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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941129016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894112901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894112901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-29
- Monat1894-11
- Jahr1894
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, ' Vez»gs.Prrrs Aß» -«»-»»»ditto, ^ae d« t» «M, beytrt «ch de, Vor«-, «nick—, »,«- ' »aßtzetzvlr viar-»l»brllch^»chL «oltoer täglich« Znftell»»» A< l b-Ä Twrch bi« Post bezage» ft- ^ »d o»d Oesterreich: virrtelitdrtich 6.—. Dir»«» tägliche Krr^band'eahnng io« U»»l,»»Ho,aÜud ^l ,chv Morgen-Ausgabe. »»«tt« m» «nEck,: v«, «—»'« »ortt«. <VttW UniverfititSfiroß. 1. Soul« Littch». Ich Port und K-nia-vlatz 7. UchZM.TMblM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichte, Kandels- und GeMtsverkehr. «»zeige»^Sr*i» Sgespaltme Petitzrile NO Wß7 Nrciamen mettr tzme Redaction-strich «4,»- Gatten) »0-4, vor de« Famtltenn^rtcht«, (»gespalten) 40-4- Gr ödere Schnite» lout unserem PreüS- »«rzecchniß Dadellariicher und gisserasatz »och tz«»rr»m Darts Gg«ra'B«ilngrn (platzt', „r mit der Morgen - AuSqude, ohne Pvniesoi! <u»^ 6H.—, Niit Poßbesaederung 7V —. I>«nh«rschl»z fltr Anzeigen: Uhpatz Aa-gad« Vormittag« 10 Udr. Marge »-Ausgabe: NachmMag« »Udr. Sonn- u,d Festtag» Kuh ' ,9 Uhr Bat d«, Male, uud Ännahmeslelle» ,e eine Halde Stund« früh«. Bnrrigr« sind siet« -» dt« Erpedit,,, zu richten. Druck und Verlag von <k. Pol» t» Lrivzl« H ««S. Donnerstag den 29. November 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die am 3. Oktober d«. Zs. verstorbene Frau Dorothea Emilie no. Nrrtzwald geb. Graser hat der Biener'sche» Ulindeuansiall rin Vermächniik von Ztztttt ^l und dem Johanni-ho-pilal ei» Ber- mächtniß von otttttt letztwtllig auSaesetzl. Indem wir die- hierdurch zu ösfentlichru Kennttiiß bringen, rose» wir i» Vertretung der genannten Anstalten der Verstorbenen »oserrn Donk t, die Ewigkeit nach. Leipzig, den 2?. November 1894. Id. Der Math »er Stadt Leipzig. 16(1. vr. Georgi. vr. Pallmann. Gesucht wird der am 8. Mai 1866 in Fühlen geborene Schneider Karl Friedrich August Harre, weicher zur Fürsorge sür sein» Ehrsrau an»uhalien ist. Leipzig, de» 26. Novemb« 1894. Der Nath der Stadt Senzig, mit drm Nordbund abzuschlirßrnder weiterer Slaatrnbund, I Rußland so lästigen Bedingungen de- Pariser Frieden- von organisirt »ach dem Muster de- alten deutschen Bunde«. also I I8ü<'. au- der Well zu schasscn, zugleich nach einem jra»- unler Wahrung der vollen Souveränität der Lunde«silrsten, f zösiscken Sckutzbündniß zu strebr», zu welchem dann Napoleon L.L.IV, «bth. II. 813 b. Armrnamt, Abtst. IL. Hentschel. Dchm. Erledigt aber mil einer stark erweiterten Eomprtenz de- gemeinsamen Bunde-organ- aus dem Gebiete der gemeinnützigen Ein richtungen. Gleich in der ersten Kammersession, die er al- Minister erlebte, gaben ihm verschiedene Anträge über die deutsche Frage Beranlafsung, am 19. Januar >867 sein poli tische« System »ach jeder Richtung bi» zu entwickeln. Damal« sprach er jene Worte: ,Die Entwickelung Deutschland- auf dem Wege zur Einigung gebe eben langsam vorwärt«!" Er se, fest entschlossen, sich jedem Schritte zu widersrtzr», der die Erreichung de- Ziele- verbindern könnte. Keinesfalls werde Bayern einen Slldbuad unter dem Protektorate einer nichtdeulschen Macht abschließrn. Ein solcher Bund sei heute einfach eine Unmöglichkeit. Unibunlich sei auch ein süddeutscher Bund unter der Führung Oesterreich-, weil in dieser Monarchie jetzt die nichtdeulschen Elemente überwögen. Un- t unlich sei überhaupt die Bildung eine- sübwcftbeutschcn BunbeSstaate«, weil unzweiselbas« die Uebereinstimmung der Regierungen und Bevöllerungen dafür nicht zu erreiche» sei, und weil ein solcher Bundesstaat die Kluft zwischen dem Norden und dem Süden noch erweitern würde Isolirt könne Bayern, ein Staat »weiten Range-, nicht ebne Allianz mit einer europäischen Großmacht beliebe». Die Großmacht aber, vielleicht auch Italien bcrbeibriiigcn könnte. Die späteren österreichischen Minister de- Auswärtigen haben da- wahre Interesse Oesterreich« besser erkannt, als Herr von Brust, und sind daber auf ein Schutz- und Trutz- Bllndniß mit Deutschland nicht nur bereitwillig ringcgangen, sondern haben auch getreulich daran festgrhalten. hat sich unsere Bekanntmachung voin 20. Juni lausenden Jahre«, de» Handarbeiter Friedrich Earl Ktrft betreffend. Leipzig, den 26. November 1804. Der Natt, der Stadt Leipzig, Armen«»», Abitz. lVeu ^ L. IV». 1542 k/94. Hentschel Korbweiden-Auktion. Freitag, de» To. November diese« JadreS soll«, von Rach» I «tttag« » Uhr an Im Forstrevier» Eonocwitz c». 192 v»nd einsätzrige Kvrbmeitzen und » 2»4 » zmnjatzrtge » ^ ,»-r den üblichen Bedingungen uud gege« sas«rtige Vaarzatzlang nach dem Zuschlag« an den Meistbietenden verkauit werden. Zusammenkunft an der »adelt Brücke bei Lonnewitz. Leipzig. >m 22. Novemb« I8!«4. De« «atd« Korstdopatatton. Sparkasse ln der parochie Schönefeld zu L'eipzig-Neu-nih, Gremstraße 3. Der Zinsenberechnung und de- Büchrravschlnfle« halb« bleibt I di« Exvedition unierer Sparcafse vom 17. dt« LI. Deermber 118-4 sür aüe Gin- und Rückzahlungen nnf Sparbücher geschlofie» Vom 2. Januar 18Sü an ist die Expedition wieder sür den regel mäßigen Geschäftsverkehr geöffnet. Leipzig-Reudnitz, 27. Novemb« 1884. Kostvrt I-lebort, Director. Die Fortsetzung des Sybet'schen Geschichtswerkes. u. D«S Motto, welche» Sybel dem 6. Bande seines großen GeschichlSwerkeS vorangesetzt bat (»Wir dürfen unS nicht ... täuschen: die Entwickelung Deutschland- auf dem Wege der I Kunde davon durch seine Diplomatie erbalten batte, Einigung schreitet langsam vorwärts") — ein AuSipruch'^ unsere« dermaligen Reichskanzler«, Fürsten Hohenlohe Schillings fürst datirt au« der Zeit, wo die Einigung Deutschland« noch nicht die Mainlinie überschritten hatte, wo die Süd- staatrn, durch den Prager Frirdrn al- unabhängige Gruppe hingestellt, dem Nordbnnde noch fremd gegenübernanden, wo e« noch ungewiß schien, ob, wann, in welcher Form deren Anschluß an letzteren und damit der Zusammenschluß aller Theilr Deutschland- zu einem einigen deutschen Reiche erfolgen werdr. Mit besonderer Spannung blickt« man damals aus den größten dieser Südstaaten, Bayern, dessen Haltung natürlich für dir anderen maßgebend sein würde Da traf es sich denn glücklich, daß gerade um die JabreS wende von 1866 zu 1867 ein Wechsel in der Person de- baye rischen Ministerpräsidenten stattsand. Herr von der Psortten, der sich niemals al« einen wahren Freund, wohl aber wieder holt als einen gefährlichen Gegner der deutschen Einbeit gezeigt batte, trat zurück. An seine Stelle kam Fürst Hoben- lohe-Schilling-fllrst, damals Mitglird de« bayerischen Reichs- ratheS .Er galt" — wir lasten nun Sybel sprechen — .als der beste Preußeilfreund unter den bayerischen ReichSrätben und hatte dieser Haltung auch wohl ,n der damaligen Weltlage die Berufung in da« Ministerium zu verdanken. Er war gründlich und systematisch im Erwägen, bedächtig und um sichtig im Handeln, erfüllt von humanem Wohlwollen und warmer Vaterlandsliebe, in jeder Stellung ein pflichttreuer und zuverlässiger Eharakler. Aber die Ausgabe, die er über nahm, war eine äußerst schwierige. In der brutschen Sache entsprach di« von Psorblen im September 1866 verkündete Formel: .volle Unabhängigkeit Bayern« im Innern und völkerrechtliche (!) Allianz mit Preußen zur Sicherung nach Außen", durchaus der Gesinnung de» jungen, aus seine Krsnrechte eifersüchtigen König« und ebenso den Wünschen der großen Mehrheit de« bayerischen Volke«. Ja, die schon damal» recht starke ultramontane Partei hätte trotz Königzrätz der preußischen auch jetzt noch eine österreichilche Allianz vorgezvgen. Wohl gab e« eine national gesinnte Minderbeit, aber selbst diese war nicht ohne Furcht, daß ein von BiSmarck geleiteter Bund einer zu starke, Eeutrolisation versallen und die bayerisch« Srlbst- ständiakeit und Eigentbümlichkeit völlig vernichten könnte, und auch Hcbenlohr war von dieser Besvrgmß nicht frei. Aber oicht-vestoweuiger erschien ibm Psordtra'S Formel in jeder Beziehung zu eng: dir blo« völkerrechtliche Allianz mit Preußen genügte idm weder al- Deckung Bayern« nach Außen, noch al« Band zwischen allen dentschen Staaten. Im Hin blick auf die äußere Lage luv er gleich wenige Tage nach seiner Ernennung die drei anderen Südstaaten zu einer Ministrrconferr», nach Stuttgart ein, um Abreden zu gleich finniger Reform ibre« Heerwesen« nach preußischem System z» urhmen und dadurch der Allianz wakrr Leden-lrafl zu Da« er in Sachen der deutschen Vrrsastuna durch wünschte, w«r eia »urch di« süddeutschen Staaten Deutsches Reich. K Berlin, 28. November. Freisinnige Blätter suchen mit einem Ali-zug au« dem Gutachten der Hamburger Handels kammer Uber die Beschlüsse der Börsrnenquetecommission für die unbegrenzte Zulassung de« Terminhandels Stimmung zu machen. 4)rr Au-;ug lautet: „Der Tcrininhandel ist keine-wegS eine Veranstaltung zur Be friedigung der Spleisucht, sondern dient wichtigen »olksivirthichlist- tichen Zwecke». Der Termindandel ln Werihnapiere» trügt dazu bei, die Ausgleichung internationaler Zahlungeverbindlichkeiten zu erleichtern, indem er den Kreis der Verkäufer und Kauf« zu solcher Ausgleichung geeigneler Wertpapiere erweitert. Von besonder« Wichtigkeit ist der Termindandel in ausländischen Valuten, deren Werth gegenüber den heimliche» schwankt. Wer Waaren nach Ruß- land aiissührt oder von Rußland einsührt, sür die er in Rubeln nach Mvnalen Zahlung zu empfangen oder zu leisten hat, kann sich an die es sich in, Fall eines Krieges anruschließen habe, seil Verlust am Rubelcvur« dadurch sichern, daß er aui den Preußen. Gegen bestimmte Gewahr sür die Souveränität Termin der Zahlung den »u «hallenden oder zu zahlenden,«« deS König- bringe die Allianz cö mit sich, daß ini Kriege die' an Rubeln gegen Mark v bayeiischen Truppen unter preußische» Obertesebi trete» und daß sie schon »n Frieden in einer Art u»v Weise organisirt werten, die eine gemeinschaftliche Kriegführung ermöglicht. Dir Regierung bestrebe sich, sür eine solche Organisation auch die übrigen südbeutschen Staaten zu gewinnen. AIS den Abschluß idrer Ausgabe betrachte sie aber bieAnbabnunz eines Bersassungs- bünduifsr- mit den übrigen StaatenDeutschlanvS, sobald und so weit die« uaterWabrung der bayerischen Souveräuetätsrcchte und der Unabhängigkeit de« Lande« möglich sei. Sie wisse, daß ohne Opfer der einzelnen Eontrahenlen kein BundeSvrrhältniß drm nationalen Brvürsniß entsprechen könne. Sie werde dir entgegenstehenden Hindernisse zu beben suchen und sich be- müden, durch vertrag-mäßige Vereinbarung einen Zusammen schluß Deutschland- zu ermöglichen auf Grundlagen, die mit der Integrität de- Staat« und der Krone vereinbar seien. Bis zur Lösung dieser Aufgabe gelte es, für Bayern eine achlunggebirtrnde Macht zu schaffen — nicht durch Organi sation de- Heeres allein, sondern auch rurch Ausbau der inneren StaaiSeinrichtunaen auf freisinniger Grundlage, durch Hebung de- Selbstbewusstsein« und des Berlrauen« in die eigene Existenz." Zeug» diese Rede von der aufrichtig deutsck-patriotiscken Gesinnung te- Fürsten Hohenlohe, so ein anderer, von Sybel ebenfalls geschilderter Act von seiner weit- und klar voraus- sehenden Politik. E« war inmitten der schwierigen Verhandlungen über dir Luxemburger Frage, al- BiSmarck am 19. März 1867 jene 1866 abgeschlosseaen, aber damal« streng geheim gehaltenen Miiitair-Berlräge mit den südbeutschen Staaten verösfeut» lieble. Für Napoleon, der bi« vabin nur eine halb sickere ^ war die« ein harter Schlag, denn e» raubte ihm die Hoffnung, bei einem etwaigen Kriege mit drm Norddunde die süd deutschen Staaten mindestens neutral zu finden. Aber auch der neue Reichskanzler Oesterreichs, der frühere königlich sächstsche Minister Herr von Brust, fühlte sich dadurch sebr unangenehm berührt. Er hatte sich der süßen Täuschung dingtgrben, diese süddeutschen Staaten würben früher oder später in irgend welcher Form unter Oesterreich- beherrschen den Einfluß geralben. Er richtete jetzt nach München eine Depesche, worin er sagte: „er wolle nicht gegen die Verträge Protest erheben, aber berechtigt wäre Oesterreich zu einem solchen Protest, denn dir Verträge beschränkten lhatsäcklich die Unabhängigkeit der süddeutsch«, Staaten in einem Grabe, welcher mit der Bestimmung de- Prager Frieden« unverein bar sei." Daraus ließ Fürst Hohenlohe in Wien erklären: „Bayern könne bei den bloße» Allianz-Verträgen mit Preußen nicht lange sieben bleiben, sondern wünsche, den Abschluß eine« internationalen Staatenbunde- mir Norkdcutschland durch die süddeutschen Staaten herbeizusühren, welcher Slaatrnbund dann dem Wiener Eabinet eine völkerrechtliche Allianz vorschlagrn sollte." So bcwegie sich unser jetziger Reichskanzler schon ganz in drmselben Ibccnkreise (dem Gedanlen eine« engen Bündnisse« zwischen Deutscklank und Oesterreich), dessen Verwirklichung Fürst Bi-marck durch die Schonung Oesterreich« be, den Nikol-burger Vrrbanklungen mit so großer Weisheit vor bereitet batte, dem er aber erst nach dem Rücktritte Brust'-, im Einvernebnien mit dessen ander« gesinnte», Nachfolger, dem Grafen Andrafsy, praktisch näber treten konnte. Tenn, obschon damal- Hobenlohc einen besonderen Bevollmächtigte» in der Person de- Grasen Tausstirchen nach Berlin sandte, um mit Bi-marck die Krage einer östrrrrichischen Allianz zu verhandeln, und odsckon Bi-marck ebne Zaubern dem Grasen Vollmacht gab (wir e- bei Svbel beißt) „in Preußens unv Bayern- Namen Herrn von Benst zur Sicherung be» eure päischen Frieden» rin Vertbridigung«-Bündmß anzubielen, worin di« deutschen Regierungen dem Dona»-Reiche kie Garantie seiner deutsche» Länder aus immer, seiner ungarischen ans rine näher zu verabredende Zeit zusagen würden", lehnte Herr v. Benst jede Verhandlung barüder in sehr kühler Weise ab. Sybel bemerkt dazu: »Beust'S Gedanken lagen in anderer Richtung. E« war deutlich, daß für Oesterreich die Annahme des eben gebotenen Allianzvertrages thatsächlich auch d»e Zustimmung zu ker nädtten Verbindung Südkeutschlanb- mit dem Nordbnnde in sich schließen würbe, sei es nun nach der von Hodenlohe ge wünschten Form rine- Staatendunde«, sei e« nach dem Drängen rer Unitarier aus einfache» Eintritt de« Lükrii- in brii Nordbunk. Brust aber wünscht« die bleibenbe Ver einzelung brr süddeutschen Staaten, um allmählich einen jeten terselbrn in den Kreiß de« österreichischen Einflüsse« zu ziehen. Inzwischen hoffte He« v. Brust Preußen ,» isotircn, Rußland- Gunst durch da« Anerbieten zu gewinnen, die für ich vorauS- viel zu gut, trag an Rubeln gegen Mark verkausl oder kamt. Aus diele Weise können di« am «ussuhr» wie dir am Einsndrhandel hethelligten Personen sich gegenseitig da- -iisico abnebmen. «der e« finden sich andere Personen zur Uederaah«.,- ae« Risikos bereit. Jo ähnlicher Weise dient das Termingeschäst in Waaren dazu, den Kauf mann vor der Äe'ahr des Verluste« am Prene zu siaier». Nomeut lich gilt die- für den auswärlige» Handel in solchen Waaren, di» nur während einer kurzen Zeit de» Jahre« gewonnen, aber tm Verlaus de« ganzen Jahre« gebraucht wndrn. Denn in beiden Fällen liegt häufig zwischen dem Elnkaus und dem Verkauf eine lange Zeit, innerhalb deren verlustbringende Preisänberunge» eintrete» können. Ihrem Einfluß entzieht sich der Kaufmann dadurch, daß er zur Zeit de« Einkauf» rin« bestimmten Menge von Waaren sür den vorau-sichtlichen Zeitpunkt ihre« Verkaufe« eine gleich« Meng« von Waaren derselben Gattung auf Termin vrrianst. Indem der Tenainhandel fortwährend die Verhältnisse der Zukunst in Anrech- nung bringt, sorgt er für richtigere Gestaltung und gleichmäßiger» Entwickelung der Preis« Drm gegenüber verlohnt r« sich, wirdrrzugeben, wa« das angescbensle Handelsblatt Hamburg« vor drei Jahren von dem Segen deS TerminbandelS gehalten hat, indem e« schrieb: „In den achtziger Jahren wurden etwa 100000 Tonnen Getreide jährlich wirklich an di« Berliner Börse gebracht und dort verkaust. Nach den amtlichen Feststellungen sind daselbst indessen jährlich Geschäite von über 2 Millionen Tonnen ab geschlossen worden. ES wurden demnach 1900000 Tonnen Ge- treibe verkauft und gelaust, welche gar nicht vorhanden waren, oder e« wurden jene 100000 Tonnen etwa zwanzig Mol gekauft und wieder verkaust. Aehnlich liegt die Sache l» zahlreichen onderrn Massenerzeugnissen de« Verbrauch«, in Kaffee, Zucker, Eisen, Kupfer,c Sei« einigen Jahren hat insbesondere da« Spiel in Kasse« überhand genommen. Im Jahre 1888 wurden an den europäischen Waarrn- bürsrn gegen 6l> Millionen Ballen Kaffee nmgesetzt, während Brasilien» Ernte nur 6 Millionen Ballen betragen hatte. Im Jahr« 1889 brachte Brasilien leine grüßt» je dageweien« Ernte von « Millionen Ballen ein, und aerade in dieser Zeit gelang e- einem Ringe von Speculanten, die Preise auf einer künstlichen Höhr zu halten, so daß nach einer Berechnung der Münchener Handel«- und Gcwerbekammrr die Kaffervrrbraucher in Folge de« Eingreifen« jener Spekulanten etwa drei Millionen Mark mehr sür ihren Kaffn zu bezahlen hatten. Damal« haben sich di« meisten deutschen Handel-kammrrn gegen diese« Spiel auSgejprochen und gesagt: es unterscheide sich i» nicht« von den gesetzlich verbotenen GlllckS'vielen, wirke entsittlichend, bringe ungesunde Verhältnisse in da« reelle Waarrngeschäst uud überliefere dasselbe dem Machtkampf zwischen Hausse und Baisse." Der Widerspruch zwischen dem Gutachten der Hamburger Handelskammer und dem älteren „der meisten deutschen Han- tel-kamniern" ist zu craß, al- daß er au-drllcklich bervor- gedobei, werden müßte. Nur darauf sei bingewiesrn, daß itaffee zu den "Waaren gebört, in denen nach dem Hamburger Gutachten der Terminbankel besonder« „sür die richtigere Ge staltung und gleichmäßigere Entwickelung der Prrise sorgt"! * Verlin. 28. November. Herr Bebel ergreift im „Vor wärt-" da» Wort zur Entgegnung auf Vollm a r'« Angriffe Er verwahrt sich dagegen, au- den „gemeinen Motiven, rie Vollmar mir unterstellt", seine vielberufene Rede von, l l. No vember gehalten zu haben: zur Widerlegung sübrt er eine Reihe von Aeußerungen socialdemokratischcr Zeitungen an, die „wenigsten- meiner Aufrichtigkeit und der Absicht, damit der Partei zu nützen, Gerechtigkeit Widersakren lassen". Es sind l3 socialdemokratischr Blatter, aus dir Bebel sich berust, welche in der Tbat ibm da» Recht zur Kritik im Allgemeinrn rugestebe», wenn sie auch nicht alle seinrn Standpunct voll ständig billigen. Bon den sonstigen A»«führungtn Bebel« sei folgende Stelle wiedergegeben: „Tes Weiteren wied von Bollmar, indem er in der einen Stell» seine« letzten Artikel« sich wieder voll sittlicher Eiitrüilnng gegen di« Anklage de« Pairicularismu» verwabrt, in der andere» ui» so kräftiger an den Particutarismue der daverischei, Genüssen oppeUrrt und dericlb« zur dellsien Flamme gegen mich a»- gebiasrn Eine Demagogie schlimmster Ar«. Schließ lich wird sogar «ine Drohung gegen mich ausgesprochen, die mich befürchten laßt, daß, wenn ich weiter, wie bisher, in meinem lüudhaste», di« Parier verderbenden Lebenswandel sort- sabre, mir ein Balaillon Strasbayern, oermulhiich nl« Ein quartierung, hierher nach Berlin geichirkt wird, uin nur am eigenen Lr>b« zu beweise», daß bie bayerischen Genossen „Maniier sind, die an ihre Selbnsiaiidigleit nicht rühren lassen". Die Geschichte ist Nicht mehr tragisch, sie sangt an komisch zu werden. Giebl «in Mann wie Vollmar, den ich bisher al« «inen sehr ernst zu nehmende» Mann angejede» habe und sür den ich auch hiSdrr niemals Gefühle de« Hasse« zu emvfinden Ursache hall«, sich mit solchen lächerlichen Tiraden ab. bann muß es um dir Sache, di« er vertritt, sehr übel bestellt sein Rach seinen Entgegnungen gewinnt e« den Anschein, al» habe meine Rede von A di« Z au« nicht« al- periüniichen An griffen bestanden, ,i»d alt seien ei nur die niedrigste» Motive geweien, dir mich zu jener Red« veraniaßte». Ich müßt« wahr hastig a cht nur »in erbärmlicher Kerl, sonder» vor allen Dinge» «in schlechter Taktiker sein, ließ« ich mir »m der Besriehigung kleinlicher, persönlicher Rachegelüste willen, di» mir fremd sind, alle de Donnen voll moralischen Uarath« über den Kopi gieße», mit denen man m ch seit acht Tagen, allerdings nur in einem kleinen Tbeil der Parteipresse, beehrt hat und »den mußte. Ich kenne unser« Pappenheimer al- daß ich nicht vorausiah, wo« folgen würde." V. Lrrlt«. 28. November. (Telegramm.) Der Kaiser bat wegen einer leichten Erkältung kie Reise nach Weimar und Buchelna aufgegebe» und mir semer Vertretung bei den morgigen Be>setznn-z-seierlichkeitrn den Prinzen Friedrich Leopold beauftragt. 1. verlt«. 28. November ^Telegramm.) Der Kaiser nadm beut« Vormittag den Bortrag de« Reichskanzlers entgegen. 8. verlt«. 29.November. (Privattelegramm.) Wie verlautet, beabsichtigt der Prinz von Neapel, schon im näch strn Frühjahr wieder einen sür mehrere Tage berechneten Besuch am hiesigen Hofe zu machen. L. vertitt, 28 November. (Privattelrgramm.) Der Post" zufolge ist da» Programm der Feierlichkeiten zur Vtnwethung »e» «enru Nri»»ta,»srvättpe» nunmehr vom Kaiser genchmigl worden. Tw Versenkung der Festordnung an die zu dem feierlichen Acte Geladenen stellt unmittelbar bevor. Berlin» 28. November. (Telegramm.) Der Stell vertreter des Reichskanzlers. StaatSsecretair vr. v. Loel- tich er, erläßt folgende Bekanntmachung: Mit Bezugnahme aus die in Nr. 4l des ReichS-GesetzblatteS verkündete kaiierliche Verordnung vom 2. d. Mts, durch n>eict>» der Reichstag berufen ist, am ü December d I. in Berlin zusammen- «„treten, wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Eröffnung de« Rrich-tag« an diesem Tage um N'/, Udr Mittags >m Rilwriaate de« diesigen ResideazschlosseS liallfinden wird. Zuvor wird ein Gottesdienst und zwar für die Mitglieder der rvangestschen Kirche in der Dom-Jnlennwstrche (Mon-jon) »ni 10',, Uhr. sür die Mitglieder der katholischen Kirche in der Ll. Hedwig-kirch« um l l Uür abgehallen werden. Die weitere» M»- theil ungen über ditErüßn ung-sitzung erfolgen >» dem Bureau des Reichs- tag-, Leipzigerftragr«, am4. December in den Stunden von 9 Udr Morgen« dt- 8 Udr Abends und am k. December von 8 Udr Bor- mittags ab. In diesem Bureau werdrn auch die LeartimaiioiiSlarten sür dw Eröjsuung-sitzang ausgegeben und alle sonst erforderlichen Mittheilungen gemocht wrrden." Wegen de« beschränkten Raume« i» Rittersaal« und de« Mangels au Tribünen könne, Zuschauer zu dem LrössnnngSacte nicht »ugetassen werden. v. Berti«. 28. Novembrr. (Privatit lrgramm.) Dem Obrrstru V. Scheele ist, wie die „Post" meldet, vom Kaiser der Orden „pour lo mSrits"' verliehen worden. ö. Verlin, 28. November. iPrivattelrgramni.) Am Sonnabend findet beim Finanzminister Llr. Miqnel eine Tafel statt, an welcher die übrigen Staat-minister tbeil- nehmen. II. Berlin, 28. November. (Privattrlegramm.) Bci der Gedächinißseicr, die ver birflgc Zweigverein des Gnfta»- Apaif-Veretn« am 800. Geburtstage Gustav Adolfs ver anstaltet, wird Heinrich von Treit schkc den Bortrag halten. — Dcr Schriftsteller und Privatgclehrte R. Siegfried zu Königsberg i. Pr. ersucht »nS milzutbeilen, daß er in Betreff des in neuerer Zeit so häufig genanntrn ThcmaS der Proportionalwabl und Minorilätenvertretuug eine mit Erläuterungen versehene Uebrrsicht der gesammten einschlägigen Literatur (eine sogenannte Bibliographie) vor bereitet. Derselbe richtet an alle Diejenige», welche io der Lage sind, ihn auf einschlägige- älteres und neueres, in- und au-ländische- Material (dasselbe sei von welcher Art eS wolle) aufmerksam zu machen, die dringende Bitte, ihn mit Mmbeilungcn zu rersehen. Besonders erwünscht wäre ihm dir Nachweisung von Aufsätzen und Abhandlungen in Zeitungen und Zeitschriften, in denen diese« Thema ent weder dcr Haupliachc nach behandelt oder nebenher beriibrt ist, sowie der einfchlägigen Stellen, welche sich in wissen schastlichen Werken in großer Zahl zerstreut finden. Jede, auch die geringste Miltheilnng wird mil lebhaftestem Danke rntgegengeuommen und auf da« Sorgfältigste beachtet werden. — Ein Artikel der agrarischen „Deutschen Tages zeitung", in dem sie erklärt, daß die Agrarier zwar zur Bckämptung de- Umstürze» bereit seien, daß aber erst wirtb- schastlichc Reformen und dann der Kamps gegen den Umsturz vorgrnommen werden müßten, wird «n der „Kreuzzeitung" ausdrücklich gebilligt. - Der Bund der Landwirth« vertagte die Beschluß fassung über dir Nachsuchung einer Audienz de« Gesaiilnil- vorstande« beim Kaiser. — Wie die „Volk-zig." erfährt, hat die socialdemokratischc Bierdvycott-Eommiffio» dw Frage erörtert, ob Ge nossen, welche „Wiener" CafSS besuchen, in denen boycoltirre- Bier au«geschänkr wird, sich der Zuwiderdanviuiig gegen rie Boycott - Eommisflon schuldig gemacht haben, anä, wenn sie in solchen Eaje« trin vier verzehren. Es bandelt sich dabei u. A. um die Abgeordneten Liebknecht, Bebel und ui» andere eine führende Stellung euinebuientr Genossen. Dir Eommission hat jedoch dw Krage nicht weiter verfolgt, sondern einstweilen offen gelassen. — Nack der Miltheitung schlesischer Blätter hat der Kaiser den, Baron v. Wrlrzet »us Lab«,h den Grasentttel verliehen. Bacon Wetczek ist der Schwiegervater de» Grasen Clemens o. Schünliorn- Wiesenthkid, der jetzt znr Dienstleistung in» Auewanige Amt coniiilandik« worden ist. Sein ältester Bruder, Gras Arthur, war mit der verstorbenen ättrften ^.ockter de« neuen Reichskanzler» vermählt. * Hamburg, 28. November. (Telegramm.) Die „Ham burger Nachrichten" bestätigen, daß dir Beisetzung der Fürstin BiSmarck in aller Stille in Varzin erfolgen wird. Der Tag ist noch unbestimmt. Da« Blatt fügt hinzu, daß alle Besuche in Varzin ärztlich verboten seien. * Nöntg-brrg t. Pr.. 27 November lieber die General- versaminlung de« Bunde« der Laodwirtde der Provinz Ostpreußen liegt jetzt im Provinzialorgan te- Bunde« ein ojsicieUer Bericht vor, dem wir aus den Mittheilungen de- Vorsitzenden, Herrn von der Gröben-Arenstem, über die Urderreichung der bekannten Adresse an den Kaiser Folgende« entnehmen: „Nachdem Se Majestät die «dreffe beantwortet hatte, gerndren AllerhSchsldecselbe in einer etwa 1' , Sin,»«» «Ltzrenda» »nbten, sich »us das Eingehendst» mit unseren laudwtrthsckasliiche» Verhält- ' aiiigen, i»r> niffen zu beschäm,«», sprach mit jedem Einzelnen »an un«
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