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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941123023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894112302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894112302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-23
- Monat1894-11
- Jahr1894
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H470 k«si Hougeu hedruNich«, Lrt bringen, wen» die Franzosen mit ihrer gewohnten Sorglosigkeit und Geringschätzung de« Feinde« Vorgehen. Die dem Gouverneur von Deutsch- Ost afrika. Herrn v. Scheele, gelungene Züchtigung der W ahrhe wetzt eine der Expedition Zelrwski vorige« Ial»r zugesügte Scharte aus und stellt damit da« rol.vnial« Prestige Deutschlands in jenem Theile Asr ika« in dem früheren Umfange wieder her. Im Allgemeinen darf man sagen, daß die Ueberleqenheit Europa« im fernen Osten auch fernerhin gesichert erscheint, wenn ras Europäerthum e« sich durchgehend« angelegen sein läßt, die moralischen Eigenschaften, denen es seine tominirente Stellung übe rall in Wahrheit zu tanken hat, mit zielbewußter Eonsequenz »u pflegen und zur Geltung zu bringen. Ebarakierstärke, Willenskraft und geistige Eapacilät sind die angeborenen Vor züge' de« Europäer« vor Asiaten und Afrikanern, die aller dings durch Nichtübung auch verkümmern und dann in Zu ständen zu Tage treten, wir man sie an der heutigen Lage d«A portugiesischen Kolonialbesitzes studiren kann. Deutsches Reich. Berlin. 22. November. Wie man sich aus ultra- moiutaaer Seite dir Lehrfreiheit denkt, darüber spricht sich die „Schlesische VolkSzeuung" also auS: „Tie Wissenschaft und ihre Lehre ist frei und soll e« auch bleiben. Es ist aber ei» Unterschied zwischen der privaten und der Lebribätig- keil an einer öffentlichen Unterricht-anstalt. Die an- gestellten Lehrer an diese» Anstalten haben nicht blvö eine rein wissenschaftliche, sondern auch eine praktische Ausgabe. Sie sollen dir künftigen Geistlichen, Acrzte, Lehrer und Be amten vorbilden. Der Staat zwingt die Eantidaten sür ein öffentliche« Amt in Kirche oder Staat in den Unterricht der Ho chschullehrer hinein. Dieser Zwang hat nur dann Sinn und Berechtigung, wenn dafür gesorgt wird, daß der Unterricht nach Form und Inhalt nicht dem Zweck widerspricht. für den der Lebrstuhl eingerichtet ist. Juristische und volk-wirthschaftliche Professoren können aus Grund der freien Forschung zu einer durchaus revclu- tionairea, staalSgesährlichen Wissenschaft gelangen; der Staat wäre wahnsinnig, wenn er seine künftigen Beamten ruhig zu Eomniunisten, Nihilisten oder Anarchisten erziehen ließe. Ebenso widersinnig und zugleich srevelhast ist es, künftige Geistliche in Eollegien hineinzutreiben. wo sie den Glauben und den Respect vor der kirchlichen Ordnuna ver lieren müssen. Die Lehrer der Wissenschaft können nur kann ungeschmälerte Freiheit verlangen, wen» sie l) nicht aus Fonds bezahlt werden, die einem staatlichen oder kirchlichen weil gewidmet sind, und 2) wenn keinerlei Zwang zur» «such ihrer Lehrstunden besteht. Tie Lehrfreiheit bat zur BorauSsetznng die volle Lernsreiheit. Sowohl die Individuen, al- auch die betbeiligten Eorporalione», vor alle» die Kirche, müssen in der Wahl der persönlichen und sachliche» Unter richtsmittel durchaus frei sein." * Berlin, 22. November. Ein große» Thcil der Mit- lieder der im Reichs Versicherung«.!»,» abgehaltenen Evn- erenz von Vertretern der LanbeS-BersichcrungS- ämtrr und AlierS- und Invaliditäts-Versiche rungsanstalten war am Dienstag Vormittag, wie schon gemeldet, einer Einladung de» Vorstandes der Versicherungs anstalt Berlin zur Besichtigung des vo» der genannten Ver sichrrungSanstalt eingerichlelcn Sanatoriums in Gütergotz gefolgt. Nach der Rücktedr wurde die Beratdung wieder ausge nommen, worüber der „Reichs Anz." u. A. Folgende- mitlheitt: Man war damit einverstanden, daß angesichts der 88 -*2 »nd 104 deSInvalidität«- undAllerSversicheiungSgeseyes (vierjährige Frist für di« Verjährung der Anwartschaft au« dem Versichtrung-verhältiiiß und für die Gi ltigkeitSdauer der Quittung«karte) vom Jahre 1805 ab rechlSwirksam Karten mit Giltigkeit sür da« Jahr l89l nicht mehr aus gestellt und nachträglich mit Beitragsmarken sür dieses Jahr nicht mehr beklebt werden können. — Von einige» Vorstände» wird lebhaft beklagt, daß die bürgerliche» Gerichte in ver einzelten Ober-Lande-gerichtSbezirken die im Ermittelungs- versahren an sie gerichteten Ersuchen der Vorstände der Ver sicherungsanstalten um eidliche Vernehmung von Zeugen abaelehnt haben. Die Versammlung beschlog, daß Schritte gethan werden möchten, um jene llnznträglichkeiten, welche zu Ungunsten der Versicherten auSschlügen. zu beseitigen. Den» jetzt erfolge in solche» Fällen noikgedrungen ein ablehnen der Bescheid, wodurch der Rentenbewerber gezwungen werde, die Berufung an da» Schiedsgericht zu erheben, dessen Requisitionen die bürgerliche» Gerichte dann doch Folge leisten müßten. Solcherweise werben unnöthig Er bitterung, Verzögerung, TKosten verursacht. — Ueber die Frage, ob die Versicherungsanstalten befugt seien, den zur Leistung der Beiträge verpflichteten Arbeitgebern deren Bei träge unter Umständen zu erlassen, insbesondere wenn die Versicherung-Pflicht erst durch eine VerwaltungSentscheikung nachträglich bejaht Wurde, waren die Meinungen aetbeilt. Bon mehreren Seiten wurde dieser Nachlaß. inSbeiondere, wenn der Versicherte aus der nachträglichen BeitragSentrich- tung bestehe, al« unzulässig bezeichnet. Es wurde als er wünscht bezeichnet, dag die Ermäßigung der Eisenbahn tarife, Welte bei der Beförderung von mittellose» Kranken, Blinden, Taubstummen und Waisen zur Anweoduag kommt, auch bei der Beförderung von Personen, für welche die Ver sicherungsanstalten die Kosten des Heilverfahren« übernommen haben, zur Anwendung komme — Damit war di« Tages ordnung erschöpft. — Der Kaiser hat am 12. d. M eine neue Marine ordnung genehmigt, die zur militairischen Ergänzung der am 22. November 1888 genehmigtcn Wehrordnung bestimmt ist. — Durch Ordre vom 9. d. M. sind ferner die »er.«n Bestimmungen über da« Lersahreu bei Havariesälleo genehmigt worden. — Durch die Veränderungen im Ministerium ist, wie nach der „F. Z " verlautet, auch der Voranschlag de« nächsten preußischen Etat« beeinflußt worden. Der neue Land- wirlbschaslSminisrer hat sofort eine Anzahl Forderungen sür LandwirthschastSzwecke gestellt, die noch im Etat be rücksichtigt werde». — Der .Bund der Landwirthe" wird am 27. d. M. zu einer mehrtägigen Ausschuß litzung zusammentrelen. In der letzten Titznng am 8. Juni batte der Ausschuß die Fragen deS Epirituemonopvl«, de« GruntcreoilS und de» Gelreitehankel« durchberaibcn. Es waren damals zur weiteren Erörterung der einzelnen Fragen Eommissionen ein gesetzt Worten. Von diesen haben die Gruntcreditconimosion und die Eoinmisslon, betreffend die Regelung des Getrriee- hantels ihre Ausgabe» erledigt. In der diesmaligen Aus- ichnßsitzttiig wird auch die Frage entschieden werden, ob der Vorstand ermächtigt werten soll, Namens de« Bundes eine Audienz beim Kaiser aachzusuchen. — Am 28. November wird im nationalliberalen Verein in Berlin der Lanciazsabgeordnete Dr. Krause einen Bor- trag über den Frankfurter Delegirtentag halten. — Ter Ausschuß der deutschen Turnerschafl bat zur Abwehr gegen die in einzelnen Turnvereinen bervor- getrelene > oc i a l ist isch e Agitation verschiedene Vorschläge össcnllich bekannt gemacht und zur Erwägung und Nach- achluiig empfoblen Der Ausschuß deS Berliner Turn- ralbs hielt darüber eine cingcbenbe Besprechung ab und erklärte sich vor Allem mit dem Ausschuß der deutschen Turnerschafl darin vollkommen einverstanden, daß die Turn sache im Geiste IalmS als nationale Angelegenheit zu be trachten und zu betreiben sei, also auch der Pflege vater ländischer Gesinnung durch Wort, Lied und Thal zu dienen haben Man sinke eS Varum natürlich, wenn dieser Auf fassung im Grundgesetz der Turnvereine ein angemessener Ausdruck verliehen werde. Ties aber als Vereinszweck zu bezeichnen und die Aufnahme einer Bestimmung in die Vereinssatzungen als eine LebenSsragc binznsteUen, halte man nicht sür unabweisbar nolbwendig Der Ausschluß von Mitglieder» des Vereins dürfe nach der Ansicht des Aus schüsse« ocs 'Berliner Turnratbs nur wegen unehrenbafler Handlungen, wegen geflissentlicher Schädigung de« turnerischen Lebens und wegen Förderung polrt lscher Pa rteizwecke innerhalb des Verein» oder Gebrauchs des VereinSnamen» in gleicher Absicht zulässig sei» — Zu sehr heftigen Debatten kam es, der „Post" zufolge, in einer socialtemokratischen Volksversammlung anläßlich des Berichtes der Frauenagita l ionS-E om ni ission über ihre THeiligkeit. Die Eoimno'sionSiriitglitber beklagten sich bitter über die TheilnahmSlosigkeit der Ge nossinnen und den Worlbruch der Genossen, die ihnen ver sprochen batten, im ersten und sechsten Wahlkreise auch je eine weibliche Delegirte zum Frankfurter Parteitag z» ent senden. Da- Geschäftsjahr schließt mit einem Eafsenbestand von nicht viel niehr als einem THaler ab Der Eommission wurde in der Di-cussion mehrfach der Vorwurj der Nach lässigkeit und deS mangelnden Verständnisse« sür ihre Ausgaben gemacht, weil sie eS unterlassen halte, zu den Gewerbe- gerichtSwablcn, dem Parteitage und Le» behördlichen En queten Stellung zu nehme». Es wurde als eine Schande bezeichnet, daß Berlin zum ersten Male seit Jahren keine Flaue» als Dclegirtc z»nr Parteitage entsandt habe. Man wisse nun, was man von den Versprechungen ver „Genossen" zu hatten habe. Es sei da« letzte Mal, baß sich vre Frauen in dieser Weise übertölpeln ließen. Die bisherige Eommission legte ibr Amt nieder und empsabl, von einer Neuwahl mit Rücksicht auf die Auflösung der Düsseldorfer FraucnagltationS cominisston, die als politischer Verein angesehen wurde, Abstaud zu nehmen und sich mit einer weibliche» Vertrauen person für Berlin zu begnügen. Dieser Vorschlag streß aus bringen Widerstand, man wicS daraus hin, daß die Berliner Agilationscommission bisher unbehelligt geblieben sei, und »ahm schließlich die Neuwahl vor. Bon bekannteren Agita torinnen geboren derselbe» Frau Apotheker Ihrer und die VersammlungSrednerin Fräulein Baader an. — Der deutsche Gesandte In Bern, Wirkt. Steh. Rath Gras v Werdet, len, ist au« der Schweiz hier «»getrosten. — Der Handel-minister Freiherr voa Berlepsch ist nach Thüringen abgereist. — Bei der in KSyenit am IS. und 20. d. M slattgehabte» Erlatzw'hi zur Sladlverordnl-trn.PersammIung traten die Social- demokraten zum erste» Mal mit elgeaeu Laudidateu aus. Sie dursten aus einige» Krfola rechne», da seit Herabsetzung de« Bürger- geidel viel» ihrer Genossen da« Bürgerrecht erlangt hatte». Nach dem Wahlresultat werbe» zwei ihrer Laadldateu ia di« Stich wahl kommen. * Ha»u»vrr, 2l. November. Da« landwirtbschaft- liche Genossenschaft»»»«!«» io der Provinz Hannover hat, Dank der energischen Tbätigkeit der lanrwirtblchaftlicden Vereine, besonder« der königlichen La»rwir«dschas>«-Gesell- schaft, in dem letzten Jahrzehnt eine sehr erfreuliche Ent wickelung genommen. Nicht nur bat dir Zahl der Genossen schaften sich wesentlich vermebrt — e« bestehen ca. 200 Molkereigenvssen'chaslen, 120 Svar- und DarlebnScassen und 70 Eooiunivereinr in ver Provinz — sondern die Genossen schaften baden auch an ihrem eigenen Au-bau mit Erfolg gearbeitet und sick> vor allen Dingen auch diejenigen Eentralstellen geschaffen, welche sür einen gedeivticheu Fortgang der genossenschaftlichen Arbeit unbedingt er forderlich sind. Schon im Herbst 1889 wurde der Bei band hannoverscher landwirtdickastlicher Genoffenichaslen ins Leben gerusen Er umfaßt jetzt 300 Genossenschaften. Ferner besteht die Lande-genvffe»schast«caffe al« Geldau«- gleichSstclle für die Crediigenossenichasten. Ihr geboren medr al« tOO Spar- und Darieb,i-cassen an, ibr Jahresumsatz schwankt zwischen 3 unt 4 Millionen Mark. Weiler haben sich die landwiribschaftliche» Eoniumvereine de« RegiernngS-Be zirks Osnabrück zu einer Eentral-AnkansssteUe zusammen gesunden. Sie besorgt da« AukauiSgeschäft für ihre Ge nossenschaften. Emen gleichen Zweck versolgt die Haupt- Genvisenschast i» Hannover sür die übrigen nicht im O»na- bnickscben gelegene» Genossenschaften. Der GeschäftSumsang beiter Genossenschaften steigt von Jahr zu Jahr. (Post) * Pose». 22 November Bei der deutigen Stadt- verorvnetenwakl in der dritten Ablheilung wurden 1 Leulsche Eandibale» von dem dculschen Vereine und ein der Hospartei angekörencer polnischer Eantikat gewäblt. Aiißeidem ist eine Stichwahl zwischen einem Eankitaicn der freisinnigen Volkspariei unk einem Eandidaten der polnischen Hospailer erforderlich Bisher halten die Polen immer geschlossen gestimmt; in diesem Iabre haben sie zum ersten Male in zwei getrennten Parteien — der Hos- und der Volk-partei — gestimmt. Tie Freisinnigen unt die Eonser- valiven batten ein Eompromiß geschienen. (Eine frühere Meldung, daß die Freisinnigen out den Polen paclineu, ist also falsch. Red.) * Breslau, 22. November. In Sacken der Consum- vereine Hai da» OberverwaltungSzerickt in einem Special- salle eine betenlsame Entscheidung getroffen, worüber die „BreSl Ztg." berichtet: ..Die BreSlauir Tladtverordneten-Beriammkung richtete aus Grund eine« »n Sommer vorigen Iadre« gesaßle» Be'chlusteS an Le» Magistrat da« Eriuchkn, bei dem Finanz,miiijler die Heran, zietzniig de« dortigen CoujumvereinS, der mehr alt 30000 Mitglieder zahlt, zur Einkommensteuer zu beantragen. Diesem Ersuchen kam bei Magistrat nach. Der Minister verfügte di, Be- Nenerung t«S Vereins, woraus dessen Veranlagung ersolgle. Die gegen diese Veranlagung erfolgte Acetaination wurde von der Ein- ko lmensieuer-Einichüvunqironiniisno» zuriickgewiejen. Dagegen er klärte di» Einkommensteuer. Btru>u»g-coi»»iistioi> den Verein für nicht el»kott»»ensienerpslichl>g. Dieielbe Steuerbehörde legte i»doch, i» Verfolg der erwähnten ministerielle» Vertilgung, gegen ihr eigene« Urwelt Beschwerde beim Lbelverivalluiigsgerichte ein. Diese höchste Instanz sür derartige Stenerangeiegeuheite» verwart nun die Be schwerde und verfügte die Frei last nng de« Loniumverein« von der Einkommensteuer, da der die Rechte einer ,ur,stochen Person nicht besitzende Verein lediglich eine Perloneninet» seit darstelle." In den hier angegebenen Tbalsacken erblicken wir eine neue dringende Veranlassung, baß der ReickStag mit den Verhältnissen solcher Vereine, zu denen auch „das Waarenbaus sür Armee und Marine" und der „Deutsche Beamien-Verein" gehören, sich näher besaßt. Wird hier nicht gründlicher Wandel geschaffen, so stebt zu befürchten, daß die Betheiligten zu allen Be strebungen, den Mittelstand lebenskräftig zu erkalten, das Vertrauen verlieren, und man wird ihnen das nicht verübeln dürfen. Die Folge wäre natürlich anch hier wieder eine Ver stärkung der allgemeinen Unzusnedenheit. --- Alteuburg, 22. November. Heute Vormittag N Uhr wurde der Landtag vom StaatSminisler vo» Helldorfs eröffnet Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Piasident, Herr Oderbiirgermeisler Oßwald. dem kürzlich verstorbenen Abgeordneten Itühn Wort» ehrenden Bedenke»», woraus der La»dichos>«jyndicut mit dein Bortrag au« der Negislrande begann. Besonder« »r- wahnen-werth ist die Borlage »lue» neuen Einkommeasteaer- gesetze«. 'X* Weimar, 22. November. DaS großberzogl. StaatS- ministeriuin giebt aus Anlaß deS Ableben« de- Erbgroß- berzogö die Bestimmungen für die Trauer der Bekörden und der einzelnen Staatsbeamten bekannt und ordnet eine allgemeine Gedächtnißseier in den Schulen sür den 20. d. M. an. Der jetzige Erbgrrßberzog Wilhelm Ernst ist mit seinem Bruder, dem Prinzen Bernhard, heute Nach mittag aus Lasset hier eingetrvssen. — Aus dem Nachruf, den die „Wenn. Ztg." dem Entschlafenen widmet, sei Nach stehende« wiedergegeben: 1803 begab sich der Lrbgroßberzog zur Fortsetzung seiner Studien zunächst »ach Heidelberg, dann nach Leipzig und zuletzt »ach Jena. Er trat aus dielen Umveisitateu in lebhaften und anregeaden Verkehr ml» dea ausgezerchnetstea Männern der Wissenschaft, aach weaa Ihr» Bedeut»»« a»f Gebiete» lag z, deaen die Studie» de« Prinz»» seihst keine »nmittelder- Be ziehung hatte». So mit dea Historikern Hüußer, Gervimi- mit den Juri»»» Biuntichlt, v. Langerow, v. Wächter, mit den, «olk«- wirtd,chaii»lehrer Roscher, mit den Raturioiicher» Hetmdot» und Kirchhofs, und namentlich mit dem SrrcheahOioriker Haje uad dem Phiiaiophr» ltuno Facher.... Ein üd«rzeugung«treaer Proiestaat, wie »« für eine» Sprossen de« weimarstch», »nd de« oranilchra Fürstenhaus« nicht ander« möglich ist. uad «>asach gläubiger Bekenner de« Evangelium», «rtbeilte er doch in religiösen und kirchlichen Dinge» mit der Mild« nad vornehmen Zuruckiialluna. die Niemand Unrecht za thun wünscht. ' Frankkurt a Bi.. 22. November. Di« Erginzungswadlen zur Stadlverocdaetenversammiuua fanden »ater ungewöhnlich starker Belheiligung statt. Von iS Stadtverordneten wurden zehn Eandidaten der sreisinnig-demokralstchr» Lift« defiaitiv gewählt; zu dieser gehört ein Nattonalliberater. Ferner wurden na national- liberaler Grgencandidat und eia BezirteoeeeinScandidat gewählt: doch sind die beide» letzterwähnten Wahlen noch nicht ganz sicher E» Hoden nunmehr noch sieden Stichwahlen zu erfolgen, worunter >ech« sor die freisinnig-demokratische Liste günstig stehen sollen; um den siebenten Sitz hat der Führer der Siaktonauideraleo, vr. O«- walt, zu kämpsen. * «US Bitzen, 20. November, wird der »All-. Z." geschrieben: „Zur Klarstellung der Sachlage hinsichtlich dar Nraerrtchtung eines badischen GesandtichastSposteu« in München und Stuttgart ist zu bemerken, daß für die badisch» Regierung di« Noth- nnndiqkeit, den Landtag um di« Bewilligung der Mittel für die ermannte Gejondtschost aazugehen, nicht vorlag und nicht vorliegt, au» oeia einfachen Grund«, «eil der neuernannt« Gesandt« kein Gehalt bezieh» und dem Staat sonnt keine Soften verursacht D>» badiiche Reglernng hat deshalb ia keiner Weise mcouftüutlouell gehandelt." * Bürntzer«, 22 November. Die socialdemokrakische „Fränk. Tagespost" tbeilt mit, daß die soeialdrmo- kratischen LandtagSabgrordnetra bei Berathung de« nächsten Ainanzgesetze« den Antrag stellen werden, die dem Prinzregrntea Luitpold al- Reichtzverweser seither gewährte außerordentliche Iahretzzulage voa 100 000 nicht mehr zu bewilligen. * Augsburg, 22. November. Da« Hauptorgan der bayerischen Klerikalen, die „Aug«burger Postzeitung", bespricht die Möglichkeit einer Reich-tagSauslLsung und rälb den Parteigenosse», sich mit dieser Möglichkeit vertraut zu machen, va da« Eenlrum nimmermehr einer Aenberung de« Stras- gesetzbuche« zustimmeu werde, die dem rein subjektiven Er messen te« Richter« so ausgedehnten Spielraum gewähre und auf eine rein Luß:rliche Machlerweiterung der politischen Polizei angelegt sei; zudem sprächen die angekündigten be deutenden Marincjorderungen und Steuerpläne mit. (Aus lassungen wie die vorstehende schließen natürlich nicht au«, daß VaS Eenlrum mit sich handeln läßt. Red.) L esterreich - Ungar«. * Wien, 22 November. Da« „Militairverordn»ng«blatt" verösftutlicht ein kaiserliche« Schreiben vom 10. d. M , durch welche« der Kaiser Nicolau« voa Rußland zum Oberst- Inbaber de- 2. Insaiiterie-Regiment- ernannt wird, welche« bisher den Namen „Kaiser Alexander von Rußland" füdrte. Da« bisher den Namen „NicvlauS Alexandrowitsch, Großfürst und Thronfolger von Rußland" tragende 5. Ulanen-Rea,ment bat fortan den Namen „Nicolau» ll., Kaiser voa Rußland" zu führen. * Wien. 22. November. Der Erbaroßherzog von Luxemburg ist heule Nachmittag au« Petersburg hier eio- getrossen. * Pest, 22. November. Franz Kossuth brachte gestern in NbiregybLza einen begeisterten Toast aus den König von Ungarn aus. Er erfülle eine patriotische Pflicht — sagte er —. wenn er durch seine sortwährend wiederholten Loyalitäts-Kundgebungen (?) auch da» letzte MißverstLndiriß, wie eS in Debreczi» entstanden sei, beseitige. Diese- Miß- verständniß habe nur entstehen können, weil der Saal, wo da« Bankett stattgcsunden bade, so lang und iloerdic« so lärmersüllt gewesen sei. daß die Zigeuner-Capelle, welche am unteren Saalenke gesessen, nicht habe kören können, daß am oberen Soalende ein Toast aus den König au-gebracht würde, gleichwie am oberen Ende Niemand habe kören können, daß die Zigeuner eia Schmäblied spielten. Er erbebe sein GlaS aus da« Wobl de« gekrönten König- von Ungarn. (Brausende lanzanbaltende Eljenruse.) " Pest, 22. November. Auch an competentester Stelle wird hinsichtlich der Krisengerüchte jeder Grund zu einer Besorgniß auf da» Entschiedenste in Abrede gestellt; eine Krisis sei ausgeschlossen. (?) — Franz Kossuld bat in Folge der durch den Debrecziner Zwiichcnsall aufgeregten Stimmung der Bevölkerung die Fortsetzung seiner Reise avfgegeben. Frankreich. * Pari», 22. November. Der Redacteur Portalis und der Drrector de« „XIX. Siöcle", de Elerq, wurden wegen Erpressungsversuchen gegen eine» hiesigen Club verhaftet. * Pari«. 22 November. Deputtrteukamnrer. Unter großer Belheiliguug begann dir Berathuug der Eredrt« für Modagaekar. stand. In allen seinen Tbeilen prüfte er eS mit den Blicken, al« suche er den Zweck jede» Einzelnen zu ergründen. Er wandte sich erst ab, als Kurtis d-n Vorhang wieder fallen ließ. » „Nun, wa« Hallen Sie davon?" fragte der Hausmeister. „Irgend eine verrückte Erfindung", erwiderte der Fremde, eine gleichgiltige Miene annehmend, und setzte dann die Be sichtigung der Zimmer fort. Er entschloß sich endlich, die Wohnung zu mirtbcn, und richtete in dem Vorderzimmer seine Werkstatt ein. Sobald er die Hände wieder brauchen konnte, begann er seine Arbeit und bald körte nian Tag sür Tag da- große Rad ani Fenster schwirren und sab dir bagere. geblickte Gestalt darüber geneigt und beschäftigt, bald diesen, bald jenen Gegenstand abzuschleisen oder zu poliren. Die Bestellungen, welche zuerst nur spärlich einliesen, nabmen bald zu, je mehr die Erzeugnisse der neuen Industrie Anklang fanden; nach zwei oder drei Wochen war der alte Galvanoplastiken schon eine bekairirlc Persönlichkeit in der Nachbarschaft. Pünktlich um acht llbr Abend» stand da- Rad am Fenster still, und der Rollvorbang wurde berabgelassen. aber drinne» körte man e« noch immer schwirren und summen bis spät in die Nacht hinein. Daß Stefan Hufe keine sehr gesellige Natur war, batte» dir Nachbarn bald beran-gesunden. Wortkarg und meist in Gedanken versunken, nah», er wenig Tbeil an Dem. wa« um ihn her vorzing, und selbst KurliS, der Hausverwalter, gab e« endlich aus, sich mit ihm in ein Gespräch einzuiasscn. Man sab idn stei« fleißig bei der Arbeit, und bald fiel r« Niemand mehr «in, sich weiter um sein Thun und Treiben zu kümmern. Hätten iba die Leute jedoch beobachten können, wenn er, vor jedem Späherauge verborgen, beim Schein der Lampe biater den fest verschlossenen Fenstern saß sein verändertes Welen wäre ihnen sicherlich ausgefallen. Ta- war nicht mehr der einfache Handwerker au- niederem Stande, ein ködere» Geistesleben sprach au« seinen Zügen, er nahm eine straffere Haltung au, alle seine Bewegungen waren schneller und kräftiger. Ten ersten Tbeil de« Abends verbrachte er mit ZeitungS- lesen, toch schienen ihn weniger die politischen Ereignisse und Leitartikel zu interessieren, als vielmehr Familiennachrichten und zwanglose Plaudereien auS den reichen unt vornebmei Gesellschaftskreisen, zu denen er doch schwerlich je Zutritt ge habt hatte. Sein einsache- Mabl bereitete er sich selbst aus tiaem kleine» Kochosea; hatte er e« verzehrt uad vielleicht noch einen kurzen Gang i»S Freie gemacht, so begab er sich wieder an die Arbeit. Er gönnte sich keine Erbolung und mußte wobl auch wenig Ruhe bedürfen, denn oftmals fand ihn die Morgendämmerung noch in voller Tbätigkeit. WaS ihn Nacht sür Nacht wach erhielt und ihn alle Müdigkeit vergessen ließ, war aber nicht» anderes, als seine unausgesetzte Arbeit an TbomaS Talton'S Modell, welche- er allem Atischein nach zu vollenden beabsichtigte. Daß er den Zweck der Maschine gleich erkannt batte und ihm auch die Gedanke» de» Erfinder« nicht verborgen waren, bewies die Sicherheit und Entschlossenheit, mit der er a»S Werk ging. Aus den erste» Blick entdeckte er das geheime Fach, in dem sich Alles vorfand, wa« er noch zur Fertigstellung der Maschine brauchte, sowie sämmliiche Werkzeuge, deren er be durfte. Nun arbeitete er rastlos, aber wie e« schien mit angsterfüllter Seele; bei jedem unerwarteten Geräusch, da durch die nächtliche Stille tönte, schrak er zusammen, als ob ihn eine Schuld bedrücke und er sich vor Entdeckung fürchte; auch warf er vcn Zeit zu Zeit forschende Blicke nach der Tbür und dem Fenster, um einen etwa verborgenen Lauscher zu er- späben. * Zuweilen sprach er auch mit der Maschine, al» wäre sie ein lebendige« Wesen, dem er sein Geheimniß anvcrtrauen könnte. Es mußten wohl furchtbare Worte sein, die er ihr zuflilstertt, denn seine Stimme bebte dab:i. und er zitterte an allen Gliedern Endlich aber war die Stunde gekommen, da da- Werk fertig vor idm stand, und er betrachtete e» mit Iriunipbirenten Blicken. Prüfend drückte er bald aus den blanken Messingknopf, der an der einen Seite de« Apparate« angebracht war, bald auf einen ganz gleichen an der entgegrn- gesetzlen Seite, — aber niemals auf beide zugleich, nein, da» vermied er sorgfältig. Wußte er doch, welche furchtbare Kraft die Maschine besaß und wa« für eine entsetzliche Wirkung ent stehen würde. Ter Gang de« Apparate« schien iba zu befriedigen; er seufzte erleichtert auf. beendigte seine Versuche, unterbrach die Leiiung. nabni den Riemen ab. der zu der magneto-elektrischen Maschine gebvrle, und verbarg da« vollendete Werk wieder dinier dem dunkeln Vorhang. Zur Ruhe begab er sich jedoch nicht. Di« ganz« Nacht hintuich schritt er wie ein gequälter Geist im Zimmer bin und der. Wa« er erstrebt und gehofft hatte, war ersüllt, aber e« schien ihm nur Grauen zu bereiten. Erst al« da« Licht de« aadrechenden Tage« die schwarzen Schatte» verscheuchte, schlugen seine Pulse nicht mehr so heftig und seine wilde Er regung besänftigte sich. Drei Wochen waren verflossen bi« zu dieser ereignißrerchen Nacht, seit er in seiner Werkstatt arbeitete, etwa zwei Tage später batte er ein entsetzliche» Erlebniß, erneu Schrecken, der ihm Mark »nd Bein erschütterte. * » Ueber eine dringende Arbeit gebeugt. die noch am nämlichen Tage abgelieftrt werden mußte, saß Stefan Aus», mit dem Rücken der Stube zugewenret, an seinem Rade. Er arbeitete mit emsigem Fleiß und war ungewöhnlich beiter gestimmt, sei es nun, daß ein Hoffnungsstrahl in seine verrüsterte Seele gefallen war, sei e«, daß er den Segen nutzbringender Tbäligkeit empfand, die jede Sorgen last tragen hilft. Da vernabm er plötzlich hinter sich im Zimmer eine Stimme, bei deren Klang -bin alle» Blut in ven Adern stockte; wie erstarrt saß er da, außer Stande» auch nur rin Glied zu rühren. Es war eine weiche, volltönende Stimme, aber tod bringend sür Slesan Huse. Ihm war, al« drück« eine kalte Hand ihm die Kehle zu, und er meinte zu ersticken. Sollte seine letzte Stunde gekommen sein? Er horchte atheurloS, ob er den Laut noch einmal hören würde. „Nein, nein", dachte er in wilder Verzweiflung, ,,e» kann nicht sein, ich täusche mich; er ist eS nicht. Jetzt bin ich nicht vorbereitet, nickt äußerlich und nicht innerlich Ich habe die Stimme nur im Traume gekört, er ist eS nicht" Aber e« war kein Träum, e« war Wirklichkeit. Dieder vernabm er die volltönend« Stimme, eS schüttelte ihn wie Fieberfrost, er fuhr krampsdast zusammen, aber er wandte den Kops nickt und sah sich nicht um. Da« längst erwartete Ereigniß war so urplötzlich ge- kommen, e« raubte ihm alle Selbstdeberrschung. er war seiner Sinne kaum mächtig. Oft schon hatte er e« sich vorgestellt; wachend »nd träumend batte er die Begegnung, den ganzen Austritt, wohl hundertmal durchlebt. Ader nun di« Stunde da war, überrascht« sie idn völlig wie eia Tonnerschlag au« blauer Luft. Niemal« hatte er geglaubt, sie würde so -auz ungeahnt kommen, ohne daß er >n Bereitschaft sei — und aeiade wenn an der Mischinr bintrr dem Vorhang der Riemen abgenommen war. — I» seiner Noth kam ibm plötzlich ein rettender Gedanke. War er denn nicht Stefan usr, der alte Galvanoplastiker, dem keinerlei Gefahr droht«? irse Gewißheit gab ihm die verloren« Fassung zurück und seit» Erstarrung wich. Schoo im nächsten Augenblick hatte er seine Arbeit wieder ausgenommen; mechanisch dielt er den zu glättenden Gegenstand an das schwirrende Ralb, während er dabei mit allen Kräften bestrebt war, zu erlauschen, wa« hinter ihm vorging. Bald vermochte er auch die Worte zu unterscheiden, welch« die so fürchterliche Stimme hinter ihm sprach. Daß sie nicht an ih» gerichtet waren, gewährte ihm die größte Erleichterung, offenbar mußte der Hausver walter ebeniallS eingetreten sein. „Aba, Sie baden also eine Werkstatt au« dem Zimmer gemach«", bemerkte der Fremde, „das siebt ja au«, als er warteten Sie den frühe, e» Mielher nicht zurück." „Ein Vogel in der Hand ist besser al- zebn auf dem Dach", entgtgnete Kurii« lachend. „Herr Huse bezahlt püncilich und läßt de- Ankern Hadseligkeilen ruhig im Winkel sieden." Ter Fremde warf einen forschenden Blick im Zimmer umber, er war groß und breitschultrig gebaut, eine imposante Periönlichkeit, neben der wobl die meisten Männer klein und unbedeutend erschienen. Noch ausfallender wurde aber seine Erscheinung durch den Umstand, daß sein Gesicht über und über mit Blatternarben bedeckt war. „Gehen Sie nur wieder an Ibr Geschäft", sagte er jetzt, zu seinem Begleiter gewendet. „Ich will unterdessen einmal mit Herrn Huse sprechen. Während Kurti« nun da« Zimmer verließ, schritt jener langtam nach dem Fenster hin. Von Zeit zu Zeit blieb er sieden uad betrachtet« alle Gegenstände auf dem Tisch oder aus dem Wandbrett, die sein« Aufmerk samkeit erregten, ja» er nadm wobt arich diese» ober >en<« in die Hand, um r« genauer anzusehen Dem Manne, der wädrend dieser Besichtigung fast vor Todesangst verging, wurden die wenigen Minuten zur Ewigkeit. Dir magneto-elektrische Maschine war in vollem Gange, und in der Kupserauslösuua dingen allerlei Gegenstände von verschiedener Form uad Größe. Vor dem Bebälter stand der Fremd« still und streckte eben die Hand danach au«, al« eine scharfe durchdringende Stimme vom Fenster her ihm Einbalt gebot. „Nehmen Sie sich ia AckG, rief Huse in schrillem Ton, „r« ist gefährlich, an einem Ort herumzustödera, wo eine galvanische Batterie steht." „Man könnte «inen Schlag bekommen, meiaen Sie", er widerte der Unbekannt« lachend, wälrenb er mit großem Ialerrsse die Sache» ia der Lösung betrachtete. (Forts«»»»« 1«»«tI
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