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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894120401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894120401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-04
- Monat1894-12
- Jahr1894
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WW Vez»gO.Preir W« b«, i» Stad^ iLLTSIL: HK»»» »»,»»>,: bÄPwdHalia« 8»««tch« Znstell»», t^ Hans^öTL Pnock bftPäft für »«»tfchianb «ab vistorretch:»kettutbrttch «wct» APtichr KwMbaabftnd», ft« WM«»: »«MltchU M» » »» «n»F Nütttto» »»» Lr»Mi«,: Morgen-Ausgabe. /iliile«: Vst» Kl»««'» Lortt«. <U1Ir«D Htchftlb Universititsstraß« I, Ls«l« Lösche, ^ ^ laibart»«» str. 1«^ pari. «G KInlasslatz 7» UchMer.TllgMü Anzeiger. Drgan für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Eeschliftsverkehr. A«zeige«Prei- dlr s gespaltene Petikzeile SS W>» Neelamon spalte») av>4, »ae bea Kannst (S>«IpaU«n) «0^ Srüßere Schriften lant unsere« Preis- srr«»tch»lß. Labeklarlscher and gtsfmffaß »ach tzstz«« Larts. -Bellaie» »-Ausaab«. ob, 1—, »It Poftbesll Ertr»-V«il«,e» Morqe»- «.- IM» ««« «S der »» Poftbessrdsnmg Order»», 70c—. An»ai,melchlut fiir ^«zeize«: Abend-Ansqab«: Vormittag« 10 Uhr. Marge »»Ausgabe: Nachmittag« «Uhr. Loa», mid Festtag« früh '/^ Uhr. Bei de» Filiale» >>«d «»»abmesteklr» j» eine halb« Stund« früher. A»rri>r» sind stets an dft SrpeBtto» -» richte». Brack a»d Verlag von L Pol« t» Selpzkg ^ «18. Dienstag den 4. December 1894. 88. Jahrgang. AmMche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Unter Zustimmung der Stadtverordneten haben wir Sr. Excellenz Herrn Reichsgerichts-Senatspräsident Kaiser!. Wirk!. Geb. Rath Dr. M. Karl August Eduard Drechsler, Grotzkreuz, Comthur und Ritter hoher Orden, ln Anerkennung seiner hohen Verdienste, welche er in fünfzigjährigem Dienste, insbesondere auch in unserer Stadt durch seine hervorragende Wirksamkeit am vormaligen Bunde-oderhandelSgericht und dem deutschen Reichsgericht, um die Rechtspflege und Rechtswissenschaft sich erworben hat, als Beweis besonderer Achtung und Dankbarkeit da» Ehrenbürgerrecht der Stadt Eeipzig verliehen. Leipzig, am 3. December 1894. KS7S Der Rath der Ttadt Leipzig. ' vr. Georgi. I» 1888. Lekaiintmachrmg. I» Gemäßheit der Verordnung der köaial. Ministerien de« Enltns u»d tzfientlichea Unterricht« u«d derJusrtz vom 10. Februar 1870 wird hierdurch zur allgemeinen kenutniß grdrachl, daß der Klrchr»t»»rfta«8 »er Latzannlsltrch, an« folgenden Mitgliedern besteht: Friedrich Seora Trsttzschel, Pfarrer, Vorsitzender, Otto Heinrich Grünler, I-r. jur., Veh. Regier»»,«rath, Richard Hage«»««, Architekt, Georg Heinrtri, vr. u. Pros. d. Theologie, Lonsistorialrath, Eduard Gustav Hetnrtch, Liichlervdermatstrr, Friedrich Wilhelm Michael, kanfmanu, Oskar geodor Oetzmr, Jnstizrnttz, «echt«a»walt »nd Notar, Joffph Rüting, läa. tsteol. und Dtatonu«, Martin Tchrortzrr, Kaufmann, Friedrich Sari Schütze» Jnd. u. Dir. einer Musikschnl«, Earl Krtednch Wctset« Sst8e«s«»» Stadtrassir« a. v. «d Frt»d»n«rich>»r, anz Lome Ti«ge»atdb Lehrer a. d. h«h. Schul« für MLdchen, »o Btetckerr, »auf«»». Leipzig, de» S. Devemder 18»«. »er ktechmurarft,«» ,, St. -»tz»,«i«. Pfarrer reanzschel. Die städtische Sparkasse tclelht Wertßpapiere uuier günstigen Bedingungen. Leipzig, de» 10. Januar 1804. Pie Spare« flen-repntatta». ^srrtlicker öerirksvervin I^viprix-Ltaät, vtsnata», 4«, 4. t-eeenibar 1884, Lbenck, < vftr u» Naals 4«e kr«»«» Atlrgaiaednl«. Va»«»»e4«»»g. I. Lorieilr itdar 41« klevareeraawiulao» 4a» l,»lläo»-dl«4icm»i- Loiiegiuw». II. t^wenberiolit. ?eat,«tnuox 4e» ^»ßraadeitragg kllr 18S5 III. «er Verei"»ko»iutev, 4er ltelvairien ,ow Lrei» vere »muaaot»»»»« uo4 4« «.uaaekUeaa kltr >80S. IV. Ltaoüsaamralvuaoü-itev. ver V»ül»at »tr4 »« 7 Idr p>»«t>l«ü kllr geaodio»««» erlrlLrt w«r4«». chU» aaod stierer 2«it »ioii «iotm4ro4so dllt- gU»4«r »1»4 ra» 4«r chd»U»«»»» »«^a^l»lo««u. Dr N«i»L«. Viebstahls-Sekanntmachung. Gestvblea wurde taut hier erstatteter Anzeige: 1) R»e g»t»e»e r»«e«eGtz>t«»rr»»chiüff,l»tzr mit v«. ziertrm Rand und riaaravtriem Blumenkorb, daran »tu« langglledrigr galdrae Kelle mit lRedatüan, am 8. d.M.; 8) et» Kea«k«ja<et von dnnkeldrauuem ra»hr» Stoff, ziemlich neu, mit 8 Reihe» graßen schwarze» Hornknöpse» und Umtegtragr», am 88. vor. M.; 8) ir Stück P»rle«»««»t»« von verschieheafarbigem Plüsch, iS Stück verudied. Har»tü««e, « Tasche««effer. L Lasche«, dürfte«. 4 ich««r,t,per»r Vtsttrutarte«t4schchr». L Paar galpene »nd » Paar Perlm«ttee.Ma«fchette«r«4pfr. vom 88. di« 8». vor. M.; «) rt« S»«»rrüürrtteü«r, hellgra», mit »bensolchrm gekastelten Futter, braune» S»rt»nußknöpsen, Slvfftragea u»d der Firma: .^orschak, Warzen", am 88. v. M; L) «t« Wtntrrüürrrtetzer» braun, mit braunem Futter, ehe» solche« Sammetkrag», und überspannt»»» Knüpfe», vom 88. dis 80. ». 8) rt« Vt»trrüVorzieher» ziemlich neu, dnnkelbeau», flockig, kurzer »ngltichee Schnitt, mit braunem Sammetkrag»«, einer Reihe verdeckter Hornkngps», «odesarbige» Fntter »nd Stoflheakel, am L8 v. M .; 7) rt«r Vi»Ii»r mit Lagen, rotbgelb lacklrt. mit ringeklebtem Zettel mit per Antichrist „Oimrlse Üstin«, ^ «iwar I8VS ', i» dazu gedürigem schwarze» »estru mst Messinggriff »»b B»rschl»ßhak»», »am 18. di« 18. » M.; , 8> r«, Vallr« mst dnn Zeichen L. LSIö-, enthaltend IS dg iheil» iä'worz», tdril» weißr Buchhiuprrgazr. am 87. v. M.; 9) et» Lrcküet» m«8 »«Piliflr» mi« rath. und schwarzgrau, grstreinem Jatett und rothgewürfette« Ueberzng »ad eia «eißtemenW Betttuch, am 28, «. M.; 10) ei»e HrweLrampet« mit de« Stempel «107. Reg. 8" »,d der Abbildung «t»e« blaugelb«» Faha», ei» r«fflschr» >»pfrr» Hern^mtt aufgelütdekr», graviriem Messlagltrrltr». vom 18. 1» ri» Net»rs HSftche» mit Holzrrife» »nd dem Zechen ^l. R. 8«08-. en,h. 81 Litrr P^pelltrfttz. am 8«. 18) r Haizma»»»» «tt Hotzrettea, dar» 4» »»«»„ V»tt«r mit dem Zttch.» ü.' und bezw. «W»»ar. »t. Ltfla", «» 1. d. M. Etwaig« Wahrnehmungen über de« verblieb der gestohlene» Gegenstand« oder über den Tbäter stab »»gesäumt bet avserer Criminal.AbtbeUung zur Anzeige zu bringe». Leipzig, de» 8. Lecemder 1884. La» Paltzeiamt der >t»8« Leip«t^ Bretschnelder. Mi. Lekannlmachung. g» den Monaten Oktober und November d. I. r«pfl»g ß», Samariter-Verem von Herra Friedenenchter Muadt Sperrelse kirdcrl«o>kwitz. Sparverftdr »am I. Ja»»« dt« 80. November 1884: 9481 Eiauchinngen im Beümo« von 107»>840 ' «88? Rückzahlungen. 908 409 Verzinsung der Einlage» «ü »'/,*/«- Ezp«dittoa«zetl tü»» uud ra»«er«tag». Dir 8»el«gefchüst«ftrflr Etüttrrltz »rvedirt jeden Pan«rr»« tag Rechmillog« »VN b HU 7 Uhr. di« z«,rlg,kfchüfiaftelle Pau««»arf jeden Ma»l«» »ad L»«»rr«tag R-«min-g« von 8 dt« « Uhr und dt» Zmeiggefchckftüftell» velzscha« Manlag« «nd ra««er4tag4 Nachmittoa« von 8 bi« L Uhr. Gft»re«ßr»»vrr»al»«ng. Ltzck» Dtreoor. 49 4, 48 T jetl: Mg«« 9,— Sühne i. S ia— - TU Leipzig, ^ L. /. F. P. L St. H. «. O. Sch. '/. «. »t. «. «. /. 8 « v. «. « L. M. «. '/. «- S- H S. /. H- «. A Pr. U. M. «. L. /. ». St. «. S. /. Z- Sch. « A- /. V L ch- G. L» St. H. P. /. P. Fr. ^ «7.-. worüber »ierwit daakead qasttirt wird, h«, 8 Lettmb" 188«. . .. . . . Srr varft««8 dr» Samarilrr-verR^ An«»» Siebert, SchaH»»«st»r. Die kleine Provinzlaipresse. <^> E« ist ein unerquickliches Thema, das vir beute bespreche» wolle«, aber da jetzt immer «ebr die Nothweadigkeit heran« tritt, zwischen Freund und Feind klar zu unterscheiden, »a jetzt du Frag» dreaaend wird, auf welche Bunpeggenoffea man im Samps« gegen den Umsturz zLblen kau», so mutz einmal da» Thema erörtert werden, und »« soll mit alter Rud» geschehe». E< baudelt sich um di« Stellung der kleine» Provinz-Zeitungra, der Lokalblätter und k>ei«dlätter i» Kampfe -egen dir Socialdrmvkrakie. Eigentlich ist der Ln«- druck Stellung nicht richtig, dran von irgend einer politischen Stellung derselben ist rech» wenig zu svüren. Und da« in ei» Mangel, der fick» di« jetzt bei jeder Wahl bitter gerächt bat, nicht nur an den staat«rrdal»e«de, Parteien, sondern an den Btättrni selbst» da sie soeialdemokrattschr iLoucurrenten be kommen haben. E« gieb» gewiß setiru ri» dOuidrnrwertderr« Tasein, al« das eines solchen Pro»i»jialbl>ittch«a«. Bier Selten lleiaere» oder größeren Formats, an der Spitze rinige amtliche Auzrigen, aus de« letzten Seiten mehr oder weniger Jnseiale, in der Mitte Tert. Der Test theilt sich in da« Locale und Vermischte zur Ausfüllung, in den Roman unter dem Strich und in den politischen Tbeil. Obgleich sich Manche« über alle Tbeile sagen ließe, unterdrücken wir doch hier unsere Kritik und wenden un« dem polilische« Tbeile zu. Ede wir die» jedoch tdun, wolle« wir kurz di« Leser der Vlätter skizzire«. Sie recrutirr» sich aus dr» Nreise« de« mittlere, gewerbtdäligeu Bürgrrümannes, der keine große» Ausgaben mache» will, der auch ke«, Znlrreffr a, »er Börse hat und den Eour«jrtlrl nicht brauch», der früb und spät a« Werktisch steht und des Abend« zu seiner Kegelri gebt oder Scat spielt und sich nicht groß um Politik kümmert; sie recrutire» sich ferner au« den Frauen uud Töchtern, dir, nachdem sie den Roman und da« vermischte verschlunara haben, auch der Politik rin klein wenig Ausmerksamtei» schenken, und sie recnitiren lick aur denLandlruten, die i« Sommer idrr Zeitung addtsteUen, weil sie teiaeZrtt zum Lesen baden» fl» aber >m Winter wieder brlleUea. weil sie etwa« zu lesen haben wollen. Man wird zugesteben müssen, daß der Verbreitung«»«'» solcher vlätter, obgleich er »»ckt s«dr groß «st. um so intensiver «»«genutzt werden kann, wenn man fick nur >» «geringste» di« Mühe dazu nähme. W rd da« nun gethan? Wen» wir den politischen Lheil der Medr,ahi riese» Blätter betrachten, müsse» wir mit nein autworlra. Politik ist heute nicht bto» die Beschäftigung mit der EonsirUatlo« der Parteien oder den Vorgänge» im Aualanvr, Politik ist heute di« Beschäftigung mit dem grsammten öffent lichen Lebe», «nd es aedtzrt als» zur Politik »ich« nur di« verzeichn»«, eiliger Thatsache». sondern «»«dweudlger Weise auch dl« Darlegung der Grüud« und di, Betrachtung der Folge», «eich« di« Thatsachen habe» D«e Ldatjach« all»,» regt den Leser nicht zum Nachdenken an, uud wenn bi» v'ätter, von drnr« wir sprwtzen, in den Kreisen der Männer nicht aogrsebeaflar.s» sind st« selbst schuld, denn di« irockene, lritik- lose uno uuzusammenbäugeud« Auszählung aewifser politischer Ereignisse reizt nicht znm Lesen, sonder, zieht ihre Nichtbeach tung nach sich. Ursache und Wirkung aber sind re« Blatte selbst angenehm E« will a»r keinen Akonnentrnkrri« behalten, oh sich sein Leserkreis erweitert, da« ist ihm -leichgiltig. E« will es Allen »nd Jedem Recht machen, und um die- zu er reichen, thut es überhaupt nicht-, rs bleibt so farblos, wie möglich, und weil es im politischen Theil jede- Fünkchen selbst ständigen Geistes ängstlich vermeidet, so sucht c« uiiiiomehr »n vermischten recht stark papricirtt Gerichte ausjutischrn, damit wenigstens kort der Leser seine Rechnung findet. Wenn aber das Blatt im politischen Tbeil so unselbstständig, soschablonenbaftver- säbrt, so Ideilt sich diese Schablonendasligkeit auch dem localen Tbeil mit, und die Folge davon ist.dah iein Einfluß auch in rein localen Angelegenbeiten zurückgrdt. E« ist dr> diesem bedauer lichen Zustande gar nicht gesagt, daß sich da« Blatt irgendwie a der Opposition gegen städtische Bekörden befinden soll, rS soll nur den Gememsinn der Bürger durch Besprechung und Mittbeilung localer Angelegenheiten anregen, dazu ist es va, das ist seine Pfiicht. Wir kennen eine stattliche Reihe Provinz blätter, bei der man von dieser Pflicht keine Abnung hat. So begirdt sich ein großer Theil unserer Proviaziatprefle d«s polittswen und des localen Emflufses zum Schaden der »aats- »halttorri» Parteien und zu seinem eigenn: au« Bequemlichkeit cknv au« geschäftlicher Selbstsucht. Ja de» Redaktionen solcher Prvvinzblätter hält man einig« Zeitungen, «nd die Scheers »er Person, dir in sich Redakteur, Verleger «nd Drucker ver einigt, bat in eia paar Minuten di« geistige Nahrung für einen ganzen -reis zurecht geschnitten. Geschäftlich ist da« sehr praktisch: diese Blätter rentiren säst alle, aber trotz de« geschäftlichen Wettbewerbes ist eine revactionelle Besserung selten zu spüren. Eine Aenderung dieser Verlialtnisse muß eiatreten» wenn man im Kampfe gegenüber der mit allen Mitteln und een jour nalistischen vortheilen der Opposition vorgebendea socialdelno- kratischea Presse aus die Prooia,ialp«sse rechnen will. Wir wollen gar nicht so weit gebe», daß wir für jedes lleinere Blatt einen geschulten Journalisten als Redakteur verlangen, der gut bezahlt wird und auch etwas leistet, aber es muß »ui Interesse der Ordnnn-soarteien, von deren Anhängern die Provinzialpresse lebt, -eior rrt welken, daß diese Presse sich zu dem Ausdruck einer selbstständigen MemunH erhebt, und daß sie «nutdig den Urber-rissen der staat-feindlichen Paitti cutgegrntritt Denn sich b>« Besitzer dieser kleinen Loca blättrr in Oesterreich umsehea wollten, Würden sie mit S>a.nen bemerken, was aus der kleinea P'tsse mit journa listischem Geschick zu machen ist. Auf all« Fälle müssen die Blätter mehr au« sich brrausgrhen, ihre Redacttoaen verbessern und dessen riageteuk sein, daß zuletzt bi« Redaktion koch da« Blatt aufrecht erhält und es gegea die Eoncurrruz der billigen Berliner Blättrr aller Richtungen uav vorder soc>atd«»okra«>schenLocat- presse schützt. An gretgneirm Material fehlt es bei der Anzahl von Eorreipondrnzen keineswegs, aber auch innerdald des v.rbreitungskrrise« jener Blätter wirb es Männer Heben, die gta>b ncnfall« den Besitzer de« Blatte« unlcrstnyeu. Di« Hauptsache blk'dt, dag der guie Wille für die Besserung vorvaaden ist oder sich einstellt. In der Weise, in welcher bis jetzt einem große» Tbeile des Volke» politisch« kost verabreicht worden ist, da>s es nicht fort achea. Jever muß au dem «amvse theilnebmen, und je schneller und je nachhaltiger da« geschieht, desto mehr wadrt der E.nzelne selbst sein ureigenste« Interesse. Jetzt gerade will die Socialdemokratie «ine» Feldzug aus da« platte Land unternehmen. Mit gleißneeischen Redensarten wird man «'«der den Bauern Sand über die wahren Ziele der Partei in di« Augen zu streuen versuchen, und indem «an fl« bei ihre» kleinen Schwächen pack«, »nvem man ihre theiliveis« Unzufriedenheit benutzt, wird man, wenn auch kein« Anhänger des wahre» Programms, d ch die Summen in» Wahlkampf zu «robcrn versuchen. Znr Abwehr dieser Angriff« ist in erster Linie di» Presse berufen, dir der Lanbmana liest, und wenn sie «in Anrecht baden will, zu rriüiren» so muß sie auch Farbe bekennen unv sich die» Anrecht verdienen. S>«. die von den staai-erbaltenven Parteien lebt, darf sich n chi dinier leere Au»r«krn wir Aarteilosigleit u. ä verschanzen, sondern sie muß, selbst auf d.r Gefahr hi», «>u,g» Abonnent«» zu verlieren, Stellung nehmen und die Krau zurückgewinuro, dir sie durch ihr« politischen Wassersuppen verlöre» hat. Deutsches Reich. A Berit». S. December. Lu der Frage, ob di« Eon- sulatsstellen mit Wahl- oder verusSeoasuln besetzt werden 'ollen, schreiben bi« .Alldeutschen Blätter": .Unserer Ansicht nach müßten alle «lch«ig.ren Stellen mit veruks- consula und nur di« weniger bedeutenden mit Wahl- consui» besetzt weedra, zumal da «au es de» letzteren kaum » rd »erdenken «ollen, wenn sie ihre Zeit und -rast in erster Linie und zumeist den eigen«, Geschäften widmen. Und ebenso wenig kann t« Wunder nehmen, wenn d,r Rück sicht auf diese eigene Unternehmung mitunter wieder zu Rücksichten aus Behörden un» bestimm»« Personen Anlaß girbt, »der wenn di« erstattete, Bericht« manchmal der wüaschrnrwertheu Ausführlichkeit «,» Vbj»c«ivität entbehre». Wenn »ir sonach rme Vermehrung der Verus«consula»e wünschen, s» verbinden wir damit »gleich .« verlangen Lampe. nach einer anderen und dem zukünfligen Berufe sich webr unpassenden Vorbildung der be»r. Beamten, bei denen der juristisch« bock der kleinste Tbeil der Thätigkeit ist. Gründ liche wirlbschafil'che Vorbildung ist hier unbedingt ersordrrlich; wie sehr es aber an einer solchen fehlt, das gebt schon daraus hervor, daß in Preußen noch heute National ökonomie und Finanzwiffenschaft nicht zu denjenigen Fächern gehören, in welchen der junge Jurist sein Rcfrrendar- examcn abzulegen hat. Weshalb er sie denn aus der Uni versität auch meist gar nicht, oder doch nur sehr nebenbei hört. Aber nicht nur theoretisch-, auch praktisch-wirth- schaftlich sollten die zukünftigen Eoasulatsbeamtra auS- gebilvet werden, und die- geschähe am besten dadurch, daß sie sich eine Zeit lang m einem großen industriellen Verriebe, einem großen Handlung-dause und endlich bei einer Handelskammer zu beschäsiiaea dätten. Auf diese Weise erhielten die Eonsulat-anwarter einen Einblick in da» Getriebe uud die Bedürfnisse von Handel und Ge werbe, der sie deiahigte, mit ganz audrrem Berständmß an di« Erledigung ihrer wirtbschastlichen Aufgabe« zu geben, wie da» jetzt möglich ist. Und wen« bann endlich «tssp Aus wärtiges Amt die Herren nicht alle «in oder zw« Jahre wieder versetzen, sondern ihnen Zeit gönnen wollt«, sich in die Verhältnisse ihres BerufSorte« unv -Lande« rrnztr at beiten. so würde durch einen derartigen gründlichen Systemwechsrl in der Ausbildung und Bescküfiigung unserer EousulalSdeamten dem deutschen Gewerbesteitz eine Untrr- stiltzung von gar nicht hoch genug anzuschlageodrr Tragweite zu Theil werden.* * Berlin, S. December. Unter der Ueberschrift „Der Beginn der ReickstagSsession" veröffentlicht der „Hamb. Eorr." einen Artikel, der anscheinend auf gute Jn- sormaiionen sich stützt unv, wenn sich dir» bestätigt, daraus schließen läßt, daß Fürst Hoben lobe es an Entgegeukommen argen den Reichstag nicht fehlen lassen wird, sofern auch ihm solche« «nlgegengedracht wird. Der Artikel lautet: „Nachdem an leitender Stell» in der Regierung der von anderer Seite vertretene Plan, dem Rcichrtag beim Beginne seiner Tagung auSjchließlich die Umsturzvorlage al« BrrathungSmaterial zu bringra, fallen gelassen worden ist, wird n vom Parla mente in erster Linie selbst adhängen, in welcher Reihenfolge dir Gesedentwürfe auf di» Tagesordnung gesetzt werdcn lolle». E« bandelt sich nun darum, ob der Etat oder dir Umsturzvorlage zuerst in Berarbung genommen wird. Trotz der knappen Zen stehen vor Weihnachten abzüglich der ersten der Eonstituirung dr« Hause« gewidmeten Tage immerbin noch etwa 8 — 9 Sitzungen zu Gebot«. DaS ist reichlich genug, um di« ersten Leiunge» beider Ent würfe zu erledigen; wir erinnern un« nicht, daß selbst bei de» wilbligstcn Vorlagen di« erste Berarbung mehr al« vier Tage i>> Äii'pruch genommen hätte. Nach Beendigung der eiste» Lesung können bann für beide Vorlagen noch dir be- «r-fst»dea Kommissionen gebildet «erden, wenn e» auch zum Beginne der Ausschußdrrarhungen vor den Ferien schivrrlich mehr kommt. Auch eine Aussprache über die allgemeine politisch« Lag« ist bei beiden Gelegenheiten in gleicher Weise ebenso möglich, wie si, erwünscht ist. Au« diesen Gründen scheint «S tbatsächlich an sich ziemlich irrelevant, ob zuerst der Etat oder die Umsturzvorlage im Reich«tag vorgenommen wirb. Gleichwohl treten wir dafür «in, daß die Budget debatte an dir zweite Stelle gesetzt wird. Es tan» nicht geleugnet werden, daß da« polnische Interesse zur Zeit in weit höherem Maße sich den Maßnahmen zur stärkeren Sicherung de« öffentlichen Frieden« zuwenrer, al« den Finanzfiagen de» Etal«: ob die« gerechtfertigt ist oder nicht, lassen wir dahingestellt: wir haben Grund zur Annahme, daß di« vom Bunrr«ratdr beschlossenen Aenderungen im Eivil- unv Militairstrafgesetzbuche und >m Preßgescye in keiner Weise den Hoffnungen oder den Ve- sürchlungen entsprechen, die man auf den extremen Flügeln recht« und link« hegt. Aber dir Bekämpfung des Umsturzes ist in der letzten poltischen Campagne so scharf in den Vordergrund geschoben worden und sie hat so weseiitlist» m dir Kanzler - unk MinifterkrisiS hinringrspielt, daß schon aus diesem Grunde ihr der Vorrang gedübrl unv bei ihrer Bc- ratdung di« Erörterung der allgemeinen Lage durchaus angebracht ist. Kommt dann, wie zu Beginn der vvngen Session, der Etat an zweiter Stelle, so kann die DiScussion sich aus die Prüfung der spreiellra Finanzsragrn beschränken, ohne daß man zu Wiederholungen genöthigt ist. Wir wissen nickt (?), rb die ver bündeten Regierungen besonderen Werth auf diesen oder jenen Weg der Brratdung legen; sollte die« in Bezug aus die Um sturzvorlage der Kall lein, so würde der Reichstag mit der betreffenden Anordnung der Beratdung der guten sachlichen Begründung seiner GeschäfiSdedanklung noch einen Akt der Eourtoisie hinzusügen können, der al« Antwort aus dir loyale Entscheidung de« Fürsten Reichskanzlers über di« Eindringung der Vortagen durchaus am Platze wäi«." L. Vsrlt«, Z. December. (Tele-ramm.) IA,l, Ttrtfttsn IX. so» Tänemar» wird morgen früb aus der Durchreise von Petersburg nach Kopenhagen Berlin pafstrr».
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