Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941212019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894121201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894121201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-12
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sois geschlagen haben. Dabei ist die Abhilfe so außerordentlich einfach und bequem; sie kann in Anlehnung an den Gebrauch zahlreicher ausländischer Parlamente schnell und ausreichend verwirklicht werden. Ausreichend ist die Einsetzung eines parlamentarischen Ehrengericht», bestehend auS dem Präsidenten und dem Senioren-Convcn», das nach Feststellung des ThatbestandeS, Anhörung der Betheiligten, Prüfung der Beweismittel sei eS einen Verweis vor versammeltem Hause, den Zwang zur Abbitte, die Ausschließung von den Sitzungen auf kürzere oder längere Dauer oder endlich die Ueberweisung an den Strafrichter a»S- spricht. Nur aus diesem Wege allein kann verhütet werden, daß sich im öffentlichen VolkSbewnßtsein die gefährliche lieber' zengung Bahn bricht, der Besitz eine» Reichstag-Mandats sichere Straffreiheit für strafbare Handlungen, für Verleum dungen wehrloser Bürger. Nicht minder ist die Verstärkung der DiSciplinarmaßrcgcln dringend erforderlich für die Sicherung des regelmäßigen Besuch» der Sitzungen. Wir haben oft genug nachgewiescn, daß der jetzige schlechte Besuch, der eine energische Geschäftsführung verhindert und die deutsche Volksvertretung zu einem bedenklichen Redeturnier für zahlreiche unreife Geister und unklare Projektenmacher herabwürdigt, nicht auf dem Mangel an Tagegeldern, sondern auf einem beklagenSwertben Mangel an Pflichtbewußlsein beruht. Diese unverzeihliche Pflichtwidrigleit bat viel dazu beiaetraaen, daß das Ansehen der deutschen Volksvertretung so sehr in der öffentlichen Meinung gesunken ist. ES liegt im allseitigen Interesse, gegen diese Pflichtwidrigkeit schnell und nachdrücklich vorzugehcn. Möge jetzt die Gelegenheit nicht unbenutzt vorübergehen!" K Berlin, N. December. (P r > v a t te l e gr a min.) Der frühere Iustizminister Dr. von Lchelling, dessen fünfzig jähriges Dienstjubiläum ohne seinen Rücktritt morgen gefeiert worden wäre, wird nach der „Nat.-Ztg." den Winter in Italien verleben. L. Vcrli», 1l. December. (Privat tele gram m.) Die „Post" meldet: Die Fraction der deutschenReichSpartei beschloß einstimmig, für die Genehmigung der Straf verfolgung der socialdemokratischen RcichStagsäbgrordneteii, welche bei dem aus den Kaiser ausgebrachten Hoch sitzen ge blieben waren, zu stimmen. 8. Berlin, II. December. (Privattelegramm.) Die „Nat.-Z." meldet: Die Einigung sämmtlicher deutschen Studenten zum Zwecke einer gemeinsamen Ehrung des Fürsten Bismarck an dessen 80. Geburtstage ist nahezu beendet. Alle Universitäten haben Ausschüsse gewählt und stehen in regem Verkehr mit dem Ausschuß der Bonner Studentenschaft. Letzterer hat eine Versammlung der Uni versitäten zui» 15. December nach Berlin berufen, die in den Victoriasälen tagen soll, und zu der jede Universität Vertreter entsenden wird, lieber die Form der Ehrengabe und die Art der Ueberreichung soll in dieser Versammlung berathen und rndgiltig entschieden werden. — In socialdcmolratischcn Kreisen wird eS lebhaft be sprochen, daß in der Hamburger socialdemokratischen Bäckerei sämmtliche Bäckergesellen die Arbeit niedcrgelegt haben. Die „Genossen" sind sehr schlecht behandelt worden; der freie Tag wurde ihnen entzogen, sie mußten Ueberarbeiten besorgen, die sie vor acht Jahren bei den bürgerlichen Meistern auszusübrcn sich weigerten. Da mals wurde dann, um diesen Ausständischen ein Unterkommen zu schaffen, die socialdemokratische Bäckerei gegründet. Heuer waren darin die Genossen schlimmer daran, als seinerzeit bei den bürgerlichen Meistern. — In den Geschäftsräumen des „Socialist" wurden, dem „Vorw." zufolge, nicht nur die Manuscriptc und redactionellcn Briese, sondern auch die geschäftlichen Papiere der Druckerei, Rechnungen, Abonnementslisten u. ä. auf Anweisung des Staatsanwalts Benedix beschlag nahmt. (i, 100 der Strasproccßordnung lautet: „Zu der Beschlagnahme ist nur der Richter, bei Gefahr im Verzug und, wenn die Untersuchung nicht bloS eine Uebertretung betrifft, auch die Staatsanwalt schaft befugt. Die letztere muß jedoch den ihr auS- geliejerten Gegenstand sofort, und zwar Briefe und andere Postsendungen uneröffnet, dem Richter vorlegen. Die von der Staatsanwaltschaft verfügte Beschlagnahme tritt, auch wenn sic eine Auslieferung noch nicht zur Folge gehabt hat, außer Kraft, wenn sic nicht binnen drei Tagen von dem Richter bestätigt wird. Die Entscheidung über eine von der Staatsanwaltschaft verfügte Beschlagnahme, sowie über die Eröffnung eines auSgclieferten Briefes oder einer anderen Postsendung erfolgt durch den zuständigen Richter") — Ta bei verschiedenen Regimentern die Zahl der Unter- ossiciere der Reserve unverhältnißmäßig gering ist, so sind, den „Perl. Neuesten Nachrichten" zufolge, die betreffenden Bezirks« cvmmandoS angewiesen worden, Reservisten, welche als Gefreite zur Reserve üdergetreten sind, je nach Erforderlich nachträglich zu Unterosficieren zu befördern. * Hannover, N. December. (Telegramm.) Der Kaiser, welcher heute Vormittag Vorträge entgegen- genommen hatte, hielt um 1l Uhr auf dem Waterloo-Platze die Parade über die hier garnisonirenden Truppentheile ad. Später trug der Männer-Gesangverein im Schlosse Lieder vor. * Lorimund, 10. December. Die hiesigen Antisemiten gehen mit den Socialdemotratcn Hand in Hand — ein Vorgang, der im Zeitalter Ahlwarvt'S Niemand überraschen wird. In einer vom „Deutschen Iugendbund" einberufenen Versammlung wurde nämlich gestern Abend nach einem Vor träge des antisemitischen Abgeordneten vr. Böckel gegen die Umsturzvorlage eine von diesem wie von dem social- demokratischen Redacteur Vr. Lütgenau befürwortete Resolution angenommen, wonach die Versammlung sich gegen alle GesetzcSmaßregeln erklärt, welche die schon genugsam beschränkte Freiheit des deutschen Volkes unnötbigerwcise noch mehr cinzuengen geeignet sind, und jedes Ausnahmegesetz gegen deutsche VolkSanzehöriac als höchst verderblich und die Volkswohlfahrt hindernd ausieht u. s. w. Daß Herr Böckel unter „deutsche» Volksangebörigen" etwa- ganz anderes ver steht als Herr Lütgenau. genirte die Herren nicht weiter; letzterer meinte, der „Köln. Zkg." zufolge, eS könne sich ja Jeder dabei denken, was er wolle. * Breslau, lo. December. Eine socialdemokratische Versammlung billigte in einer Resolution da» bekannte Verhalten der socialistischen Abgeordneten in der ersten ReichStagSsiyung im neuen Gebäude. * Würzbnrg, 10. December. In der hier abgehaltenen Generalversammlung des fränkischen Bauernbundes sprach sich her Vorstand, Frcib. v. Tb »engen, gegen die Handelsverträge aus und griff in deftiger Weise die Re gierung an, die für die Landwirtbsck'ast statt Hilfe nur leere Versprechungen gäbe und Eaprivi ols Sündcnbock abgeschlachtet Hab». Der Kaiser empfange immer die Landwirtbe - Depu tationen und sage jeder gute Worte. Damit sei aber Alle» geschehen. Daher sei Selbsthilfe im Reichstag »iid Landtag die Hauptsache. Thurngrn verlangt die Gründung einer großen Mittelstandpartei, Emancipation vom Adel, der Geist- iichkcit und dem SrrviliSmnS. Die Vereinigung mit dem katholischen Bauernverein ward einstimmig abgrlehnt. —m— Metz. tl. December. (Privattelegramm.) Der Statthalter Fürst zu Hobenlohe-Langenburg wird Freitag und Sonnabend hier Aufenhalt nehmen, um sich die Behörden verstellen zu lassen. * Salmar t. E.. lO. December. Bon der Staatsanwalt schaft wurde die EonnabendSnummer de» in sranrösijcher Sprache erscheinenden „Journal de Colmar" beschlag nahmt und in der Redaction de» Blatte» eine Haussuchung vorgcnommen. Dir Beschlagnahme erfolgte wegen eines Artikel», der von der Bevorzugung der Notablen durch die Regierung gegenüber den armen Bewohnern der Haardt handelte * München, 10. December. Di« SeckionS-Lorstande de« niederbayerische» Bauernbund«« haben Gäch und Wieland als. Vorsitzende wiedergewählt. — Der allgemeine Arbeiterinnen - BildungSverein München wurde wegen zweier Vorträge: „Die Fraurnfrage auf dem Züricher Congreß" und „Muß die Religion dem Volke erhalten werden?" polizeilich aufgelöst. Oesterreich-Ungar«. * Wien, II. December. (Herrenhaus.) Der Wahlresorm- auSschuß wählte »inen aus 10 Mitgliedern besiehenden Nnter« ausschuß. Gewählt wurden Hohenwart, Dipauli, Schwarzenberg, Mriiger, Ruß, Künburg, Stadnicki, PlininSki, RutowSki und Franz Eoronini. * Wien, 11. December. (Telegramm.) Die amtliche „Wiener Zeitung" veröffentlicht die Ernennung de« Grafen von Wolkenstein-Trostburg zum Botschafter in Pari« und de- Prinzen von und zu Liechtenstein zum Botschafter in Petersburg. * Pest, tl.December. (Telegramm.) Abgeordneten haus. Vor dem Hause hatte sich auch beute eine große Menschenmenge aiigesammelt. welche den Ministerpräsidenten Vr. Ärkerle mit stürmischen Eljrnrufen begrüßte. Sämmt liche vorgemerktcn Redner für die Indemnitätsvorlage verzichteten auf das Wort. Die Vorlage wurde mit 205 gegen 00 Stimmen angenommen. Frankreich. * Paris, ll. December. (Privattelegramm.) Saint Genest führt in einem Artikel de< „Figaro" au», die Stellung de» Kriegsministers Mercier sei seit Monaten erschüttert, derselbe habe so viele Fehler begangen, daß die Generalinspectorcn eS für ihre Pflicht hielten, den Ober- kriegSrath und Casimir-Perier aufmerksam zu machen; es sei darum der Rücktritt de» KriegSministcrS unwiderruflich beschlossen worden; nur aus Furcht, man könnte denselben als Strafe für Mercirr'S Rechtlichkeit in der Affaire DreyfuS aiiSlegen, sei der Rücktritt noch noch nicht erfolgt. * Zu den Forderungen der französischen Socialisten gehört unter Anderem die Beseitigung des Senates. Einer der Führer der Socialisten in der Deputirtenkammcr, der in jüngster Zeit vielgenannte Abgeordnete IauröS, hat nun die erwähnte Forderung in das bei der Budget debatte zu berathende Amendement kleiden zu können ge glaubt, wonach die für die Diäten der Senatoren ein gestellten Credite beseitigt werden sollen. Diese Taktik ist immerhin charakteristisch für da- Verhalten der socialistischen Partei, deren Führer sich selbst kaum die Aussichtslosigkeit de- Anträge- verhehlen. Dieser widerspricht überdies ausdrücklich dem Wahlprogramm, da» die Genossen selbst vor den allgemeinen Wahlen siir die Deputirtenkaminer ausgestellt haben. Als unerläßliche Vorbedingung für den Ein tritt in eine berathende Versammlung wird in dem socialistischen Programm vor Allem die Besoldung für alle auf dem Wahl recht beruhenden Functionen verlangt. Man darf also darauf gespannt sein, wie IauröS bei der Berathung seine» Antrages diesen Einwand widerlegen wird. (Nat.-Ztg.) Italic«. * «SM, 7. December. Gestern erfolgte die Veröffent lichung der neuen Verfassung, welche der Papst al» Ergcbniß der langwierigen Berathungen mit den orientalischen Patri archen den katholischen Kirchen de» Orient» verleihen will, um ihre Wiedervereinigung mit der römisch-katholischen Kirche anzubahnen. Diese Angelegenheit, die in der „Köln. Zeitung" wiederholt von rein ftichlichem Standpunct be sprochen worden ist, wird in der TageSpreffe vielfach so ver standen, bezw. so dargestellt, al- ob die thatsächlichc Wieder vereinigung der schismatischen Kirchen de» Orient- unter Roms Leitung da- fertige Ergcbniß jener Berathungen sei. Dies war wohl der sehnliche Wunsch de- Papste-, aber erfüllt ist e» bis heute nicht. Die in Rom versammelten Patriarchen waren tin Bezug auf da- Dogma wohl mit der päpst lichen Kirche einverstanden, aber bezüglich de- RituS hielten sie an ihrer schiSmatischcn Eigenartigkeit fest: die Selbst ständigkeit der Riten ist daher durch die Conferenzen auch nicht beeinträchtigt worden. Der Erfolg der Bcrathungen besteht nun i» Wirklichkeit einfach darin, daß man übereingekommen ist, unter Wahrung der sprachlichen und nationalen Eigenart de- RiluS die katholischen Christen de- Orient- zur Wieder vereinigung mit der römisch-katholischen Kirche zu ermahnen, unter Formen, die durch die genannte Kundgebung de- Papste» veröffentlicht worden sind. Daß diese geplante Wiedervereinigung tbatsächlich erreicht werde, daran zweifeln selbst vaticanische Kreise; man hört dort die Absichten de« Papste» vielfach als einen frommen Traum und den Zweck der Conferenzen als gescheitert bezeichnen. Wenn man bedenkt, wie mächtig unter den slawischen Katholiken de- Orient» da» nationale Element und wie stark dort die von Rußland getragene orthodoxe Kirche ist, die ein natürliche» Interesse daran hat, die Kluft zwischen den Katholiken de» Orient» und Rom immer mehr zu erweitern statt zu überbrücken, so muß man eS allerdings für da» wahrscheinlichere halten, daß die von Leo XIH. angcstrebte Bereinigung ein frommer Wunsch bleibt. Darnach ist denn auch die Bedeutung der gestrigen Kundgebung de» Papste» zu bemessen. * Nam, 1l. December. (Telegramm.) Deputirten kammer. Colajanni erklärt, infolge der Absicht Gio- litti'S, die in seinem Besitze befindlichen Schriftstücke der Kammer mitzutheilen, ziehe er seine Interpellation über die Räthlichkeit von Maßnahmen, betr. im Besitze von Staats bürgern befindliche Schriftstücke, zurück. Giolitti theilt mit, auf den Rath eines von ihm befragten Ausschüsse» hervorragender Abgeordneter lege er die Schriftstücke auf den Tisch des Präsidium» nieder. (Bewegung.) Der Präsident erklärt, er glaube nicht, daß das Präsidium dieselben an- nebmen könne. (Lärm auf der äußersten Linken.) ES ertönen Rufe: „Die Schriftstücke vorlesen!" lieber die Frage, ob die Schriftstücke verlesen werden sollen, erhebt sich eine lebhafte DiScussion. Rußland. * Petersburg, 10. December. Heute, am vierzigsten Tage nach dem Tode de» Kaiser» Alexander, fand in der Peter-Paul-Kathedrale eine feierliche Seelenmesse in Gegenwart de» Kaiser», der Kaiserin, der kaiserlichen Familie und der Prinzessin von Wale», sowie der hohen Beamten und Würdenträger statt. Orient. * Belgrad, 10. December. Der HochverrathSproceß gegen Tschebinaz und Genoffen hat (wie gemeldet) heute begonnen. Eine große Menschenmenge strömte schon früh zun, GerichtSgcbäudr, wurde aber durch ein starke- Polizei aufgebot zurückgehallcn, nur wenigen wurde der Eintritt in dasselbe gestattet. Die acht Angeklagten, darnnter die vier radicalrn Abgeordneten Ranko Taisic, Professor Rusitsch, Iw. Dimitsch und Atza Stanojevitsch werden vorgeführt. Zwei der Angeklagten, der Exminister Tauschanowitsch und der Hochs»ulproscfsor Nenadovitsch sind rechtzeitig in« Ausland abgereist. Zuerst wurden nach vielen und oft äußerst heftigen Unterbrechungen, die durch dir 12 Vrrthridiger und de» Präsidenten de» Gerichte» hervorgrrusen wurden, der In dustrielle Tschebinaz vernommen, ans dessen Aussagen und Tagebuch der ganze Procrß ausgebaut worden ist. Er bewegt sich in krassesten Widersprüchen und verläuquet alle früher ;n Protokoll gegebenen gravirenden Aussagen. Der öffent liche Ankläger befindet sich de-balb in einer schwierigen Lage. Tschebinaz macht den Eindruck eine» politischen Faiseur» »nd der Procrß dürste uach dem Eindrücke der heutigen Ver handlung keinen tragischen AnSgang nehmen. (Frkf. Z«g.) «sie«. * Shanghai, 2. November. Jetzt erst, nachdem mehr als ein Vierteljahr verflossen ist, ist dir Nachricht von dem Ab leben der Kaiserin von China in die Oeffentlichkeit ge drungen. Ihre Majestät Urh-ho-na-la, die am 2V. Februar I88S ihre Hochzeit feierte, war eine Cousine Seiner Majestät, etwa rin Jahr älter al» ihr Gemahl, und eine Tochter Le» Herzogs Kwei, zur Zeit einer der Höchstcomman- direnden der gegen Japan gesandten Truppen. Als Ursache dafür, daß mau da» traurige Ereigniß so lange geheim ge halten hat, wird angegeben, daß man nicht die mit dem 60. Geburtstage der Kaiserin-Ex-Regentia verbundenen Feier lichkeiten stören wollte. Die öffentliche Trauer, welche bunkert Tage dauert, wird erst nach diesen Festlichkeiten ihren Anfang nehmen; kein Chinese darf während dieser Zeit sein Haupt haar rasiren. Politisch genommen, ist rer Tod der Kaiserin von keiner Wichtigkeit. * Tschifu, ll. December. (Telegramm.) Sechzehn japanische Kriegsschiffe kreuzen auf der Höhe von Sbanhaikeran, jener befestigten Stabt an der chinesischen Küste, bei der die große Mauer endet. E» wird hier geglaubt, eine japanische Armee werde daselbst landen und von dort nach Peking marschiren. (Mgdb. Ztg.) * Nachdem der koreanische Minister des Innern zurllckgctreten und der japanische Resident in Söul, Graf Turnja, nochmals eine eindringliche Unterredung mit dem Könige gepflogen, haben die sämmtlichen noch im Amte befindlichen Minister deui Grafen da» Geständniß abgelegt, daß sie heimlich mit den Tonghak-Rebellen unter einer Decke gespielt, und haben ihn wegen ihrer Doppelzüngigkeit demüthig um Verzeihung gebeten und ihm fürderhin strengen Gehorsam gelobt. Der Graf hat darauf die Drohung zurückgezogen, daß die japanischen Truppen bei der Unterdrückung der Tonzhak- Nevolution dem Könige nicht weiter beistehen werden. Eine Aufklärung dieser etwa- unverständlichen Drohung ist noch nicht erfolgt; nach den bisherigen Meldungen haben sich die Angriffe der Tonghakö namentlich gegen die im Süden Koreas sichenden japanischen Truppen gerichtet. Außerdem läßt sich kaum annehmen, daß Japan geneigt sein sollte, den Süden Koreas, d. h. also gerade den von der Natur begünstigtercn Theil de» Landes, sich selbst zu überlassen. AuS Port Arthur melden nnter dem 8. die „Central New-" über die nach der Einnahme der Stadl durch die Japaner erfolgten Ausschreitungen: ES läßt sich leider nicht in Abrede stellen, daß bei der Ervbe- rung Port Arthur bedauerliche Ausschreitungen vorkaiuen, nicht aber von Seiten dcS regulären japanischen MilitairS. In der Nacht nach der Einnahme der Festung kam eine Schaar Kulis, welche der Armee als Führer und Arbeiter solgtcn, in die Stadt. Tie Leute halten Säbel, um Begleitmannschaften zu ersparen. Im Allgemeinen hatten sich diese Leute bisher anständig benommen. Zum Unglück aber kamen sie hinter die chinesischen Schnapslager und betränke» sich unsinnig. In diesem Zustand dachten sie a» die Grausamkeit der Chinese» gegen japaniiche Gefangene »nd wurde» wild vor Wuth, daß sie zeden Chinesen ermordete», welchen sie trafen. In vielen Fällen zerhackten die Kulis sogar die Leichen der Ermordeien. Die Wuth hielt Gott Lob nicht lange a». Einige der Uebellhäter sind verhaftet worden. Warschau Ljama hat schon eine Unler- suchung eingeleitet. Er soll dem Mikado bereits einen vorläufigen Bericht zugestellt haben. Der Letztere ist sehr ausgebracht über daS Borgekommei>e. * Landau, 10. December. Der türkische Botschafter hatte heute Nachmittag abermals eine lange llnterredunjg mit Kimberley. Wie verlautet, sind alle Schwierigkeiten gegen die Theilnahme eines britischen, sowie amerikanischen Vertreter- an der Commission zur Untersuchung der Vor gänge in Armenien nunmehr beseitigt. mksnks, K«br.-IslMer-8eI»itr -L, MarLsnsolulti besorgt gut, schnell und preiSwerth kalsntdursau 8aok, lseiprix. klltlerdllelivi', Mlkssteu. Spiele, Madellirdagen, Anklcidr-Ftgurcn. Laubsäge-Vorlagen, Pa»ier-Tane»as-Arbeiten, Ttammlmch-Biltzchrn. « Lpian-Soiwovlti, "/okasoraparntandel 3k»cl>er1.lel>t«tllrkc k. vaimkaussr, 12 — klikropliou Xmt I, 2053. 'ertreter iler Deutschen OasglitI,lickt - Xcüeu OeseUscbatt nur tllr Deipri^ uvck Vororte. . L. L. «Verickmtvr Itznklik. Inh. VedrUckerHllstner »9 Wtntzmühlenftr.39 iadrilc Gr Oaranlagen u. kolcucktiiognkörper. Kexeneratlr -vasdele- Oeken, Onnkovdiierck« n. tHasbnckevke». VaaglllliUehtop parat» Dr. Auer ». WetSbach. Vanl «Äslnei-, vlumengaffe Nr. 19 n. IS, fuftkenl d. Msdmk I. Po-, empfiehlt bestbewährte foul- «.dikbkMkreKkldschtiiiilit. Höchste Sicherheit hei hiligfte« Preisen. Ich bestätigt Ihnen gern, daß sich da» in meinem Last (seit einem Jahr» ununterbrochen im Gebrauch« befind lich« Schreibzeug mit einein Franke'schen Patent-Tinteniatz vorzüglich bewährt hat. Die Vorzüge de» Fasse» habe ich darin gesunden, daß r» da» lästige verdicke« her Tinte, sowie da, Be- schmutzen de- Halter» verhindert und gleichzeitig ein bequeme» Reguliren de» TintenstandeS ermöglicht, wodurch setze Schmutzerei beseitigt und viel Tinte gespart wird. V. «Nhlmana, Säst Merkur, Leipzig. Franke'« Patent-Tintensaß wird von krank« L tieorgx, Schlrtterftratze 8, in den Handel gebracht. Tie Schreibzeug« mit einem solchen Faß eignen sich wegen ihre» eleganten Aussehen» vorzüglich al« WeihaachtSgeschenkr. Prospekt« w. franco vers. K. Rauvlr, Nt» eigener, »Ire»» »olliler kndrlknte. Srükl 43. Unerreicht tu seiner Wirkung ist da« echte stacklaaer's Hnhnrrangrnmitlel 60 serner vncklaner'n <»utkerr«-veist zur «etuiguug tzer 3i»«rrl«st; staSIaaer'» Auttsetztische «uutzperleu zur Lesinfrellon de» Muutze«. de« Halse« und der Mautzelu. Dose 1 >l; sämmtlich au» Uaälaaer'a Rraueu- UPottzekr in Berkt«. Depot i» den meiste» Apotheken ». Droguerir». Ml M L HM MMLIL) Isilllii. »egr. 1877, Urkletterntr»«« S, ertb. Xualrüutte üb. kirm. ock. knvatper». ck. ln- u. Xusl.; d«orgt tvckt. Xg. o. »olv.Xär.all. Brauch.,»oee klar. v.0«I<1.u. g.öeck. Ik.ketaM.I'l. MltMiik-IIltieiiMelkkliLlt 8vkuvlkvr»t L vo. rneigniekiel'lLssung l-viprig ^.dteilmiF kür Leleuoktunxskürper Sektltrsastraas« 8/19. Ki'oillsueklei', ämpsln u. s. w. in i'siokei' /^usALti! —— kadrlkat I X. lkt«eUi»s«r, Xouakurg. — Xukardettnng eorbaackeaer Lroueu uock Llurledtuug ckerseldeu kllr elelltrlaeke» I-lodt In eigener Verkatatt. Rhachjtis (sog. engl. Krankheit). Herr vr. Merten in Berlin schreibt: „Dr. Honimel'S Häina- tagen *> hat i» einem Fall« von hartnäckiger Nhachttt» bei einem zweijährigen Sind« »ortrrfflich gewirkt. Da» Kind, welcher vor- dem nicht gehen konnte, begann schon nach Verbrauch einer Flasche zu laufen und sein Schwächezustand besserte sich während dem Ge- brauche der zweiten Flasche zusehends." *) SonreutrirteS gereinigte» HLwaglahin. Hämoglobin ist die natürliche organische Eisen-Maiigonverbiudnug der RahrungS. mittel. Depot» in allen Apotheken. Man »erlange anStzrncklich „Dr. Hammel s Hämatogen". CiMkN-SpttiMiitkil s s Ickackemaon .... LSt. 5 lu» Skarlc» X St. 10 Lsweralcka . ... üSt. 6^, 8p»rt keine« L St. 10^, Xon pinn ultra . KSt 7^, Dlar Vaake» 7 ko. KSt. 12/»z, Domerelou.DoulsakSt.8^, 8portvcgalla KSt. 15/H. Vorstehende Speciatitäten sind Primamarken von brillantem Aussehen, hochfeinem Aroma bei vollendeter Milde und Verläßlichkeit in» Brande, und ein Versuch wird jeden Raucher davon überzeugen. kimrn- Ansiv 'MtdMkMrl Neues Theater. Mittwoch, den 12. December 1894. «„«an, '/,7 Uhr. (338. Abonnements-Vorstellung, 2. Serke, roth.) BlLuael «e»«I Märchensviel in 3 Bildern von Adelheid Wette. Musik von Engelbert Humverdiack. Regie: Ober-Regisseur Goldberg. Direction: Capellmrister Panzuer. Personen: Peter, Besenblnber Herr Schelper. Gertrud, sein Weib ....... Frl. Neuer. Bretel ) deren Kinder . .... - (Erb Kerwe!"' Die SnuSperhexe Fr. KrzhzonowSky-Doxat. Sandmännchen »».».«., Frl. Lüling. Thaumännchea . Frl. P. DöngeS. Engel. Kinder. Erstes Bild: Lahcim. Zweites Bild: Im Walhe. Drittes Bild: Las Snusperhäuüchen. Die neue Dekoration des dritten Bildes ist vom Herrn Hosthcater- moler Freter hier gemalt. Die Maschinerien eingerichtet und unter Leitung des Obermoschinenmeisters Herrn Denk. Scenisch« Beleuch» tungs--Effecte: Herr Jnspector Mit« und Herr Elektriker Kühne!. Texte k 50 an der Lasse und bet den Logenschließern. Hierauf: !>»« Vvraprseliei» Vinter m» Merck. Eine Scene aus Len österreichischen Alpen mit Natioual-Gesängen von Alexander Baumann. Regie: Regisseur Prost. Direction: Musikdirektor WinnL. Personen: Mich'l Ouantner, Wirth der Altenau Herr Prost. Lois'l, sein Sohn ..' Herr Baubcrgcr. Nand'l, Almerin, im Dienste bei Ouantner.... Frl. Dirken». Freiherr von Stritzow Herr Franck. Nach dem 2. u. 3. Bilde der Oper finden längere Pausen statt. Krank: Herr Knüpfer, Frl. Göhrs. Lpcru-Preise. Einlaß '/.6 Uhr. Anfang '/,7 Uhr. Ende nach '/.10 Uhr. Repertoire. Donnerstag, den 13. December <339. Abonnements- Borstrllmig, 3. Serie, weiß): La» HeirathSnest. Anfang 7 Uhr. Altes Theater. Mittwoch, den 12. December 1894. Ansang 3 Uhr. WeihnachtS-varstellnng zu ermäßigten Preisen. ^n« i>«^>» 1» rLck«I, oder: Ler gläserne Pantoffel. Zaubermärchen mit Gesang und Tanz in 6 Bildern nach dem gleich namigen Märchen bearbeitet von C. A. Görner. Musik von Stieqmann (und ve schiedenen Componisten). Regle: Oberregisseur Grünberger. — Direktion: Musikdirektor WinnL. Erstes Bild: Aschenhrötzel. Zweites Bild: Bei tzer Pathe. Drittes Bild: AschenbrStzkl bei Hase. Viertes Bild: Sin Ball tn tzer Küche. Fünftes Bild: Ter gläsernc Pantaffel. Sechstes Bild: Lik Pantaffelpratze. Die vorkommenden Tänze und Gruppirungen sind arrangirt vom Balletmeisler I. Golinelli. Rach dem 3. Bilde findet eine längere Pause statt. Texte k 60 ^ an der Lasse und bei den Logenschließern. Ermäßigte Preise. Einlaß '/.3 Uhr. Anfang 3 Uhr. End« nach ',.6 Uhr. Ansang 7 Uhr. 1L. varftellnng zu halben Preisen. M»«n Ein Festsviel in 2 Abtheilungen von Rudolph SenLe. Mit einein Nachspiel von Hon- Sach». Regie: Ober-Rcgiffeur Grilnberger. Personen: Der Ehrenhold (Prologs Herr Taeger. Frau Wahrheit l IinSachs'jchen Fastnacht». IFrl. Immisch. Der Bauer spiel: „Frau Wahrheit will ! Herr Krause. Ae Bäuerin ) Niemand beherbergen" lFr.Hermany-Benedlx. Han» Sach-, Schuhmacher (50 Jahre alt) . Herr Borcherdt. Kunigunde, seine Frau Frl. Mancke. Bastian Drexel, Lehrbub Herr Kaps. Andres, Gesell Herr Thiel». Der Ehrenhold Herr Taeger. Lienharb Runnenbeck, Leinweber »nd H. Sach»' Lehrer im Meistergesang Herr Körner. Eine himmlische Erscheinung Fr. Franck. Meistersäiiger der Nürnberger Zunst. Musikanten. Ort und Zeit: Nürnberg im Jahre 1544 am b. November. Nachspiel: ll>»r Fastnachtsspiel in 1 Act von HanS Sach». (Beschrieben 1554.) Reu für die Bühne eingerichtet. Personen: Der verspielt Krämer Hr. Searle. Krotz-Elß. die Krämer!» Frl. Bose. Der Burger Hr. Ernst Müller. De« Burger» Fra» Frl. Lauterbach. Knecht Heinz.»,«,»,,,»«» Hr. Hänleler. Dir Köchin Frl. Flöffel. Die Scene ist aus der Straße. Hieraus: Lustspiel s» S Acten. Rach einem Zwischenspiel de» Eervante« von Emil Bött. Regie: Ober-Rrgisfenr Arünberger.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder