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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894113001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-30
- Monat1894-11
- Jahr1894
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SS42 Hachmaflennrheeruagen bnvilligten Rothstaad«ceehit». sonder« »m Ae Förderung bestimmter nab fest begrenzter, den LaadrScultur- interefsea förderlicher Zwecke und Unternehmungen handeln. Daß dabei auch da- BerkehrSwefe» in Frage steht, uuterliegt keinem Zweifel. I. vartt», 29. November. (Privattelegramm.) Der Kaffer verblieb gestern Abend im Arbritöjimmer und erledigte Regieruug-geschafte. Zur Abendtasel waren die Gräfin von Flandern und dir Prinzessin-Tochter Henriette nebst Gefolge geladen. — Prinz Friedrich Leopold von Preußen hat sich eine Erkältung zugezogen und konnte in Folge dessen nicht in Lertrrtuug des Kaiser» zu den BeisetzungSfeiertichkriteo nach Weimar »Kreisen. Der Kaiser beauftragte daher den Prinzen Friedrich vooHoheozollern, commandirenden General de» 3 ArmeecorpS, mit seiner Vertretung in Weimar. V. verltn, 29. November. (Telegramm.) Der VnndeSrattz nah» die Umstur,»»rla,e an. I. verltn, 29. November. (Telegramm.) Der .Reichs anzeiger' meldet: Da» rtaatamtntflertum ließ dem Fürste« vt-marck gestern folgende» Telegramm zugehen: „Letnem tzachverrtzrlr» langjährigen Präsidenten sendet de« «nddru« tzerzttchstrr Thetlaahm» am Hinschelde« seiner »renen, nn- »er^tzltche» Lebensgesährttn da« Ttaattmintfterin«." — Der Fürst sprach dem Staatsministerium auf dem Drahtwrge seinen verbindlichsten Dank au». Berlin, 29. November. (Telegramm.) Der „Reichr- anzeiger"' meldet amtlich die Ernennung de« großberzozlich besiischen OberlaudeSgerichtSrathS Dr. Gtlmer au» Darmstadt ;um Reich-gericht-rath. v verltn, 29. November. (Privattelegramm.) 2a derselben Nummer, in der die .Irenzztg." ihren Angriff auf die vanner Professoren eröffnete, wußte sie zu melken, daß im CultuSmiaisleriuin die Absicht bestehe, die Bonner Facultät durch einige positive Professuren zu ergänzen. Diese Nachricht ist, da sie mit großer Sicherheit auflrat, viel fach geglaubt worden und hat >m Rheinland und unter den Studirenden in Bonn einen Sturm der Entrüstung entfesselt. „Aber diese Nachricht", so schreibt man der „Nat.-Ztg", »ent spricht nicht den Tbatsachen. Wieder zeigt sich, wie leichtfertig die »Kreuzzeitung" Tenkenznachrichten in die Welt seht, wir billig ihr die Wahrheit ist. Ob dem EultuSminister wirklich Wünsche der Art ausgesprochen sind, wissen wir nicht; wir glauben es gerne. Ader aufs Bestimmteste können wir versichern, daß die Absicht, nach Bonn neue Professoren zu berufen, nicht besteht und nicht bestanden bat, daß der Ver- iuch der .Krzztg.', den Minister zu einem Vorgehen gegen Prof. Harnack zu bewegen, völlig mißlungen, und vaß auch der Wink, der Minister solle die pstlchtvergeficncn Professoren in Bonn an ihre Pflicht erinnern, ein Schlag in» Wasser gewesen ist. Wir freuen un« dessen. Wir baden e» nicht anver» erwartet. Dem neuen Ministerpräsi denten hat die Straßburger Universität soeben da» ehren- werthe Zeugniß ausgestellt, daß er von seher der schärfste Gegner aller Unterdrückung freier Wissenschaft gewesen sei. Und ihr Eultusviiiiister hat erst kürzlich erklärt: die Wissen- ichaft lasse sich nicht commandiren. Die Aera Hoheutode hätte sich ja gar nicht unglücklicher einsühren können, als durch eine Beugung unter da» Joch der KreuzzritungSpartei.' L. Berlin, 29. November. (Privattrlegramm.) Der BnndrSrath stimmte, der „Post" zufolge, dem vom Reichs tage angenommenen Anträge zu, wonach den Ossicicren und Mannschaften, welche in den Jahren 1870 und 1871 infolge einer Verwundung der Anrechnung de» zweiten KriegSjahrc» verlustig gingen, der PcnsionSaussall erstattet werde. Die betreffende Novelle zum Pensionsgesetz wird im Srieg»ministerium ausgcardeitet und geht dem Reich«tage im Lause der Tagung zu. L. Berlin» 29. November. (Privattrlegramm.) Die »Post' erklärte die (im »Lcipz. Tagebl.' nicht erwähnte) Blättermeldungen, eS sei beabsichtigt, die kleine« Cavallerie» Garnisonen mit nur einer oder zwei Schwadronen ganz aufzuheben, für unrichtig; eine solche Absicht bestehe de» der Militairverwaltung nicht. L. Berlin, 29. November. (Privattrlegramm.) Die Meldungen über eine geplante Veränderung in der Ver pflegung »er Soldaten sind unbegründet. V. verltn, 29. November. (Privattrlegramm.) 2n der gestrigen aut besuchten Versammlung de« Rattonallideralen Verein» zu Berlzzi gedachte der Vorsitzende l)r. Krause der verstorbenen Fürstin BiSmarck, zu deren Andenken die Anwesrndeu sich von den Plätzen erhoben. L. Berlin, 29. November. (Privattrlegramm.) Die -Boss. Ztg." bezeichnet das Gerücht, wonach der Direktor der Eolonialabtheilung, Dr. Katzser, im ReichSdienste für Elsaß-Lothringen Verwendung finden soll, al» unzutreffend. — Der Zank im socialdemokratischen Lager füllt beute wieder fünf Spalten de» »Vorwärt-'. Erwähnt sei, daß Liebknecht erklärt: „Hi, de» zwei Fragen der Landtagstaktik und der Agrar» toktik stehe ich genau auf demselben Standpunkte wir Bebel." Bebel webrt sich gegen Vollmar'S durchaus berechtigte Anklage, sein (Bebel s) Verhalten gegenüber der Partei und oem Parteitag sei gleichzustellen mit der Handlungsweise, die seiner Zeit die Unabhängigen sich hätten zu Schulden kommen lasten und wegen der sie au» der Partei ausgeschlossen wurden. Bebel wird sich nicht abbaltcn lassen: „auch fernerhin, wenn ich eS sür gerechtfertigt halt», dir „Ka ssandra zu spielen", in der Hoffnung, daß dies» Rolle in der deutschen Socioldeiiiokratie, trotz der Bollinar und Grtllenberger, immer noch eine dankbarere ist als die bei den Trojanern, welche die Warnrufe der Seherin nicht achteten und «nS Verderben rannten. Und ich werde diese verhöhnte und verspotte»» „Koffandrorolle" auch weiler spielen ans di« Nolhwendigteit hin — wie ich doS schon neulich hier in Berlia erklärte — Ehren «ad Würden dran geben zu müssen, um als „Gemeiner" in Reih und Glied um io rückhalt-loser dieses freiwillig gewählten Dienstes warten zu küanea." — Wie die »Köln. Ztg.' meldet, hat der Minister für Handel und Gewerbe der nordwestlichen Gruppt de» Verein- deutscher Eisen- und Stahlindustrien»! auf ihre Eingabe betreff» der Beschäftigung jugendlicher Arbeiter io Walz und Hammerwerken mitgetbeilt, daß der Bunde»- rath über die Abänderung der betreffenden Bestimmungen vorautsichtlich in der allernächsten Zeit Beschloß fasten werde. — Der Hrimstätten-Gcsetzentwurs soll in der Fassung, in welcher er von der Eommissioo in der vorigen Tagung angenommen wurde, im Reichstag wieder ringebracht werden. Eine Anzahl von Mitgliedern verschiedener Parteien bat, wie hiesige Blätter mUlhcllen, ihre Unterschrift bereit« gegeben. — Der Generaladjutaut Gros von Wedel, bt« vor Kurzem deutscher Gesandter in Ltockbotm, ist mit seiner Gemahlin hier «in getrosten und hat hier eine Wohnung bezogen. * Barzi», 29. November. (Telegramm.) Die Bei setzung der Fürstin Bi-marck fand heute Nachmittag 2 Uhr statt. Dieselbe nabm einen überau» würdigen Brrlauf. Außer der gesammten fürstlichen Familie und Professor Schweninger waren zur Beisetzung keine Gäste eingetroffen. Sonst wohnten nur die Beamten und da» Forstprrsonal de» Fürsten, sowie die Bewvbner Varzin» der Feierlichkeit bei. Zm Arbeitszimmer der verstorbenen Fürstin war der Katafalk ausgrbaut. Daselbst fand auch die Traurrfeirr statt. Dir Leichenrede hielt Prediger Schumann au» Duffow Der Sarg wurde sodann von 6 Förstern und 8 Inspektoren io da« Gartenbau» getragen, wo er vorläufig ausgebahrt wurde. Der Fürst folgte dem Sarge am Arme der Gräfin Rantzau. Der Fürst, welcher bereit» Vormittag» allein eine» Spaziergang im Parke gemacht hatte, schritt rüstig einher. * Hannsaer, 28. November. Dir gestern Abend erfolgte Wiederverhaftung de» ReichStag-avgeordarte» Leuß ist auf direkte Anordnung de» LberlandrSgericht» in Erlle ge schehen. Der Bertßeidiger dr» Abgeordneten Leuß batte de- kanntlich die Haftentlassung seine» Clienten gegen Stellung von 10 090 ^ Caution beantragt, weil Fluchtverdacht nicht vorliegt. Aus diesen Antrag bin wurde Leuß entlasten. Hier gegen legte die Staatsanwaltschaft in Hannover Beschwerde rin, weil neben dem Fluchtverdacht CollusionSverdacht (Verdunkelungsverdacht) vorliegr. Auf Grund dieser Be schwerde ist die abermalige Verhaftung erfolgt. * Weimar, 29. November. (Telegramm.) Die Bei setzung de»Erbgroßhrrzog» fand heute Vormittag statt. Der Lelchenzug setzte sich um l l Uhr in Bewegung. An der Spitze desselben marschirtr da» in Weimar garnisoairende Bataillon de» Infanterie-Regiment»„Großherzog vonSachsrn". dessen Capelle „Jesu» meine Zuversicht" spielte. E» folgte die Hosdienerscbasl, die Hoschargea und dir Geistlichkeit. Hinter dem achtspannigen Leichenwagen schritten der Erbgroß- herzog Wilhelm Ernst zwischen dem König von Sachsen und dem Prinzen Friedrich von Hohenzollern. Dann folgten die anderen sürstlichenLeidtragendeo, uiilitairische Deputationen, da» Staal-iniuisterium, Hoschargen, zahlreiche hohe Officirrr und Beamte. Vor dem Leichenwagen trug der General- Adjutant Graf Henckel von DonnrrSmarck aus einem Kisten den weimarischen HauSortrn, zahlreiche Officiere die anderen OrdrnS-Insignien de» Verstorbenen. In den trauergrschmücklen Straßen, weiche von einer zahllosen, in ernster Haltung ver harrenden Menschenmenge gefüllt waren, bildeten die Krieger vereine de» Landes und ander« Vereine mit ihren Fahnen Spalier. Der Zug langte um ll'/, Uhr an der Fürsten- grusl an, wo ein GotteStieost adgebalten wurde. Daraus löste sich der Lug auf. Der Großberzog hat mit Rück sicht auf seinen Gesundheitszustand an der Feier nicht theil- genommrn. * Nürnberg, 29. November. (Telegramm.) In einer bi» nach Mitternacht dauernden Versammlung sprach Grtllenberger gegen Bebel: Urber Bebel'« Rede habe man von Berlin aus Porteiblättern tanze Brrichte zugejchickt, um die Partriblätter zu überrumpeln «ad io den köpfen der Parteigenossen Beuarnhignng und Rebellion gegen den Frankfurter Parteirag hervorzurusen. Bebel sei zur Kritik gewiß berechtigt, aber er Hab« sich zum Lplitterrichter und zum Dtctator aufgeworfen. Der schlimmste ParticuloriSmu» sei der preußische und namentlich der Berliner. Wenn seiten« de« Parteivorfta nde» nicht positiv Bebel'» finanziell« Borwürfe getadelt würden, könnten die Bayern Ehren halber keinen Groschen RetchStagtdiSteo mehr oaoebmen. Dana muffe di« bayerische Unabhängigkeit Platz greisen, und Bayern selbst kür Diäten sorgen, damit man nicht al» Bettler behandelt werde. Grillenberger droht« schließlich mit Niedrrlegong seiner immtlichra Mandate, wenn dir bayerischen Parteigenoffen nicht durch »ine» Protest gegen Bebel seine Ehre wiedrrherftellten. * Etnttnnrt, 28. November. Von den Wahlnachrichten der letzten Woche ist weitau» dir bedeutsamste dir, wrlche au» Mergentheim kommt. Den dortigen Bezirk vertrat seit bald 39 Jahren der Ministerpräsident Frhr. v. Mittnacht, und wenn der ehemalige Sladtrichter von Stuttgart sich zur zweithöchsten Stelle im Staate emporgeschwungen hat, so ver dankt er die» nickt zum Mindesten seinem Eintritt in den Halbmondsaal, wo er seine hervorragenden rednerischen und staat»mäunischeo Gaben in vollem Maße zur Geltung bringen konnte. Seitdem der Bezirk Mergentheim seinen früheren Oberamt»richter »um ersten Male in die Kammer entsandt batte, blieb er seinem Erkorenen treu, seit »876 gehörte der Bezirk sogar zu denen, welche inmitten de« tosenden Wahlkampfe» eine friedliche Idylle bildeten. E» ist sür die heutige Lage in Württemberg bezeicknender al» alle» Andere, daß der Minister seinen Entschluß angelllndigt hat, nicht mehr «l» Bewerber um da» Land tagsmandat austreten zu wollen. Der »Köln. Ztg.' wird hierzu geschrieben: „Er war bereit, e» nockmalS zu thun, falls man ihn wieder ohne Gegner lassen würde; aber da neue schwäbische Erntrum, da- ihu und den CultuS- minister vr. v. Sarwry wegen de» Widerstande» gegen die Zulassung vou Mäanerorden grimmig haßt, war entschloffen, in einem Bezirke, wo dra 18 990 Evangelischen l»099 Katholiken rntgegenstehen, den Kampf gegen die „liberale' Regierung aufzunehmen, und in einen solchen Kampf nach pr D räsidrnten und dem Crntrum auf den weiteren Gang der inge au-übt." * München, 28. November. Wie seiner Zeit gemeldet, batte die hiesige Polizeidireckion zwei Gewerkschaften im Sinne de- bayerischen VereinSgrsetze- für „politisch" erklärt. Nackkem beide socialdemokratische Bereinigungen egen diese Verfügung unter Berufung ans tz. »32 der ewerbeordnung, welcher bestimmt: „Alle Verbote und Strafbestimmungen gegen Gewerbetreibende, gewerbliche Gehilfen, Gesellen oder Fabrikarbeiter wegen Verab redungen und Bereinigung zum Behuf» der Erlangung günstiger Lohn- oud ArbeitSbedinguagea .... werden aufgehoben" — Beschwerde eingelegt batten, ist letztere seiten» der köderen Instanz mit folgender Begründung verworfen worden: „K. 132 der D. R.-G.-O. bot nach den Ausführungen eine» UrtheilS de- Reichsgericht« vom »0. November 1887 e- absolut nicht mit irgend welchen Gegenständen allgemeiner politischer Natur, sondern ausschließlich mit den concrrtea Arbeit»« Verträgen zwischen Arbeitgeb«» und Arbeitnehmer, mit den un mittelbar geregelten Lohn- n»d Arbeitsbedingungen zu tdun. Sobald aber irgend ein» gewerbliche Eoolition da» Gebiet d»S gewerblichen Leben« mit seinen concretea Inter essen verlaßt, sobald sie dinübrrgreist in da« staatlich« Gebiet, hört sie auf. gewerblich« Organisation zn sein, und wandelt sich io «inen politischen Verein um, der als solcher den Beschränkungen de- Verein», oud BersammlungSrrcht» unter liegt. Nicht lediglich di« allgemeine Tendenz und da« letzte Ziel, sondern zugleich Form und Mittel der BerrtnSbeftrrbuugr» «nt- scheiden darüber, ob sie politischen Charakter an sich tragen. Daß Letztere» bet dem vormaligen örtliche» Sattlerveret» (und bei dem Metallarbriterverband) der Fall ist, Hot di« königlich« Polizeidirectiou in ihrer Verfügung (mit der st» den Bereit» für politisch erklärte) in völlig zutreffender Weis« znm Ausdruck gebracht." Oesterreich.Uugar«. * Wir«, 28. November. Im Club der Linken, wo dieWablresorm diScutirt wurde, sprachen sich fast sammt- liche Redner für dir Schaffung einer einheitlichen fünften Curie industrieller Arbeiter und Miudestbesteuertrr au». * Wir«, 28. November. Der reichSdrutsche Bereia „Niederwalv' telegraphirte heute an draFürstrnBiSmarck Der Verein „Niederwald', innigen Antdeil nehmend an dem schweren Berluste, der Euere Durchlaucht durch den Heimgang Ihrer edlen ?ebro«gesäbrtia, der Frau Fürstin, betroffen bat, bittet, die Versicherung seine» tiefsten Mitgefühls rntgegeozuoehmr». Möge Gott Euerer Durchlaucht Stärke verleiben, diesen derben Schlag kranvoll zu überwinden und >n dem Gedenken an dir lhrure Enischlasene Trost zu finden Gott segne dir derdlichtoe Fürst,n und behüte Euere Durchlaucht noch lang« Jahre zum Rubm und zur Ehre dr» deutschen Vaterland«»! * Tehreertn, 29. November (Telegramm.) Eine Generalversammlung der Stadt Debrrcziu nahm einstimmig einen von sammtlichrn Stadtverordneten uoterzrichnrtra An trag an, gegenüber den hirsigra Vorgänge» ein« loyal« Kundgebung sür de» Kaiser zn beschließen. Der Latrag wurde stehend augehört und der Beschluß mit minutenlangen begeisterten Eljen-Rufen ausgenommen. Frankreich. * Part», 29. November. (Trlegrani m.) Bezüglich eine» gestern in Marseille veröffentlichten Artikel«, welcher falsche Angabe» über die Rolle der ausländische» Militairattachö» und Gesandtschaften in Frankreich enthielt, wird in einer halbamtlichen Note erklärt, die Re gierung beabsichtige in keiner Weise, die Initiativ« in Betreff der Abschaffung der Militairattachü» z» «greisen. * Varl», 29. November. (Telegramm.) Der »Gauloi»' bemerkt gegenüber der Aeußerung, welche der .Figaro' gestern dem General Mercirr in Bezug aus die Schuld de» Haupt mann» Dreyfa» in den Mund gelegt hatte, e» sei unerhört, daß man sich so über einen Mann auSlaffea könne, der noch nicht einmal Gelegenheit gehabt habe, öffentlich sich zu ver- theidigeu. Mercier erklärt denn auch, er habe die ihm zu- aeschrledeoen Worte nicht gesprochen; rer „Figaro' hall aber seinen Bericht aufrecht. Eiu andere» Blatt griff di« fremde» Militairattachä» an, die e» amtlich geduldete Spione nannte, und namentlich der schwedisch-norwegische Mililairattachö wurde beschuldigt, für Rechnung Deutsch land» spioairt zu haben. (!) Die Regierung läßt heute halbamtlich erklären, die Verdächtigung sei grundlos. (Boss. Z.) * Part», 29. November. (Telegramm.) Wir ver lautet, erhob die hiesige deutsche Botschaft gegen die jüngsten Preßartikel, in welchen sie mit Spionagevor fällen in Verbindung gebracht wurde, sehr ernste Vor stellungen bei der französischen Regierung. Der Minister de» Auswärtigen, Hanoteaux, sprach dem deutschen Bot schafter Grafen Münster gelegentlich dessen Besuche» sein Bebauer» über die Artikel au». Belgien« * Brüssel, 28. November. Anfang December wird sich der orlranistische Thronbewerber in Brüssel nieder lasten und seine politischen Freunde empfangen. Obwohl dem belgischen Könige da» Verweilen de» ihm nahe ver wandten Prinzen von Orleans in Brüstet sehr peinlich ist, kann dem Prätendenten der Aufenthalt in der belgischen Hauptstadt nicht versagt werden, so lange er nicht offen gegen die französische Republik wüdlt. Sollte aber die franzojnche Regierung sich bei Belgien über die zu erwartenden orlea- nistischen Zusammenkünfte beschweren, so wird damit der bel gischen Regierung der willkommene Anlaß geboten, den Prinzen von Orleans zum Verlassen Belgien« auffortrrn zu können — Da» Ministerium lehnt die von den Socialistrn verlangte Amnestie ab und finket darin bei der katholischen Reckten Zustimmung. Die Regierung fürchtet, daß dir socia- lisrischen Arbeilerkrcise die Amnestie al» „eine Capitulation der Autorität im Kampfe gegen die Unordnung" au-legen und daraus Muth für neue Volksbewegungen schöpfen. Dazu kommt, daß bei der letzten Bewegung mehr al« 3090 Personen wegen Angriffen auf ArbeitSsreiYcit und Eigenthum oder al» Angehörige bewaffneter Banden re. verunhetlt worden sind und dir Begnadigung Aller ungerechtfertigt erscheint. Obwohl die neue Militairvorlage der Regierung erst der Rechten ur vertraulichen Berathung vorgelegl werden soll, genügt on da» Belanolwerdeo ihrer Grunbzügc, um die klerikale :cffe zum Kampfe gegen diese Vorlage aufzurusen. ie Vorlage will: Abschaffung der militairischen Stell vertretung, Verkürzung der Dienstzeit, Zulassung der Einjährig- Freiwilllgeo, Errichtung einer Reserve und Erhöhung de« Effeclivbestande» um 49 999 Mann. Die Annahme einer solchen Vorlage ist sehr zwriselbast. Dagegen findet ein anderer Regierungsantrag eigener Art Anklang: da» Referendum soll für die Gemeindeverwaltung eingesührt werben, lieber irde Einführung einer neuen «teuer oder Erhöhung oder Abänderung einer bestrhenteu Steuer Verben alle mindesten« 29 Franc» zahlenden Steuerzahler dar Gemeinde befragt, lkur wenn zwei Drittel aller Stimmen sich dafür au»- prechea, und dir königliche Zustimmung erfolgt, kann der Gemrinderath eine neue Steuer rinführen. Italic«. * N«m, 23. November. Dem Telegrammdienst der Presse wendet der italienische Postminister Maggiorino serrari» eine eifrige und dankenSwrrtbr Fürsorge zu, die in anderen Culturstaaten zur Nachahmung dringend empfohlen werden mag. Einem Gesetzentwurf, betreffend Tarif- ermäßigung um 5,9 Proceut sür ZeiiungSvepeschea, den er »aldigst dem Parlament vorlegen wirr, hat er eine Ber- ügung vorausgeben lasten, die durch Inhalt und Form nu Reckt die wärmste Anerkennung seiten» der iouraa» istischen Kreise gefunden bat. Durch die Form, weil Ezcellenz Ferrari» sich auch al- Minister seiner eigenen Thätigkeit rl» Zeitungsschreiber erinnert und in seinem neuesten Kundschreidrn an die ZeitungSdirectoren diese al» „verehrte College»," begrüßt, und durch den Inhalt, weil er ihnen darin eine wichtige Verbesserung der telegraphischen Ueber- mittetung der ParlamentSberichie ankünbigt. Dieselbe besteht in Folgendem: Der auSzügliche Sitzungsbericht, der vom Kammerdurtau lausend angescrtigt und während der Sitzung in Bürstenabzügen den Zeitungen und der Preßtribüoe mitgetbeilt zu werden pflegt, soll von nun an den au»wa,tigen italienischen Blättern unmittelbar vom Kammer- bureau au» trlegraphirt werden, und zwar ununter brochen während der Dauer der Sitzung. Die hier durch bewirkte Beschleunigung und größere Zuverlässigkeit der Berichterstattung soll noch weiter dadurch erhöht werden, daß die Zeitungen in ihren eigenen Räumen einen Morsr- Apparat ausstellen, sich mit dem Telegrapheuamt verbinden und den aus der Kammer telegraphirtrn Bericht direct selbst ablesrn können. Zur Einübung der Redactcure will der Post minister den Zeitungen für einige Wochen Lrhrpersonal au» dem Telegrapheadienst unentgeltlich zur Verfügung stellen. Für die sonstige Einrichtung werden die thcilarbmruden Zeitungen natürlich entsprechende Gebühren zu zahlen haben. Außerdem studirt Ferrari» die Frage, od und wie den Zei tungen auch dir Meldungen der halbamtlichen „Agenzia Stefan!", sowie Privatdepeschen direct in die Redaktion hinein telegraphirt werden können. Portugal. * List«»««. 29. November. «Telegramm.) Die Tagung der Eortr» ist geschlossen worden. Die Wiederrinbe- rusuna erfolgt zu einem gelegen erscheinenden Termin«. — Der Ministrrrath trat heute zu einer Sitzung zusammen. Aste«. * Land««, 29. November. (Telegramm) Einer Mel dung der .Time«' au« The)»« zufolge landet»» Admiral Freemantle und medr al- 59 Officiere in Port Artbur. — Ja Sbangbai berrscht große Aufregung über dir von t20 der höchsten chinesischen Beamten in der Sache Li-Huna-Tschang Unterzeichnete Denkschrift, in welcher Li-Hung-Tschaog » Sohn, der frühere Gesandte in Tokio, ferner der Taotai Kung und der Taotai Wu de« Hochverrath», dr angen durch Verkauf von Siaat-geheimnissen an apa», beschuldigt werden. (B. 8.-A.) * L«utz«n.29.November. (Telrgramm.) Am25.d.M. fand im M*Gie«»ktn>»P«fl eia deftige» Gefecht zwischen Japanern und einem Thrile der Armee de« General» Sung statt. Dir Chinesen batten beadfichtigt, die rechte Flanke der Japaner zn umgeben, erlitte» aber Verlust« und zogen sich zurück. (Bost. Ztg.) * Ko»»,. 29. November. (Telegramm.) Da« „Reutrr'sche Bureau' meldet au» Chef««: Hier verlautet, daß die japa nische Regierung die Annahme r,aer Kriegsentschädigung vou 49 Millionen Pfund Sterling ablebote uod rin« jolche von 39 Millionen nebst Vergütung aller KriegSkostra verlangt. * O»k«»a«a, 29. November. (Telegramm.) Meldung de» „Reutrr'schro Bureau»'. Der Dampfer mit dem Zoll- commiffar Det ring an Bord passirte Kobe auf der Rück reise nach Tientsin. Nachdem der Ministerpräsident Gras Ito die vou Detring überbrachten Mittheilungea erhalte» hatte, fanden in Hiroshima längere Confereozrn de» Eatzinet» statt. Man nimmt an, jdaß die Mission Detring'» erfolg- lo« sein werde. (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Vanl klsüaii, kur ksmerv Uavava-6i§arrsv. LMwtrme ö, m Ilmü Tlmtsck Mills: l.orirlüKtrW« 1. kküloxi-spiliv-MliM, SelimbMMli. vrl^LTes-eteeu, tu feinster AuSstattuua zu tziUigsten Preisen. äpisn-keliiievitr, poeamatlselier, seid^ttklltlieer 6vrLu8vI> loser ^IlürsekUesser. Neueste» System, äledrjükri^e 6»r»ntie. »sink'. Lnisl poei'svtimkum, Ileolüktr. 1. ällle, ckis es kortlankenck gebrauchen, veräen bevunäerl vegen ihrer »ckiiaev, ra ten, jugenäkrischev Kaut. Irin ist unck bleibt eben das beste kür die Kauipttsgs. Ran kalte »oleko deskaib stet» in der kamille vorriitkig und vends es recktreitig an. dann vird wav immer tadellos reinen l'eiot und voklgeptiegte Kitode haben. Preis 1,50, tür Llooate rureiekend. In allen besseren Oescdiltteo erkitltlieb. In Teiprlg ist krdwv Irls vor- riithlg bei Ose. kreko, l-lora-vrogerie, t-rimwaiscbe Ltrasse 7; II. k. Llrlnus, Drogerie; B. llutseddaek, Drogerie; Uerm. knek, io Xenschönekeld; 0. L. Kleolal io Reudoita; O. v. 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