es galt einmal, dir Ansicht der Anwälte aus allen Tbeilen des Reiche« zu erforschen und namentlich die Stimmung Süvdeutschlands kennen zu '.eenen. Das Referat war dem Münchner Rechtsanwalt Justizratb Dr. Pcmsel übertragen, der sich, in llebereiu stinim»»ti mit Hen pirußischrii Anwaltskaminern, grnnd jätzlich gegen iete EiiiichränkuNg der freien Atoocatur, insbesondere gegen die gesetzliche Eiufübrnng einer Prüfung der Bedürsnißsragc bei der Zulassung zur Anwaltschaft und die Eischwerung der Zulassung bei EollcHial gcrichtcn auS'prach. Dagegen schloß rr sich den Vorschlägen des Vorstandes der Berliner Anwaliskammer an. dahin gehend, daß gesetzlich für die Anwälle eine der Richter» amlsprüsung nachfolgende praktische Borde« ringesührt werde. Während allerdings der I x,in Tftenste beim Anwalt in der VordereitunaSzeil einen Vorstand rer Berliner «uwaltskammer diese Vorbertilungs. f,stützte., Zeitraum zuweisen, so wäre nach unserem Dasür- ;e,l seltsamer Weise nur sür die Zulassung als Anwall bei! einem Eollcgialgericht oder bei einem Amtsgericht, welche« einen Sitz an dem Orte «der Vororte eines EvUegialgerichts-! itzeS hat, zur Bedingung machen wollte, forderte sie Prmsel ausnahmslos und betonte, daß dir Vorbereitung bei einem Rechtsanwalt zu erfolgen babe. Darin konnte man Pcmsel n»r Recht geben. Wenn überhaupt eine s Warte- und Vorbereitungszeit einzesübrt werden soll, so muß sie durch Beschäftigungen aus dem Bureau eines Anwaltes auSgesüllt werden, wenn sie den beabsichtigten Erfolg haben ^ , soll. Was soll e«, so fragen auch wir, dem Juristen, der dir j laubniß znr Benutzung d» preußischen Staatsarchive und AnwaltScarriöre versalzen will, nützen, noch zwei Jahre im Justizdieust, oder bei einer Verwaltungsbedörve, oder als I akademischer Lehrer zu arbrtten? Ter Vorbereitungsdienst bei den Justizbehörden wirb gewiß nur in seltenen Fällen zu kurz bemkssen sein, und er bedarf keiner Fortsetzung nach Ab legung der zweiten Prüfung, wenn der Jurist sich dem An- wallsbcrusr widme» will. Anders siebt es >»>t dem Vor-1 bereilnng-dienst bei einem Anwalt. Nur um der Vorschrift in tz. 2 rrS GerichiövtlsassungsgcsctzeS zu genügen, verweilen die jungen Jnriste» ost die kurze Zeit eines JabreS. ja eine« kalben JabreS bei einem Anwalt, nachdem sie zwei und ' drei Jahre bei Gericht zugebracht babe». Daß diese kurze > Frist nicht auSrricht, sic in vollem Maaße für den Auwalts- brrus vorzudereilen, bedarf keiner weiteren Ausführung. Wollte ma» also dem Umstande Vorbeuge», daß das ver antwortungsvolle Amt eine« selbstständigen Anwaltes von unerfabrenen. jeder anwaltlichen Praxi« entbehrenden jungen Juristen ausgeUbt wird, so konnte man nur die Bestimmung! treffen, daß der Jurist, der sich der Anwaltschaft widmen will, nack bestandener zweiter Prüfung eine Zeit lang — Pemfcl schlägt zwei Jahre vor — als Gehilfe eine« Anwaltes zu suugiren bat. Diesem Vorschlag einer zweijährigen Uedungs- zeil sür den Anwaltsderus trat auch der Eorresercnl Juftizrath Levy in Berlin bei. indessen sprach man sich schließlich gegen jede Aenderung der bestrdenten Berbällnisse au», und der Vor schlag einer zweijährigen Vorbereitung«;«! wurde mit 9l gegen f.l Stimmen abgelebnt. Die Württemberg«! stimmten tämmilich gegen de» Anlrag, die Bayern und dir Anwälte au« Baden, woselbst srüber dieser Vorbereitungsdienst be standen und nach lhrenAngaden sich bewahrt bat,dafür, während die Norddruischen eine gettxiltr Haliung einnabmrn. Nur I eine einzige Stimme erhob sich, wie die j eyl vorliegenden Stenogramme der Verbandlungen ergeben» für eine Beschränkung der Zahl der Auwältr nach Maßgabe de» Br- türsniffe«, vie auch wir nick>l sür gereckilserttgl erachten tonnen. Ter Anwaltstaz ist bei seiner Zurückweisung de» Vorschlages I davon ausgegangrn, daß Drrjeiiigr.wrlcher sich während des Vor bereitungsdienste« nach H.2, lll desGerichlsversassungsaesttzk« aus 1 mindestens drei Jahre erstreckt, nicht Tact, geschäftliche T Uchttgtril und Geiübl sür die Verantwortlichkeit erworben hat, sie aucki in drn solgenden zwei Jabren nicht erwerben wird, so daß der zweijährige wettere Vorbereitungsdienst kaum einen Nutzen baden werde, wenn rr auch dem Grundsätze brr freien Atvocatur nicht entgrgensteb». Im Bundrsratb» würde dir^.», --- "" v-.»»-. geplant« Einsüdrung einer writeren Vorbereilungszei», da l Bunde« der Lanrwirthe, hatte sich selbst unter dem ersten Bayern und Baden sür fl« rinlretrn würden, »war d,r Mehr-1 Eindruck der Kaisrrrrdr zu einer aufrichtige» Anerkennung de« heit finde», wenn Preußen sich für tzirkelb« aussprechen I degangrnea demagogischen Unrecht« nicht derbeigelassen —, di« Hallen di« offene Frage beantwortet. Deutsches Reich. * Leipzig, 24. October. Zu derselben Zeit, wo ein bane- ^ risches Blatt dir Meldung bringt, Heinrich von Treitschke stebe wegen der Eharakteristit Friedrich Wildelm'S IV. im neuesten Bande seiner „Drulschrn Geschichte" eine „Maß regelung" bevor (man spricht von der Entziehung der Er- laubniß rnr Benutzung der preußischen Siaatsarcbive und von brr Aberkennung des Titels eines Hosbistvriograpben) ! wird das Erscheinen der Fortsetzung eine« Werke« an gekündigt, das Heinrich von Sybel wegen der Charakteristik des verstorbenen Herzog« von Augustcnburg ^ ebenfalls eine Art von „Maßregelung" (Verdunpreis!» einzetragrn bat. Wie wir nämlich erfabrcn, wird von Sybel'S berübmtem Gcschichtsnerk „Die Begründung des deutschen Reiches" Ende November Band VI und VII er scheinen. Zwar wurdr dem Verfasser bekanntlich bald nach dem Rücktritt dcö Fürsten Bismarck die Benutzung der preuyi- ! schen Staatsacten vom ReichSkanzlerainl verwehrt, jedoch habe» preußische und außerpreußische Tdeilnrhmer an drn große» historischen Actione» jener Jahre den Verfasser durch wichtige »Auskünfte unterstützt. Wir die früheren Bände werben daher I auch dir beiden demnächst erscheinenden zahlreiche, bisher unbekannte werlbvolte Mittheilunaen enthalten. Der Vcr ^ sasser schildert in Band VI und VU, wie uns de« Weitere» geschrieben wird, drn Ursprung und die Wirksamkeit des norddeutschen Bundes, de« Reichstage« und des deutschen Zollparlaments und beleuchtet die Bezirbnngen de« Bundes zu den europäischen Mächten, insbesondere zu Frankreich, wobei auch dessen innere Entwickelung soweit taigclegt wild, als die« zur Erläuterung des langen Hinausickiicbciis »uv dann des plötzlichen Hereinbrecheu« de« ConfliciS erforder lich war. — Für das Erscheinen des (Vlll.) Schlußbankc«, der den Krieg von >870 71, die Errichtung de« Kaijerldums »nd den Frankfurter Frieden barstrllen wird, kann ein be stimmter Termin noch nicht genannt werden. 44 Berlin, 24. October. Umfassender ist rin „leitendes" Parteiorgan moblniemals desavouirt worden, als die „Kreuz- Zeitung" in rer jetzt vom „Reichsanzeiger" bekannt gegebenen Adresse des ostpreußischen Bunde« der Landwirtbe an den Kaiser. Wogegen sich das Blatt mit täglich stärker werdender Heftigkeit wehrte, nämlich energische Rcprcssio- ! maßregeln gegen die Umsturzparleien, bieten diese Landwirtbe „gern und freudigen Herzens" dem Kaiser, und was die ..Kreuzzeitung" allein forderte, eine Gesammtpolilik, deren stärkster Factor der Ultramontanismu« wäre, dessen Ibun die Ostpreußen auch nicht andeutung-weise Erwäbnuna Und I di« agrardemagvgrsche Ausschreitung, dir der Kaiser in König« berg getadelt? Dir .Kreuzzeitung" batte drn „strafenden Tbeil" der Kaiserreke loyal dingenommen — 48 Stunden lang, dann begann erst vorsichtig, dann bald wieder ungenirl das alte Spiel: Herr v. Plvetz, der Berliner Präsident Le«
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